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GPKE heisst Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität |
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Konsolidierte Lesefassung |
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gemäß Beschluss BK6-22-128 vom 22.11.2022 |
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Gültig ab: 01.10.2023 |
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Abschnitt I. Einführende Prozessbeschreibung |
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1 Allgemeines |
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Im Folgenden sind die zentralen Prozesse und der dazu zugehörende elektronische |
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Datenaustausch im Zusammenhang mit dem Lieferantenwechsel bei der leitungsgebundenen |
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Versorgung mit Strom und damit prozessübergreifende Prozesse sowie allgemeine |
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Prozessregularien im Kontext der elektronischen Marktkommunikation beschrieben. |
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Die im Rahmen der Geschäftsprozesse dieser Anlage genannten Bearbeitungsfristen der |
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Marktteilnehmer in ihren jeweiligen Rollen sind Höchstfristen, die sich am maximalen |
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Arbeitsaufwand für den jeweiligen Prozessschritt orientieren. Daher erwartet die |
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Bundesnetzagentur, dass diese Fristen nur bei entsprechendem Arbeitsanfall ausgeschöpft |
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werden und die Bearbeitungszeit insbesondere im Zuge zunehmender Automatisierung sowie |
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effizienter Optimierung der abzuwickelnden Prozesse weiter verringert wird. |
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Den Darstellungen in dieser Prozessbeschreibung liegt der Fall zugrunde, dass der |
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Letztverbraucher mit seinem Lieferanten einen Energielieferungsvertrag inkl. Netznutzung |
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abgeschlossen hat. Der Lieferant nimmt die Aktivitäten dieser Prozessbeschreibung in seiner |
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Rolle als (bisheriger, aktueller oder künftiger) Netznutzer für die Marktlokation eines |
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Letztverbrauchers wahr. |
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Ist der Letztverbraucher selbst Netznutzer, so tritt er in die Rolle des Lieferanten i.S. dieser |
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Prozessbeschreibung, soweit diese Regelungen sinngemäß auf ihn anwendbar sind. Eine |
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Ausnahme bilden die Meldungen des Lieferanten im Rahmen des Lieferantenwechsels gemäß |
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§ 14 StromNZV. Will der Kunde die damit verbundenen Aktivitäten nicht selbst wahrnehmen, |
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kann er diese auf Dritte übertragen. Die Verantwortlichkeit des Netznutzers für die Erfüllung |
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dieser Aufgaben bleibt davon unberührt. |
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Die hier abgebildeten Prozesse decken die überwiegende Zahl der Geschäftsprozesse ab und |
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sind in ihrer Detaillierung so gehalten, dass sie Allgemeingültigkeit im Markt haben. Zwischen |
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den Marktteilnehmern können weitere Regelungen zu Geschäftsprozessen getroffen werden, |
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soweit sie nicht im Widerspruch zu dieser Anlage stehen und Dritte nicht diskriminiert werden. |
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In den Fällen, in denen am Prozess Beteiligte aufgrund von Personenidentität „mit sich selbst“ |
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zu kommunizieren hätten, bleibt für die davon betroffenen Prozessschritte eine Abweichung in |
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Bezug auf die prozessuale Ausgestaltung oder des zu verwendenden Datenformats zulässig, |
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soweit sich aus geltendem Recht oder aus behördlichen Entscheidungen nichts Abweichendes |
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ergibt. |
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Die in bisherigen Versionen dieses Dokumentes enthaltene Prozessbeschreibung |
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„Anforderung und Bereitstellung von Messwerten“ ist künftig ausschließlich im Dokument |
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„Wechselprozesse im Messwesen Strom (WiM Strom)“ als Prozess „Anforderung und |
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Übermittlung von Werten“ beschrieben. |
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2 Abkürzungen und Definitionen |
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AB ist die Abkürzung von: Anlagenbetreiber. |
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Ableseturnus ist die Abkürzung von: Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Turnusablesungen, nicht jedoch die konkreten Ablesetermine |
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selbst. |
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AD ist die Abkürzung von: Aktivitätsdiagramm |
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Aggregationsverantwortung ist die Abkürzung von: Zu unterscheiden ist die Aggregationsverantwortung des NB und diejenige des ÜNB |
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Unter die Aggregationsverantwortung des NB fallen die |
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Energiemengen aller Marktlokationen, deren Energiemenge mit |
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Hilfe von Messlokationen ermittelt wird, |
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• die alle mit iMS ausgestattet sind und vom NB noch nicht zur Aggregation an den ÜNB übertragen wurden, |
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• die alle mit konventionellen Messeinrichtungen (kME) ausgestattet sind, |
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• die alle mit modernen Messeinrichtungen (mME) ausgestattet sind, |
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• die nicht mit einer einheitlichen Messtechnik ausgestattet sind, |
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sowie die Energiemengen von pauschalen Marktlokationen. |
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Unter die Aggregationsverantwortung des ÜNB fallen die |
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Energiemengen aller Marktlokationen, deren Energiemenge mit |
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Hilfe von Messlokationen ermittelt wird, die alle mit intelligenten |
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Messsystemen (iMS) ausgestattet sind und vom NB an den ÜNB |
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zur Aggregation übertragen wurden, unter Einhaltung der |
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Vorgaben der GPKE und MPES |
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AHB ist die Abkürzung von: Anwendungshandbuch |
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AN ist die Abkürzung von: Anschlussnutzer |
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ANN ist die Abkürzung von: Anschlussnehmer |
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APERAK ist die Abkürzung von: Application Error and Acknowledgement Message |
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Hier API-Webdienst ist die Abkürzung von: Schnittstelle zum hochautomatisierten Datenaustausch |
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über Webdienste für eine bidirektionale Maschine-zu-Maschine-Kommunikation |
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BAS ist die Abkürzung von: Bilanzkreisabweichungssaldo |
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BDEW ist die Abkürzung von: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. |
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BG ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebiet |
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BG-SZR ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebietssummenzeitreihe |
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BG-CL ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebietsclearingliste |
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BIKO ist die Abkürzung von: Bilanzkoordinator |
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Bilanzierungsmonat ist die Abkürzung von: Der Bilanzierungsmonat stellt einen Kalendermonat dar, für den eine Bilanzkreisabrechnung durchgeführt wird. |
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Bilanzkreisabrechnung ist die Abkürzung von: Abrechnung der Bilanzkreise durch den Bilanzkoordinator (Strom) |
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BK ist die Abkürzung von: Bilanzkreis |
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BK-SZR ist die Abkürzung von: Bilanzkreissummenzeitreihe |
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BK-Zuordnung ist die Abkürzung von: Bilanzkreiszuordnung |
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BKA ist die Abkürzung von: Bilanzkreisabrechnung |
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BKA (ohne KBKA) ist die Abkürzung von: BKA (ohne KBKA) beinhaltet die Bilanzkreisabrechnung zum 42. WT. |
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BKV Bilanzkreisverantwortlicher |
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BNetzA ist die Abkürzung von: Bundesnetzagentur |
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CONTRL ist die Abkürzung von: Control Message |
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Datenaggregation ist die Abkürzung von: siehe Aggregationsverantwortung |
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DBA ist die Abkürzung von: Differenzbilanzaggregat (Differenzzeitreihe) |
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DV ist die Abkürzung von: Direktvermarktung |
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DZÜ ist die Abkürzung von: Deltazeitreihenübertrag |
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EEG ist die Abkürzung von: Erneuerbare Energien Gesetz |
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E/G ist die Abkürzung von: Ersatz-/Grundversorger bzw. Ersatz-/Grundversorgung |
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EDIFACT ist die Abkürzung von: Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport |
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EIC ist die Abkürzung von: Energy Identification Code |
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elektronisches Preisblatt Das vom NB an den LF übermittelte elektronische Preisblatt, |
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auch nur Preisblatt genannt, ermöglicht dem LF eine |
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automatisierte und damit massengeschäftsfähige |
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Rechnungsprüfung einer Netznutzungsrechnung oder einer |
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Rechnung von sonstigen Leistungen des NB. |
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Ersatzversorgung ist die Abkürzung von: Ersatzversorgung gemäß § 38 EnWG |
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ESA, Energieserviceanbieter des Anschlussnutzers ist die Abkürzung von: |
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Der Energieserviceanbieter des Anschlussnutzers fragt im |
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Auftrag des Anschlussnutzers Werte an und verarbeitet diese. Zusatzinformation: Der Energieserviceanbieter des Anschlussnutzers verfügt über |
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eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende |
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Einwilligung des Anschlussnutzers. |
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Der Energieserviceanbieter des Anschlussnutzers nutzt die |
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angefragten Werte ausschließlich im Verhältnis mit dem |
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Anschlussnutzer. |
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EZ ist die Abkürzung von:Erzeuger |
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FPE ist die Abkürzung von:Fahrplanexport (Fahrplanentnahmesumme) |
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FPI ist die Abkürzung von: Fahrplanimport (Fahrplaneinspeisesumme) |
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gMSB ist die Abkürzung von: Grundzuständiger Messstellenbetreiber i.S.d. § 2 Nr. 4 MsbG |
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(entspricht der Rolle Messstellenbetreiber in der |
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Marktkommunikation) |
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GPKE ist die Abkürzung von: Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität |
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Grundversorgung ist die Abkürzung von: Grundversorgung gem. § 36 EnWG |
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Haushaltskunde ist die Abkürzung von: Haushaltskunde i.S.d. § 3 Nr. 22 EnWG |
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HS ist die Abkürzung von: Hochspannung |
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HöS ist die Abkürzung von: Höchstspannung |
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ID ist die Abkürzung von: Identifikation |
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iMS ist die Abkürzung von: intelligentes Messsystem |
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JVP ist die Abkürzung von: Jahresverbrauchsprognose |
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KBKA ist die Abkürzung von: Korrekturbilanzkreisabrechnung; beinhaltet die Bilanzkreisabrechnung zum Ende des 8. Monats. |
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kME ist die Abkürzung von: konventionelle Messeinrichtung; Synonym für bisherige Messtechnik (nicht mME und nicht iMS) |
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Kommunikationsdaten Kommunikationsdaten ersetzen den Austausch von |
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Kontaktdatenblättern zwischen zwei Marktakteuren. |
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KWK ist die Abkürzung von: Kraft-Wärme-Kopplung |
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KWKG ist die Abkürzung von: Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz |
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Leistungskurvendefinition Die Leistungskurvendefinition beinhaltet im Kalenderjahr ausgerollt die Information, zu welchen Zeiten und inwieweit an |
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einer Lokation die Leistung z.B. über-/unterschritten werden darf. |
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Die Leistungskurvendefinition stellt den langfristig geplanten |
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Leistungsverlauf unter Angabe von definierten Parametern dar. |
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LF ist die Abkürzung von: Lieferant |
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LF-CL ist die Abkürzung von: Lieferantenclearingliste |
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LF-SZR ist die Abkürzung von: Lieferantensummenzeitreihe |
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LFA ist die Abkürzung von: Lieferant alt bzw. alter Lieferant (entspricht der Rolle Lieferant in |
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der Marktkommunikation) |
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LFN ist die Abkürzung von: Lieferant neu bzw. neuer Lieferant (entspricht der Rolle Lieferant in der Marktkommunikation) |
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Lieferschein ist die Abkürzung von: Als Lieferschein wird das Dokument bezeichnet, in dem der NB |
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dem LF vor Übermittlung der Netznutzungsrechnung die |
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Abrechnungsenergiemengen und ggf. Leistungswerte zur |
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Verfügung stellt, die in dem Zeitraum verbraucht und ermittelt |
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wurden, für den die Netznutzungsrechnung erstellt wird. |
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Lokation ist die Abkürzung von: Sammelbegriff für Mess-, Markt- und Netzlokationen |
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Lokationsbündel ist die Abkürzung von: Bündel messtechnisch abhängiger Markt- und Messlokationen; |
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siehe hierzu unter GPKE I.3.2 „Marktlokation, Messlokation, |
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Netzlokation, Lokationsbündel und Beziehungen“ |
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MaBiS ist die Abkürzung von: Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom |
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MaBiS-ZP ist die Abkürzung von: MaBiS-Zählpunkt |
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MaLo-ID ist die Abkürzung von: Marktlokations-Identifikationsnummer |
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Marktakteur ist die Abkürzung von: Unter dem Begriff Marktakteur werden alle Marktteilnehmer und |
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die Teilnehmer (z.B. AN und ANN) gefasst, mit denen eine |
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Kommunikation in diesen Prozessen stattfindet. |
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Marktlokation ist die Abkürzung von: Siehe hierzu unter GPKE I 3.2 „ Marktlokation, Messlokation, |
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Netzlokation, Lokationsbündel und Beziehungen“ |
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Marktpartner ist die Abkürzung von: Als ein Marktpartner wird ein Marktteilnehmer in einer Rolle |
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bezeichnet. |
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Marktteilnehmer ist die Abkürzung von: Unter dem Begriff Marktteilnehmer wird eine natürliche oder |
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juristische Person verstanden, die eine oder mehrere Rollen |
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einnimmt. |
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Messeinrichtung ist die Abkürzung von: Gemäß E VDE-AR-N 4400: „Messgerät, das allein oder in |
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Verbindung mit anderen Messgeräten für die Gewinnung eines |
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oder mehrerer Messwerte eingesetzt wird“. |
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Messlokation ist die Abkürzung von: Siehe hierzu unter GPKE I 3.2 „ Marktlokation, Messlokation, |
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Netzlokation, Lokationsbündel und Beziehungen“ |
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Messstellenbetrieb ist die Abkürzung von: Siehe hierzu unter § 3 Abs. 2 MsbG |
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Messung ist die Abkürzung von: Siehe hierzu unter § 3 Nr. 26 c. EnWG |
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MIG ist die Abkürzung von: Nachrichtentypbeschreibung |
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mME ist die Abkürzung von: moderne Messeinrichtung |
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MMMA ist die Abkürzung von: Mehr-/Mindermengen-Abrechnung |
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Modell 2 ist die Abkürzung von: Das Modell 2 "Bilanzierung im Bilanzierungsgebiet (BG) des |
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Ladepunktbetreibers“ (Ladepunktbetreiber auch CPO: Charge |
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Point Operator genannt) ermöglicht eine ladevorgangscharfe |
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bilanzielle Energiemengenzuordnung für den speziellen |
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Anwendungsfall der Elektromobilität. Das Modell 2 wird in der |
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BDEW Anwendungshilfe „Zum Modell 2 zur ladevorgangscharfen |
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bilanziellen Energiemengenzuordnungsmöglichkeit“ |
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konkretisiert. |
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MPES ist die Abkürzung von: Marktprozesse für erzeugende Marktlokationen Strom |
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MS ist die Abkürzung von: Mittelspannung |
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MSB ist die Abkürzung von: Messstellenbetreiber |
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MSBA ist die Abkürzung von: Messstellenbetreiber alt (entspricht der Rolle Messstellenbetreiber in der Marktkommunikation) |
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MsbG ist die Abkürzung von: Messstellenbetriebsgesetz |
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MSBN ist die Abkürzung von: Messstellenbetreiber neu (entspricht der Rolle Messstellenbetreiber in der Marktkommunikation) |
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NB ist die Abkürzung von: Netzbetreiber |
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NB-DZR ist die Abkürzung von: Netzbetreiber-Deltazeitreihe |
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NBA ist die Abkürzung von: Netzbetreiber alt (entspricht der Rolle Netzbetreiber in der Marktkommunikation) |
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NeLo-ID ist die Abkürzung von: Netzlokations-Identifikationsnummer |
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Netzlokation ist die Abkürzung von: Siehe hierzu unter GPKE I 3.2 „Marktlokation, Messlokation, Netzlokation, Lokationsbündel und Beziehungen“ |
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Netznutzungsrechnung ist die Abkürzung von: Unter dem Begriff „Netznutzungsrechnung“ werden Abschlags-, |
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Turnus-, Zwischen- und Schlussrechnungen zusammengefasst. |
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NGZ ist die Abkürzung von: Eine Netzgangzeitreihe ist eine gemessene Netzübergabe zur Abgrenzung zum benachbarten Bilanzierungsgebiet. |
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NN ist die Abkürzung von: Netznutzung |
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NS ist die Abkürzung von: Niederspannung |
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NZR ist die Abkürzung von: Netzzeitreihe |
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POG ist die Abkürzung von: Preisobergrenze |
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RLM ist die Abkürzung von: Registrierende Leistungsmessung |
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Rolle ist die Abkürzung von: Aufgaben und Verantwortlichkeiten von natürlichen bzw. |
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juristischen Personen werden Rollen zugeordnet. Jede einzelne |
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Aufgabe und jede Verantwortung, die in der Marktkommunikation |
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benötigt wird, ist genau einer Marktrolle zugeordnet, bspw. LF, |
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NB, MSB. |
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RZ ist die Abkürzung von: Regelzone |
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Saldo ist die Abkürzung von: Differenzmenge, die sich nach getrennter Aufrechnung der |
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Einspeisung und Entnahme ergibt. Der Saldo wird als |
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Ausgleichsmenge auf die Seite des Energiekontos |
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(Bilanzierungsgebiets-, Bilanzkreis- oder Regelzonenkonto) |
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eingesetzt, die nach Aufrechnung aller Einzelpositionen die |
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geringere Energiemenge aufweist. |
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Schaltzeitdefinition ist die Abkürzung von: Die Schaltzeitdefinition beinhaltet im Kalenderjahr ausgerollt die |
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Information, zu welchen Zeiten an einer Lokation eine Schaltung |
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vorgenommen wird. Die Schaltzeitdefinition stellt den langfristig |
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geplanten Schaltverlauf unter Angabe von definierten |
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Parametern dar. |
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SD ist die Abkürzung von: Sequenzdiagramm |
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SEP ist die Abkürzung von: Standardeinspeiseprofil |
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SLP ist die Abkürzung von: Standard-Lastprofil; im weiteren Verlauf inklusive temperaturabhängiger Lastprofile zu verstehen |
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SMGW ist die Abkürzung von: Smart-Meter-Gateway |
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SRE ist die Abkürzung von: Überführungszeitreihe Sekundärregelleistung/Export |
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SRI ist die Abkürzung von: Überführungszeitreihe Sekundärregelleistung/Import |
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Steuererlaubnis ist die Abkürzung von: Bestellbare Konfiguration für ein iMS, dass eine Steuerung auf |
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Basis von einzelnen Steuerbefehlen mit einem iMS erlaubt und |
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darüber das Absetzen von Steuerbefehlen mit dem iMS |
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ermöglicht. |
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StromGVV ist die Abkürzung von: Stromgrundversorgungsverordnung |
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StromNZV ist die Abkürzung von: Stromnetzzugangsverordnung |
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T ist die Abkürzung von: Tag; dies beinhaltet sämtliche Werktage, Samstage, Sonntage |
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und gesetzliche Feiertage. |
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TEP ist die Abkürzung von: tagesparameterabhängiges Einspeiseprofil |
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TLP ist die Abkürzung von: temperaturabhängiges Lastprofil |
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Übermittlung von Werten nach Typ 1 ist die Abkürzung von: Werte, die im Rahmen der Netznutzungs-, |
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Bilanzkreis- und Mehr/Mindermengenabrechnung oder bei einer Zählzeitdefinition des |
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LF (mit dem Zählzeitenanwendungszweck |
|
"Endkundenabrechnung") Anwendung finden (s. WiM-Kapitel |
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III.2 „Prozesse Anforderung und Übermittlung von Werten“). |
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Handelt es sich um eine Übermittlung von Werten nach Typ 1, |
|
muss „nach Typ 1“ im nachfolgenden Dokument nicht angegeben |
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werden. |
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Übermittlung von Werten nach Typ 2 ist die Abkürzung von: Werte, die nicht im Rahmen der Netznutzungs-, Bilanzkreis- und |
|
Mehr-/Mindermengenabrechnung und nicht bei einer |
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Zählzeitdefinition des LF Anwendung finden (s. u.a. WiM-Kapitel |
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III.3 „Übermittlung von Werten nach Typ 2“ und WiM-Kapitel III.4 |
|
„Anfrage und Übermittlung von Werten durch und an den ESA“). |
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Handelt es sich um eine Übermittlung von Werten nach Typ 2, ist |
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„nach Typ 2“ im entsprechenden Kapitel oder Use-Case |
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anzugeben. |
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UC ist die Abkürzung von: Use-Case |
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ÜNB ist die Abkürzung von: Übertragungsnetzbetreiber |
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ÜNB-DZR ist die Abkürzung von: Übertragungsnetzbetreiber-Deltazeitreihe |
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VZR ist die Abkürzung von: Verlustzeitreihe |
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WiM Strom ist die Abkürzung von: Wechselprozesse im Messwesen Strom |
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wMSB ist die Abkürzung von: Messstellenbetreiber, der den Messstellenbetrieb auf Wunsch |
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des Anschlussnutzers gemäß § 5 MsbG oder nach Wahl des |
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Anschlussnehmers gemäß § 6 MsbG nicht im Rahmen der |
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Grundzuständigkeit erbringt (entspricht der Rolle |
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Messstellenbetreiber in der Marktkommunikation). |
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WT ist die Abkürzung von: Werktag; darunter sind alle Tage zu verstehen, die kein Samstag, |
|
Sonntag oder gesetzlicher Feiertag sind. Wenn in einem |
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Bundesland ein Tag als Feiertag ausgewiesen wird, gilt dieser |
|
Tag bundesweit als Feiertag. Der 24.12. und der 31.12. eines |
|
jeden Jahres gelten als Feiertage. |
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ZPB ist die Abkürzung von: Zählpunktbezeichnung |
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ZRT ist die Abkürzung von: Zeitreihentyp |
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Zuordnungsermächtigung Umschreibung für die rechtlich/vertraglich abgesicherte |
|
Möglichkeit eines Marktakteurs, rechtswirksame Geschäfte |
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abzuwickeln (z.B. durch Nachweis über Vollmachten). |
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Zählpunktbezeichnung ist die Abkürzung von: Eine eindeutige, nicht temporäre, alphanumerische |
|
Bezeichnung, die den Zählpunkt identifiziert. |
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Die Bildung der Zählpunktbezeichnung erfolgt nach der „FNN |
|
Anwendungsregel Messwesen Strom (Metering Code) E VDE- |
|
AR-N 4400“ in der jeweils geltenden Fassung. |
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Zählzeitdefinition ist die Abkürzung von: Die Zählzeitdefinition beinhaltet im Kalenderjahr ausgerollt die |
|
Information, zu welcher Zeit welches Register an einer |
|
Marktlokation (und dementsprechend an der/den |
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Messlokation(en)) die geflossene Energie erfasst. |
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Zählzeitenanwendungszwecke ist die Abkürzung von: Die Zählzeitenanwendungszwecke sind folgendermaßen definiert: |
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• Zählzeitenanwendungszweck „Netznutzung“, wenn nicht |
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abweichend inklusive Zählzeitenanwendungszweck |
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„Endkunde“: |
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Zählzeitdefinitionen, die die Basis für die |
|
Verwendungszwecke aus der UTILMD |
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(Netznutzungsabrechnung, Bilanzkreisabrechnung, |
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MMMA, Übermittlung an HKNR, Endkundenabrechnung |
|
[ggf. eingeschränkt auf den Netzentgeltanteil der |
|
Rechnung an den Kunden], Ermittlung der |
|
Ausgeglichenheit von Bilanzkreisen) bilden und vom NB |
|
und LF bestellt werden können. |
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• Zählzeitenanwendungszweck „Endkunde“, wenn |
|
abweichend zum Zählzeitenanwendungszweck |
|
„Netznutzung“: |
|
Zählzeitdefinitionen, die die Basis für den |
|
Verwendungszweck aus der UTILMD |
|
(Endkundenabrechnung, wenn abweichend zur |
|
Netznutzungsabrechnung) bilden und ausschließlich vom |
|
LF bestellt werden können. |
|
Für die prozessuale Umsetzung des |
|
Zählzeitenanwendungszwecks „Netznutzung“ bedeutet |
|
dies folgendes: |
|
Werte zu Kanälen, die mit dieser Zählzeitdefinition |
|
markiert sind und die Verwendungszwecke aus der |
|
UTILMD (Netznutzungsabrechnung, |
|
Bilanzkreisabrechnung, MMMA, Übermittlung an HKNR, |
|
Endkundenabrechnung [ggf. eingeschränkt auf den |
|
Netzentgeltanteil der Rechnung an den Kunden], |
|
Ermittlung der Ausgeglichenheit von Bilanzkreisen) |
|
haben, sind den in der WiM Kapitel III. 2 aufgeführten |
|
Zwecken Netznutzungs-, Bilanzkreis- oder Mehr- |
|
/Mindermengenabrechnung zuzuordnen. |
|
Für die prozessuale Umsetzung des |
|
Zählzeitenanwendungszwecks „Endkunde“ bedeutet dies |
|
folgendes: |
|
Werte zu Kanälen, die mit dieser Zählzeitdefinition |
|
markiert sind und den Verwendungszweck aus der |
|
UTILMD (Endkundenabrechnung, wenn abweichend zur |
|
Netznutzungsabrechnung) haben, sind dem |
|
WiM Kapitel III. 2 ebenfalls zuzuordnen. Im Fall des |
|
Zählzeitenanwendungszwecks „Endkunde“ findet die |
|
Übermittlung der Werte für diesen |
|
Zählzeitenanwendungszweck nur zwischen dem MSB der |
|
Messlokation, dem MSB der Marktlokation und dem LF |
|
statt. |
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3 Beteiligte Rollen, Objekte und Begriffsbestimmungen |
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3.1 Rollen und Objekte |
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Rollen |
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• Bilanzkreisverantwortlicher (BKV) |
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• Lieferant (LF) |
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• Netzbetreiber (NB) |
|
• Messstellenbetreiber (MSB) |
|
• Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) |
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Objekte |
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• Bilanzkreis (BK) |
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• Marktlokation |
|
• Messlokation |
|
• Netzlokation |
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3.2 Marktlokation, Messlokation, Netzlokation, Lokationsbündel und |
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Beziehungen |
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Marktlokation |
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Die Marktlokation entspricht einer Einspeise- bzw. Entnahmestelle im Sinne der |
|
Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV). |
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In einer Marktlokation wird Energie entweder erzeugt oder verbraucht. Die Marktlokation ist |
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mit mindestens einer Leitung mit einem Netz verbunden. |
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Eine Marktlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID darf nicht mehr verändert |
|
werden, solange die Marktlokation existiert. Die ID der Marktlokation wird durch den |
|
Netzbetreiber vergeben. |
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Solange sich am Bestand der Marktlokation selbst keine Änderungen ergeben, darf die |
|
Marktlokations-ID (MaLo-ID) selbst dann nicht geändert werden, wenn die physikalische |
|
Anbindung der Marktlokation technischen Änderungen unterworfen ist (etwa beim Umbau |
|
einer Trafostation, die die örtliche Verschiebung des Netzanschlusspunktes oder einen |
|
kurzzeitigen Parallelbetrieb zweier Trafostationen mit sich bringt). |
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Mehrere Standorte eines Unternehmens, an denen Marktlokationen vorhanden sind, werden |
|
als separate Marktlokationen behandelt. |
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Wenn an einem Standort Marktlokationen vorhanden sind, die Energie erzeugen und Energie |
|
verbrauchen, werden diese als separate Marktlokationen behandelt. |
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Hinweise: |
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Allein die Marktlokation ist Anknüpfungspunkt der Bilanzierung sowie der Prozesse zum |
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Lieferantenwechsel. |
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Der Energiefluss an einer Marktlokation wird mit den Messwerten aus einer oder mehreren |
|
Messlokation(en) ermittelt (siehe unten unter „Lokationsbündel“). |
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Eine Marktlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert, die folgende Anforderungen |
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erfüllt: |
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• Die MaLo-ID darf nicht mit der für die Identifikation von Messlokationen verwendeten |
|
Identifikationsnummer identisch sein. |
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• Die Generierung und Ausgabe der IDs erfolgt durch eine zentrale bundesweite Stelle |
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(Codevergabestelle). Alle Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen bestellen |
|
unverzüglich bei der Codevergabestelle die benötigte Anzahl an Codes und weisen sie |
|
den in ihrem Netz befindlichen Marktlokationen zu. Die betroffenen Marktbeteiligten |
|
sind über die jeweilige Zuweisung unverzüglich zu informieren. Die Codevergabestelle |
|
erfasst ausschließlich den Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen, der den Code |
|
zum Zeitpunkt der Erstausgabe bestellt hat. |
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• Die ID identifiziert die jeweilige Marktlokation nach ihrer erstmaligen Zuordnung |
|
dauerhaft. Eine Veränderung ist unzulässig, solange die Marktlokation existiert. Dies |
|
gilt auch in Fällen von Konzessionswechseln. |
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|
• Die MaLo-ID muss mit einer Prüfziffer ausgestattet sein, anhand derer überprüft |
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werden kann, ob eine ID korrekt übermittelt worden ist. |
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Hiervon unberührt bleibt die Möglichkeit, bei Bedarf und etwa zur Abbildung von anderweitig |
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relevanten Energiemengen, die nur einer Teilmenge der Energiemenge einer Marktlokation |
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entsprechen (z.B. berechnete Energiemengen zum Zweck der Abrechnung von EEG-Umlage |
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auf Eigenverbrauchsmengen) hierfür in Abstimmung mit der BNetzA ein gesondertes Objekt |
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im Rahmen der Marktkommunikation einzuführen. |
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Messlokation |
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Eine Messlokation ist eine Lokation, an der Energie gemessen wird und die alle technischen |
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Einrichtungen beinhaltet, die zur Ermittlung und ggf. Übermittlung der Messwerte erforderlich |
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sind. |
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In einer Messlokation wird jede relevante physikalische Größe zu einem Zeitpunkt maximal |
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einmal ermittelt. |
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Eine Messlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID ist die |
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Zählpunktbezeichnung gemäß VDE-AR-N 4400 („MeteringCode“). Die ID darf grundsätzlich |
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nicht mehr verändert werden, solange die Messlokation existiert. Die ID der Messlokation wird |
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durch den Netzbetreiber vergeben. |
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Netzlokation |
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Die Netzlokation (Netzanschluss) verbindet eine oder mehrere Marktlokationen (unabhängig |
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der Energieflussrichtung) über genau eine Leitung mit dem Netz. |
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Eine Netzlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID darf nicht mehr verändert |
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werden, solange die Netzlokation existiert. Die ID der Netzlokation wird durch den |
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Netzbetreiber vergeben. Solange sich am Bestand der Netzlokation selbst keine Änderungen |
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ergeben, darf die Netzlokations-ID selbst dann nicht geändert werden, wenn die physikalische |
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Anbindung der Netzlokation technischen Änderungen unterworfen ist. |
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Hinweise: |
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Die Netzlokation ist ein möglicher Anknüpfungspunkt zur Vorgabe einer Leistungskurve (über |
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die Leistungskurvendefinition) der dahinterliegenden Marktlokationen. |
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Die Netzlokation ist der alleinige Anknüpfungspunkt zur Abrechnung von Blindarbeit. |
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Der Energiefluss an einer Netzlokation wird mit den Messwerten aus einer oder mehreren |
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Messlokation(en) ermittelt. |
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Eine Netzlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert, die folgende Anforderungen erfüllt: |
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• Die NeLo-ID darf nicht mit der für die Identifikation von Messlokationen oder |
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Marktlokationen verwendeten Identifikationsnummer identisch sein. |
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• Die Generierung und Ausgabe der IDs erfolgt durch eine zentrale bundesweite Stelle |
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(Codevergabestelle). Die Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen, die Bedarf an |
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derartigen ID haben, bestellen unverzüglich bei der Codevergabestelle die benötigte |
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Anzahl an Codes und weisen sie den in ihrem Netz befindlichen Netzlokationen zu. Die |
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betroffenen Marktbeteiligten sind über die jeweilige Zuweisung unverzüglich zu |
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informieren. Die Codevergabestelle erfasst ausschließlich den Betreiber von |
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Elektrizitätsversorgungsnetzen, der den Code zum Zeitpunkt der Erstausgabe bestellt |
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hat. |
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• Die NeLo-ID identifiziert die jeweilige Netzlokation nach ihrer erstmaligen Zuordnung |
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dauerhaft. Eine Veränderung ist unzulässig, solange die Netzlokation existiert. Dies gilt |
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auch in Fällen von Konzessionswechseln bzw. baulichen Änderungen am |
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Netzanschluss. |
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• Die NeLo-ID muss mit einer Prüfziffer ausgestattet sein, anhand derer überprüft |
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werden kann, ob eine ID korrekt übermittelt worden ist. |
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Die ID für eine Netzlokation wird vom Netzbetreiber nur vergeben, sofern diese Netzlokation |
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für die Marktkommunikation relevant ist. |
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Für jede Netzlokation bestimmt sich der MSB wie folgt: |
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• 1:n-Beziehung: |
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Ist zur Ermittlung der physikalischen Größe der betrachteten Netzlokation die Erfassung der |
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Werte dieser physikalischen Größe von mehreren Messlokationen erforderlich, so ist der dafür |
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verantwortliche MSB der MSB der Messlokation, die den geringsten Abstand zum Netz hat. Ist |
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eine eindeutige Identifizierung einer Messlokation, die dem Netz am nächsten ist, nicht |
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möglich, ist nach den Vorgaben des letzten Punktes zu verfahren. |
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• 1:1-Beziehung: |
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Der MSB der Messlokation ist automatisch der MSB der Netzlokation. |
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• In allen anderen Fällen: |
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Die Zuständigkeit wird im Einvernehmen zwischen dem NB und den an den Messlokationen |
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der Netzlokation beteiligten MSB festgelegt. Kommt kein Einvernehmen zustande, entscheidet |
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im Zweifelsfall der NB über die Zuständigkeit. |
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Lokationsbündel |
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Ein Lokationsbündel enthält: |
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• alle Messlokationen, die zur Messung einer oder mehrerer Marktlokationen notwendig |
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sind, sowie |
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• die durch diese Messlokationen gemessenen Marktlokationen und |
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• die den Messlokationen zugeordneten Netzlokationen. |
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Sonderfall: Bei einer nicht gemessenen Marktlokation (Pauschalanlage) besteht das |
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Lokationsbündel maximal aus Marktlokation und Netzlokation. |
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Der NB ist dafür verantwortlich, dass der MSB (ausgenommen es handelt sich um eine |
|
Pauschalanlage) immer alle Lokationen eines Lokationsbündels) kennt, d.h. insbesondere in |
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der Bestätigung der Anmeldung im Use-Case „Beginn Messstellenbetrieb“ (siehe hierzu |
|
"Wechselprozesse im Messwesen Strom") und mittels des Use-Cases |
|
„Stammdatenänderung“ muss der NB sicherstellen, dass der jeweilige MSB den gesamten |
|
Umfang des Lokationsbündels kennt, bzw. über jede Veränderung des Lokationsbündels |
|
rechtzeitig informiert ist. |
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Für die Ermittlung der Energiemenge einer Marktlokation können entweder eine (1:1- |
|
Beziehung), mehrere Messlokationen (1:n Beziehung) oder keine Messlokation |
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(Pauschalanlagen) erforderlich sein. Auch kann eine Messlokation für die Erfassung der |
|
Energie mehrerer Marktlokationen erforderlich sein (n:1-Beziehung). |
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• 1:1-Beziehung zwischen Marktlokation und Messlokation |
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Es besteht eine 1:1-Beziehung zwischen Marktlokation und Messlokation, wenn die |
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Energie einer Marktlokation mit genau einer Messlokation gemessen wird. |
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• 1:n-Beziehung zwischen Marktlokation und mehreren Messlokationen |
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Bei Marktlokationen, wie z.B. bei einem Standort eines Industriekunden oder bei einem |
|
Wohnhaus mit Untermessung, kann es erforderlich sein, dass für die Erfassung der |
|
Energie der Marktlokation mehr als eine Messlokation benötigt wird. |
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• n:1-Beziehung zwischen Marktlokationen und Messlokation |
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Messlokationen, deren gemessene Energie für die Ermittlung der Energie von |
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mehreren Marktlokationen benötigt wird, z.B. bei Zweirichtungszählern, die einerseits |
|
einer verbrauchenden und andererseits einer erzeugenden Marktlokation zugeordnet |
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sind. |
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Für jede Marklokation in einem Lokationsbündel (sofern es sich nicht um eine Pauschalanlage |
|
handelt) bestimmt sich der MSB der jeweiligen Marktlokation wie folgt: |
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Zur Verdeutlichung erfolgt die Darstellung der Konstellationen anhand des Beispiels |
|
Schule/Hausmeister (Die Darstellung wurde dem BDEW-Foliensatz "Marktlokation und Messlokation: Grundlagen und |
|
Anwendungsbeispiele" abrufbar unter https://www.bdew.de/service/anwendungshilfen/marktlokation- |
|
und-messlokation-grundlagen-und-anwendungsbeispiele/, zuletzt abgerufen am 03.09.2020, |
|
entnommen.) |
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• 1:n-Beziehung: |
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Zur Ermittlung der Energiemengen der betrachteten Marktlokation sind mehrere |
|
Messlokationen erforderlich. Der MSB dieser Marktlokation ist der MSB der |
|
Messlokation, die dem Netz am nächsten ist. Ist eine eindeutige Identifizierung einer |
|
Messlokation, die dem Netz am nächsten ist, nicht möglich, ist nach den Vorgaben des |
|
letzten Punktes zu verfahren. |
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|
Am Beispiel „Schule/Hausmeister“ ist der MSB der Messlokation, dessen Messlokation |
|
zur Ermittlung der Energiemenge der Marktlokation „Schule“ benötigt wird und am |
|
nächsten am Netz angeschlossen ist, der MSB der Marktlokation „Schule“. |
|
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• 1:1-Beziehung: |
|
Der MSB der Messlokation ist automatisch der MSB der Marktlokation. |
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Am Beispiel „Schule/Hausmeister“ ist der MSB der Messlokation „Hausmeister“ der |
|
MSB der Marktlokation „Hausmeister“. |
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• In allen anderen Fällen: |
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Die Zuständigkeit wird im Einvernehmen zwischen dem NB und den an den |
|
Messlokationen der jeweiligen Marktlokation beteiligten MSB festgelegt. Kommt kein |
|
Einvernehmen zustande, entscheidet im Zweifelsfall der NB über die Zuständigkeit. |
|
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|
4 Datenaustausch, Datenformate und Nachrichtentypen |
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|
Bei der Abwicklung der Prozesse sind von den beteiligten Marktteilnehmern alle Informationen |
|
zu übermitteln, die zur vollständigen Umsetzung der einzelnen Prozessschritte erforderlich |
|
sind. |
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|
a) EDIFACT-Datenformat |
|
Soweit ein elektronischer Datenaustausch zwischen den Marktpartnern nach Maßgabe |
|
der in diesem Dokument beschriebenen Geschäftsprozesse durchzuführen ist, so |
|
erfolgt dieser in Anwendung von verbändeübergreifend erarbeiteten Spezifikationen |
|
der Expertengruppe „EDI@Energy“, soweit diese zuvor Gegenstand einer durch die |
|
Bundesnetzagentur begleiteten Konsultation waren und im Anschluss durch die |
|
Bundesnetzagentur veröffentlicht worden sind. Die EDI@Energy-Dokumente sind in |
|
der jeweils aktuell gültigen Fassung anzuwenden. |
|
|
|
|
|
|
|
b) Austausch von EDIFACT-Nachrichten |
|
Zum Austausch der EDIFACT-Übertragungsdateien, die zur Abwicklung der |
|
Geschäftsprozesse der vorliegenden Festlegung dienen, ist die 1:1-Kommunikation |
|
anzuwenden. Weitere Details sind im Dokument „EDI@Energy Regelungen zum |
|
Übertragungsweg“ beschrieben. |
|
|
|
Bei der Abwicklung all dieser Prozesse ist zu gewährleisten, dass jeder |
|
Marktteilnehmer je Marktrolle anhand einer Marktpartneridentifikation (Marktpartner- |
|
ID) eindeutig identifiziert werden kann. |
|
|
|
Die weiteren technischen Details des EDIFACT-Austausches haben nach den |
|
„EDI@Energy Regelungen zum Übertragungsweg“ und „EDI@Energy Allgemeine |
|
Festlegungen“ in der jeweils aktuellen Fassung zu erfolgen. Der Empfänger einer |
|
EDIFACT-Übertragungsdatei hat dem Absender eine Syntaxfehlermeldung oder |
|
Empfangsbestätigung mittels CONTRL und falls die EDIFACT-Übertragungsdatei |
|
einen Verarbeitbarkeitsfehler enthält, eine APERAK zu senden. Die weiteren Details |
|
hierzu sind im CONTRL/APERAK Anwendungshandbuch in der jeweils aktuellen |
|
Fassung festgelegt und von jedem Marktteilnehmer einzuhalten. |
|
|
|
c) Absicherung der Marktkommunikation |
|
Die Übermittlung sämtlicher EDIFACT-Nachrichten zur Marktkommunikation nach |
|
dieser Festlegung ist mittels Signatur und Verschlüsselung abzusichern. Für die |
|
weiteren technischen Details wird auf hierzu ergangene Verfügungen der BNetzA |
|
verwiesen, ebenso auf das EDI@ENERGY-Dokument „EDI@Energy – Regelungen |
|
zum Übertragungsweg“ in der jeweils aktuellen Fassung, soweit dieses zuvor |
|
Gegenstand einer durch die Bundesnetzagentur begleiteten Konsultation war und im |
|
Anschluss durch die Bundesnetzagentur veröffentlicht worden ist. |
|
|
|
|
|
d) API-Webdienste |
|
Soweit ein elektronischer Datenaustausch über API-Webdienste zwischen den |
|
Marktpartnern nach Maßgabe der in diesem Dokument beschriebenen |
|
Geschäftsprozesse durchzuführen ist, so erfolgt dieser in Anwendung von |
|
verbändeübergreifend erarbeiteten Spezifikationen der Expertengruppe |
|
„EDI@Energy“, soweit diese zuvor Gegenstand einer durch die Bundesnetzagentur |
|
begleiteten Konsultation waren und im Anschluss durch die Bundesnetzagentur |
|
veröffentlicht worden sind. Die EDI@Energy-Dokumente sind in der jeweils aktuell |
|
gültigen Fassung anzuwenden. |
|
Der in den erarbeiteten Spezifikationen beschriebene Kommunikationsweg sowie die |
|
darin beschriebenen Vorgaben der zu übermittelnden Inhalte sind marktweit |
|
standardisiert und einheitlich vorzugeben. |
|
|
|
e) Weiterentwicklung der Dokumente |
|
Bei allen Nachrichtentypbeschreibungen (MIG), den zugehörigen |
|
Anwendungshandbüchern (AHB) sowie sonstigen technischen Beschreibungen wie |
|
z.B. den „EDI@Energy Allgemeine Festlegungen“ und den „EDI@Energy Regelungen |
|
zum Übertragungsweg“ sind jeweils die aktuellen Fassungen anzuwenden, soweit |
|
nichts Abweichendes bestimmt ist. Werden nach der Veröffentlichung eines |
|
EDI@Energy Dokuments Fehler korrigiert, so werden diese als „Konsolidierte |
|
Lesefassung mit Fehlerkorrektur“ veröffentlicht. Diese erlangen ohne Konsultation |
|
sowie ohne Mitteilung der Bundesnetzagentur Gültigkeit. Insofern stellt jeweils die |
|
zuletzt veröffentlichte konsolidierte Lesefassung mit Fehlerkorrektur die umzusetzende |
|
Version des entsprechenden EDI@Energy-Dokuments dar. |
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5 Vollmachten und sonstige Erklärungen des Anschlussnutzers |
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|
Zur Ermöglichung eines größtmöglich automatisierten Verfahrens ist im Regelfall auf den |
|
Versand von Vollmachten zu verzichten und die Existenz der Vollmachten vertraglich |
|
zuzusichern. Nur in begründeten Einzelfällen kann eine Übermittlung der Vollmachtsurkunde |
|
gefordert werden. Einen Einzelfall können auch sämtliche Kündigungen eines einzelnen |
|
Lieferanten darstellen, wenn konkrete Anhaltspunkte dafür bestehen, dass diesen mindestens |
|
teilweise keine wirksame Vollmacht zugrunde liegt. |
|
|
|
Die Regelung erfasst damit auch Situationen, in denen es in einer nicht unerheblichen Anzahl |
|
von Fällen zur Übermittlung elektronischer Kündigungen durch einen vorgeblichen |
|
Neulieferanten gekommen ist und sich im Nachgang herausstellt, dass den übermittelten |
|
Kündigungen kein entsprechender Kundenwille zugrunde lag. Von derartigen Kündigungen |
|
betroffene Altlieferanten können für einen individuell zu bestimmenden Übergangszeitraum |
|
vorsorglich die Übermittlung einer Vollmacht vom Neulieferanten anfordern. |
|
|
|
Hierzu genügt in der Regel die Übersendung einer Kopie der Vollmachtsurkunde im Rahmen |
|
eines elektronischen Dokuments. Im Fall der Anforderung einer Vollmacht bzw. Erklärung hat |
|
der Anfordernde den betreffenden Geschäftsprozess gleichwohl fristgerecht weiter |
|
abzuarbeiten. Den Prozesslauf darf er erst dann abbrechen, wenn der Bevollmächtigte die |
|
angeforderte Vollmacht bzw. Erklärung nicht unverzüglich nach der begründeten Anforderung |
|
übermittelt. |
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|
6 Identifizierung einer Marktlokation |
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Marktlokationen werden mit Hilfe der ID der Marktlokation (MaLo-ID) identifiziert. |
|
|
|
Für den Austausch von marktlokationsbezogenen Daten ist die Identifizierung der |
|
Marktlokation zur fristgerechten und automatischen Abwicklung der Prozesse notwendig. |
|
Meldungen sind für den Lauf von Fristen nur dann maßgeblich, wenn sie die Identifizierung |
|
der Marktlokation nach Maßgabe der folgenden Grundsätze ermöglichen. Die nachfolgenden |
|
Regelungen gelten grundsätzlich für alle durchzuführenden Identifizierungen einer |
|
Marktlokation zwischen NB und LF sowie zwischen LF untereinander: |
|
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|
a) Marktlokationen werden grundsätzlich mit Hilfe der ID der Marktlokation (MaLo-ID) |
|
identifiziert. |
|
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|
b) Nutzt der Absender einer Nachricht zur Identifikation die MaLo-ID und gibt hierbei in |
|
den Use-Cases Lieferbeginn und Kündigung an, dass die Identifikation allein über die |
|
MaLo-ID zu erfolgen hat, so richtet sich die Identifikation allein nach der Frage, ob die |
|
betreffende MaLo-ID im System des Empfängers existiert. Weitere ebenfalls in der |
|
Nachricht übermittelte Stammdaten sind in diesem Fall nicht identifikationsrelevant. |
|
|
|
|
|
c) Gibt der Absender einer Nachricht nicht vor, dass die Identifikation allein über die |
|
MaLo-ID zu erfolgen hat, so findet der separate Identifikationsprozess Anwendung. In |
|
dessen Rahmen gelten die folgenden Identifikationsregeln: |
|
|
|
a. Handelt es sich um die Anwendung des Use Case „Lieferbeginn“ mit dem |
|
Transaktionsgrund „Lieferantenwechsel“ und existiert die vom LF übermittelte |
|
Zählernummer oder die übermittelte MaLo-ID unter der vom LF ebenfalls |
|
mitgeteilten postalischen Adresse, so ist dies für eine erfolgreiche |
|
Identifizierung ausreichend. |
|
|
|
|
|
b. Handelt es sich um die erstmalige Inbetriebnahme einer Marktlokation |
|
(Neuanlage), so erfolgt die Identifizierung mittels des Namens bzw. der Firma |
|
des Endkunden oder des Anschlussnehmers, der postalischen Adresse der |
|
Marktlokation sowie erforderlichenfalls weiterer Zusatzangaben zur |
|
Konkretisierung einer unter mehreren Marktlokationen derselben postalischen |
|
Adresse. |
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|
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|
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c. In allen übrigen Fällen hat die Identifikation der Marktlokation anhand der vom |
|
Absender übermittelten Identifikationskriterien zu erfolgen, wobei der |
|
Angefragte die Identifizierung nur dann ablehnen darf, wenn ihm auch bei |
|
Wahrung der gebotenen Sorgfalt dennoch keine eindeutige Identifizierung |
|
möglich war. |
|
|
|
Der Angefragte ist verpflichtet, unverzüglich zu prüfen, ob sich die Marktlokation anhand der |
|
vom Anfragenden mitgeteilten Daten eindeutig und zutreffend identifizieren lässt. Konnte der |
|
Angefragte die Marktlokation nicht identifizieren, so hat er dies dem Anfragenden unverzüglich, |
|
jedoch spätestens am dritten WT nach Meldungseingang, in Form einer Ablehnungsmeldung |
|
mitzuteilen. Diese Frist geht längeren anderen Fristen vor. |
|
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Sobald die Marktlokation identifiziert ist, muss die nächste Mitteilung des Angefragten die |
|
zutreffende ID der Marktlokation beinhalten. In der Folge ist beiderseits in allen weiteren |
|
Nachrichten und Folgeprozessen die ID der Marktlokation zu verwenden. |
|
|
|
Sofern die Zuständigkeit für eine Marktlokation auf einen anderen NB übergeht, muss der NB |
|
alle beteiligten Marktpartner hierüber unverzüglich informieren. Außerdem hat der NBA in |
|
einem Zeitraum von drei Jahren ab Übergang der Zuständigkeit auf Nachrichten, für deren |
|
Bearbeitung er aufgrund der Abgabe keine Zuständigkeit mehr besitzt, unverzüglich mit einer |
|
Ablehnung zu reagieren, aus der seine Nichtzuständigkeit und die Identität des nach ihm |
|
zuständigen NB hervorgeht. |
|
|
|
Die vorgenannten Voraussetzungen und Prozessschritte zur Identifizierung einer |
|
Marktlokation sind allgemeingültig und in den nachfolgenden Prozessen immer dann |
|
anzuwenden, wenn eine konkrete Marktlokation zu bezeichnen ist. |
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7 Fristenberechnung |
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Die Fristenvorgaben bezeichnen einen Zeitraum, der zwischen dem Eingang der Nachricht |
|
und dem gemeldeten Ereignis liegen muss. |
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|
Wird die Frist in WT angegeben, so bestimmt sich dieser Zeitraum nach der Anzahl von WT, |
|
d.h. relevant sind jeweils volle Tage, die zwischen Meldungseingang und dem gemeldeten |
|
Ereignis liegen und nicht auf ein Wochenende oder einen Feiertag fallen. |
|
|
|
Da der Tag des Nachrichteneingangs bei Zugang der Nachricht bereits angebrochen ist, stellt |
|
er keinen diesem Mindestzeitraum zuzurechnenden, vollen Tag dar. Die Frist beginnt folglich |
|
gemäß § 187 Abs. 1 BGB mit Beginn des auf den Meldungseingang folgenden WT. |
|
|
|
Bezieht sich das gemeldete Ereignis auf ein Tagesende (Das Tagesende entspricht im technischen Sinne 00:00 Uhr des Folgetages.) (z.B. Kündigung, Lieferende), so ist |
|
dieser Tag in der Mindestfrist enthalten, die der Nachrichtenversender berücksichtigen muss. |
|
|
|
Bezieht sich das gemeldete Ereignis auf einen Tagesbeginn (z.B. Lieferbeginn), so ist dieser |
|
Tag nicht in der Mindestfrist enthalten, die der Nachrichtenversender berücksichtigen muss. |
|
|
|
Dies bedeutet beispielsweise für den Use-Case „Lieferende von LF an NB“ im Fall eines |
|
Lieferantenwechsels, dass die Meldung beim NB sechs volle WT vor der Beendigung des |
|
Energieliefervertrages eingegangen sein muss. Ein Energieliefervertrag endet mit Ablauf des |
|
letzten Tages des Vertragszeitraums, folglich mit dem Ablauf des Tages, der durch das |
|
Abmeldedatum bezeichnet wird, falls das Vertragsende nur als Tagesdatum genannt ist. Da |
|
am Tag des Abmeldedatums noch eine vollumfängliche Belieferung durch den LFA erfolgt, ist |
|
dieser Tag für die Einhaltung des Mindestzeitraums mit einzubeziehen. |
|
|
|
Beim Use-Case „Lieferbeginn“ hingegen müssen die dort angegebenen vollen WT vor |
|
Wirksamwerden des neuen Energieliefervertrages abgelaufen sein. Da der LFN die |
|
Belieferung mit Beginn des Tages aufnimmt, der durch das Anmeldedatum bezeichnet wird, |
|
zählt dieser Tag für die Einhaltung des zwingend davorliegenden Mindestzeitraums nicht mit. |
|
|
|
Die Fristenberechnung beruht immer auf dem Eingangsdatum der Nachricht und ist |
|
unabhängig vom Versanddatum der Empfangsbestätigung (CONTRL). |
|
|
|
Beispiel: Juli 2016 |
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Mo 4 |
|
Di 5 |
|
Mi 6 |
|
Do 7 |
|
Fr 8 |
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Sa 9 |
|
So 10 |
|
Mo 11 |
|
Di 12 |
|
Mi 13 |
|
Do 14 |
|
Fr 15 |
|
Sa 16 |
|
So 17 |
|
Mo 18 |
|
Di 19 |
|
|
|
Lieferende bei Lieferantenwechselvorgängen: |
|
|
|
Eingang der Abmeldung des LFA erfolgt am 04.07.2016. Der Mindestzeitraum von sechs WT |
|
beginnt am 05.07.2016 und endet am 12.07.2016. Frühestes zulässiges Abmeldedatum ist |
|
damit der 12.07.2016, so dass die Marktlokation dem LFA noch bis zum Ablauf des 12.07.2016 |
|
zugeordnet bleibt. |
|
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|
Lieferbeginn bei Lieferantenwechselvorgängen: |
|
|
|
Eingang der Anmeldung des LFN erfolgt am 04.07.2016. Der Mindestzeitraum von sieben bzw. |
|
zehn WT beginnt am 05.07.2016 und endet am 13.07.2016 bzw. 18.07.2016. Frühestes |
|
zulässiges Anmeldedatum ist damit der 14.07.2016 bzw. 19.07.2016, so dass die |
|
Marktlokation dem LFN frühestens zum Beginn des vorgenannten Tages zugeordnet wird. |
|
|
|
Bei Fristvorgaben, die sich nicht auf WT beziehen, sind Kalendertage gemeint. Die |
|
Berechnung der Frist erfolgt analog zu der obigen Beschreibung. |
|
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|
|
II. Basis Prozesse |
|
1. Use-Case: Kündigung |
|
|
|
1.1 UC: Kündigung |
|
Use-Case-Name: Kündigung |
|
Prozessziel: Der zwischen Letztverbraucher und LFA abgeschlossene Stromliefervertrag für die genannte Marktlokation ist gekündigt. |
|
Use-Case Beschreibung: Der LFN kündigt im Auftrag des Letztverbrauchers den zwischen LFA und Letztverbraucher für die genannte Marktlokation |
|
bestehenden Stromliefervertrag. |
|
In der Kündigung kann ein beliebiges in der Zukunft liegendes |
|
Kündigungsdatum (auch untermonatlich) angegeben werden. |
|
Das Kündigungsdatum kann sich |
|
• auf einen fixen Zeitpunkt oder |
|
• auf einen nächstmöglichen Zeitpunkt |
|
beziehen. |
|
Handelt es sich um die Ausübung eines |
|
Sonderkündigungsrechtes, so muss das Kündigungsdatum nicht |
|
in der Zukunft liegen, sondern kann identisch mit dem |
|
Erstellungsdatum der Kündigung beim LFN angegeben werden, |
|
muss aber am gleichen Tag beim LFA eingehen. |
|
Der LFA prüft die Kündigung und teilt dem LFN das Ergebnis mit. |
|
Dabei sind folgende Regeln einzuhalten: |
|
• Hat der LFN auf ein fixes Datum gekündigt und wird dieses |
|
vom LFA nicht bestätigt, so teilt der LFA das |
|
nächstmögliche Kündigungsdatum und die |
|
Kündigungsfrist mit. |
|
• Hat der LFN auf das nächstmögliche Datum gekündigt, so |
|
bestätigt der LFA die Kündigung unter Angabe dieses |
|
Datums. |
|
• Liegt dem LFA bereits eine wirksame Kündigung vor |
|
(durch einen LFN oder den Letztverbraucher) sind die |
|
entsprechenden Konstellationen im Kapitel II. 1.3 „Antwort |
|
LFA bei Kündigung eines bereits wirksam gekündigten |
|
Vertrages“ beschrieben. |
|
Leitet der LFN den Use-Case „Kündigung“ gegenüber einem E/G |
|
ein und befindet sich die zu kündigende Marktlokation in |
|
Ersatzversorgung gem. § 38 EnWG, so findet durch den E/G |
|
keine Prüfung auf Mindestvertragslaufzeiten bzw. |
|
Kündigungsfristen statt, da derartige Fristen im Rahmen der |
|
Ersatzversorgung nicht existieren. |
|
Rollen: LF |
|
Vorbedingung: Der LFN besitzt die Vollmacht des Letztverbrauchers in dessen |
|
Namen die Kündigung vornehmen zu dürfen. |
|
|
|
Nachbedingung im Erfolgsfall: • Bestätigung der Kündigung: Der LFA ist verpflichtet, |
|
unmittelbar mit Bestätigung der Kündigung gegenüber dem |
|
LFN auch den Use-Case „Lieferende von LF an NB“ |
|
gegenüber dem NB anzustoßen. |
|
• Ablehnung der Kündigung: Der LFA ist der Meinung, der |
|
Vertrag sei nicht wirksam gekündigt. |
|
|
|
Nachbedingung im Fehlerfall: -- (keine Angabe) |
|
Fehlerfälle: -- (keine Angabe) |
|
Weitere Anforderungen: • Bei einer Ersatzversorgung handelt es sich um kein |
|
kündigungspflichtiges Vertragsverhältnis; es ist daher keine |
|
Kündigung erforderlich (vgl. § 38 Abs. 2 EnWG). Sofern ein |
|
LFN dem E/G trotzdem eine Kündigung zum nächstmöglichen |
|
Datum oder zu einem fixen Datum in die Zukunft übermittelt, |
|
stimmt der E/G der Kündigung zu, sofern keine |
|
Ablehnungsgründe vorliegen. |
|
• Ungeachtet der jederzeit bestehenden Möglichkeit des |
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Letztverbrauchers, seinen Liefervertrag schriftlich zu |
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kündigen, darf der LFA eine nach diesem Use-Case |
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gemeldete Kündigung nicht allein unter Berufung auf die |
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fehlende Einhaltung einer vertraglich vereinbarten Form |
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zurückweisen. In diesem Fall hat er eine Kündigung auch in |
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elektronischer Form unter Anwendung dieses Use-Case |
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entgegenzunehmen und zu bearbeiten. |
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• Im Sinne eines reibungslosen Wechselprozesses und zur |
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Vermeidung von späteren Klärungsfällen empfiehlt es sich, |
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den Use-Case „Kündigung“ generell einem Use-Case |
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„Lieferbeginn“ vorzuschalten. |
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Hinweis: |
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• Der Use-Case behandelt nicht den Fall, dass der |
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Letztverbraucher selbst gegenüber dem LFA den |
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Energieliefervertrag kündigt. |
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• Wenn der Letztverbraucher vorab selbst kündigt, ist der |
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Use-Case „Lieferende von LF an NB“ vom LFA gegenüber |
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dem NB unmittelbar mit Verfassen der |
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Kündigungsbestätigung an den Letztverbraucher |
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anzustoßen. |
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1.2 SD: Kündigung |
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Aktion 1: Kündigung, Frist -- (keine), Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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Aktion 2: Antwort, Frist: Unverzüglich, jedoch |
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• spätestens bis zum Ablauf des 1. WT nach Eingang der Kündigung, |
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sofern der LFN zur Identifikation die MaLo-ID (oben Kapitel I. 6 Ziff. b)) |
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übermittelt hat, ansonsten |
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• spätestens bis zum Ablauf des 3. WT nach Eingang der Kündigung. |
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Hinweis/Bemerkung: Falls der LFA die Kündigung des LFN ablehnt, teilt er den Grund oder die |
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Gründe für die Ablehnung mit. Falls der LFA die Kündigung gegenüber dem LFN bestätigt, kann es sich um eine |
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Bestätigung handeln, die a) ohne inhaltliche Änderung erteilt wird |
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oder b) die mit Abänderungen erteilt wird. |
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Der LFA teilt dem LFN mit Bestätigung der Kündigung ferner den Vorjahresverbrauch des Letztverbrauchers mit |
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Aktion 3: Ref Lieferende von LF an NB, Frist -- (keine), Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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1.3 Antwort LFA bei Kündigung eines bereits wirksam gekündigten Vertrages |
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Prozesssituation: |
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Kündigung wurde bereits ausgesprochen (z.B. unmittelbar durch den Letztverbraucher), |
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Liefervertrag endet dementsprechend zum Tag X (nachfolgend als „Vertragsende“ bezeichnet). |
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Kündigung durch LFN auf denselben Termin. Antwort LFA: Bestätigung der Kündigung. |
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Kündigung durch LFN auf einen fixen Termin, der früher als das Vertragsende liegt. Antwort LFA: Fall 1: Vertragssituation lässt eine noch frühere Kündigung zu. |
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Es folgt: Kündigungsbestätigung für neuen (früheren) Kündigungstermin an LFN. |
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Erläuterung zum Fall 1: Sollte der LFA für das bereits wirksam gekündigte Vertragsverhältnis aufgrund der Vertragslage ein noch früheres Vertragsende akzeptieren, so teilt er dies als Kündigungsbestätigung für diesen früheren Kündigungstermin mit. |
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Fall 2: Vertragssituation lässt keine frühere Kündigung zu. Es folgt: Kündigungsablehnung an LFN, Hinweis auf Kündigungstermin aus der früheren wirksamen Kündigung. |
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Erläuterung zum Fall 2: Wenn der LFA das noch frühere Vertragsende nicht akzeptiert, weist er darauf hin, dass das Vertragsverhältnis bereits zuvor wirksam gekündigt wurde und benennt das maßgebliche Vertragsende-Datum. |
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Kündigung durch LFN auf einen fixen Termin, der später als das Vertragsende liegt. Antwort LFA: Ablehnung der Kündigung, Hinweis auf Kündigungstermin aus der früheren wirksamen Kündigung. Erläuterung: Ein bereits wirksam |
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gekündigtes Vertragsverhältnis kann nicht – auch nicht bei Zustimmung des LFA – durch eine schlichte Kündigung zu einem späteren Zeitpunkt wieder verlängert werden. |
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Kündigung durch LFN auf den nächstmöglichen Kündigungstermin. Antwort LFA: Fall 1: Vertragssituation lässt eine noch frühere Kündigung zu. Es folgt: Kündigungsbestätigung für neuen (früheren) Kündigungstermin an LFN. |
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Erläuterung: Sollte der LFA für das bereits wirksam gekündigte Vertragsverhältnis aufgrund der Vertragslage ein noch früheres Vertragsende akzeptieren, so teilt er dies als Kündigungsbestätigung für diesen früheren Kündigungstermin mit. |
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Fall 2: Vertragssituation lässt keine frühere Kündigung zu. Es folgt: Kündigungsablehnung an LFN, Hinweis auf Kündigungstermin aus der früheren wirksamen Kündigung. Erläuterung: Wenn der LFA das noch frühere Vertragsende nicht |
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akzeptiert, weist er darauf hin, dass das Vertragsverhältnis bereits zuvor wirksam gekündigt wurde und benennt das maßgebliche Vertragsende-Datum. |
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2 Grundregeln zum Lieferende von LF an NB und Lieferbeginn |
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2.1 Allgemeines |
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Die Use-Cases „Lieferende von LF an NB“ und „Lieferbeginn“ sind inhaltlich eng miteinander |
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verknüpft. Die Grundregeln für beide Prozesse werden daher an dieser Stelle gemeinsam |
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dargestellt. |
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Für die Use-Cases „Lieferende von LF an NB“ und „Lieferbeginn“ gelten folgende |
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Begriffsbestimmungen: |
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Unter dem Anmeldedatum ist im Folgenden das Datum des gewünschten Lieferbeginns zu |
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verstehen, unter Abmeldedatum das des gewünschten Lieferendes. Eingangsdatum ist das |
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Datum, an dem die Meldung über den Lieferbeginn oder das Lieferende beim NB eingeht. |
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An- und Abmeldedatum sowie Eingangsdatum können ein beliebiger Tag sein. Es kann sich |
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dabei um ein untermonatliches Datum handeln. |
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Für die Bestimmung der Termine für Lieferende und Lieferbeginn gelten folgende Grundregeln |
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in der angegebenen Reihenfolge: |
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1. Eingehende Meldungen sind stets unverzüglich zu bearbeiten, es sei denn, für die |
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jeweiligen Bearbeitungsschritte sind in den Prozessen besondere Bearbeitungsfristen |
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geregelt. |
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2. Für Marktlokationen, deren Energie auf Basis von Viertelstundenwerten bilanziert wird, |
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können An- und Abmeldedatum nur nach dem Eingangsdatum liegen. |
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3. Für Marktlokationen, deren Messlokationen mit iMS ausgestattet sind, können |
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unabhängig vom Bilanzierungsverfahren An- und Abmeldedatum nur nach dem |
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Eingangsdatum liegen. |
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4. Für Marktlokationen, deren Energie auf Basis von Profilen bilanziert wird und deren |
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Messlokationen mit kME oder mME ausgestattet sind, sind auch rückwirkende An- und |
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Abmeldungen zulässig, wenn nicht der Fall eines Lieferantenwechsels vorliegt (d. h. |
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ein identischer Letztverbraucher wechselt an derselben Marktlokation von einem |
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vertraglichen zu einem anderen vertraglichen LF.) |
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Lieferantenwechsel sind nur in die Zukunft gerichtet möglich. |
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Für sonstige An- und Abmeldungen gilt Folgendes: |
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a) Liegt das Eingangsdatum unter Einhaltung der vorgesehenen Vorlauffristen vor oder |
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bis zu sechs Wochen nach An- oder Abmeldedatum, können Lieferbeginn oder |
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Lieferende grundsätzlich zum An- oder Abmeldedatum realisiert werden. |
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b) Liegt das Eingangsdatum mehr als sechs Wochen nach An- oder Abmeldedatum, |
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können Lieferbeginn oder Lieferende grundsätzlich nur für die Zukunft realisiert |
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werden. Kann ein Lieferbeginn- oder Lieferendevorgang nur für die Zukunft realisiert |
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werden, so sind die für Lieferantenwechselvorgänge in den Prozessen vorgesehenen |
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Vorlauffristen einzuhalten. |
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c) Zuordnungslücken sind dadurch zu vermeiden, dass in die Zukunft wirkende An- und |
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Abmeldungen zeitlich aufeinander abgestimmt werden. |
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d) Verbleibende Zuordnungslücken sind zu schließen, indem die Marktlokation zur |
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Ersatz-/ Grundversorgung angemeldet wird. |
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e) Der NB stellt im Rahmen der Identifikation der Marktlokation sicher, dass |
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Lieferanmeldungen mit dem Transaktionsgrund „Ein-/Auszug“ nur in Fällen stattfinden, |
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in denen bisheriger und neuer Anschlussnutzer (AN) nicht identisch sind. |
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2.2 Konfliktszenarien bei der Anmeldung |
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Konflikte können auch dann entstehen, wenn für eine Marktlokation mehrere Anmeldungen |
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beim NB vorliegen. Diese Konfliktszenarien sind nach den folgenden Grundregeln aufzulösen: |
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1. Im Zeitraum vom Eingang einer Lieferanmeldung beim NB bis zur fristgerechten |
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Rückmeldung des NB an den anmeldenden LFN über die Bestätigung oder Ablehnung |
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der Anmeldung (Prozess „Lieferbeginn“, Prozessschritt „Antwort auf Anmeldung“) |
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werden nachfolgende weitere Anmeldungen, die sich auf dieselbe Marktlokation |
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beziehen, vom NB unverzüglich (spätestens nach Abschluss der Identifikation am 1. |
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WT (sofern für die Identifikation der Marktlokation einzig die MaLo-ID zu verwenden |
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ist) bzw. 3. WT nach Eingang) abgelehnt. Dabei teilt der NB mit, |
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a. dass sich derzeit eine Anmeldung in Bearbeitung befindet, |
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b. auf welchen Lieferbeginntermin die derzeit in Bearbeitung befindliche |
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Anmeldung gerichtet ist sowie |
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c. ab welchem Zeitpunkt der NB nach den vorgegebenen Fristläufen des Use- |
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Cases „Lieferbeginn“ spätestens wieder Anmeldungen für diese Marktlokation |
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entgegennimmt. |
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2. Im Rahmen der durch den NB durchzuführenden Prüfung, ob eine Abmeldeanfrage |
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erforderlich ist, prüft der NB allein darauf, ob einem LFA die betreffende Marktlokation |
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zum Zeitpunkt des vom LFN begehrten Lieferbeginns nach aktueller Datenlage |
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zugewiesen ist bzw. zugewiesen sein wird. Der betroffene LFA wird erforderlichenfalls |
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vom NB mit einer Abmeldeanfrage kontaktiert. Für die Entscheidung über den Erfolg |
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der betreffenden Anmeldung spielt es dagegen grundsätzlich keine Rolle, ob zu einem |
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zeitlich nach dem Anmeldedatum liegenden Zeitpunkt bereits eine bestätigte |
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Anmeldung eines LF vorliegt. Wird die Anmeldung eines LF zu einem zukünftigen |
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Zeitpunkt X bestätigt, so führt dies dazu, dass eventuell bereits bestätigte |
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Lieferanmeldungen gegenüber sonstigen LF zu einem später als X liegenden Zeitpunkt |
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gegenstandslos werden. Der NB informiert zeitgleich mit der Bestätigung gegenüber |
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dem anmeldenden LF für den Lieferbeginntermin X alle LF mit Lieferbeginnterminen |
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später X darüber, dass ihre Anmeldebestätigung durch die nun bestätigte |
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Anmeldebestätigung gegenstandslos geworden ist. Liegt der Zeitpunkt der bereits |
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bestätigten Lieferanmeldung dagegen zeitlich vor oder gleich X, so kommt es regulär |
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zu einer Abmeldeanfrage im Rahmen des Use-Cases „Lieferbeginn“. Darstellung |
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anhand einiger möglicher Szenarien |
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Erläuterung: |
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Ursprünglich ist LF0 der Marktlokation zugeordnet. Beim NB geht eine Anmeldung des LFN1 |
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für den Lieferbeginntermin X ein. Der NB prüft, ob zu diesem Termin noch eine aktive |
|
Zuordnung eines LF vorliegt. Da dies vorliegend der Fall ist (hier wird unterstellt, dass LF0 |
|
noch kein Lieferende gemeldet hat), übermittelt NB an LF0 eine Abmeldeanfrage, auf die LF0 |
|
mit einer Abmeldung zum Zeitpunkt X (in Form einer Beantwortung der Abmeldeanfrage) |
|
reagiert. Damit liegen die Voraussetzungen zur Belieferung durch LFN1 zum Zeitpunkt X vor. |
|
Der NB sendet noch eine Mitteilung über die Beendigung der Zuordnung zum Zeitpunkt X an |
|
LF0, da er eine Abmeldeanfrage an LF gesendet hat. |
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Später geht beim NB die Anmeldung des LFN2 für den Zeitpunkt Y ein. Der NB prüft wiederum, |
|
ob nach aktueller Datenlage zu dem vom LFN2 gewünschten Lieferbeginntermin ein LF |
|
zugeordnet ist bzw. sein wird. Dies ist LFN1. Der NB übermittelt an LFN1 daraufhin eine |
|
Abmeldeanfrage. Hier wird unterstellt, dass LFN1 auf die Abmeldeanfrage nicht reagiert. Es |
|
erfolgt daher nach Fristablauf die Mitteilung über die Beendigung der Zuordnung des LFN1 |
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zum Zeitpunkt Y, LFN2 wird ab dem Zeitpunkt Y zur Belieferung zugeordnet. |
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Erläuterung: |
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Ursprünglich ist LF0 der Marktlokation zugeordnet. Beim NB geht eine Anmeldung des LFN1 |
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für den Lieferbeginntermin Zeitpunkt Y ein. Der NB prüft, ob zu diesem Datum noch eine aktive |
|
Zuordnung eines LF vorliegt. Da dies vorliegend der Fall ist (hier wird unterstellt, dass LF0 |
|
noch kein Lieferende gemeldet hat), übermittelt NB an LF0 eine Abmeldeanfrage, auf die LF0 |
|
mit einer Abmeldung zum Zeitpunkt Y (in Form einer Beantwortung der Abmeldeanfrage) |
|
reagiert. Damit liegen die Voraussetzungen zur Belieferung durch LFN1 zum Zeitpunkt Y vor. |
|
Der NB sendet noch eine Mitteilung über die Beendigung der Zuordnung zum Zeitpunkt Y an |
|
LF0, da er eine Abmeldeanfrage an LF0 gesendet hat. |
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Später geht beim NB die Anmeldung des LFN2 für den Lieferbeginntermin Zeitpunkt X ein. Der |
|
NB prüft wiederum, ob nach aktueller Datenlage zu dem vom LFN2 gewünschten |
|
Lieferbeginntermin ein LF zugeordnet ist. Dies ist (noch) LF0. Der NB übermittelt an LF0 |
|
daraufhin eine Abmeldeanfrage. Hier wird unterstellt, dass LF0 auf die Abmeldeanfrage nicht |
|
reagiert. Es erfolgt daher nach Fristablauf die Mitteilung über die Beendigung der Zuordnung |
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des LF0 zum Zeitpunkt X, LFN2 wird ab dem Zeitpunkt X zur Belieferung zugeordnet. |
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Die bereits zuvor gegenüber LFN1 bestätigte Anmeldung zum Zeitpunkt Y hat nach den |
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Konfliktregeln für den Lieferbeginntermin Zeitpunkt X des LFN2 keine Relevanz. Allerdings wird |
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der NB den LFN1 darüber informieren, dass nunmehr eine (überholende) Anmeldung des LFN2 |
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zum Zeitpunkt X bestätigt worden ist und die Anmeldung des LFN1 damit gegenstandslos wird. |
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3 Prozesse zum Lieferende |
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3.1 Use-Case: Lieferende von LF an NB |
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3.1.1 UC: Lieferende von LF an NB |
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Use-Case-Name: Lieferende von LF an NB |
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Prozessziel: Der LF ist einer Marktlokation nicht mehr zugeordnet. |
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Use-Case Beschreibung: Der LF meldet beim NB, aufgrund der Beendigung eines mit dem Letztverbraucher abgeschlossenen Energieliefervertrages, die |
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Marktlokation des Letztverbrauchers von der Belieferung zum Abmeldedatum ab. |
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Gründe können z.B. sein: Lieferantenwechsel, Auszug, |
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Stilllegung der Marktlokation, Kündigung durch den LF etc. |
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Dieser Prozess findet auch dann Anwendung, wenn der E/G für |
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eine Marktlokation die Ersatzversorgung beenden will (z.B. Ablauf |
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der Drei-Monats-Frist des § 38 Abs. 2 EnWG). |
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Rollen: LF und NB |
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Vorbedingung: Beendigung eines Energieliefervertrags |
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Nachbedingung im Erfolgsfall: Der NB verteilt im Falle einer Stilllegung die geänderten Stammdaten an der Marktlokation an die Berechtigten. Der NB beendet die Zuordnung des LF zur Marktlokation zum Abmeldedatum. |
|
Wenn die Marktlokation dem Modell 2 zugeordnet ist, beendet der NB im Fall der Stilllegung den Zählpunkt für die NGZ. |
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Nachbedingung im Fehlerfall: Der LF bleibt der Marktlokation zugeordnet. |
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Fehlerfälle: Abmeldung des LF wurde abgelehnt. |
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Weitere Anforderungen: • Liegt beim NB keine Information über die Zuordnung der Marktlokation zu einem Nachfolge-LF für den Zeitraum nach |
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dem Abmeldedatum vor, so ordnet der NB die Marktlokation ab diesem Zeitpunkt dem E/G zu, sofern ein gesetzlicher oder |
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vertraglicher Anspruch dazu besteht. Dies gilt nicht, soweit der E/G selbst das Lieferende der Ersatzversorgung gemeldet hat |
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(siehe Use-Case: Beginn der Ersatz-/Grundversorgung). |
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• Ist eine Marktlokation infolge der Abmeldung künftig weder |
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dem E/G noch einem sonstigen LF zugeordnet, kann eine |
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Unterbrechung des Netzanschlusses nach Maßgabe der |
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allgemeinen Vorschriften in Betracht kommen. |
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3.1.2 SD: Lieferende von LF an NB |
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Nr. Aktion Frist Hinweis/Bemerkung |
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Aktion 1: Abmeldung. Frist: Unverzüglich nach Vorliegen des Abmeldegrundes, jedoch im Fall des Lieferanten-wechsels mindestens 6 WT vor dem Abmelde-datum. Hinweis/Bemerkung: -- (keine). |
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Aktion 2: Antwort auf Abmeldung. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 3. WT nach Eingang der Abmeldung. |
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Hinweis/Bemerkung: Der NB prüft die eingegangene Abmeldung. Im Fall des Lieferantenwechsels prüft er insbesondere die Einhaltung der |
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Vorlauffrist bis zum Abmeldedatum. Der NB bestätigt die Abmeldung zum |
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Abmeldedatum oder sendet eine Ablehnung der Abmeldung aufgrund der vorangegangenen Prüfung. Der Grund der Ablehnung ist anzugeben. |
|
Als Grund bei Lieferantenwechselvorgängen kommt insbesondere in Betracht: Weniger als 6 WT zwischen Eingang der Abmeldung und Abmeldedatum. |
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Aktion 3: ref Stammdaten-änderung vom NB (verantwortlich) ausgehend. Frist: -- (keine). Hinweis/Bemerkung: -- (keine). |
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3.2 Use-Case: Lieferende von NB an LF |
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3.2.1 UC: Lieferende von NB an LF |
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Use-Case-Name: Lieferende von NB an LF |
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Prozessziel: Der LF ist der Marktlokation nicht mehr zugeordnet. |
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Use-Case Beschreibung: Der NB meldet beim LF die Marktlokation zum Abmeldedatum ab. |
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Rollen: LF, NB |
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Vorbedingung: Der LF ist der Marktlokation zugeordnet. |
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Auslöser: |
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o Stilllegung der Marktlokation |
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o Der MaBiS Use-Case „Deaktivierung einer |
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Zuordnungsermächtigung des BKV beim NB“ wurde |
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durchgeführt und für die betroffene Marktlokation liegt |
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für den Zeitraum, der sich unmittelbar an die |
|
Deaktivierung anschließt, keine Zuordnung zu einem |
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BK vor, für den eine aktive Zuordnungsermächtigung |
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vorhanden ist. |
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o Für die Marktlokation hat sich ab dem genannten |
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Zeitpunkt der Zeitreihentyp geändert, für den keine |
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gültige Zuordnungsermächtigung vorhanden ist. |
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Nachbedingung im Erfolgsfall: • Der NB verteilt die geänderten Stammdaten an der Marktlokation an die Berechtigten. |
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• Der NB beendet die Zuordnung des LF zur Marktlokation |
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zum Abmeldedatum. |
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• Wenn die Marktlokation dem Modell 2 zugeordnet ist, |
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beendet der NB im Fall der Stilllegung den Zählpunkt für die |
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NGZ. |
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Nachbedingung im Fehlerfall: Der LF bleibt der Marktlokation zugeordnet |
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Fehlerfälle: Abmeldung des NB wurde abgelehnt. |
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Weitere Anforderungen: -- (keine) |
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3.2.2 SD: Lieferende von NB an LF |
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Nr. Aktion Frist Hinweis/Bemerkung |
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Aktion 1: Abmeldung. Frist: Bei Abmeldung wegen Stilllegung einer Marktlokation gilt: Unverzüglich nach Vorliegen des Abmeldegrundes wegen Stilllegung. |
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Bei Abmeldung wegen Deaktivierung der Zuordnungsermächtigung gilt: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 1. WT nach Eingang der Deaktivierungsmeldung, jedoch, |
|
wenn die Deaktivierung ihre Gültigkeit weiter als einen Monat in die Zukunft hat, frühestens in dem Monat, in dem die Zuordnungsermächtigung endet, jedoch spätestens |
|
am 5. WT des Monats, in dem die Zuordnungsermächtigung endet. Bei Abmeldung wegen geändertem Zeitreihentyp und keiner gültigen Zuordnungsermächtigung für den |
|
neuen Zeitreihentyp: Unverzüglich nach Umbau erhält der Lieferant die Stammdatenänderung bezüglich des Umbaus der Messgeräte und parallel auch die Abmeldung durch |
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den Netzbetreiber, jedoch spätestens 6 WT vor dem Abmeldedatum. |
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Hinweis/Bemerkung: Bei Abmeldung wegen Stilllegung einer Marktlokation gilt: Die Abmeldung ist auch an zukünftige LF mitzuteilen. |
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Aktion 2: Antwort auf Abmeldung. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 3. WT nach Eingang der Abmeldung. |
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Hinweis/Bemerkung: Der LF prüft die eingegangene Abmeldung. |
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Der LF bestätigt die Abmeldung zum Abmeldedatum oder sendet eine Ablehnung der Abmeldung. |
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Der Grund der Ablehnung ist anzugeben. Bei Abmeldung wegen Deaktivierung der |
|
Zuordnungsermächtigung gilt: Verstreicht die Frist, ohne dass eine Antwort eingeht, gilt dies als Zustimmung. Nach Ablauf der Frist eingehende Antworten sind für den |
|
Fortlauf dieses Prozesses unerheblich. |
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Aktion 3: ref Stammdaten-änderung vom NB (verantwortlich) ausgehend. Frist: -- (keine). Hinweis/Bemerkung: -- (keine). |
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4 Use-Case: Lieferbeginn |
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4.1 UC: Lieferbeginn |
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Use-Case-Name: Lieferbeginn |
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Prozessziel: Der anmeldende LF ist einer Marktlokation zugeordnet. |
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Use-Case Beschreibung: Ein LF meldet beim NB aufgrund eines mit dem Letztverbraucher |
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zustande gekommenen Energieliefervertrages die Marktlokation |
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des Letztverbrauchers zum Anmeldedatum zur Belieferung an. |
|
Gründe können z.B. sein: Lieferantenwechsel, Einzug, |
|
Inbetriebnahme der Marktlokation (Neuanlage) etc. |
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Ein Lieferbeginn liegt auch vor, wenn der Letztverbraucher |
|
unmittelbar vor der Neubelieferung durch den E/G versorgt wurde. |
|
Zum Use-Case „Lieferbeginn“ gehört ferner auch die |
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Wiederaufnahme der Belieferung an einer Marktlokation, bei der |
|
zuvor der NB den Netzanschluss oder die Anschlussnutzung |
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unterbrochen hatte. |
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Rollen: LF, NB |
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|
Vorbedingung: • Abschluss eines Energieliefervertrags. |
|
• Eine Zuordnungsermächtigung nach den Prozessen der |
|
MaBiS für die vom LF genutzten BK beim NB liegt vor. |
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Nachbedingung im Erfolgsfall: • Der NB verteilt die geänderten Stammdaten an der |
|
Marktlokation an die Berechtigten. |
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|
|
• Evtl. ist die Aktivierung von MaBiS-Zählpunkten für die |
|
Übermittlung von Summenzeitreihen nach MaBiS erforderlich. |
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|
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• Etwa entstehende Zuordnungslücken zwischen dem |
|
Zuordnungsende des LFA und dem vom LFN gewünschten |
|
Anmeldedatum werden vom NB durch Zuordnung der |
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Marktlokation zum E/G in Anwendung des Use-Case: „Beginn |
|
der Ersatz-/Grundversorgung“ geschlossen. |
|
|
|
• Bei unterjährigem Lieferbeginn und wenn die Marktlokation |
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mit Arbeits- und Leistungspreis abgerechnet wird, übermittelt |
|
der NB die bisher gemessenen Arbeits- und Leistungswerte. |
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|
|
• Sofern die Marktlokation gesperrt ist, führt der NB den Use- |
|
Case „Wiederherstellung der Anschlussnutzung bei |
|
Lieferbeginn“ aus. |
|
|
|
• Der NB versendet die Berechnungsformel an den LFN. |
|
Nachbedingung im Fehlerfall: Der bisherige LF bleibt der Marktlokation zugeordnet. |
|
Fehlerfälle: Anmeldung des LF wurde abgelehnt. |
|
Weitere Anforderungen: -- (keine) |
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4.2 SD: Lieferbeginn |
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Hinweis für die folgenden Prozessschritte: |
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Fall 1: Der LF gibt an, dass zur Identifikation der Marktlokation einzig die MaLo-ID zu verwenden ist (siehe hierzu auch Kapitel I. 6 Buchst. b). |
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Fall 2: Der LF gibt an, dass die Marktlokation anhand der von ihm angegebenen Informationen |
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und somit nicht ausschließlich anhand der ggf. auch enthaltenen MaLo-ID zu erfolgen hat |
|
(siehe hierzu auch Kapitel I. 6 Buchst. c). |
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Nr. Aktion Frist Hinweis/Bemerkung |
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|
Aktion 1: Anmeldung. Frist: Unverzüglich nach Vorliegen des Anmeldegrundes. |
|
Bei Anmeldungen anlässlich eines Lieferantenwechsels: |
|
• mindestens 7 WT vor Aufnahme der Belieferung (Fall 1), ansonsten |
|
• mindestens 10 WT vor Aufnahme der Belieferung (Fall 2). |
|
Hinweis/Bemerkung: Der LFN teilt in der Anmeldung u.a. mit, ob der Letztverbraucher ein |
|
„Haushaltskunde“ ist. Der LFN teilt des Weiteren mit, ob die Anmeldung anlässlich eines |
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Lieferantenwechsels oder anlässlich einer sonstigen Aufnahme der Belieferung (inklusive Neuanlage) der |
|
Marktlokation erfolgt. Im Fall eines Lieferbeginns aufgrund Neuanlage gibt der LFN das vom Kunden |
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mitgeteilte, voraussichtliche Anmeldedatum mit. Im Rahmen der Anmeldung ist die Zuordnung der Marktlokation zu einem BK erforderlich. |
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Möchte der LFN für die turnusmäßige Ablesung der Marktlokation einen Ableseturnus vorgeben, der von „jährlich“ abweicht, so teilt er diesen mit. |
|
Der Ableseturnus gibt den Ablesezyklus (halbjährlich, vierteljährlich, monatlich) vor, nicht aber den jeweiligen Ablesezeitpunkt. |
|
Der NB prüft die Anmeldung in vier Schritten: |
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1. Prüfung, ob im Fall des Lieferantenwechsels die Vorlauffrist bis zum Anmeldedatum eingehalten ist. |
|
2. Prüfung, ob im Fall einer Neuanlage die erstmalige Identifikation möglich ist: Ist eine erstmalige Identifikation |
|
der Marktlokation unverzüglich nach Eingang der Anmeldung nicht möglich, darf keine Ablehnung wegen Nichtidentifikation in Prozessschritt 5 versendet werden. |
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Der NB muss innerhalb der nächsten 60 WT nach Eingang der Anmeldung unverzüglich wiederholend prüfen, ob die Anmeldung einer vom NB neu angelegten Marktlokation zugeordnet werden kann (Identifizierung der |
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Marktlokation erfolgt nach den Vorgaben in Kapitel I. 6 Buchst. c, Unterpunkt b). Ist dies nach Ablauf der Frist nicht gelungen lehnt der NB die Anmeldung wegen Nichtidentifikation |
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in Prozessschritt 5 ab. Sofern eine Zuordnung gelungen ist, a. ersetzt der NB das vom LF genannte voraussichtliche Anmeldedatum durch das Inbetriebnahmedatum der Marktlokation. |
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b. erfolgen die hier nachfolgenden Prüfschritte. |
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3. Prüfung aller sonstigen Voraussetzungen. Liegt eine der in den vorgenannten Schritten zu prüfenden Voraussetzungen nicht vor, so verfährt der NB unverzüglich weiter |
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nach Prozessschritt 5 und lehnt die Anmeldung ab. |
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4. Prüfung, ob die Versendung einer Abmeldeanfrage erforderlich ist. Ist die Marktlokation zum Anmeldedatum keinem LF zugeordnet oder liegt eine korrespondierende Abmeldung vor, |
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so fährt der NB mit Prozessschritt 5 fort und stimmt der Anmeldung zu. Ist die Marktlokation zum Anmeldedatum noch einem LF (LFA) zugeordnet und liegt keine korrespondierende |
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Abmeldung vor, so fährt der NB mit Prozessschritt 2 fort. |
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Aktion 2: Information über existierende Zuordnung. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf |
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• des 1. WT nach Eingang der Anmeldung (Fall 1) |
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• des 4. WT nach Eingang der Anmeldung(Fall 2) |
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Im Falle eines Lieferbeginns aufgrund Neuanlage und eine erstmalige Identifikation der |
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Marktlokation ist nicht möglich: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 4. WT |
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nach Zuordnung der Marktlokation (Fall 2). |
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Hinweis/Bemerkung: Der NB informiert den LFN darüber, dass zum gewünschten Anmeldedatum noch ein LF (LFA) der Marktlokation zugeordnet ist und deshalb eine |
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Abmeldeanfrage an den LFA gestellt wird. Hierbei teilt der NB dem LFN insbesondere die Identität des LFA mit. |
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Aktion 3: Abmeldeanfrage. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf |
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• des 1. WT nach Eingang der Anmeldung (Fall 1) |
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• des 4. WT nach Eingang der Anmeldung (Fall 2) |
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Im Falle eines Lieferbeginns aufgrund Neuanlage und eine erstmalige Identifikation der Marktlokation ist nicht möglich: |
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Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 4. WT nach Zuordnung der Marktlokation (Fall 2). |
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Hinweis/Bemerkung: Der NB übersendet dem LFA eine Mitteilung über die vom LFN zum Anmeldedatum angemeldete Belieferung, |
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verbunden mit der Anfrage, ob der LFA die Belieferung abmeldet. Dies gilt auch für den Fall, dass der LFN potentiell personenidentisch mit dem LFA ist. |
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Aktion 4: Beantwortung der Abmeldeanfrage. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 3. WT nach Eingang der Abmeldeanfrage des NB. |
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Hinweis/Bemerkung: Der LFA prüft die Vertragslage und entscheidet, ob er seine noch bestehende Zuordnung dergestalt abmeldet, dass der LFN zum gewünschten Anmeldedatum |
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die Belieferung der Marktlokation aufnehmen kann. Es sind folgende Situationen denkbar: |
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• Der LFA bestätigt wie gewünscht die Abmeldung zum Tag vor dem Anmeldetermin (Fall a) oder |
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• der LFA bestätigt die Abmeldung zu einem Abmeldedatum, das mehr als einen Tag vor dem gewünschten Anmeldedatum liegt (Fall b) oder |
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• der LFA widerspricht der Abmeldung und nennt keinen Abmeldetermin. Hierbei übermittelt der LFA eine Begründung für den Widerspruch. |
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Aktion 5: Antwort auf Anmeldung. Frist: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf |
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• des 5. WT nach Eingang der Anmeldung (Fall 1) |
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• des 8. WT nach Eingang der Anmeldung (Fall 2). |
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Im Falle eines Lieferbeginns aufgrund Neuanlage und eine erstmalige Identifikation der Marktlokation ist |
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nicht möglich: Unverzüglich, jedoch spätestens bis zum Ablauf des 8. WT nach Zuordnung der Marktlokation (Fall 2). |
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Hinweis/Bemerkung: Bestätigung der Anmeldung durch NB gegenüber LFN zum Anmeldedatum erfolgt, wenn eine der nachfolgend genannten Bedingungen erfüllt ist: |
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• Bestätigt der LFA die Abmeldeanfrage |
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o zum Tag vor dem Anmeldedatum (Fall a) oder |
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o zu einem noch früheren Datum (Fall b), so wird die Zuordnung des LFA zu dem von diesem bestätigten Abmeldedatum beendet. |
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Der NB beendet die Zuordnung des LFA zur Marktlokation |
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o zu dem vom LFA in Prozessschritt 4 bestätigten Abmeldedatum (Fall a oder b) oder |
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o im Fall der nicht fristgerechten Rückmeldung des LFA zu dem Tag vor dem Anmeldedatum des LFN mit Prozessschritt 6. |
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Ausnahme: Sofern der LFA im Fall b die Abmeldeanfrage mit einem Datum bestätigt, zu dem die Fristen des |
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Prozesses „Lieferende von LF an NB“ nicht eingehalten werden können, ist eine Terminverschiebung durch den |
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NB erlaubt und im Prozessschritt 6 entsprechend zu kommunizieren. Die Verschiebung des Abmeldedatums erfolgt so, dass eine |
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lückenlose Zuordnung der Marktlokation zu LFA und LFN erfolgt. Sonstige etwaige aus Fall b resultierende Zuordnungslücken sind durch eine begrenzte |
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Ersatzversorgung zu schließen. |
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• Es liegt bereits eine Abmeldung des LFA vor. |
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• Es ist zum Anmeldedatum der Marktlokation kein LF zugeordnet. |
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Die noch benötigten Stamm- und Netznutzungsvertragsdaten wie z.B. die Unterbrechbarkeit von Verbrauchseinrichtungen werden übermittelt. Der NB teilt dem LFN die |
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Identität der derzeitigen MSB mit. Ablehnung der Anmeldung durch NB gegenüber LFN zum Anmeldedatum erfolgt, wenn die nachfolgende Bedingung erfüllt ist: |
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Lehnt der LFA die Abmeldeanfrage ab und nennt kein Abmeldedatum, so bleibt die Marktlokation dem LFA zugeordnet und der NB lehnt die Anmeldung ab, |
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wobei der NB die vom LFA gegebene Begründung dem LFN mitteilt. |
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Aktion 6: Mitteilung über Beendigung der Zuordnung. Frist: Am selben Tag wie in Prozessschritt 5, wenn die Anmeldung bestätigt wurde. |
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Hinweis/Bemerkung: Der NB informiert den LFA im Falle einer Abmeldeanfrage darüber, dass dessen Zuordnung zur Marktlokation beendet |
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worden ist. Hierbei teilt er das Abmeldedatum sowie den Grund der Abmeldung mit. |
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Aktion 7: Information über die Aufhebung einer zukünftigen Zuordnung. Frist: Am selben Tag wie in Prozessschritt 5, wenn die Anmeldung bestätigt wurde. |
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Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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Aktion 8: ref Stammdatensynchronisation. Frist: -- (keine). Hinweis/Bemerkung: Die Stammdatensynchronisation wird nur gegenüber dem LFN durchgeführt. |
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Aktion 9: ref Stammdatenänderung vom NB (verantwortlich) ausgehend. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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Aktion 10: ref Weiterleitung der Stammdatenänderung vom LF (verantwortlich) ausgehend. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: Muss synchron zu Schritt 9 erfolgen. |
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Aktion 11: ref Übermittlung der Berechnungsformel. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: Der NB übermittelt dem LFN die Berechnungsformel der Marktlokation. |
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Aktion 12: ref Beginn der Ersatzund Grundversorgung. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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Aktion 13: ref Übermittlung der bisher gemessenen Arbeits- und Leistungswerte. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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Aktion 14: ref Wiederherstellung der Anschlussnutzung bei Lieferbeginn. Frist: -- (keine). |
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Hinweis/Bemerkung: -- (keine) |
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