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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 20. Februar 2020 Embargo: 20. Februar 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Januar 2020 (6B_1114/2018) Üble Nachrede durch "liken" oder teilen eines Facebook-Beitrags Das Drücken des "Gefällt mir"- oder "Teilen"-Buttons für einen ehrverletzenden Beitrag auf Facebook kann eine tatbestandsmässige Handlung darstellen, wenn der Beitrag dadurch einem Dritten mitgeteilt wird. Das Bundesgericht bestätigt in diesem Punkt einen Entscheid des Obergerichts des Kantons Zürich. Allerdings muss das Obergericht im konkreten Fall nochmals prüfen, ob die weiterverbreiteten Inhalte tatsächlich eine üble Nachrede darstellen. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte den Mann 2018 wegen mehrfacher übler Nachrede zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Ihm wurde zunächst angelastet, in einem selbstverfassten Mail und einem eigenen Facebook-Kommentar ehrverletzende Aussagen zu Lasten einer Drittperson gemacht zu haben; weiter habe er unter Facebook-Beiträge anderer, in denen der fraglichen Drittperson rechtes, "braunes" sowie antisemitisches Gedankengut vorgeworfen wurde, eine "Gefällt mir"- oder "Teilen"Markierung gesetzt. Damit habe er eine üble Nachrede "weiterverbreitet". Der Verurteilte erhob Beschwerde ans Bundesgericht. Gemäss dem Urteil des Bundesgerichts gilt die Weiterverbreitung einer üblen Nachrede im Sinne von Artikel 173 Ziffer 1 Absatz 2 des Strafgesetzbuches (StGB) als eigenständiges Delikt. Sowohl das Drücken des "Gefällt mir"-Buttons, als auch das Drücken des "Teilen"-Buttons auf Facebook können zur besseren Sichtbarkeit und damit zur Verbreitung des markierten Beitrags im sozialen Netzwerk führen. Ob jedoch tatsächlich eine strafbare Weiterverbreitungshandlung vorliegt, bedarf einer Betrachtung im Einzelfall. Von Gesetzes wegen ist dazu erforderlich, dass der "gelikte" oder geteilte Beitrag einem Dritten mitgeteilt wird; das Delikt ist erst vollendet, wenn der weiterverbreitete Vorwurf für einen Dritten sichtbar und von diesem wahrgenommen wird. Dies hängt einerseits von der Pflege des Newsfeeds bzw. dem Algorithmus des sozialen Netzwerkdienstes ab, andererseits von den persönlichen Einstellungen der Nutzerinnen und Nutzer. Im vorliegenden Fall steht fest, dass die "gelikten" und geteilten Nachrichteninhalte an Personen gelangt sind, die nicht dem Abonnentenkreis des Ursprungsautors angehörten. Das Obergericht ist damit zu Recht davon ausgegangen, dass der Tatbestand des Weiterverbreitens grundsätzlich erfüllt ist. Im Ergebnis heisst das Bundesgericht die Beschwerde dennoch gut und weist die Sache zu neuem Entscheid zurück ans Obergericht. Es hat den Beschuldigten bisher zu Unrecht von der Möglichkeit ausgeschlossen, die Wahrheit der fraglichen Vorwürfe zu beweisen. Nicht zu klären hatte das Bundesgericht im Rahmen der vorliegenden Beschwerde, ob Facebook als "Medium" im Sinne von Artikel 28 StGB zu qualifizieren wäre. Gemäss der Bestimmung ist bei einer strafbaren Handlung, begangen durch die Veröffentlichung in einem Medium, grundsätzlich nur der Autor des fraglichen Beitrags strafbar ("Medienprivileg").
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 20 février 2020 Embargo : 20 février 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 janvier 2020 (6B_1114/2018) Diffamation par « like » ou partage d'une publication Facebook Activer le bouton « j'aime » ou « partager » d'une publication attentatoire à l'honneur sur Facebook peut constituer une infraction si la publication est ainsi communiquée à un tiers. Le Tribunal fédéral confirme sur ce point un jugement du Tribunal cantonal du canton de Zurich. Ce dernier devra réexaminer si, en l'espèce, ce sont bien des propos diffamatoires que l'accusé a propagés. En 2018, le Tribunal cantonal du canton de Zurich a condamné un homme à une peine pécuniaire avec sursis pour diffamation répétée. On lui avait tout d'abord reproché de s'être exprimé de manière attentatoire à l'honneur d'un tiers dans un courrier électronique qu'il avait lui-même rédigé ainsi que dans un commentaire personnel sur Facebook ; il aurait aussi activé la fonction « j'aime » ou « partager » au pied de publications d'autres personnes, dans lesquelles il était reproché au tiers en question des idées de droite, « brunes » et antisémites. Il aurait ainsi « propagé » des propos diffamatoires. Le condamné a recouru au Tribunal fédéral. Selon l'arrêt du Tribunal fédéral, la propagation de propos diffamatoires au sens de l'article 173 chiffre 1 alinéa 2 du Code pénal (CP) constitue un délit à part entière. L'activation dans Facebook des boutons tant « j'aime » que « partager » peut améliorer la visibilité et, partant, contribuer à la diffusion au sein du réseau social du contenu marqué. La réalité d'une telle propagation doit toutefois être appréciée au cas par cas. La loi exige, à cet égard, que le contenu partagé ou « liké » soit communiqué à un tiers ; le délit n'est consommé qu'une fois que le reproche propagé est devenu visible pour un tiers et a été perçu par ce dernier. Cela dépend, d'une part, de la maintenance du fil d'actualité respectivement de l'algorithme des services du réseau social et, d'autre part, des paramètres de l'utilisatrice ou de l'utilisateur. En l'espèce, il est établi que les contenus « likés » et partagés ont atteint des personnes ne faisant pas partie du cercle des abonnés de l'auteur initial. Le Tribunal cantonal est ainsi parti à bon droit que l'élément constitutif de la propagation était en principe réalisé. En définitive, le Tribunal fédéral admet toutefois le recours et renvoie la cause aux Tribunal cantonal afin qu'il se prononce à nouveau, parce qu'il a jusque là refusé à tort à l'accusé la possibilité de prouver la réalité des reproches litigieux. Le Tribunal fédéral n'a pas été amené, dans le cadre de ce recours, à préciser si Facebook constitue un « média » au sens de l'article 28 CP. Conformément à cette norme, en principe, seul l'auteur est punissable lorsqu’une infraction a été commise sous forme de publication par un média (« privilège des médias »).
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Lausanne, 20. Februar 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Januar 2020 (6B_1114/2018) Üble Nachrede durch "liken" oder teilen eines Facebook-Beitrags Das Drücken des "Gefällt mir"- oder "Teilen"-Buttons für einen ehrverletzenden Beitrag auf Facebook kann eine tatbestandsmässige Handlung darstellen, wenn der Beitrag dadurch einem Dritten mitgeteilt wird. Das Bundesgericht bestätigt in diesem Punkt einen Entscheid des Obergerichts des Kantons Zürich. Allerdings muss das Obergericht im konkreten Fall nochmals prüfen, ob die weiterverbreiteten Inhalte tatsächlich eine üble Nachrede darstellen. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte den Mann 2018 wegen mehrfacher übler Nachrede zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Ihm wurde zunächst angelastet, in einem selbstverfassten Mail und einem eigenen Facebook-Kommentar ehrverletzende Aussagen zu Lasten einer Drittperson gemacht zu haben; weiter habe er unter Facebook-Beiträge anderer, in denen der fraglichen Drittperson rechtes, "braunes" sowie antisemitisches Gedankengut vorgeworfen wurde, eine "Gefällt mir"- oder "Teilen"Markierung gesetzt. Damit habe er eine üble Nachrede "weiterverbreitet". Der Verurteilte erhob Beschwerde ans Bundesgericht. Gemäss dem Urteil des Bundesgerichts gilt die Weiterverbreitung einer üblen Nachrede im Sinne von Artikel 173 Ziffer 1 Absatz 2 des Strafgesetzbuches (StGB) als eigenständiges Delikt. Sowohl das Drücken des "Gefällt mir"-Buttons, als auch das Drücken des "Teilen"-Buttons auf Facebook können zur besseren Sichtbarkeit und damit zur Verbreitung des markierten Beitrags im sozialen Netzwerk führen. Ob jedoch tatsächlich eine strafbare Weiterverbreitungshandlung vorliegt, bedarf einer Betrachtung im Einzelfall. Von Gesetzes wegen ist dazu erforderlich, dass der "gelikte" oder geteilte Beitrag einem Dritten mitgeteilt wird; das Delikt ist erst vollendet, wenn der weiterverbreitete Vorwurf für einen Dritten sichtbar und von diesem wahrgenommen wird. Dies hängt einerseits von der Pflege des Newsfeeds bzw. dem Algorithmus des sozialen Netzwerkdienstes ab, andererseits von den persönlichen Einstellungen der Nutzerinnen und Nutzer. Im vorliegenden Fall steht fest, dass die "gelikten" und geteilten Nachrichteninhalte an Personen gelangt sind, die nicht dem Abonnentenkreis des Ursprungsautors angehörten. Das Obergericht ist damit zu Recht davon ausgegangen, dass der Tatbestand des Weiterverbreitens grundsätzlich erfüllt ist. Im Ergebnis heisst das Bundesgericht die Beschwerde dennoch gut und weist die Sache zu neuem Entscheid zurück ans Obergericht. Es hat den Beschuldigten bisher zu Unrecht von der Möglichkeit ausgeschlossen, die Wahrheit der fraglichen Vorwürfe zu beweisen. Nicht zu klären hatte das Bundesgericht im Rahmen der vorliegenden Beschwerde, ob Facebook als "Medium" im Sinne von Artikel 28 StGB zu qualifizieren wäre. Gemäss der Bestimmung ist bei einer strafbaren Handlung, begangen durch die Veröffentlichung in einem Medium, grundsätzlich nur der Autor des fraglichen Beitrags strafbar ("Medienprivileg").
Lausanne, le 20 février 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 janvier 2020 (6B_1114/2018) Diffamation par « like » ou partage d'une publication Facebook Activer le bouton « j'aime » ou « partager » d'une publication attentatoire à l'honneur sur Facebook peut constituer une infraction si la publication est ainsi communiquée à un tiers. Le Tribunal fédéral confirme sur ce point un jugement du Tribunal cantonal du canton de Zurich. Ce dernier devra réexaminer si, en l'espèce, ce sont bien des propos diffamatoires que l'accusé a propagés. En 2018, le Tribunal cantonal du canton de Zurich a condamné un homme à une peine pécuniaire avec sursis pour diffamation répétée. On lui avait tout d'abord reproché de s'être exprimé de manière attentatoire à l'honneur d'un tiers dans un courrier électronique qu'il avait lui-même rédigé ainsi que dans un commentaire personnel sur Facebook ; il aurait aussi activé la fonction « j'aime » ou « partager » au pied de publications d'autres personnes, dans lesquelles il était reproché au tiers en question des idées de droite, « brunes » et antisémites. Il aurait ainsi « propagé » des propos diffamatoires. Le condamné a recouru au Tribunal fédéral. Selon l'arrêt du Tribunal fédéral, la propagation de propos diffamatoires au sens de l'article 173 chiffre 1 alinéa 2 du Code pénal (CP) constitue un délit à part entière. L'activation dans Facebook des boutons tant « j'aime » que « partager » peut améliorer la visibilité et, partant, contribuer à la diffusion au sein du réseau social du contenu marqué. La réalité d'une telle propagation doit toutefois être appréciée au cas par cas. La loi exige, à cet égard, que le contenu partagé ou « liké » soit communiqué à un tiers ; le délit n'est consommé qu'une fois que le reproche propagé est devenu visible pour un tiers et a été perçu par ce dernier. Cela dépend, d'une part, de la maintenance du fil d'actualité respectivement de l'algorithme des services du réseau social et, d'autre part, des paramètres de l'utilisatrice ou de l'utilisateur. En l'espèce, il est établi que les contenus « likés » et partagés ont atteint des personnes ne faisant pas partie du cercle des abonnés de l'auteur initial. Le Tribunal cantonal est ainsi parti à bon droit que l'élément constitutif de la propagation était en principe réalisé. En définitive, le Tribunal fédéral admet toutefois le recours et renvoie la cause aux Tribunal cantonal afin qu'il se prononce à nouveau, parce qu'il a jusque là refusé à tort à l'accusé la possibilité de prouver la réalité des reproches litigieux. Le Tribunal fédéral n'a pas été amené, dans le cadre de ce recours, à préciser si Facebook constitue un « média » au sens de l'article 28 CP. Conformément à cette norme, en principe, seul l'auteur est punissable lorsqu’une infraction a été commise sous forme de publication par un média (« privilège des médias »).
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6B_114_2019_2020_03_12_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 12. März 2020 Embargo: 12. März 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 26. Februar 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Propaganda-Videos des IZRS: Freispruch von zwei IZRS-Vorstandsmitgliedern aufgehoben – Verurteilung von drittem Vorstandsmitglied bestätigt Das Bundesgericht hebt den Freispruch von zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins "Islamischer Zentralrat Schweiz" (IZRS) durch das Bundesstrafgericht im Zusammenhang mit zwei Propaganda-Videos auf. Es heisst die Beschwerde der Bundesanwaltschaft (BA) gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Bundesstrafgericht zurück. Die Beschwerde eines dritten Vorstandsmitglieds des IZRS, das vom Bundesstrafgericht verurteilt wurde, weist das Bundesgericht ab. Der IZRS hatte im November 2015 auf seinem Youtube-Kanal einen Film veröffentlicht, in dem ein Interview mit dem Anführer des syrischen Ablegers der terroristischen Organisation Al-Qaïda gezeigt wurde. Ein zweiter Film (deutscher Titel: "Die wahrhaftige Morgendämmerung") wurde im Dezember 2015 in einem Hotel in Winterthur aufgeführt und anschliessend ebenfalls auf dem Youtube-Kanal des IZRS veröffentlicht. Die Filme wurden auch über die sozialen Netzwerke des IZRS bekannt gemacht. Die BA erhob 2017 Anklage gegen drei Vorstandsmitglieder des IZRS. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen "Al-Qaïda" und "Islamischer Staat" sowie verwandter Organisationen verstossen zu haben, indem sie die Filme hergestellt (Vorwurf betrifft nur einen Beschuldigten), veröffentlicht und aktiv beworben hätten. Durch die Veröffentlichung der Propaganda-Videos habe der Anführer des syrischen Ablegers der Al Qaïda eine Plattform erhalten, um seine Person und die Ideologie der von ihm vertretenen Al-Qaïda vorteilhaft darzustellen und zu propagieren. Das Bundesstrafgericht sprach ein Vorstandsmitglied im Juni 2018 in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig und verurteilte es zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder sprach es frei. Die BA erhob gegen die Freisprüche Beschwerde ans Bundesgericht. Der Verurteilte erhob ebenfalls Beschwerde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA gut, hebt das Urteil des Bundesstrafgerichts bezüglich der beiden freigesprochenen Personen auf und weist die Sache in dieser Hinsicht zu neuem Entscheid zurück an die Vorinstanz. Die Beschwerde des Verurteilten weist das Bundesgericht ab. Die beiden Freisprüche hat das Bundesstrafgericht damit begründet, dass die Tatvorwürfe gegen die zwei Betroffenen in der Anklageschrift nicht hinreichend umschrieben seien. Dies verletzt Bundesrecht. Im Teil der Anklageschrift, der sich auf das verurteilte Vorstandsmitglied bezieht, sind die vorgeworfenen Sachverhalte akribisch dargestellt. Die BA weist zu Recht darauf hin, dass dieser Teil angesichts der Kritik des Bundesstrafgericht im Sinne eines "copy and paste" bloss in die Teile der Anklageschrift betreffend die beiden anderen Beschuldigten hätte eingefügt werden müssen. Eine solche Forderung stellt einen übertriebenen Formalismus dar. Die Wiederholung würde zu einer blossen Aufblähung der Anklageschrift führen. Aus der Gesamtbetrachtung der Anklageschrift ergibt sich jedenfalls ohne Weiteres, welche Taten den beiden vom Bundesstrafgericht freigesprochenen Personen vorgeworfen werden. Auch hinsichtlich des Modus Operandi unterscheidet die Anklage die von den Betroffenen jeweils organisierten Propaganda-Aktionen oder vorgenommenen Werbehandlungen hinreichend präzise. In Bezug auf die verurteilte Person hat das Bundesstrafgericht kein Bundesrecht verletzt, wenn es zum Schluss gekommen ist, dass sie mit Vorsatz gehandelt hat.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 12 mars 2020 Embargo : 12 mars 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 26 février 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Vidéos de propagande du CCIS : acquittement de deux membres du comité du CCIS annulé – condamnation du troisième membre du comité confirmée Le Tribunal fédéral annule l'acquittement de deux membres du comité de l'association « Conseil central islamique suisse » (CCIS), prononcé par le Tribunal pénal fédéral en lien avec deux vidéos de propagande. Il admet le recours du Ministère public de la Confédération (MPC) et renvoie la cause au Tribunal pénal fédéral pour nouvelle décision. Le recours d'un troisième membre du comité du CCIS, qui avait été condamné par le Tribunal pénal fédéral, est rejeté par le Tribunal fédéral. Le CCIS avait, en novembre 2015, sur sa chaîne Youtube, publié un film comprenant une interview du chef de la branche syrienne de l'organisation terroriste Al-Qaïda. Un second film (titre en français : « la véritable aurore ») avait été projeté, en décembre 2015, dans un hôtel de Winterthour, avant d'être également publié sur la chaîne Youtube du CCIS. Les films avaient aussi été diffusés sur les réseaux sociaux du CCIS. En 2017, le MPC avait mis en accusation trois membres du comité du CCIS. Il leur avait reproché d'avoir enfreint la loi fédérale interdisant les groupes « Al-Qaïda » et « Etat islamique » et les organisations apparentées, en réalisant les films (ce reproche concernant seulement l'un des prévenus), en les publiant et les diffusant activement. Par la publication des vidéos de propagande, le chef de la branche syrienne d'Al-Qaïda avait obtenu une plateforme lui permettant de présenter favorablement sa personne et l'idéologie d'Al-Qaïda, qu'il représente, ainsi que de propager celle-ci. En juin 2018, le Tribunal pénal fédéral avait condamné un membre du comité, concernant cinq des six points de l'accusation, à une peine privative de liberté de 20 mois avec sursis. Il avait acquitté les deux autres membres du comité. Le MPC avait formé un recours au Tribunal fédéral contre ces acquittements. Le condamné avait également formé recours. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC, annule le jugement du Tribunal pénal fédéral concernant les deux personnes acquittées et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision sur ce point. Il rejette le recours du condamné. Le Tribunal pénal fédéral a motivé les deux acquittements en indiquant que les comportements reprochés aux deux intéressés n'étaient pas suffisamment décrits dans l'acte d'accusation. Cela viole le droit fédéral. Dans la partie de l'acte d'accusation concernant le membre du comité condamné, les faits reprochés sont présentés méticuleusement. Le MPC fait valoir à bon droit que cette partie, compte tenu de la critique du Tribunal pénal fédéral, aurait dû simplement être reportée, par un « copier / coller », dans les parties de l'acte d'accusation concernant les deux autres prévenus. Une telle exigence relève du formalisme excessif. La répétition aurait conduit à un simple alourdissement de l'acte d'accusation. Au regard de l'acte d'accusation pris dans son ensemble, les actes reprochés aux deux personnes acquittées par le Tribunal pénal fédéral se distinguent aisément. En ce qui concerne le modus operandi également, l'accusation différencie, de manière suffisamment précise, les actes de propagande organisés ou les mesures de diffusion prises respectivement par les intéressés. Concernant la personne condamnée, le Tribunal pénal fédéral n'a pas violé le droit fédéral en concluant que celle-ci avait agi intentionnellement.
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6B_114_2019_2020_03_12_T_{lang}
Lausanne, 12. März 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 26. Februar 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Propaganda-Videos des IZRS: Freispruch von zwei IZRS-Vorstandsmitgliedern aufgehoben – Verurteilung von drittem Vorstandsmitglied bestätigt Das Bundesgericht hebt den Freispruch von zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins "Islamischer Zentralrat Schweiz" (IZRS) durch das Bundesstrafgericht im Zusammenhang mit zwei Propaganda-Videos auf. Es heisst die Beschwerde der Bundesanwaltschaft (BA) gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Bundesstrafgericht zurück. Die Beschwerde eines dritten Vorstandsmitglieds des IZRS, das vom Bundesstrafgericht verurteilt wurde, weist das Bundesgericht ab. Der IZRS hatte im November 2015 auf seinem Youtube-Kanal einen Film veröffentlicht, in dem ein Interview mit dem Anführer des syrischen Ablegers der terroristischen Organisation Al-Qaïda gezeigt wurde. Ein zweiter Film (deutscher Titel: "Die wahrhaftige Morgendämmerung") wurde im Dezember 2015 in einem Hotel in Winterthur aufgeführt und anschliessend ebenfalls auf dem Youtube-Kanal des IZRS veröffentlicht. Die Filme wurden auch über die sozialen Netzwerke des IZRS bekannt gemacht. Die BA erhob 2017 Anklage gegen drei Vorstandsmitglieder des IZRS. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen "Al-Qaïda" und "Islamischer Staat" sowie verwandter Organisationen verstossen zu haben, indem sie die Filme hergestellt (Vorwurf betrifft nur einen Beschuldigten), veröffentlicht und aktiv beworben hätten. Durch die Veröffentlichung der Propaganda-Videos habe der Anführer des syrischen Ablegers der Al Qaïda eine Plattform erhalten, um seine Person und die Ideologie der von ihm vertretenen Al-Qaïda vorteilhaft darzustellen und zu propagieren. Das Bundesstrafgericht sprach ein Vorstandsmitglied im Juni 2018 in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig und verurteilte es zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder sprach es frei. Die BA erhob gegen die Freisprüche Beschwerde ans Bundesgericht. Der Verurteilte erhob ebenfalls Beschwerde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA gut, hebt das Urteil des Bundesstrafgerichts bezüglich der beiden freigesprochenen Personen auf und weist die Sache in dieser Hinsicht zu neuem Entscheid zurück an die Vorinstanz. Die Beschwerde des Verurteilten weist das Bundesgericht ab. Die beiden Freisprüche hat das Bundesstrafgericht damit begründet, dass die Tatvorwürfe gegen die zwei Betroffenen in der Anklageschrift nicht hinreichend umschrieben seien. Dies verletzt Bundesrecht. Im Teil der Anklageschrift, der sich auf das verurteilte Vorstandsmitglied bezieht, sind die vorgeworfenen Sachverhalte akribisch dargestellt. Die BA weist zu Recht darauf hin, dass dieser Teil angesichts der Kritik des Bundesstrafgericht im Sinne eines "copy and paste" bloss in die Teile der Anklageschrift betreffend die beiden anderen Beschuldigten hätte eingefügt werden müssen. Eine solche Forderung stellt einen übertriebenen Formalismus dar. Die Wiederholung würde zu einer blossen Aufblähung der Anklageschrift führen. Aus der Gesamtbetrachtung der Anklageschrift ergibt sich jedenfalls ohne Weiteres, welche Taten den beiden vom Bundesstrafgericht freigesprochenen Personen vorgeworfen werden. Auch hinsichtlich des Modus Operandi unterscheidet die Anklage die von den Betroffenen jeweils organisierten Propaganda-Aktionen oder vorgenommenen Werbehandlungen hinreichend präzise. In Bezug auf die verurteilte Person hat das Bundesstrafgericht kein Bundesrecht verletzt, wenn es zum Schluss gekommen ist, dass sie mit Vorsatz gehandelt hat.
Lausanne, le 12 mars 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 26 février 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Vidéos de propagande du CCIS : acquittement de deux membres du comité du CCIS annulé – condamnation du troisième membre du comité confirmée Le Tribunal fédéral annule l'acquittement de deux membres du comité de l'association « Conseil central islamique suisse » (CCIS), prononcé par le Tribunal pénal fédéral en lien avec deux vidéos de propagande. Il admet le recours du Ministère public de la Confédération (MPC) et renvoie la cause au Tribunal pénal fédéral pour nouvelle décision. Le recours d'un troisième membre du comité du CCIS, qui avait été condamné par le Tribunal pénal fédéral, est rejeté par le Tribunal fédéral. Le CCIS avait, en novembre 2015, sur sa chaîne Youtube, publié un film comprenant une interview du chef de la branche syrienne de l'organisation terroriste Al-Qaïda. Un second film (titre en français : « la véritable aurore ») avait été projeté, en décembre 2015, dans un hôtel de Winterthour, avant d'être également publié sur la chaîne Youtube du CCIS. Les films avaient aussi été diffusés sur les réseaux sociaux du CCIS. En 2017, le MPC avait mis en accusation trois membres du comité du CCIS. Il leur avait reproché d'avoir enfreint la loi fédérale interdisant les groupes « Al-Qaïda » et « Etat islamique » et les organisations apparentées, en réalisant les films (ce reproche concernant seulement l'un des prévenus), en les publiant et les diffusant activement. Par la publication des vidéos de propagande, le chef de la branche syrienne d'Al-Qaïda avait obtenu une plateforme lui permettant de présenter favorablement sa personne et l'idéologie d'Al-Qaïda, qu'il représente, ainsi que de propager celle-ci. En juin 2018, le Tribunal pénal fédéral avait condamné un membre du comité, concernant cinq des six points de l'accusation, à une peine privative de liberté de 20 mois avec sursis. Il avait acquitté les deux autres membres du comité. Le MPC avait formé un recours au Tribunal fédéral contre ces acquittements. Le condamné avait également formé recours. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC, annule le jugement du Tribunal pénal fédéral concernant les deux personnes acquittées et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision sur ce point. Il rejette le recours du condamné. Le Tribunal pénal fédéral a motivé les deux acquittements en indiquant que les comportements reprochés aux deux intéressés n'étaient pas suffisamment décrits dans l'acte d'accusation. Cela viole le droit fédéral. Dans la partie de l'acte d'accusation concernant le membre du comité condamné, les faits reprochés sont présentés méticuleusement. Le MPC fait valoir à bon droit que cette partie, compte tenu de la critique du Tribunal pénal fédéral, aurait dû simplement être reportée, par un « copier / coller », dans les parties de l'acte d'accusation concernant les deux autres prévenus. Une telle exigence relève du formalisme excessif. La répétition aurait conduit à un simple alourdissement de l'acte d'accusation. Au regard de l'acte d'accusation pris dans son ensemble, les actes reprochés aux deux personnes acquittées par le Tribunal pénal fédéral se distinguent aisément. En ce qui concerne le modus operandi également, l'accusation différencie, de manière suffisamment précise, les actes de propagande organisés ou les mesures de diffusion prises respectivement par les intéressés. Concernant la personne condamnée, le Tribunal pénal fédéral n'a pas violé le droit fédéral en concluant que celle-ci avait agi intentionnellement.
2
6B_114_2019_2020_03_13_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 13. März 2020 Embargo: 13. März 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 26. Februar 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Propaganda-Videos des IZRS: Freispruch von zwei IZRSVorstandsmitgliedern aufgehoben – Verurteilung von drittem Vorstandsmitglied bestätigt Das Bundesgericht hebt den Freispruch von zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins "Islamischer Zentralrat Schweiz" (IZRS) durch das Bundesstrafgericht im Zusammenhang mit zwei Propaganda-Videos auf. Es heisst die Beschwerde der Bundesanwaltschaft (BA) gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Bundesstrafgericht zurück. Die Beschwerde eines dritten Vorstandsmitglieds des IZRS, das vom Bundesstrafgericht verurteilt wurde, weist das Bundesgericht ab. Der IZRS hatte im November 2015 auf seinem Youtube-Kanal einen Film veröffentlicht, in dem ein Interview mit dem Anführer des syrischen Ablegers der terroristischen Organisation Al-Qaïda gezeigt wurde. Ein zweiter Film wurde im Dezember 2015 in einem Hotel in Winterthur aufgeführt und anschliessend ebenfalls auf dem Youtube-Kanal des IZRS veröffentlicht. Die Filme wurden auch über die sozialen Netzwerke des IZRS bekannt gemacht. Die BA erhob 2017 Anklage gegen drei Vorstandsmitglieder des IZRS. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen "Al-Qaïda" und "Islamischer Staat" sowie verwandter Organisationen verstossen zu haben, indem sie die Filme hergestellt (Vorwurf betrifft nur einen Beschuldigten), veröffentlicht und aktiv beworben hätten. Durch die Veröffentlichung der PropagandaVideos habe der Anführer des syrischen Ablegers der Al Qaïda eine Plattform erhalten, um seine Person und die Ideologie der von ihm vertretenen Al-Qaïda vorteilhaft darzustellen und zu propagieren. Das Bundesstrafgericht sprach ein Vorstandsmitglied im Juni 2018 in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig und verurteilte es zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder sprach es frei. Die BA erhob gegen die Freisprüche Beschwerde ans Bundesgericht. Der Verurteilte erhob ebenfalls Beschwerde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA gut, hebt das Urteil des Bundesstrafgerichts bezüglich der beiden freigesprochenen Personen auf und weist die Sache in dieser Hinsicht zu neuem Entscheid zurück an die Vorinstanz. Die Beschwerde des Verurteilten weist das Bundesgericht ab. Die beiden Freisprüche hat das Bundesstrafgericht damit begründet, dass die Tatvorwürfe gegen die zwei Betroffenen in der Anklageschrift nicht hinreichend umschrieben seien. Dies verletzt Bundesrecht. Im Teil der Anklageschrift, der sich auf das verurteilte Vorstandsmitglied bezieht, sind die vorgeworfenen Sachverhalte akribisch dargestellt. Die BA weist zu Recht darauf hin, dass dieser Teil angesichts der Kritik des Bundesstrafgericht im Sinne eines "copy and paste" bloss in die Teile der Anklageschrift betreffend die beiden anderen Beschuldigten hätte eingefügt werden müssen. Eine solche Forderung stellt einen übertriebenen Formalismus dar. Die Wiederholung würde zu einer blossen Aufblähung der Anklageschrift führen. Aus der Gesamtbetrachtung der Anklageschrift ergibt sich jedenfalls ohne Weiteres, welche Taten den beiden vom Bundesstrafgericht freigesprochenen Personen vorgeworfen werden. Auch hinsichtlich des Modus Operandi unterscheidet die Anklage die von den Betroffenen jeweils organisierten Propaganda-Aktionen oder vorgenommenen Werbehandlungen hinreichend präzise. In Bezug auf die verurteilte Person hat das Bundesstrafgericht kein Bundesrecht verletzt, wenn es zum Schluss gekommen ist, dass sie mit Vorsatz gehandelt hat.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 13 mars 2020 Embargo : 13 mars 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 26 février 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Vidéos de propagande du CCIS : acquittement de deux membres du comité du CCIS annulé – condamnation du troisième membre du comité confirmée Le Tribunal fédéral annule l'acquittement de deux membres du comité de l'association « Conseil central islamique suisse » (CCIS), prononcé par le Tribunal pénal fédéral en lien avec deux vidéos de propagande. Il admet le recours du Ministère public de la Confédération (MPC) et renvoie la cause au Tribunal pénal fédéral pour nouvelle décision. Le recours d'un troisième membre du comité du CCIS, qui avait été condamné par le Tribunal pénal fédéral, est rejeté par le Tribunal fédéral. Le CCIS avait, en novembre 2015, sur sa chaîne Youtube, publié un film comprenant une interview du chef de la branche syrienne de l'organisation terroriste Al-Qaïda. Un second film avait été projeté, en décembre 2015, dans un hôtel de Winterthour, avant d'être également publié sur la chaîne Youtube du CCIS. Les films avaient aussi été annoncés sur les réseaux sociaux du CCIS. En 2017, le MPC avait mis en accusation trois membres du comité du CCIS. Il leur avait reproché d'avoir enfreint la loi fédérale interdisant les groupes « Al-Qaïda » et « Etat islamique » et les organisations apparentées, en réalisant les films (ce reproche concernant seulement l'un des prévenus), en les publiant et les diffusant activement. Par la publication des vidéos de propagande, le chef de la branche syrienne d'Al-Qaïda avait obtenu une plateforme lui permettant de présenter favorablement sa personne et l'idéologie d'Al-Qaïda, qu'il représente, ainsi que de propager celle-ci. En juin 2018, le Tribunal pénal fédéral avait condamné un membre du comité, concernant cinq des six points de l'accusation, à une peine privative de liberté de 20 mois avec sursis. Il avait acquitté les deux autres membres du comité. Le MPC avait formé un recours au Tribunal fédéral contre ces acquittements. Le condamné avait également formé recours. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC, annule le jugement du Tribunal pénal fédéral concernant les deux personnes acquittées et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision sur ce point. Il rejette le recours du condamné. Le Tribunal pénal fédéral a motivé les deux acquittements en indiquant que les comportements reprochés aux deux intéressés n'étaient pas suffisamment décrits dans l'acte d'accusation. Cela viole le droit fédéral. Dans la partie de l'acte d'accusation concernant le membre du comité condamné, les faits reprochés sont présentés méticuleusement. Le MPC fait valoir à bon droit que cette partie, compte tenu de la critique du Tribunal pénal fédéral, aurait dû simplement être reportée, par un « copier / coller », dans les parties de l'acte d'accusation concernant les deux autres prévenus. Une telle exigence relève du formalisme excessif. La répétition aurait conduit à un simple alourdissement de l'acte d'accusation. Au regard de l'acte d'accusation pris dans son ensemble, les actes reprochés aux deux personnes acquittées par le Tribunal pénal fédéral se distinguent aisément. En ce qui concerne le modus operandi également, l'accusation différencie, de manière suffisamment précise, les actes de propagande organisés ou les mesures de diffusion prises respectivement par les intéressés. Concernant la personne condamnée, le Tribunal pénal fédéral n'a pas violé le droit fédéral en concluant que celle-ci avait agi intentionnellement.
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Lausanne, 13. März 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 26. Februar 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Propaganda-Videos des IZRS: Freispruch von zwei IZRSVorstandsmitgliedern aufgehoben – Verurteilung von drittem Vorstandsmitglied bestätigt Das Bundesgericht hebt den Freispruch von zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins "Islamischer Zentralrat Schweiz" (IZRS) durch das Bundesstrafgericht im Zusammenhang mit zwei Propaganda-Videos auf. Es heisst die Beschwerde der Bundesanwaltschaft (BA) gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Bundesstrafgericht zurück. Die Beschwerde eines dritten Vorstandsmitglieds des IZRS, das vom Bundesstrafgericht verurteilt wurde, weist das Bundesgericht ab. Der IZRS hatte im November 2015 auf seinem Youtube-Kanal einen Film veröffentlicht, in dem ein Interview mit dem Anführer des syrischen Ablegers der terroristischen Organisation Al-Qaïda gezeigt wurde. Ein zweiter Film wurde im Dezember 2015 in einem Hotel in Winterthur aufgeführt und anschliessend ebenfalls auf dem Youtube-Kanal des IZRS veröffentlicht. Die Filme wurden auch über die sozialen Netzwerke des IZRS bekannt gemacht. Die BA erhob 2017 Anklage gegen drei Vorstandsmitglieder des IZRS. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen "Al-Qaïda" und "Islamischer Staat" sowie verwandter Organisationen verstossen zu haben, indem sie die Filme hergestellt (Vorwurf betrifft nur einen Beschuldigten), veröffentlicht und aktiv beworben hätten. Durch die Veröffentlichung der PropagandaVideos habe der Anführer des syrischen Ablegers der Al Qaïda eine Plattform erhalten, um seine Person und die Ideologie der von ihm vertretenen Al-Qaïda vorteilhaft darzustellen und zu propagieren. Das Bundesstrafgericht sprach ein Vorstandsmitglied im Juni 2018 in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig und verurteilte es zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder sprach es frei. Die BA erhob gegen die Freisprüche Beschwerde ans Bundesgericht. Der Verurteilte erhob ebenfalls Beschwerde. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA gut, hebt das Urteil des Bundesstrafgerichts bezüglich der beiden freigesprochenen Personen auf und weist die Sache in dieser Hinsicht zu neuem Entscheid zurück an die Vorinstanz. Die Beschwerde des Verurteilten weist das Bundesgericht ab. Die beiden Freisprüche hat das Bundesstrafgericht damit begründet, dass die Tatvorwürfe gegen die zwei Betroffenen in der Anklageschrift nicht hinreichend umschrieben seien. Dies verletzt Bundesrecht. Im Teil der Anklageschrift, der sich auf das verurteilte Vorstandsmitglied bezieht, sind die vorgeworfenen Sachverhalte akribisch dargestellt. Die BA weist zu Recht darauf hin, dass dieser Teil angesichts der Kritik des Bundesstrafgericht im Sinne eines "copy and paste" bloss in die Teile der Anklageschrift betreffend die beiden anderen Beschuldigten hätte eingefügt werden müssen. Eine solche Forderung stellt einen übertriebenen Formalismus dar. Die Wiederholung würde zu einer blossen Aufblähung der Anklageschrift führen. Aus der Gesamtbetrachtung der Anklageschrift ergibt sich jedenfalls ohne Weiteres, welche Taten den beiden vom Bundesstrafgericht freigesprochenen Personen vorgeworfen werden. Auch hinsichtlich des Modus Operandi unterscheidet die Anklage die von den Betroffenen jeweils organisierten Propaganda-Aktionen oder vorgenommenen Werbehandlungen hinreichend präzise. In Bezug auf die verurteilte Person hat das Bundesstrafgericht kein Bundesrecht verletzt, wenn es zum Schluss gekommen ist, dass sie mit Vorsatz gehandelt hat.
Lausanne, le 13 mars 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêts du 26 février 2020 (6B_114/2019, 6B_169/2019) Vidéos de propagande du CCIS : acquittement de deux membres du comité du CCIS annulé – condamnation du troisième membre du comité confirmée Le Tribunal fédéral annule l'acquittement de deux membres du comité de l'association « Conseil central islamique suisse » (CCIS), prononcé par le Tribunal pénal fédéral en lien avec deux vidéos de propagande. Il admet le recours du Ministère public de la Confédération (MPC) et renvoie la cause au Tribunal pénal fédéral pour nouvelle décision. Le recours d'un troisième membre du comité du CCIS, qui avait été condamné par le Tribunal pénal fédéral, est rejeté par le Tribunal fédéral. Le CCIS avait, en novembre 2015, sur sa chaîne Youtube, publié un film comprenant une interview du chef de la branche syrienne de l'organisation terroriste Al-Qaïda. Un second film avait été projeté, en décembre 2015, dans un hôtel de Winterthour, avant d'être également publié sur la chaîne Youtube du CCIS. Les films avaient aussi été annoncés sur les réseaux sociaux du CCIS. En 2017, le MPC avait mis en accusation trois membres du comité du CCIS. Il leur avait reproché d'avoir enfreint la loi fédérale interdisant les groupes « Al-Qaïda » et « Etat islamique » et les organisations apparentées, en réalisant les films (ce reproche concernant seulement l'un des prévenus), en les publiant et les diffusant activement. Par la publication des vidéos de propagande, le chef de la branche syrienne d'Al-Qaïda avait obtenu une plateforme lui permettant de présenter favorablement sa personne et l'idéologie d'Al-Qaïda, qu'il représente, ainsi que de propager celle-ci. En juin 2018, le Tribunal pénal fédéral avait condamné un membre du comité, concernant cinq des six points de l'accusation, à une peine privative de liberté de 20 mois avec sursis. Il avait acquitté les deux autres membres du comité. Le MPC avait formé un recours au Tribunal fédéral contre ces acquittements. Le condamné avait également formé recours. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC, annule le jugement du Tribunal pénal fédéral concernant les deux personnes acquittées et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision sur ce point. Il rejette le recours du condamné. Le Tribunal pénal fédéral a motivé les deux acquittements en indiquant que les comportements reprochés aux deux intéressés n'étaient pas suffisamment décrits dans l'acte d'accusation. Cela viole le droit fédéral. Dans la partie de l'acte d'accusation concernant le membre du comité condamné, les faits reprochés sont présentés méticuleusement. Le MPC fait valoir à bon droit que cette partie, compte tenu de la critique du Tribunal pénal fédéral, aurait dû simplement être reportée, par un « copier / coller », dans les parties de l'acte d'accusation concernant les deux autres prévenus. Une telle exigence relève du formalisme excessif. La répétition aurait conduit à un simple alourdissement de l'acte d'accusation. Au regard de l'acte d'accusation pris dans son ensemble, les actes reprochés aux deux personnes acquittées par le Tribunal pénal fédéral se distinguent aisément. En ce qui concerne le modus operandi également, l'accusation différencie, de manière suffisamment précise, les actes de propagande organisés ou les mesures de diffusion prises respectivement par les intéressés. Concernant la personne condamnée, le Tribunal pénal fédéral n'a pas violé le droit fédéral en concluant que celle-ci avait agi intentionnellement.
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6B_1162_2019_2020_08_07_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. August 2020 Embargo: 7. August 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 30. Juni 2020 (6B_1162/2019) Förderung der illegalen Einreise: Beschwerde von Helferin abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die 2018 einem Flüchtling zur Einreise von Italien in die Schweiz verhelfen wollte und dafür zu einer Busse von 800 Franken verurteilt wurde. Die Betroffene kann sich nicht darauf berufen, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein aus Afghanistan stammender Mann hatte 2017 in der Schweiz um Asyl ersucht. Das Staatssekretariat für Migration trat auf sein Gesuch im Dublin-Verfahren nicht ein und ordnete seine Wegweisung nach Italien an, wo er zuvor ein Asylgesuch gestellt hatte. Der Mann wurde in der Schweiz wegen psychischer Probleme teils stationär teils ambulant psychiatrisch behandelt. Die geplante Überstellung nach Italien konnte zunächst nicht vollzogen werden, da die Behörden seinen Aufenthaltsort nicht kannten. Anfangs 2018 wurde er verhaftet und anschliessend nach Italien überstellt. Die Frau holte ihn in Domodossola ab und wollte ihn in die Schweiz zurückführen. Bei der Zollkontrolle wurden sie angehalten. Das Bezirksgericht Brig verurteilte die Frau 2018 wegen Förderung der rechtswidrigen Einreise in einem leichten Fall zu einer Busse von 800 Franken, was vom Kantonsgericht Wallis 2019 bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab, mit der sie die Aufhebung ihrer Verurteilung und einen Freispruch beantragt hatte. Sie bestreitet die Rechtswidrigkeit ihres Handelns und macht geltend, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein Notstand setzt voraus, dass die Gefahr nicht anders abwendbar war. Der übergesetzliche Rechtfertigungsgrund der Wahrung berechtigter Interessen kann nur angerufen werden, wenn die Tat ein notwendiges und angemessenes Mittel ist, um ein berechtigtes Ziel zu erreichen; die Tat muss in diesem Sinne den einzig möglichen Weg darstellen und offenkundig weniger schwer wiegen, als die Interessen, die der Täter zu wahren sucht. Die Vorinstanz hat eingeräumt, dass sich der Flüchtling in Italien in einer sehr schwierigen Situation befunden hat; sie hat indessen nicht willkürlich entschieden, wenn sie seine Situation nicht als ausweglos beurteilt hat. Es lag keine derart gravierende Situation vor, die unter das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung nach Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention fallen würde. Es ist denn auch festzustellen, dass der Mann in der Folge in einer italienischen Klinik behandelt und seine Versorgung garantiert wurde. Im Ergebnis erscheint der angefochtene Entscheid nicht als schlechterdings unhaltbar oder unzureichend begründet. Die Vorinstanz war nicht verpflichtet, weitere Abklärungen zu treffen. Indem sich die Beschwerdeführerin wissentlich und willentlich, unbekümmert um das rechtmässig abgeschlossene Dublin-Verfahren über das Verbot zur Förderung der illegalen Einreise hinweggesetzt hat, handelte sie rechtswidrig. Schliesslich wurde eine Strafbefreiung mangels Strafbedürfnisses im Sinne von Artikel 52 des Strafgesetzbuches zu Recht ausgeschlossen; es ist kein Grund dafür ersichtlich, die Betroffene doppelt zu privilegieren, nachdem bereits auf einen leichten Fall erkannt wurde.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 août 2020 Embargo : 7 août 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 30 juin 2020 (6B_1162/2019) Incitation à l'entrée illégale : recours d'une assistante rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par une femme condamnée à une amende de 800 francs pour avoir voulu faciliter, en 2018, l'entrée en Suisse depuis l'Italie d'un réfugié. L'intéressée ne peut pas se prévaloir d'avoir agi dans un état de nécessité pour autrui et d'avoir sauvegardé des intérêts légitimes. Un homme originaire d'Afghanistan avait déposé une demande d'asile en Suisse en 2017. Le Secrétariat d'Etat aux migrations n'est pas entré en matière sur sa demande dans le cadre d'une procédure Dublin et a ordonné son renvoi en Italie, Etat auprès duquel il avait préalablement formé une demande d'asile. En raison de problèmes psychiques, l'homme avait bénéficié, en Suisse, de soins psychiatriques ambulatoires et stationnaires. Le transfert planifié pour l'Italie n'a pas pu être mis en œuvre dans un premier temps, dès lors que les autorités ne connaissaient pas son lieu de séjour. Au début de l'année 2018, il a été arrêté puis transféré en Italie. La femme est allée le chercher à Domodossola et voulait le reconduire en Suisse. Ils ont été arrêtés au contrôle douanier. En 2018, le Tribunal de district de Brigue a condamné la femme à une amende de 800 francs pour incitation à l'entrée illégale dans un cas de peu de gravité, ce qui a été confirmé par le Tribunal cantonal du Valais en 2019. Le Tribunal fédéral rejette le recours par lequel l'intéressée demandait l'annulation de sa condamnation et son acquittement. Elle conteste l'illicéité de son agissement et fait valoir qu'elle a agi dans un état de nécessité pour autrui et sauvegardé des intérêts légitimes. Un état de nécessité suppose que le danger soit impossible à détourner autrement. Le motif justificatif « extra-légal » de la sauvegarde d'intérêts légitimes ne peut être invoqué que lorsque l'acte incriminé constitue un moyen nécessaire et proportionné, à même d'atteindre un but légitime ; l'acte doit dans ce sens constituer le seul moyen possible et peser manifestement moins lourd que les intérêts que l'auteur cherche à sauvegarder. L'autorité précédente a admis que le réfugié se trouvait dans une situation très difficile en Italie. Cela étant, elle n'a pas versé dans l'arbitraire en ne qualifiant pas sa situation de sans issue. La situation n'était pas d'une gravité telle qu'elle tombait sous le coup de l'interdiction d'un traitement inhumain et dégradant au sens de l'article 3 de la Convention européenne des droits de l'homme. Il y a aussi lieu de constater que l'intéressé a par la suite été traité dans une clinique italienne et des soins ont été garantis. Il en résulte que le jugement attaqué n'est pas manifestement insoutenable ou insuffisamment motivé. L'autorité précédente n'était pas tenue de procéder à d'autres clarifications. En tant que la recourante a, avec conscience et volonté, passé outre l'interdiction de l'incitation à l'entrée illégale en faisant fi d'une procédure Dublin menée à terme dans les règles, elle a agi de manière illicite. Enfin, c'est à raison qu'une exemption de peine pour absence d'intérêt à punir au sens de l'article 52 du code pénal a été refusée ; il n'y a pas de motif à ce que l'intéressée, ayant déjà bénéficié de la qualification de l'infraction en tant que cas de peu de gravité, soit à nouveau privilégiée.
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Lausanne, 7. August 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 30. Juni 2020 (6B_1162/2019) Förderung der illegalen Einreise: Beschwerde von Helferin abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die 2018 einem Flüchtling zur Einreise von Italien in die Schweiz verhelfen wollte und dafür zu einer Busse von 800 Franken verurteilt wurde. Die Betroffene kann sich nicht darauf berufen, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein aus Afghanistan stammender Mann hatte 2017 in der Schweiz um Asyl ersucht. Das Staatssekretariat für Migration trat auf sein Gesuch im Dublin-Verfahren nicht ein und ordnete seine Wegweisung nach Italien an, wo er zuvor ein Asylgesuch gestellt hatte. Der Mann wurde in der Schweiz wegen psychischer Probleme teils stationär teils ambulant psychiatrisch behandelt. Die geplante Überstellung nach Italien konnte zunächst nicht vollzogen werden, da die Behörden seinen Aufenthaltsort nicht kannten. Anfangs 2018 wurde er verhaftet und anschliessend nach Italien überstellt. Die Frau holte ihn in Domodossola ab und wollte ihn in die Schweiz zurückführen. Bei der Zollkontrolle wurden sie angehalten. Das Bezirksgericht Brig verurteilte die Frau 2018 wegen Förderung der rechtswidrigen Einreise in einem leichten Fall zu einer Busse von 800 Franken, was vom Kantonsgericht Wallis 2019 bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab, mit der sie die Aufhebung ihrer Verurteilung und einen Freispruch beantragt hatte. Sie bestreitet die Rechtswidrigkeit ihres Handelns und macht geltend, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein Notstand setzt voraus, dass die Gefahr nicht anders abwendbar war. Der übergesetzliche Rechtfertigungsgrund der Wahrung berechtigter Interessen kann nur angerufen werden, wenn die Tat ein notwendiges und angemessenes Mittel ist, um ein berechtigtes Ziel zu erreichen; die Tat muss in diesem Sinne den einzig möglichen Weg darstellen und offenkundig weniger schwer wiegen, als die Interessen, die der Täter zu wahren sucht. Die Vorinstanz hat eingeräumt, dass sich der Flüchtling in Italien in einer sehr schwierigen Situation befunden hat; sie hat indessen nicht willkürlich entschieden, wenn sie seine Situation nicht als ausweglos beurteilt hat. Es lag keine derart gravierende Situation vor, die unter das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung nach Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention fallen würde. Es ist denn auch festzustellen, dass der Mann in der Folge in einer italienischen Klinik behandelt und seine Versorgung garantiert wurde. Im Ergebnis erscheint der angefochtene Entscheid nicht als schlechterdings unhaltbar oder unzureichend begründet. Die Vorinstanz war nicht verpflichtet, weitere Abklärungen zu treffen. Indem sich die Beschwerdeführerin wissentlich und willentlich, unbekümmert um das rechtmässig abgeschlossene Dublin-Verfahren über das Verbot zur Förderung der illegalen Einreise hinweggesetzt hat, handelte sie rechtswidrig. Schliesslich wurde eine Strafbefreiung mangels Strafbedürfnisses im Sinne von Artikel 52 des Strafgesetzbuches zu Recht ausgeschlossen; es ist kein Grund dafür ersichtlich, die Betroffene doppelt zu privilegieren, nachdem bereits auf einen leichten Fall erkannt wurde.
Lausanne, le 7 août 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 30 juin 2020 (6B_1162/2019) Incitation à l'entrée illégale : recours d'une assistante rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par une femme condamnée à une amende de 800 francs pour avoir voulu faciliter, en 2018, l'entrée en Suisse depuis l'Italie d'un réfugié. L'intéressée ne peut pas se prévaloir d'avoir agi dans un état de nécessité pour autrui et d'avoir sauvegardé des intérêts légitimes. Un homme originaire d'Afghanistan avait déposé une demande d'asile en Suisse en 2017. Le Secrétariat d'Etat aux migrations n'est pas entré en matière sur sa demande dans le cadre d'une procédure Dublin et a ordonné son renvoi en Italie, Etat auprès duquel il avait préalablement formé une demande d'asile. En raison de problèmes psychiques, l'homme avait bénéficié, en Suisse, de soins psychiatriques ambulatoires et stationnaires. Le transfert planifié pour l'Italie n'a pas pu être mis en œuvre dans un premier temps, dès lors que les autorités ne connaissaient pas son lieu de séjour. Au début de l'année 2018, il a été arrêté puis transféré en Italie. La femme est allée le chercher à Domodossola et voulait le reconduire en Suisse. Ils ont été arrêtés au contrôle douanier. En 2018, le Tribunal de district de Brigue a condamné la femme à une amende de 800 francs pour incitation à l'entrée illégale dans un cas de peu de gravité, ce qui a été confirmé par le Tribunal cantonal du Valais en 2019. Le Tribunal fédéral rejette le recours par lequel l'intéressée demandait l'annulation de sa condamnation et son acquittement. Elle conteste l'illicéité de son agissement et fait valoir qu'elle a agi dans un état de nécessité pour autrui et sauvegardé des intérêts légitimes. Un état de nécessité suppose que le danger soit impossible à détourner autrement. Le motif justificatif « extra-légal » de la sauvegarde d'intérêts légitimes ne peut être invoqué que lorsque l'acte incriminé constitue un moyen nécessaire et proportionné, à même d'atteindre un but légitime ; l'acte doit dans ce sens constituer le seul moyen possible et peser manifestement moins lourd que les intérêts que l'auteur cherche à sauvegarder. L'autorité précédente a admis que le réfugié se trouvait dans une situation très difficile en Italie. Cela étant, elle n'a pas versé dans l'arbitraire en ne qualifiant pas sa situation de sans issue. La situation n'était pas d'une gravité telle qu'elle tombait sous le coup de l'interdiction d'un traitement inhumain et dégradant au sens de l'article 3 de la Convention européenne des droits de l'homme. Il y a aussi lieu de constater que l'intéressé a par la suite été traité dans une clinique italienne et des soins ont été garantis. Il en résulte que le jugement attaqué n'est pas manifestement insoutenable ou insuffisamment motivé. L'autorité précédente n'était pas tenue de procéder à d'autres clarifications. En tant que la recourante a, avec conscience et volonté, passé outre l'interdiction de l'incitation à l'entrée illégale en faisant fi d'une procédure Dublin menée à terme dans les règles, elle a agi de manière illicite. Enfin, c'est à raison qu'une exemption de peine pour absence d'intérêt à punir au sens de l'article 52 du code pénal a été refusée ; il n'y a pas de motif à ce que l'intéressée, ayant déjà bénéficié de la qualification de l'infraction en tant que cas de peu de gravité, soit à nouveau privilégiée.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. August 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 30. Juni 2020 (6B_1162/2019) Förderung der illegalen Einreise: Beschwerde von Helferin abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die 2018 einem Flüchtling zur Einreise von Italien in die Schweiz verhelfen wollte und dafür zu einer Busse von 800 Franken verurteilt wurde. Die Betroffene kann sich nicht darauf berufen, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein aus Afghanistan stammender Mann hatte 2017 in der Schweiz um Asyl ersucht. Das Staatssekretariat für Migration trat auf sein Gesuch im Dublin-Verfahren nicht ein und ordnete seine Wegweisung nach Italien an, wo er zuvor ein Asylgesuch gestellt hatte. Der Mann wurde in der Schweiz wegen psychischer Probleme teils stationär teils ambulant psychiatrisch behandelt. Die geplante Überstellung nach Italien konnte zunächst nicht vollzogen werden, da die Behörden seinen Aufenthaltsort nicht kannten. Anfangs 2018 wurde er verhaftet und anschliessend nach Italien überstellt. Die Frau holte ihn in Domodossola ab und wollte ihn in die Schweiz zurückführen. Bei der Zollkontrolle wurden sie angehalten. Das Bezirksgericht Brig verurteilte die Frau 2018 wegen Förderung der rechtswidrigen Einreise in einem leichten Fall zu einer Busse von 800 Franken, was vom Kantonsgericht Wallis 2019 bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab, mit der sie die Aufhebung ihrer Verurteilung und einen Freispruch beantragt hatte. Sie bestreitet die Rechtswidrigkeit ihres Handelns und macht geltend, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein Notstand setzt voraus, dass die Gefahr nicht anders abwendbar war. Der übergesetzliche Rechtfertigungsgrund der Wahrung berechtigter Interessen kann nur angerufen werden, wenn die Tat ein notwendiges und angemessenes Mittel ist, um ein berechtigtes Ziel zu erreichen; die Tat muss in diesem Sinne den einzig möglichen Weg darstellen und offenkundig weniger schwer wiegen, als die Interessen, die der Täter zu wahren sucht. Die Vorinstanz hat eingeräumt, dass sich der Flüchtling in Italien in einer sehr schwierigen Situation befunden hat; sie hat indessen nicht willkürlich entschieden, wenn sie seine Situation nicht als ausweglos beurteilt hat. Es lag keine derart gravierende Situation vor, die unter das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung nach Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention fallen würde. Es ist denn auch festzustellen, dass der Mann in der Folge in einer italienischen Klinik behandelt und seine Versorgung garantiert wurde. Im Ergebnis erscheint der angefochtene Entscheid nicht als schlechterdings unhaltbar oder unzureichend begründet. Die Vorinstanz war nicht verpflichtet, weitere Abklärungen zu treffen. Indem sich die Beschwerdeführerin wissentlich und willentlich, unbekümmert um das rechtmässig abgeschlossene Dublin-Verfahren über das Verbot zur Förderung der illegalen Einreise hinweggesetzt hat, handelte sie rechtswidrig. Schliesslich wurde eine Strafbefreiung mangels Strafbedürfnisses im Sinne von Artikel 52 des Strafgesetzbuches zu Recht ausgeschlossen; es ist kein Grund dafür ersichtlich, die Betroffene doppelt zu privilegieren, nachdem bereits auf einen leichten Fall erkannt wurde.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 août 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 30 juin 2020 (6B_1162/2019) Incitation à l'entrée illégale : recours d'une assistante rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par une femme condamnée à une amende de 800 francs pour avoir voulu faciliter, en 2018, l'entrée en Suisse depuis l'Italie d'un réfugié. L'intéressée ne peut pas se prévaloir d'avoir agi dans un état de nécessité pour autrui et d'avoir sauvegardé des intérêts légitimes. Un homme originaire d'Afghanistan avait déposé une demande d'asile en Suisse en 2017. Le Secrétariat d'Etat aux migrations n'est pas entré en matière sur sa demande dans le cadre d'une procédure Dublin et a ordonné son renvoi en Italie, Etat auprès duquel il avait préalablement formé une demande d'asile. En raison de problèmes psychiques, l'homme avait bénéficié, en Suisse, de soins psychiatriques ambulatoires et stationnaires. Le transfert planifié pour l'Italie n'a pas pu être mis en œuvre dans un premier temps, dès lors que les autorités ne connaissaient pas son lieu de séjour. Au début de l'année 2018, il a été arrêté puis transféré en Italie. La femme est allée le chercher à Domodossola et voulait le reconduire en Suisse. Ils ont été arrêtés au contrôle douanier. En 2018, le Tribunal de district de Brigue a condamné la femme à une amende de 800 francs pour incitation à l'entrée illégale dans un cas de peu de gravité, ce qui a été confirmé par le Tribunal cantonal du Valais en 2019. Le Tribunal fédéral rejette le recours par lequel l'intéressée demandait l'annulation de sa condamnation et son acquittement. Elle conteste l'illicéité de son agissement et fait valoir qu'elle a agi dans un état de nécessité pour autrui et sauvegardé des intérêts légitimes. Un état de nécessité suppose que le danger soit impossible à détourner autrement. Le motif justificatif « extra-légal » de la sauvegarde d'intérêts légitimes ne peut être invoqué que lorsque l'acte incriminé constitue un moyen nécessaire et proportionné, à même d'atteindre un but légitime ; l'acte doit dans ce sens constituer le seul moyen possible et peser manifestement moins lourd que les intérêts que l'auteur cherche à sauvegarder. L'autorité précédente a admis que le réfugié se trouvait dans une situation très difficile en Italie. Cela étant, elle n'a pas versé dans l'arbitraire en ne qualifiant pas sa situation de sans issue. La situation n'était pas d'une gravité telle qu'elle tombait sous le coup de l'interdiction d'un traitement inhumain et dégradant au sens de l'article 3 de la Convention européenne des droits de l'homme. Il y a aussi lieu de constater que l'intéressé a par la suite été traité dans une clinique italienne et des soins ont été garantis. Il en résulte que le jugement attaqué n'est pas manifestement insoutenable ou insuffisamment motivé. L'autorité précédente n'était pas tenue de procéder à d'autres clarifications. En tant que la recourante a, avec conscience et volonté, passé outre l'interdiction de l'incitation à l'entrée illégale en faisant fi d'une procédure Dublin menée à terme dans les règles, elle a agi de manière illicite. Enfin, c'est à raison qu'une exemption de peine pour absence d'intérêt à punir au sens de l'article 52 du code pénal a été refusée ; il n'y a pas de motif à ce que l'intéressée, ayant déjà bénéficié de la qualification de l'infraction en tant que cas de peu de gravité, soit à nouveau privilégiée.
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Lausanne, 7. August 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 30. Juni 2020 (6B_1162/2019) Förderung der illegalen Einreise: Beschwerde von Helferin abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die 2018 einem Flüchtling zur Einreise von Italien in die Schweiz verhelfen wollte und dafür zu einer Busse von 800 Franken verurteilt wurde. Die Betroffene kann sich nicht darauf berufen, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein aus Afghanistan stammender Mann hatte 2017 in der Schweiz um Asyl ersucht. Das Staatssekretariat für Migration trat auf sein Gesuch im Dublin-Verfahren nicht ein und ordnete seine Wegweisung nach Italien an, wo er zuvor ein Asylgesuch gestellt hatte. Der Mann wurde in der Schweiz wegen psychischer Probleme teils stationär teils ambulant psychiatrisch behandelt. Die geplante Überstellung nach Italien konnte zunächst nicht vollzogen werden, da die Behörden seinen Aufenthaltsort nicht kannten. Anfangs 2018 wurde er verhaftet und anschliessend nach Italien überstellt. Die Frau holte ihn in Domodossola ab und wollte ihn in die Schweiz zurückführen. Bei der Zollkontrolle wurden sie angehalten. Das Bezirksgericht Brig verurteilte die Frau 2018 wegen Förderung der rechtswidrigen Einreise in einem leichten Fall zu einer Busse von 800 Franken, was vom Kantonsgericht Wallis 2019 bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Frau ab, mit der sie die Aufhebung ihrer Verurteilung und einen Freispruch beantragt hatte. Sie bestreitet die Rechtswidrigkeit ihres Handelns und macht geltend, Notstandshilfe geleistet und berechtigte Interessen gewahrt zu haben. Ein Notstand setzt voraus, dass die Gefahr nicht anders abwendbar war. Der übergesetzliche Rechtfertigungsgrund der Wahrung berechtigter Interessen kann nur angerufen werden, wenn die Tat ein notwendiges und angemessenes Mittel ist, um ein berechtigtes Ziel zu erreichen; die Tat muss in diesem Sinne den einzig möglichen Weg darstellen und offenkundig weniger schwer wiegen, als die Interessen, die der Täter zu wahren sucht. Die Vorinstanz hat eingeräumt, dass sich der Flüchtling in Italien in einer sehr schwierigen Situation befunden hat; sie hat indessen nicht willkürlich entschieden, wenn sie seine Situation nicht als ausweglos beurteilt hat. Es lag keine derart gravierende Situation vor, die unter das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung nach Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention fallen würde. Es ist denn auch festzustellen, dass der Mann in der Folge in einer italienischen Klinik behandelt und seine Versorgung garantiert wurde. Im Ergebnis erscheint der angefochtene Entscheid nicht als schlechterdings unhaltbar oder unzureichend begründet. Die Vorinstanz war nicht verpflichtet, weitere Abklärungen zu treffen. Indem sich die Beschwerdeführerin wissentlich und willentlich, unbekümmert um das rechtmässig abgeschlossene Dublin-Verfahren über das Verbot zur Förderung der illegalen Einreise hinweggesetzt hat, handelte sie rechtswidrig. Schliesslich wurde eine Strafbefreiung mangels Strafbedürfnisses im Sinne von Artikel 52 des Strafgesetzbuches zu Recht ausgeschlossen; es ist kein Grund dafür ersichtlich, die Betroffene doppelt zu privilegieren, nachdem bereits auf einen leichten Fall erkannt wurde.
Lausanne, le 7 août 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 30 juin 2020 (6B_1162/2019) Incitation à l'entrée illégale : recours d'une assistante rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par une femme condamnée à une amende de 800 francs pour avoir voulu faciliter, en 2018, l'entrée en Suisse depuis l'Italie d'un réfugié. L'intéressée ne peut pas se prévaloir d'avoir agi dans un état de nécessité pour autrui et d'avoir sauvegardé des intérêts légitimes. Un homme originaire d'Afghanistan avait déposé une demande d'asile en Suisse en 2017. Le Secrétariat d'Etat aux migrations n'est pas entré en matière sur sa demande dans le cadre d'une procédure Dublin et a ordonné son renvoi en Italie, Etat auprès duquel il avait préalablement formé une demande d'asile. En raison de problèmes psychiques, l'homme avait bénéficié, en Suisse, de soins psychiatriques ambulatoires et stationnaires. Le transfert planifié pour l'Italie n'a pas pu être mis en œuvre dans un premier temps, dès lors que les autorités ne connaissaient pas son lieu de séjour. Au début de l'année 2018, il a été arrêté puis transféré en Italie. La femme est allée le chercher à Domodossola et voulait le reconduire en Suisse. Ils ont été arrêtés au contrôle douanier. En 2018, le Tribunal de district de Brigue a condamné la femme à une amende de 800 francs pour incitation à l'entrée illégale dans un cas de peu de gravité, ce qui a été confirmé par le Tribunal cantonal du Valais en 2019. Le Tribunal fédéral rejette le recours par lequel l'intéressée demandait l'annulation de sa condamnation et son acquittement. Elle conteste l'illicéité de son agissement et fait valoir qu'elle a agi dans un état de nécessité pour autrui et sauvegardé des intérêts légitimes. Un état de nécessité suppose que le danger soit impossible à détourner autrement. Le motif justificatif « extra-légal » de la sauvegarde d'intérêts légitimes ne peut être invoqué que lorsque l'acte incriminé constitue un moyen nécessaire et proportionné, à même d'atteindre un but légitime ; l'acte doit dans ce sens constituer le seul moyen possible et peser manifestement moins lourd que les intérêts que l'auteur cherche à sauvegarder. L'autorité précédente a admis que le réfugié se trouvait dans une situation très difficile en Italie. Cela étant, elle n'a pas versé dans l'arbitraire en ne qualifiant pas sa situation de sans issue. La situation n'était pas d'une gravité telle qu'elle tombait sous le coup de l'interdiction d'un traitement inhumain et dégradant au sens de l'article 3 de la Convention européenne des droits de l'homme. Il y a aussi lieu de constater que l'intéressé a par la suite été traité dans une clinique italienne et des soins ont été garantis. Il en résulte que le jugement attaqué n'est pas manifestement insoutenable ou insuffisamment motivé. L'autorité précédente n'était pas tenue de procéder à d'autres clarifications. En tant que la recourante a, avec conscience et volonté, passé outre l'interdiction de l'incitation à l'entrée illégale en faisant fi d'une procédure Dublin menée à terme dans les règles, elle a agi de manière illicite. Enfin, c'est à raison qu'une exemption de peine pour absence d'intérêt à punir au sens de l'article 52 du code pénal a été refusée ; il n'y a pas de motif à ce que l'intéressée, ayant déjà bénéficié de la qualification de l'infraction en tant que cas de peu de gravité, soit à nouveau privilégiée.
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6B_1188_2018_2019_10_10_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 10. Oktober 2019 Embargo: 10. Oktober 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. September 2019 (6B_1188/2018) Verurteilung aufgrund von Dashcam-Aufzeichnungen: Beschwerde von Fahrzeuglenkerin gutgeheissen Das Bundesgericht hebt die Verurteilung einer Fahrzeuglenkerin auf, die auf Basis der Dashcam-Aufzeichnungen eines anderen Verkehrsteilnehmers der mehrfachen Verletzung der Verkehrsregeln schuldig gesprochen worden war. Als Beweismittel fällt die Verwertung der in Missachtung des Datenschutzgesetzes erlangten Aufnahmen bereits deshalb ausser Betracht, weil es sich bei den fraglichen Verkehrsdelikten nicht um schwere Straftaten handelt. Ob eine beweismässige Verwertung der Aufzeichnungen im Falle einer schweren Straftat zulässig wäre, hatte das Bundesgericht nicht zu entscheiden. Die Betroffene war vom Bezirksgericht Bülach 2018 auf Basis der Dashcam-Aufzeichnungen eines anderen Verkehrsteilnehmers wegen mehrfacher, teilweise grober Verkehrsregelverletzung zu einer bedingten Geldstrafe sowie einer Busse von 4000 Franken verurteilt worden. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte das Urteil. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Frau gut und hebt das Urteil des Obergerichts auf. Die privaten Dashcam-Aufzeichnungen wurden in Missachtung des Datenschutzgesetzes (DSG) und damit rechtswidrig erlangt. Da die Erstellung von Aufnahmen aus einem Fahrzeug heraus für andere Verkehrsteilnehmer nicht ohne weiteres erkennbar ist, handelt es sich um eine heimliche Datenverarbeitung im Sinne von Artikel 4 Absatz 4 DSG, die eine Persönlichkeitsverletzung darstellt. Die Strafprozessordnung (StPO) enthält Bestimmungen zur Verwertbarkeit von Beweisen, die von staatlichen Behörden rechtswidrig erlangt wurden. Nicht explizit geregelt wird in der StPO, wieweit diese Beweisverbote auch greifen, wenn Private Beweismittel sammeln. Gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts dürfen von Privaten rechtswidrig erhobene Beweismittel nur dann verwertet werden, wenn kumulativ zwei Voraussetzungen erfüllt sind: Einerseits wird verlangt, dass von Privaten erlangte Beweismittel von den Strafverfolgungsbehörden rechtmässig hätten erlangt werden können; andererseits muss eine Interessenabwägung für deren Verwertung sprechen. In Bezug auf Beweismittel, die von den Strafverfolgungsbehörden rechtswidrig erhoben wurden, nimmt die StPO diese Interessenabwägung selber vor. Demnach dürfen solche Beweise nur dann verwertet werden, wenn dies zur Aufklärung einer schweren Straftat unerlässlich ist. Es erscheint angemessen, den gleichen Massstab auch bei rechtswidrig erlangten Beweismitteln von Privaten anzuwenden, zumal es aus Sicht der betroffenen Person keine Rolle spielt, durch wen die Beweise erhoben wurden, mit denen sie im Strafverfahren konfrontiert wird. Im vorliegenden Fall wurde das Verhalten der Automobilistin vom Obergericht teils als einfache, teils als grobe Verletzung der Verkehrsregeln qualifiziert. Bei diesen Delikten handelt es sich um Übertretungen und Vergehen, die gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung nicht als schwere Straftaten im Sinne der StPO zu qualifizieren sind. Die Interessenabwägung fällt damit gegen eine Verwertung der Aufnahmen als Beweis aus. Offen bleiben kann unter diesen Voraussetzungen, ob auch die weitere für eine Verwertung der fraglichen Aufnahmen erforderliche Bedingung erfüllt wäre, dass die Aufzeichnungen von den Strafverfolgungsbehörden rechtmässig hätten erlangt werden können.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 10 octobre 2019 Embargo : 10 octobre 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 septembre 2019 (6B_1188/2018) Condamnation fondée sur les enregistrements d'une dashcam : le recours de la conductrice est admis Le Tribunal fédéral annule la condamnation d'une conductrice qui avait été reconnue coupable de multiples violations des règles de la circulation routière sur la base des enregistrements de la dashcam d'un autre usager de la route. L'exploitation, comme moyen de preuve, des prises de vue obtenues en violation de la Loi sur la protection des données, n'est pas admissible dès lors que les violations des règles de la circulation routière en question ne constituent pas des infractions graves. Le Tribunal fédéral n'a pas dû trancher la question de savoir si une exploitation des enregistrements à titre de preuve aurait été licite en cas d'infractions graves. L'intéressée avait été condamnée en 2018 par le Tribunal de district de Bülach à une peine pécuniaire avec sursis ainsi qu'à une amende de 4000 francs pour de multiples violations des règles de la circulation routière, pour partie graves, sur la base des enregistrements de la dashcam d'un autre usager de la route. Le Tribunal cantonal du canton de Zurich a confirmé le jugement. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressée et annule le jugement du Tribunal cantonal. Les enregistrements privés de la dashcam ont été obtenus en violation de la Loi sur la protection des données (LPD), et donc de manière illégale. Puisque la réalisation de prises de vue depuis un véhicule n'est pas aisément reconnaissable pour les autres usagers de la route, il s'agit d'un traitement secret de données au sens de l'article 4 alinéa 4 LPD, constitutif d'une atteinte à la personnalité. Le Code de procédure pénale (CPP) règle l'exploitabilité des preuves qui ont été obtenues illégalement par les autorités publiques. Le CPP ne règle pas expressément la question de savoir dans quelle mesure cette inexploitabilité s'applique également aux preuves recueillies par une personne privée. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, les moyens de preuve collectés illégalement par des personnes privées ne peuvent être exploités que lorsque les deux conditions cumulatives suivantes sont remplies : en premier lieu, les moyens de preuve collectés par une personne privée auraient pu être collectés de manière légale par les autorités de poursuite pénales ; en second lieu, une pesée des intérêts doit pencher en faveur de leur exploitation. En rapport avec les moyens de preuve qui ont été recueillis illégalement par les autorités de poursuite pénales, le CPP procède luimême à cette pesée des intérêts. Il en découle que de telles preuves ne peuvent être exploitées que lorsqu'elles sont indispensables pour élucider des infractions graves. Il apparaît approprié d'appliquer le même critère aux moyens de preuve obtenus illégalement par des personnes privées puisque, du point de vue de la personne concernée, il est sans importance de savoir qui a collecté les preuves auxquelles elle est confrontée dans le cadre de la procédure pénale. Dans le cas d'espèce, le Tribunal cantonal a qualifié le comportement de l'automobiliste en partie de violations simples, et en partie de violations graves des règles de la circulation routière. Ces infractions constituent des contraventions et des délits, que la jurisprudence du Tribunal fédéral ne qualifie pas d'infractions graves au sens du CPP. La pesée des intérêts va ainsi à l'encontre d'une exploitabilité des prises de vue en tant que preuves. Dans ces circonstances, la question de savoir si la condition supplémentaire permettant l'exploitabilité des prises de vue en cause était remplie, soit que les enregistrements auraient pu être collectés légalement par les autorités de poursuite pénales, peut rester ouverte.
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6B_1188_2018_2019_10_10_T_{lang}
Lausanne, 10. Oktober 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. September 2019 (6B_1188/2018) Verurteilung aufgrund von Dashcam-Aufzeichnungen: Beschwerde von Fahrzeuglenkerin gutgeheissen Das Bundesgericht hebt die Verurteilung einer Fahrzeuglenkerin auf, die auf Basis der Dashcam-Aufzeichnungen eines anderen Verkehrsteilnehmers der mehrfachen Verletzung der Verkehrsregeln schuldig gesprochen worden war. Als Beweismittel fällt die Verwertung der in Missachtung des Datenschutzgesetzes erlangten Aufnahmen bereits deshalb ausser Betracht, weil es sich bei den fraglichen Verkehrsdelikten nicht um schwere Straftaten handelt. Ob eine beweismässige Verwertung der Aufzeichnungen im Falle einer schweren Straftat zulässig wäre, hatte das Bundesgericht nicht zu entscheiden. Die Betroffene war vom Bezirksgericht Bülach 2018 auf Basis der Dashcam-Aufzeichnungen eines anderen Verkehrsteilnehmers wegen mehrfacher, teilweise grober Verkehrsregelverletzung zu einer bedingten Geldstrafe sowie einer Busse von 4000 Franken verurteilt worden. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte das Urteil. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Frau gut und hebt das Urteil des Obergerichts auf. Die privaten Dashcam-Aufzeichnungen wurden in Missachtung des Datenschutzgesetzes (DSG) und damit rechtswidrig erlangt. Da die Erstellung von Aufnahmen aus einem Fahrzeug heraus für andere Verkehrsteilnehmer nicht ohne weiteres erkennbar ist, handelt es sich um eine heimliche Datenverarbeitung im Sinne von Artikel 4 Absatz 4 DSG, die eine Persönlichkeitsverletzung darstellt. Die Strafprozessordnung (StPO) enthält Bestimmungen zur Verwertbarkeit von Beweisen, die von staatlichen Behörden rechtswidrig erlangt wurden. Nicht explizit geregelt wird in der StPO, wieweit diese Beweisverbote auch greifen, wenn Private Beweismittel sammeln. Gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts dürfen von Privaten rechtswidrig erhobene Beweismittel nur dann verwertet werden, wenn kumulativ zwei Voraussetzungen erfüllt sind: Einerseits wird verlangt, dass von Privaten erlangte Beweismittel von den Strafverfolgungsbehörden rechtmässig hätten erlangt werden können; andererseits muss eine Interessenabwägung für deren Verwertung sprechen. In Bezug auf Beweismittel, die von den Strafverfolgungsbehörden rechtswidrig erhoben wurden, nimmt die StPO diese Interessenabwägung selber vor. Demnach dürfen solche Beweise nur dann verwertet werden, wenn dies zur Aufklärung einer schweren Straftat unerlässlich ist. Es erscheint angemessen, den gleichen Massstab auch bei rechtswidrig erlangten Beweismitteln von Privaten anzuwenden, zumal es aus Sicht der betroffenen Person keine Rolle spielt, durch wen die Beweise erhoben wurden, mit denen sie im Strafverfahren konfrontiert wird. Im vorliegenden Fall wurde das Verhalten der Automobilistin vom Obergericht teils als einfache, teils als grobe Verletzung der Verkehrsregeln qualifiziert. Bei diesen Delikten handelt es sich um Übertretungen und Vergehen, die gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung nicht als schwere Straftaten im Sinne der StPO zu qualifizieren sind. Die Interessenabwägung fällt damit gegen eine Verwertung der Aufnahmen als Beweis aus. Offen bleiben kann unter diesen Voraussetzungen, ob auch die weitere für eine Verwertung der fraglichen Aufnahmen erforderliche Bedingung erfüllt wäre, dass die Aufzeichnungen von den Strafverfolgungsbehörden rechtmässig hätten erlangt werden können.
Lausanne, le 10 octobre 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 septembre 2019 (6B_1188/2018) Condamnation fondée sur les enregistrements d'une dashcam : le recours de la conductrice est admis Le Tribunal fédéral annule la condamnation d'une conductrice qui avait été reconnue coupable de multiples violations des règles de la circulation routière sur la base des enregistrements de la dashcam d'un autre usager de la route. L'exploitation, comme moyen de preuve, des prises de vue obtenues en violation de la Loi sur la protection des données, n'est pas admissible dès lors que les violations des règles de la circulation routière en question ne constituent pas des infractions graves. Le Tribunal fédéral n'a pas dû trancher la question de savoir si une exploitation des enregistrements à titre de preuve aurait été licite en cas d'infractions graves. L'intéressée avait été condamnée en 2018 par le Tribunal de district de Bülach à une peine pécuniaire avec sursis ainsi qu'à une amende de 4000 francs pour de multiples violations des règles de la circulation routière, pour partie graves, sur la base des enregistrements de la dashcam d'un autre usager de la route. Le Tribunal cantonal du canton de Zurich a confirmé le jugement. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressée et annule le jugement du Tribunal cantonal. Les enregistrements privés de la dashcam ont été obtenus en violation de la Loi sur la protection des données (LPD), et donc de manière illégale. Puisque la réalisation de prises de vue depuis un véhicule n'est pas aisément reconnaissable pour les autres usagers de la route, il s'agit d'un traitement secret de données au sens de l'article 4 alinéa 4 LPD, constitutif d'une atteinte à la personnalité. Le Code de procédure pénale (CPP) règle l'exploitabilité des preuves qui ont été obtenues illégalement par les autorités publiques. Le CPP ne règle pas expressément la question de savoir dans quelle mesure cette inexploitabilité s'applique également aux preuves recueillies par une personne privée. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, les moyens de preuve collectés illégalement par des personnes privées ne peuvent être exploités que lorsque les deux conditions cumulatives suivantes sont remplies : en premier lieu, les moyens de preuve collectés par une personne privée auraient pu être collectés de manière légale par les autorités de poursuite pénales ; en second lieu, une pesée des intérêts doit pencher en faveur de leur exploitation. En rapport avec les moyens de preuve qui ont été recueillis illégalement par les autorités de poursuite pénales, le CPP procède luimême à cette pesée des intérêts. Il en découle que de telles preuves ne peuvent être exploitées que lorsqu'elles sont indispensables pour élucider des infractions graves. Il apparaît approprié d'appliquer le même critère aux moyens de preuve obtenus illégalement par des personnes privées puisque, du point de vue de la personne concernée, il est sans importance de savoir qui a collecté les preuves auxquelles elle est confrontée dans le cadre de la procédure pénale. Dans le cas d'espèce, le Tribunal cantonal a qualifié le comportement de l'automobiliste en partie de violations simples, et en partie de violations graves des règles de la circulation routière. Ces infractions constituent des contraventions et des délits, que la jurisprudence du Tribunal fédéral ne qualifie pas d'infractions graves au sens du CPP. La pesée des intérêts va ainsi à l'encontre d'une exploitabilité des prises de vue en tant que preuves. Dans ces circonstances, la question de savoir si la condition supplémentaire permettant l'exploitabilité des prises de vue en cause était remplie, soit que les enregistrements auraient pu être collectés légalement par les autorités de poursuite pénales, peut rester ouverte.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Mai 2017 Embargo: 22. Mai 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. Mai 2017 (6B_1199/2016) Vertrauensarzt untersteht gegenüber Arbeitgeber dem Berufsgeheimnis Ein vom Arbeitgeber eingesetzter Vertrauensarzt untersteht bei der Information über die Ergebnisse der Untersuchung eines Arbeitnehmers dem strafrechtlich geschützten Berufsgeheimnis. Ohne weitergehende Ermächtigung des Arbeitnehmers darf sich der Vertrauensarzt gegenüber dem Arbeitgeber nur zum Bestehen, zur Dauer und zum Grad einer Arbeitsunfähigkeit äussern, sowie zur Frage, ob es sich um eine Krankheit oder einen Unfall handelt. Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung eines Arztes, der dem Arbeitgeber auch seine Diagnose und weitere Angaben zum betroffenen Angestellten mitgeteilt hat. Dem Angestellten war von seinem behandelnden Arzt mehrmals eine vollständige Arbeitsunfähigkeit attestiert worden. Die Arbeitgeberfirma verlangte daraufhin eine vertrauensärztliche Untersuchung. In diesem Rahmen ermächtigte der Arbeitnehmer den Vertrauensarzt dazu, zuhanden der Arbeitgeberin ein ärztliches Zeugnis zu verfassen. Der Vertrauensarzt machte in seinem detaillierten Bericht an die Arbeitgeberin dann auch Angaben zur persönlichen, beruflichen und finanziellen Situation des Untersuchten und offenbarte ihr die gestellte Diagnose. Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte den Arzt 2016 wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses zu einer bedingten Geldstrafe. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Arztes ab. Der vom Arbeitgeber eingesetzte Vertrauensarzt muss über umfassende Informationen zum Gesundheitszustand der zu untersuchenden Person verfügen, um der ihm übertragenen Aufgabe sachgerecht nachkommen zu können. Der Arbeitnehmer, der zu einer solchen Untersuchung aufgeboten wird, darf darauf vertrauen, dass diese Informationen nicht ohne Weiteres dem Arbeitgeber weitergeleitet werden. Daher untersteht auch der vom Arbeitgeber eingesetzte Vertrauensarzt dem von Artikel 321 des Strafgesetzbuches geschützten Berufsgeheimnis. Ob und in welchem Umfang der Vertrauensarzt dem Arbeitgeber berichten darf, hängt davon ab, inwieweit er seitens des Arbeitnehmers vom Geheimnis entbunden worden ist. Im konkreten Fall hat der Arbeitnehmer den Arzt zum Verfassen eines ärztlichen Zeugnisses zuhanden des Arbeitgebers ermächtigt. Das Obergericht ist zu Recht davon ausgegangen, dass dies gemäss Artikel 328b des Obligationenrechts nur Informationen umfasst, welche die Eignung des Arbeitnehmers für das Arbeitsverhältnis und zu dessen Durchführung betreffen, mithin also Angaben zum Bestehen, zur Dauer und zum Grad einer Arbeitsunfähigkeit sowie eine Antwort auf die Frage, ob es sich um eine Krankheit oder einen Unfall handelt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 mai 2017 Embargo : 22 mai 2017, 12h00 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 4 mai 2017 (6B_1199/2016) Un médecin-conseil est soumis au secret professionnel à l'égard de l'employeur Un médecin-conseil à qui un employeur a fait appel est soumis au secret professionnel protégé par le droit pénal s'agissant de l'information sur le résultat de l'enquête concernant un travailleur. Sans autre autorisation du travailleur, le médecin-conseil peut s'exprimer uniquement sur l'existence, la durée et le degré de l'incapacité de travail, comme sur la question de savoir s'il s'agit d'une maladie ou d'un accident. Le Tribunal fédéral confirme la condamnation d'un médecin qui a également annoncé à l'employeur son diagnostic et d'autres détails sur le travailleur concerné. Plusieurs incapacités de travail totales de l'employé ont été attestées par son médecintraitant. Par la suite, la société l'employant a requis un examen d'un médecin-conseil. Dans ce contexte, le travailleur a autorisé le médecin-conseil à rédiger un certificat médical à l'attention de son employeuse. Dans son rapport détaillé à l'employeuse, le médecin-conseil a aussi donné des informations sur la situation personnelle, professionnelle et financière du travailleur examiné et lui a dévoilé le diagnostic posé. La Cour suprême du canton de Zurich a condamné le médecin en 2016 pour violation du secret professionnel à une peine pécuniaire avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours du médecin. Le médecin-conseil à qui l'employeur a fait appel doit disposer d'informations complètes sur l'état de santé de la personne à examiner, afin de remplir correctement la tâche qui lui est confiée. Le travailleur, qui est sollicité pour une telle enquête, doit pouvoir compter sur le fait que ces informations ne seront pas transmises sans autre à son employeur. Par conséquent, le médecin-conseil auquel l'employeur a fait appel est également soumis au secret professionnel, protégé par l'article 321 du Code pénal. Si et dans quelle mesure le médecin-conseil peut renseigner l'employeur dépend jusqu'à quel point il a été délié de son secret par le travailleur. Dans le cas particulier, le travailleur a autorisé le médecin à établir un certificat médical à l'attention de son employeuse. La Cour suprême est, à bon droit, partie du principe que l'article 328b du Code des obligations ne comprend que des données portant sur l'aptitude du travailleur à remplir son emploi ou à l'exécuter, partant des indications sur l'existence, la durée et le degré d'une incapacité de travail et sur la réponse à la question de savoir s'il s'agit d'une maladie ou d'un accident.
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6B_1199_2016_2017_05_22_T_{lang}
Lausanne, 22. Mai 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. Mai 2017 (6B_1199/2016) Vertrauensarzt untersteht gegenüber Arbeitgeber dem Berufsgeheimnis Ein vom Arbeitgeber eingesetzter Vertrauensarzt untersteht bei der Information über die Ergebnisse der Untersuchung eines Arbeitnehmers dem strafrechtlich geschützten Berufsgeheimnis. Ohne weitergehende Ermächtigung des Arbeitnehmers darf sich der Vertrauensarzt gegenüber dem Arbeitgeber nur zum Bestehen, zur Dauer und zum Grad einer Arbeitsunfähigkeit äussern, sowie zur Frage, ob es sich um eine Krankheit oder einen Unfall handelt. Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung eines Arztes, der dem Arbeitgeber auch seine Diagnose und weitere Angaben zum betroffenen Angestellten mitgeteilt hat. Dem Angestellten war von seinem behandelnden Arzt mehrmals eine vollständige Arbeitsunfähigkeit attestiert worden. Die Arbeitgeberfirma verlangte daraufhin eine vertrauensärztliche Untersuchung. In diesem Rahmen ermächtigte der Arbeitnehmer den Vertrauensarzt dazu, zuhanden der Arbeitgeberin ein ärztliches Zeugnis zu verfassen. Der Vertrauensarzt machte in seinem detaillierten Bericht an die Arbeitgeberin dann auch Angaben zur persönlichen, beruflichen und finanziellen Situation des Untersuchten und offenbarte ihr die gestellte Diagnose. Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte den Arzt 2016 wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses zu einer bedingten Geldstrafe. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Arztes ab. Der vom Arbeitgeber eingesetzte Vertrauensarzt muss über umfassende Informationen zum Gesundheitszustand der zu untersuchenden Person verfügen, um der ihm übertragenen Aufgabe sachgerecht nachkommen zu können. Der Arbeitnehmer, der zu einer solchen Untersuchung aufgeboten wird, darf darauf vertrauen, dass diese Informationen nicht ohne Weiteres dem Arbeitgeber weitergeleitet werden. Daher untersteht auch der vom Arbeitgeber eingesetzte Vertrauensarzt dem von Artikel 321 des Strafgesetzbuches geschützten Berufsgeheimnis. Ob und in welchem Umfang der Vertrauensarzt dem Arbeitgeber berichten darf, hängt davon ab, inwieweit er seitens des Arbeitnehmers vom Geheimnis entbunden worden ist. Im konkreten Fall hat der Arbeitnehmer den Arzt zum Verfassen eines ärztlichen Zeugnisses zuhanden des Arbeitgebers ermächtigt. Das Obergericht ist zu Recht davon ausgegangen, dass dies gemäss Artikel 328b des Obligationenrechts nur Informationen umfasst, welche die Eignung des Arbeitnehmers für das Arbeitsverhältnis und zu dessen Durchführung betreffen, mithin also Angaben zum Bestehen, zur Dauer und zum Grad einer Arbeitsunfähigkeit sowie eine Antwort auf die Frage, ob es sich um eine Krankheit oder einen Unfall handelt.
Lausanne, le 22 mai 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 4 mai 2017 (6B_1199/2016) Un médecin-conseil est soumis au secret professionnel à l'égard de l'employeur Un médecin-conseil à qui un employeur a fait appel est soumis au secret professionnel protégé par le droit pénal s'agissant de l'information sur le résultat de l'enquête concernant un travailleur. Sans autre autorisation du travailleur, le médecin-conseil peut s'exprimer uniquement sur l'existence, la durée et le degré de l'incapacité de travail, comme sur la question de savoir s'il s'agit d'une maladie ou d'un accident. Le Tribunal fédéral confirme la condamnation d'un médecin qui a également annoncé à l'employeur son diagnostic et d'autres détails sur le travailleur concerné. Plusieurs incapacités de travail totales de l'employé ont été attestées par son médecintraitant. Par la suite, la société l'employant a requis un examen d'un médecin-conseil. Dans ce contexte, le travailleur a autorisé le médecin-conseil à rédiger un certificat médical à l'attention de son employeuse. Dans son rapport détaillé à l'employeuse, le médecin-conseil a aussi donné des informations sur la situation personnelle, professionnelle et financière du travailleur examiné et lui a dévoilé le diagnostic posé. La Cour suprême du canton de Zurich a condamné le médecin en 2016 pour violation du secret professionnel à une peine pécuniaire avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours du médecin. Le médecin-conseil à qui l'employeur a fait appel doit disposer d'informations complètes sur l'état de santé de la personne à examiner, afin de remplir correctement la tâche qui lui est confiée. Le travailleur, qui est sollicité pour une telle enquête, doit pouvoir compter sur le fait que ces informations ne seront pas transmises sans autre à son employeur. Par conséquent, le médecin-conseil auquel l'employeur a fait appel est également soumis au secret professionnel, protégé par l'article 321 du Code pénal. Si et dans quelle mesure le médecin-conseil peut renseigner l'employeur dépend jusqu'à quel point il a été délié de son secret par le travailleur. Dans le cas particulier, le travailleur a autorisé le médecin à établir un certificat médical à l'attention de son employeuse. La Cour suprême est, à bon droit, partie du principe que l'article 328b du Code des obligations ne comprend que des données portant sur l'aptitude du travailleur à remplir son emploi ou à l'exécuter, partant des indications sur l'existence, la durée et le degré d'une incapacité de travail et sur la réponse à la question de savoir s'il s'agit d'une maladie ou d'un accident.
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6B_1203_2016_2017_03_06_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 6. März 2017 Embargo: 6. März 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 16. Februar 2017 (6B_1203/2016, 6B_73/2017) Obergericht Kanton Aargau: Verwahrung von Straftäter zu Recht abgelehnt Das Obergericht des Kantons Aargau hat die Verwahrung eines Mannes zu Recht abgelehnt, den es 2016 zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt hat. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau ab. Gleichzeitig heisst es eine Beschwerde des Mannes im Zusammenhang mit seiner Entlassung aus dem 2013 vorzeitig angetretenen Strafvollzug gut. Das Obergericht des Kantons Aargau hatte den Mann im August 2016 zweitinstanzlich wegen versuchter schwerer Körperverletzung und mehrerer weiterer Delikte zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Gleichzeitig ordnete es eine ambulante Behandlung an. Den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verwahrung des Betroffenen wies es ab. Die Staatsanwaltschaft gelangte dagegen ans Bundesgericht. Der Mann befindet sich seit 2013 im vorzeitigen Strafvollzug. Im vergangenen Dezember lehnte das Obergericht sein Gesuch um bedingte Entlassung ab. Diesbezüglich erhob der Betroffene Beschwerde ans Bundesgericht. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Staatsanwaltschaft ab. Als Anlasstaten für eine Verwahrung kommen nur schwere Delikte in Betracht. Das massgebende Delikt im vorliegenden Fall ist die versuchte schwere Körperverletzung. Das Obergericht verletzt kein Bundesrecht, wenn es annimmt, dass damit keine Anlasstat für eine Verwahrung vorliegt. Es hat diesbezüglich festgehalten, dass der Täter zwar eine schwere Körperverletzung zunächst in Kauf genommen, dann aber selbstbestimmt davon abgelassen habe. Bei dieser und der anderen in den letzten Jahren begangenen Körperverletzung habe er die Opfer nicht schwer verletzt. Aufgrund seines Alters sei zudem von einer Abnahme der kriminellen Intensität auszugehen. Die Verwahrung sei deshalb unverhältnismässig, auch wenn die Gefahr künftiger Delikte nicht völlig auszuschliessen sei. Die Beschwerde des Verurteilten heisst das Bundesgericht gut. Er befindet sich aufgrund seiner früheren Einwilligung im vorzeitigen Strafvollzug. Die eigentliche Vollstreckung des Urteils wurde bis heute noch nicht angeordnet. Für eine Aufrechterhaltung der Haft müssten damit die Voraussetzungen für Untersuchungs- oder Sicherheitshaft erfüllt sein; das ist nicht der Fall. Untersuchungs- oder Sicherheitshaft dürfen nicht länger als die zu erwartende Freiheitsstrafe dauern. Die verhängte Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren würde unter Anrechnung der im November 2012 angeordneten Untersuchungshaft und dem anschliessend angetretenen vorzeitigen Strafvollzug im kommenden Mai enden. Angesichts eines drohenden Strafrests von zwei Monaten lässt sich eine Weiterführung der Haft nicht rechtfertigen. Der Mann ist innert fünf Tagen nach Zustellung des bundesgerichtlichen Entscheides aus dem vorzeitigen Strafvollzug zu entlassen. Ob andere Haftgründe vorliegen, ist nicht vom Bundesgericht zu prüfen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 6 mars 2017 Embargo : 6 mars 2017, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 16 février 2017 (6B_1203/2016, 6B_73/2017) Cour d’appel du canton d’Argovie : internement refusé à juste titre La Cour d’appel du canton d’Argovie a refusé à juste titre l’internement d’un homme qu’elle avait condamné en 2016 à une peine privative de liberté de quatre ans et demi. Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public général du canton d’Argovie. Il admet en parallèle un recours de l’intéressé en lien avec sa libération de l’exécution anticipée de la peine entreprise en 2013. La Cour d’appel du canton d’Argovie, statuant en deuxième instance, avait condamné l’homme en août 2016 à une peine privative de liberté de quatre ans et demi pour tentative de lésions corporelles graves ainsi que plusieurs autres infractions. Elle a également ordonné un traitement ambulatoire et rejeté la requête du Ministère public visant l’internement de l’intéressé. Le Ministère public a recouru au Tribunal fédéral. L’homme exécute sa peine de manière anticipée depuis 2013. En décembre dernier, la Cour d'appel a refusé sa requête tendant à sa mise en liberté conditionnelle. L’intéressé a interjeté un recours au Tribunal fédéral. Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public. Seules des infractions graves entrent en considération pour l’internement. L’infraction pertinente en l’espèce est la tentative de lésions corporelles graves. La Cour d’appel n’a pas violé le droit fédéral en considérant qu’il ne s’agissait pas ici d’un acte justifiant un internement. Elle a retenu à cet égard que l’auteur avait certes tout d’abord envisagé une lésion corporelle grave, mais qu’il y avait de lui-même renoncé. Les victimes n’avaient pas été gravement blessées, ni par cet acte ni par l'autre lésion corporelle commise précédemment. En outre, on pouvait s’attendre à une diminution de l’intensité criminelle compte tenu de son âge. L’internement était ainsi disproportionné, même si le risque de la commission de futures infractions ne pouvait pas totalement être exclu. Le Tribunal fédéral admet le recours du condamné. Il se trouve en exécution anticipée de la peine sur la base de son consentement donné antérieurement. L’exécution du jugement proprement dite n’a, à ce jour, par encore été ordonnée. Pour que la détention soit maintenue, les conditions de la détention provisoire ou à titre de sûreté devraient être remplies ; tel n’est pas le cas. La détention provisoire ou à titre de sûreté ne doit pas être d’une durée supérieure à la peine privative de liberté attendue. La peine infligée, par quatre ans et demi de privation de liberté, expirerait en mai prochain compte tenu de l’imputation de la détention provisoire ordonnée en novembre 2012 et de l’exécution anticipée de la peine intervenue par la suite. Le maintien de la détention ne se justifie pas au regard du solde de peine de deux mois. L’homme doit être libéré de l’exécution anticipée de la peine dans les cinq jours suivant la notification de la décision du Tribunal fédéral. Il n’appartient pas au Tribunal fédéral d’examiner s’il existe d’autres motifs de détention.
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6B_1203_2016_2017_03_06_T_{lang}
Lausanne, 6. März 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 16. Februar 2017 (6B_1203/2016, 6B_73/2017) Obergericht Kanton Aargau: Verwahrung von Straftäter zu Recht abgelehnt Das Obergericht des Kantons Aargau hat die Verwahrung eines Mannes zu Recht abgelehnt, den es 2016 zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt hat. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau ab. Gleichzeitig heisst es eine Beschwerde des Mannes im Zusammenhang mit seiner Entlassung aus dem 2013 vorzeitig angetretenen Strafvollzug gut. Das Obergericht des Kantons Aargau hatte den Mann im August 2016 zweitinstanzlich wegen versuchter schwerer Körperverletzung und mehrerer weiterer Delikte zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Gleichzeitig ordnete es eine ambulante Behandlung an. Den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verwahrung des Betroffenen wies es ab. Die Staatsanwaltschaft gelangte dagegen ans Bundesgericht. Der Mann befindet sich seit 2013 im vorzeitigen Strafvollzug. Im vergangenen Dezember lehnte das Obergericht sein Gesuch um bedingte Entlassung ab. Diesbezüglich erhob der Betroffene Beschwerde ans Bundesgericht. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Staatsanwaltschaft ab. Als Anlasstaten für eine Verwahrung kommen nur schwere Delikte in Betracht. Das massgebende Delikt im vorliegenden Fall ist die versuchte schwere Körperverletzung. Das Obergericht verletzt kein Bundesrecht, wenn es annimmt, dass damit keine Anlasstat für eine Verwahrung vorliegt. Es hat diesbezüglich festgehalten, dass der Täter zwar eine schwere Körperverletzung zunächst in Kauf genommen, dann aber selbstbestimmt davon abgelassen habe. Bei dieser und der anderen in den letzten Jahren begangenen Körperverletzung habe er die Opfer nicht schwer verletzt. Aufgrund seines Alters sei zudem von einer Abnahme der kriminellen Intensität auszugehen. Die Verwahrung sei deshalb unverhältnismässig, auch wenn die Gefahr künftiger Delikte nicht völlig auszuschliessen sei. Die Beschwerde des Verurteilten heisst das Bundesgericht gut. Er befindet sich aufgrund seiner früheren Einwilligung im vorzeitigen Strafvollzug. Die eigentliche Vollstreckung des Urteils wurde bis heute noch nicht angeordnet. Für eine Aufrechterhaltung der Haft müssten damit die Voraussetzungen für Untersuchungs- oder Sicherheitshaft erfüllt sein; das ist nicht der Fall. Untersuchungs- oder Sicherheitshaft dürfen nicht länger als die zu erwartende Freiheitsstrafe dauern. Die verhängte Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren würde unter Anrechnung der im November 2012 angeordneten Untersuchungshaft und dem anschliessend angetretenen vorzeitigen Strafvollzug im kommenden Mai enden. Angesichts eines drohenden Strafrests von zwei Monaten lässt sich eine Weiterführung der Haft nicht rechtfertigen. Der Mann ist innert fünf Tagen nach Zustellung des bundesgerichtlichen Entscheides aus dem vorzeitigen Strafvollzug zu entlassen. Ob andere Haftgründe vorliegen, ist nicht vom Bundesgericht zu prüfen.
Lausanne, le 6 mars 2017 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 16 février 2017 (6B_1203/2016, 6B_73/2017) Cour d’appel du canton d’Argovie : internement refusé à juste titre La Cour d’appel du canton d’Argovie a refusé à juste titre l’internement d’un homme qu’elle avait condamné en 2016 à une peine privative de liberté de quatre ans et demi. Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public général du canton d’Argovie. Il admet en parallèle un recours de l’intéressé en lien avec sa libération de l’exécution anticipée de la peine entreprise en 2013. La Cour d’appel du canton d’Argovie, statuant en deuxième instance, avait condamné l’homme en août 2016 à une peine privative de liberté de quatre ans et demi pour tentative de lésions corporelles graves ainsi que plusieurs autres infractions. Elle a également ordonné un traitement ambulatoire et rejeté la requête du Ministère public visant l’internement de l’intéressé. Le Ministère public a recouru au Tribunal fédéral. L’homme exécute sa peine de manière anticipée depuis 2013. En décembre dernier, la Cour d'appel a refusé sa requête tendant à sa mise en liberté conditionnelle. L’intéressé a interjeté un recours au Tribunal fédéral. Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public. Seules des infractions graves entrent en considération pour l’internement. L’infraction pertinente en l’espèce est la tentative de lésions corporelles graves. La Cour d’appel n’a pas violé le droit fédéral en considérant qu’il ne s’agissait pas ici d’un acte justifiant un internement. Elle a retenu à cet égard que l’auteur avait certes tout d’abord envisagé une lésion corporelle grave, mais qu’il y avait de lui-même renoncé. Les victimes n’avaient pas été gravement blessées, ni par cet acte ni par l'autre lésion corporelle commise précédemment. En outre, on pouvait s’attendre à une diminution de l’intensité criminelle compte tenu de son âge. L’internement était ainsi disproportionné, même si le risque de la commission de futures infractions ne pouvait pas totalement être exclu. Le Tribunal fédéral admet le recours du condamné. Il se trouve en exécution anticipée de la peine sur la base de son consentement donné antérieurement. L’exécution du jugement proprement dite n’a, à ce jour, par encore été ordonnée. Pour que la détention soit maintenue, les conditions de la détention provisoire ou à titre de sûreté devraient être remplies ; tel n’est pas le cas. La détention provisoire ou à titre de sûreté ne doit pas être d’une durée supérieure à la peine privative de liberté attendue. La peine infligée, par quatre ans et demi de privation de liberté, expirerait en mai prochain compte tenu de l’imputation de la détention provisoire ordonnée en novembre 2012 et de l’exécution anticipée de la peine intervenue par la suite. Le maintien de la détention ne se justifie pas au regard du solde de peine de deux mois. L’homme doit être libéré de l’exécution anticipée de la peine dans les cinq jours suivant la notification de la décision du Tribunal fédéral. Il n’appartient pas au Tribunal fédéral d’examiner s’il existe d’autres motifs de détention.
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6B_1207_2018_2019_06_04_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 4. Juni 2019 Embargo: 4. Juni 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Mai 2019 (6B_1207/2018) Strafbares Eindringen in fremdes E-Mail-Konto: Art und Weise der Passwortbeschaffung nicht entscheidend Das unbefugte Eindringen in ein zugriffgeschütztes fremdes E-Mail-Konto ist unabhängig von der Art und Weise strafbar, wie der Täter an das Passwort gelangt ist. Aktives Handeln ist dabei nicht erforderlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die sich mit dem zufällig gefundenen Passwort Zugang zum E-Mail-Konto ihres getrennt von ihr lebenden Mannes verschafft hat. Die Frau war nach der Trennung von ihrem Mann mehrfach in dessen passwortgeschütztes E-Mail-Konto eingedrungen. Das Kennwort hatte sie zufällig auf einem Kärtchen gefunden, das er im Büroschreibtisch der früheren ehelichen Wohnung zurückgelassen hatte. Das Aargauer Obergericht bestätigte 2018 das erstinstanzliche Urteil, mit dem die Frau wegen mehrfachen unbefugten Eindringens in ein Datenverarbeitungssystem (Artikel 143 bis Absatz 1 des Strafgesetzbuches, StGB) zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse verurteilt worden war. In ihrer Beschwerde ans Bundesgericht machte sie geltend, dass der fragliche Tatbestand für das Eindringen in ein fremdes und zugriffgesichertes Datenverarbeitungssystem eine erhöhte kriminelle Energie verlange, wie dies etwa beim Hacking oder bei Phishing-Mails der Fall sei. Sie selber sei ohne irgendwelche kriminellen Machenschaften in den Besitz des Passwortes gelangt und habe sich nicht strafbar gemacht. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die Betroffene hat die ihr nicht zustehende E-Mail-Adresse angewählt und das zugehörige Passwort eingegeben. Damit hat sie die elektronische Sicherung des Accounts umgangen und die Zugangsschranken überwunden. Dass sie das Passwort nicht durch aktives Handeln erlangt, sondern dieses zufällig gefunden hat, ändert nichts. Für die Würdigung einer Tat als "Hackerangriff" im Sinne von Artikel 143 bis Absatz1 StGB ist es ohne Bedeutung, auf welche Art und Weise sich der Täter Zugang zum Passwort verschafft hat. Im Weiteren ist unbestritten, dass die Frau nicht berechtigt war, sich in das E-Mail-Konto des getrennt von ihr lebenden Mannes einzuloggen. Das unbewusste Zurücklassen, beziehungsweise Vergessen des Passworts in der vormals ehelichen Wohnung lässt sich nicht als Einverständis für den Zugriff auf sein E-Mail-Konto verstehen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 4 juin 2019 Embargo : 4 juin 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 mai 2019 (6B_1207/2018) Punissabilité de l'accès indu à un compte courriel appartenant à autrui : la façon d'obtenir le mot de passe n'est pas décisive L'accès indu à un compte courriel appartenant à autrui, protégé au moyen d'un mot de passe, est punissable quelles que soient les circonstances qui en entourent l'obtention. Un comportement actif n'est pas nécessaire. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une femme qui avait accédé au compte courriel de son époux, dont elle vivait séparée, après en avoir trouvé fortuitement le mot de passe. Après s'être séparée de son mari, l'intéressée avait accédé à de multiples reprises au compte courriel de ce dernier. Elle en avait trouvé par hasard le mot de passe sur une carte qu'il avait laissée sur un bureau dans l'ancien appartement conjugal. Le Tribunal cantonal argovien a confirmé courant 2018 le jugement de première instance qui condamnait cette femme pour accès indu à un système informatique répété (article 143bis alinéa 1 du Code pénal; CP) à une peine pécuniaire avec sursis et à une amende. Cette dernière faisait valoir devant le Tribunal fédéral que l'infraction en cause suppose une énergie criminelle accrue, à l'image de ce qui prévaut pour le hacking ou le hameçonnage (phishing). Elle s'était trouvée en possession du mot de passe sans la moindre manoeuvre frauduleuse de sa part et soutenait dès lors que son comportement n'était pas punissable. Le Tribunal fédéral rejette le recours. L'intéressée s'est connectée à un compte courriel qui ne lui appartenait pas et a saisit le mot de passe correspondant. Elle est ainsi parvenue à passer outre le système de protection censé lui en empêcher l'accès. Peu importe qu'elle n'ait pas activement cherché à obtenir le mot de passe et qu'elle l'ait découvert par hasard. Lorsqu'il s'agit de déterminer si un comportement comme une « attaque informatique » est punissable sous l'angle de l'article 143 bis alinéa 1 CP, la façon d'obtenir cet élément n'est pas déterminante. Au surplus, il est incontestable que la recourante n'était pas autorisée à se connecter au compte courriel de l'homme dont elle vivait séparée. L'oubli par ce dernier, dans l'ancien appartement conjugal, d'une carte sur laquelle était inscrit le mot de passe ne pouvait valoir consentement de sa part à un accès à son compte courriel.
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6B_1207_2018_2019_06_04_T_{lang}
Lausanne, 4. Juni 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Mai 2019 (6B_1207/2018) Strafbares Eindringen in fremdes E-Mail-Konto: Art und Weise der Passwortbeschaffung nicht entscheidend Das unbefugte Eindringen in ein zugriffgeschütztes fremdes E-Mail-Konto ist unabhängig von der Art und Weise strafbar, wie der Täter an das Passwort gelangt ist. Aktives Handeln ist dabei nicht erforderlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde einer Frau ab, die sich mit dem zufällig gefundenen Passwort Zugang zum E-Mail-Konto ihres getrennt von ihr lebenden Mannes verschafft hat. Die Frau war nach der Trennung von ihrem Mann mehrfach in dessen passwortgeschütztes E-Mail-Konto eingedrungen. Das Kennwort hatte sie zufällig auf einem Kärtchen gefunden, das er im Büroschreibtisch der früheren ehelichen Wohnung zurückgelassen hatte. Das Aargauer Obergericht bestätigte 2018 das erstinstanzliche Urteil, mit dem die Frau wegen mehrfachen unbefugten Eindringens in ein Datenverarbeitungssystem (Artikel 143 bis Absatz 1 des Strafgesetzbuches, StGB) zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse verurteilt worden war. In ihrer Beschwerde ans Bundesgericht machte sie geltend, dass der fragliche Tatbestand für das Eindringen in ein fremdes und zugriffgesichertes Datenverarbeitungssystem eine erhöhte kriminelle Energie verlange, wie dies etwa beim Hacking oder bei Phishing-Mails der Fall sei. Sie selber sei ohne irgendwelche kriminellen Machenschaften in den Besitz des Passwortes gelangt und habe sich nicht strafbar gemacht. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die Betroffene hat die ihr nicht zustehende E-Mail-Adresse angewählt und das zugehörige Passwort eingegeben. Damit hat sie die elektronische Sicherung des Accounts umgangen und die Zugangsschranken überwunden. Dass sie das Passwort nicht durch aktives Handeln erlangt, sondern dieses zufällig gefunden hat, ändert nichts. Für die Würdigung einer Tat als "Hackerangriff" im Sinne von Artikel 143 bis Absatz1 StGB ist es ohne Bedeutung, auf welche Art und Weise sich der Täter Zugang zum Passwort verschafft hat. Im Weiteren ist unbestritten, dass die Frau nicht berechtigt war, sich in das E-Mail-Konto des getrennt von ihr lebenden Mannes einzuloggen. Das unbewusste Zurücklassen, beziehungsweise Vergessen des Passworts in der vormals ehelichen Wohnung lässt sich nicht als Einverständis für den Zugriff auf sein E-Mail-Konto verstehen.
Lausanne, le 4 juin 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 mai 2019 (6B_1207/2018) Punissabilité de l'accès indu à un compte courriel appartenant à autrui : la façon d'obtenir le mot de passe n'est pas décisive L'accès indu à un compte courriel appartenant à autrui, protégé au moyen d'un mot de passe, est punissable quelles que soient les circonstances qui en entourent l'obtention. Un comportement actif n'est pas nécessaire. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'une femme qui avait accédé au compte courriel de son époux, dont elle vivait séparée, après en avoir trouvé fortuitement le mot de passe. Après s'être séparée de son mari, l'intéressée avait accédé à de multiples reprises au compte courriel de ce dernier. Elle en avait trouvé par hasard le mot de passe sur une carte qu'il avait laissée sur un bureau dans l'ancien appartement conjugal. Le Tribunal cantonal argovien a confirmé courant 2018 le jugement de première instance qui condamnait cette femme pour accès indu à un système informatique répété (article 143bis alinéa 1 du Code pénal; CP) à une peine pécuniaire avec sursis et à une amende. Cette dernière faisait valoir devant le Tribunal fédéral que l'infraction en cause suppose une énergie criminelle accrue, à l'image de ce qui prévaut pour le hacking ou le hameçonnage (phishing). Elle s'était trouvée en possession du mot de passe sans la moindre manoeuvre frauduleuse de sa part et soutenait dès lors que son comportement n'était pas punissable. Le Tribunal fédéral rejette le recours. L'intéressée s'est connectée à un compte courriel qui ne lui appartenait pas et a saisit le mot de passe correspondant. Elle est ainsi parvenue à passer outre le système de protection censé lui en empêcher l'accès. Peu importe qu'elle n'ait pas activement cherché à obtenir le mot de passe et qu'elle l'ait découvert par hasard. Lorsqu'il s'agit de déterminer si un comportement comme une « attaque informatique » est punissable sous l'angle de l'article 143 bis alinéa 1 CP, la façon d'obtenir cet élément n'est pas déterminante. Au surplus, il est incontestable que la recourante n'était pas autorisée à se connecter au compte courriel de l'homme dont elle vivait séparée. L'oubli par ce dernier, dans l'ancien appartement conjugal, d'une carte sur laquelle était inscrit le mot de passe ne pouvait valoir consentement de sa part à un accès à son compte courriel.
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6B_123_2014_2015_01_13_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 13. Januar 2015 Embargo: 13. Januar 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Dezember 2014 (6B_123/2014) Kind durch Elternteil ins Ausland verbracht: Schuldspruch wegen Entführung möglich Ein sorgeberechtigter Elternteil kann wegen Entführung verurteilt werden, wenn er sein Kind eigenmächtig und klarerweise gegen dessen Interessen an einen fremden Aufenthaltsort im Ausland verbringt. Das Obergericht des Kantons Zürich muss den Fall eines Vaters erneut prüfen, der seine Söhne ohne Wissen der Mutter dauerhaft zu Verwandten an einen unbekannten Ort in Nigeria gebracht hat. Der getrennt von seiner früheren Partnerin lebende Mann hatte 2011 die beiden gemeinsamen Kinder im Alter von dreieinhalb und fünf Jahren zu Verwandten nach Nigeria gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit der Mutter der Kinder die gemeinsame elterliche Sorge. Bei seiner alleinigen Rückkehr in die Schweiz wurde der Mann verhaftet. Das Zürcher Obergericht verurteilte ihn 2014 wegen mehrfachen Entziehens von Minderjährigen und mehrfacher qualifizierter Freiheitsberaubung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Obergericht zurück. Das Bundesgericht bestätigt zunächst die Verurteilung des Betroffenen wegen mehrfachen Entziehens von Minderjährigen (Artikel 220 Strafgesetzbuch). Aufgehoben hat es den Schuldspruch wegen Freiheitsberaubung. Dieser Tatbestand ist nicht erfüllt, weil die körperliche Fortbewegungsfreiheit der Kinder durch das Vorgehen des Vaters nicht aufgehoben wurde. Dagegen kommt in solchen Fällen eine Verurteilung wegen Entführung in Betracht (Artikel 183 Ziffer 2 Strafgesetzbuch). Zwar hat jeder sorgeberechtigte Elternteil grundsätzlich das Recht, über den Aufenthaltsort der Kinder zu bestimmen. Es sind aber Konstellationen denkbar, wo die Verbringung der Kinder an einen anderen Aufenthaltsort derart massiv in ihre Interessen eingreift, dass eine Entführung vorliegt. In diesen Ausnahmefällen, bei denen die konkreten Umstände eindeutig ausserhalb des Kindswohls liegen, lässt sich die Ortsveränderung nicht mehr mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht vereinbaren. Im zu beurteilenden Fall liegt eine solche Situation vor. Die Kinder wurden vom Vater dauerhaft an einen unbekannten Ort in Nigeria zu ihnen fremden Personen verbracht. Sie leben fernab von der Mutter, konnten sich von ihr weder verabschieden, noch haben sie Kontakt zu ihr. Dieser abrupte und langandauernde Verlust der Mutter und das Herausreissen aus der vertrauten Umgebung kommt einer Entwurzelung der Kinder gleich. Das widerspricht ihren Interessen und ihrem Wohl in krasser Weise. Das Obergericht muss noch prüfen, ob auch die weiteren Voraussetzungen für einen Schuldspruch wegen Entführung erfüllt sind.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 13 janvier 2015 Embargo : 13 janvier 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 2 décembre 2014 (6B_123/2014) Enfant emmené à l'étranger par un parent : condamnation pour enlèvement possible Un parent titulaire de l'autorité parentale peut être condamné pour enlèvement lorsqu'il déplace, sans concertation préalable et de manière clairement contraire à l'intérêt de l'enfant, le lieu de résidence de celui-ci à l'étranger. La Cour suprême du canton de Zurich doit réexaminer le cas d'un père qui a amené ses fils, à l'insu de la mère, auprès de parents en un lieu inconnu au Nigeria pour qu'ils y séjournent durablement. L'homme, séparé de son ancienne concubine, avait emmené, en 2011, les deux enfants communs âgés de trois ans et demi et cinq ans auprès de parents au Nigeria. A cette époque, il exerçait l'autorité parentale sur les enfants conjointement avec la mère. L'homme avait été arrêté après son retour seul en Suisse. La Cour suprême zurichoise l'a condamné, en 2014, pour enlèvement de mineur et séquestration qualifiée, à une peine privative de liberté de sept ans. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'homme et renvoie la cause à la cour cantonale pour nouvelle décision. Le Tribunal fédéral confirme tout d'abord la condamnation de l'intéressé pour enlèvement de mineur (article 220 du Code pénal). Il annule en revanche la condamnation pour séquestration. Les éléments constitutifs de l'infraction ne sont pas remplis dès lors que la liberté de mouvement des enfants n'a pas été entravée par le comportement du père. En revanche, dans de tels cas, une condamnation pour enlèvement peut entrer en ligne de compte (article 183 chiffre 2 du Code pénal). Certes, chaque parent titulaire de l'autorité parentale a, en principe, le droit de décider du lieu de résidence de l'enfant. Il existe toutefois des configurations dans lesquelles le déplacement de l'enfant dans un autre lieu de résidence porte si massivement atteinte à son intérêt qu'il constitue un enlèvement. Dans ces cas exceptionnels, où, au regard des circonstances concrètes, l'intérêt supérieur de l'enfant est manifestement mis en péril, le droit de décider du lieu de résidence de celui-ci n'autorise plus son déplacement. Dans le cas d'espèce, une telle situation existe. Les enfants ont été déplacés de manière durable par le père dans un lieu inconnu au Nigeria auprès de personnes qui leur étaient étrangères. Ils vivent loin de leur mère, n'ont pu ni lui dire au revoir, ni n'ont de contact avec elle. Cette perte abrupte et de longue durée de contacts avec la mère ainsi que le fait d'avoir été arraché de l'environnement familier équivalent pour l'enfant à un déracinement. Cela contrevient manifestement à ses intérêts et à son bien-être. La Cour suprême devra encore examiner si les autres conditions d'une condamnation pour enlèvement sont remplies.
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Lausanne, 13. Januar 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Dezember 2014 (6B_123/2014) Kind durch Elternteil ins Ausland verbracht: Schuldspruch wegen Entführung möglich Ein sorgeberechtigter Elternteil kann wegen Entführung verurteilt werden, wenn er sein Kind eigenmächtig und klarerweise gegen dessen Interessen an einen fremden Aufenthaltsort im Ausland verbringt. Das Obergericht des Kantons Zürich muss den Fall eines Vaters erneut prüfen, der seine Söhne ohne Wissen der Mutter dauerhaft zu Verwandten an einen unbekannten Ort in Nigeria gebracht hat. Der getrennt von seiner früheren Partnerin lebende Mann hatte 2011 die beiden gemeinsamen Kinder im Alter von dreieinhalb und fünf Jahren zu Verwandten nach Nigeria gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit der Mutter der Kinder die gemeinsame elterliche Sorge. Bei seiner alleinigen Rückkehr in die Schweiz wurde der Mann verhaftet. Das Zürcher Obergericht verurteilte ihn 2014 wegen mehrfachen Entziehens von Minderjährigen und mehrfacher qualifizierter Freiheitsberaubung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid ans Obergericht zurück. Das Bundesgericht bestätigt zunächst die Verurteilung des Betroffenen wegen mehrfachen Entziehens von Minderjährigen (Artikel 220 Strafgesetzbuch). Aufgehoben hat es den Schuldspruch wegen Freiheitsberaubung. Dieser Tatbestand ist nicht erfüllt, weil die körperliche Fortbewegungsfreiheit der Kinder durch das Vorgehen des Vaters nicht aufgehoben wurde. Dagegen kommt in solchen Fällen eine Verurteilung wegen Entführung in Betracht (Artikel 183 Ziffer 2 Strafgesetzbuch). Zwar hat jeder sorgeberechtigte Elternteil grundsätzlich das Recht, über den Aufenthaltsort der Kinder zu bestimmen. Es sind aber Konstellationen denkbar, wo die Verbringung der Kinder an einen anderen Aufenthaltsort derart massiv in ihre Interessen eingreift, dass eine Entführung vorliegt. In diesen Ausnahmefällen, bei denen die konkreten Umstände eindeutig ausserhalb des Kindswohls liegen, lässt sich die Ortsveränderung nicht mehr mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht vereinbaren. Im zu beurteilenden Fall liegt eine solche Situation vor. Die Kinder wurden vom Vater dauerhaft an einen unbekannten Ort in Nigeria zu ihnen fremden Personen verbracht. Sie leben fernab von der Mutter, konnten sich von ihr weder verabschieden, noch haben sie Kontakt zu ihr. Dieser abrupte und langandauernde Verlust der Mutter und das Herausreissen aus der vertrauten Umgebung kommt einer Entwurzelung der Kinder gleich. Das widerspricht ihren Interessen und ihrem Wohl in krasser Weise. Das Obergericht muss noch prüfen, ob auch die weiteren Voraussetzungen für einen Schuldspruch wegen Entführung erfüllt sind.
Lausanne, le 13 janvier 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 2 décembre 2014 (6B_123/2014) Enfant emmené à l'étranger par un parent : condamnation pour enlèvement possible Un parent titulaire de l'autorité parentale peut être condamné pour enlèvement lorsqu'il déplace, sans concertation préalable et de manière clairement contraire à l'intérêt de l'enfant, le lieu de résidence de celui-ci à l'étranger. La Cour suprême du canton de Zurich doit réexaminer le cas d'un père qui a amené ses fils, à l'insu de la mère, auprès de parents en un lieu inconnu au Nigeria pour qu'ils y séjournent durablement. L'homme, séparé de son ancienne concubine, avait emmené, en 2011, les deux enfants communs âgés de trois ans et demi et cinq ans auprès de parents au Nigeria. A cette époque, il exerçait l'autorité parentale sur les enfants conjointement avec la mère. L'homme avait été arrêté après son retour seul en Suisse. La Cour suprême zurichoise l'a condamné, en 2014, pour enlèvement de mineur et séquestration qualifiée, à une peine privative de liberté de sept ans. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'homme et renvoie la cause à la cour cantonale pour nouvelle décision. Le Tribunal fédéral confirme tout d'abord la condamnation de l'intéressé pour enlèvement de mineur (article 220 du Code pénal). Il annule en revanche la condamnation pour séquestration. Les éléments constitutifs de l'infraction ne sont pas remplis dès lors que la liberté de mouvement des enfants n'a pas été entravée par le comportement du père. En revanche, dans de tels cas, une condamnation pour enlèvement peut entrer en ligne de compte (article 183 chiffre 2 du Code pénal). Certes, chaque parent titulaire de l'autorité parentale a, en principe, le droit de décider du lieu de résidence de l'enfant. Il existe toutefois des configurations dans lesquelles le déplacement de l'enfant dans un autre lieu de résidence porte si massivement atteinte à son intérêt qu'il constitue un enlèvement. Dans ces cas exceptionnels, où, au regard des circonstances concrètes, l'intérêt supérieur de l'enfant est manifestement mis en péril, le droit de décider du lieu de résidence de celui-ci n'autorise plus son déplacement. Dans le cas d'espèce, une telle situation existe. Les enfants ont été déplacés de manière durable par le père dans un lieu inconnu au Nigeria auprès de personnes qui leur étaient étrangères. Ils vivent loin de leur mère, n'ont pu ni lui dire au revoir, ni n'ont de contact avec elle. Cette perte abrupte et de longue durée de contacts avec la mère ainsi que le fait d'avoir été arraché de l'environnement familier équivalent pour l'enfant à un déracinement. Cela contrevient manifestement à ses intérêts et à son bien-être. La Cour suprême devra encore examiner si les autres conditions d'une condamnation pour enlèvement sont remplies.
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6B_1265_2019_2020_05_07_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Mai 2020 Embargo: 7. Mai 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 9. April 2020 (6B_1265/2019) Sexueller Missbrauch von Kindern: Rechtsprechung konkretisiert Das Bundesgericht konkretisiert die Rechtsprechung zum Schutz der sexuellen Freiheit von Kindern. Es äussert sich dabei im Zusammenhang mit den Tatbeständen der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung insbesondere zur Zwangssituation eines Kindes bei der Ausübung von psychischem Druck durch einen ihm nahestehenden Täter. Ein Mann hatte die Tochter seiner Lebensgefährtin während rund zwei Jahren mehrfach sexuell missbraucht. Das Kind war dabei zwischen achteinhalb und zehneinhalb Jahren alt. Der Täter wurde vom Obergericht des Kantons Zürich 2019 wegen mehrfacher Vergewaltigung, mehrfacher sexueller Nötigung, mehrfacher sexueller Handlungen mit Kindern und weiterer Delikte zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. Das Gericht bestätigt zunächst seine Rechtsprechung, wonach gegenüber einem Täter zusätzlich zu einer Verurteilung wegen sexueller Handlungen mit Kindern (Artikel 187 Strafgesetzbuch, StGB) auch die Straftatbestände betreffend Angriffe auf die sexuelle Freiheit (Artikel 189ff StGB, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung) zur Anwendung gelangen können. Das Strafrecht schützt Kinder stärker als erwachsene Opfer. Mit dem Tatbestand der sexuellen Handlungen mit Kindern wird ihre seelische Entwicklung geschützt, während die weiteren Tatbestände gleich wie bei Erwachsenen ihre sexuelle Freiheit schützen. In seinem Entscheid konkretisiert das Bundesgericht insbesondere die Anforderungen an das psychische "Unter-Druck-Setzen" eines Kindes bei einer sexuellen Nötigung oder einer Vergewaltigung (sexuelle Nötigungstatbestände von Artikel 189 und 190 StGB) durch einen Täter aus seinem sozialen Nahraum. Der Verurteilte hatte die Aufhebung seiner entsprechenden Verurteilungen beantragt, da er für das Opfer keine Zwangssituation geschaffen habe. Die sexuellen Nötigungstatbestände erfordern, dass der Täter das Opfer bedroht, Gewalt anwendet, das Opfer unter psychischen Druck setzt oder zum Widerstand unfähig macht. Ein psychisches "Unter-Druck-Setzen", welches das Kind in eine ausweglose Zwangssituation bringt, setzt voraus, dass es sich bereits einen Willen betreffend seine eigene sexuelle Freiheit bilden kann (sonst fällt der Tatbestand der Schändung gemäss Artikel 191 StGB in Betracht). Auf die Festlegung einer festen Altersgrenze, ab der sich ein Kind einen solchen Willen bilden kann, ist auch weiterhin zu verzichten. Entscheidend sind die Umstände des Einzelfalls. Dabei ist gemäss Rechtsprechung nur mit Zurückhaltung anzunehmen, dass ein Kind diesbezüglich nicht urteilsfähig ist. Wenn bei Kindern bereits im weit vorpubertären Alter Urteilsfähigkeit angenommen wird – wie im vorliegenden Fall beim achteinhalb bis zehneinhalbjährigen Opfer –, so ist dennoch ihrer entwicklungsbedingten Unterlegenheit, der Beeinflussbarkeit der Willensbildung und der längst noch nicht abgeschlossenen Persönlichkeitsentwicklung Rechnung zu tragen. Ein psychisches "Unter-Druck-Setzen" des Kindes durch einen Täter aus seinem sozialen Nahraum ist auch ohne aktive Ausübung von Zwang oder der Androhung von Nachteilen möglich. Auch der Täter, der dem Kind vorspiegelt, die sexuellen Handlungen seien normal, beziehungsweise als Gefälligkeit zu erbringen oder der Täter, der dem Kind weismacht, es handle sich um eine schöne Sache, die man gemeinsam erleben könne, schafft für das Kind eine dermassen ausweglose Situation, wie sie von den sexuellen Nötigungstatbeständen erfasst wird. Der Einfluss auf die Willensbildung des Opfers ist dabei umso grösser, je jünger das Opfer ist und je näher ihm der Täter steht. Sichert sich der Täter den Zustand einer Zwangssituation durch das Schaffen einer Geheimnissituation und hält er diese aufrecht, ist ohne weiteres davon auszugehen, dass die Ausweglosigkeit für das Kind andauert. Dies gilt auch dann, wenn dem Kind weis gemacht wird, es würde sich lächerlich machen, niemand würde ihm glauben oder müsste sich für seine Handlungen schämen, wenn Dritte davon erfahren würden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 mai 2020 Embargo : 7 mai 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 9 avril 2020 (6B_1265/2019) Abus sexuels d'enfants : précision de la jurisprudence Le Tribunal fédéral précise la jurisprudence sur la protection de la liberté sexuelle des enfants. Il se prononce, en lien avec des faits de contrainte sexuelle et de viol, en particulier sur la situation de contrainte résultant, pour une enfant, de la pression psychique exercée par un auteur proche. Un homme avait, à plusieurs reprises, abusé de la fille de sa concubine, cela durant environ deux ans. L'enfant avait alors de huit ans et demi à dix ans et demi. L'auteur avait été condamné en 2019 par le Tribunal cantonal du canton de Zurich, pour de multiples viols, contraintes sexuelles, actes d'ordre sexuel avec des enfants, ainsi que pour d'autres délits, à une peine privative de liberté de huit ans. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Le Tribunal confirme tout d'abord sa jurisprudence, selon laquelle un auteur peut être à la fois condamné pour actes d'ordre sexuel avec des enfants (article 187 du Code pénal, CP) et pour des infractions concernant des atteintes à la liberté sexuel (articles 189ss CP, contrainte sexuelle, viol). Le droit pénal protège davantage les enfants que les victimes adultes. Avec l'infraction d'actes d'ordre sexuel avec des enfants, leur développement psychique est protégé, tandis qu'avec les autres infractions c'est leur liberté sexuelle, comme pour les adultes, qui est protégée. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral précise en particulier les exigences relatives à « l'exercice d'une pression » psychique sur un enfant en cas de contrainte sexuelle ou de viol (infractions de contrainte sexuelle des articles 189 et 190 CP) par un auteur dans son proche entourage social. Le condamné avait conclu à l'annulation de ses condamnations correspondantes, car il n'aurait pas créé, à l'égard de la victime, une situation de contrainte. Les infractions de contrainte sexuelle exigent que l'auteur use de menace ou de violence, exerce sur la victime des pressions d'ordre psychique ou mette celle-ci hors d'état de résister. L'« exercice d'une pression » psychique, qui place l'enfant dans une situation de contrainte sans issue, suppose que celui-ci puisse déjà former sa volonté concernant sa propre liberté sexuelle (sinon, entre en considération le crime d'actes d’ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance, article 191 CP). Il convient toujours de renoncer à définir une limite d'âge fixe à partir de laquelle un enfant peut former une telle volonté. Les circonstances du cas d'espèce sont déterminantes. A cet égard, selon la jurisprudence, il ne doit être admis qu'avec retenue qu'un enfant n'est pas capable de discernement sur ce point. Si, comme dans le cas présent, la victime de huit ans et demi à dix ans et demi peut déjà être supposée capable de discernement comme les enfants en âge prépubère au sens large, il convient cependant de tenir compte de son infériorité, de sa volonté influençable et du développement encore très incomplet de sa personnalité. L'« exercice d'une pression » psychique sur l'enfant par un auteur dans son proche entourage social est également possible sans l'utilisation active de la contrainte ou de la menace de désavantages. L'auteur laissant penser à l'enfant que les actes sexuels seraient normaux, respectivement constitueraient une faveur, ou celui faisant croire à l'enfant qu'il s'agit d'une belle chose, que l'on pourrait vivre ensemble, place également l'enfant dans une situation inextricable, telle que celles couvertes par les infractions de contrainte sexuelle. L'influence sur la volonté de la victime est à cet égard d'autant plus grande que celle-ci est jeune et proche de l'auteur. Lorsque l'auteur obtient une situation de contrainte par la création d'une configuration secrète et qu'il maintient celle-ci, on peut partir du principe que l'impasse perdure pour l'enfant. Cela vaut également si l'enfant se fait persuader qu'il serait ridicule, que personne ne le croirait ou qu'il devrait avoir honte si des tiers venaient à apprendre les faits.
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6B_1265_2019_2020_05_07_T_{lang}
Lausanne, 7. Mai 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 9. April 2020 (6B_1265/2019) Sexueller Missbrauch von Kindern: Rechtsprechung konkretisiert Das Bundesgericht konkretisiert die Rechtsprechung zum Schutz der sexuellen Freiheit von Kindern. Es äussert sich dabei im Zusammenhang mit den Tatbeständen der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung insbesondere zur Zwangssituation eines Kindes bei der Ausübung von psychischem Druck durch einen ihm nahestehenden Täter. Ein Mann hatte die Tochter seiner Lebensgefährtin während rund zwei Jahren mehrfach sexuell missbraucht. Das Kind war dabei zwischen achteinhalb und zehneinhalb Jahren alt. Der Täter wurde vom Obergericht des Kantons Zürich 2019 wegen mehrfacher Vergewaltigung, mehrfacher sexueller Nötigung, mehrfacher sexueller Handlungen mit Kindern und weiterer Delikte zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. Das Gericht bestätigt zunächst seine Rechtsprechung, wonach gegenüber einem Täter zusätzlich zu einer Verurteilung wegen sexueller Handlungen mit Kindern (Artikel 187 Strafgesetzbuch, StGB) auch die Straftatbestände betreffend Angriffe auf die sexuelle Freiheit (Artikel 189ff StGB, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung) zur Anwendung gelangen können. Das Strafrecht schützt Kinder stärker als erwachsene Opfer. Mit dem Tatbestand der sexuellen Handlungen mit Kindern wird ihre seelische Entwicklung geschützt, während die weiteren Tatbestände gleich wie bei Erwachsenen ihre sexuelle Freiheit schützen. In seinem Entscheid konkretisiert das Bundesgericht insbesondere die Anforderungen an das psychische "Unter-Druck-Setzen" eines Kindes bei einer sexuellen Nötigung oder einer Vergewaltigung (sexuelle Nötigungstatbestände von Artikel 189 und 190 StGB) durch einen Täter aus seinem sozialen Nahraum. Der Verurteilte hatte die Aufhebung seiner entsprechenden Verurteilungen beantragt, da er für das Opfer keine Zwangssituation geschaffen habe. Die sexuellen Nötigungstatbestände erfordern, dass der Täter das Opfer bedroht, Gewalt anwendet, das Opfer unter psychischen Druck setzt oder zum Widerstand unfähig macht. Ein psychisches "Unter-Druck-Setzen", welches das Kind in eine ausweglose Zwangssituation bringt, setzt voraus, dass es sich bereits einen Willen betreffend seine eigene sexuelle Freiheit bilden kann (sonst fällt der Tatbestand der Schändung gemäss Artikel 191 StGB in Betracht). Auf die Festlegung einer festen Altersgrenze, ab der sich ein Kind einen solchen Willen bilden kann, ist auch weiterhin zu verzichten. Entscheidend sind die Umstände des Einzelfalls. Dabei ist gemäss Rechtsprechung nur mit Zurückhaltung anzunehmen, dass ein Kind diesbezüglich nicht urteilsfähig ist. Wenn bei Kindern bereits im weit vorpubertären Alter Urteilsfähigkeit angenommen wird – wie im vorliegenden Fall beim achteinhalb bis zehneinhalbjährigen Opfer –, so ist dennoch ihrer entwicklungsbedingten Unterlegenheit, der Beeinflussbarkeit der Willensbildung und der längst noch nicht abgeschlossenen Persönlichkeitsentwicklung Rechnung zu tragen. Ein psychisches "Unter-Druck-Setzen" des Kindes durch einen Täter aus seinem sozialen Nahraum ist auch ohne aktive Ausübung von Zwang oder der Androhung von Nachteilen möglich. Auch der Täter, der dem Kind vorspiegelt, die sexuellen Handlungen seien normal, beziehungsweise als Gefälligkeit zu erbringen oder der Täter, der dem Kind weismacht, es handle sich um eine schöne Sache, die man gemeinsam erleben könne, schafft für das Kind eine dermassen ausweglose Situation, wie sie von den sexuellen Nötigungstatbeständen erfasst wird. Der Einfluss auf die Willensbildung des Opfers ist dabei umso grösser, je jünger das Opfer ist und je näher ihm der Täter steht. Sichert sich der Täter den Zustand einer Zwangssituation durch das Schaffen einer Geheimnissituation und hält er diese aufrecht, ist ohne weiteres davon auszugehen, dass die Ausweglosigkeit für das Kind andauert. Dies gilt auch dann, wenn dem Kind weis gemacht wird, es würde sich lächerlich machen, niemand würde ihm glauben oder müsste sich für seine Handlungen schämen, wenn Dritte davon erfahren würden.
Lausanne, le 7 mai 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 9 avril 2020 (6B_1265/2019 ) Abus sexuels d'enfants : précision de la jurisprudence Le Tribunal fédéral précise la jurisprudence sur la protection de la liberté sexuelle des enfants. Il se prononce, en lien avec des faits de contrainte sexuelle et de viol, en particulier sur la situation de contrainte résultant, pour une enfant, de la pression psychique exercée par un auteur proche. Un homme avait, à plusieurs reprises, abusé de la fille de sa concubine, cela durant environ deux ans. L'enfant avait alors de huit ans et demi à dix ans et demi. L'auteur avait été condamné en 2019 par le Tribunal cantonal du canton de Zurich, pour de multiples viols, contraintes sexuelles, actes d'ordre sexuel avec des enfants, ainsi que pour d'autres délits, à une peine privative de liberté de huit ans. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Le Tribunal confirme tout d'abord sa jurisprudence, selon laquelle un auteur peut être à la fois condamné pour actes d'ordre sexuel avec des enfants (article 187 du Code pénal, CP) et pour des infractions concernant des atteintes à la liberté sexuelle (articles 189ss CP, contrainte sexuelle, viol). Le droit pénal protège davantage les enfants que les victimes adultes. Avec l'infraction d'actes d'ordre sexuel avec des enfants, leur développement psychique est protégé, tandis qu'avec les autres infractions c'est leur liberté sexuelle, comme pour les adultes, qui est protégée. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral précise en particulier les exigences relatives à « l'exercice d'une pression » psychique sur un enfant en cas de contrainte sexuelle ou de viol (infractions de contrainte sexuelle des articles 189 et 190 CP) par un auteur dans son proche entourage social. Le condamné avait conclu à l'annulation de ses condamnations correspondantes, car il n'aurait pas créé, à l'égard de la victime, une situation de contrainte. Les infractions de contrainte sexuelle exigent que l'auteur use de menace ou de violence, exerce sur la victime des pressions d'ordre psychique ou mette celle-ci hors d'état de résister. L'« exercice d'une pression » psychique, qui place l'enfant dans une situation de contrainte sans issue, suppose que celui-ci puisse déjà former sa volonté concernant sa propre liberté sexuelle (sinon, entre en considération le crime d'actes d’ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance, article 191 CP). Il convient toujours de renoncer à définir une limite d'âge fixe à partir de laquelle un enfant peut former une telle volonté. Les circonstances du cas d'espèce sont déterminantes. A cet égard, selon la jurisprudence, il ne doit être admis qu'avec retenue qu'un enfant n'est pas capable de discernement sur ce point. Si, comme dans le cas présent, la victime de huit ans et demi à dix ans et demi peut déjà être supposée capable de discernement comme les enfants en âge prépubère au sens large, il convient cependant de tenir compte de son infériorité, de sa volonté influençable et du développement encore très incomplet de sa personnalité. L'« exercice d'une pression » psychique sur l'enfant par un auteur dans son proche entourage social est également possible sans l'utilisation active de la contrainte ou de la menace de désavantages. L'auteur laissant penser à l'enfant que les actes sexuels seraient normaux, respectivement constitueraient une faveur, ou celui faisant croire à l'enfant qu'il s'agit d'une belle chose, que l'on pourrait vivre ensemble, place également l'enfant dans une situation inextricable, telle que celles couvertes par les infractions de contrainte sexuelle. L'influence sur la volonté de la victime est à cet égard d'autant plus grande que celle-ci est jeune et proche de l'auteur. Lorsque l'auteur obtient une situation de contrainte par la création d'une configuration secrète et qu'il maintient celle-ci, on peut partir du principe que l'impasse perdure pour l'enfant. Cela vaut également si l'enfant se fait persuader qu'il serait ridicule, que personne ne le croirait ou qu'il devrait avoir honte si des tiers venaient à apprendre les faits.
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6B_1293_2015_2016_10_19_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 19. Oktober 2016 Embargo: 19. Oktober 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 28. September 2016 (6B_1293/2015) Polizist unter Pseudonym im Chatroom: Vorgehen war als verdeckte Fahndung nicht genehmigungsbedürftig Das Vorgehen eines Zürcher Polizeibeamten, der sich gegenüber einem Mann in einem Chatroom und beim anschliessenden E-Mail- und SMS-Verkehr als 14-jähriges Mädchen ausgegeben hat, gilt als verdeckte Fahndung, die keiner Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht bedurfte. Die Erkenntnisse aus der ChatUnterhaltung sowie die in der Folge erhobenen Beweismittel dürfen deshalb im Verfahren gegen den wegen versuchter sexueller Handlungen mit einem Kind beschuldigten Mann grundsätzlich verwertet werden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gut. Ein erwachsener Mann hatte 2013 in einem Chatroom Kontakt mit einer vermeintlich 14 Jahre alten "Sabrina" aufgenommen. Hinter dem Pseudonym "Sabrina" verbarg sich ein Polizeibeamter. Im Verlauf der Unterhaltung lenkte der Chat-Partner von "Sabrina" das Gespräch rasch auf sexuelle Inhalte. Zunächst tauschten sie ihre E-Mail-Adressen und nach rund einer Stunde ihre Telefonnummern aus. In der Folge schickten sie sich über E-Mail Nacktfotos, kommunizierten per SMS über Sex und vereinbarten schliesslich ein Treffen am Hauptbahnhof Zürich, um anschliessend zum Wohnort von "Sabrina" zu fahren. Als der Mann am Hauptbahnhof erschien, traf er auf Beamte der Stadtpolizei Zürich. Das Obergericht des Kantons Zürich sprach den Mann 2015 vom Vorwurf der versuchten sexuellen Handlungen mit einem Kind frei. Es war zum Schluss gekommen, dass ab einem gewissen Zeitpunkt eine verdeckte Ermittlung vorgelegen habe, für die eine Bewilligung durch das Zwangsmassnahmengericht erforderlich gewesen wäre. Da diese Bewilligung nicht eingeholt worden sei, könnten die nach dem fraglichen Zeitpunkt erhobenen Beweismittel nicht verwertet werden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gut und weist die Sache zur neuen Beurteilung zurück ans Obergericht. Das Vorgehen der Polizei ist im Sinne der geltenden Strafprozessordnung mangels der hierfür erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen (u.a. durch Urkunde abgesicherte Legende bzw. falsche Identität, Bildung eines Vertrauensverhältnisses zur Zielperson) nicht als verdeckte Ermittlung zu qualifizieren, sondern als verdeckte Fahndung, die keiner Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht bedarf. Weil es sich beim Einsatz um eine verdeckte Fahndung gehandelt hat, sind das Chatroom-Protokoll, der E-Mail- und SMS-Verkehr sowie die später in den Einvernahmen erfolgten Aussagen des Beschuldigten auch ohne Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht grundsätzlich verwertbar. Allerdings wird das Obergericht noch zu prüfen haben, ob der Verwertbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse und der Folgebeweise andere Gründe entgegenstehen könnten.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 19 octobre 2016 Embargo : 19 octobre 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 28 septembre 2016 (6B_1293/2015) Policier sous pseudonyme dans un forum de discussion: procédé qui équivaut à une recherche secrète non soumise à autorisation Le procédé par lequel un agent de police zurichois se fait passer pour une jeune fille de 14 ans dans ses contacts avec un homme sur un forum de discussion et par la suite lors d'échanges de courriels et de SMS avec lui doit être qualifié de recherche secrète. En tant que telle, il ne nécessitait aucune autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Les informations recueillies lors des conversations sur le forum de discussion de même que les preuves administrées par la suite peuvent donc en principe être exploitées dans le cadre de la procédure ouverte contre l'homme prévenu de tentative d'actes d'ordre sexuel avec des enfants. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par le ministère public du canton de Zurich. En 2013, un homme adulte avait pris contact, sur un forum de discussion, avec une soidisant " Sabrina " âgée de 14 ans. Derrière le pseudonyme " Sabrina ", se cachait un agent de police. Au cours des échanges, le partenaire de discussion de " Sabrina " dirigea rapidement la discussion vers un contenu sexuel. Au préalable, ils avaient échangé leur adresse email et, après environ une heure, leur numéro de téléphone. Par la suite, ils s'étaient envoyés par courriel des photos d'eux nus, avaient communiqué par SMS sur le sexe et en dernier lieu convenu d'une rencontre à la gare principale de Zurich, afin de se rendre finalement au domicile de " Sabrina ". Lorsque l'homme s'est présenté à la gare, il s'est retrouvé face à des agents de police de la ville de Zurich. En 2015, le Tribunal cantonal du canton de Zurich a libéré l'homme de l'accusation de tentative d'actes d'ordre sexuel avec des enfants. Cette autorité était arrivée à la conclusion qu'à partir d'un certain moment, il s'était agi d'une investigation secrète qui aurait exigé l'autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Comme cette autorisation n'avait pas été demandée, les preuves administrées après le moment en question ne pouvaient être exploitées. Le Tribunal fédéral admet le recours du ministère public du canton de Zurich et renvoie la cause pour nouvelle décision au Tribunal cantonal. Au sens du Code de procédure pénale, le procédé de la police doit être qualifié, faute de réaliser les conditions d'une investigation secrète (parmi lesquelles utilisation d'une identité d'emprunt attestée par titre, instauration d'une relation de confiance avec la personne visée), non comme une investigation secrète, mais comme une recherche secrète, qui ne nécessite aucune autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Comme l'intervention a constitué en une recherche secrète, les compte-rendus du forum de discussion, les échanges de courriels et de SMS de même que les déclarations du prévenu faites plus tard lors de ses auditions sont en principe exploitables, même sans autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Dans tous les cas, le Tribunal cantonal devra encore examiner si d'autres motifs pourraient s'opposer à l'exploitation des informations recueillies et leurs conséquences.
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6B_1293_2015_2016_10_19_T_{lang}
Lausanne, 19. Oktober 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 28. September 2016 (6B_1293/2015) Polizist unter Pseudonym im Chatroom: Vorgehen war als verdeckte Fahndung nicht genehmigungsbedürftig Das Vorgehen eines Zürcher Polizeibeamten, der sich gegenüber einem Mann in einem Chatroom und beim anschliessenden E-Mail- und SMS-Verkehr als 14-jähriges Mädchen ausgegeben hat, gilt als verdeckte Fahndung, die keiner Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht bedurfte. Die Erkenntnisse aus der ChatUnterhaltung sowie die in der Folge erhobenen Beweismittel dürfen deshalb im Verfahren gegen den wegen versuchter sexueller Handlungen mit einem Kind beschuldigten Mann grundsätzlich verwertet werden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gut. Ein erwachsener Mann hatte 2013 in einem Chatroom Kontakt mit einer vermeintlich 14 Jahre alten "Sabrina" aufgenommen. Hinter dem Pseudonym "Sabrina" verbarg sich ein Polizeibeamter. Im Verlauf der Unterhaltung lenkte der Chat-Partner von "Sabrina" das Gespräch rasch auf sexuelle Inhalte. Zunächst tauschten sie ihre E-Mail-Adressen und nach rund einer Stunde ihre Telefonnummern aus. In der Folge schickten sie sich über E-Mail Nacktfotos, kommunizierten per SMS über Sex und vereinbarten schliesslich ein Treffen am Hauptbahnhof Zürich, um anschliessend zum Wohnort von "Sabrina" zu fahren. Als der Mann am Hauptbahnhof erschien, traf er auf Beamte der Stadtpolizei Zürich. Das Obergericht des Kantons Zürich sprach den Mann 2015 vom Vorwurf der versuchten sexuellen Handlungen mit einem Kind frei. Es war zum Schluss gekommen, dass ab einem gewissen Zeitpunkt eine verdeckte Ermittlung vorgelegen habe, für die eine Bewilligung durch das Zwangsmassnahmengericht erforderlich gewesen wäre. Da diese Bewilligung nicht eingeholt worden sei, könnten die nach dem fraglichen Zeitpunkt erhobenen Beweismittel nicht verwertet werden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gut und weist die Sache zur neuen Beurteilung zurück ans Obergericht. Das Vorgehen der Polizei ist im Sinne der geltenden Strafprozessordnung mangels der hierfür erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen (u.a. durch Urkunde abgesicherte Legende bzw. falsche Identität, Bildung eines Vertrauensverhältnisses zur Zielperson) nicht als verdeckte Ermittlung zu qualifizieren, sondern als verdeckte Fahndung, die keiner Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht bedarf. Weil es sich beim Einsatz um eine verdeckte Fahndung gehandelt hat, sind das Chatroom-Protokoll, der E-Mail- und SMS-Verkehr sowie die später in den Einvernahmen erfolgten Aussagen des Beschuldigten auch ohne Genehmigung durch das Zwangsmassnahmengericht grundsätzlich verwertbar. Allerdings wird das Obergericht noch zu prüfen haben, ob der Verwertbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse und der Folgebeweise andere Gründe entgegenstehen könnten.
Lausanne, le 19 octobre 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 28 septembre 2016 (6B_1293/2015) Policier sous pseudonyme dans un forum de discussion: procédé qui équivaut à une recherche secrète non soumise à autorisation Le procédé par lequel un agent de police zurichois se fait passer pour une jeune fille de 14 ans dans ses contacts avec un homme sur un forum de discussion et par la suite lors d'échanges de courriels et de SMS avec lui doit être qualifié de recherche secrète. En tant que telle, il ne nécessitait aucune autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Les informations recueillies lors des conversations sur le forum de discussion de même que les preuves administrées par la suite peuvent donc en principe être exploitées dans le cadre de la procédure ouverte contre l'homme prévenu de tentative d'actes d'ordre sexuel avec des enfants. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par le ministère public du canton de Zurich. En 2013, un homme adulte avait pris contact, sur un forum de discussion, avec une soidisant " Sabrina " âgée de 14 ans. Derrière le pseudonyme " Sabrina ", se cachait un agent de police. Au cours des échanges, le partenaire de discussion de " Sabrina " dirigea rapidement la discussion vers un contenu sexuel. Au préalable, ils avaient échangé leur adresse email et, après environ une heure, leur numéro de téléphone. Par la suite, ils s'étaient envoyés par courriel des photos d'eux nus, avaient communiqué par SMS sur le sexe et en dernier lieu convenu d'une rencontre à la gare principale de Zurich, afin de se rendre finalement au domicile de " Sabrina ". Lorsque l'homme s'est présenté à la gare, il s'est retrouvé face à des agents de police de la ville de Zurich. En 2015, le Tribunal cantonal du canton de Zurich a libéré l'homme de l'accusation de tentative d'actes d'ordre sexuel avec des enfants. Cette autorité était arrivée à la conclusion qu'à partir d'un certain moment, il s'était agi d'une investigation secrète qui aurait exigé l'autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Comme cette autorisation n'avait pas été demandée, les preuves administrées après le moment en question ne pouvaient être exploitées. Le Tribunal fédéral admet le recours du ministère public du canton de Zurich et renvoie la cause pour nouvelle décision au Tribunal cantonal. Au sens du Code de procédure pénale, le procédé de la police doit être qualifié, faute de réaliser les conditions d'une investigation secrète (parmi lesquelles utilisation d'une identité d'emprunt attestée par titre, instauration d'une relation de confiance avec la personne visée), non comme une investigation secrète, mais comme une recherche secrète, qui ne nécessite aucune autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Comme l'intervention a constitué en une recherche secrète, les compte-rendus du forum de discussion, les échanges de courriels et de SMS de même que les déclarations du prévenu faites plus tard lors de ses auditions sont en principe exploitables, même sans autorisation du Tribunal des mesures de contraintes. Dans tous les cas, le Tribunal cantonal devra encore examiner si d'autres motifs pourraient s'opposer à l'exploitation des informations recueillies et leurs conséquences.
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6B_1311_2019_2020_04_01_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 1. April 2020 Embargo: 1. April 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. März 2020 (6B_1311/2019) Tatbestand der "Kindestötung" zu Recht angewendet Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis gegen die Verurteilung einer Frau zu einer zweijährigen bedingten Freiheitsstrafe wegen Kindestötung ab. Das Kantonsgericht Wallis hat den privilegierten Tatbestand der "Kindestötung" zu Recht angewendet, mit dem der besonderen Situation einer Mutter während der Geburt, oder solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht, Rechnung getragen wird. Eine Frau aus dem Kanton Wallis hatte im Dezember 2015 ihr Neugeborenes getötet, das sie rund zweieinhalb Stunden zuvor zu Hause alleine zur Welt gebracht hatte. Das Kantonsgericht Wallis verurteilte sie wegen Kindestötung (Artikel 116 des Strafgesetzbuches, StGB) zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Der fragliche Tatbestand lautet: "Tötet eine Mutter ihr Kind während der Geburt oder solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht, so wird sie mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft." Gegen das Urteil erhob die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis Beschwerde ans Bundesgericht; sie beantragte im Wesentlichen einen Schuldspruch wegen Mordes und eine Verurteilung der Betroffenen zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren. Zur Begründung stützt sie sich auf ein psychiatrisches Gutachten. Das Kantonsgericht habe unberücksichtigt gelassen, dass der psychische Zustand der Frau gemäss Gutachter keinen Einfluss auf ihre Tat gehabt habe, auch wenn sie sich dabei noch in der Phase des Geburtsvorganges befunden habe. Eine eigentliche psychische Störung habe bei der Betroffenen nicht vorgelegen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Beim Tatbestand der "Kindestötung" handelt es sich um einen privilegierten Tatbestand, insbesondere hinsichtlich der maximalen Strafdauer. Der Gesetzestext setzt für eine Anwendung dieser privilegierten Strafbestimmung voraus, dass die Tat von der Mutter "während der Geburt" oder "solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht" begangen wurde. Nicht vorausgesetzt wird für eine Anwendung der privilegierten Strafnorm der "Kindestötung", dass die Mutter bei der Tat an einer psychischen Störung gelitten hat. Vielmehr stellt das Gesetz die unwiderlegbare Vermutung auf, dass die Verantwortlichkeit der Mutter während des Geburtsvorganges sowie während einer gewissen Zeit danach verringert ist. Bei einer Interpretation im Sinne der Staatsanwaltschaft würde die Strafnorm der "Kindestötung" jeglicher Bedeutung entleert, wie sie ihr der Gesetzgeber beimessen wollte.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 1er avril 2020 Embargo : 1er avril 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 5 mars 2020 (6B_1311/2019) « Infanticide » retenu à bon droit Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public valaisan contre la condamnation d'une femme à deux ans de privation de liberté avec sursis pour infanticide. Le Tribunal cantonal valaisan a retenu à juste titre l'infraction d'« infanticide », qui tient compte de la situation spécifique de la mère qui a agi alors qu'elle accouchait ou qu'elle était encore sous l'influence de l'état puerpéral. Au mois de décembre 2015, en Valais, une femme avait tué le nouveau-né qu'elle avait mis seule au monde à son domicile deux heures et demi plus tôt. Le Tribunal cantonal valaisan l'a condamnée pour infanticide (article 116 du Code pénal, CP), à 24 mois de privation de liberté avec sursis. Cet article dispose : « La mère qui aura tué son enfant pendant l’accouchement ou alors qu’elle se trouvait encore sous l’influence de l’état puerpéral sera punie d’une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d’une peine pécuniaire. » Le Ministère public du canton du Valais a interjeté recours au Tribunal fédéral contre ce jugement ; il demandait, pour l'essentiel, une condamnation pour assassinat à 10 ans de privation de liberté. Il invoquait une expertise psychiatrique à l'appui de son recours. Selon lui, le Tribunal cantonal n'avait pas pris en compte que, selon l'expert, l'état psychique de la femme n'avait pas eu d'influence sur ses actes même si elle se trouvait alors encore dans la période puerpérale. L'intéressée ne présentait pas de trouble psychique à proprement parler. Le Tribunal fédéral rejette le recours. L'« infanticide » constitue un état de fait privilégié, en particulier quant à la peine maximale. Pour l'application de cette norme plus favorable, le texte légal exige que l'acte ait été commis par la mère « pendant l'accouchement » ou « alors qu'elle se trouvait encore sous l'influence de l'état puerpéral ». Cette qualification pénale ne suppose pas que la mère ait souffert d'un trouble psychique. Bien plus, la loi présume de manière irréfragable que la responsabilité de la mère est diminuée durant l'accouchement ainsi que durant un certain temps après. L'interprétation soutenue par le ministère public aurait vidé l'infraction d'« infanticide » de toute la portée que le législateur voulait lui conférer.
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6B_1311_2019_2020_04_01_T_{lang}
Lausanne, 1. April 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. März 2020 (6B_1311/2019) Tatbestand der "Kindestötung" zu Recht angewendet Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis gegen die Verurteilung einer Frau zu einer zweijährigen bedingten Freiheitsstrafe wegen Kindestötung ab. Das Kantonsgericht Wallis hat den privilegierten Tatbestand der "Kindestötung" zu Recht angewendet, mit dem der besonderen Situation einer Mutter während der Geburt, oder solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht, Rechnung getragen wird. Eine Frau aus dem Kanton Wallis hatte im Dezember 2015 ihr Neugeborenes getötet, das sie rund zweieinhalb Stunden zuvor zu Hause alleine zur Welt gebracht hatte. Das Kantonsgericht Wallis verurteilte sie wegen Kindestötung (Artikel 116 des Strafgesetzbuches, StGB) zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Der fragliche Tatbestand lautet: "Tötet eine Mutter ihr Kind während der Geburt oder solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht, so wird sie mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft." Gegen das Urteil erhob die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis Beschwerde ans Bundesgericht; sie beantragte im Wesentlichen einen Schuldspruch wegen Mordes und eine Verurteilung der Betroffenen zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren. Zur Begründung stützt sie sich auf ein psychiatrisches Gutachten. Das Kantonsgericht habe unberücksichtigt gelassen, dass der psychische Zustand der Frau gemäss Gutachter keinen Einfluss auf ihre Tat gehabt habe, auch wenn sie sich dabei noch in der Phase des Geburtsvorganges befunden habe. Eine eigentliche psychische Störung habe bei der Betroffenen nicht vorgelegen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Beim Tatbestand der "Kindestötung" handelt es sich um einen privilegierten Tatbestand, insbesondere hinsichtlich der maximalen Strafdauer. Der Gesetzestext setzt für eine Anwendung dieser privilegierten Strafbestimmung voraus, dass die Tat von der Mutter "während der Geburt" oder "solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorganges steht" begangen wurde. Nicht vorausgesetzt wird für eine Anwendung der privilegierten Strafnorm der "Kindestötung", dass die Mutter bei der Tat an einer psychischen Störung gelitten hat. Vielmehr stellt das Gesetz die unwiderlegbare Vermutung auf, dass die Verantwortlichkeit der Mutter während des Geburtsvorganges sowie während einer gewissen Zeit danach verringert ist. Bei einer Interpretation im Sinne der Staatsanwaltschaft würde die Strafnorm der "Kindestötung" jeglicher Bedeutung entleert, wie sie ihr der Gesetzgeber beimessen wollte.
Lausanne, le 1er avril 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 5 mars 2020 (6B_1311/2019) « Infanticide » retenu à bon droit Le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public valaisan contre la condamnation d'une femme à deux ans de privation de liberté avec sursis pour infanticide. Le Tribunal cantonal valaisan a retenu à juste titre l'infraction d'« infanticide », qui tient compte de la situation spécifique de la mère qui a agi alors qu'elle accouchait ou qu'elle était encore sous l'influence de l'état puerpéral. Au mois de décembre 2015, en Valais, une femme avait tué le nouveau-né qu'elle avait mis seule au monde à son domicile deux heures et demi plus tôt. Le Tribunal cantonal valaisan l'a condamnée pour infanticide (article 116 du Code pénal, CP), à 24 mois de privation de liberté avec sursis. Cet article dispose : « La mère qui aura tué son enfant pendant l’accouchement ou alors qu’elle se trouvait encore sous l’influence de l’état puerpéral sera punie d’une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d’une peine pécuniaire. » Le Ministère public du canton du Valais a interjeté recours au Tribunal fédéral contre ce jugement ; il demandait, pour l'essentiel, une condamnation pour assassinat à 10 ans de privation de liberté. Il invoquait une expertise psychiatrique à l'appui de son recours. Selon lui, le Tribunal cantonal n'avait pas pris en compte que, selon l'expert, l'état psychique de la femme n'avait pas eu d'influence sur ses actes même si elle se trouvait alors encore dans la période puerpérale. L'intéressée ne présentait pas de trouble psychique à proprement parler. Le Tribunal fédéral rejette le recours. L'« infanticide » constitue un état de fait privilégié, en particulier quant à la peine maximale. Pour l'application de cette norme plus favorable, le texte légal exige que l'acte ait été commis par la mère « pendant l'accouchement » ou « alors qu'elle se trouvait encore sous l'influence de l'état puerpéral ». Cette qualification pénale ne suppose pas que la mère ait souffert d'un trouble psychique. Bien plus, la loi présume de manière irréfragable que la responsabilité de la mère est diminuée durant l'accouchement ainsi que durant un certain temps après. L'interprétation soutenue par le ministère public aurait vidé l'infraction d'« infanticide » de toute la portée que le législateur voulait lui conférer.
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6B_1314_2016_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 10. Oktober 2018 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Oktober 2018 (6B_1314/2016, 6B_1318/2016) Rudolf Elmer: Keine Verletzung des Bankgeheimnisses Das Bundesgericht bestätigt den Freispruch von Rudolf Elmer vom Vorwurf der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses. Es weist die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gegen das Urteil des Zürcher Obergerichts ab. Mit dem Obergericht ist davon auszugehen, dass Rudolf Elmer bei der Veröffentlichung von Bankdaten nicht dem Bankgeheimnis unterstanden hat. Die Beschwerde von Rudolf Elmer heisst das Bundesgericht in Nebenpunkten teilweise gut. Rudolf Elmer war ab 1994 Chefbuchalter der auf den Kaimaninseln domizilierten Julius Baer Bank & Trust Company Ltd. (JBBT), einer Schwesterfirma der in Zürich ansässigen Bank Julius Bär & Co. AG. Beide Unternehmen waren Teil der Julius Bär Holding AG mit Sitz in Zürich. Ab 1999 leitete er das operative Geschäft der JBBT. Im Dezember 2002 wurde das Arbeitsverhältnis ordentlich gekündigt und Rudolf Elmer per sofort freigestellt. 2010 erhob die Staatsanwaltschaft Winterthur / Unterland Anklage gegen Rudolf Elmer. Ihm wurde im Wesentlichen eine Verletzung des Bank- respektive des Geschäftsgeheimnisses zur Last gelegt, indem er Bankkundendaten, die ihm als Mitarbeiter der Julius Bär Holding AG respektive der zugehörigen Konzerngesellschaft auf den Kaimaninseln zugänglich waren, an Personen und Stellen weitergeleitet habe (Steuerverwaltungen der Kantone Basel-Stadt und Zürich, Eidgenössische Steuerverwaltung [ESTV], Zeitschrift Cash), die darauf keinen Anspruch gehabt hätten. Weiter wurden ihm mehrfache versuchte Nötigung und mehrfache Drohung vorgeworfen. Das Bezirksgericht Zürich sprach ihn 2011 der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses schuldig, der mehrfachen versuchten Nötigung und in einem Fall der Drohung. In einer zweiten Anklage der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich wurde Rudolf Elmer 2014 eine Urkundenfälschung und die mehrfache (teilweise versuchte) Verletzung des Bank- respektive des Geschäftsgeheimnisses vorgeworfen (Weiterleitung von Bankkundendaten an WikiLeaks 2008, angekündigte Übergabe von weiteren Daten an WikiLeaks 2011, Angebot von Daten deutscher Staatsangehöriger an den damaligen deutschen Finanzminister). Das Bezirksgericht Zürich sprach ihn 2015 der Urkundenfälschung und der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses in Bezug auf einen Teil des Anklagekomplexes WikiLeaks 2008 schuldig. Auf Beschwerde von Rudolf Elmer und der Staatsanwaltschaft sprach das Obergericht des Kantons Zürich Rudolf Elmer bezüglich sämtlicher Vorwürfe der Verletzung des Bankkundengeheimnisses frei oder stellte die Verfahren ein. Es war zum Schluss gekommen, dass Rudolf Elmer zu den möglichen Tatzeitpunkten weder bei einer Schweizer Bank angestellt noch von einer solchen beauftragt gewesen sei und damit nicht dem Bankgeheimnis unterstanden habe. Verurteilt wurde er wegen Drohung (Mail an einen Mitarbeiter der Bank Julius Bär & Co. AG) und Urkundenfälschung (fingierter Brief an die deutsche Bundeskanzlerin). Das Obergericht verurteilte ihn dafür und wegen einer bereits rechtskräftig gewordenen versuchten Nötigung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten. Gegen den Entscheid des Obergerichts gelangten die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft und Rudolf Elmer mit Beschwerden ans Bundesgericht. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Mittwoch die Beschwerde der Staatsanwaltschaft ab und bestätigt den Freispruch von Rudolf Elmer vom Vorwurf der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses. Es bleibt damit im Strafpunkt bei der Verurteilung durch das Obergericht. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass Rudolf Elmer nicht dem Bankgeheimnis unterstanden hat. Artikel 47 des Bankengesetzes (BankG), welcher das Bankkundengeheimnis schützt, kommt nicht zur Anwendung in Bezug auf Kundenbeziehungen der ausländischen Filialen einer Schweizer Bank. Dies entspricht herrschender Lehre und Rechtsprechung und wurde vom Bundesgericht erst vor Kurzem bestätigt. Wenn ausländische Filialen schweizerischer Banken nicht von Artikel 47 BankG erfasst werden, so muss dies umso mehr gelten, wenn es sich wie vorliegend um die ausländische Tochtergesellschaft einer schweizerischen Holdinggesellschaft handelt, die ihrerseits nicht einmal dem Bankengesetz untersteht. Es fehlt insofern an einem geeigneten Tatobjekt, weil die von Rudolf Elmer offenbarten Daten allesamt aus den Beständen der JBBT mit Sitz auf den Kaimaninseln stammen. Hinzu kommt, dass Rudolf Elmer auch persönlich nicht der schweizerischen Bankengesetzgebung unterlag. Die von ihm weitergeleiteten Informationen hat er nicht als Angesteller oder Beauftragter der schweizerischen Bank Julius Bär & Co. AG erlangt, sondern aufgrund seiner Stellung bei der JBBT. Schliesslich sind bezüglich des Vorwurfs der Bankgeheimnisverletzung auch die Voraussetzungen für die Anwendung des schweizerischen Strafrechts nicht erfüllt, womit kein Gerichtsstand in der Schweiz besteht. Die Beschwerde von Rudolf Elmer heisst das Bundesgericht insofern teilweise gut, als von ihm im Hinblick auf die Rückgabe beschlagnahmter Gegenstände ein Kostenvorschuss verlangt wurde, sowie bezüglich zweier Punkte betreffend die Modalitäten der Herausgabe.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 10 octobre 2018 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 10 octobre 2018 (6B_1314/2016, 6B_1318/2016) Rudolf Elmer : pas de violation du secret bancaire Le Tribunal fédéral confirme l'acquittement de Rudolf Elmer du chef d'accusation de violations répétées du secret bancaire. Il rejette le recours du Ministère public zurichois formé à l'encontre de l'arrêt de la Cour suprême du canton de Zurich. Conformément à ce qu'avait jugé l'autorité cantonale, Rudolf Elmer n'était pas soumis au secret bancaire au moment de la publication de données bancaires. Le Tribunal fédéral a également admis partiellement le recours de Rudolf Elmer sur des points accessoires. Depuis 1994, Rudolf Elmer a travaillé en qualité de chef-comptable de la société Julius Baer Bank & Trust Company Ltd. (JBBT) aux Îles Caïmans, une société soeur de Bank Julius Bär & Co. AG à Zurich. Ces deux entreprises étaient des filiales de Julius Bär Holding AG à Zurich. Dès 1999, Rudolf Elmer a dirigé les activités opérationnelles de JBBT. Il a fait l'objet d'un licenciement ordinaire en décembre 2002 et immédiatement libéré de son obligation de travailler. Le Ministère public de Winterthour / Unterland a mis en accusation Rudolf Elmer en 2010. Il lui était reproché pour l'essentiel d'avoir violé le secret bancaire et le secret des affaires, en ayant divulgué des données bancaires auxquelles il avait eu accès en tant que collaborateur de Julius Bär Holding AG, respectivement d'une de ses filiales aux Îles Caïmans, avant de les remettre à des tiers non autorisés (Administrations fiscales des cantons de Bâle-Ville et Zurich, Administration fédérale des contributions [AFC], magazine Cash). Il lui était en outre reproché plusieurs tentatives de contrainte et plusieurs cas de menaces. En 2011, le Tribunal du district de Zurich l'a reconnu coupable de violations répétées du secret bancaire, de tentatives de contrainte répétées et d'un cas de menaces. Dans un second acte d'accusation datant de 2014, le Ministère public III du canton de Zurich a renvoyé Rudolf Elmer en jugement pour faux dans les titres et violations répétées (en partie tentées) du secret bancaire et du secret des affaires (transmission de données bancaires à WikiLeaks en 2008 et transmission annoncée à WikiLeaks en 2011, offre de transmission de données bancaires de citoyens allemands au Ministre des finances allemand de l'époque). En 2015, le Tribunal du district de Zurich a reconnu Rudolf Elmer coupable de faux dans les titres et de violations répétées du secret bancaire en lien avec le complexe de faits concernant WikiLeaks en 2008. Saisi d'un appel de Rudolf Elmer et du Ministère public, la Cour suprême l'a libéré de toute accusation de violation du secret bancaire ou a classé la procédure sur ce point. Pour la Cour suprême, Rudolf Elmer était, au moment des faits, ni employé, ni mandataire d'une banque suisse et n'était donc pas soumis au secret bancaire. Il a en revanche reconnu Rudolf Elmer coupable de menaces (courriel à un collaborateur de Bank Julius Bär & Co. AG) et de faux dans les titres (lettre fictive à la Chancelière allemande). La Cour suprême l'a dès lors condamné, compte tenu également d'une précédente condamnation pour tentative de contrainte déjà entrée en force, à une peine privative de liberté de 14 mois avec sursis. Tant le Ministère public que Rudolf Elmer ont formé recours au Tribunal fédéral contre l'arrêt cantonal. Lors de sa séance publique de ce mercredi, le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public zurichois et confirme l'acquittement de Rudolf Elmer du chef d'accusation de violation du secret bancaire. Le verdict de culpabilité rendu par la Cour suprême sur les autres chefs d'accusation demeure inchangé. Le Tribunal fédéral considère que Rudolf Elmer n'était pas soumis au secret bancaire. L'article 47 de la Loi sur les banques (LB), qui protège le secret bancaire, ne trouve pas application s'agissant de la clientèle d'une filiale étrangère d'une banque suisse. Cette conception est conforme à la jurisprudence et correspond à la doctrine dominante. Elle a été confirmée il y a peu par la jurisprudence. Si l'article 47 LB ne trouve pas application dans le contexte de filiales étrangères de banques suisses, il ne peut qu'en aller de même lorsqu'il est question, comme en l'espèce, d'une filiale étrangère d'une holding suisse qui n'est même pas elle-même soumise à la LB. Les données litigieuses ne pouvaient faire l'objet d'une violation du secret bancaire suisse, étant donné qu'elles provenaient de JBBT, dont le siège se situe aux Îles Caïmans et qu'elles n'étaient pas protégées par la législation bancaire suisse. En outre, Rudolf Elmer n'était pas non plus soumis à la loi suisse. Il n'avait pas obtenu les informations qu'il a révélées en qualité d'employé ou de mandataire de la banque suisse Bank Julius Bär & Co. AG, mais en raison de ses fonctions au sein de JBBT. Enfin, s'agissant des violations du secret bancaire qui lui étaient reprochées, les conditions d'application du droit pénal suisse faisaient défaut. Le Tribunal fédéral a admis partiellement le recours de Rudolf Elmer, dans la mesure où l'on avait exigé de sa part une avance de frais pour la restitution d'objets séquestrés, ainsi que sur deux points concernant les modalités de la restitution.
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6B_1314_2016_yyyy_mm_dd_T_{lang}
Lausanne, 10. Oktober 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Oktober 2018 (6B_1314/2016, 6B_1318/2016) Rudolf Elmer: Keine Verletzung des Bankgeheimnisses Das Bundesgericht bestätigt den Freispruch von Rudolf Elmer vom Vorwurf der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses. Es weist die Beschwerde der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich gegen das Urteil des Zürcher Obergerichts ab. Mit dem Obergericht ist davon auszugehen, dass Rudolf Elmer bei der Veröffentlichung von Bankdaten nicht dem Bankgeheimnis unterstanden hat. Die Beschwerde von Rudolf Elmer heisst das Bundesgericht in Nebenpunkten teilweise gut. Rudolf Elmer war ab 1994 Chefbuchalter der auf den Kaimaninseln domizilierten Julius Baer Bank & Trust Company Ltd. (JBBT), einer Schwesterfirma der in Zürich ansässigen Bank Julius Bär & Co. AG. Beide Unternehmen waren Teil der Julius Bär Holding AG mit Sitz in Zürich. Ab 1999 leitete er das operative Geschäft der JBBT. Im Dezember 2002 wurde das Arbeitsverhältnis ordentlich gekündigt und Rudolf Elmer per sofort freigestellt. 2010 erhob die Staatsanwaltschaft Winterthur / Unterland Anklage gegen Rudolf Elmer. Ihm wurde im Wesentlichen eine Verletzung des Bank- respektive des Geschäftsgeheimnisses zur Last gelegt, indem er Bankkundendaten, die ihm als Mitarbeiter der Julius Bär Holding AG respektive der zugehörigen Konzerngesellschaft auf den Kaimaninseln zugänglich waren, an Personen und Stellen weitergeleitet habe (Steuerverwaltungen der Kantone Basel-Stadt und Zürich, Eidgenössische Steuerverwaltung [ESTV], Zeitschrift Cash), die darauf keinen Anspruch gehabt hätten. Weiter wurden ihm mehrfache versuchte Nötigung und mehrfache Drohung vorgeworfen. Das Bezirksgericht Zürich sprach ihn 2011 der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses schuldig, der mehrfachen versuchten Nötigung und in einem Fall der Drohung. In einer zweiten Anklage der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich wurde Rudolf Elmer 2014 eine Urkundenfälschung und die mehrfache (teilweise versuchte) Verletzung des Bank- respektive des Geschäftsgeheimnisses vorgeworfen (Weiterleitung von Bankkundendaten an WikiLeaks 2008, angekündigte Übergabe von weiteren Daten an WikiLeaks 2011, Angebot von Daten deutscher Staatsangehöriger an den damaligen deutschen Finanzminister). Das Bezirksgericht Zürich sprach ihn 2015 der Urkundenfälschung und der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses in Bezug auf einen Teil des Anklagekomplexes WikiLeaks 2008 schuldig. Auf Beschwerde von Rudolf Elmer und der Staatsanwaltschaft sprach das Obergericht des Kantons Zürich Rudolf Elmer bezüglich sämtlicher Vorwürfe der Verletzung des Bankkundengeheimnisses frei oder stellte die Verfahren ein. Es war zum Schluss gekommen, dass Rudolf Elmer zu den möglichen Tatzeitpunkten weder bei einer Schweizer Bank angestellt noch von einer solchen beauftragt gewesen sei und damit nicht dem Bankgeheimnis unterstanden habe. Verurteilt wurde er wegen Drohung (Mail an einen Mitarbeiter der Bank Julius Bär & Co. AG) und Urkundenfälschung (fingierter Brief an die deutsche Bundeskanzlerin). Das Obergericht verurteilte ihn dafür und wegen einer bereits rechtskräftig gewordenen versuchten Nötigung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten. Gegen den Entscheid des Obergerichts gelangten die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft und Rudolf Elmer mit Beschwerden ans Bundesgericht. Das Bundesgericht weist an seiner öffentlichen Beratung vom Mittwoch die Beschwerde der Staatsanwaltschaft ab und bestätigt den Freispruch von Rudolf Elmer vom Vorwurf der mehrfachen Verletzung des Bankgeheimnisses. Es bleibt damit im Strafpunkt bei der Verurteilung durch das Obergericht. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass Rudolf Elmer nicht dem Bankgeheimnis unterstanden hat. Artikel 47 des Bankengesetzes (BankG), welcher das Bankkundengeheimnis schützt, kommt nicht zur Anwendung in Bezug auf Kundenbeziehungen der ausländischen Filialen einer Schweizer Bank. Dies entspricht herrschender Lehre und Rechtsprechung und wurde vom Bundesgericht erst vor Kurzem bestätigt. Wenn ausländische Filialen schweizerischer Banken nicht von Artikel 47 BankG erfasst werden, so muss dies umso mehr gelten, wenn es sich wie vorliegend um die ausländische Tochtergesellschaft einer schweizerischen Holdinggesellschaft handelt, die ihrerseits nicht einmal dem Bankengesetz untersteht. Es fehlt insofern an einem geeigneten Tatobjekt, weil die von Rudolf Elmer offenbarten Daten allesamt aus den Beständen der JBBT mit Sitz auf den Kaimaninseln stammen. Hinzu kommt, dass Rudolf Elmer auch persönlich nicht der schweizerischen Bankengesetzgebung unterlag. Die von ihm weitergeleiteten Informationen hat er nicht als Angesteller oder Beauftragter der schweizerischen Bank Julius Bär & Co. AG erlangt, sondern aufgrund seiner Stellung bei der JBBT. Schliesslich sind bezüglich des Vorwurfs der Bankgeheimnisverletzung auch die Voraussetzungen für die Anwendung des schweizerischen Strafrechts nicht erfüllt, womit kein Gerichtsstand in der Schweiz besteht. Die Beschwerde von Rudolf Elmer heisst das Bundesgericht insofern teilweise gut, als von ihm im Hinblick auf die Rückgabe beschlagnahmter Gegenstände ein Kostenvorschuss verlangt wurde, sowie bezüglich zweier Punkte betreffend die Modalitäten der Herausgabe.
Lausanne, le 10 octobre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 10 octobre 2018 (6B_1314/2016, 6B_1318/2016) Rudolf Elmer : pas de violation du secret bancaire Le Tribunal fédéral confirme l'acquittement de Rudolf Elmer du chef d'accusation de violations répétées du secret bancaire. Il rejette le recours du Ministère public zurichois formé à l'encontre de l'arrêt de la Cour suprême du canton de Zurich. Conformément à ce qu'avait jugé l'autorité cantonale, Rudolf Elmer n'était pas soumis au secret bancaire au moment de la publication de données bancaires. Le Tribunal fédéral a également admis partiellement le recours de Rudolf Elmer sur des points accessoires. Depuis 1994, Rudolf Elmer a travaillé en qualité de chef-comptable de la société Julius Baer Bank & Trust Company Ltd. (JBBT) aux Îles Caïmans, une société soeur de Bank Julius Bär & Co. AG à Zurich. Ces deux entreprises étaient des filiales de Julius Bär Holding AG à Zurich. Dès 1999, Rudolf Elmer a dirigé les activités opérationnelles de JBBT. Il a fait l'objet d'un licenciement ordinaire en décembre 2002 et immédiatement libéré de son obligation de travailler. Le Ministère public de Winterthour / Unterland a mis en accusation Rudolf Elmer en 2010. Il lui était reproché pour l'essentiel d'avoir violé le secret bancaire et le secret des affaires, en ayant divulgué des données bancaires auxquelles il avait eu accès en tant que collaborateur de Julius Bär Holding AG, respectivement d'une de ses filiales aux Îles Caïmans, avant de les remettre à des tiers non autorisés (Administrations fiscales des cantons de Bâle-Ville et Zurich, Administration fédérale des contributions [AFC], magazine Cash). Il lui était en outre reproché plusieurs tentatives de contrainte et plusieurs cas de menaces. En 2011, le Tribunal du district de Zurich l'a reconnu coupable de violations répétées du secret bancaire, de tentatives de contrainte répétées et d'un cas de menaces. Dans un second acte d'accusation datant de 2014, le Ministère public III du canton de Zurich a renvoyé Rudolf Elmer en jugement pour faux dans les titres et violations répétées (en partie tentées) du secret bancaire et du secret des affaires (transmission de données bancaires à WikiLeaks en 2008 et transmission annoncée à WikiLeaks en 2011, offre de transmission de données bancaires de citoyens allemands au Ministre des finances allemand de l'époque). En 2015, le Tribunal du district de Zurich a reconnu Rudolf Elmer coupable de faux dans les titres et de violations répétées du secret bancaire en lien avec le complexe de faits concernant WikiLeaks en 2008. Saisi d'un appel de Rudolf Elmer et du Ministère public, la Cour suprême l'a libéré de toute accusation de violation du secret bancaire ou a classé la procédure sur ce point. Pour la Cour suprême, Rudolf Elmer était, au moment des faits, ni employé, ni mandataire d'une banque suisse et n'était donc pas soumis au secret bancaire. Il a en revanche reconnu Rudolf Elmer coupable de menaces (courriel à un collaborateur de Bank Julius Bär & Co. AG) et de faux dans les titres (lettre fictive à la Chancelière allemande). La Cour suprême l'a dès lors condamné, compte tenu également d'une précédente condamnation pour tentative de contrainte déjà entrée en force, à une peine privative de liberté de 14 mois avec sursis. Tant le Ministère public que Rudolf Elmer ont formé recours au Tribunal fédéral contre l'arrêt cantonal. Lors de sa séance publique de ce mercredi, le Tribunal fédéral rejette le recours du Ministère public zurichois et confirme l'acquittement de Rudolf Elmer du chef d'accusation de violation du secret bancaire. Le verdict de culpabilité rendu par la Cour suprême sur les autres chefs d'accusation demeure inchangé. Le Tribunal fédéral considère que Rudolf Elmer n'était pas soumis au secret bancaire. L'article 47 de la Loi sur les banques (LB), qui protège le secret bancaire, ne trouve pas application s'agissant de la clientèle d'une filiale étrangère d'une banque suisse. Cette conception est conforme à la jurisprudence et correspond à la doctrine dominante. Elle a été confirmée il y a peu par la jurisprudence. Si l'article 47 LB ne trouve pas application dans le contexte de filiales étrangères de banques suisses, il ne peut qu'en aller de même lorsqu'il est question, comme en l'espèce, d'une filiale étrangère d'une holding suisse qui n'est même pas elle-même soumise à la LB. Les données litigieuses ne pouvaient faire l'objet d'une violation du secret bancaire suisse, étant donné qu'elles provenaient de JBBT, dont le siège se situe aux Îles Caïmans et qu'elles n'étaient pas protégées par la législation bancaire suisse. En outre, Rudolf Elmer n'était pas non plus soumis à la loi suisse. Il n'avait pas obtenu les informations qu'il a révélées en qualité d'employé ou de mandataire de la banque suisse Bank Julius Bär & Co. AG, mais en raison de ses fonctions au sein de JBBT. Enfin, s'agissant des violations du secret bancaire qui lui étaient reprochées, les conditions d'application du droit pénal suisse faisaient défaut. Le Tribunal fédéral a admis partiellement le recours de Rudolf Elmer, dans la mesure où l'on avait exigé de sa part une avance de frais pour la restitution d'objets séquestrés, ainsi que sur deux points concernant les modalités de la restitution.
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6B_1379_2017_2018_05_15_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 15. Mai 2018 Embargo: 15. Mai 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. April 2018 (6B_1379/2017) Obligatorische Landesverweisung auch bei blossem Tatversuch Die obligatorische Landesverweisung bei der Begehung bestimmter Straftaten durch Ausländer ist auch dann auszusprechen, wenn es beim blossen Tatversuch geblieben ist. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Mannes ab, gegen den die Aargauer Justiz wegen versuchten Einbruchdiebstahls eine Landesverweisung von fünf Jahren verhängt hat. Per 1. Oktober 2016 wurde die neue Bestimmung von Artikel 66a des Strafgesetzbuches (StGB) eingeführt. Demnach werden ausländische Personen vom Strafrichter für die Dauer von 5 bis 15 Jahren aus der Schweiz verwiesen, wenn sie wegen einer der im fraglichen Artikel aufgeführten Straftaten verurteilt werden. 2017 hatte das Obergericht des Kantons Aargau einen Mann wegen versuchten Diebstahls in Verbindung mit versuchtem Hausfriedensbruch (erfasst in Kombination den "Einbruchdiebstahl") zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Da Artikel 66a StGB dieses Delikt als Anlasstat aufführt, sprach das Gericht zudem eine Landesverweisung von 5 Jahren aus. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene, dass Artikel 66a StGB für die Landesverweisung nur vollendete strafbare Handlungen nenne. Hätte der Gesetzgeber auch den blossen Versuch genügen lassen wollen, wäre dies im Katalog der massgeblichen Straftaten entsprechend aufgeführt worden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Dass der Versuch in Artikel 66a StGB nicht ausdrücklich genannt wird, ist nicht entscheidend. Der Botschaft des Bundesrates zur fraglichen Gesetzesänderung ist ausdrücklich zu entnehmen, dass die Landesverweisung unabhängig davon auszusprechen ist, ob es bei den im Katalog aufgezählten Straftaten nur beim Versuch geblieben ist. Weiter ist davon auszugehen, dass die Strafmilderungsgründe, die zu einem Verzicht auf die Landesverweisung führen können (entschuldbare Notwehr oder entschuldbarer Notstand) im Gesetz abschliessend aufgezählt werden und andere Strafmilderungsgründe wie die Begehung eines blossen Versuchs nicht berücksichtigt werden können.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 15 mai 2018 Embargo : 15 mai 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 avril 2018 (6B_1379/2017) Expulsion obligatoire en cas de simple tentative L'expulsion obligatoire en cas de commission, par un étranger, d'infractions déterminées, doit également être prononcée lorsque l'acte délictueux est resté au stade de la tentative. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par un homme, contre lequel la justice argovienne a prononcé une expulsion pour une durée de cinq ans, en raison d'une tentative de vol avec effraction. Le nouvel article 66a du Code pénal (CP) est entré en vigueur le 1 er octobre 2016. Selon cette disposition, le juge pénal expulse de Suisse, pour une durée de 5 à 15 ans, l'étranger qui est condamné pour l'une des infractions énumérées par cet article. En 2017, la Cour suprême du canton d'Argovie a condamné un homme à une peine pécuniaire avec sursis pour tentative de vol en lien avec une tentative de violation de domicile (qui constituent un « vol avec effraction »). Dès lors que cette infraction est prévue par l'article 66a CP comme motif d'expulsion, le tribunal a prononcé une expulsion pour une durée de 5 ans. Dans son recours auprès du Tribunal fédéral, l'intéressé a argumenté que l'article 66a CP n'énumère que des infractions qui doivent être consommées pour justifier l'expulsion. Selon lui, si le législateur avait voulu inclure la tentative, il l'aurait introduite dans le catalogue des infractions topiques. Le Tribunal fédéral rejette le recours. Le défaut de mention expresse de la tentative dans l'article 66a CP n'est pas déterminant. Il ressort expressément du Message du Conseil fédéral concernant la modification légale que l'expulsion doit être prononcée indépendamment de savoir si l'infraction est restée au stade de la tentative. Il convient d'en déduire que les circonstances atténuantes permettant de justifier qu'il soit renoncé à prononcer une expulsion (défense excusable ou état de nécessité excusable) sont énumérées exhaustivement dans la loi, de sorte que d'autres motifs d’atténuation de la peine, comme un acte délictueux resté au stade de la tentative, ne peuvent entrer en ligne de compte.
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6B_1379_2017_2018_05_15_T_{lang}
Lausanne, 15. Mai 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. April 2018 (6B_1379/2017) Obligatorische Landesverweisung auch bei blossem Tatversuch Die obligatorische Landesverweisung bei der Begehung bestimmter Straftaten durch Ausländer ist auch dann auszusprechen, wenn es beim blossen Tatversuch geblieben ist. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Mannes ab, gegen den die Aargauer Justiz wegen versuchten Einbruchdiebstahls eine Landesverweisung von fünf Jahren verhängt hat. Per 1. Oktober 2016 wurde die neue Bestimmung von Artikel 66a des Strafgesetzbuches (StGB) eingeführt. Demnach werden ausländische Personen vom Strafrichter für die Dauer von 5 bis 15 Jahren aus der Schweiz verwiesen, wenn sie wegen einer der im fraglichen Artikel aufgeführten Straftaten verurteilt werden. 2017 hatte das Obergericht des Kantons Aargau einen Mann wegen versuchten Diebstahls in Verbindung mit versuchtem Hausfriedensbruch (erfasst in Kombination den "Einbruchdiebstahl") zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Da Artikel 66a StGB dieses Delikt als Anlasstat aufführt, sprach das Gericht zudem eine Landesverweisung von 5 Jahren aus. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene, dass Artikel 66a StGB für die Landesverweisung nur vollendete strafbare Handlungen nenne. Hätte der Gesetzgeber auch den blossen Versuch genügen lassen wollen, wäre dies im Katalog der massgeblichen Straftaten entsprechend aufgeführt worden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Dass der Versuch in Artikel 66a StGB nicht ausdrücklich genannt wird, ist nicht entscheidend. Der Botschaft des Bundesrates zur fraglichen Gesetzesänderung ist ausdrücklich zu entnehmen, dass die Landesverweisung unabhängig davon auszusprechen ist, ob es bei den im Katalog aufgezählten Straftaten nur beim Versuch geblieben ist. Weiter ist davon auszugehen, dass die Strafmilderungsgründe, die zu einem Verzicht auf die Landesverweisung führen können (entschuldbare Notwehr oder entschuldbarer Notstand) im Gesetz abschliessend aufgezählt werden und andere Strafmilderungsgründe wie die Begehung eines blossen Versuchs nicht berücksichtigt werden können.
Lausanne, le 15 mai 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 avril 2018 (6B_1379/2017) Expulsion obligatoire en cas de simple tentative L'expulsion obligatoire en cas de commission, par un étranger, d'infractions déterminées, doit également être prononcée lorsque l'acte délictueux est resté au stade de la tentative. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par un homme, contre lequel la justice argovienne a prononcé une expulsion pour une durée de cinq ans, en raison d'une tentative de vol avec effraction. Le nouvel article 66a du Code pénal (CP) est entré en vigueur le 1 er octobre 2016. Selon cette disposition, le juge pénal expulse de Suisse, pour une durée de 5 à 15 ans, l'étranger qui est condamné pour l'une des infractions énumérées par cet article. En 2017, la Cour suprême du canton d'Argovie a condamné un homme à une peine pécuniaire avec sursis pour tentative de vol en lien avec une tentative de violation de domicile (qui constituent un « vol avec effraction »). Dès lors que cette infraction est prévue par l'article 66a CP comme motif d'expulsion, le tribunal a prononcé une expulsion pour une durée de 5 ans. Dans son recours auprès du Tribunal fédéral, l'intéressé a argumenté que l'article 66a CP n'énumère que des infractions qui doivent être consommées pour justifier l'expulsion. Selon lui, si le législateur avait voulu inclure la tentative, il l'aurait introduite dans le catalogue des infractions topiques. Le Tribunal fédéral rejette le recours. Le défaut de mention expresse de la tentative dans l'article 66a CP n'est pas déterminant. Il ressort expressément du Message du Conseil fédéral concernant la modification légale que l'expulsion doit être prononcée indépendamment de savoir si l'infraction est restée au stade de la tentative. Il convient d'en déduire que les circonstances atténuantes permettant de justifier qu'il soit renoncé à prononcer une expulsion (défense excusable ou état de nécessité excusable) sont énumérées exhaustivement dans la loi, de sorte que d'autres motifs d’atténuation de la peine, comme un acte délictueux resté au stade de la tentative, ne peuvent entrer en ligne de compte.
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6B_1385_2017_2018_08_15_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 15. August 2018 Embargo: 15. August 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 3. August 2018 (6B_1385/2017) Beteiligung an krimineller Organisation "Islamischer Staat": Strafmass für Iraker bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten für einen irakischen Mann, der als Zugehöriger des "Islamischen Staats" (IS) für die Terrororganisation aktiv war. Es weist die Beschwerde des Verurteilten gegen den Entscheid des Bundesstrafgerichts vom vergangenen Oktober ab. Eine erste Beschwerde des Mannes hatte das Bundesgericht 2017 teilweise gutgeheissen. Das Bundesstrafgericht hatte den Beschuldigten am 18. März 2016 der Beteiligung an einer kriminellen Organisation (Artikel 260 ter des Strafgesetzbuches) schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt. Das Gericht erachtete es als erwiesen, dass er als Zugehöriger des IS in verschiedener Hinsicht für die Terrororganisation aktiv gewesen war. Im März 2017 hatte das Bundesgericht die Beschwerde des Verurteilten in Bezug auf den Schuldspruch abgewiesen und sie betreffend die Strafzumessung gutgeheissen ( Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 22. März 2017 ). Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Oktober hat das Bundesstrafgericht eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten verhängt. Der Betroffene ist gegen diesen Entscheid wiederum ans Bundesgericht gelangt, das seine Beschwerde abweist. Er rügt darin unter anderem, dass die Vorinstanz sein Verschulden zu Unrecht als schwer eingestuft und bei der Strafzumessung die intensive Medienberichterstattung unberücksichtigt gelassen habe. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass sich die ausgesprochene Strafe im Rahmen des richterlichen Ermessens hält und nicht gegen Bundesrecht verstösst. Das Bundesstrafgericht hat seinen Entscheid ausreichend begründet und dargelegt, welche Gesichtspunkte es für die Beurteilung des schweren Verschuldens berücksichtigt hat. Was die Medienberichterstattung betrifft, so hat der Beschwerdeführer nicht aufgezeigt, dass und inwiefern er durch diese vorverurteilt worden wäre.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 15 août 2018 Embargo : 15 août 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 3 août 2018 (6B_1385/2017) Participation à l'organisation criminelle « Etat islamique » : la quotité de la peine confirmée pour un Irakien Le Tribunal fédéral confirme la peine privative de liberté de trois ans et huit mois infligée à un homme irakien qui, comme membre de l'« Etat islamique » (EI), a été actif pour cette organisation terroriste. Il rejette le recours formé par le condamné contre le jugement du Tribunal pénal fédéral du mois d'octobre dernier. Un premier recours de cet homme avait été partiellement admis par le Tribunal fédéral en 2017. Le 18 mars 2016, le Tribunal pénal fédéral avait reconnu le prévenu coupable de participation à une organisation criminelle (article 260 ter du Code pénal) et l'avait condamné à une peine privative de liberté de quatre ans et huit mois. Ce tribunal avait considéré comme établi que l'homme avait été, en tant que membre de l'EI, actif à différents égards pour cette organisation terroriste. En mars 2017, le Tribunal fédéral avait rejeté le recours du condamné en ce qui concernait le prononcé de culpabilité et avait admis celui-ci concernant la quotité de la peine prononcée ( communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 22 mars 2017 ). Dans son nouveau jugement rendu en octobre dernier, le Tribunal pénal fédéral a prononcé une peine privative de liberté de trois ans et huit mois. L'intéressé a à nouveau recouru contre ce jugement devant le Tribunal fédéral, lequel rejette son recours. Il a notamment reproché à l'autorité précédente d'avoir à tort considéré que sa culpabilité était lourde et de ne pas avoir tenu compte, dans la fixation de la peine, de la couverture médiatique intensive. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion que la peine prononcée se situe dans le cadre relevant de l'appréciation du juge et ne contrevient pas au droit fédéral. Le Tribunal pénal fédéral a suffisamment motivé son jugement et précisé quels aspects il a pris en considération pour conclure à une lourde culpabilité. Concernant la couverture médiatique, le recourant n'a pas démontré si et dans quelle mesure il aurait été préjugé par celle-ci.
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6B_1385_2017_2018_08_15_T_{lang}
Lausanne, 15. August 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 3. August 2018 (6B_1385/2017) Beteiligung an krimineller Organisation "Islamischer Staat": Strafmass für Iraker bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten für einen irakischen Mann, der als Zugehöriger des "Islamischen Staats" (IS) für die Terrororganisation aktiv war. Es weist die Beschwerde des Verurteilten gegen den Entscheid des Bundesstrafgerichts vom vergangenen Oktober ab. Eine erste Beschwerde des Mannes hatte das Bundesgericht 2017 teilweise gutgeheissen. Das Bundesstrafgericht hatte den Beschuldigten am 18. März 2016 der Beteiligung an einer kriminellen Organisation (Artikel 260 ter des Strafgesetzbuches) schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt. Das Gericht erachtete es als erwiesen, dass er als Zugehöriger des IS in verschiedener Hinsicht für die Terrororganisation aktiv gewesen war. Im März 2017 hatte das Bundesgericht die Beschwerde des Verurteilten in Bezug auf den Schuldspruch abgewiesen und sie betreffend die Strafzumessung gutgeheissen ( Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 22. März 2017 ). Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Oktober hat das Bundesstrafgericht eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten verhängt. Der Betroffene ist gegen diesen Entscheid wiederum ans Bundesgericht gelangt, das seine Beschwerde abweist. Er rügt darin unter anderem, dass die Vorinstanz sein Verschulden zu Unrecht als schwer eingestuft und bei der Strafzumessung die intensive Medienberichterstattung unberücksichtigt gelassen habe. Das Bundesgericht kommt zum Schluss, dass sich die ausgesprochene Strafe im Rahmen des richterlichen Ermessens hält und nicht gegen Bundesrecht verstösst. Das Bundesstrafgericht hat seinen Entscheid ausreichend begründet und dargelegt, welche Gesichtspunkte es für die Beurteilung des schweren Verschuldens berücksichtigt hat. Was die Medienberichterstattung betrifft, so hat der Beschwerdeführer nicht aufgezeigt, dass und inwiefern er durch diese vorverurteilt worden wäre.
Lausanne, le 15 août 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 3 août 2018 (6B_1385/2017) Participation à l'organisation criminelle « Etat islamique » : la quotité de la peine confirmée pour un Irakien Le Tribunal fédéral confirme la peine privative de liberté de trois ans et huit mois infligée à un homme irakien qui, comme membre de l'« Etat islamique » (EI), a été actif pour cette organisation terroriste. Il rejette le recours formé par le condamné contre le jugement du Tribunal pénal fédéral du mois d'octobre dernier. Un premier recours de cet homme avait été partiellement admis par le Tribunal fédéral en 2017. Le 18 mars 2016, le Tribunal pénal fédéral avait reconnu le prévenu coupable de participation à une organisation criminelle (article 260 ter du Code pénal) et l'avait condamné à une peine privative de liberté de quatre ans et huit mois. Ce tribunal avait considéré comme établi que l'homme avait été, en tant que membre de l'EI, actif à différents égards pour cette organisation terroriste. En mars 2017, le Tribunal fédéral avait rejeté le recours du condamné en ce qui concernait le prononcé de culpabilité et avait admis celui-ci concernant la quotité de la peine prononcée ( communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 22 mars 2017 ). Dans son nouveau jugement rendu en octobre dernier, le Tribunal pénal fédéral a prononcé une peine privative de liberté de trois ans et huit mois. L'intéressé a à nouveau recouru contre ce jugement devant le Tribunal fédéral, lequel rejette son recours. Il a notamment reproché à l'autorité précédente d'avoir à tort considéré que sa culpabilité était lourde et de ne pas avoir tenu compte, dans la fixation de la peine, de la couverture médiatique intensive. Le Tribunal fédéral arrive à la conclusion que la peine prononcée se situe dans le cadre relevant de l'appréciation du juge et ne contrevient pas au droit fédéral. Le Tribunal pénal fédéral a suffisamment motivé son jugement et précisé quels aspects il a pris en considération pour conclure à une lourde culpabilité. Concernant la couverture médiatique, le recourant n'a pas démontré si et dans quelle mesure il aurait été préjugé par celle-ci.
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6B_1410_2019_2020_07_16_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 16. Juli 2020 Embargo: 16. Juli 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Juni 2020 (6B_1410/2019) Mediation im Jugendstrafrecht Das Bundesgericht äussert sich zu der im Jugendstrafrecht vorgesehenen Mediation zwischen Täter und Opfer. Haben zwei Jugendliche eine Straftat als Mittäter begangen, ist für jeden von ihnen gesondert zu beurteilen, ob die Mediation mit dem Opfer gelungen ist oder nicht. Es ist grundsätzlich nicht willkürlich, wenn gegen den einen Mittäter das Strafverfahren wegen erfolgreicher Mediation eingestellt wird, während der andere nach erfolgloser Mediation verurteilt wird. Zwei minderjährige Jugendliche hatten 2016 eine ebenfalls minderjährige Jugendliche sexuell missbraucht. Nach Einleitung des Strafverfahrens wurde vom zuständigen Genfer Jugendrichter die Durchführung einer Mediation gemäss Artikel 17 der Jugendstrafprozessordnung (JStPO) angeordnet. Bei einem Täter endete die Mediation mit dem Opfer erfolgreich, beim anderen nicht. Gegen den ersten wurde das Strafverfahren in der Folge gemäss Artikel 17 JStPO eingestellt. Der zweite wurde nach Jugendstrafrecht zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht machte er unter anderem geltend, dass es verfassungswidrig sei, wenn bei Mittäterschaft die Mediation für einen der Beschuldigten erfolgreich verlaufe, für den anderen aber nicht. Der zu Straflosigkeit führende erfolgreiche Ausgang des Mediationsverfahrens bezüglich des einen Mittäters und der Schuldspruch gegen den anderen Mittäter sei willkürlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die in Artikel 17 JStPO vorgesehene Mediation stellt ein zusätzliches Instrument der Jugendstrafbehörden dar, um auf das Konfliktverhältnis zwischen dem Täter und dem Opfer einzuwirken. Die Mediation ist ein Schritt zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts; sie beruht auf dem Postulat, dass strafrechtliche Interventionen bei Jugendlichen als ultima ratio auf das strikte Minimum zu beschränken sind. Im Verfahren der Mediation betreffen mehrere Faktoren – wie etwa der Wille zur Anerkennung der Tatsachen oder die Bemühungen um Wiedergutmachung – spezifisch den einzelnen Täter und die Entwicklung seines Verhältnisses zum Opfer. Es versteht sich von selbst, dass der Erfolg des Mediationsverfahrens bezüglich des einen Mittäters vom anderen Mittäter nicht dadurch vereitelt werden kann, dass dieser die Faktenlage nicht anerkennt oder keine ausreichenden Anstrengungen zur Wiedergutmachung unternimmt. Mit anderen Worten beurteilt die zuständige Behörde den Erfolg oder Misserfolg einer Mediation immer nur in Bezug auf die betroffene Partei. Der Beschwerdeführer kann deshalb nichts zu seinen Gunsten daraus ableiten, dass bei ihm die Mediation nicht erfolgreich war, bei seinem Mittäter hingegen schon. Was die Verurteilung des Betroffenen als solche betrifft, ist die gerichtliche Beweiswürdigung nicht zu beanstanden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 16 juillet 2020 Embargo : 16 juillet 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 juin 2020 (6B_1410/2019) Médiation en droit pénal des mineurs Le Tribunal fédéral s'exprime sur la médiation entre auteur et victime en droit pénal des mineurs. Lorsque deux mineurs ont commis conjointement une infraction, il faut déterminer séparément pour chacun d'eux si la médiation avec la victime a abouti ou non. La procédure peut ainsi, sans arbitraire, être classée pour l'un parce que la médiation a abouti, cependant que l'autre est jugé après l'échec de la médiation. Deux mineurs avaient abusé sexuellement d'une adolescente en 2016. Après l'ouverture de la procédure pénale, le juge genevois des mineurs compétent a ordonné une médiation selon l'article 17 de la procédure pénale applicable aux mineurs (PPMin). La médiation avec la victime a abouti pour l'un des auteurs, non pour l'autre. La procédure pénale a été classée pour le premier. Le second a été condamné, en application du droit pénal des mineurs, à une peine privative de liberté avec sursis. Dans son recours au Tribunal fédéral, il invoquait, entre autre, qu'il aurait été contraire à la Constitution que, pour des coauteurs, la médiation puisse aboutir pour l'un et non pour l'autre. Il aurait été arbitraire que l'issue favorable de la procédure de médiation conduise à l'acquittement d'un coauteur cependant que l'autre était condamné. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La médiation prévue par l'article 17 PPMin constitue un instrument supplémentaire à la disposition des autorités pénales des mineurs, leur permettant d'agir sur les rapports conflictuels entre l'auteur et la victime. C'est un premier pas vers la résolution amiable des conflits, qui repose notamment sur le postulat de la limitation au strict minimum de l'intervention pénale appréhendée comme une ultima ratio. Dans la procédure de médiation, plusieurs facteurs, tels la volonté de reconnaître les faits et les efforts consentis en vue de réparer le tort causé, concernent spécifiquement un auteur et l'évolution de sa propre relation avec la victime. Il va donc de soi qu'un coauteur ne peut mettre ce processus en échec même pour l'autre coauteur par son seul refus d'admettre les faits ou de consentir des efforts suffisants pour réparer le dommage. En d'autres termes, l'autorité de jugement tire les conclusions sur l'aboutissement ou l'échec de la médiation séparément pour chacun des prévenus. Le recourant ne peut donc rien déduire en sa faveur du fait que la médiation n'a abouti qu'à l'égard de son coprévenu. Quant à la condamnation de l'intéressé, l'appréciation des preuves opérée par la cour cantonale n'est pas critiquable.
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6B_1410_2019_2020_07_16_T_{lang}
Lausanne, 16. Juli 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 17. Juni 2020 (6B_1410/2019) Mediation im Jugendstrafrecht Das Bundesgericht äussert sich zu der im Jugendstrafrecht vorgesehenen Mediation zwischen Täter und Opfer. Haben zwei Jugendliche eine Straftat als Mittäter begangen, ist für jeden von ihnen gesondert zu beurteilen, ob die Mediation mit dem Opfer gelungen ist oder nicht. Es ist grundsätzlich nicht willkürlich, wenn gegen den einen Mittäter das Strafverfahren wegen erfolgreicher Mediation eingestellt wird, während der andere nach erfolgloser Mediation verurteilt wird. Zwei minderjährige Jugendliche hatten 2016 eine ebenfalls minderjährige Jugendliche sexuell missbraucht. Nach Einleitung des Strafverfahrens wurde vom zuständigen Genfer Jugendrichter die Durchführung einer Mediation gemäss Artikel 17 der Jugendstrafprozessordnung (JStPO) angeordnet. Bei einem Täter endete die Mediation mit dem Opfer erfolgreich, beim anderen nicht. Gegen den ersten wurde das Strafverfahren in der Folge gemäss Artikel 17 JStPO eingestellt. Der zweite wurde nach Jugendstrafrecht zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht machte er unter anderem geltend, dass es verfassungswidrig sei, wenn bei Mittäterschaft die Mediation für einen der Beschuldigten erfolgreich verlaufe, für den anderen aber nicht. Der zu Straflosigkeit führende erfolgreiche Ausgang des Mediationsverfahrens bezüglich des einen Mittäters und der Schuldspruch gegen den anderen Mittäter sei willkürlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die in Artikel 17 JStPO vorgesehene Mediation stellt ein zusätzliches Instrument der Jugendstrafbehörden dar, um auf das Konfliktverhältnis zwischen dem Täter und dem Opfer einzuwirken. Die Mediation ist ein Schritt zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts; sie beruht auf dem Postulat, dass strafrechtliche Interventionen bei Jugendlichen als ultima ratio auf das strikte Minimum zu beschränken sind. Im Verfahren der Mediation betreffen mehrere Faktoren – wie etwa der Wille zur Anerkennung der Tatsachen oder die Bemühungen um Wiedergutmachung – spezifisch den einzelnen Täter und die Entwicklung seines Verhältnisses zum Opfer. Es versteht sich von selbst, dass der Erfolg des Mediationsverfahrens bezüglich des einen Mittäters vom anderen Mittäter nicht dadurch vereitelt werden kann, dass dieser die Faktenlage nicht anerkennt oder keine ausreichenden Anstrengungen zur Wiedergutmachung unternimmt. Mit anderen Worten beurteilt die zuständige Behörde den Erfolg oder Misserfolg einer Mediation immer nur in Bezug auf die betroffene Partei. Der Beschwerdeführer kann deshalb nichts zu seinen Gunsten daraus ableiten, dass bei ihm die Mediation nicht erfolgreich war, bei seinem Mittäter hingegen schon. Was die Verurteilung des Betroffenen als solche betrifft, ist die gerichtliche Beweiswürdigung nicht zu beanstanden.
Lausanne, le 16 juillet 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 17 juin 2020 (6B_1410/2019) Médiation en droit pénal des mineurs Le Tribunal fédéral s'exprime sur la médiation entre auteur et victime en droit pénal des mineurs. Lorsque deux mineurs ont commis conjointement une infraction, il faut déterminer séparément pour chacun d'eux si la médiation avec la victime a abouti ou non. La procédure peut ainsi, sans arbitraire, être classée pour l'un parce que la médiation a abouti, cependant que l'autre est jugé après l'échec de la médiation. Deux mineurs avaient abusé sexuellement d'une adolescente en 2016. Après l'ouverture de la procédure pénale, le juge genevois des mineurs compétent a ordonné une médiation selon l'article 17 de la procédure pénale applicable aux mineurs (PPMin). La médiation avec la victime a abouti pour l'un des auteurs, non pour l'autre. La procédure pénale a été classée pour le premier. Le second a été condamné, en application du droit pénal des mineurs, à une peine privative de liberté avec sursis. Dans son recours au Tribunal fédéral, il invoquait, entre autre, qu'il aurait été contraire à la Constitution que, pour des coauteurs, la médiation puisse aboutir pour l'un et non pour l'autre. Il aurait été arbitraire que l'issue favorable de la procédure de médiation conduise à l'acquittement d'un coauteur cependant que l'autre était condamné. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La médiation prévue par l'article 17 PPMin constitue un instrument supplémentaire à la disposition des autorités pénales des mineurs, leur permettant d'agir sur les rapports conflictuels entre l'auteur et la victime. C'est un premier pas vers la résolution amiable des conflits, qui repose notamment sur le postulat de la limitation au strict minimum de l'intervention pénale appréhendée comme une ultima ratio. Dans la procédure de médiation, plusieurs facteurs, tels la volonté de reconnaître les faits et les efforts consentis en vue de réparer le tort causé, concernent spécifiquement un auteur et l'évolution de sa propre relation avec la victime. Il va donc de soi qu'un coauteur ne peut mettre ce processus en échec même pour l'autre coauteur par son seul refus d'admettre les faits ou de consentir des efforts suffisants pour réparer le dommage. En d'autres termes, l'autorité de jugement tire les conclusions sur l'aboutissement ou l'échec de la médiation séparément pour chacun des prévenus. Le recourant ne peut donc rien déduire en sa faveur du fait que la médiation n'a abouti qu'à l'égard de son coprévenu. Quant à la condamnation de l'intéressé, l'appréciation des preuves opérée par la cour cantonale n'est pas critiquable.
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6B_1452_2019_2020_10_22_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Oktober 2020 Embargo: 22. Oktober 2020, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. September 2020 (6B_1452/2019) Fahrlässige Führerflucht bleibt strafbar Das Bundesgericht bestätigt seine Rechtsprechung, wonach Führerflucht auch fahrlässig begangen werden kann. Es weist die Beschwerde eines Autolenkers ab, der eine seitliche Kollision mit einem Motorradfahrer pflichtwidrig nicht bemerkt und seine Fahrt fortgesetzt hat, ohne für Hilfe zu sorgen oder die Polizei zu benachrichtigen. Der Autolenker hatte 2017 zum Überholen eines Motorrades und eines Autos mit Wohnanhänger angesetzt. Kurz bevor er die Höhe des Motorradlenkers erreicht hatte, setzte dieser ebenfalls zum Überholen an, worauf es zu einer seitlichen Kollision kam. Der Motorradfahrer und seine Mitfahrerin wurden verletzt. Der Autolenker setzte seine Fahrt fort, ohne für Hilfe zu sorgen oder die Polizei zu benachrichtigen. Das Kantonsgericht Graubünden sprach ihn 2019 der fahrlässigen Führerflucht schuldig und bestrafte ihn mit einer bedingten Geldstrafe. Der Betroffene gelangte ans Bundesgericht und machte geltend, dass der Tatbestand der Führerflucht nicht fahrlässig begangen werden könne. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Bei einem Unfall haben alle Beteiligten für Hilfe zu sorgen und hat insbesondere der Fahrzeugführer die Polizei zu benachrichtigen (Artikel 51 Absatz 2 des Strassenverkehrsgesetzes, SVG). Führerflucht begeht, wer als Fahrzeuglenker bei einem Verkehrsunfall einen Menschen getötet oder verletzt hat und die Flucht ergreift (Artikel 92 Absatz 2 SVG). Gemäss SVG sind alle gemäss diesem Gesetz verbotenen Handlungen auch bei fahrlässiger Begehung strafbar, sofern das SVG selber nicht etwas anderes bestimmt. Das Bundesgericht hat bereits in einem Entscheid von 1967 festgehalten, dass Führerflucht auch fahrlässig begangen werden kann. Betreffend Sinn und Zweck des Tatbestandes der Führerflucht wies es darauf hin, dass die Bestimmung Opfer eines Verkehrsunfalls vor gesundheitlicher und wirtschaftlicher Gefährdung bewahren und die Aufklärung der Unfallursachen ermöglichen will. Dieser Zweck könne nicht erreicht werden, wenn Führerflucht nur bei vorsätzlichem Handeln geahndet werde. Der Betroffene bringt vor, den Unfall nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Die Vorinstanz hat zunächst zu Recht bejaht, dass der Zusammenstoss aufgrund der Intensität und der Position der Fahrzeuge wahrnehmbar war. Fahrzeugführer müssen ihre Aufmerksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwenden. Wer nicht bemerkt, dass er möglicherweise einen Fussgänger oder ein anderes Fahrzeug angefahren hat und weiterfährt, handelt in der Regel fahrlässig. Bei einer auf das Verkehrsgeschehen gerichteten Aufmerksamkeit ist eine Kollision grundsätzlich erkennbar. Ein Fahrzeugführer, der aus pflichtwidriger Unvorsichtigkeit den Verkehrsunfall oder einen Personenschaden nicht bemerkt, macht sich der fahrlässigen Führerflucht schuldig.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 octobre 2020 Embargo : 22 octobre 2020, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 septembre 2020 (6B_1452/2019) Le délit de fuite par négligence demeure punissable Le Tribunal fédéral confirme sa jurisprudence, selon laquelle le délit de fuite peut également être commis par négligence. Il rejette le recours formé par un conducteur qui n'a fautivement pas remarqué sa collision latérale avec un motocycliste et a continué sa course sans porter secours ni avertir la police. En 2017, le conducteur a entrepris de dépasser un motocycle ainsi qu'une voiture tractant une caravane. Peu avant d'arriver à hauteur du motocycliste, ce dernier a également procédé à un dépassement, ce qui a conduit à une collision latérale. Le motocycliste et sa passagère ont été blessés. Le conducteur a continué sa course sans porter secours ni avertir la police. En 2019, le Tribunal cantonal des Grisons l'a reconnu coupable de délit de fuite par négligence et l'a condamné à une peine pécuniaire avec sursis. L'intéressé a recouru au Tribunal fédéral faisant valoir que l'infraction de délit de fuite ne pouvait pas être commise par négligence. Le Tribunal fédéral rejette le recours. En cas d'accident, toutes les personnes impliquées doivent porter secours et le conducteur en particulier doit avertir la police (article 51 alinéa 2 de la Loi sur la circulation routière, LCR). Commet un délit de fuite, celui qui, en tant que conducteur, prend la fuite après avoir tué ou blessé une personne lors d’un accident de la circulation (article 92 alinéa 2 LCR). Selon la LCR, toutes les infractions à cette loi sont aussi punissables si elles sont commises par négligence, sauf disposition expresse et contraire de la LCR. Le Tribunal fédéral a déjà jugé dans un arrêt de 1967 que le délit de fuite peut également être réalisé par négligence. S'agissant du sens et du but de la norme pénalisant le délit de fuite, le Tribunal fédéral a relevé que cette disposition vise à protéger les victimes d'accidents de la circulation d'atteintes à la santé et économiques, et à permettre l'identification des causes de l'accident. Ce but ne pouvait être atteint si le délit de fuite n'était punissable qu'en cas de commission intentionnelle. L’intéressé expose n'avoir pas eu connaissance de l'accident. L'autorité précédente a dans un premier temps, à juste titre, considéré que la collision était perceptible, en raison de son intensité et de la position des véhicules. Les conducteurs doivent prêter leur attention sur la route et la circulation. Celui qui ne remarque pas qu'il peut avoir heurté un piéton ou un autre véhicule et continue sa course agit généralement par négligence. Une attention prêtée aux événements de la circulation implique en principe qu'une collision est détectable. Un conducteur qui, en raison d'une inattention fautive, ne remarque pas un accident de la circulation ou la lésion d'une personne se rend coupable de délit de fuite par négligence.
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6B_1452_2019_2020_10_22_T_{lang}
Lausanne, 22. Oktober 2020 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. September 2020 (6B_1452/2019) Fahrlässige Führerflucht bleibt strafbar Das Bundesgericht bestätigt seine Rechtsprechung, wonach Führerflucht auch fahrlässig begangen werden kann. Es weist die Beschwerde eines Autolenkers ab, der eine seitliche Kollision mit einem Motorradfahrer pflichtwidrig nicht bemerkt und seine Fahrt fortgesetzt hat, ohne für Hilfe zu sorgen oder die Polizei zu benachrichtigen. Der Autolenker hatte 2017 zum Überholen eines Motorrades und eines Autos mit Wohnanhänger angesetzt. Kurz bevor er die Höhe des Motorradlenkers erreicht hatte, setzte dieser ebenfalls zum Überholen an, worauf es zu einer seitlichen Kollision kam. Der Motorradfahrer und seine Mitfahrerin wurden verletzt. Der Autolenker setzte seine Fahrt fort, ohne für Hilfe zu sorgen oder die Polizei zu benachrichtigen. Das Kantonsgericht Graubünden sprach ihn 2019 der fahrlässigen Führerflucht schuldig und bestrafte ihn mit einer bedingten Geldstrafe. Der Betroffene gelangte ans Bundesgericht und machte geltend, dass der Tatbestand der Führerflucht nicht fahrlässig begangen werden könne. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Bei einem Unfall haben alle Beteiligten für Hilfe zu sorgen und hat insbesondere der Fahrzeugführer die Polizei zu benachrichtigen (Artikel 51 Absatz 2 des Strassenverkehrsgesetzes, SVG). Führerflucht begeht, wer als Fahrzeuglenker bei einem Verkehrsunfall einen Menschen getötet oder verletzt hat und die Flucht ergreift (Artikel 92 Absatz 2 SVG). Gemäss SVG sind alle gemäss diesem Gesetz verbotenen Handlungen auch bei fahrlässiger Begehung strafbar, sofern das SVG selber nicht etwas anderes bestimmt. Das Bundesgericht hat bereits in einem Entscheid von 1967 festgehalten, dass Führerflucht auch fahrlässig begangen werden kann. Betreffend Sinn und Zweck des Tatbestandes der Führerflucht wies es darauf hin, dass die Bestimmung Opfer eines Verkehrsunfalls vor gesundheitlicher und wirtschaftlicher Gefährdung bewahren und die Aufklärung der Unfallursachen ermöglichen will. Dieser Zweck könne nicht erreicht werden, wenn Führerflucht nur bei vorsätzlichem Handeln geahndet werde. Der Betroffene bringt vor, den Unfall nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Die Vorinstanz hat zunächst zu Recht bejaht, dass der Zusammenstoss aufgrund der Intensität und der Position der Fahrzeuge wahrnehmbar war. Fahrzeugführer müssen ihre Aufmerksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwenden. Wer nicht bemerkt, dass er möglicherweise einen Fussgänger oder ein anderes Fahrzeug angefahren hat und weiterfährt, handelt in der Regel fahrlässig. Bei einer auf das Verkehrsgeschehen gerichteten Aufmerksamkeit ist eine Kollision grundsätzlich erkennbar. Ein Fahrzeugführer, der aus pflichtwidriger Unvorsichtigkeit den Verkehrsunfall oder einen Personenschaden nicht bemerkt, macht sich der fahrlässigen Führerflucht schuldig.
Lausanne, le 22 octobre 2020 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 25 septembre 2020 (6B_1452/2019) Le délit de fuite par négligence demeure punissable Le Tribunal fédéral confirme sa jurisprudence, selon laquelle le délit de fuite peut également être commis par négligence. Il rejette le recours formé par un conducteur qui n'a fautivement pas remarqué sa collision latérale avec un motocycliste et a continué sa course sans porter secours ni avertir la police. En 2017, le conducteur a entrepris de dépasser un motocycle ainsi qu'une voiture tractant une caravane. Peu avant d'arriver à hauteur du motocycliste, ce dernier a également procédé à un dépassement, ce qui a conduit à une collision latérale. Le motocycliste et sa passagère ont été blessés. Le conducteur a continué sa course sans porter secours ni avertir la police. En 2019, le Tribunal cantonal des Grisons l'a reconnu coupable de délit de fuite par négligence et l'a condamné à une peine pécuniaire avec sursis. L'intéressé a recouru au Tribunal fédéral faisant valoir que l'infraction de délit de fuite ne pouvait pas être commise par négligence. Le Tribunal fédéral rejette le recours. En cas d'accident, toutes les personnes impliquées doivent porter secours et le conducteur en particulier doit avertir la police (article 51 alinéa 2 de la Loi sur la circulation routière, LCR). Commet un délit de fuite, celui qui, en tant que conducteur, prend la fuite après avoir tué ou blessé une personne lors d’un accident de la circulation (article 92 alinéa 2 LCR). Selon la LCR, toutes les infractions à cette loi sont aussi punissables si elles sont commises par négligence, sauf disposition expresse et contraire de la LCR. Le Tribunal fédéral a déjà jugé dans un arrêt de 1967 que le délit de fuite peut également être réalisé par négligence. S'agissant du sens et du but de la norme pénalisant le délit de fuite, le Tribunal fédéral a relevé que cette disposition vise à protéger les victimes d'accidents de la circulation d'atteintes à la santé et économiques, et à permettre l'identification des causes de l'accident. Ce but ne pouvait être atteint si le délit de fuite n'était punissable qu'en cas de commission intentionnelle. L’intéressé expose n'avoir pas eu connaissance de l'accident. L'autorité précédente a dans un premier temps, à juste titre, considéré que la collision était perceptible, en raison de son intensité et de la position des véhicules. Les conducteurs doivent prêter leur attention sur la route et la circulation. Celui qui ne remarque pas qu'il peut avoir heurté un piéton ou un autre véhicule et continue sa course agit généralement par négligence. Une attention prêtée aux événements de la circulation implique en principe qu'une collision est détectable. Un conducteur qui, en raison d'une inattention fautive, ne remarque pas un accident de la circulation ou la lésion d'une personne se rend coupable de délit de fuite par négligence.
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6B_14_2014_2015_05_04_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 4. Mai 2015 Embargo: 4. Mai 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. April 2015 (6B_14/2014) Champ-Dollon: Systematische Leibesvisitationen zulässig Die systematische Durchführung von Leibesvisitationen bei Insassen des Genfer Gefängnisses Champ-Dollon nach Besucherkontakten ist menschenrechtskonform. Die Massnahme ist aus Gründen der Sicherheit objektiv gerechtfertigt und stellt keine unmenschliche, erniedrigende oder gegen die Menschenwürde verstossende Behandlung dar. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Gefangenen ab, der innerhalb eines Jahres 38 Mal einer Leibesvisitation unterzogen wurde. Der Betroffene befindet sich seit September 2012 in der Genfer Strafanstalt ChampDollon. Zunächst war er in Untersuchungshaft, anschliessend trat er eine mehrjährige Freiheitsstrafe zur Verbüssung an. Zwischen dem 21. September 2012 und dem 12. September 2013 wurde er 38 Mal einer Leibesvisitation mit Entkleiden unterzogen, nachdem er im Sprechzimmer des Gefängnisses direkten Kontakt mit seinen Besuchern gehabt hatte. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht beanstandete der Betroffene diese systematische Durchführung von Leibesvisitationen nach jedem Besuch als unmenschliche oder erniedrigende Behandlung im Sinne von Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK), beziehungsweise als Verletzung der Menschenwürde gemäss Artikel 7 der Bundesverfassung und Artikel 3 der Schweizerischen Strafprozessordnung. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die automatische Durchführung von Leibesvisitationen nach einem Direktkontakt mit Besuchern ist mit den Anforderungen der EMRK vereinbar. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat die Zulässigkeit von Leibesvisitationen bei Gefangenen nie in Frage gestellt, soweit sie dadurch begründet waren, dass ein physischer Kontakt mit Drittpersonen stattgefunden hat, bei dem potentiell gefährliche Gegenstände oder Substanzen übergeben werden könnten. Um die Sicherheit im Gefängnis Champ-Dollon zu gewährleisten, ist jede einzelne Kontrolle nach einem direkten Besucherkontakt aus objektiven Gründen gerechtfertigt. Es kann deshalb keine Rolle spielen, wie häufig ein bestimmter Gefangener einer Leibesvisitation unterzogen wird. Das Prinzip der Verhältnismässigkeit ist ebenfalls gewahrt. Zwar wären zur Gewährleistung der Sicherheit in der Strafanstalt auch andere Überwachungs- oder Untersuchungsmassnahmen möglich, wie etwa eine physische Trennung von Insassen und Besuchern oder eine verstärkte Kontrolle der Besucher. Diese Alternativen hätten aber ihrerseits nachteilige Auswirkungen. Hinzu kommt, dass den Kantonen bei der Organisation des Gefängnissystems ein grosser Handlungsspielraum zukommt, was vom Bundesgericht bei der Beurteilung der gewählten Lösungen entsprechende Zurückhaltung verlangt. Nicht abschliessend zu prüfen hatte das Bundesgericht aufgrund der vorgebrachten Rügen, ob die Art und Weise der Durchführung der Leibesvisitationen in Champ-Dollon den massgeblichen Grundsätzen entspricht.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 4 mai 2015 Embargo : 4 mai 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 7 avril 2015 (6B_14/2014) Champ-Dollon: admissibilité des fouilles corporelles systématiques La pratique consistant à soumettre systématiquement les détenus de la prison genevoise de Champ-Dollon à une fouille corporelle après avoir eu des contacts avec des visiteurs est un traitement conforme aux droits de l'homme. La mesure est justifiée objectivement par des raisons de sécurité et ne constitue pas un traitement inhumain, dégradant ou incompatible avec la dignité humaine. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un détenu qui a fait l'objet d'une fouille corporelle à 38 reprises en l'espace d'une année. L'intéressé est incarcéré à la prison genevoise de Champ-Dollon depuis le mois de septembre 2012, d'abord en détention provisoire, puis pour purger une peine privative de liberté de plusieurs années. Entre le 21 septembre 2012 et le 12 septembre 2013, il a été soumis à 38 reprises à une fouille corporelle avec déshabillage après avoir eu un contact direct avec des visiteurs au parloir de la prison. Dans le recours qu'il a interjeté devant le Tribunal fédéral, l’intéresse faisait valoir que le fait d'être systématiquement soumis à une fouille corporelle après une visite constituait un traitement inhumain ou dégradant au sens de l'art. 3 de la Convention des droits de l'homme (CEDH), respectivement une atteinte incompatible avec la dignité humaine au sens des art. 7 de la Constitution fédérale et 3 du Code de procédure pénale suisse. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La pratique consistant à soumettre automatiquement un détenu à une fouille corporelle après un contact direct avec des visiteurs est compatible avec les exigences de la CEDH. La jurisprudence de la Cour européenne des droits de l'homme n'a jamais remis en cause le bien-fondé des fouilles corporelles, lorsque celles-ci sont justifiées par le fait que le détenu a eu un contact physique avec une tierce personne au cours duquel des objets ou des substances potentiellement dangereux auraient pu être introduits. Or ce sont des considérations objectives liées à la sécurité au sein de la prison de Champ-Dollon qui justifient chaque fouille effectuée après un contact direct avec un visiteur. Le nombre de fouilles corporelles que subit un détenu ne joue par conséquent aucun rôle. Le principe de la proportionnalité est également respecté. Certes, il existe d'autres moyens de surveillance ou d'investigation permettant d'assurer la sécurité au sein de l'établissement pénitentiaire, tels qu'une séparation physique entre les détenus et les visiteurs ou un contrôle renforcé des visiteurs. Ces autres moyens présentaient toutefois eux aussi des inconvénients. A cela s'ajoute que les cantons disposent d'une marge de manoeuvre importante dans l'organisation du système carcéral, si bien que le Tribunal fédéral se doit de faire preuve de retenue lorsqu'il s'agit de revoir le bien-fondé de l'organisation choisie. Compte tenu des griefs invoqués, le Tribunal fédéral n'avait pas à examiner de manière définitive si la manière dont les fouilles sont menées à la prison de Champ-Dollon respectent les exigences posées en la matière.
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6B_14_2014_2015_05_04_T_{lang}
Lausanne, 4. Mai 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. April 2015 (6B_14/2014) Champ-Dollon: Systematische Leibesvisitationen zulässig Die systematische Durchführung von Leibesvisitationen bei Insassen des Genfer Gefängnisses Champ-Dollon nach Besucherkontakten ist menschenrechtskonform. Die Massnahme ist aus Gründen der Sicherheit objektiv gerechtfertigt und stellt keine unmenschliche, erniedrigende oder gegen die Menschenwürde verstossende Behandlung dar. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Gefangenen ab, der innerhalb eines Jahres 38 Mal einer Leibesvisitation unterzogen wurde. Der Betroffene befindet sich seit September 2012 in der Genfer Strafanstalt ChampDollon. Zunächst war er in Untersuchungshaft, anschliessend trat er eine mehrjährige Freiheitsstrafe zur Verbüssung an. Zwischen dem 21. September 2012 und dem 12. September 2013 wurde er 38 Mal einer Leibesvisitation mit Entkleiden unterzogen, nachdem er im Sprechzimmer des Gefängnisses direkten Kontakt mit seinen Besuchern gehabt hatte. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht beanstandete der Betroffene diese systematische Durchführung von Leibesvisitationen nach jedem Besuch als unmenschliche oder erniedrigende Behandlung im Sinne von Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK), beziehungsweise als Verletzung der Menschenwürde gemäss Artikel 7 der Bundesverfassung und Artikel 3 der Schweizerischen Strafprozessordnung. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Die automatische Durchführung von Leibesvisitationen nach einem Direktkontakt mit Besuchern ist mit den Anforderungen der EMRK vereinbar. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat die Zulässigkeit von Leibesvisitationen bei Gefangenen nie in Frage gestellt, soweit sie dadurch begründet waren, dass ein physischer Kontakt mit Drittpersonen stattgefunden hat, bei dem potentiell gefährliche Gegenstände oder Substanzen übergeben werden könnten. Um die Sicherheit im Gefängnis Champ-Dollon zu gewährleisten, ist jede einzelne Kontrolle nach einem direkten Besucherkontakt aus objektiven Gründen gerechtfertigt. Es kann deshalb keine Rolle spielen, wie häufig ein bestimmter Gefangener einer Leibesvisitation unterzogen wird. Das Prinzip der Verhältnismässigkeit ist ebenfalls gewahrt. Zwar wären zur Gewährleistung der Sicherheit in der Strafanstalt auch andere Überwachungs- oder Untersuchungsmassnahmen möglich, wie etwa eine physische Trennung von Insassen und Besuchern oder eine verstärkte Kontrolle der Besucher. Diese Alternativen hätten aber ihrerseits nachteilige Auswirkungen. Hinzu kommt, dass den Kantonen bei der Organisation des Gefängnissystems ein grosser Handlungsspielraum zukommt, was vom Bundesgericht bei der Beurteilung der gewählten Lösungen entsprechende Zurückhaltung verlangt. Nicht abschliessend zu prüfen hatte das Bundesgericht aufgrund der vorgebrachten Rügen, ob die Art und Weise der Durchführung der Leibesvisitationen in Champ-Dollon den massgeblichen Grundsätzen entspricht.
Lausanne, le 4 mai 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 7 avril 2015 (6B_14/2014) Champ-Dollon: admissibilité des fouilles corporelles systématiques La pratique consistant à soumettre systématiquement les détenus de la prison genevoise de Champ-Dollon à une fouille corporelle après avoir eu des contacts avec des visiteurs est un traitement conforme aux droits de l'homme. La mesure est justifiée objectivement par des raisons de sécurité et ne constitue pas un traitement inhumain, dégradant ou incompatible avec la dignité humaine. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un détenu qui a fait l'objet d'une fouille corporelle à 38 reprises en l'espace d'une année. L'intéressé est incarcéré à la prison genevoise de Champ-Dollon depuis le mois de septembre 2012, d'abord en détention provisoire, puis pour purger une peine privative de liberté de plusieurs années. Entre le 21 septembre 2012 et le 12 septembre 2013, il a été soumis à 38 reprises à une fouille corporelle avec déshabillage après avoir eu un contact direct avec des visiteurs au parloir de la prison. Dans le recours qu'il a interjeté devant le Tribunal fédéral, l’intéresse faisait valoir que le fait d'être systématiquement soumis à une fouille corporelle après une visite constituait un traitement inhumain ou dégradant au sens de l'art. 3 de la Convention des droits de l'homme (CEDH), respectivement une atteinte incompatible avec la dignité humaine au sens des art. 7 de la Constitution fédérale et 3 du Code de procédure pénale suisse. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La pratique consistant à soumettre automatiquement un détenu à une fouille corporelle après un contact direct avec des visiteurs est compatible avec les exigences de la CEDH. La jurisprudence de la Cour européenne des droits de l'homme n'a jamais remis en cause le bien-fondé des fouilles corporelles, lorsque celles-ci sont justifiées par le fait que le détenu a eu un contact physique avec une tierce personne au cours duquel des objets ou des substances potentiellement dangereux auraient pu être introduits. Or ce sont des considérations objectives liées à la sécurité au sein de la prison de Champ-Dollon qui justifient chaque fouille effectuée après un contact direct avec un visiteur. Le nombre de fouilles corporelles que subit un détenu ne joue par conséquent aucun rôle. Le principe de la proportionnalité est également respecté. Certes, il existe d'autres moyens de surveillance ou d'investigation permettant d'assurer la sécurité au sein de l'établissement pénitentiaire, tels qu'une séparation physique entre les détenus et les visiteurs ou un contrôle renforcé des visiteurs. Ces autres moyens présentaient toutefois eux aussi des inconvénients. A cela s'ajoute que les cantons disposent d'une marge de manoeuvre importante dans l'organisation du système carcéral, si bien que le Tribunal fédéral se doit de faire preuve de retenue lorsqu'il s'agit de revoir le bien-fondé de l'organisation choisie. Compte tenu des griefs invoqués, le Tribunal fédéral n'avait pas à examiner de manière définitive si la manière dont les fouilles sont menées à la prison de Champ-Dollon respectent les exigences posées en la matière.
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6B_165_2015_2016_06_22_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Juni 2016 Embargo: 22. Juni 2016, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. Juni 2016 (6B_165/2015) Änderung der Praxis zum Rasertatbestand Das Bundesgericht ändert seine Rechtsprechung zu dem seit 2013 geltenden "Rasertatbestand". Nicht jede Überschreitung des Tempolimits um das in der fraglichen Bestimmung festgelegte Mass erfüllt den Tatbestand zwingend. Zwar ist auch künftig grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker beim Tempoexzess vorsätzlich gehandelt hat. Der Richter muss jedoch – entgegen einem früheren Urteil des Bundesgerichts – über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um beim Vorliegen spezieller Umstände vorsätzliches Handeln zu verneinen. Im Rahmen des Strassensicherheitsprogramms "Via sicura" wurden im Strassenverkehrsgesetz (SVG) 2013 neue Tatbestände zu Raser-Delikten eingeführt (Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG). Demnach liegt eine als Verbrechen strafbare qualifizierte grobe Verletzung der Verkehrsregeln vor, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit um ein bestimmtes Mass überschritten wird (um 40 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, um 50 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, um 60 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 80 km/h und um 80 km/h bei Höchstgeschwindigkeit über 80 km/h). Die Dauer des Führerausweisentzuges beträgt in diesen Fällen im Minimum zwei Jahre und die strafrechtliche Sanktion mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe. Im konkreten Fall hatte ein Autolenker aus dem Kanton Genf die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern um 54 Stundenkilometer überschritten. Er wurde dafür in Anwendung von Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG mit einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft. Vor Bundesgericht argumentierte er, bei der Geschwindigkeitsüberschreitung nicht vorsätzlich gehandelt zu haben. Der Schuldspruch auf Grundlage des Rasertatbestandes sei deshalb aufzuheben und er sei stattdessen wegen grober Verkehrsregelverletzung zu einer bedingten Geldstrafe zu verurteilen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab, ändert dabei aber seine Rechtsprechung. Gemäss einem früheren Urteil des Bundesgerichts (Urteil 1C_397/2014, Medienmitteilung vom 23. Dezember 2014) ist bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung im Sinne des "Rasertatbestandes" zwingend davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker vorsätzlich gehandelt hat und der Tatbestand damit erfüllt ist. An diesem Verständnis der Norm, wonach kraft unwiderlegbarer gesetzlicher Vermutung in jedem Fall eine vorsätzliche Tatbegehung vorliegt, kann nicht festgehalten werden. Zwar ist auch künftig grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker bei einer Überschreitung der Geschwindigkeit um das im "Rasertatbestand" festgelegte Mass vorsätzlich gehandelt hat. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es Fälle gibt, wo zwar eine Geschwindigkeitsüberschreitung gemäss dem "Rasertatbestand" vorliegt, diese aber vom Fahrzeuglenker nicht mit Vorsatz begangen wurde und damit kein Raser-Delikt vorliegt. Der Richter muss deshalb über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um bei speziellen Umständen ein vorsätzliches Handeln des Täters zu verneinen. Im konkreten Fall liegen solche Umstände nicht vor. Die Praxisänderung des Bundesgerichts erfolgt aufgrund einer umfassenden Auslegung der fraglichen Bestimmung. Berücksichtigt wurde dabei der Wortlaut der Norm, ihre Entstehungsgeschichte und systematische Einordnung, Ziel und Zweck des "Rasertatbestandes" sowie die Kritik, die von Seiten der Lehre an der vom Bundesgericht in seinem früheren Entscheid vertretenen Ansicht geübt wurde. Zur Klärung der vorliegenden Rechtsfrage haben die betroffenen Abteilungen des Bundesgerichts einen Meinungsaustausch durchgeführt (gemäss Artikel 23 des Bundesgerichtsgesetzes).
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 juin 2016 Embargo : 22 juin 2016, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 1er juin 2016 (6B_165/2015) Changement de jurisprudence en lien avec le comportement de chauffard Le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au « comportement de chauffard » en vigueur depuis 2013. Tout dépassement particulièrement important des limitations de vitesse fixées dans la disposition topique ne réalise pas nécessairement l'infraction. Certes, il sied de partir en règle générale de l'idée qu'en commettant un tel excès de vitesse l'auteur agit avec intention. Toutefois, contrairement à ce que retient un précédent arrêt du Tribunal fédéral, le juge doit conserver une marge de manœuvre restreinte afin d'exclure, dans des circonstances particulières, l'existence d'un comportement intentionnel. Dans le cadre du programme d'action pour plus de sécurité sur les routes « Via sicura », des nouvelles dispositions en lien avec les délits de chauffard ont été introduites en 2013 dans la loi sur la circulation routière (article 90 alinéas 3 et 4 LCR). Ces dispositions érigent au rang de crime la violation grave qualifiée des règles de circulation, lors de dépassements de la vitesse maximale autorisée atteignant certains seuils (au moins 40 km/h pour une vitesse maximale de 30 km/h; 50 km/h pour une vitesse maximale de 50 km/h; 60 km/h pour une vitesse maximale de 80 km/h et 80 km/h pour une vitesse maximale de plus de 80 km/h). Dans ces cas, le permis de conduire est retiré pour une durée minimale de deux ans et la sanction pénale s'élève à minimum un an de peine privative de liberté. Dans le cas concret, un conducteur automobile du canton de Genève a dépassé de 54 km/h la limitation de vitesse signalée à 50 km/h. Il a été condamné à une peine privative de liberté d'un an avec sursis en application de l'article 90 alinéas 3 et 4 LCR. Il allègue devant le Tribunal fédéral, ne pas avoir agi intentionnellement en commettant l'excès de vitesse. Ainsi, au lieu d'être condamné pour délit de chauffard, il devait, selon lui, être condamné pour violation grave des règles de la circulation routière, à une peine pécuniaire avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours, tout en modifiant sa jurisprudence. Selon un précédent arrêt du Tribunal fédéral (arrêt 1C_397/2014, communiqué de presse du 23 décembre 2014), il faut nécessairement considérer qu'en cas d'excès de vitesse particulièrement important constituant un « comportement de chauffard », le conducteur agit intentionnellement et réalise donc les conditions de l'infraction. Une telle appréciation de la norme, selon laquelle, en vertu d'une présomption légale irréfragable, le comportement est nécessairement intentionnel, ne saurait être suivie. Certes, il sied de partir en règle générale de l'idée que le conducteur qui commet un excès de vitesse tel qu'il constitue un « comportement de chauffard » agit avec intention. Toutefois, il ne peut être exclu que certains dépassements de vitesse particulièrement importants impliquant un « comportement de chauffard » ne relèvent pas de l'intention du conducteur, de sorte que le délit de chauffard n'est pas réalisé. Le juge doit ainsi conserver une marge de manœuvre restreinte afin d'exclure, dans des circonstances particulières, le comportement intentionnel de l'auteur. De telles circonstances ne ressortent pas du cas concret. Le changement de jurisprudence résulte d'une interprétation complète de la disposition topique. Les approches fondées sur le texte de la norme, sur sa genèse, sur la systématique légale et le but et l'esprit du « comportement de chauffard » ont été prises en compte, ainsi que les critiques émises par la doctrine à l'égard de l'approche retenue dans l'arrêt rendu précédemment par le Tribunal fédéral. Une procédure d'échange de vues a été mise en œuvre entre les cours intéressées du Tribunal fédéral pour clarifier la présente question juridique (en vertu de l’article 23 de la loi sur le Tribunal fédéral).
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6B_165_2015_2016_06_22_T_{lang}
Lausanne, 22. Juni 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. Juni 2016 (6B_165/2015) Änderung der Praxis zum Rasertatbestand Das Bundesgericht ändert seine Rechtsprechung zu dem seit 2013 geltenden "Rasertatbestand". Nicht jede Überschreitung des Tempolimits um das in der fraglichen Bestimmung festgelegte Mass erfüllt den Tatbestand zwingend. Zwar ist auch künftig grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker beim Tempoexzess vorsätzlich gehandelt hat. Der Richter muss jedoch – entgegen einem früheren Urteil des Bundesgerichts – über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um beim Vorliegen spezieller Umstände vorsätzliches Handeln zu verneinen. Im Rahmen des Strassensicherheitsprogramms "Via sicura" wurden im Strassenverkehrsgesetz (SVG) 2013 neue Tatbestände zu Raser-Delikten eingeführt (Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG). Demnach liegt eine als Verbrechen strafbare qualifizierte grobe Verletzung der Verkehrsregeln vor, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit um ein bestimmtes Mass überschritten wird (um 40 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, um 50 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, um 60 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 80 km/h und um 80 km/h bei Höchstgeschwindigkeit über 80 km/h). Die Dauer des Führerausweisentzuges beträgt in diesen Fällen im Minimum zwei Jahre und die strafrechtliche Sanktion mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe. Im konkreten Fall hatte ein Autolenker aus dem Kanton Genf die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern um 54 Stundenkilometer überschritten. Er wurde dafür in Anwendung von Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG mit einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft. Vor Bundesgericht argumentierte er, bei der Geschwindigkeitsüberschreitung nicht vorsätzlich gehandelt zu haben. Der Schuldspruch auf Grundlage des Rasertatbestandes sei deshalb aufzuheben und er sei stattdessen wegen grober Verkehrsregelverletzung zu einer bedingten Geldstrafe zu verurteilen. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab, ändert dabei aber seine Rechtsprechung. Gemäss einem früheren Urteil des Bundesgerichts (Urteil 1C_397/2014, Medienmitteilung vom 23. Dezember 2014) ist bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung im Sinne des "Rasertatbestandes" zwingend davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker vorsätzlich gehandelt hat und der Tatbestand damit erfüllt ist. An diesem Verständnis der Norm, wonach kraft unwiderlegbarer gesetzlicher Vermutung in jedem Fall eine vorsätzliche Tatbegehung vorliegt, kann nicht festgehalten werden. Zwar ist auch künftig grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker bei einer Überschreitung der Geschwindigkeit um das im "Rasertatbestand" festgelegte Mass vorsätzlich gehandelt hat. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es Fälle gibt, wo zwar eine Geschwindigkeitsüberschreitung gemäss dem "Rasertatbestand" vorliegt, diese aber vom Fahrzeuglenker nicht mit Vorsatz begangen wurde und damit kein Raser-Delikt vorliegt. Der Richter muss deshalb über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um bei speziellen Umständen ein vorsätzliches Handeln des Täters zu verneinen. Im konkreten Fall liegen solche Umstände nicht vor. Die Praxisänderung des Bundesgerichts erfolgt aufgrund einer umfassenden Auslegung der fraglichen Bestimmung. Berücksichtigt wurde dabei der Wortlaut der Norm, ihre Entstehungsgeschichte und systematische Einordnung, Ziel und Zweck des "Rasertatbestandes" sowie die Kritik, die von Seiten der Lehre an der vom Bundesgericht in seinem früheren Entscheid vertretenen Ansicht geübt wurde. Zur Klärung der vorliegenden Rechtsfrage haben die betroffenen Abteilungen des Bundesgerichts einen Meinungsaustausch durchgeführt (gemäss Artikel 23 des Bundesgerichtsgesetzes).
Lausanne, le 22 juin 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 1er juin 2016 (6B_165/2015) Changement de jurisprudence en lien avec le comportement de chauffard Le Tribunal fédéral modifie sa jurisprudence relative au « comportement de chauffard » en vigueur depuis 2013. Tout dépassement particulièrement important des limitations de vitesse fixées dans la disposition topique ne réalise pas nécessairement l'infraction. Certes, il sied de partir en règle générale de l'idée qu'en commettant un tel excès de vitesse l'auteur agit avec intention. Toutefois, contrairement à ce que retient un précédent arrêt du Tribunal fédéral, le juge doit conserver une marge de manœuvre restreinte afin d'exclure, dans des circonstances particulières, l'existence d'un comportement intentionnel. Dans le cadre du programme d'action pour plus de sécurité sur les routes « Via sicura », des nouvelles dispositions en lien avec les délits de chauffard ont été introduites en 2013 dans la loi sur la circulation routière (article 90 alinéas 3 et 4 LCR). Ces dispositions érigent au rang de crime la violation grave qualifiée des règles de circulation, lors de dépassements de la vitesse maximale autorisée atteignant certains seuils (au moins 40 km/h pour une vitesse maximale de 30 km/h; 50 km/h pour une vitesse maximale de 50 km/h; 60 km/h pour une vitesse maximale de 80 km/h et 80 km/h pour une vitesse maximale de plus de 80 km/h). Dans ces cas, le permis de conduire est retiré pour une durée minimale de deux ans et la sanction pénale s'élève à minimum un an de peine privative de liberté. Dans le cas concret, un conducteur automobile du canton de Genève a dépassé de 54 km/h la limitation de vitesse signalée à 50 km/h. Il a été condamné à une peine privative de liberté d'un an avec sursis en application de l'article 90 alinéas 3 et 4 LCR. Il allègue devant le Tribunal fédéral, ne pas avoir agi intentionnellement en commettant l'excès de vitesse. Ainsi, au lieu d'être condamné pour délit de chauffard, il devait, selon lui, être condamné pour violation grave des règles de la circulation routière, à une peine pécuniaire avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours, tout en modifiant sa jurisprudence. Selon un précédent arrêt du Tribunal fédéral (arrêt 1C_397/2014, communiqué de presse du 23 décembre 2014), il faut nécessairement considérer qu'en cas d'excès de vitesse particulièrement important constituant un « comportement de chauffard », le conducteur agit intentionnellement et réalise donc les conditions de l'infraction. Une telle appréciation de la norme, selon laquelle, en vertu d'une présomption légale irréfragable, le comportement est nécessairement intentionnel, ne saurait être suivie. Certes, il sied de partir en règle générale de l'idée que le conducteur qui commet un excès de vitesse tel qu'il constitue un « comportement de chauffard » agit avec intention. Toutefois, il ne peut être exclu que certains dépassements de vitesse particulièrement importants impliquant un « comportement de chauffard » ne relèvent pas de l'intention du conducteur, de sorte que le délit de chauffard n'est pas réalisé. Le juge doit ainsi conserver une marge de manœuvre restreinte afin d'exclure, dans des circonstances particulières, le comportement intentionnel de l'auteur. De telles circonstances ne ressortent pas du cas concret. Le changement de jurisprudence résulte d'une interprétation complète de la disposition topique. Les approches fondées sur le texte de la norme, sur sa genèse, sur la systématique légale et le but et l'esprit du « comportement de chauffard » ont été prises en compte, ainsi que les critiques émises par la doctrine à l'égard de l'approche retenue dans l'arrêt rendu précédemment par le Tribunal fédéral. Une procédure d'échange de vues a été mise en œuvre entre les cours intéressées du Tribunal fédéral pour clarifier la présente question juridique (en vertu de l’article 23 de la loi sur le Tribunal fédéral).
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6B_17_2014_2014_07_11_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 11. Juli 2014 Embargo: 11. Juli 2014, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. Juli 2014 (6B_17/2014) Entschädigung für menschenrechtswidrige Haftbedingungen Der Kanton Waadt muss einen Straftäter für die erlittenen menschenrechtswidrigen Haftbedingungen finanziell entschädigen. Die blosse Feststellung, dass die rund zehntägige Unterbringung in einer fensterlosen und dauerbeleuchteten Zelle eines Polizeigefängnisses widerrechtlich war, genügt nicht als Wiedergutmachung. Der Mann war im Kanton Waadt vom 8. bis zum 20. August 2012 in einem Polizeigefängnis in einer 24 Stunden am Tag beleuchteten und fensterlosen Zelle untergebracht worden. Die Zeit für den täglichen Spaziergang betrug maximal 30 Minuten. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes gut und spricht ihm eine Genugtuung von 550 Franken zu. Das Gericht bestätigt zunächst die Einschätzung des Waadtländer Kantonsgerichts, dass die Bedingungen der Haft gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verstossen haben. Die Bestimmung verbietet unmenschliche oder erniedrigende Behandlung. Die gesetzlichen Regelungen des Kantons Waadt selber sehen eine Inhaftierung in Polizeilokalen während maximal 48 Stunden vor. Nach Ansicht des Bundesgerichts wird ein Häftling mit der Unterbringung in einer fensterlosen Zelle mit Dauerbeleuchtung selbst bei einer beschränkten Dauer von rund zehn Tagen in eine Leidens- und Erniedrigungssituation versetzt, die deutlich über das bei einem Freiheitsentzug unvermeidbare Mass hinausgeht. Entgegen der Ansicht des Kantonsgericht genügt es nicht, zur Wiedergutmachung dieser Menschenrechtsverletzung lediglich die Widerrechtlichkeit der erlittenen Haftbedingungen festzustellen. Die Umstände im konkreten Fall rechtfertigen als Genugtuung eine finanzielle Entschädigung. Dem Betroffenen sind gemäss seiner Forderung 50 Franken pro Tag widerrechtlicher Haft zuzusprechen, insgesamt 550 Franken. Die ersten 48 Stunden der Haft sind dabei nicht zu berücksichtigen. Der Anspruch auf eine Geldleistung im vorliegenden Fall schliesst nicht generell aus, dass die kantonalen Behörden in ähnlichen Fällen eine andere Form der Wiedergutmachung gewähren können. Die Frage, ob dies auch in Form einer Strafreduktion möglich ist, kann offen bleiben.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 11 juillet 2014 Embargo : 11 juillet 2014, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 1er juillet 2014 (6B_17/2014) Indemnité en cas de conditions de détention contraires à la CEDH Le canton de Vaud devra indemniser l'auteur d'une infraction à la suite d'une détention dont les conditions étaient contraires à la Convention européenne des droits de l'homme. La seule constatation de l'illicéité de la détention dans une cellule, sans fenêtre et éclairée en permanence, d'une zone carcérale de la police durant une dizaine de jours ne constitue pas une réparation suffisante. Dans le canton de Vaud, un homme a été détenu du 8 au 20 août 2012 dans une zone carcérale de la police, dans une cellule sans fenêtre et éclairée 24h sur 24h. Le temps de promenade quotidienne était limité à un maximum de trente minutes. Le Tribunal fédéral a admis le recours de l'intéressé et lui a accordé une indemnité de 550 francs. Il a en premier lieu confirmé l'appréciation du Tribunal cantonal vaudois que de telles conditions de détention violaient l'art. 3 de la Convention européenne des droits de l'homme (CEDH). Cette disposition interdit les traitements inhumains ou dégradants. La réglementation cantonale vaudoise prévoit elle-même la détention dans les locaux de la police pour un maximum de 48 heures. D'après le Tribunal fédéral, l'intéressé détenu dans une cellule sans fenêtre allumée en permanence même pour une période limitée d'une dizaine de jours est placé dans un état de détresse et d'humiliation sensiblement supérieur à ce que requiert la privation de liberté. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, un simple constat de l'illicéité ne suffit pas pour réparer cette violation de la CEDH. Les circonstances du cas d'espèces justifient le versement d'une indemnité financière à titre de réparation du tort moral. Conformément aux conclusions de l'intéressé, un montant de 50 fr. par jour pour détention illicite doit lui être accordé, soit un montant total de 550 fr., les 48 premières heures ne devant pas être prises en considération. Le droit à une indemnisation financière reconnu dans le présent cas d'espèce n'exclut pas de manière générale que les autorités cantonales saisies d'une problématique similaire puissent accorder une autre forme de réparation. La question de savoir si elle peut prendre la forme d'une réduction de peine peut rester ouverte.
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6B_17_2014_2014_07_11_T_{lang}
Lausanne, 11. Juli 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. Juli 2014 (6B_17/2014) Entschädigung für menschenrechtswidrige Haftbedingungen Der Kanton Waadt muss einen Straftäter für die erlittenen menschenrechtswidrigen Haftbedingungen finanziell entschädigen. Die blosse Feststellung, dass die rund zehntägige Unterbringung in einer fensterlosen und dauerbeleuchteten Zelle eines Polizeigefängnisses widerrechtlich war, genügt nicht als Wiedergutmachung. Der Mann war im Kanton Waadt vom 8. bis zum 20. August 2012 in einem Polizeigefängnis in einer 24 Stunden am Tag beleuchteten und fensterlosen Zelle untergebracht worden. Die Zeit für den täglichen Spaziergang betrug maximal 30 Minuten. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes gut und spricht ihm eine Genugtuung von 550 Franken zu. Das Gericht bestätigt zunächst die Einschätzung des Waadtländer Kantonsgerichts, dass die Bedingungen der Haft gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verstossen haben. Die Bestimmung verbietet unmenschliche oder erniedrigende Behandlung. Die gesetzlichen Regelungen des Kantons Waadt selber sehen eine Inhaftierung in Polizeilokalen während maximal 48 Stunden vor. Nach Ansicht des Bundesgerichts wird ein Häftling mit der Unterbringung in einer fensterlosen Zelle mit Dauerbeleuchtung selbst bei einer beschränkten Dauer von rund zehn Tagen in eine Leidens- und Erniedrigungssituation versetzt, die deutlich über das bei einem Freiheitsentzug unvermeidbare Mass hinausgeht. Entgegen der Ansicht des Kantonsgericht genügt es nicht, zur Wiedergutmachung dieser Menschenrechtsverletzung lediglich die Widerrechtlichkeit der erlittenen Haftbedingungen festzustellen. Die Umstände im konkreten Fall rechtfertigen als Genugtuung eine finanzielle Entschädigung. Dem Betroffenen sind gemäss seiner Forderung 50 Franken pro Tag widerrechtlicher Haft zuzusprechen, insgesamt 550 Franken. Die ersten 48 Stunden der Haft sind dabei nicht zu berücksichtigen. Der Anspruch auf eine Geldleistung im vorliegenden Fall schliesst nicht generell aus, dass die kantonalen Behörden in ähnlichen Fällen eine andere Form der Wiedergutmachung gewähren können. Die Frage, ob dies auch in Form einer Strafreduktion möglich ist, kann offen bleiben.
Lausanne, le 11 juillet 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 1er juillet 2014 (6B_17/2014) Indemnité en cas de conditions de détention contraires à la CEDH Le canton de Vaud devra indemniser l'auteur d'une infraction à la suite d'une détention dont les conditions étaient contraires à la Convention européenne des droits de l'homme. La seule constatation de l'illicéité de la détention dans une cellule, sans fenêtre et éclairée en permanence, d'une zone carcérale de la police durant une dizaine de jours ne constitue pas une réparation suffisante. Dans le canton de Vaud, un homme a été détenu du 8 au 20 août 2012 dans une zone carcérale de la police, dans une cellule sans fenêtre et éclairée 24h sur 24h. Le temps de promenade quotidienne était limité à un maximum de trente minutes. Le Tribunal fédéral a admis le recours de l'intéressé et lui a accordé une indemnité de 550 francs. Il a en premier lieu confirmé l'appréciation du Tribunal cantonal vaudois que de telles conditions de détention violaient l'art. 3 de la Convention européenne des droits de l'homme (CEDH). Cette disposition interdit les traitements inhumains ou dégradants. La réglementation cantonale vaudoise prévoit elle-même la détention dans les locaux de la police pour un maximum de 48 heures. D'après le Tribunal fédéral, l'intéressé détenu dans une cellule sans fenêtre allumée en permanence même pour une période limitée d'une dizaine de jours est placé dans un état de détresse et d'humiliation sensiblement supérieur à ce que requiert la privation de liberté. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, un simple constat de l'illicéité ne suffit pas pour réparer cette violation de la CEDH. Les circonstances du cas d'espèces justifient le versement d'une indemnité financière à titre de réparation du tort moral. Conformément aux conclusions de l'intéressé, un montant de 50 fr. par jour pour détention illicite doit lui être accordé, soit un montant total de 550 fr., les 48 premières heures ne devant pas être prises en considération. Le droit à une indemnisation financière reconnu dans le présent cas d'espèce n'exclut pas de manière générale que les autorités cantonales saisies d'une problématique similaire puissent accorder une autre forme de réparation. La question de savoir si elle peut prendre la forme d'une réduction de peine peut rester ouverte.
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6B_181_2018_2019_01_17_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 17. Januar 2019 Embargo: 17. Januar 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 20. Dezember 2018 (6B_181/2018) Polizeiliche Videoüberwachung von Angestellten im Betrieb Eine polizeiliche Videoüberwachung von Angestellten in Geschäftsräumen zwecks Aufklärung einer Straftat muss von der Staatsanwaltschaft angeordnet und vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt werden. Weil dies im konkreten Fall nicht erfolgte, dürfen die in einem Betrieb gemachten Videoaufnahmen im Strafverfahren gegen eine Mitarbeiterin nicht verwertet werden. Die Geschäftsleitung eines Betriebs im Kanton Solothurn hatte 2015 Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht, weil aus der Kasse des Unternehmens mehrfach Geld entwendet worden war. Mit Einwilligung der Geschäftsleitung installierte die Polizei im Betrieb eine Videoüberwachung. In der Folge wurden während rund fünf Wochen ohne Wissen der Angestellten Aufnahmen vom Büro-/Küchenbereich gemacht, wo sich auch der Tresor befindet. Unter anderem gestützt auf diese Aufnahmen verurteilte das Obergericht des Kantons Solothurn 2018 eine Mitarbeiterin des Betriebs wegen mehrfachen geringfügigen Diebstahls zu einer Busse von 500 Franken. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Betroffenen gut. Eine behördliche Videoüberwachung, wie sie im konkreten Fall durchgeführt wurde, stellt eine Zwangsmassnahme mit dem Einsatz technischer Überwachungsgeräte dar, die von der Staatsanwaltschaft angeordnet und vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt werden muss (Artikel 196, 280 und 281 Absatz 4 i.V.m. 272 Absatz 1 Strafprozessordnung). Daran ändert nichts, dass die Geschäftsleitung als Hausherrin in die Überwachung eingewilligt hat. Sie war nicht befugt, dies an Stelle ihrer Mitarbeiter zu tun. Da die Massnahme weder von der Staatsanwaltschaft angeordnet, noch vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt wurde, dürfen die dabei gewonnenen Erkenntnisse nicht verwertet werden. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass die Betroffene freizusprechen ist. Vielmehr muss dass Obergericht prüfen, ob die weiteren Beweismittel wie zum Beispiel die Arbeitszeiterfassung oder die erfolgten Einvernahmen eine Verurteilung zu begründen vermögen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 17 janvier 2019 Embargo : 17 janvier 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 20 décembre 2018 (6B_181/2018) Vidéosurveillance par la police d'employés au sein d'une entreprise La vidéosurveillance, par la police, d'employés sur le lieu de travail, dans le but d'élucider une infraction, doit être ordonnée par le ministère public et autorisée par le tribunal des mesures de contrainte. Dès lors que ces conditions n'ont pas été respectées dans le cas concret, les enregistrements vidéo effectués dans l'entreprise ne peuvent être exploités en défaveur d'une employée dans le cadre de la procédure pénale. En 2015, la direction d'une entreprise sise dans le canton de Soleure avait déposé une plainte pénale contre inconnu au motif que de l'argent avait été soustrait à plusieurs reprises de la caisse de la société. En accord avec la direction, la police a installé un dispositif de vidéosurveillance dans l'entreprise. Par la suite, des enregistrements de l'espace bureau / cuisine, où se trouvait le coffre-fort, ont été effectués pendant environ cinq semaines à l'insu des employés. En 2018, sur la base notamment de ces enregistrements, le Tribunal supérieur du canton de Soleure a condamné une employée de la société pour vols répétés d'importance mineure à une amende de 500 francs. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par l'intéressée. La vidéosurveillance mise en place dans le cas concret par une autorité publique constitue une mesure de contrainte impliquant l'utilisation de dispositifs techniques de surveillance qui doit être ordonnée par le ministère public et autorisée par le tribunal des mesures de contrainte (articles 196, 280 et 281 alinéa 4 en lien avec 272 alinéa 1 du Code de procédure pénale). L'accord donné par la direction de l'entreprise de procéder à la surveillance n'y change rien. Elle n'était pas autorisée à le faire à la place de ses employés. Dès lors que la mesure n'a pas été ordonnée par le ministère public, pas plus qu'elle n'a été autorisée par le tribunal des mesures de contrainte, les informations recueillies par ce moyen ne peuvent être exploitées. Cela ne signifie pas pour autant nécessairement que l'intéressée doit être acquittée. Il appartient plutôt au Tribunal supérieur d'examiner si les autres moyens de preuve, tels que la saisie du temps de travail ou les témoignages sont à même de fonder une condamnation.
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6B_181_2018_2019_01_17_T_{lang}
Lausanne, 17. Januar 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 20. Dezember 2018 (6B_181/2018) Polizeiliche Videoüberwachung von Angestellten im Betrieb Eine polizeiliche Videoüberwachung von Angestellten in Geschäftsräumen zwecks Aufklärung einer Straftat muss von der Staatsanwaltschaft angeordnet und vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt werden. Weil dies im konkreten Fall nicht erfolgte, dürfen die in einem Betrieb gemachten Videoaufnahmen im Strafverfahren gegen eine Mitarbeiterin nicht verwertet werden. Die Geschäftsleitung eines Betriebs im Kanton Solothurn hatte 2015 Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht, weil aus der Kasse des Unternehmens mehrfach Geld entwendet worden war. Mit Einwilligung der Geschäftsleitung installierte die Polizei im Betrieb eine Videoüberwachung. In der Folge wurden während rund fünf Wochen ohne Wissen der Angestellten Aufnahmen vom Büro-/Küchenbereich gemacht, wo sich auch der Tresor befindet. Unter anderem gestützt auf diese Aufnahmen verurteilte das Obergericht des Kantons Solothurn 2018 eine Mitarbeiterin des Betriebs wegen mehrfachen geringfügigen Diebstahls zu einer Busse von 500 Franken. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Betroffenen gut. Eine behördliche Videoüberwachung, wie sie im konkreten Fall durchgeführt wurde, stellt eine Zwangsmassnahme mit dem Einsatz technischer Überwachungsgeräte dar, die von der Staatsanwaltschaft angeordnet und vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt werden muss (Artikel 196, 280 und 281 Absatz 4 i.V.m. 272 Absatz 1 Strafprozessordnung). Daran ändert nichts, dass die Geschäftsleitung als Hausherrin in die Überwachung eingewilligt hat. Sie war nicht befugt, dies an Stelle ihrer Mitarbeiter zu tun. Da die Massnahme weder von der Staatsanwaltschaft angeordnet, noch vom Zwangsmassnahmengericht genehmigt wurde, dürfen die dabei gewonnenen Erkenntnisse nicht verwertet werden. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass die Betroffene freizusprechen ist. Vielmehr muss dass Obergericht prüfen, ob die weiteren Beweismittel wie zum Beispiel die Arbeitszeiterfassung oder die erfolgten Einvernahmen eine Verurteilung zu begründen vermögen.
Lausanne, le 17 janvier 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 20 décembre 2018 (6B_181/2018) Vidéosurveillance par la police d'employés au sein d'une entreprise La vidéosurveillance, par la police, d'employés sur le lieu de travail, dans le but d'élucider une infraction, doit être ordonnée par le ministère public et autorisée par le tribunal des mesures de contrainte. Dès lors que ces conditions n'ont pas été respectées dans le cas concret, les enregistrements vidéo effectués dans l'entreprise ne peuvent être exploités en défaveur d'une employée dans le cadre de la procédure pénale. En 2015, la direction d'une entreprise sise dans le canton de Soleure avait déposé une plainte pénale contre inconnu au motif que de l'argent avait été soustrait à plusieurs reprises de la caisse de la société. En accord avec la direction, la police a installé un dispositif de vidéosurveillance dans l'entreprise. Par la suite, des enregistrements de l'espace bureau / cuisine, où se trouvait le coffre-fort, ont été effectués pendant environ cinq semaines à l'insu des employés. En 2018, sur la base notamment de ces enregistrements, le Tribunal supérieur du canton de Soleure a condamné une employée de la société pour vols répétés d'importance mineure à une amende de 500 francs. Le Tribunal fédéral admet le recours formé par l'intéressée. La vidéosurveillance mise en place dans le cas concret par une autorité publique constitue une mesure de contrainte impliquant l'utilisation de dispositifs techniques de surveillance qui doit être ordonnée par le ministère public et autorisée par le tribunal des mesures de contrainte (articles 196, 280 et 281 alinéa 4 en lien avec 272 alinéa 1 du Code de procédure pénale). L'accord donné par la direction de l'entreprise de procéder à la surveillance n'y change rien. Elle n'était pas autorisée à le faire à la place de ses employés. Dès lors que la mesure n'a pas été ordonnée par le ministère public, pas plus qu'elle n'a été autorisée par le tribunal des mesures de contrainte, les informations recueillies par ce moyen ne peuvent être exploitées. Cela ne signifie pas pour autant nécessairement que l'intéressée doit être acquittée. Il appartient plutôt au Tribunal supérieur d'examiner si les autres moyens de preuve, tels que la saisie du temps de travail ou les témoignages sont à même de fonder une condamnation.
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6B_209_2018_2018_12_20_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 20. Dezember 2018 Embargo: 20. Dezember 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 23. November 2018 (6B_209/2018) Kriterien für Härtefall-Beurteilung bei Landesverweisung Das Bundesgericht konkretisiert die Kriterien für die Beurteilung, ob ein "Härtefall" vorliegt, der zum Verzicht auf die strafrechtliche Landesverweisung führt. Bei einem in der Schweiz geborenen spanischen Staatsangehörigen aus dem Kanton Waadt ist aufgrund der konkreten Umstände von einem solchen Härtefall auszugehen. Der 1985 in der Schweiz geborene Spanier war 2017 im Kanton Waadt wegen Raubes sowie wegen Verstössen gegen das Waffen- sowie das Betäubungsmittelgesetz schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von 12 Monaten verurteilt worden. Zudem wurde er für die Dauer von 5 Jahren des Landes verwiesen. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut. Artikel 66a des Strafgesetzbuches (StGB) sieht bei bestimmten Delikten (u.a. Raub) die obligatorische Landesverweisung von Ausländern vor. Gemäss Artikel 66a Absatz 2 StGB kann der Richter ausnahmsweise auf eine Landesverweisung verzichten, wenn diese für den Ausländer einen schweren persönlichen Härtefall bewirken würde und die öffentlichen Interessen an der Landesverweisung die privaten Interessen am Verbleib in der Schweiz nicht überwiegen. Rechnung zu tragen ist gemäss der Bestimmung der besonderen Situation von Ausländern, die in der Schweiz geboren oder aufgewachsen sind. Damit das in der Verfassung garantierte Verhältnismässigkeitsprinzip gewahrt wird, muss der Richter auf eine Landesverweisung verzichten, wenn die Voraussetzungen eines Härtefalls erfüllt sind. Im Gesetz wird indessen nicht ausgeführt, was unter einem persönlichen Härtefall zu verstehen ist und welche Kriterien bei der Interessenabwägung zu berücksichtigen sind. Aus der parlametarischen Debatte kann dazu nichts Konkretes abgeleitet werden. Allerdings geht daraus hervor, dass der Gesetzgeber Ausnahmen von der obligatorischen Landesverweisung restriktiv regeln und das richterliche Ermessen im Einzelfall so weit wie möglich einschränken wollte. Es ist gerechtfertigt, sich für die Anwendung der Härtefallklausel allgemein an den Kriterien zu orientieren, die im Ausländerrecht für die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung in einem schwerwiegenden persönlichen Härtefall gelten. Zu berücksichtigen sind demnach die Integration, die Respektierung der Rechtsordnung, die Familienverhältnisse – insbesondere der Zeitpunkt der Einschulung und die Dauer des Schulbesuchs der Kinder –, die finanziellen Verhältnisse sowie der Wille zur Teilhabe am Wirtschaftsleben und zum Erwerb von Bildung, die Dauer der Anwesenheit in der Schweiz, der Gesundheitszustand und die Möglichkeiten der Wiedereingliederung im Herkunftsstaat. Zusätzlich hat der Strafrichter die Aussichten auf soziale Wiedereingliederung des Verurteilten zu berücksichtigen. Zur Beurteilung der Situation von Ausländern, die in der Schweiz geboren oder aufgewachsen sind, können als Leitlinie die Kriterien herangezogen werden, die für den Entzug der Aufenthaltsbewilligung von Ausländern der zweiten Generation entwickelt wurden. Allerdings ist dabei im Auge zu behalten, dass mit der strafrechtlichen Landesverweisung das ausländerrechtliche Ausweisungsregime deutlich verschärft werden sollte. Beim Beschwerdeführer ist aufgrund der konkreten Umständen von einem Härtefall auszugehen, bei dem das öffentliche Interesse an einem Landesverweis das private Interesse an einem Verbleib nicht überwiegt. Der Betroffene ist hier geboren und hat immer in der Schweiz gelebt. In der Schweiz leben auch alle seine Angehörigen (Grossmutter, Mutter), insbesondere seine beiden vier und sieben Jahre alten Kinder, zu denen er eine enge Beziehung unterhält. Er spricht wohl spanisch, hat aber keine familiären oder sozialen Beziehungen zu seinem Heimatland. Seine berufliche und finanzielle Integration ist nicht mustergültig, kann aber auch nicht als vernachlässigbar erachtet werden. Zwar weist er Vorstrafen auf; er wurde aber bis auf die Verurteilung von 2017 noch nie zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Bei den beiden massgeblichen Raubtaten (Raub von Mobiltelefonen) hat er als Mittäter seines Cousins gehandelt, selber aber weder die Initiative ergriffen, noch Gewalt angewendet. Bis auf eine kurze Phase nach dem Verlust seiner Stelle im August 2016 bis zu seiner Inhaftierung im darauffolgenden Februar hat er immer gearbeitet und ist für seinen Lebensbedarf selber aufgekommen. Es bestehen somit realistische Aussichten auf eine Wiedereingliederung in der Schweiz nach der Strafverbüssung.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 20 décembre 2018 Embargo : 20 décembre 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 23 novembre 2018 (6B_209/2018) Critères d'appréciation du cas de rigueur dans le cadre de l'expulsion Le Tribunal fédéral précise les critères d'appréciation du « cas de rigueur », qui doit conduire à renoncer à l'expulsion pénale. Compte tenu des circonstances concrètes, un cas de rigueur est réalisé s'agissant d'un ressortissant espagnol né en Suisse, dans le canton de Vaud. En 2017, le ressortissant espagnol né en 1985 en Suisse avait été reconnu coupable, dans le canton de Vaud, de brigandages ainsi que de violations à la loi sur les armes et à la loi sur les stupéfiants et condamné à une peine privative de liberté de 12 mois. Il avait en outre été ordonné son expulsion du territoire pour une durée de 5 ans. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'intéressé. L'article 66a du Code pénal (CP) prévoit l'expulsion obligatoire des étrangers pour des infractions déterminées (dont le brigandage). Selon l'article 66a alinéa 2 CP, le juge peut exceptionnellement renoncer à une expulsion lorsque celle-ci mettrait l'étranger dans une situation personnelle grave et que les intérêts publics à l'expulsion ne l'emportent pas sur l'intérêt privé de l'étranger à demeurer en Suisse. A cet égard, il tiendra compte de la situation particulière de l'étranger qui est né ou qui a grandi en Suisse. Lorsque les conditions du cas de rigueur sont remplies, le juge doit renoncer à l'expulsion afin de respecter le principe de proportionnalité garanti par la Constitution. La loi ne définit toutefois pas ce qu'il faut entendre par une situation personnelle grave ni n'indique les critères à prendre en compte dans la pesée des intérêts. De même, il ne peut rien être déduit de précis des débats parlementaires sur ce point. Il en ressort essentiellement que le législateur a voulu réglementer de manière restrictive les exceptions à l'expulsion obligatoire et réduire autant que possible le pouvoir d'appréciation du juge dans le cas particulier. Dans le cadre de l'application de la clause de rigueur, il est justifié de s'inspirer, de manière générale, des critères qui président à l'octroi d'une autorisation de séjour dans les cas individuels d'extrême gravité. Il faut dès lors tenir compte de l'intégration, du respect de l'ordre juridique suisse, de la situation familiale – particulièrement de la période de scolarisation et de la durée de la scolarité des enfants –, de la situation financière ainsi que de la volonté de prendre part à la vie économique et d'acquérir une formation, de la durée de la présence en Suisse, de l'état de santé ainsi que des possibilités de réintégration dans l'Etat de provenance. Pour apprécier la situation d'étrangers qui sont nés ou qui ont grandi en Suisse, on tiendra compte des critères développés en lien avec la révocation de l'autorisation d'établissement d'un étranger de la deuxième génération. Il convient toutefois de garder à l'esprit que l'expulsion pénale durcit clairement le régime du renvoi en matière de droit des étrangers. Dans le cas du recourant, les circonstances concrètes conduisent à retenir une situation personnelle grave, dans le cadre de laquelle l'intérêt public à son expulsion ne l'emporte sur l'intérêt privé à rester en Suisse. L'intéressé est né ici et a toujours vécu en Suisse. Les membres de sa famille (grand-mère, mère), et en particulier ses deux enfants de quatre et sept ans avec lesquels il entretient une relation étroite, vivent également en Suisse. Il parle l'espagnol, mais n'a aucun lien familial ou social avec son pays d'origine. Son intégration professionnelle et financière n'est pas exemplaire, sans qu'elle ne puisse pour autant être considérée comme négligeable. Il a certes des antécédents ; il n'avait toutefois encore jamais été condamné à une peine privative de liberté avant la condamnation de 2017. En ce qui concerne les deux actes de brigandages (vols de téléphones portables), il a agi comme coauteur avec son cousin, sans toutefois en avoir pris l'initiative ni avoir fait usage de violence. Jusqu'à une courte période entre la perte de son emploi en août 2016 et son incarcération en février de l'année suivante, il a toujours travaillé et subvenu à ses besoins. Ses perspectives de réinsertion en Suisse à l'issue de l'exécution de sa peine sont donc réelles.
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Lausanne, 20. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 23. November 2018 (6B_209/2018) Kriterien für Härtefall-Beurteilung bei Landesverweisung Das Bundesgericht konkretisiert die Kriterien für die Beurteilung, ob ein "Härtefall" vorliegt, der zum Verzicht auf die strafrechtliche Landesverweisung führt. Bei einem in der Schweiz geborenen spanischen Staatsangehörigen aus dem Kanton Waadt ist aufgrund der konkreten Umstände von einem solchen Härtefall auszugehen. Der 1985 in der Schweiz geborene Spanier war 2017 im Kanton Waadt wegen Raubes sowie wegen Verstössen gegen das Waffen- sowie das Betäubungsmittelgesetz schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von 12 Monaten verurteilt worden. Zudem wurde er für die Dauer von 5 Jahren des Landes verwiesen. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut. Artikel 66a des Strafgesetzbuches (StGB) sieht bei bestimmten Delikten (u.a. Raub) die obligatorische Landesverweisung von Ausländern vor. Gemäss Artikel 66a Absatz 2 StGB kann der Richter ausnahmsweise auf eine Landesverweisung verzichten, wenn diese für den Ausländer einen schweren persönlichen Härtefall bewirken würde und die öffentlichen Interessen an der Landesverweisung die privaten Interessen am Verbleib in der Schweiz nicht überwiegen. Rechnung zu tragen ist gemäss der Bestimmung der besonderen Situation von Ausländern, die in der Schweiz geboren oder aufgewachsen sind. Damit das in der Verfassung garantierte Verhältnismässigkeitsprinzip gewahrt wird, muss der Richter auf eine Landesverweisung verzichten, wenn die Voraussetzungen eines Härtefalls erfüllt sind. Im Gesetz wird indessen nicht ausgeführt, was unter einem persönlichen Härtefall zu verstehen ist und welche Kriterien bei der Interessenabwägung zu berücksichtigen sind. Aus der parlametarischen Debatte kann dazu nichts Konkretes abgeleitet werden. Allerdings geht daraus hervor, dass der Gesetzgeber Ausnahmen von der obligatorischen Landesverweisung restriktiv regeln und das richterliche Ermessen im Einzelfall so weit wie möglich einschränken wollte. Es ist gerechtfertigt, sich für die Anwendung der Härtefallklausel allgemein an den Kriterien zu orientieren, die im Ausländerrecht für die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung in einem schwerwiegenden persönlichen Härtefall gelten. Zu berücksichtigen sind demnach die Integration, die Respektierung der Rechtsordnung, die Familienverhältnisse – insbesondere der Zeitpunkt der Einschulung und die Dauer des Schulbesuchs der Kinder –, die finanziellen Verhältnisse sowie der Wille zur Teilhabe am Wirtschaftsleben und zum Erwerb von Bildung, die Dauer der Anwesenheit in der Schweiz, der Gesundheitszustand und die Möglichkeiten der Wiedereingliederung im Herkunftsstaat. Zusätzlich hat der Strafrichter die Aussichten auf soziale Wiedereingliederung des Verurteilten zu berücksichtigen. Zur Beurteilung der Situation von Ausländern, die in der Schweiz geboren oder aufgewachsen sind, können als Leitlinie die Kriterien herangezogen werden, die für den Entzug der Aufenthaltsbewilligung von Ausländern der zweiten Generation entwickelt wurden. Allerdings ist dabei im Auge zu behalten, dass mit der strafrechtlichen Landesverweisung das ausländerrechtliche Ausweisungsregime deutlich verschärft werden sollte. Beim Beschwerdeführer ist aufgrund der konkreten Umständen von einem Härtefall auszugehen, bei dem das öffentliche Interesse an einem Landesverweis das private Interesse an einem Verbleib nicht überwiegt. Der Betroffene ist hier geboren und hat immer in der Schweiz gelebt. In der Schweiz leben auch alle seine Angehörigen (Grossmutter, Mutter), insbesondere seine beiden vier und sieben Jahre alten Kinder, zu denen er eine enge Beziehung unterhält. Er spricht wohl spanisch, hat aber keine familiären oder sozialen Beziehungen zu seinem Heimatland. Seine berufliche und finanzielle Integration ist nicht mustergültig, kann aber auch nicht als vernachlässigbar erachtet werden. Zwar weist er Vorstrafen auf; er wurde aber bis auf die Verurteilung von 2017 noch nie zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Bei den beiden massgeblichen Raubtaten (Raub von Mobiltelefonen) hat er als Mittäter seines Cousins gehandelt, selber aber weder die Initiative ergriffen, noch Gewalt angewendet. Bis auf eine kurze Phase nach dem Verlust seiner Stelle im August 2016 bis zu seiner Inhaftierung im darauffolgenden Februar hat er immer gearbeitet und ist für seinen Lebensbedarf selber aufgekommen. Es bestehen somit realistische Aussichten auf eine Wiedereingliederung in der Schweiz nach der Strafverbüssung.
Lausanne, le 20 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 23 novembre 2018 (6B_209/2018) Critères d'appréciation du cas de rigueur dans le cadre de l'expulsion Le Tribunal fédéral précise les critères d'appréciation du « cas de rigueur », qui doit conduire à renoncer à l'expulsion pénale. Compte tenu des circonstances concrètes, un cas de rigueur est réalisé s'agissant d'un ressortissant espagnol né en Suisse, dans le canton de Vaud. En 2017, le ressortissant espagnol né en 1985 en Suisse avait été reconnu coupable, dans le canton de Vaud, de brigandages ainsi que de violations à la loi sur les armes et à la loi sur les stupéfiants et condamné à une peine privative de liberté de 12 mois. Il avait en outre été ordonné son expulsion du territoire pour une durée de 5 ans. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'intéressé. L'article 66a du Code pénal (CP) prévoit l'expulsion obligatoire des étrangers pour des infractions déterminées (dont le brigandage). Selon l'article 66a alinéa 2 CP, le juge peut exceptionnellement renoncer à une expulsion lorsque celle-ci mettrait l'étranger dans une situation personnelle grave et que les intérêts publics à l'expulsion ne l'emportent pas sur l'intérêt privé de l'étranger à demeurer en Suisse. A cet égard, il tiendra compte de la situation particulière de l'étranger qui est né ou qui a grandi en Suisse. Lorsque les conditions du cas de rigueur sont remplies, le juge doit renoncer à l'expulsion afin de respecter le principe de proportionnalité garanti par la Constitution. La loi ne définit toutefois pas ce qu'il faut entendre par une situation personnelle grave ni n'indique les critères à prendre en compte dans la pesée des intérêts. De même, il ne peut rien être déduit de précis des débats parlementaires sur ce point. Il en ressort essentiellement que le législateur a voulu réglementer de manière restrictive les exceptions à l'expulsion obligatoire et réduire autant que possible le pouvoir d'appréciation du juge dans le cas particulier. Dans le cadre de l'application de la clause de rigueur, il est justifié de s'inspirer, de manière générale, des critères qui président à l'octroi d'une autorisation de séjour dans les cas individuels d'extrême gravité. Il faut dès lors tenir compte de l'intégration, du respect de l'ordre juridique suisse, de la situation familiale – particulièrement de la période de scolarisation et de la durée de la scolarité des enfants –, de la situation financière ainsi que de la volonté de prendre part à la vie économique et d'acquérir une formation, de la durée de la présence en Suisse, de l'état de santé ainsi que des possibilités de réintégration dans l'Etat de provenance. Pour apprécier la situation d'étrangers qui sont nés ou qui ont grandi en Suisse, on tiendra compte des critères développés en lien avec la révocation de l'autorisation d'établissement d'un étranger de la deuxième génération. Il convient toutefois de garder à l'esprit que l'expulsion pénale durcit clairement le régime du renvoi en matière de droit des étrangers. Dans le cas du recourant, les circonstances concrètes conduisent à retenir une situation personnelle grave, dans le cadre de laquelle l'intérêt public à son expulsion ne l'emporte sur l'intérêt privé à rester en Suisse. L'intéressé est né ici et a toujours vécu en Suisse. Les membres de sa famille (grand-mère, mère), et en particulier ses deux enfants de quatre et sept ans avec lesquels il entretient une relation étroite, vivent également en Suisse. Il parle l'espagnol, mais n'a aucun lien familial ou social avec son pays d'origine. Son intégration professionnelle et financière n'est pas exemplaire, sans qu'elle ne puisse pour autant être considérée comme négligeable. Il a certes des antécédents ; il n'avait toutefois encore jamais été condamné à une peine privative de liberté avant la condamnation de 2017. En ce qui concerne les deux actes de brigandages (vols de téléphones portables), il a agi comme coauteur avec son cousin, sans toutefois en avoir pris l'initiative ni avoir fait usage de violence. Jusqu'à une courte période entre la perte de son emploi en août 2016 et son incarcération en février de l'année suivante, il a toujours travaillé et subvenu à ses besoins. Ses perspectives de réinsertion en Suisse à l'issue de l'exécution de sa peine sont donc réelles.
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6B_217_2015_2015_11_30_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 30. November 2015 Embargo: 30. November 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. November 2015 (6B_217/2015) Lebenslängliche Verwahrung aufgehoben Das Bundesgericht hebt die vom Appellationsgericht des Kantons Basel-Stadt angeordnete lebenslängliche Verwahrung eines mehrfachen Sexualstraftäters auf, weil eine gesetzliche Voraussetzung dazu nicht erfüllt ist. Es heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid zurück. Nicht zu beurteilen hatte das Bundesgericht die Zulässigkeit einer allfälligen ordentlichen Verwahrung des Täters. Der Mann hatte seit 1978 zahlreiche Sexualdelikte begangen und war mehrmals zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Nachdem er 2011 aus einer im Kanton Luzern aufgehobenen Verwahrung entlassen worden war, bezog er eine Wohnung in Basel. 2011 und 2012 nahm er dort sexuelle Handlungen an zwei Frauen vor, die er zuvor mit einer Substanz betäubt hatte. Das Strafgericht Basel-Stadt verurteilte ihn dafür 2013 wegen mehrfacher sexueller Nötigung und einfacher Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe mit anschliessender lebenslänglicher Verwahrung. Das Appellationsgericht des Kantons Basel-Stadt bestätigte den Entscheid 2014. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut, hebt das Urteil des Appellationsgerichts in Bezug auf die lebenslängliche Verwahrung auf und weist die Sache zu neuem Entscheid an die Vorinstanz zurück. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung (Artikel 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches) unter anderem, dass der Täter mit seinem Verbrechen die physische, psychische oder sexuelle Integrität des Opfers "besonderes schwer" beeinträchtigt hat oder beeinträchtigen wollte. Davon kann bei den zwei fraglichen Taten von 2011 und 2012 nicht ausgegangen werden. Zunächst führt eine sexuelle Nötigung als solche nicht in jedem Fall zu einer "besonders schweren" Beeinträchtigung des Opfers. Vielmehr fallen unter den Tatbestand der sexuellen Nötigung ganz unterschiedliche, mehr oder weniger schwere Verhaltensweisen. Dies zeigt sich daran, dass gegen den Täter alternativ zu einer Freiheitsstrafe auch eine Geldstrafe verhängt werden kann. Im konkreten Fall haben die Vorinstanzen eine "besonders schwere" Beeinträchtigung der Opfer im Wesentlichen damit begründet, dass diese die Tat infolge der Betäubung nicht bewusst miterlebt hätten und daher ein Leben lang nicht verarbeiten könnten. Diesem Kriterium kann aus folgenden Gründen keine ausschlaggebende Bedeutung zukommen: Dass ein Opfer nach der Tat nicht weiss, was ihm geschehen ist, trifft auch beim Tatbestand der Schändung (Artikel 191 des Strafgesetzbuches) zu. Bei diesem Delikt nimmt der Täter an einer – allenfalls infolge Betäubung – widerstandsunfähigen Person sexuelle Handlungen vor. Der Tatbestand der Schändung gehört jedoch nicht zu den in Artikel 64 Absatz 1bis des Strafgesetzbuches genannten Straftaten, die zu einer lebenslänglichen Verwahrung führen können. Eine lebenslängliche Verwahrung kann deshalb auch im vorliegenden Fall nicht mit der Betäubung der Opfer begründet werden. Schliesslich liegt auch in den konkret ausgeführten Tathandlungen – soweit diese bekannt sind – keine "besonders schwere" Beeinträchtigung der Opfer. Zu beachten ist dabei, dass gegen den Täter bei einem möglichen Strafmaximum von 15 Jahren eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verhängt wurde. Nicht zu entscheiden hatte das Bundesgericht im Rahmen der vorliegenden Beschwerde, ob beim Täter die Voraussetzungen für eine ordentliche Verwahrung im Sinne von Artikel 64 Absatz 1 des Strafgesetzbuches erfüllt wären, die bei andauernder Gefährlichkeit zeitlich ebenfalls unbeschränkt ist.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 30 novembre 2015 Embargo : 30 novembre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 5 novembre 2015 (6B_217/2015) Internement à vie annulé Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie prononcé par le Tribunal d'appel du canton de Bâle-Ville à l'encontre d'un délinquant sexuel multirécidiviste, parce qu'une condition légale n'est pas réalisée. Il admet partiellement le recours de l'intéressé et renvoie la cause pour nouvelle décision. Le Tribunal fédéral n'avait pas à se prononcer sur l'admissibilité d'un éventuel internement ordinaire. Depuis 1978, l'homme avait commis de nombreux délits sexuels et avait été condamné plusieurs fois à de longues peines privatives de liberté. En 2011, après avoir été libéré d'un internement dans le canton de Lucerne, il s'installa à Bâle. En 2011 et 2012, il y commit des actes d'ordre sexuel sur deux femmes qu'il avait préalablement endormies avec une substance. Le Tribunal pénal de Bâle-Ville le condamna en 2013 pour contraintes sexuelles et lésions corporelles simples répétées à une peine privative de liberté de quatre ans et demi et ordonna un internement à vie. Le Tribunal d'appel du canton de Bâle-Ville confirma la décision en 2014. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné, annule le jugement du Tribunal d'appel en ce qui concerne l'internement à vie et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision. La loi exige, entre autres, pour un internement à vie (article 64 alinéa 1 bis du Code pénal) que, en commettant le crime, l'auteur ait porté ou voulu porter une atteinte « particulièrement grave » à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui. Or, tel n'est pas le cas pour les deux actes commis en 2011 et 2012. D'abord, une contrainte sexuelle en tant que telle ne cause pas nécessairement une atteinte « particulièrement grave » à la victime. Au contraire, toute sorte de comportements plus ou moins graves tombent sous le coup de la disposition réprimant la contrainte sexuelle. Preuve en est que l'auteur peut être puni alternativement d'une peine privative de liberté ou d'une peine pécuniaire. Dans le cas concret, les instances précédentes avaient motivé, pour l'essentiel, une atteinte « particulièrement grave » aux victimes, au motif qu'elles n'avaient pas participé consciemment à l'acte à la suite d'un état d'inconscience et qu'elles ne pourraient donc pas traiter l'acte leur vie durant. Il ne peut être donné à ce critère aucun sens déterminant pour les raisons suivantes : qu'une victime ne sache pas ce qui s'est passé après les faits est également susceptible de concerner l'infraction d'actes d'ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance (article 191 du Code pénal). Toutefois, l'infraction d'actes d'ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance ne fait pas partie des infractions visées par l'article 64 alinéa 1 bis du Code pénal qui peuvent donner lieu à un internement à vie. L'internement à vie ne peut dès lors pas non plus, dans le cas présent, être motivé par l'inconscience des victimes. Enfin, l'acte réalisé dans le cas concret – dans la mesure où il est connu – n'a causé aux victimes aucune atteinte « particulièrement grave ». Il est à noter qu'une peine privative de liberté de quatre ans et demi a été infligée à l'auteur, alors que la peine maximale possible était de quinze ans. Le Tribunal fédéral n'avait pas à se prononcer dans le présent recours sur la réalisation des conditions d'un internement ordinaire au sens de l'article 64 alinéa 1 du Code pénal, qui peut être également illimité dans le temps en cas de dangerosité permanente de l'auteur.
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6B_217_2015_2015_11_30_T_{lang}
Lausanne, 30. November 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. November 2015 (6B_217/2015) Lebenslängliche Verwahrung aufgehoben Das Bundesgericht hebt die vom Appellationsgericht des Kantons Basel-Stadt angeordnete lebenslängliche Verwahrung eines mehrfachen Sexualstraftäters auf, weil eine gesetzliche Voraussetzung dazu nicht erfüllt ist. Es heisst die Beschwerde des Mannes teilweise gut und weist die Sache zu neuem Entscheid zurück. Nicht zu beurteilen hatte das Bundesgericht die Zulässigkeit einer allfälligen ordentlichen Verwahrung des Täters. Der Mann hatte seit 1978 zahlreiche Sexualdelikte begangen und war mehrmals zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Nachdem er 2011 aus einer im Kanton Luzern aufgehobenen Verwahrung entlassen worden war, bezog er eine Wohnung in Basel. 2011 und 2012 nahm er dort sexuelle Handlungen an zwei Frauen vor, die er zuvor mit einer Substanz betäubt hatte. Das Strafgericht Basel-Stadt verurteilte ihn dafür 2013 wegen mehrfacher sexueller Nötigung und einfacher Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe mit anschliessender lebenslänglicher Verwahrung. Das Appellationsgericht des Kantons Basel-Stadt bestätigte den Entscheid 2014. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut, hebt das Urteil des Appellationsgerichts in Bezug auf die lebenslängliche Verwahrung auf und weist die Sache zu neuem Entscheid an die Vorinstanz zurück. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung (Artikel 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches) unter anderem, dass der Täter mit seinem Verbrechen die physische, psychische oder sexuelle Integrität des Opfers "besonderes schwer" beeinträchtigt hat oder beeinträchtigen wollte. Davon kann bei den zwei fraglichen Taten von 2011 und 2012 nicht ausgegangen werden. Zunächst führt eine sexuelle Nötigung als solche nicht in jedem Fall zu einer "besonders schweren" Beeinträchtigung des Opfers. Vielmehr fallen unter den Tatbestand der sexuellen Nötigung ganz unterschiedliche, mehr oder weniger schwere Verhaltensweisen. Dies zeigt sich daran, dass gegen den Täter alternativ zu einer Freiheitsstrafe auch eine Geldstrafe verhängt werden kann. Im konkreten Fall haben die Vorinstanzen eine "besonders schwere" Beeinträchtigung der Opfer im Wesentlichen damit begründet, dass diese die Tat infolge der Betäubung nicht bewusst miterlebt hätten und daher ein Leben lang nicht verarbeiten könnten. Diesem Kriterium kann aus folgenden Gründen keine ausschlaggebende Bedeutung zukommen: Dass ein Opfer nach der Tat nicht weiss, was ihm geschehen ist, trifft auch beim Tatbestand der Schändung (Artikel 191 des Strafgesetzbuches) zu. Bei diesem Delikt nimmt der Täter an einer – allenfalls infolge Betäubung – widerstandsunfähigen Person sexuelle Handlungen vor. Der Tatbestand der Schändung gehört jedoch nicht zu den in Artikel 64 Absatz 1bis des Strafgesetzbuches genannten Straftaten, die zu einer lebenslänglichen Verwahrung führen können. Eine lebenslängliche Verwahrung kann deshalb auch im vorliegenden Fall nicht mit der Betäubung der Opfer begründet werden. Schliesslich liegt auch in den konkret ausgeführten Tathandlungen – soweit diese bekannt sind – keine "besonders schwere" Beeinträchtigung der Opfer. Zu beachten ist dabei, dass gegen den Täter bei einem möglichen Strafmaximum von 15 Jahren eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verhängt wurde. Nicht zu entscheiden hatte das Bundesgericht im Rahmen der vorliegenden Beschwerde, ob beim Täter die Voraussetzungen für eine ordentliche Verwahrung im Sinne von Artikel 64 Absatz 1 des Strafgesetzbuches erfüllt wären, die bei andauernder Gefährlichkeit zeitlich ebenfalls unbeschränkt ist.
Lausanne, le 30 novembre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 5 novembre 2015 (6B_217/2015) Internement à vie annulé Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie prononcé par le Tribunal d'appel du canton de Bâle-Ville à l'encontre d'un délinquant sexuel multirécidiviste, parce qu'une condition légale n'est pas réalisée. Il admet partiellement le recours de l'intéressé et renvoie la cause pour nouvelle décision. Le Tribunal fédéral n'avait pas à se prononcer sur l'admissibilité d'un éventuel internement ordinaire. Depuis 1978, l'homme avait commis de nombreux délits sexuels et avait été condamné plusieurs fois à de longues peines privatives de liberté. En 2011, après avoir été libéré d'un internement dans le canton de Lucerne, il s'installa à Bâle. En 2011 et 2012, il y commit des actes d'ordre sexuel sur deux femmes qu'il avait préalablement endormies avec une substance. Le Tribunal pénal de Bâle-Ville le condamna en 2013 pour contraintes sexuelles et lésions corporelles simples répétées à une peine privative de liberté de quatre ans et demi et ordonna un internement à vie. Le Tribunal d'appel du canton de Bâle-Ville confirma la décision en 2014. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné, annule le jugement du Tribunal d'appel en ce qui concerne l'internement à vie et renvoie la cause à l'autorité précédente pour nouvelle décision. La loi exige, entre autres, pour un internement à vie (article 64 alinéa 1 bis du Code pénal) que, en commettant le crime, l'auteur ait porté ou voulu porter une atteinte « particulièrement grave » à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui. Or, tel n'est pas le cas pour les deux actes commis en 2011 et 2012. D'abord, une contrainte sexuelle en tant que telle ne cause pas nécessairement une atteinte « particulièrement grave » à la victime. Au contraire, toute sorte de comportements plus ou moins graves tombent sous le coup de la disposition réprimant la contrainte sexuelle. Preuve en est que l'auteur peut être puni alternativement d'une peine privative de liberté ou d'une peine pécuniaire. Dans le cas concret, les instances précédentes avaient motivé, pour l'essentiel, une atteinte « particulièrement grave » aux victimes, au motif qu'elles n'avaient pas participé consciemment à l'acte à la suite d'un état d'inconscience et qu'elles ne pourraient donc pas traiter l'acte leur vie durant. Il ne peut être donné à ce critère aucun sens déterminant pour les raisons suivantes : qu'une victime ne sache pas ce qui s'est passé après les faits est également susceptible de concerner l'infraction d'actes d'ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance (article 191 du Code pénal). Toutefois, l'infraction d'actes d'ordre sexuel commis sur une personne incapable de discernement ou de résistance ne fait pas partie des infractions visées par l'article 64 alinéa 1 bis du Code pénal qui peuvent donner lieu à un internement à vie. L'internement à vie ne peut dès lors pas non plus, dans le cas présent, être motivé par l'inconscience des victimes. Enfin, l'acte réalisé dans le cas concret – dans la mesure où il est connu – n'a causé aux victimes aucune atteinte « particulièrement grave ». Il est à noter qu'une peine privative de liberté de quatre ans et demi a été infligée à l'auteur, alors que la peine maximale possible était de quinze ans. Le Tribunal fédéral n'avait pas à se prononcer dans le présent recours sur la réalisation des conditions d'un internement ordinaire au sens de l'article 64 alinéa 1 du Code pénal, qui peut être également illimité dans le temps en cas de dangerosité permanente de l'auteur.
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6B_235_2018_2018_12_05_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 5. Dezember 2018 Embargo: 5. Dezember 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. November 2018 (6B_235/2018) Strafrechtliche Landesverweisung gegen EU-Bürger bestätigt Das Bundesgericht äussert sich in einem ersten Entscheid zur strafrechtlichen Landesverweisung im Zusammenhang mit dem Freizügigkeitsabkommen (FZA). Es bestätigt die vom Obergericht des Kantons Zürich gegen einen straffälligen EUBürger angeordnete Landesverweisung. Im konkreten Fall besteht kein Konflikt mit dem FZA, weshalb sich die Frage nach einem allfälligen Vorrang von Landesrecht oder FZA nicht gestellt hat. 2010 hatte die Schweizer Stimmbevölkerung die "Ausschaffungsinitiative" angenommen. Das Bundesparlament setzte die Verfassungsänderung in der Folge auf Gesetzesstufe um. Auf den 1. Oktober 2016 traten entsprechende Anpassungen des Strafgesetzbuches (StGB) in Kraft, unter anderem Artikel 66a StGB zur obligatorischen Landesverweisung und Artikel 66a bis StGB zur nicht obligatorischen Landesverweisung. Im konkreten Fall hatte ein schwedisch-serbischer Doppelbürger mit Aufenthaltsbewilligung B im November 2016 bei einer Auseinandersetzung einem Kontrahenten eine Flasche an den Kopf geworfen und ihm damit eine 2 bis 3 Zentimeter lange Wunde zugefügt. Zudem bedrohte er ihn mit dem Tod. Das Obergericht des Kantons Zürich verhängte gegen den Mann im Januar 2018 wegen qualifizierter einfacher Körperverletzung sowie Drohung eine unbedingte Freiheitsstrafe von 8 Monaten und ordnete den Vollzug von zwei Vorstrafen an. Es verwies ihn zudem gestützt auf Artikel 66a bis des StGB für drei Jahre des Landes. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Als schwedisch-serbischer Doppelbürger hat sich der Betroffene auf das FZA berufen. Er macht im Wesentlichen geltend, dass bei der strafrechtlichen Landesverweisung ein grundsätzlicher Konflikt zum FZA bestehe; für die Wegweisung von EU-Bürgern sei das FZA massgebend und nicht das Landesrecht. Das Anwesenheitsrecht in einem Vertragsstaat gemäss FZA steht unter dem doppelten Vorbehalt eines rechtmässigen Aufenthalts und eines rechtskonformen Verhaltens der betroffenen Person. Die Schweiz ist beim Erlass von Strafrecht auf ihrem Territorium nicht an das FZA gebunden, sie muss jedoch die völkerrechtlich vereinbarten Bestimmungen des FZA beachten. Bei der Prüfung einer Landesverweisung hat das Strafgericht zunächst das vertraute Landesrecht anzuwenden. Ist das Ergebnis wie hier mit dem FZA kompatibel, stellt sich die Frage des Vorrangs der landesrechtlichen Normen oder des FZA nicht. Bezüglich der Landesverweisung im konkreten Fall hat das Obergericht unter anderem erwogen, dass sich diese aufgrund der erheblichen Gefahr weiterer Straftaten aufdränge, insbesondere solcher gegen Leib und Leben. Die Rückfallgefahr erscheine aufgrund der Anlasstat und der Tendenz zu zunehmender Gewaltanwendung als so erheblich, dass eine Landesverweisung auch nach den Massstäben des Europäischen Gerichtshofs zulässig und am Platze sei. Gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts kann für eine Massnahme zur Beendigung des Aufenthalts gemäss FZA ein geringes, aber tatsächlich vorhandenes Rückfallrisiko genügen, sofern dieses eine schwere Verletzung hoher Rechtsgüter wie zum Beispiel die körperliche Unversehrtheit betrifft. Nicht erforderlich ist, dass weitere Straftaten mit Gewissheit zu erwarten sind. Allerdings würde das FZA einer Massnahme zur Begrenzung der Freizügigkeit entgegenstehen, wenn diese lediglich unter Verweis auf die öffentliche Ordnung oder allein aus generalpräventiven Gründen verfügt würde. Das ist vorliegend nicht der Fall. Der Betroffene bringt vor, eine Beendigung des Aufenthalts gemäss FZA setze eine tatsächliche und hinreichend schwere Gefährdung voraus, welche ein Grundinteresse der Gesellschaft berühre. Mit Blick auf die Rechtsprechung des Bundesgerichts sei die Wegweisung eines EU-Bürgers nur bei schwerwiegenden, mehrfach verübten Delikten mit dem FZA vereinbar. Sein Fall könne damit nicht verglichen werden. Mit dieser Argumentation bezieht sich der Betroffene auf die Rechtsprechung im Bereich des Ausländerrechts, welche vor dem Inkrafttreten der Ausführungsgesetzgebung zur Ausschaffungsinitiative ergangen ist. Die von Volk und Ständen angenommene Ausschaffungsinitiative und deren Umsetzung durch das Parlament führt zu einer klaren Verschärfung der Praxis mittels der strafrechtlichen Landesverweisung. Das Zürcher Obergericht hat bei seinem Entscheid den Willen des Gesetzgebers beachtet und auch das Verhältnismässigkeitsprinzip berücksichtigt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 5 décembre 2018 Embargo : 5 décembre 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 1er novembre 2018 (6B_235/2018) Expulsion pénale d'un citoyen de l'Union européenne confirmée Le Tribunal fédéral se prononce pour la première fois dans un arrêt sur l'expulsion pénale en relation avec l'Accord sur la libre circulation des personnes (ALCP). Il confirme l'expulsion, ordonnée par la Cour suprême du canton de Zurich, d'un condamné citoyen de l'Union européenne. Il n'existe, dans le présent cas, pas de conflit avec l'ALCP, de sorte que la question d'une éventuelle primauté du droit national ou de l'ALCP ne s'est pas posée. En 2010, le peuple et les cantons ont adopté l'initiative populaire fédérale « pour le renvoi des étrangers criminels ». L'Assemblée fédérale a par la suite traduit cette modification constitutionnelle dans la législation. Le 1 er octobre 2016, les modifications correspondantes du Code pénal (CP) sont entrées en vigueur, notamment l'article 66a CP sur l'expulsion obligatoire ainsi que l'article 66a bis CP sur l'expulsion non obligatoire. Dans le cas d'espèce, un citoyen binational suédois et serbe au bénéfice d'une autorisation de séjour B avait, lors d'une altercation en novembre 2016, lancé une bouteille à la tête de son adversaire, causant à ce dernier une blessure longue de 2 à 3 centimètres. Il l'avait en outre menacé de mort. En janvier 2018, la Cour suprême du canton de Zurich avait condamné cet individu, pour lésions corporelles simples qualifiées ainsi que pour menaces, à une peine privative de liberté ferme de 8 mois et ordonnait l'exécution de deux peines prononcées antérieurement. Elle avait en outre ordonné son expulsion du territoire suisse, pour une durée de trois ans, sur la base de l'article 66abis CP. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par l'intéressé contre cette décision. En tant que citoyen binational suédois et serbe, celui-ci s'est prévalu de l'ALCP. Il fait en substance valoir que l'expulsion pénale entrerait fondamentalement en conflit avec l'ALCP ; pour le renvoi des citoyens de l'Union européenne, l'ALCP serait déterminant et non le droit national. Le droit au séjour dans un état partie existe, selon l'ALCP, sous la double réserve d'un séjour légal et du comportement conforme à la loi de la personne concernée. La Suisse n'est pas liée par l'ALCP pour l'adoption du droit pénal sur son propre territoire, mais doit cependant respecter les engagements découlant de l'ALCP. Dans l'examen d'une expulsion pénale, le tribunal pénal doit tout d'abord appliquer le droit national. Si le résultat est, comme en l'espèce, compatible avec l'ALCP, la question de la primauté des normes légales nationales ou de l'ALCP ne se pose pas. Concernant l'expulsion dans le présent cas, la Cour suprême du canton de Zurich a notamment considéré que cette mesure s'imposait, compte tenu du danger important de commission de nouvelles infractions, en particulier dirigées contre la vie et l'intégrité physique d'autrui. Le risque de récidive apparaissait si important, vu les faits de la cause et la tendance croissante de l'intéressé à recourir à la violence, qu'une expulsion était également permise selon les critères de la Cour de justice de l'Union européenne. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, un risque de récidive faible mais effectif peut suffire pour prononcer une mesure mettant fin au séjour selon l'ALCP, pour autant que celui-ci concerne une atteinte grave à des biens juridiques importants, par exemple l'intégrité corporelle. Il n'est pas nécessaire de s'attendre avec certitude à de nouvelles infractions. Toutefois, l'ALCP ferait obstacle à une mesure limitant la libre circulation si celle-ci devait être prononcée seulement en référence à l'ordre public ou pour des motifs de prévention générale. Cela n'est pas le cas en l'espèce. L'intéressé soutient qu'une fin du séjour selon l'ALCP suppose l'existence d'une menace réelle et d'une certaine gravité affectant un intérêt fondamental de la société. Au regard de la jurisprudence du Tribunal fédéral, le renvoi d'un citoyen de l'Union européenne ne serait compatible avec l'ALCP qu'en présence de multiples infractions graves ; ce qui selon lui n'est pas le cas dans cette affaire. Par cette argumentation, l'intéressé se réfère à la jurisprudence rendue en matière de droit des étrangers, laquelle a été adoptée avant la mise en oeuvre législative de l'initiative sur le renvoi des étrangers criminels. Cette initiative, acceptée par le peuple et les cantons, ainsi que sa mise en oeuvre par le Parlement, conduisent à un clair durcissement de la pratique au moyen de l'expulsion pénale. La Cour suprême du canton de Zurich a, par sa décision, respecté la volonté du législateur tout en observant le principe de proportionnalité.
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6B_235_2018_2018_12_05_T_{lang}
Lausanne, 5. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 1. November 2018 (6B_235/2018) Strafrechtliche Landesverweisung gegen EU-Bürger bestätigt Das Bundesgericht äussert sich in einem ersten Entscheid zur strafrechtlichen Landesverweisung im Zusammenhang mit dem Freizügigkeitsabkommen (FZA). Es bestätigt die vom Obergericht des Kantons Zürich gegen einen straffälligen EUBürger angeordnete Landesverweisung. Im konkreten Fall besteht kein Konflikt mit dem FZA, weshalb sich die Frage nach einem allfälligen Vorrang von Landesrecht oder FZA nicht gestellt hat. 2010 hatte die Schweizer Stimmbevölkerung die "Ausschaffungsinitiative" angenommen. Das Bundesparlament setzte die Verfassungsänderung in der Folge auf Gesetzesstufe um. Auf den 1. Oktober 2016 traten entsprechende Anpassungen des Strafgesetzbuches (StGB) in Kraft, unter anderem Artikel 66a StGB zur obligatorischen Landesverweisung und Artikel 66a bis StGB zur nicht obligatorischen Landesverweisung. Im konkreten Fall hatte ein schwedisch-serbischer Doppelbürger mit Aufenthaltsbewilligung B im November 2016 bei einer Auseinandersetzung einem Kontrahenten eine Flasche an den Kopf geworfen und ihm damit eine 2 bis 3 Zentimeter lange Wunde zugefügt. Zudem bedrohte er ihn mit dem Tod. Das Obergericht des Kantons Zürich verhängte gegen den Mann im Januar 2018 wegen qualifizierter einfacher Körperverletzung sowie Drohung eine unbedingte Freiheitsstrafe von 8 Monaten und ordnete den Vollzug von zwei Vorstrafen an. Es verwies ihn zudem gestützt auf Artikel 66a bis des StGB für drei Jahre des Landes. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Als schwedisch-serbischer Doppelbürger hat sich der Betroffene auf das FZA berufen. Er macht im Wesentlichen geltend, dass bei der strafrechtlichen Landesverweisung ein grundsätzlicher Konflikt zum FZA bestehe; für die Wegweisung von EU-Bürgern sei das FZA massgebend und nicht das Landesrecht. Das Anwesenheitsrecht in einem Vertragsstaat gemäss FZA steht unter dem doppelten Vorbehalt eines rechtmässigen Aufenthalts und eines rechtskonformen Verhaltens der betroffenen Person. Die Schweiz ist beim Erlass von Strafrecht auf ihrem Territorium nicht an das FZA gebunden, sie muss jedoch die völkerrechtlich vereinbarten Bestimmungen des FZA beachten. Bei der Prüfung einer Landesverweisung hat das Strafgericht zunächst das vertraute Landesrecht anzuwenden. Ist das Ergebnis wie hier mit dem FZA kompatibel, stellt sich die Frage des Vorrangs der landesrechtlichen Normen oder des FZA nicht. Bezüglich der Landesverweisung im konkreten Fall hat das Obergericht unter anderem erwogen, dass sich diese aufgrund der erheblichen Gefahr weiterer Straftaten aufdränge, insbesondere solcher gegen Leib und Leben. Die Rückfallgefahr erscheine aufgrund der Anlasstat und der Tendenz zu zunehmender Gewaltanwendung als so erheblich, dass eine Landesverweisung auch nach den Massstäben des Europäischen Gerichtshofs zulässig und am Platze sei. Gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts kann für eine Massnahme zur Beendigung des Aufenthalts gemäss FZA ein geringes, aber tatsächlich vorhandenes Rückfallrisiko genügen, sofern dieses eine schwere Verletzung hoher Rechtsgüter wie zum Beispiel die körperliche Unversehrtheit betrifft. Nicht erforderlich ist, dass weitere Straftaten mit Gewissheit zu erwarten sind. Allerdings würde das FZA einer Massnahme zur Begrenzung der Freizügigkeit entgegenstehen, wenn diese lediglich unter Verweis auf die öffentliche Ordnung oder allein aus generalpräventiven Gründen verfügt würde. Das ist vorliegend nicht der Fall. Der Betroffene bringt vor, eine Beendigung des Aufenthalts gemäss FZA setze eine tatsächliche und hinreichend schwere Gefährdung voraus, welche ein Grundinteresse der Gesellschaft berühre. Mit Blick auf die Rechtsprechung des Bundesgerichts sei die Wegweisung eines EU-Bürgers nur bei schwerwiegenden, mehrfach verübten Delikten mit dem FZA vereinbar. Sein Fall könne damit nicht verglichen werden. Mit dieser Argumentation bezieht sich der Betroffene auf die Rechtsprechung im Bereich des Ausländerrechts, welche vor dem Inkrafttreten der Ausführungsgesetzgebung zur Ausschaffungsinitiative ergangen ist. Die von Volk und Ständen angenommene Ausschaffungsinitiative und deren Umsetzung durch das Parlament führt zu einer klaren Verschärfung der Praxis mittels der strafrechtlichen Landesverweisung. Das Zürcher Obergericht hat bei seinem Entscheid den Willen des Gesetzgebers beachtet und auch das Verhältnismässigkeitsprinzip berücksichtigt.
Lausanne, le 5 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 1er novembre 2018 (6B_235/2018) Expulsion pénale d'un citoyen de l'Union européenne confirmée Le Tribunal fédéral se prononce pour la première fois dans un arrêt sur l'expulsion pénale en relation avec l'Accord sur la libre circulation des personnes (ALCP). Il confirme l'expulsion, ordonnée par la Cour suprême du canton de Zurich, d'un condamné citoyen de l'Union européenne. Il n'existe, dans le présent cas, pas de conflit avec l'ALCP, de sorte que la question d'une éventuelle primauté du droit national ou de l'ALCP ne s'est pas posée. En 2010, le peuple et les cantons ont adopté l'initiative populaire fédérale « pour le renvoi des étrangers criminels ». L'Assemblée fédérale a par la suite traduit cette modification constitutionnelle dans la législation. Le 1 er octobre 2016, les modifications correspondantes du Code pénal (CP) sont entrées en vigueur, notamment l'article 66a CP sur l'expulsion obligatoire ainsi que l'article 66a bis CP sur l'expulsion non obligatoire. Dans le cas d'espèce, un citoyen binational suédois et serbe au bénéfice d'une autorisation de séjour B avait, lors d'une altercation en novembre 2016, lancé une bouteille à la tête de son adversaire, causant à ce dernier une blessure longue de 2 à 3 centimètres. Il l'avait en outre menacé de mort. En janvier 2018, la Cour suprême du canton de Zurich avait condamné cet individu, pour lésions corporelles simples qualifiées ainsi que pour menaces, à une peine privative de liberté ferme de 8 mois et ordonnait l'exécution de deux peines prononcées antérieurement. Elle avait en outre ordonné son expulsion du territoire suisse, pour une durée de trois ans, sur la base de l'article 66abis CP. Le Tribunal fédéral rejette le recours formé par l'intéressé contre cette décision. En tant que citoyen binational suédois et serbe, celui-ci s'est prévalu de l'ALCP. Il fait en substance valoir que l'expulsion pénale entrerait fondamentalement en conflit avec l'ALCP ; pour le renvoi des citoyens de l'Union européenne, l'ALCP serait déterminant et non le droit national. Le droit au séjour dans un état partie existe, selon l'ALCP, sous la double réserve d'un séjour légal et du comportement conforme à la loi de la personne concernée. La Suisse n'est pas liée par l'ALCP pour l'adoption du droit pénal sur son propre territoire, mais doit cependant respecter les engagements découlant de l'ALCP. Dans l'examen d'une expulsion pénale, le tribunal pénal doit tout d'abord appliquer le droit national. Si le résultat est, comme en l'espèce, compatible avec l'ALCP, la question de la primauté des normes légales nationales ou de l'ALCP ne se pose pas. Concernant l'expulsion dans le présent cas, la Cour suprême du canton de Zurich a notamment considéré que cette mesure s'imposait, compte tenu du danger important de commission de nouvelles infractions, en particulier dirigées contre la vie et l'intégrité physique d'autrui. Le risque de récidive apparaissait si important, vu les faits de la cause et la tendance croissante de l'intéressé à recourir à la violence, qu'une expulsion était également permise selon les critères de la Cour de justice de l'Union européenne. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, un risque de récidive faible mais effectif peut suffire pour prononcer une mesure mettant fin au séjour selon l'ALCP, pour autant que celui-ci concerne une atteinte grave à des biens juridiques importants, par exemple l'intégrité corporelle. Il n'est pas nécessaire de s'attendre avec certitude à de nouvelles infractions. Toutefois, l'ALCP ferait obstacle à une mesure limitant la libre circulation si celle-ci devait être prononcée seulement en référence à l'ordre public ou pour des motifs de prévention générale. Cela n'est pas le cas en l'espèce. L'intéressé soutient qu'une fin du séjour selon l'ALCP suppose l'existence d'une menace réelle et d'une certaine gravité affectant un intérêt fondamental de la société. Au regard de la jurisprudence du Tribunal fédéral, le renvoi d'un citoyen de l'Union européenne ne serait compatible avec l'ALCP qu'en présence de multiples infractions graves ; ce qui selon lui n'est pas le cas dans cette affaire. Par cette argumentation, l'intéressé se réfère à la jurisprudence rendue en matière de droit des étrangers, laquelle a été adoptée avant la mise en oeuvre législative de l'initiative sur le renvoi des étrangers criminels. Cette initiative, acceptée par le peuple et les cantons, ainsi que sa mise en oeuvre par le Parlement, conduisent à un clair durcissement de la pratique au moyen de l'expulsion pénale. La Cour suprême du canton de Zurich a, par sa décision, respecté la volonté du législateur tout en observant le principe de proportionnalité.
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6B_237_2019_2019_06_05_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 5. Juni 2019 Embargo: 5. Juni 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. Mai 2019 (6B_237/2019) Mordfälle Rupperswil: Keine ambulante Therapie für Täter Gegen den Täter des Vierfachmordes von Rupperswil/AG kann die von ihm beantragte vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme nicht angeordnet werden, weil mit der unangefochten gebliebenen Verwahrung von seiner langfristigen Untherapierbarkeit auszugehen ist. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde gegen den Entscheid des Aargauer Obergerichts ab. Der Mann hatte 2015 in Rupperswil im Kanton Aargau vier Personen getötet und in diesem Zusammenhang andere schwere Straftaten begangen. Das Bezirksgericht Lenzburg sprach ihn 2018 des mehrfachen Mordes sowie weiterer Delikte schuldig und verurteilte ihn zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Gleichzeitig ordnete es die ordentliche Verwahrung sowie eine vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme zur Behandlung der psychischen Störungen des Betroffenen an. In teilweiser Gutheissung der Anschlussberufung der Staatsanwaltschaft hob das Obergericht des Kantons Aargau die vollzugsbegleitende ambulante Massnahme auf. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab, mit der er einzig den Verzicht auf die vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme rügte. Die Anordnung einer therapeutischen Massnahme erfordert eine hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb von fünf Jahren eine wesentliche Verbesserung des für die Delikte relevanten schweren psychischen Störungsbildes bewirkt werden kann. Gegen den Betroffenen wurde eine lebenslange Freiheitsstrafe kombiniert mit einer ordentlichen Verwahrung ausgesprochen. Die Anordnung einer Verwahrung setzt die Unbehandelbarkeit beziehungsweise eine langfristige Nichttherapierbarkeit des psychisch gestörten Täters voraus. Die Verwahrung bildet nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens. Die für die Verwahrung vorausgesetzte Unbehandelbarkeit und die Aussichtslosigkeit einer therapeutischen Massnahme stehen somit fest, weshalb die Eingangsbedingungen für eine vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme nicht erfüllt sind. Mit deren Verweigerung ist das Obergericht im Übrigen auch nicht von den Gutachten der beiden Sachverständigen abgewichen. Diese haben vor Obergericht bestätigt, dass innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre keine deutliche Verbesserung der Rückfallgefahr zu erreichen sei. Dass von der Anordnung einer therapeutischen Massnahme abgesehen wird, bedeutet nicht, dass der Betroffene nicht die nötige Unterstützung erhalten könnte. Die Vorinstanz hat auf die im Rahmen des Strafvollzugs angebotenen Möglichkeiten verwiesen, namentlich auf die freiwillige psychiatrische Versorgung. Es wird zudem von Gesetzes wegen regelmässig zu prüfen sein, ob die Voraussetzungen für einen Übertritt in eine stationäre therapeutische Behandlung erfüllt sind.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 5 juin 2019 Embargo : 5 juin 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 mai 2019 (6B_237/2019) Assassinats de Rupperswil : pas de thérapie ambulatoire pour l'auteur La mesure thérapeutique ambulatoire requise par l'auteur des quatre assassinats de Rupperswil/AG ne peut pas être ordonnée car son internement, qui n'a fait l'objet d'aucun recours, suppose sa non-amendabilité à long terme. Le Tribunal fédéral rejette son recours contre la décision de la Cour suprême argovienne. En 2015, l'homme avait tué quatre personnes à Rupperswil, dans le canton d'Argovie, et avait commis d'autres infractions graves dans ce contexte. En 2018, le Tribunal de district de Lenzburg l'a reconnu coupable de multiples assassinats ainsi que d'autres infractions et l'a condamné à une peine privative de liberté à vie. Il a également ordonné un internement ordinaire ainsi qu'une mesure thérapeutique ambulatoire pour le traitement des troubles psychiques de l'intéressé. La Cour suprême du canton d'Argovie a partiellement admis l'appel du Ministère public et levé la mesure ambulatoire. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'homme, qui portait uniquement sur le refus d'une mesure thérapeutique ambulatoire. Le prononcé d'une mesure thérapeutique exige qu'il soit suffisamment vraisemblable qu'elle entraîne, dans un délai de cinq ans, une amélioration concrète des graves troubles psychiques liés à la commission des infractions. Dans le cas de l'intéressé, une peine privative de liberté à vie combinée avec un internement ordinaire ont été ordonnés. Le prononcé d'un internement suppose que l'auteur soit non-amendable, plus particulièrement que ses troubles psychiques ne soient pas accessibles aux soins sur le long terme. L'internement n'est pas l'objet de la présente procédure. La non-amendabilité exigée pour l'internement et l'absence de perspective d'amélioration résultant d'une mesure thérapeutique établissent ainsi que les conditions d'une mesure thérapeutique ambulatoire ne sont pas remplies. Au demeurant, la Cour suprême ne s'est pas non plus écartée des rapports des deux experts en prononçant ce refus. Ceux-ci ont confirmé devant la Cour suprême qu'aucune amélioration sensible de la dangerosité ne pourrait être atteinte dans un délai de cinq à dix ans. Le fait qu'aucune mesure thérapeutique n'ait été ordonnée ne signifie pas que l'intéressé ne pourrait pas obtenir le soutien nécessaire. L'autorité précédente a renvoyé aux possibilités proposées dans le cadre de l'exécution de la peine, notamment aux soins psychiatriques volontaires. Il doit en outre être examiné régulièrement, conformément à la loi, si les conditions d'un passage à un traitement thérapeutique institutionnel sont remplies.
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6B_237_2019_2019_06_05_T_{lang}
Lausanne, 5. Juni 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. Mai 2019 (6B_237/2019) Mordfälle Rupperswil: Keine ambulante Therapie für Täter Gegen den Täter des Vierfachmordes von Rupperswil/AG kann die von ihm beantragte vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme nicht angeordnet werden, weil mit der unangefochten gebliebenen Verwahrung von seiner langfristigen Untherapierbarkeit auszugehen ist. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde gegen den Entscheid des Aargauer Obergerichts ab. Der Mann hatte 2015 in Rupperswil im Kanton Aargau vier Personen getötet und in diesem Zusammenhang andere schwere Straftaten begangen. Das Bezirksgericht Lenzburg sprach ihn 2018 des mehrfachen Mordes sowie weiterer Delikte schuldig und verurteilte ihn zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Gleichzeitig ordnete es die ordentliche Verwahrung sowie eine vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme zur Behandlung der psychischen Störungen des Betroffenen an. In teilweiser Gutheissung der Anschlussberufung der Staatsanwaltschaft hob das Obergericht des Kantons Aargau die vollzugsbegleitende ambulante Massnahme auf. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab, mit der er einzig den Verzicht auf die vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme rügte. Die Anordnung einer therapeutischen Massnahme erfordert eine hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb von fünf Jahren eine wesentliche Verbesserung des für die Delikte relevanten schweren psychischen Störungsbildes bewirkt werden kann. Gegen den Betroffenen wurde eine lebenslange Freiheitsstrafe kombiniert mit einer ordentlichen Verwahrung ausgesprochen. Die Anordnung einer Verwahrung setzt die Unbehandelbarkeit beziehungsweise eine langfristige Nichttherapierbarkeit des psychisch gestörten Täters voraus. Die Verwahrung bildet nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens. Die für die Verwahrung vorausgesetzte Unbehandelbarkeit und die Aussichtslosigkeit einer therapeutischen Massnahme stehen somit fest, weshalb die Eingangsbedingungen für eine vollzugsbegleitende ambulante therapeutische Massnahme nicht erfüllt sind. Mit deren Verweigerung ist das Obergericht im Übrigen auch nicht von den Gutachten der beiden Sachverständigen abgewichen. Diese haben vor Obergericht bestätigt, dass innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre keine deutliche Verbesserung der Rückfallgefahr zu erreichen sei. Dass von der Anordnung einer therapeutischen Massnahme abgesehen wird, bedeutet nicht, dass der Betroffene nicht die nötige Unterstützung erhalten könnte. Die Vorinstanz hat auf die im Rahmen des Strafvollzugs angebotenen Möglichkeiten verwiesen, namentlich auf die freiwillige psychiatrische Versorgung. Es wird zudem von Gesetzes wegen regelmässig zu prüfen sein, ob die Voraussetzungen für einen Übertritt in eine stationäre therapeutische Behandlung erfüllt sind.
Lausanne, le 5 juin 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 mai 2019 (6B_237/2019) Assassinats de Rupperswil : pas de thérapie ambulatoire pour l'auteur La mesure thérapeutique ambulatoire requise par l'auteur des quatre assassinats de Rupperswil/AG ne peut pas être ordonnée car son internement, qui n'a fait l'objet d'aucun recours, suppose sa non-amendabilité à long terme. Le Tribunal fédéral rejette son recours contre la décision de la Cour suprême argovienne. En 2015, l'homme avait tué quatre personnes à Rupperswil, dans le canton d'Argovie, et avait commis d'autres infractions graves dans ce contexte. En 2018, le Tribunal de district de Lenzburg l'a reconnu coupable de multiples assassinats ainsi que d'autres infractions et l'a condamné à une peine privative de liberté à vie. Il a également ordonné un internement ordinaire ainsi qu'une mesure thérapeutique ambulatoire pour le traitement des troubles psychiques de l'intéressé. La Cour suprême du canton d'Argovie a partiellement admis l'appel du Ministère public et levé la mesure ambulatoire. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'homme, qui portait uniquement sur le refus d'une mesure thérapeutique ambulatoire. Le prononcé d'une mesure thérapeutique exige qu'il soit suffisamment vraisemblable qu'elle entraîne, dans un délai de cinq ans, une amélioration concrète des graves troubles psychiques liés à la commission des infractions. Dans le cas de l'intéressé, une peine privative de liberté à vie combinée avec un internement ordinaire ont été ordonnés. Le prononcé d'un internement suppose que l'auteur soit non-amendable, plus particulièrement que ses troubles psychiques ne soient pas accessibles aux soins sur le long terme. L'internement n'est pas l'objet de la présente procédure. La non-amendabilité exigée pour l'internement et l'absence de perspective d'amélioration résultant d'une mesure thérapeutique établissent ainsi que les conditions d'une mesure thérapeutique ambulatoire ne sont pas remplies. Au demeurant, la Cour suprême ne s'est pas non plus écartée des rapports des deux experts en prononçant ce refus. Ceux-ci ont confirmé devant la Cour suprême qu'aucune amélioration sensible de la dangerosité ne pourrait être atteinte dans un délai de cinq à dix ans. Le fait qu'aucune mesure thérapeutique n'ait été ordonnée ne signifie pas que l'intéressé ne pourrait pas obtenir le soutien nécessaire. L'autorité précédente a renvoyé aux possibilités proposées dans le cadre de l'exécution de la peine, notamment aux soins psychiatriques volontaires. Il doit en outre être examiné régulièrement, conformément à la loi, si les conditions d'un passage à un traitement thérapeutique institutionnel sont remplies.
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6B_24_2017_2017_11_28_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 28. November 2017 Embargo: 28. November 2017, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 13. November 2017 (6B_24/2017) Präzisierung der Rechtsprechung zum "Rasertatbestand" Das Bundesgericht präzisiert seine Rechtsprechung zum "Rasertatbestand". Wird die signalisierte Höchstgeschwindigkeit um das in Artikel 90 Absatz 4 des Strassenverkehrsgesetzes festgelegte Mass überschritten, ist zwar grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern geschaffen hat und den Rasertatbestand erfüllt. Diese Vermutung kann beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände jedoch widerlegt werden. 2013 wurden im Strassenverkehrsgesetz (SVG) Regelungen zu Raser-Delikten eingeführt. So wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft, wer durch eine vorsätzliche Verletzung elementarer Verkehrsregeln das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingeht (Artikel 90 Absatz 3 SVG). Dies ist unter anderem der Fall, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit um einen der in Artikel 90 Absatz 4 SVG festgelegten Richtwerte überschritten wird (mindestens 40 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, 50 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, 60 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 80 km/h, 80 km/h bei Höchstgeschwindigkeit über 80 km/h). Im konkreten Fall hatte ein Motorradlenker die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h um 58 km/h überschritten. Er wurde dafür gemäss Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG mit einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene im Wesentlichen, kein hohes Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten oder Todesopfern geschaffen zu haben. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde ab, präzisiert aber seine Praxis. Wer das Tempolimit um einen der in Artikel 90 SVG Absatz 4 festgelegten Richtwerte überschreitet, begeht in jedem Fall eine Verletzung elementarer Verkehrsregeln gemäss Artikel 90 Absatz 3 SVG. Eine entsprechende Tempoüberschreitung genügt grundsätzlich auch, um im Sinne der fraglichen Bestimmung ein hohes Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten oder Todesopfern zu schaffen. Dabei handelt es sich jedoch um eine Vermutung, die beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände widerlegt werden kann. Insbesondere wenn die Beschränkung der Geschwindigkeit zu einem anderen Zweck als der Verkehrssicherheit angeordnet wurde – etwa bloss vorübergehend aus ökologischen Gründen – ist es möglich, dass der Tempoexzess nicht zu einer qualifizierten Gefahr im Sinne von Artikel 90 Absatz 3 SVG geführt hat. Vorliegend bestehen keine solchen ausserordentlichen Umstände. In seinem Entscheid verweist das Bundesgericht unter anderem auf ein Grundsatzurteil von 2016 (BGE 142 IV 137, Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 22. Juni 2016). Gemäss diesem Urteil muss der Richter über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände ein vorsätzliches Handeln des Täters und damit ein Raserdelikt zu verneinen. Zu beachten ist weiter, dass bei der Prüfung einer groben Verkehrsregelverletzung (Artikel 90 Absatz 2 SVG) infolge Überschreitung der vom Bundesgericht festgelegten Tempo-Richtwerte ausserordentliche Umstände ebenfalls zu berücksichtigen sind. Hinzu kommt, dass Raserdelikte auch möglich sind, wenn die Richtwerte von Artikel 90 Absatz 4 nicht überschritten wurden. Es macht deshalb Sinn, wenn umgekehrt beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände trotz Erreichen der Richtwerte ein Raserdelikt verneint werden kann.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 28 novembre 2017 Embargo : 28 novembre 2017, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 13 novembre 2017 (6B_24/2017) Précision de la jurisprudence en lien avec le « comportement de chauffard » Le Tribunal fédéral précise sa jurisprudence en lien avec le « comportement de chauffard ». Lorsque l'excès de vitesse atteint un des seuils de l'article 90 alinéa 4 de la loi sur la circulation routière il faut partir du principe que le conducteur a créé un grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort et ainsi réalisé le comportement de chauffard. Cette présomption peut toutefois être renversée en cas de circonstances exceptionnelles. Les dispositions sur le délit de chauffard ont été introduites dans la loi sur la circulation routière (LCR) en 2013. Ainsi, est puni d'une peine privative de liberté d'un à quatre ans, celui qui, par une violation intentionnelle des règles fondamentales de la circulation, accepte de courir un grand risque d'accident pouvant entraîner de graves blessures ou la mort (article 90 alinéa 3 LCR). C'est notamment le cas lorsque l'un des seuils de dépassement de vitesse de l'article 90 alinéa 4 LCR a été dépassé (au moins 40 km/h, là où la limite était fixée à 30 km/h ; 50 km/h, là où la limite était fixée à 50 km/h ; 60 km/h, là où la limite était fixée à 80 km/h ; 80 km/h, là où la limite était fixée à plus de 80 km/h). Dans le cas concret, le conducteur de la moto avait dépassé la limitation de vitesse fixée à 50 km/h de 58 km/h. Il a été condamné pour ce comportement à une peine privative de liberté d'un an avec sursis en vertu de l'article 90 alinéa 3 et 4 LCR. Dans son recours auprès du Tribunal fédéral, le recourant a soutenu en substance, qu'il n'avait pas créé de grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort. Le Tribunal fédéral rejette son recours et précise sa jurisprudence. Celui qui dépasse les seuils de dépassement de vitesse fixés à l'article 90 alinéa 4 LCR commet dans tous les cas une violation d'une règle fondamentale de la circulation routière. En principe, un tel dépassement de vitesse suffit aussi pour créer un grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort au sens de la disposition légale. Il s'agit toutefois d'une présomption qui peut être renversée en cas de circonstances exceptionnelles. En particulier, lorsque la limitation de vitesse n'avait pas pour objet la sécurité routière – mais temporairement des motifs écologiques – l'excès de vitesse peut ne pas constituer un danger qualifié au sens de l'article 90 alinéa 3 LCR. Le cas d'espèce ne présente pas de circonstances exceptionnelles. Dans sa décision, le Tribunal fédéral se réfère notamment à un arrêt de principe de 2016 (ATF 142 IV 137, communiqué de presse du 22 juin 2016). D'après cet arrêt, le juge doit conserver une marge de manoeuvre restreinte, pour dénier l'intention de l'auteur et ainsi la réalisation du délit de chauffard, en cas de circonstances exceptionnelles. Il y a lieu de rendre attentif au fait que, lors de l'examen de violations graves des règles de la circulation routière (article 90 alinéa 2 LCR) en raison d'un seuil de dépassement de vitesse tel que fixé par le Tribunal fédéral, les circonstances exceptionnelles entrent également en considération. Il est précisé que la réalisation du délit de chauffard est possible quand bien même les seuils de dépassement de l'article 90 alinéa 4 LCR ne sont pas atteints. Ainsi, il fait sens qu'à l'inverse, des circonstances exceptionnelles permettent de considérer que le « délit de chauffard » n'est pas réalisé alors même que l'une des valeurs indicatives a été atteinte.
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6B_24_2017_2017_11_28_T_{lang}
Lausanne, 28. November 2017 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 13. November 2017 (6B_24/2017) Präzisierung der Rechtsprechung zum "Rasertatbestand" Das Bundesgericht präzisiert seine Rechtsprechung zum "Rasertatbestand". Wird die signalisierte Höchstgeschwindigkeit um das in Artikel 90 Absatz 4 des Strassenverkehrsgesetzes festgelegte Mass überschritten, ist zwar grundsätzlich davon auszugehen, dass der Fahrzeuglenker das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern geschaffen hat und den Rasertatbestand erfüllt. Diese Vermutung kann beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände jedoch widerlegt werden. 2013 wurden im Strassenverkehrsgesetz (SVG) Regelungen zu Raser-Delikten eingeführt. So wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft, wer durch eine vorsätzliche Verletzung elementarer Verkehrsregeln das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingeht (Artikel 90 Absatz 3 SVG). Dies ist unter anderem der Fall, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit um einen der in Artikel 90 Absatz 4 SVG festgelegten Richtwerte überschritten wird (mindestens 40 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, 50 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, 60 km/h bei Höchstgeschwindigkeit 80 km/h, 80 km/h bei Höchstgeschwindigkeit über 80 km/h). Im konkreten Fall hatte ein Motorradlenker die signalisierte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h um 58 km/h überschritten. Er wurde dafür gemäss Artikel 90 Absätze 3 und 4 SVG mit einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene im Wesentlichen, kein hohes Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten oder Todesopfern geschaffen zu haben. Das Bundesgericht weist seine Beschwerde ab, präzisiert aber seine Praxis. Wer das Tempolimit um einen der in Artikel 90 SVG Absatz 4 festgelegten Richtwerte überschreitet, begeht in jedem Fall eine Verletzung elementarer Verkehrsregeln gemäss Artikel 90 Absatz 3 SVG. Eine entsprechende Tempoüberschreitung genügt grundsätzlich auch, um im Sinne der fraglichen Bestimmung ein hohes Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten oder Todesopfern zu schaffen. Dabei handelt es sich jedoch um eine Vermutung, die beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände widerlegt werden kann. Insbesondere wenn die Beschränkung der Geschwindigkeit zu einem anderen Zweck als der Verkehrssicherheit angeordnet wurde – etwa bloss vorübergehend aus ökologischen Gründen – ist es möglich, dass der Tempoexzess nicht zu einer qualifizierten Gefahr im Sinne von Artikel 90 Absatz 3 SVG geführt hat. Vorliegend bestehen keine solchen ausserordentlichen Umstände. In seinem Entscheid verweist das Bundesgericht unter anderem auf ein Grundsatzurteil von 2016 (BGE 142 IV 137, Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 22. Juni 2016). Gemäss diesem Urteil muss der Richter über einen beschränkten Beurteilungsspielraum verfügen, um beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände ein vorsätzliches Handeln des Täters und damit ein Raserdelikt zu verneinen. Zu beachten ist weiter, dass bei der Prüfung einer groben Verkehrsregelverletzung (Artikel 90 Absatz 2 SVG) infolge Überschreitung der vom Bundesgericht festgelegten Tempo-Richtwerte ausserordentliche Umstände ebenfalls zu berücksichtigen sind. Hinzu kommt, dass Raserdelikte auch möglich sind, wenn die Richtwerte von Artikel 90 Absatz 4 nicht überschritten wurden. Es macht deshalb Sinn, wenn umgekehrt beim Vorliegen ausserordentlicher Umstände trotz Erreichen der Richtwerte ein Raserdelikt verneint werden kann.
Lausanne, le 28 novembre 2017 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 13 novembre 2017 (6B_24/2017) Précision de la jurisprudence en lien avec le « comportement de chauffard » Le Tribunal fédéral précise sa jurisprudence en lien avec le « comportement de chauffard ». Lorsque l'excès de vitesse atteint un des seuils de l'article 90 alinéa 4 de la loi sur la circulation routière il faut partir du principe que le conducteur a créé un grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort et ainsi réalisé le comportement de chauffard. Cette présomption peut toutefois être renversée en cas de circonstances exceptionnelles. Les dispositions sur le délit de chauffard ont été introduites dans la loi sur la circulation routière (LCR) en 2013. Ainsi, est puni d'une peine privative de liberté d'un à quatre ans, celui qui, par une violation intentionnelle des règles fondamentales de la circulation, accepte de courir un grand risque d'accident pouvant entraîner de graves blessures ou la mort (article 90 alinéa 3 LCR). C'est notamment le cas lorsque l'un des seuils de dépassement de vitesse de l'article 90 alinéa 4 LCR a été dépassé (au moins 40 km/h, là où la limite était fixée à 30 km/h ; 50 km/h, là où la limite était fixée à 50 km/h ; 60 km/h, là où la limite était fixée à 80 km/h ; 80 km/h, là où la limite était fixée à plus de 80 km/h). Dans le cas concret, le conducteur de la moto avait dépassé la limitation de vitesse fixée à 50 km/h de 58 km/h. Il a été condamné pour ce comportement à une peine privative de liberté d'un an avec sursis en vertu de l'article 90 alinéa 3 et 4 LCR. Dans son recours auprès du Tribunal fédéral, le recourant a soutenu en substance, qu'il n'avait pas créé de grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort. Le Tribunal fédéral rejette son recours et précise sa jurisprudence. Celui qui dépasse les seuils de dépassement de vitesse fixés à l'article 90 alinéa 4 LCR commet dans tous les cas une violation d'une règle fondamentale de la circulation routière. En principe, un tel dépassement de vitesse suffit aussi pour créer un grand risque d'accident pouvant entraîner des blessures graves ou la mort au sens de la disposition légale. Il s'agit toutefois d'une présomption qui peut être renversée en cas de circonstances exceptionnelles. En particulier, lorsque la limitation de vitesse n'avait pas pour objet la sécurité routière – mais temporairement des motifs écologiques – l'excès de vitesse peut ne pas constituer un danger qualifié au sens de l'article 90 alinéa 3 LCR. Le cas d'espèce ne présente pas de circonstances exceptionnelles. Dans sa décision, le Tribunal fédéral se réfère notamment à un arrêt de principe de 2016 (ATF 142 IV 137, communiqué de presse du 22 juin 2016). D'après cet arrêt, le juge doit conserver une marge de manoeuvre restreinte, pour dénier l'intention de l'auteur et ainsi la réalisation du délit de chauffard, en cas de circonstances exceptionnelles. Il y a lieu de rendre attentif au fait que, lors de l'examen de violations graves des règles de la circulation routière (article 90 alinéa 2 LCR) en raison d'un seuil de dépassement de vitesse tel que fixé par le Tribunal fédéral, les circonstances exceptionnelles entrent également en considération. Il est précisé que la réalisation du délit de chauffard est possible quand bien même les seuils de dépassement de l'article 90 alinéa 4 LCR ne sont pas atteints. Ainsi, il fait sens qu'à l'inverse, des circonstances exceptionnelles permettent de considérer que le « délit de chauffard » n'est pas réalisé alors même que l'une des valeurs indicatives a été atteinte.
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6B_252_2017_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 20. Juni 2018 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 20. Juni 2018 (6B_252/2017) Haftung des Fahrzeughalters für Ordnungsbussen bei unbekanntem Lenker Die Möglichkeit, für Ordnungsbussen im Strassenverkehr den im Fahrzeugausweis eingetragenen Halter zu belangen, falls sich der tatsächliche Lenker nicht ermitteln lässt, ist mit der Unschuldsvermutung vereinbar. Die entsprechende Regelung von Artikel 6 des Ordnungsbussengesetzes (OBG) darf indessen mangels einer ausreichend bestimmten gesetzlichen Grundlage nicht auf Unternehmen als Fahrzeughalter angewendet werden. Artikel 6 OBG sieht vor, dass eine Ordnungsbusse (bis zu 300 Franken) dem im Fahrzeugausweis eingetragenen Halter auferlegt wird, wenn der tatsächliche Lenker nicht bekannt ist. Nennt der Halter Name und Adresse des Lenkers, so wird dieser belangt. Kann mit verhältnismässigem Aufwand nicht festgestellt werden, wer der Lenker war, so muss der Halter die Busse bezahlen, ausser er macht glaubhaft, dass das Fahrzeug gegen seinen Willen benutzt wurde und er dies trotz entsprechender Sorgfalt nicht verhindern konnte. Im konkreten Fall hatte der Lenker eines Firmenwagens 2014 die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts um 14 km/h überschritten. Gestützt auf Artikel 6 OBG forderte die Kantonspolizei Obwalden das im Fahrzeugausweis als Halterin eingetragene Unternehmen zur Bezahlung der Busse von 250 Franken auf. Nachdem die Firma mitgeteilt hatte, dass sie nicht wisse, wer den Wagen gefahren habe, wurde sie von der Staatsanwaltschaft mit Strafbefehl zur entsprechenden Busse verurteilt. Die kantonalen Gerichte bestätigten den Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Firma in seiner öffentlichen Beratung vom Mittwoch teilweise gut. Unter dem Blickwinkel der in der Bundesverfassung (BV) und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verankerten Unschuldsvermutung (Artikel 32 BV und Artikel 6 EMRK) ist Artikel 6 OBG nicht zu beanstanden. Die Unschuldsvermutung umfasst auch das "Recht zu schweigen". Dieses Recht gilt indessen nicht absolut. Gemäss neuerer Rechtsprechung des Bundesgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ergeben sich für Halter und Lenker von Motorfahrzeugen aus ihrer Akzeptanz der Strassenverkehrsgesetzgebung und der Fahrberechtigung gewisse Obliegenheiten. Darunter fallen auch Auskunftspflichten gegenüber einer Behörde. Verweigern sie die Auskunft, können sie dazu zwar nicht gezwungen werden. Sie müssen aber trotzdem die Konsequenzen tragen. Die fragliche Norm verstösst indessen bei einer Anwendung auf Unternehmen als Fahrzeughalter gegen das Legalitätsprinzip, beziehungsweise gegen den Grundsatz "Keine Strafe ohne Gesetz". Gemäss Strassenverkehrsgesetz (SVG) sind im Bereich der Verkehrsdelikte die allgemeinen Bestimmungen des Strafgesetzbuches (StGB) anwendbar, soweit keine abweichende Regelung besteht. Das Strafgesetzbuch schliesst sodann eine strafrechtliche Verantwortlichkeit von Unternehmen aus, wenn es wie vorliegend um eine blosse Übertretung geht. Da Artikel 6 OBG nicht ausdrücklich auf eine Haftung von Unternehmen als Fahrzeughalter verweist, darf die Bestimmung bei Firmen deshalb mangels einer ausreichend bestimmten gesetzlichen Grundlage nicht angewendet werden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 20 juin 2018 Pas d'embargo Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 20 juin 2018 (6B_252/2017) Responsabilité du détenteur du véhicule pour les amendes d'ordre qui lui sont infligées lorsque le conducteur effectif est inconnu En matière de circulation routière, il n'est pas contraire au principe de la présomption d'innocence d'infliger les amendes d'ordre au détenteur mentionné dans le permis de circulation du véhicule, lorsque le conducteur est inconnu. Toutefois, à défaut d'être suffisamment précise, la réglementation en la matière, prévue à l'article 6 de la Loi sur les amendes d'ordre (LAO), ne peut pas s'appliquer lorsque la détentrice du véhicule est une entreprise. L'article 6 LAO prévoit que les amendes d'ordre (jusqu'à 300 francs) peuvent être infligées, si le conducteur est inconnu, au détenteur du véhicule mentionné dans le permis de circulation. Si le détenteur indique le nom et l'adresse du conducteur, ce dernier se voit remettre l'amende d'ordre. En revanche, si le conducteur du véhicule ne peut être déterminé sans efforts disproportionnés, l'amende doit être payée par le détenteur, sauf s'il établit de manière crédible que son véhicule a été utilisé contre sa volonté et qu'il n'a pu l'empêcher, bien qu'ayant fait preuve de la diligence nécessaire. Dans le cas d'espèce, en 2014, le conducteur d'un véhicule d'entreprise a dépassé de 14 km/h la vitesse maximale autorisée à l'intérieur d'une localité. Se fondant sur l'article 6 LAO, la police cantonale obwaldienne a alors exigé de la société détentrice du véhicule le paiement d'une amende de 250 francs. Après que la société a indiqué qu'elle ne savait pas qui avait conduit le véhicule, le Ministère public l'a condamnée au paiement de l'amende par ordonnance pénale. Les autorités judiciaires cantonales ont confirmé la décision. Lors de sa séance publique de mercredi, le Tribunal fédéral admet partiellement le recours formé par la société condamnée. Il juge que l'article 6 LAO n'est pas critiquable sous l'angle de la présomption d'innocence, qui est ancrée tant dans la Constitution fédérale (article 32 Cst.) que dans la Convention européenne des droits de l'homme (article 6 CEDH). Si la présomption d'innocence inclut notamment le « droit au silence », ce droit ne vaut toutefois pas de manière absolue. Ainsi, selon la jurisprudence récente du Tribunal fédéral et de la Cour européenne des droits de l'homme, le détenteur et le conducteur d'un véhicule motorisé doivent savoir, par leur adhésion à la législation sur la circulation routière et par l'obtention du permis de conduire, qu'ils sont tenus de respecter diverses obligations. Parmi celles-ci figure notamment un devoir de renseignement à l'égard des autorités. Ainsi, si le détenteur et le conducteur ne peuvent pas être contraints de fournir des renseignements, ils doivent néanmoins supporter les conséquences d'un refus de collaborer. L'application de l'article 6 LAO à l'égard d'entreprises détentrices de véhicules consacre toutefois une violation du principe de la légalité, respectivement de l'adage « nulla poena sine lege » (« pas de peine sans loi »). Les dispositions générales du Code pénal (CP) sont en effet applicables à la Loi sur la circulation routière (LCR), pour autant que cette dernière ne prévoie pas de prescriptions contraires. Or, le Code pénal exclut la responsabilité pénale de l'entreprise lorsque, comme en l'espèce, l'infraction constitue une simple contravention. Dès lors que l'article 6 LAO ne se réfère pas expressément à la responsabilité de l'entreprise en qualité de détentrice du véhicule, cette disposition ne peut pas s'appliquer aux sociétés, à défaut d'une base légale suffisamment précise.
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Lausanne, 20. Juni 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 20. Juni 2018 (6B_252/2017) Haftung des Fahrzeughalters für Ordnungsbussen bei unbekanntem Lenker Die Möglichkeit, für Ordnungsbussen im Strassenverkehr den im Fahrzeugausweis eingetragenen Halter zu belangen, falls sich der tatsächliche Lenker nicht ermitteln lässt, ist mit der Unschuldsvermutung vereinbar. Die entsprechende Regelung von Artikel 6 des Ordnungsbussengesetzes (OBG) darf indessen mangels einer ausreichend bestimmten gesetzlichen Grundlage nicht auf Unternehmen als Fahrzeughalter angewendet werden. Artikel 6 OBG sieht vor, dass eine Ordnungsbusse (bis zu 300 Franken) dem im Fahrzeugausweis eingetragenen Halter auferlegt wird, wenn der tatsächliche Lenker nicht bekannt ist. Nennt der Halter Name und Adresse des Lenkers, so wird dieser belangt. Kann mit verhältnismässigem Aufwand nicht festgestellt werden, wer der Lenker war, so muss der Halter die Busse bezahlen, ausser er macht glaubhaft, dass das Fahrzeug gegen seinen Willen benutzt wurde und er dies trotz entsprechender Sorgfalt nicht verhindern konnte. Im konkreten Fall hatte der Lenker eines Firmenwagens 2014 die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts um 14 km/h überschritten. Gestützt auf Artikel 6 OBG forderte die Kantonspolizei Obwalden das im Fahrzeugausweis als Halterin eingetragene Unternehmen zur Bezahlung der Busse von 250 Franken auf. Nachdem die Firma mitgeteilt hatte, dass sie nicht wisse, wer den Wagen gefahren habe, wurde sie von der Staatsanwaltschaft mit Strafbefehl zur entsprechenden Busse verurteilt. Die kantonalen Gerichte bestätigten den Entscheid. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der Firma in seiner öffentlichen Beratung vom Mittwoch teilweise gut. Unter dem Blickwinkel der in der Bundesverfassung (BV) und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verankerten Unschuldsvermutung (Artikel 32 BV und Artikel 6 EMRK) ist Artikel 6 OBG nicht zu beanstanden. Die Unschuldsvermutung umfasst auch das "Recht zu schweigen". Dieses Recht gilt indessen nicht absolut. Gemäss neuerer Rechtsprechung des Bundesgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ergeben sich für Halter und Lenker von Motorfahrzeugen aus ihrer Akzeptanz der Strassenverkehrsgesetzgebung und der Fahrberechtigung gewisse Obliegenheiten. Darunter fallen auch Auskunftspflichten gegenüber einer Behörde. Verweigern sie die Auskunft, können sie dazu zwar nicht gezwungen werden. Sie müssen aber trotzdem die Konsequenzen tragen. Die fragliche Norm verstösst indessen bei einer Anwendung auf Unternehmen als Fahrzeughalter gegen das Legalitätsprinzip, beziehungsweise gegen den Grundsatz "Keine Strafe ohne Gesetz". Gemäss Strassenverkehrsgesetz (SVG) sind im Bereich der Verkehrsdelikte die allgemeinen Bestimmungen des Strafgesetzbuches (StGB) anwendbar, soweit keine abweichende Regelung besteht. Das Strafgesetzbuch schliesst sodann eine strafrechtliche Verantwortlichkeit von Unternehmen aus, wenn es wie vorliegend um eine blosse Übertretung geht. Da Artikel 6 OBG nicht ausdrücklich auf eine Haftung von Unternehmen als Fahrzeughalter verweist, darf die Bestimmung bei Firmen deshalb mangels einer ausreichend bestimmten gesetzlichen Grundlage nicht angewendet werden.
Lausanne, le 20 juin 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 20 juin 2018 (6B_252/2017) Responsabilité du détenteur du véhicule pour les amendes d'ordre qui lui sont infligées lorsque le conducteur effectif est inconnu En matière de circulation routière, il n'est pas contraire au principe de la présomption d'innocence d'infliger les amendes d'ordre au détenteur mentionné dans le permis de circulation du véhicule, lorsque le conducteur est inconnu. Toutefois, à défaut d'être suffisamment précise, la réglementation en la matière, prévue à l'article 6 de la Loi sur les amendes d'ordre (LAO), ne peut pas s'appliquer lorsque la détentrice du véhicule est une entreprise. L'article 6 LAO prévoit que les amendes d'ordre (jusqu'à 300 francs) peuvent être infligées, si le conducteur est inconnu, au détenteur du véhicule mentionné dans le permis de circulation. Si le détenteur indique le nom et l'adresse du conducteur, ce dernier se voit remettre l'amende d'ordre. En revanche, si le conducteur du véhicule ne peut être déterminé sans efforts disproportionnés, l'amende doit être payée par le détenteur, sauf s'il établit de manière crédible que son véhicule a été utilisé contre sa volonté et qu'il n'a pu l'empêcher, bien qu'ayant fait preuve de la diligence nécessaire. Dans le cas d'espèce, en 2014, le conducteur d'un véhicule d'entreprise a dépassé de 14 km/h la vitesse maximale autorisée à l'intérieur d'une localité. Se fondant sur l'article 6 LAO, la police cantonale obwaldienne a alors exigé de la société détentrice du véhicule le paiement d'une amende de 250 francs. Après que la société a indiqué qu'elle ne savait pas qui avait conduit le véhicule, le Ministère public l'a condamnée au paiement de l'amende par ordonnance pénale. Les autorités judiciaires cantonales ont confirmé la décision. Lors de sa séance publique de mercredi, le Tribunal fédéral admet partiellement le recours formé par la société condamnée. Il juge que l'article 6 LAO n'est pas critiquable sous l'angle de la présomption d'innocence, qui est ancrée tant dans la Constitution fédérale (article 32 Cst.) que dans la Convention européenne des droits de l'homme (article 6 CEDH). Si la présomption d'innocence inclut notamment le « droit au silence », ce droit ne vaut toutefois pas de manière absolue. Ainsi, selon la jurisprudence récente du Tribunal fédéral et de la Cour européenne des droits de l'homme, le détenteur et le conducteur d'un véhicule motorisé doivent savoir, par leur adhésion à la législation sur la circulation routière et par l'obtention du permis de conduire, qu'ils sont tenus de respecter diverses obligations. Parmi celles-ci figure notamment un devoir de renseignement à l'égard des autorités. Ainsi, si le détenteur et le conducteur ne peuvent pas être contraints de fournir des renseignements, ils doivent néanmoins supporter les conséquences d'un refus de collaborer. L'application de l'article 6 LAO à l'égard d'entreprises détentrices de véhicules consacre toutefois une violation du principe de la légalité, respectivement de l'adage « nulla poena sine lege » (« pas de peine sans loi »). Les dispositions générales du Code pénal (CP) sont en effet applicables à la Loi sur la circulation routière (LCR), pour autant que cette dernière ne prévoie pas de prescriptions contraires. Or, le Code pénal exclut la responsabilité pénale de l'entreprise lorsque, comme en l'espèce, l'infraction constitue une simple contravention. Dès lors que l'article 6 LAO ne se réfère pas expressément à la responsabilité de l'entreprise en qualité de détentrice du véhicule, cette disposition ne peut pas s'appliquer aux sociétés, à défaut d'une base légale suffisamment précise.
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6B_256_2014_2015_04_29_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 29. April 2015 Embargo: 29. April 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. April 2015 (6B_256/2014) Facebook-Post: Freundeskreis ist nicht "Bevölkerung" Eine Drohung gegenüber Facebook-Freunden kann nicht als "Schreckung der Bevölkerung" bestraft werden. Der Freundes- und Bekanntenkreis im realen oder virtuellen Leben gilt nicht als "Bevölkerung". Darunter sind vielmehr die Bewohner eines bestimmten Gebietes zu verstehen oder die Gesamtheit der Personen, die sich gleichzeitig an einem bestimmten Ort befinden. Das Bundesgericht hebt die Verurteilung eines Mannes durch das Obergericht des Kantons Zürich auf. Der Betroffene hatte im März 2012 auf seinem Facebook-Profil einen Text gepostet, den die rund 290 Personen mit Freundschaftsstatus einsehen konnten. Er sprach darin diejenigen an, die ihm nicht zum Geburtstag gratulierten hatten und hielt unter anderem fest: (...) Ich vernichte euch alle, ihr werdet es bereuen (...) jetzt kann euch niemand mehr schützen POW!!!!POW!!!!POW!!!! (Original-Post in schweizerdeutscher Mundart). Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte den Mann dafür 2013 wegen versuchter Schreckung der Bevölkerung gemäss Artikel 258 des Strafgesetzbuches (StGB) zu einer teilbedingten Geldstrafe. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes gut und hebt das Urteil des Obergerichts auf. Der Tatbestand von Artikel 258 StGB ist nur anwendbar, wenn "die Bevölkerung" in Schrecken versetzt, beziehungsweise zu versetzen versucht wird. Unter "Bevölkerung" sind nach allgemeinem Sprachgebrauch zunächst die Gesamtheit der Bewohner eines bestimmten, mehr oder weniger grossen Gebietes zu verstehen. Eine "Bevölkerung" bildet darüber hinaus die Gesamtheit der Personen, die sich eher zufällig und kurzfristig gleichzeitig an einem bestimmten Ort befindet, beispielsweise in einem Kaufhaus, in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder in einem Sportstadion. Nicht als "Bevölkerung" angesehen werden kann dagegen der Personenkreis, mit dem jemand über Freundschaft oder Bekanntschaft im realen oder virtuellen Leben verbunden ist, zumal hier der Bezug zu einem bestimmten Ort fehlt. Der Betroffene richtete sich damit nicht an die "Bevölkerung", wenn er die fraglichen Äusserungen an seine rund 290 Facebook-Freunde adressierte und darin im Besonderen diejenigen Freunde ansprach, die ihm nicht zum Geburtstag gratuliert hatten. Nicht zu entscheiden hatte das Bundesgericht die Frage, ob eine Äusserung gegenüber Facebook-Freunden als "öffentlich" oder "privat" zu gelten hat. Der Begriff der "Bevölkerung" ist nicht gleichbedeutend mit demjenigen der "Öffentlichkeit", der unter anderem beim Tatbestand der Rassendiskriminierung massgebend ist. Offen lässt das Bundesgericht, ob die Aussagen im Post objektiv geeignet waren, die Adressaten in Schrecken zu versetzen. Das Obergericht hatte dies zwar bejaht, aber keine Anhaltspunkte dafür gesehen, dass tatsächlich eine grosse Anzahl Personen in Angst und Schrecken versetzt worden wäre und deshalb einen Versuch angenommen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 29 avril 2015 Embargo : 29 avril 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 8 avril 2015 (6B_256/2014) « Post » Facebook: le cercle d'amis n'est pas une « population » Une menace proférée envers des amis Facebook ne peut être sanctionnée au titre de « menaces alarmant la population ». Le cercle d'amis et de connaissances dans la vie réelle ou virtuelle ne constitue pas une « population ». Forment en revanche une « population » les habitants d'une zone déterminée ou l'ensemble des personnes se trouvant au même moment dans un lieu déterminé. Le Tribunal fédéral annule la condamnation d'un homme par le Tribunal supérieur du canton de Zurich. En mars 2012, l'intéressé avait posté sur sa page Facebook un texte qui pouvait être lu par environ 290 personnes ayant le statut d'ami. Il s'adressait dans ce texte à ceux qui ne lui avaient pas souhaité un bon anniversaire et indiquait entre autres : (...) je vous extermine tous, vous allez le regretter (...) maintenant plus personne ne peut vous protéger Pan!!!! Pan!!!! Pan!!!! (« post » original en dialecte suisse-allemand). En 2013, le Tribunal supérieur du canton de Zurich a condamné l'homme pour ces faits pour tentative de menaces alarmant la population au sens de l'art. 258 du Code pénal (CP) à une peine pécuniaire avec sursis partiel. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé et annule l'arrêt du Tribunal cantonal. L'art. 258 CP n'est applicable que lorsque « la population » est alarmée, respectivement lorsqu'il est tenté de l'alarmer. Par « population », on entend dans le langage commun en premier lieu l'ensemble des habitants d'une zone déterminée plus ou moins grande. Forme également une « population » l'ensemble des personnes qui se trouvent plutôt par hasard et pour un temps court au même moment dans un lieu déterminé, par exemple dans un magasin, dans un transport public ou dans un stade sportif. Ne peut en revanche être considéré comme une « population » le cercle des personnes, avec lesquelles quelqu'un est ami ou qu'il connaît dans la vie réelle ou virtuelle, ce d'autant plus qu'il manque là un lien avec un endroit déterminé. L'intéressé ne s'adresse ainsi pas à la « population » lorsqu'il communique les déclarations litigieuses à ses environs 290 amis Facebook et par là s'adresse en particulier à ceux qui ne lui ont pas souhaité un bon anniversaire. Le Tribunal fédéral n'avait pas à trancher la question de savoir si une déclaration à des amis Facebook devait être considérée comme « publique » ou « privée ». La notion de « population » n'est pas équivalente à celle du « caractère public », déterminante notamment s'agissant de l'infraction de discrimination raciale. Le Tribunal fédéral laisse ouverte la question de savoir si une déclaration faite dans un « post » était objectivement de nature à alarmer ses destinataires. Le Tribunal supérieur l'avait pourtant admis. Il n'avait toutefois vu aucun indice qu'un grand nombre de personnes aurait concrètement été apeuré et alarmé et avait pour cette raison admis une tentative.
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6B_256_2014_2015_04_29_T_{lang}
Lausanne, 29. April 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. April 2015 (6B_256/2014) Facebook-Post: Freundeskreis ist nicht "Bevölkerung" Eine Drohung gegenüber Facebook-Freunden kann nicht als "Schreckung der Bevölkerung" bestraft werden. Der Freundes- und Bekanntenkreis im realen oder virtuellen Leben gilt nicht als "Bevölkerung". Darunter sind vielmehr die Bewohner eines bestimmten Gebietes zu verstehen oder die Gesamtheit der Personen, die sich gleichzeitig an einem bestimmten Ort befinden. Das Bundesgericht hebt die Verurteilung eines Mannes durch das Obergericht des Kantons Zürich auf. Der Betroffene hatte im März 2012 auf seinem Facebook-Profil einen Text gepostet, den die rund 290 Personen mit Freundschaftsstatus einsehen konnten. Er sprach darin diejenigen an, die ihm nicht zum Geburtstag gratulierten hatten und hielt unter anderem fest: (...) Ich vernichte euch alle, ihr werdet es bereuen (...) jetzt kann euch niemand mehr schützen POW!!!!POW!!!!POW!!!! (Original-Post in schweizerdeutscher Mundart). Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte den Mann dafür 2013 wegen versuchter Schreckung der Bevölkerung gemäss Artikel 258 des Strafgesetzbuches (StGB) zu einer teilbedingten Geldstrafe. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Mannes gut und hebt das Urteil des Obergerichts auf. Der Tatbestand von Artikel 258 StGB ist nur anwendbar, wenn "die Bevölkerung" in Schrecken versetzt, beziehungsweise zu versetzen versucht wird. Unter "Bevölkerung" sind nach allgemeinem Sprachgebrauch zunächst die Gesamtheit der Bewohner eines bestimmten, mehr oder weniger grossen Gebietes zu verstehen. Eine "Bevölkerung" bildet darüber hinaus die Gesamtheit der Personen, die sich eher zufällig und kurzfristig gleichzeitig an einem bestimmten Ort befindet, beispielsweise in einem Kaufhaus, in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder in einem Sportstadion. Nicht als "Bevölkerung" angesehen werden kann dagegen der Personenkreis, mit dem jemand über Freundschaft oder Bekanntschaft im realen oder virtuellen Leben verbunden ist, zumal hier der Bezug zu einem bestimmten Ort fehlt. Der Betroffene richtete sich damit nicht an die "Bevölkerung", wenn er die fraglichen Äusserungen an seine rund 290 Facebook-Freunde adressierte und darin im Besonderen diejenigen Freunde ansprach, die ihm nicht zum Geburtstag gratuliert hatten. Nicht zu entscheiden hatte das Bundesgericht die Frage, ob eine Äusserung gegenüber Facebook-Freunden als "öffentlich" oder "privat" zu gelten hat. Der Begriff der "Bevölkerung" ist nicht gleichbedeutend mit demjenigen der "Öffentlichkeit", der unter anderem beim Tatbestand der Rassendiskriminierung massgebend ist. Offen lässt das Bundesgericht, ob die Aussagen im Post objektiv geeignet waren, die Adressaten in Schrecken zu versetzen. Das Obergericht hatte dies zwar bejaht, aber keine Anhaltspunkte dafür gesehen, dass tatsächlich eine grosse Anzahl Personen in Angst und Schrecken versetzt worden wäre und deshalb einen Versuch angenommen.
Lausanne, le 29 avril 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 8 avril 2015 (6B_256/2014) « Post » Facebook: le cercle d'amis n'est pas une « population » Une menace proférée envers des amis Facebook ne peut être sanctionnée au titre de « menaces alarmant la population ». Le cercle d'amis et de connaissances dans la vie réelle ou virtuelle ne constitue pas une « population ». Forment en revanche une « population » les habitants d'une zone déterminée ou l'ensemble des personnes se trouvant au même moment dans un lieu déterminé. Le Tribunal fédéral annule la condamnation d'un homme par le Tribunal supérieur du canton de Zurich. En mars 2012, l'intéressé avait posté sur sa page Facebook un texte qui pouvait être lu par environ 290 personnes ayant le statut d'ami. Il s'adressait dans ce texte à ceux qui ne lui avaient pas souhaité un bon anniversaire et indiquait entre autres : (...) je vous extermine tous, vous allez le regretter (...) maintenant plus personne ne peut vous protéger Pan!!!! Pan!!!! Pan!!!! (« post » original en dialecte suisse-allemand). En 2013, le Tribunal supérieur du canton de Zurich a condamné l'homme pour ces faits pour tentative de menaces alarmant la population au sens de l'art. 258 du Code pénal (CP) à une peine pécuniaire avec sursis partiel. Le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé et annule l'arrêt du Tribunal cantonal. L'art. 258 CP n'est applicable que lorsque « la population » est alarmée, respectivement lorsqu'il est tenté de l'alarmer. Par « population », on entend dans le langage commun en premier lieu l'ensemble des habitants d'une zone déterminée plus ou moins grande. Forme également une « population » l'ensemble des personnes qui se trouvent plutôt par hasard et pour un temps court au même moment dans un lieu déterminé, par exemple dans un magasin, dans un transport public ou dans un stade sportif. Ne peut en revanche être considéré comme une « population » le cercle des personnes, avec lesquelles quelqu'un est ami ou qu'il connaît dans la vie réelle ou virtuelle, ce d'autant plus qu'il manque là un lien avec un endroit déterminé. L'intéressé ne s'adresse ainsi pas à la « population » lorsqu'il communique les déclarations litigieuses à ses environs 290 amis Facebook et par là s'adresse en particulier à ceux qui ne lui ont pas souhaité un bon anniversaire. Le Tribunal fédéral n'avait pas à trancher la question de savoir si une déclaration à des amis Facebook devait être considérée comme « publique » ou « privée ». La notion de « population » n'est pas équivalente à celle du « caractère public », déterminante notamment s'agissant de l'infraction de discrimination raciale. Le Tribunal fédéral laisse ouverte la question de savoir si une déclaration faite dans un « post » était objectivement de nature à alarmer ses destinataires. Le Tribunal supérieur l'avait pourtant admis. Il n'avait toutefois vu aucun indice qu'un grand nombre de personnes aurait concrètement été apeuré et alarmé et avait pour cette raison admis une tentative.
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6B_265_2015_2015_12_23_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 23. Dezember 2015 Embargo: 23. Dezember 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 3. Dezember 2015 (6B_265/2015) Verurteilung wegen Mordes bestätigt – Massnahme gegen Täter muss neu geprüft werden Das Bundesgericht bestätigt den vom Kantonsgericht St. Gallen gegen einen Mann verhängten Schuldspruch wegen Mordes. Das Kantonsgericht wird jedoch gestützt auf ein neues psychiatrisches Gutachten nochmals prüfen müssen, ob entgegen seinem ursprünglichen Entscheid beim Täter eine Verwahrung oder eine andere Massnahme anzuordnen ist. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Verurteilten ab und heisst diejenige der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen gut. Der Betroffene hatte im März 2011 in Rapperswil einen Mann erschossen. Das Kantonsgericht St. Gallen sprach den Täter 2015 des Mordes schuldig und verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren. Von einer Verwahrung oder einer anderen Massnahme sah es gestützt auf ein psychiatrisches Gutachten ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Täters ab. Gestützt auf die belastenden Indizien durfte das Kantonsgericht zum Schluss kommen, dass der Betroffene das Opfer erschossen hat. Der Täter bringt nichts vor, das dieses Beweisergebnis in Frage stellen könnte. Was die rechtliche Würdigung der Tat betrifft, hat das Kantonsgericht die zielgerichtete und aus nichtigem Anlass erfolgte Tötung zu Recht als besonders skrupellos und damit als Mord eingestuft. Das Strafmass wurde nicht angefochten. Die Beschwerde der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen heisst das Bundesgericht insoweit gut, als das Kantonsgericht ein neues psychiatrisches Gutachten einholen und nochmals über die Frage einer allfälligen Verwahrung oder einer anderen Massnahme entscheiden muss. Das ursprüngliche Gutachten bildet wegen formellen und inhaltlichen Mängeln keine rechtsgenügende Entscheidgrundlage, um von einer Massnahme oder gegebenenfalls einer Verwahrung abzusehen bzw. eine solche anzuordnen. Unter anderem kann dem Gutachten keine ausreichend klare Prognose zur Rückfallgefahr des Täters entnommen werden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 23 décembre 2015 Embargo : 23 décembre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 3 décembre 2015 (6B_265/2015) Condamnation pour assassinat confirmée – Réexamen de la mesure Le Tribunal fédéral confirme la condamnation d'un homme pour assassinat, prononcée par le Tribunal cantonal st-gallois. Celui-ci devra cependant à nouveau examiner, sur la base d'une nouvelle expertise psychiatrique si, contrairement à sa décision initiale, il y a lieu d'ordonner un internement ou une autre mesure. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné et admet celui du Ministère public du canton de St-Gall. L'intéressé avait fusillé un homme à Rapperswil en mars 2011. Le Tribunal cantonal st-gallois l'a reconnu coupable d'assassinat en 2015 et l'a condamné à une peine privative de liberté de 18 ans. Il a en revanche renoncé à prononcer, sur la base d'une expertise psychiatrique, un internement ou une mesure. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Sur la base des indices à charge, c'est à juste titre que le Tribunal cantonal a conclu que l'intéressé avait fusillé la victime. L'auteur n'apporte aucun argument de nature à remettre en question le résultat de l'administration des preuves. En ce qui concerne l'appréciation juridique de l'acte, le Tribunal cantonal a retenu le caractère ciblé de l'homicide, commis pour des raisons futiles et sans scrupule, et l'a à bon droit qualifié d'assassinat. La mesure de la peine n'était pas contestée. Le Tribunal fédéral admet en revanche le recours du Ministère public du canton de St-Gall. Le Tribunal cantonal devra mettre en œuvre une nouvelle expertise psychiatrique et décider s'il y a lieu d'ordonner un éventuel internement ou une autre mesure. L'expertise initiale, entachée de défauts quant à sa forme et à son contenu, ne constitue en effet pas une base suffisante pour renoncer à, respectivement d'ordonner une mesure ou un internement. Notamment, l'expertise ne se détermine pas clairement à propos du risque de récidive de l'auteur.
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6B_265_2015_2015_12_23_T_{lang}
Lausanne, 23. Dezember 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 3. Dezember 2015 (6B_265/2015) Verurteilung wegen Mordes bestätigt – Massnahme gegen Täter muss neu geprüft werden Das Bundesgericht bestätigt den vom Kantonsgericht St. Gallen gegen einen Mann verhängten Schuldspruch wegen Mordes. Das Kantonsgericht wird jedoch gestützt auf ein neues psychiatrisches Gutachten nochmals prüfen müssen, ob entgegen seinem ursprünglichen Entscheid beim Täter eine Verwahrung oder eine andere Massnahme anzuordnen ist. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Verurteilten ab und heisst diejenige der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen gut. Der Betroffene hatte im März 2011 in Rapperswil einen Mann erschossen. Das Kantonsgericht St. Gallen sprach den Täter 2015 des Mordes schuldig und verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren. Von einer Verwahrung oder einer anderen Massnahme sah es gestützt auf ein psychiatrisches Gutachten ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Täters ab. Gestützt auf die belastenden Indizien durfte das Kantonsgericht zum Schluss kommen, dass der Betroffene das Opfer erschossen hat. Der Täter bringt nichts vor, das dieses Beweisergebnis in Frage stellen könnte. Was die rechtliche Würdigung der Tat betrifft, hat das Kantonsgericht die zielgerichtete und aus nichtigem Anlass erfolgte Tötung zu Recht als besonders skrupellos und damit als Mord eingestuft. Das Strafmass wurde nicht angefochten. Die Beschwerde der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen heisst das Bundesgericht insoweit gut, als das Kantonsgericht ein neues psychiatrisches Gutachten einholen und nochmals über die Frage einer allfälligen Verwahrung oder einer anderen Massnahme entscheiden muss. Das ursprüngliche Gutachten bildet wegen formellen und inhaltlichen Mängeln keine rechtsgenügende Entscheidgrundlage, um von einer Massnahme oder gegebenenfalls einer Verwahrung abzusehen bzw. eine solche anzuordnen. Unter anderem kann dem Gutachten keine ausreichend klare Prognose zur Rückfallgefahr des Täters entnommen werden.
Lausanne, le 23 décembre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 3 décembre 2015 (6B_265/2015) Condamnation pour assassinat confirmée – Réexamen de la mesure Le Tribunal fédéral confirme la condamnation d'un homme pour assassinat, prononcée par le Tribunal cantonal st-gallois. Celui-ci devra cependant à nouveau examiner, sur la base d'une nouvelle expertise psychiatrique si, contrairement à sa décision initiale, il y a lieu d'ordonner un internement ou une autre mesure. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné et admet celui du Ministère public du canton de St-Gall. L'intéressé avait fusillé un homme à Rapperswil en mars 2011. Le Tribunal cantonal st-gallois l'a reconnu coupable d'assassinat en 2015 et l'a condamné à une peine privative de liberté de 18 ans. Il a en revanche renoncé à prononcer, sur la base d'une expertise psychiatrique, un internement ou une mesure. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Sur la base des indices à charge, c'est à juste titre que le Tribunal cantonal a conclu que l'intéressé avait fusillé la victime. L'auteur n'apporte aucun argument de nature à remettre en question le résultat de l'administration des preuves. En ce qui concerne l'appréciation juridique de l'acte, le Tribunal cantonal a retenu le caractère ciblé de l'homicide, commis pour des raisons futiles et sans scrupule, et l'a à bon droit qualifié d'assassinat. La mesure de la peine n'était pas contestée. Le Tribunal fédéral admet en revanche le recours du Ministère public du canton de St-Gall. Le Tribunal cantonal devra mettre en œuvre une nouvelle expertise psychiatrique et décider s'il y a lieu d'ordonner un éventuel internement ou une autre mesure. L'expertise initiale, entachée de défauts quant à sa forme et à son contenu, ne constitue en effet pas une base suffisante pour renoncer à, respectivement d'ordonner une mesure ou un internement. Notamment, l'expertise ne se détermine pas clairement à propos du risque de récidive de l'auteur.
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6B_286_2014_2014_10_15_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 15. Oktober 2014 Embargo: 15. Oktober 2014, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 6. Oktober 2014 (6B_286/2014) Fall Kneubühl: Bundesgericht weist Beschwerde ab Die Beschwerde von Peter Hans Kneubühl gegen das Urteil des Obergerichts des Kantons Bern vom 20. November 2013 wird vom Bundesgericht abgewiesen. Es bleibt damit bei der angeordneten stationären therapeutischen Massnahme. Der Beschwerdeführer hatte sich im September 2010 mit Waffengewalt gegen die Versteigerung seines Hauses gewehrt. Am 8. September 2010 war eine Besichtigung einer Liegenschaft in Biel im Hinblick auf deren öffentliche Versteigerung vorgesehen. Peter Hans Kneubühl verschanzte sich in seinem Haus. Jeder Kontaktversuch seitens der Polizei scheiterte. In den folgenden Tagen feuerte er insgesamt mindestens acht Schüsse ab. Einen Polizisten verfehlte er knapp, einen anderen verletzte er schwer am Kopf. Am 20. November 2013 stellte das Obergericht des Kantons Bern fest, dass Peter Hans Kneubühls Verhalten die Straftatbestände der versuchten vorsätzlichen Tötung und der Gefährdung des Lebens zum Nachteil von mehreren Polizeibeamten erfüllte, er jedoch bei diesen Taten nicht schuldfähig war. Das Gericht ordnete eine stationäre therapeutische Massnahme an. Zudem entschied es über die Kosten für die amtliche Verteidigung. Peter Hans Kneubühl beschwerte sich dagegen beim Bundesgericht. Dieses weist die Beschwerde ab, soweit es darauf eintritt. Es erachtet die Rüge, die Vorinstanz habe den Sachverhalt willkürlich festgestellt, als weitgehend ungenügend begründet und im Übrigen unberechtigt. Die von der Verfahrensleitung des Obergerichts angeordnete amtliche Verteidigung wird vom Bundesgericht ebenfalls nicht beanstandet, weil nach der Strafprozessordnung ein Beschuldigter bei freiheitsentziehenden Massnahmen zwingend verteidigt sein muss. Wenn die beschuldigte Person selber keine Verteidigung bestimmt, wird ihr eine amtliche Verteidigung beigegeben. Die Beschwerde wird dementsprechend auch abgewiesen, als verlangt wird, das vorinstanzliche Urteil sei, soweit es sich auf Handlungen des amtlichen Verteidigers beziehe, als ungültig zu erklären.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 15 octobre 2014 Embargo : 15 octobre 2014, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 6 octobre 2014 (6B_286/2014) Affaire Kneubühl: Le Tribunal fédéral rejette le recours Le recours interjeté par Peter Hans Kneubühl contre le jugement de la Cour suprême du canton de Berne du 20 novembre 2013 est rejeté par le Tribunal fédéral. On en reste ainsi à la mesure thérapeutique institutionnelle prononcée. Le recourant s'était opposé par les armes en septembre 2010 à la vente forcée de sa maison. Une visite d'un immeuble à Bienne était prévue le 8 septembre 2010 en vue de sa vente aux enchères publiques. Peter Hans Kneubühl s'était alors retranché dans sa maison. Toutes les tentatives de contact par la police avaient échoué. Les jours suivants, il avait ouvert le feu à huit reprises au moins, manquant de peu un policier et en blessant gravement un autre à la tête. Le 20 novembre 2013, la Cour suprême du canton de Berne a constaté que le comportement de Peter Hans Kneubühl réalisait les états de fait de tentative de meurtre et de mise en danger de la vie de plusieurs policiers, mais qu'il n'était pas responsable de ses actes au moment des faits. Le Tribunal a ordonné une mesure thérapeutique institutionnelle et a, par ailleurs, statué sur les frais de la défense d'office. Peter Hans Kneubühl a recouru contre ce jugement au Tribunal fédéral. Celui-ci rejette le recours dans la mesure où il est recevable. Il considère que le reproche adressé à l'autorité cantonale d'avoir constaté arbitrairement les faits n'est, de loin, pas suffisamment motivé et n'est, au demeurant, pas fondé. La défense d'office ordonnée par la direction de la procédure de la Cour suprême bernoise ne prête pas le flanc à la critique aux yeux du Tribunal fédéral parce que, conformément au Code de procédure pénale, le prévenu doit impérativement être défendu en cas de mesures privatives de liberté. Si le prévenu ne choisit pas lui-même un conseil, un défenseur doit lui être désigné d'office. Le recours est ainsi rejeté aussi dans la mesure où il demandait que soit constatée l'invalidité du jugement de l'autorité précédente en tant qu'il se référait à des actes du défenseur d'office.
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Lausanne, 15. Oktober 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 6. Oktober 2014 (6B_286/2014) Fall Kneubühl: Bundesgericht weist Beschwerde ab Die Beschwerde von Peter Hans Kneubühl gegen das Urteil des Obergerichts des Kantons Bern vom 20. November 2013 wird vom Bundesgericht abgewiesen. Es bleibt damit bei der angeordneten stationären therapeutischen Massnahme. Der Beschwerdeführer hatte sich im September 2010 mit Waffengewalt gegen die Versteigerung seines Hauses gewehrt. Am 8. September 2010 war eine Besichtigung einer Liegenschaft in Biel im Hinblick auf deren öffentliche Versteigerung vorgesehen. Peter Hans Kneubühl verschanzte sich in seinem Haus. Jeder Kontaktversuch seitens der Polizei scheiterte. In den folgenden Tagen feuerte er insgesamt mindestens acht Schüsse ab. Einen Polizisten verfehlte er knapp, einen anderen verletzte er schwer am Kopf. Am 20. November 2013 stellte das Obergericht des Kantons Bern fest, dass Peter Hans Kneubühls Verhalten die Straftatbestände der versuchten vorsätzlichen Tötung und der Gefährdung des Lebens zum Nachteil von mehreren Polizeibeamten erfüllte, er jedoch bei diesen Taten nicht schuldfähig war. Das Gericht ordnete eine stationäre therapeutische Massnahme an. Zudem entschied es über die Kosten für die amtliche Verteidigung. Peter Hans Kneubühl beschwerte sich dagegen beim Bundesgericht. Dieses weist die Beschwerde ab, soweit es darauf eintritt. Es erachtet die Rüge, die Vorinstanz habe den Sachverhalt willkürlich festgestellt, als weitgehend ungenügend begründet und im Übrigen unberechtigt. Die von der Verfahrensleitung des Obergerichts angeordnete amtliche Verteidigung wird vom Bundesgericht ebenfalls nicht beanstandet, weil nach der Strafprozessordnung ein Beschuldigter bei freiheitsentziehenden Massnahmen zwingend verteidigt sein muss. Wenn die beschuldigte Person selber keine Verteidigung bestimmt, wird ihr eine amtliche Verteidigung beigegeben. Die Beschwerde wird dementsprechend auch abgewiesen, als verlangt wird, das vorinstanzliche Urteil sei, soweit es sich auf Handlungen des amtlichen Verteidigers beziehe, als ungültig zu erklären.
Lausanne, le 15 octobre 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 6 octobre 2014 (6B_286/2014) Affaire Kneubühl: Le Tribunal fédéral rejette le recours Le recours interjeté par Peter Hans Kneubühl contre le jugement de la Cour suprême du canton de Berne du 20 novembre 2013 est rejeté par le Tribunal fédéral. On en reste ainsi à la mesure thérapeutique institutionnelle prononcée. Le recourant s'était opposé par les armes en septembre 2010 à la vente forcée de sa maison. Une visite d'un immeuble à Bienne était prévue le 8 septembre 2010 en vue de sa vente aux enchères publiques. Peter Hans Kneubühl s'était alors retranché dans sa maison. Toutes les tentatives de contact par la police avaient échoué. Les jours suivants, il avait ouvert le feu à huit reprises au moins, manquant de peu un policier et en blessant gravement un autre à la tête. Le 20 novembre 2013, la Cour suprême du canton de Berne a constaté que le comportement de Peter Hans Kneubühl réalisait les états de fait de tentative de meurtre et de mise en danger de la vie de plusieurs policiers, mais qu'il n'était pas responsable de ses actes au moment des faits. Le Tribunal a ordonné une mesure thérapeutique institutionnelle et a, par ailleurs, statué sur les frais de la défense d'office. Peter Hans Kneubühl a recouru contre ce jugement au Tribunal fédéral. Celui-ci rejette le recours dans la mesure où il est recevable. Il considère que le reproche adressé à l'autorité cantonale d'avoir constaté arbitrairement les faits n'est, de loin, pas suffisamment motivé et n'est, au demeurant, pas fondé. La défense d'office ordonnée par la direction de la procédure de la Cour suprême bernoise ne prête pas le flanc à la critique aux yeux du Tribunal fédéral parce que, conformément au Code de procédure pénale, le prévenu doit impérativement être défendu en cas de mesures privatives de liberté. Si le prévenu ne choisit pas lui-même un conseil, un défenseur doit lui être désigné d'office. Le recours est ainsi rejeté aussi dans la mesure où il demandait que soit constatée l'invalidité du jugement de l'autorité précédente en tant qu'il se référait à des actes du défenseur d'office.
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6B_288_2019_2019_07_19_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 19. Juli 2019 Embargo: 19. Juli 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Juli 2019 (6B_288/2019) Verurteilung wegen Aufforderung zu Gewalt: Beschwerde von Imam abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Imams ab, der für Äusserungen in seiner Freitagspredigt von 2016 in der An'Nur-Moschee in Winterthur wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit verurteilt wurde. Der Mann hatte am 21. Oktober 2016 im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Freitagspredigt in der An'Nur-Moschee in Winterthur vor rund 60 Personen zu Gewaltdelikten aufgefordert. Das Bezirksgericht Winterthur sprach ihn 2017 unter anderem der öffentlichen Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit schuldig und verhängte eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Zudem ordnete es eine Landesverweisung von zehn Jahren an. Das Obergericht des Kantons Zürich wies die Berufung des Verurteilten ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. Die von einer Dolmetscherin angefertigte Übersetzung seiner Freitagspredigt ist entgegen der Ansicht des Betroffenen verwertbar. Weder wurden bei der Übersetzung formelle Anforderungen missachtet, noch bestehen Anhaltspunkte dafür, dass die Übersetzerin befangen gewesen wäre. Das Obergericht verletzt weiter kein Bundesrecht, wenn es zum Schluss kommt, dass die umstrittenen Passagen in der Predigt den Tatbestand der Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit erfüllen. Erforderlich ist dabei gemäss Rechtsprechung eine gewisse Eindringlichkeit der Aufforderung. In diesem Sinne kann als Handlungsaufforderung zu einem genügend bestimmten Tun zunächst der Aufruf verstanden werden, dass "getötet werden müsste, wer nicht in der Gemeinschaft betet". Das Gleiche gilt für den Appell, "Menschen in ihren Häusern zu verbrennen, weil sie sich im Gebet von der Gemeinschaft ferngehalten haben". Einen gewissen Interpretationsspielraum lässt zwar die Äusserung offen, "wer ein Laster gesehen hat, sollte es mit seinen Händen ändern". Angesichts des Gesamtkontextes ist es allerdings naheliegend, dass die Empfänger die Äusserung im Sinne eines Handels gemäss dem Tatbestand verstehen können. Fehl geht der Einwand des Verurteilten, dass nur eigene Kommentare zu den fraglichen Zitaten als Aufforderung zur Gewalttätigkeit gelten könnten. Das Gegenteil ist der Fall: Indem der Betroffene als Imam die Worte Gottes, Mohammeds oder hoher Gelehrter als Äusserungen der grösstmöglichen religiösen Autoritäten unkommentiert liess, brachte er zum Ausdruck, dass sie deren ureigenem Willen entsprechen würden. Unzutreffend ist weiter, dass die fraglichen Aussagen aus dem Zusammenhang der gesamten Predigt gerissen worden seien. Keine Rolle spielt im Weiteren, welchen prozentualen Umfang die zu Gewalt auffordernden Passagen innerhalb der ganzen Predigt ausgemacht haben.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 19 juillet 2019 Embargo : 19 juillet 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 juillet 2019 (6B_288/2019) Condamnation pour provocation à la violence : recours de l'imam rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un imam qui avait été condamné pour provocation publique au crime ou à la violence en relation avec des propos tenus lors de son sermon du vendredi, en 2016, à la mosquée An'Nur à Winterthour. Le 21 octobre 2016, l'homme avait provoqué à commettre un délit impliquant la violence dans le cadre d'un sermon du vendredi, accessible publiquement et tenu devant environ 60 personnes, à la mosquée An'Nur à Winterthour. En 2017, le Tribunal de district de Winterthour l'avait condamné, entre autres, pour provocation publique au crime ou à la violence et lui avait infligé une peine privative de liberté de 18 mois, avec sursis. En outre, il avait prononcé une expulsion du territoire pour une durée de dix ans. La Cour suprême du canton de Zurich avait rejeté le recours du condamné. Le Tribunal fédéral rejette le recours de celui-ci. Contrairement à l'avis de l’intéressé, la traduction de son sermon du vendredi effectuée par une interprète est exploitable. Lors de la traduction, les exigences formelles ont été respectées et il n'existe aucun indice que la traductrice aurait été partiale. La cour cantonale ne viole pas le droit fédéral lorsqu'elle parvient à la conclusion que les passages controversés du sermon remplissent les éléments constitutifs de l'infraction de provocation publique au crime ou à la violence. Selon la jurisprudence, une provocation empreinte d'une insistance certaine est nécessaire. En ce sens, l'appel à « tuer ceux qui ne prient pas dans la communauté » peut être compris comme une incitation à procéder à une action suffisamment spécifique. Il en va de même de l'appel à « brûler les gens dans leurs maisons parce qu'il sont restés éloignés, dans la prière, de la communauté ». L'affirmation « celui qui a vu un vice doit le changer de ses mains » laisse une certaine marge d'interprétation. Compte tenu du contexte général, il est toutefois évident que les destinataires peuvent comprendre la déclaration dans le sens d'une incitation à agir, correspondant à l'élément constitutif de l'infraction en cause. L'argument du condamné selon lequel seuls ses propres commentaires sur les citations litigieuses pourraient être considérés comme une incitation à la violence est erroné. C'est tout le contraire : dans la mesure où l'intéressé, en tant qu'imam, laisse non commentées les paroles de Dieu, de Mahomet ou des grands érudits comme expressions des plus grandes autorités religieuses possibles, il a exprimé qu'elles correspondaient à leur volonté personnelle. Il est également inexact que les déclarations litigieuses ont été détachées du contexte du sermon. De plus, le pourcentage que constituent les passages incitant à la violence sur l'ensemble du sermon importe peu.
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6B_288_2019_2019_07_19_T_{lang}
Lausanne, 19. Juli 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. Juli 2019 (6B_288/2019) Verurteilung wegen Aufforderung zu Gewalt: Beschwerde von Imam abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Imams ab, der für Äusserungen in seiner Freitagspredigt von 2016 in der An'Nur-Moschee in Winterthur wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit verurteilt wurde. Der Mann hatte am 21. Oktober 2016 im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Freitagspredigt in der An'Nur-Moschee in Winterthur vor rund 60 Personen zu Gewaltdelikten aufgefordert. Das Bezirksgericht Winterthur sprach ihn 2017 unter anderem der öffentlichen Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit schuldig und verhängte eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Zudem ordnete es eine Landesverweisung von zehn Jahren an. Das Obergericht des Kantons Zürich wies die Berufung des Verurteilten ab. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. Die von einer Dolmetscherin angefertigte Übersetzung seiner Freitagspredigt ist entgegen der Ansicht des Betroffenen verwertbar. Weder wurden bei der Übersetzung formelle Anforderungen missachtet, noch bestehen Anhaltspunkte dafür, dass die Übersetzerin befangen gewesen wäre. Das Obergericht verletzt weiter kein Bundesrecht, wenn es zum Schluss kommt, dass die umstrittenen Passagen in der Predigt den Tatbestand der Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit erfüllen. Erforderlich ist dabei gemäss Rechtsprechung eine gewisse Eindringlichkeit der Aufforderung. In diesem Sinne kann als Handlungsaufforderung zu einem genügend bestimmten Tun zunächst der Aufruf verstanden werden, dass "getötet werden müsste, wer nicht in der Gemeinschaft betet". Das Gleiche gilt für den Appell, "Menschen in ihren Häusern zu verbrennen, weil sie sich im Gebet von der Gemeinschaft ferngehalten haben". Einen gewissen Interpretationsspielraum lässt zwar die Äusserung offen, "wer ein Laster gesehen hat, sollte es mit seinen Händen ändern". Angesichts des Gesamtkontextes ist es allerdings naheliegend, dass die Empfänger die Äusserung im Sinne eines Handels gemäss dem Tatbestand verstehen können. Fehl geht der Einwand des Verurteilten, dass nur eigene Kommentare zu den fraglichen Zitaten als Aufforderung zur Gewalttätigkeit gelten könnten. Das Gegenteil ist der Fall: Indem der Betroffene als Imam die Worte Gottes, Mohammeds oder hoher Gelehrter als Äusserungen der grösstmöglichen religiösen Autoritäten unkommentiert liess, brachte er zum Ausdruck, dass sie deren ureigenem Willen entsprechen würden. Unzutreffend ist weiter, dass die fraglichen Aussagen aus dem Zusammenhang der gesamten Predigt gerissen worden seien. Keine Rolle spielt im Weiteren, welchen prozentualen Umfang die zu Gewalt auffordernden Passagen innerhalb der ganzen Predigt ausgemacht haben.
Lausanne, le 19 juillet 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 juillet 2019 (6B_288/2019) Condamnation pour provocation à la violence : recours de l'imam rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un imam qui avait été condamné pour provocation publique au crime ou à la violence en relation avec des propos tenus lors de son sermon du vendredi, en 2016, à la mosquée An'Nur à Winterthour. Le 21 octobre 2016, l'homme avait provoqué à commettre un délit impliquant la violence dans le cadre d'un sermon du vendredi, accessible publiquement et tenu devant environ 60 personnes, à la mosquée An'Nur à Winterthour. En 2017, le Tribunal de district de Winterthour l'avait condamné, entre autres, pour provocation publique au crime ou à la violence et lui avait infligé une peine privative de liberté de 18 mois, avec sursis. En outre, il avait prononcé une expulsion du territoire pour une durée de dix ans. La Cour suprême du canton de Zurich avait rejeté le recours du condamné. Le Tribunal fédéral rejette le recours de celui-ci. Contrairement à l'avis de l’intéressé, la traduction de son sermon du vendredi effectuée par une interprète est exploitable. Lors de la traduction, les exigences formelles ont été respectées et il n'existe aucun indice que la traductrice aurait été partiale. La cour cantonale ne viole pas le droit fédéral lorsqu'elle parvient à la conclusion que les passages controversés du sermon remplissent les éléments constitutifs de l'infraction de provocation publique au crime ou à la violence. Selon la jurisprudence, une provocation empreinte d'une insistance certaine est nécessaire. En ce sens, l'appel à « tuer ceux qui ne prient pas dans la communauté » peut être compris comme une incitation à procéder à une action suffisamment spécifique. Il en va de même de l'appel à « brûler les gens dans leurs maisons parce qu'il sont restés éloignés, dans la prière, de la communauté ». L'affirmation « celui qui a vu un vice doit le changer de ses mains » laisse une certaine marge d'interprétation. Compte tenu du contexte général, il est toutefois évident que les destinataires peuvent comprendre la déclaration dans le sens d'une incitation à agir, correspondant à l'élément constitutif de l'infraction en cause. L'argument du condamné selon lequel seuls ses propres commentaires sur les citations litigieuses pourraient être considérés comme une incitation à la violence est erroné. C'est tout le contraire : dans la mesure où l'intéressé, en tant qu'imam, laisse non commentées les paroles de Dieu, de Mahomet ou des grands érudits comme expressions des plus grandes autorités religieuses possibles, il a exprimé qu'elles correspondaient à leur volonté personnelle. Il est également inexact que les déclarations litigieuses ont été détachées du contexte du sermon. De plus, le pourcentage que constituent les passages incitant à la violence sur l'ensemble du sermon importe peu.
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6B_28_2018_2018_08_23_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 23. August 2018 Embargo: 23. August 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. August 2018 (6B_28/2018) Beschwerde von Dieter Behring abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Dieter Behring gegen seine Verurteilung im Strafpunkt durch das Bundesstrafgericht ab. Noch nicht beurteilt hat das Bundesgericht die Beschwerden von mehreren am Verfahren beteiligten Zivilklägern und Einziehungsbetroffenen. Das Bundesstrafgericht hatte Dieter Behring am 30. September 2016 wegen gewerbsmässigen Betrugs – begangen zwischen dem 1. Oktober 2001 und Herbst 2004 – schuldig gesprochen und zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Im Weiteren ordnete es die Einziehung von beschlagnahmten Vermögenswerten an und verurteilte ihn zur Leistung einer Ersatzforderung von 100 Millionen Franken zu Gunsten der Eidgenossenschaft. Die Verurteilung Dieter Behrings betrifft den gewerbsmässigen Anlagebetrug zu Lasten von rund 2000 Geschädigten im Zusammenhang mit dem "Handelssystem Behring" und dem Vertrieb des Anlagekonzepts im Umfeld der "Moore Park Gruppe". Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Dieter Behring gegen seine Verurteilung im Strafpunkt ab. Die Frist von 30 Tagen für die Erhebung der Beschwerde in Strafsachen ans Bundesgericht verletzt das Recht auf ein faires Verfahren nicht. Auch der Anspruch von Dieter Behring auf wirksame und unentgeltliche Verteidigung ist nicht verletzt. Er hat im Verfahren vor Bundesgericht auf die Mandatierung einer Vertretung verzichtet und sein Gesuch um Bestellung eines unentgeltlichen Verteidigers ist mangels Bedürftigkeit unbegründet. Dieter Behring war auch im Verfahren vor Bundesstrafgericht ausreichend verteidigt. Die von Dieter Behring im Weiteren erhobenen verfahrensmässigen Rügen, namentlich diejenige der Verletzung seines rechtlichen Gehörs, sind unbegründet. Die Vorinstanz hat sich mit seinen wesentlichen Vorbringen und Einwänden hinreichend auseinandergesetzt, insbesondere auch mit seinen Argumenten zum "Anlagesystem Behring" und hat ihren Entscheid ausreichend begründet. Nicht zu beanstanden ist, dass sich die Bundesanwaltschaft bei ihrer Anklage auf Dieter Behring fokussiert hat, nachdem sie das Verfahren gegenüber den ursprünglich mitbeschuldigten Personen eingestellt hatte. Eine Verletzung des Anklagegrundsatzes ist nicht ersichtlich. Die Anklageschrift umschreibt den erhobenen Vorwurf konkret und detailliert. Das Bundesstrafgericht hat den massgeblichen Sachverhalt nicht in willkürlicher Weise festgestellt und insbesondere das Vorliegen des Merkmals der "Arglist" als Teil des Betrugstatbestandes zu Recht bejaht. Kein Bundesrecht verletzt auch sein Schluss, dass es sich beim Handelssystem von Dieter Behring um ein "Schneeballsystem" gehandelt hat. Unbegründet sind schliesslich die Rügen von Dieter Behring im Zusammenhang mit der verfügten Einziehung von Vermögenswerten. Noch nicht entschieden hat das Bundesgericht über die Beschwerden von am Verfahren beteiligten Zivilklägern und Einziehungsbetroffenen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 23 août 2018 Embargo : 23 août 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 7 août 2018 (6B_28/2018) Recours de Dieter Behring rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours de Dieter Behring contre le jugement de condamnation pénale rendu par le Tribunal pénal fédéral. Les recours des nombreux participants à la procédure en qualité de demandeurs au civil et de parties concernées par la confiscation n'ont pas encore fait l'objet d'une décision du Tribunal fédéral. Le 30 septembre 2016, le Tribunal pénal fédéral a reconnu Dieter Behring coupable d'escroquerie par métier – infraction commise entre le 1 er octobre 2001 et l'automne 2004 – et l'a condamné à une peine privative de liberté de cinq ans et demi. En outre, il a ordonné la confiscation de valeurs patrimoniales séquestrées et l'a condamné au paiement d'une créance compensatrice de 100 millions de francs en faveur de la Confédération. La condamnation de Dieter Behring concerne l'escroquerie au placement commise par métier au préjudice d'environ 2000 lésés en lien avec le « système commercial Berhring » et l'exploitation du système de placement dans le cadre du « Groupe Moore Park ». Le Tribunal fédéral rejette le recours de Dieter Behring contre sa condamnation pénale. Le délai de 30 jours pour former un recours en matière pénale auprès du Tribunal fédéral n'entre pas en contradiction avec le droit à un procès équitable. Le droit de Dieter Behring à une défense efficace et gratuite n'est pas davantage violé. Il a renoncé à mandater un avocat dans la procédure devant le Tribunal fédéral et sa requête d'attribution d'un défenseur gratuit a été rejetée, faute d'impécuniosité. Dieter Behring était également suffisamment défendu dans la procédure devant le Tribunal pénal fédéral. Les différents griefs invoqués par Dieter Behring, en particulier ceux relatifs à la violation de son droit d'être entendu, sont infondés. L'autorité précédente a suffisamment examiné ses arguments et objections principaux, en particulier aussi ses arguments relatifs au « système de placements Behring » et a suffisamment motivé son jugement. Il n'est pas critiquable que le Ministère public de la Confédération a focalisé l'accusation sur Dieter Behring après avoir classé la procédure dirigée contre les coprévenus initiaux. Le Tribunal fédéral ne relève pas de violation du principe d'accusation. L'acte d'accusation décrit les faits reprochés de manière concrète et détaillée. Le Tribunal pénal fédéral n'a pas établi les faits pertinents de manière arbitraire et a en particulier admis « l'astuce » en tant qu'élément constitutif de l'escroquerie conformément au droit. Il n'a pas non plus violé le droit fédéral en concluant que le système commercial de Dieter Behring constituait un système « boule de neige ». Enfin, les griefs de Dieter Behring en lien avec la confiscation de valeurs patrimoniales sont infondés. Le Tribunal fédéral n'a pas encore rendu de décision concernant les recours des demandeurs au civil et des parties concernées par la confiscation, participant à la procédure.
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6B_28_2018_2018_08_23_T_{lang}
Lausanne, 23. August 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. August 2018 (6B_28/2018) Beschwerde von Dieter Behring abgewiesen Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Dieter Behring gegen seine Verurteilung im Strafpunkt durch das Bundesstrafgericht ab. Noch nicht beurteilt hat das Bundesgericht die Beschwerden von mehreren am Verfahren beteiligten Zivilklägern und Einziehungsbetroffenen. Das Bundesstrafgericht hatte Dieter Behring am 30. September 2016 wegen gewerbsmässigen Betrugs – begangen zwischen dem 1. Oktober 2001 und Herbst 2004 – schuldig gesprochen und zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Im Weiteren ordnete es die Einziehung von beschlagnahmten Vermögenswerten an und verurteilte ihn zur Leistung einer Ersatzforderung von 100 Millionen Franken zu Gunsten der Eidgenossenschaft. Die Verurteilung Dieter Behrings betrifft den gewerbsmässigen Anlagebetrug zu Lasten von rund 2000 Geschädigten im Zusammenhang mit dem "Handelssystem Behring" und dem Vertrieb des Anlagekonzepts im Umfeld der "Moore Park Gruppe". Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Dieter Behring gegen seine Verurteilung im Strafpunkt ab. Die Frist von 30 Tagen für die Erhebung der Beschwerde in Strafsachen ans Bundesgericht verletzt das Recht auf ein faires Verfahren nicht. Auch der Anspruch von Dieter Behring auf wirksame und unentgeltliche Verteidigung ist nicht verletzt. Er hat im Verfahren vor Bundesgericht auf die Mandatierung einer Vertretung verzichtet und sein Gesuch um Bestellung eines unentgeltlichen Verteidigers ist mangels Bedürftigkeit unbegründet. Dieter Behring war auch im Verfahren vor Bundesstrafgericht ausreichend verteidigt. Die von Dieter Behring im Weiteren erhobenen verfahrensmässigen Rügen, namentlich diejenige der Verletzung seines rechtlichen Gehörs, sind unbegründet. Die Vorinstanz hat sich mit seinen wesentlichen Vorbringen und Einwänden hinreichend auseinandergesetzt, insbesondere auch mit seinen Argumenten zum "Anlagesystem Behring" und hat ihren Entscheid ausreichend begründet. Nicht zu beanstanden ist, dass sich die Bundesanwaltschaft bei ihrer Anklage auf Dieter Behring fokussiert hat, nachdem sie das Verfahren gegenüber den ursprünglich mitbeschuldigten Personen eingestellt hatte. Eine Verletzung des Anklagegrundsatzes ist nicht ersichtlich. Die Anklageschrift umschreibt den erhobenen Vorwurf konkret und detailliert. Das Bundesstrafgericht hat den massgeblichen Sachverhalt nicht in willkürlicher Weise festgestellt und insbesondere das Vorliegen des Merkmals der "Arglist" als Teil des Betrugstatbestandes zu Recht bejaht. Kein Bundesrecht verletzt auch sein Schluss, dass es sich beim Handelssystem von Dieter Behring um ein "Schneeballsystem" gehandelt hat. Unbegründet sind schliesslich die Rügen von Dieter Behring im Zusammenhang mit der verfügten Einziehung von Vermögenswerten. Noch nicht entschieden hat das Bundesgericht über die Beschwerden von am Verfahren beteiligten Zivilklägern und Einziehungsbetroffenen.
Lausanne, le 23 août 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 7 août 2018 (6B_28/2018) Recours de Dieter Behring rejeté Le Tribunal fédéral rejette le recours de Dieter Behring contre le jugement de condamnation pénale rendu par le Tribunal pénal fédéral. Les recours des nombreux participants à la procédure en qualité de demandeurs au civil et de parties concernées par la confiscation n'ont pas encore fait l'objet d'une décision du Tribunal fédéral. Le 30 septembre 2016, le Tribunal pénal fédéral a reconnu Dieter Behring coupable d'escroquerie par métier – infraction commise entre le 1 er octobre 2001 et l'automne 2004 – et l'a condamné à une peine privative de liberté de cinq ans et demi. En outre, il a ordonné la confiscation de valeurs patrimoniales séquestrées et l'a condamné au paiement d'une créance compensatrice de 100 millions de francs en faveur de la Confédération. La condamnation de Dieter Behring concerne l'escroquerie au placement commise par métier au préjudice d'environ 2000 lésés en lien avec le « système commercial Berhring » et l'exploitation du système de placement dans le cadre du « Groupe Moore Park ». Le Tribunal fédéral rejette le recours de Dieter Behring contre sa condamnation pénale. Le délai de 30 jours pour former un recours en matière pénale auprès du Tribunal fédéral n'entre pas en contradiction avec le droit à un procès équitable. Le droit de Dieter Behring à une défense efficace et gratuite n'est pas davantage violé. Il a renoncé à mandater un avocat dans la procédure devant le Tribunal fédéral et sa requête d'attribution d'un défenseur gratuit a été rejetée, faute d'impécuniosité. Dieter Behring était également suffisamment défendu dans la procédure devant le Tribunal pénal fédéral. Les différents griefs invoqués par Dieter Behring, en particulier ceux relatifs à la violation de son droit d'être entendu, sont infondés. L'autorité précédente a suffisamment examiné ses arguments et objections principaux, en particulier aussi ses arguments relatifs au « système de placements Behring » et a suffisamment motivé son jugement. Il n'est pas critiquable que le Ministère public de la Confédération a focalisé l'accusation sur Dieter Behring après avoir classé la procédure dirigée contre les coprévenus initiaux. Le Tribunal fédéral ne relève pas de violation du principe d'accusation. L'acte d'accusation décrit les faits reprochés de manière concrète et détaillée. Le Tribunal pénal fédéral n'a pas établi les faits pertinents de manière arbitraire et a en particulier admis « l'astuce » en tant qu'élément constitutif de l'escroquerie conformément au droit. Il n'a pas non plus violé le droit fédéral en concluant que le système commercial de Dieter Behring constituait un système « boule de neige ». Enfin, les griefs de Dieter Behring en lien avec la confiscation de valeurs patrimoniales sont infondés. Le Tribunal fédéral n'a pas encore rendu de décision concernant les recours des demandeurs au civil et des parties concernées par la confiscation, participant à la procédure.
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6B_35_2017_2018_03_08_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 8. März 2018 Embargo: 8. März 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Februar 2018 (6B_35/2017) Fall "Marie": Verurteilung wegen Mordes und lebenslängliche Freiheitsstrafe gegen Täter bestätigt – gesetzliche Voraussetzungen für lebenslängliche Verwahrung nicht erfüllt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung wegen Mordes durch das Kantonsgericht des Kantons Waadt sowie die lebenslängliche Freiheitsstrafe gegenüber dem Mann, der 2013 die junge Frau "Marie" getötet hat. Die vom Kantonsgericht angeordnete lebenslängliche Verwahrung hebt das Bundesgericht auf, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das Strafgesetzbuch verlangt dafür unter anderem, dass zwei Sachverständige den Täter unabhängig voneinander als "dauerhaft untherapierbar" einstufen. Im konkreten Fall ergibt sich dies nur aus einem Gutachten. Das Kantonsgericht wird neu entscheiden müssen. Der Mann war 2000 wegen Mordes sowie weiterer Delikte zu einer Zuchthausstrafe von 20 Jahren verurteilt und 2012 bedingt entlassen worden. Ab März 2013 stand er in Kontakt mit einer jungen Frau namens "Marie". Am 13. Mai 2013 suchte er sie an ihrem Arbeitsplatz in Payerne VD auf und zwang sie in sein Auto. In der Nacht auf den 14. Mai 2013 erdrosselte er die junge Frau. 2016 verurteilte ihn das Kriminalgericht des Bezirks de la Broye et du Nord vaudois wegen Mordes, Freiheitsberaubung und Entführung, sexueller Nötigung und weiterer Delikte zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Weiter ordnete es seine lebenslängliche Verwahrung an. Das Waadtländer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid 2016. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut. Abgewiesen hat es insbesondere seine Einwände gegen die Verurteilungen wegen Mordes und weiterer Delikte sowie gegen die Verhängung der lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Bei der Qualifikation der Tat als Mord hat das Kantonsgericht ohne Verletzung von Bundesrecht das Vorliegen des Merkmals der besonderen Skrupellosigkeit bejaht. Für die besondere Skrupellosigkeit des Täters sprechen einerseits sein nichtiges und egoistisches Motiv und andererseits seine Kälte und Selbstbeherrschung bei der Vorbereitung und Ausführung der Tat. Bei der Bemessung der Sanktion mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe ist das Kantonsgericht zu Recht davon ausgegangen, dass beim Täter keine verringerte Zurechnungsfähigkeit bestanden hat. Nicht als willkürlich erscheint insbesondere, wenn sich das Kantonsgericht dabei auf denjenigen von zwei Sachverständigen gestützt hat, der von einer vollständigen strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Verurteilten ausgeht. Bezüglich der lebenslänglichen Verwahrung heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Betroffenen gut, da die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anordnung der Massnahme nicht erfüllt sind. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung unter anderem, dass sich das Gericht auf die Gutachten von mindestens zwei erfahrenen und voneinander unabhängigen Sachverständigen stützen kann, die den Täter als dauerhaft nicht therapierbar einstufen (Artikel 56 und 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches). Gemäss Rechtsprechung bedeutet "dauerhaft nicht therapierbar", dass der Täter auf Lebzeiten keiner Behandlung zugänglich ist. Das Kantonsgericht ist bei seinem Entscheid davon ausgegangen, dass im konkreten Fall beide der zwei beigezogenen Gutachter zum Schluss gekommen seien, der Verurteilte sei dauerhaft untherapierbar. Das trifft bei einem der Experten indessen nicht zu. Entgegen der Auffassung des Kantonsgerichts hat der fragliche Gutachter keine ausdrückliche dahingehende Feststellung gemacht, dass der bei der Tat 36 Jahre alte Betroffene Zeit seines Lebens einer Behandlung unzugänglich wäre. Vielmehr hat er ausgeführt, dass in der Psychiatrie keine "lebenslangen" Prognosen betreffend der Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden könnten. Das Urteil ist in diesem Punkt deshalb aufzuheben und zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurückzuweisen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 8 mars 2018 Embargo : 8 mars 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 février 2018 (6B_35/2017) Affaire « Marie » : Confirmation de la condamnation pour assassinat ainsi que de la peine privative de liberté à vie contre l'auteur – les conditions légales pour l'internement à vie ne sont pas remplies Le Tribunal fédéral confirme la condamnation pour assassinat du Tribunal cantonal du canton de Vaud ainsi que la peine privative de liberté à vie de l'homme qui a tué en 2013 la jeune « Marie ». Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie ordonné par le Tribunal cantonal car les conditions légales ne sont pas remplies. Le Code pénal exige notamment que deux experts indépendants l'un de l'autre qualifient l'auteur de « durablement non amendable ». Dans le cas d'espèce, cela ne ressort que d'une expertise. Le Tribunal cantonal devra rendre une nouvelle décision. L'homme avait été condamné en 2000 à une peine de prison de 20 ans pour assassinat ainsi que d'autres infractions et avait été mis au bénéfice de la libération conditionnelle en 2012. Dès le mois de mars 2013, il a été en contact avec une jeune femme prénommée « Marie ». Le 13 mai 2013, il est venu la trouver sur son lieu de travail à Payerne, dans le canton de Vaud, et l'a forcée à monter dans sa voiture. Dans la nuit du 14 mai 2013, il a étranglé la jeune femme. Le Tribunal criminel de l'arrondissement de la Broye et du Nord vaudois l'a condamné en 2016 à une peine privative de liberté à vie pour assassinat, séquestration et enlèvement, contrainte sexuelle ainsi que d'autres infractions. Il a également ordonné son internement à vie. Le Tribunal cantonal vaudois a confirmé la décision en 2016. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. Il rejette ses griefs à l'encontre des condamnations pour assassinat et autres infractions, ainsi que contre le prononcé de la peine privative de liberté à vie. En ce qui concerne la qualification d'assassinat, le Tribunal cantonal n'a pas violé le droit fédéral en retenant que la caractéristique de l'absence particulière de scrupules était réalisée. L'absence particulière de scrupules de l'auteur découle d'une part de son mobile futile et égoïste et d'autre part de sa froideur et de sa maîtrise de soi dans la préparation et l'exécution du crime. Dans le cadre de la fixation de la sanction, le Tribunal cantonal a considéré à juste titre, en prononçant une peine privative de liberté à vie, qu'il n'existait chez l'auteur aucune diminution de responsabilité. C'est en particulier sans arbitraire que le Tribunal cantonal s'est fondé sur celle des deux expertises qui conclut à une responsabilité pénale entière du condamné. En rapport avec l'internement à vie, le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé dès lors que les conditions légales pour ordonner la mesure ne sont pas remplies. La loi exige notamment, pour le prononcé d'un internement à vie, que le tribunal puisse se fonder sur les expertises réalisées par au moins deux experts indépendants l'un de l'autre et expérimentés, qui qualifient l'auteur de durablement non amendable (articles 56 et 64 alinéa 1 bis du Code pénal). Selon la jurisprudence, « durablement non amendable » signifie que l'auteur est inaccessible à un traitement sa vie durant. Le Tribunal cantonal a considéré dans sa décision que, dans le cas d'espèce, les deux experts mandatés étaient parvenus à la conclusion que le condamné était durablement non amendable. Cela n'est toutefois pas exact pour l'un des experts. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, l'expert en question n'a pas expressément constaté que l'intéressé, âgé de 36 ans au moment des faits, était inaccessible à un traitement sa vie durant. A l'inverse, il a exposé qu'on ne pouvait pas, en psychiatrie, poser de pronostic « à vie » concernant les possibilités de traitement. Le jugement est en conséquence annulé sur ce point et la cause est renvoyée au Tribunal cantonal pour nouvelle décision.
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Lausanne, 8. März 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Februar 2018 (6B_35/2017) Fall "Marie": Verurteilung wegen Mordes und lebenslängliche Freiheitsstrafe gegen Täter bestätigt – gesetzliche Voraussetzungen für lebenslängliche Verwahrung nicht erfüllt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung wegen Mordes durch das Kantonsgericht des Kantons Waadt sowie die lebenslängliche Freiheitsstrafe gegenüber dem Mann, der 2013 die junge Frau "Marie" getötet hat. Die vom Kantonsgericht angeordnete lebenslängliche Verwahrung hebt das Bundesgericht auf, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das Strafgesetzbuch verlangt dafür unter anderem, dass zwei Sachverständige den Täter unabhängig voneinander als "dauerhaft untherapierbar" einstufen. Im konkreten Fall ergibt sich dies nur aus einem Gutachten. Das Kantonsgericht wird neu entscheiden müssen. Der Mann war 2000 wegen Mordes sowie weiterer Delikte zu einer Zuchthausstrafe von 20 Jahren verurteilt und 2012 bedingt entlassen worden. Ab März 2013 stand er in Kontakt mit einer jungen Frau namens "Marie". Am 13. Mai 2013 suchte er sie an ihrem Arbeitsplatz in Payerne VD auf und zwang sie in sein Auto. In der Nacht auf den 14. Mai 2013 erdrosselte er die junge Frau. 2016 verurteilte ihn das Kriminalgericht des Bezirks de la Broye et du Nord vaudois wegen Mordes, Freiheitsberaubung und Entführung, sexueller Nötigung und weiterer Delikte zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Weiter ordnete es seine lebenslängliche Verwahrung an. Das Waadtländer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid 2016. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut. Abgewiesen hat es insbesondere seine Einwände gegen die Verurteilungen wegen Mordes und weiterer Delikte sowie gegen die Verhängung der lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Bei der Qualifikation der Tat als Mord hat das Kantonsgericht ohne Verletzung von Bundesrecht das Vorliegen des Merkmals der besonderen Skrupellosigkeit bejaht. Für die besondere Skrupellosigkeit des Täters sprechen einerseits sein nichtiges und egoistisches Motiv und andererseits seine Kälte und Selbstbeherrschung bei der Vorbereitung und Ausführung der Tat. Bei der Bemessung der Sanktion mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe ist das Kantonsgericht zu Recht davon ausgegangen, dass beim Täter keine verringerte Zurechnungsfähigkeit bestanden hat. Nicht als willkürlich erscheint insbesondere, wenn sich das Kantonsgericht dabei auf denjenigen von zwei Sachverständigen gestützt hat, der von einer vollständigen strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Verurteilten ausgeht. Bezüglich der lebenslänglichen Verwahrung heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Betroffenen gut, da die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anordnung der Massnahme nicht erfüllt sind. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung unter anderem, dass sich das Gericht auf die Gutachten von mindestens zwei erfahrenen und voneinander unabhängigen Sachverständigen stützen kann, die den Täter als dauerhaft nicht therapierbar einstufen (Artikel 56 und 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches). Gemäss Rechtsprechung bedeutet "dauerhaft nicht therapierbar", dass der Täter auf Lebzeiten keiner Behandlung zugänglich ist. Das Kantonsgericht ist bei seinem Entscheid davon ausgegangen, dass im konkreten Fall beide der zwei beigezogenen Gutachter zum Schluss gekommen seien, der Verurteilte sei dauerhaft untherapierbar. Das trifft bei einem der Experten indessen nicht zu. Entgegen der Auffassung des Kantonsgerichts hat der fragliche Gutachter keine ausdrückliche dahingehende Feststellung gemacht, dass der bei der Tat 36 Jahre alte Betroffene Zeit seines Lebens einer Behandlung unzugänglich wäre. Vielmehr hat er ausgeführt, dass in der Psychiatrie keine "lebenslangen" Prognosen betreffend der Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden könnten. Das Urteil ist in diesem Punkt deshalb aufzuheben und zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurückzuweisen.
Lausanne, le 8 mars 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 février 2018 (6B_35/2017) Affaire « Marie » : Confirmation de la condamnation pour assassinat ainsi que de la peine privative de liberté à vie contre l'auteur – les conditions légales pour l'internement à vie ne sont pas remplies Le Tribunal fédéral confirme la condamnation pour assassinat du Tribunal cantonal du canton de Vaud ainsi que la peine privative de liberté à vie de l'homme qui a tué en 2013 la jeune « Marie ». Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie ordonné par le Tribunal cantonal car les conditions légales ne sont pas remplies. Le Code pénal exige notamment que deux experts indépendants l'un de l'autre qualifient l'auteur de « durablement non amendable ». Dans le cas d'espèce, cela ne ressort que d'une expertise. Le Tribunal cantonal devra rendre une nouvelle décision. L'homme avait été condamné en 2000 à une peine de prison de 20 ans pour assassinat ainsi que d'autres infractions et avait été mis au bénéfice de la libération conditionnelle en 2012. Dès le mois de mars 2013, il a été en contact avec une jeune femme prénommée « Marie ». Le 13 mai 2013, il est venu la trouver sur son lieu de travail à Payerne, dans le canton de Vaud, et l'a forcée à monter dans sa voiture. Dans la nuit du 14 mai 2013, il a étranglé la jeune femme. Le Tribunal criminel de l'arrondissement de la Broye et du Nord vaudois l'a condamné en 2016 à une peine privative de liberté à vie pour assassinat, séquestration et enlèvement, contrainte sexuelle ainsi que d'autres infractions. Il a également ordonné son internement à vie. Le Tribunal cantonal vaudois a confirmé la décision en 2016. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. Il rejette ses griefs à l'encontre des condamnations pour assassinat et autres infractions, ainsi que contre le prononcé de la peine privative de liberté à vie. En ce qui concerne la qualification d'assassinat, le Tribunal cantonal n'a pas violé le droit fédéral en retenant que la caractéristique de l'absence particulière de scrupules était réalisée. L'absence particulière de scrupules de l'auteur découle d'une part de son mobile futile et égoïste et d'autre part de sa froideur et de sa maîtrise de soi dans la préparation et l'exécution du crime. Dans le cadre de la fixation de la sanction, le Tribunal cantonal a considéré à juste titre, en prononçant une peine privative de liberté à vie, qu'il n'existait chez l'auteur aucune diminution de responsabilité. C'est en particulier sans arbitraire que le Tribunal cantonal s'est fondé sur celle des deux expertises qui conclut à une responsabilité pénale entière du condamné. En rapport avec l'internement à vie, le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé dès lors que les conditions légales pour ordonner la mesure ne sont pas remplies. La loi exige notamment, pour le prononcé d'un internement à vie, que le tribunal puisse se fonder sur les expertises réalisées par au moins deux experts indépendants l'un de l'autre et expérimentés, qui qualifient l'auteur de durablement non amendable (articles 56 et 64 alinéa 1 bis du Code pénal). Selon la jurisprudence, « durablement non amendable » signifie que l'auteur est inaccessible à un traitement sa vie durant. Le Tribunal cantonal a considéré dans sa décision que, dans le cas d'espèce, les deux experts mandatés étaient parvenus à la conclusion que le condamné était durablement non amendable. Cela n'est toutefois pas exact pour l'un des experts. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, l'expert en question n'a pas expressément constaté que l'intéressé, âgé de 36 ans au moment des faits, était inaccessible à un traitement sa vie durant. A l'inverse, il a exposé qu'on ne pouvait pas, en psychiatrie, poser de pronostic « à vie » concernant les possibilités de traitement. Le jugement est en conséquence annulé sur ce point et la cause est renvoyée au Tribunal cantonal pour nouvelle décision.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. März 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Februar 2018 (6B_35/2017) Fall "Marie": Verurteilung wegen Mordes und lebenslängliche Freiheitsstrafe gegen Täter bestätigt – gesetzliche Voraussetzungen für lebenslängliche Verwahrung nicht erfüllt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung wegen Mordes durch das Kantonsgericht des Kantons Waadt sowie die lebenslängliche Freiheitsstrafe gegenüber dem Mann, der 2013 die junge Frau "Marie" getötet hat. Die vom Kantonsgericht angeordnete lebenslängliche Verwahrung hebt das Bundesgericht auf, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das Strafgesetzbuch verlangt dafür unter anderem, dass zwei Sachverständige den Täter unabhängig voneinander als "dauerhaft untherapierbar" einstufen. Im konkreten Fall ergibt sich dies nur aus einem Gutachten. Das Kantonsgericht wird neu entscheiden müssen. Der Mann war 2000 wegen Mordes sowie weiterer Delikte zu einer Zuchthausstrafe von 20 Jahren verurteilt und 2012 bedingt entlassen worden. Ab März 2013 stand er in Kontakt mit einer jungen Frau namens "Marie". Am 13. Mai 2013 suchte er sie an ihrem Arbeitsplatz in Payerne VD auf und zwang sie in sein Auto. In der Nacht auf den 14. Mai 2013 erdrosselte er die junge Frau. 2016 verurteilte ihn das Kriminalgericht des Bezirks de la Broye et du Nord vaudois wegen Mordes, Freiheitsberaubung und Entführung, sexueller Nötigung und weiterer Delikte zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Weiter ordnete es seine lebenslängliche Verwahrung an. Das Waadtländer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid 2016. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut. Abgewiesen hat es insbesondere seine Einwände gegen die Verurteilungen wegen Mordes und weiterer Delikte sowie gegen die Verhängung der lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Bei der Qualifikation der Tat als Mord hat das Kantonsgericht ohne Verletzung von Bundesrecht das Vorliegen des Merkmals der besonderen Skrupellosigkeit bejaht. Für die besondere Skrupellosigkeit des Täters sprechen einerseits sein nichtiges und egoistisches Motiv und andererseits seine Kälte und Selbstbeherrschung bei der Vorbereitung und Ausführung der Tat. Bei der Bemessung der Sanktion mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe ist das Kantonsgericht zu Recht davon ausgegangen, dass beim Täter keine verringerte Zurechnungsfähigkeit bestanden hat. Nicht als willkürlich erscheint insbesondere, wenn sich das Kantonsgericht dabei auf denjenigen von zwei Sachverständigen gestützt hat, der von einer vollständigen strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Verurteilten ausgeht. Bezüglich der lebenslänglichen Verwahrung heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Betroffenen gut, da die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anordnung der Massnahme nicht erfüllt sind. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung unter anderem, dass sich das Gericht auf die Gutachten von mindestens zwei erfahrenen und voneinander unabhängigen Sachverständigen stützen kann, die den Täter als dauerhaft nicht therapierbar einstufen (Artikel 56 und 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches). Gemäss Rechtsprechung bedeutet "dauerhaft nicht therapierbar", dass der Täter auf Lebzeiten keiner Behandlung zugänglich ist. Das Kantonsgericht ist bei seinem Entscheid davon ausgegangen, dass im konkreten Fall beide der zwei beigezogenen Gutachter zum Schluss gekommen seien, der Verurteilte sei dauerhaft untherapierbar. Das trifft bei einem der Experten indessen nicht zu. Entgegen der Auffassung des Kantonsgerichts hat der fragliche Gutachter keine ausdrückliche dahingehende Feststellung gemacht, dass der bei der Tat 36 Jahre alte Betroffene Zeit seines Lebens einer Behandlung unzugänglich wäre. Vielmehr hat er ausgeführt, dass in der Psychiatrie keine "lebenslangen" Prognosen betreffend der Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden könnten. Das Urteil ist in diesem Punkt deshalb aufzuheben und zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurückzuweisen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 mars 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 février 2018 (6B_35/2017) Affaire « Marie » : Confirmation de la condamnation pour assassinat ainsi que de la peine privative de liberté à vie contre l'auteur – les conditions légales pour l'internement à vie ne sont pas remplies Le Tribunal fédéral confirme la condamnation pour assassinat du Tribunal cantonal du canton de Vaud ainsi que la peine privative de liberté à vie de l'homme qui a tué en 2013 la jeune « Marie ». Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie ordonné par le Tribunal cantonal car les conditions légales ne sont pas remplies. Le Code pénal exige notamment que deux experts indépendants l'un de l'autre qualifient l'auteur de « durablement non amendable ». Dans le cas d'espèce, cela ne ressort que d'une expertise. Le Tribunal cantonal devra rendre une nouvelle décision. L'homme avait été condamné en 2000 à une peine de prison de 20 ans pour assassinat ainsi que d'autres infractions et avait été mis au bénéfice de la libération conditionnelle en 2012. Dès le mois de mars 2013, il a été en contact avec une jeune femme prénommée « Marie ». Le 13 mai 2013, il est venu la trouver sur son lieu de travail à Payerne, dans le canton de Vaud, et l'a forcée à monter dans sa voiture. Dans la nuit du 14 mai 2013, il a étranglé la jeune femme. Le Tribunal criminel de l'arrondissement de la Broye et du Nord vaudois l'a condamné en 2016 à une peine privative de liberté à vie pour assassinat, séquestration et enlèvement, contrainte sexuelle ainsi que d'autres infractions. Il a également ordonné son internement à vie. Le Tribunal cantonal vaudois a confirmé la décision en 2016. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. Il rejette ses griefs à l'encontre des condamnations pour assassinat et autres infractions, ainsi que contre le prononcé de la peine privative de liberté à vie. En ce qui concerne la qualification d'assassinat, le Tribunal cantonal n'a pas violé le droit fédéral en retenant que la caractéristique de l'absence particulière de scrupules était réalisée. L'absence particulière de scrupules de l'auteur découle d'une part de son mobile futile et égoïste et d'autre part de sa froideur et de sa maîtrise de soi dans la préparation et l'exécution du crime. Dans le cadre de la fixation de la sanction, le Tribunal cantonal a considéré à juste titre, en prononçant une peine privative de liberté à vie, qu'il n'existait chez l'auteur aucune diminution de responsabilité. C'est en particulier sans arbitraire que le Tribunal cantonal s'est fondé sur celle des deux expertises qui conclut à une responsabilité pénale entière du condamné. En rapport avec l'internement à vie, le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé dès lors que les conditions légales pour ordonner la mesure ne sont pas remplies. La loi exige notamment, pour le prononcé d'un internement à vie, que le tribunal puisse se fonder sur les expertises réalisées par au moins deux experts indépendants l'un de l'autre et expérimentés, qui qualifient l'auteur de durablement non amendable (articles 56 et 64 alinéa 1 bis du Code pénal). Selon la jurisprudence, « durablement non amendable » signifie que l'auteur est inaccessible à un traitement sa vie durant. Le Tribunal cantonal a considéré dans sa décision que, dans le cas d'espèce, les deux experts mandatés étaient parvenus à la conclusion que le condamné était durablement non amendable. Cela n'est toutefois pas exact pour l'un des experts. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, l'expert en question n'a pas expressément constaté que l'intéressé, âgé de 36 ans au moment des faits, était inaccessible à un traitement sa vie durant. A l'inverse, il a exposé qu'on ne pouvait pas, en psychiatrie, poser de pronostic « à vie » concernant les possibilités de traitement. Le jugement est en conséquence annulé sur ce point et la cause est renvoyée au Tribunal cantonal pour nouvelle décision.
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Lausanne, 7. März 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 26. Februar 2018 (6B_35/2017) Fall "Marie": Verurteilung wegen Mordes und lebenslängliche Freiheitsstrafe gegen Täter bestätigt – gesetzliche Voraussetzungen für lebenslängliche Verwahrung nicht erfüllt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung wegen Mordes durch das Kantonsgericht des Kantons Waadt sowie die lebenslängliche Freiheitsstrafe gegenüber dem Mann, der 2013 die junge Frau "Marie" getötet hat. Die vom Kantonsgericht angeordnete lebenslängliche Verwahrung hebt das Bundesgericht auf, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das Strafgesetzbuch verlangt dafür unter anderem, dass zwei Sachverständige den Täter unabhängig voneinander als "dauerhaft untherapierbar" einstufen. Im konkreten Fall ergibt sich dies nur aus einem Gutachten. Das Kantonsgericht wird neu entscheiden müssen. Der Mann war 2000 wegen Mordes sowie weiterer Delikte zu einer Zuchthausstrafe von 20 Jahren verurteilt und 2012 bedingt entlassen worden. Ab März 2013 stand er in Kontakt mit einer jungen Frau namens "Marie". Am 13. Mai 2013 suchte er sie an ihrem Arbeitsplatz in Payerne VD auf und zwang sie in sein Auto. In der Nacht auf den 14. Mai 2013 erdrosselte er die junge Frau. 2016 verurteilte ihn das Kriminalgericht des Bezirks de la Broye et du Nord vaudois wegen Mordes, Freiheitsberaubung und Entführung, sexueller Nötigung und weiterer Delikte zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Weiter ordnete es seine lebenslängliche Verwahrung an. Das Waadtländer Kantonsgericht bestätigte den Entscheid 2016. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut. Abgewiesen hat es insbesondere seine Einwände gegen die Verurteilungen wegen Mordes und weiterer Delikte sowie gegen die Verhängung der lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Bei der Qualifikation der Tat als Mord hat das Kantonsgericht ohne Verletzung von Bundesrecht das Vorliegen des Merkmals der besonderen Skrupellosigkeit bejaht. Für die besondere Skrupellosigkeit des Täters sprechen einerseits sein nichtiges und egoistisches Motiv und andererseits seine Kälte und Selbstbeherrschung bei der Vorbereitung und Ausführung der Tat. Bei der Bemessung der Sanktion mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe ist das Kantonsgericht zu Recht davon ausgegangen, dass beim Täter keine verringerte Zurechnungsfähigkeit bestanden hat. Nicht als willkürlich erscheint insbesondere, wenn sich das Kantonsgericht dabei auf denjenigen von zwei Sachverständigen gestützt hat, der von einer vollständigen strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Verurteilten ausgeht. Bezüglich der lebenslänglichen Verwahrung heisst das Bundesgericht die Beschwerde des Betroffenen gut, da die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anordnung der Massnahme nicht erfüllt sind. Das Gesetz verlangt für eine lebenslängliche Verwahrung unter anderem, dass sich das Gericht auf die Gutachten von mindestens zwei erfahrenen und voneinander unabhängigen Sachverständigen stützen kann, die den Täter als dauerhaft nicht therapierbar einstufen (Artikel 56 und 64 Absatz 1 bis des Strafgesetzbuches). Gemäss Rechtsprechung bedeutet "dauerhaft nicht therapierbar", dass der Täter auf Lebzeiten keiner Behandlung zugänglich ist. Das Kantonsgericht ist bei seinem Entscheid davon ausgegangen, dass im konkreten Fall beide der zwei beigezogenen Gutachter zum Schluss gekommen seien, der Verurteilte sei dauerhaft untherapierbar. Das trifft bei einem der Experten indessen nicht zu. Entgegen der Auffassung des Kantonsgerichts hat der fragliche Gutachter keine ausdrückliche dahingehende Feststellung gemacht, dass der bei der Tat 36 Jahre alte Betroffene Zeit seines Lebens einer Behandlung unzugänglich wäre. Vielmehr hat er ausgeführt, dass in der Psychiatrie keine "lebenslangen" Prognosen betreffend der Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden könnten. Das Urteil ist in diesem Punkt deshalb aufzuheben und zu neuem Entscheid ans Kantonsgericht zurückzuweisen.
Lausanne, le 7 mars 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 26 février 2018 (6B_35/2017) Affaire « Marie » : Confirmation de la condamnation pour assassinat ainsi que de la peine privative de liberté à vie contre l'auteur – les conditions légales pour l'internement à vie ne sont pas remplies Le Tribunal fédéral confirme la condamnation pour assassinat du Tribunal cantonal du canton de Vaud ainsi que la peine privative de liberté à vie de l'homme qui a tué en 2013 la jeune « Marie ». Le Tribunal fédéral annule l'internement à vie ordonné par le Tribunal cantonal car les conditions légales ne sont pas remplies. Le Code pénal exige notamment que deux experts indépendants l'un de l'autre qualifient l'auteur de « durablement non amendable ». Dans le cas d'espèce, cela ne ressort que d'une expertise. Le Tribunal cantonal devra rendre une nouvelle décision. L'homme avait été condamné en 2000 à une peine de prison de 20 ans pour assassinat ainsi que d'autres infractions et avait été mis au bénéfice de la libération conditionnelle en 2012. Dès le mois de mars 2013, il a été en contact avec une jeune femme prénommée « Marie ». Le 13 mai 2013, il est venu la trouver sur son lieu de travail à Payerne, dans le canton de Vaud, et l'a forcée à monter dans sa voiture. Dans la nuit du 14 mai 2013, il a étranglé la jeune femme. Le Tribunal criminel de l'arrondissement de la Broye et du Nord vaudois l'a condamné en 2016 à une peine privative de liberté à vie pour assassinat, séquestration et enlèvement, contrainte sexuelle ainsi que d'autres infractions. Il a également ordonné son internement à vie. Le Tribunal cantonal vaudois a confirmé la décision en 2016. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. Il rejette ses griefs à l'encontre des condamnations pour assassinat et autres infractions, ainsi que contre le prononcé de la peine privative de liberté à vie. En ce qui concerne la qualification d'assassinat, le Tribunal cantonal n'a pas violé le droit fédéral en retenant que la caractéristique de l'absence particulière de scrupules était réalisée. L'absence particulière de scrupules de l'auteur découle d'une part de son mobile futile et égoïste et d'autre part de sa froideur et de sa maîtrise de soi dans la préparation et l'exécution du crime. Dans le cadre de la fixation de la sanction, le Tribunal cantonal a considéré à juste titre, en prononçant une peine privative de liberté à vie, qu'il n'existait chez l'auteur aucune diminution de responsabilité. C'est en particulier sans arbitraire que le Tribunal cantonal s'est fondé sur celle des deux expertises qui conclut à une responsabilité pénale entière du condamné. En rapport avec l'internement à vie, le Tribunal fédéral admet le recours de l'intéressé dès lors que les conditions légales pour ordonner la mesure ne sont pas remplies. La loi exige notamment, pour le prononcé d'un internement à vie, que le tribunal puisse se fonder sur les expertises réalisées par au moins deux experts indépendants l'un de l'autre et expérimentés, qui qualifient l'auteur de durablement non amendable (articles 56 et 64 alinéa 1 bis du Code pénal). Selon la jurisprudence, « durablement non amendable » signifie que l'auteur est inaccessible à un traitement sa vie durant. Le Tribunal cantonal a considéré dans sa décision que, dans le cas d'espèce, les deux experts mandatés étaient parvenus à la conclusion que le condamné était durablement non amendable. Cela n'est toutefois pas exact pour l'un des experts. Contrairement à l'avis du Tribunal cantonal, l'expert en question n'a pas expressément constaté que l'intéressé, âgé de 36 ans au moment des faits, était inaccessible à un traitement sa vie durant. A l'inverse, il a exposé qu'on ne pouvait pas, en psychiatrie, poser de pronostic « à vie » concernant les possibilités de traitement. Le jugement est en conséquence annulé sur ce point et la cause est renvoyée au Tribunal cantonal pour nouvelle décision.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 18. Juni 2019 Embargo: 18. Juni 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Mai 2019 (6B_378/2018) Strafrechtliche Landesverweisung von EU-Bürgern und FZA: Ausweisung von spanischem Straftäter bestätigt Das Bundesgericht äussert sich vertieft zum Verhältnis der strafrechtlichen Landesverweisung von EU-Bürgern und dem Abkommen über die Personenfreizügigkeit (FZA) zwischen der Schweiz und den Staaten der Europäischen Union (EU). Einschränkungen der Personenfreizügigkeit, wie sie das primär wirtschaftsrechtlich motivierte FZA unter anderem aus Gründen der öffentlichen Ordnung vorsieht, sind im Strafrecht nicht eng auszulegen, sondern gemäss dem Wortsinn der fraglichen Bestimmung des FZA. Im konkreten Fall ist die Ausweisung eines wegen Drogenhandels zu einer bedingten Strafe verurteilten Spaniers durch das Zürcher Obergericht nicht zu beanstanden. In der Wohnung des spanischen Staatsangehörigen waren rund 590 Gramm Kokaingemisch gefunden worden, die zum Verkauf bestimmt waren. Das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn 2017 wegen qualifizierten Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Freiheitsstrafe von 19 Monaten, wovon er 140 Tage in Haft beziehungsweise vorzeitigem Strafvollzug verbüsste. Der Rest der Strafe wurde bedingt ausgesprochen. Zudem ordnete das Bezirksgericht eine Landesverweisung für sieben Jahre an. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte den Entscheid 2018. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. In seinem Entscheid befasst sich das Bundesgericht mit der Tragweite, die der im FZA enthaltenen Bestimmung zur Einschränkung der Personenfreizügigkeit im Bereich des Strafrechts zukommt. Gemäss dem massgeblichen Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA dürfen die vom FZA eingeräumten Rechte nur durch Massnahmen eingeschränkt werden, die aus Gründen der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit und der Gesundheit gerechtfertigt sind. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) räumt den Vertragsstaaten bei der Auslegung und der Anwendung der fraglichen Bestimmung des FZA zwar eine prinzipielle Eigenständigkeit ein, beschränkt ihre Anwendung aber auf eine strikte Auslegung. Im Ausländerrecht geht die Rechtsprechung des Bundesgerichts ebenfalls davon aus, dass Einschränkungen der Personenfreizügigkeit eng auszulegen seien. In seinem aktuellen Entscheid kommt das Bundesgericht zum Schluss, dass Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA im Bereich des Strafrechts nicht eng auszulegen ist, sondern dass der Sinn der Norm vielmehr ihrem Wortsinn entspricht. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es sich beim FZA im Wesentlichen um ein wirtschaftsrechtliches und nicht um ein strafrechtliches Abkommen handelt. In einem Urteil vom vergangenen November hat das Bundesgericht bereits festgehalten, dass der Aufenthalt von EU-Bürgern in der Schweiz unter dem Vorbehalt eines rechtskonformen Verhaltens stehe (BGE 145 IV 55, Medienmitteilung vom 5. Dezember 2018). Die einschränkende Auslegung der Vorbehalte von Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA durch den EuGH ist auf seine integrativ wirkende, dynamische Rechtsanwendung zurückzuführen, welche auf die Harmonisierung und Vertiefung der EU abzielt. Diese Nuance der Rechtsprechung des EuGH hat die Schweiz für das Strafrecht nicht zu beachten. Im Einzelfall haben die Gerichte jeweils zu prüfen, ob das FZA eine strafrechtliche Landesverweisung hindern kann. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die Prüfung der Verhältnismässigkeit staatlichen Handelns bei der Einschränkung der Freizügigkeit gemäss FZA. Wesentliches Kriterium für die Landesverweisung bildet die Intensität der Gefährdung der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit, der Gesundheit oder des Gemeinwohlinteresses durch den kriminellen Willen, wie er sich in den Taten realisiert, die gemäss Artikel 66a Absatz 1 des Strafgesetzbuches eine Ausweisung nach sich ziehen können. Vorliegend geht es um Drogenhandel mit einer Menge Kokain, welche die Grenze zum qualifizierten Fall um ein Vielfaches überschreitet. Der Beschwerdeführer liess ein Verhalten erkennen, das eine gegenwärtige Gefährdung der öffentlichen Ordnung und der Gesundheit vieler Menschen darstellt. Es ist der gesetzgeberische Wille, dem Drogenhandel durch Ausländer einen Riegel zu schieben. Dies konnte auch dem Betroffenen angesichts der jahrelangen politischen Auseinandersetzung um die Ausschaffungsinitiative nicht unbekannt geblieben sein. Das FZA ermöglichte ihm die Einreise zu einer wirtschaftlichen Tätigkeit. Mit dem beabsichtigten Kokainhandel ging er bewusst das Risiko ein, sein Aufenthaltsrecht zu verlieren.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 18 juin 2019 Embargo : 18 juin 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 22 mai 2019 (6B_378/2018) Expulsion pénale de ressortissants européens et ALCP : expulsion d'un délinquant espagnol confirmée Le Tribunal fédéral examine de manière approfondie le rapport entre l'expulsion pénale de ressortissants européens et l'Accord sur la libre circulation des personnes (ALCP) entre la Suisse et les Etats membres de l'Union européenne (UE). Les restrictions à la libre circulation des personnes, notamment pour des raisons d'ordre public, telles qu'envisagées par l'ALCP, lequel est motivé en premier lieu par des considérations de droit économique, ne doivent pas être interprétées restrictivement en droit pénal, mais sur la base du sens littéral de la disposition pertinente de l'ALCP. Dans le cas concret, l'expulsion d'un espagnol condamné à une peine avec sursis pour trafic de drogue, prononcée par le Tribunal cantonal zurichois, n'est pas contestable. Dans le logement du ressortissant espagnol, 590 grammes de mélange de cocaïne ont été retrouvés, lesquels était destinés à la vente. Le Tribunal d'arrondissement de Zurich l'a condamné en 2017 pour infraction qualifiée à la loi sur les stupéfiants à une peine privative de liberté de 19 mois, sous déduction de 140 jours de détention, respectivement d'exécution anticipée de peine. Le solde de la peine a été assorti du sursis. En outre, le Tribunal d'arrondissement a ordonné une expulsion d'une durée de sept ans. Le Tribunal cantonal zurichois a confirmé ce jugement en 2018. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral traite de la portée, en droit pénal, des normes de l'ALCP relatives à la restriction de la libre circulation des personnes. Selon l'article 5 paragraphe 1 Annexe I ALCP concerné, les droits octroyés par l'ALCP ne peuvent être limités que par des mesures justifiées par des raisons d'ordre public, de sécurité publique et de santé publique. La Cour de justice de l'Union européenne (CJUE) laisse certes aux Etats membres une autonomie de principe dans l’interprétation et l'application de la disposition en question de l'ALCP, tout en limitant toutefois son application à une stricte interprétation. En droit des étrangers, la jurisprudence du Tribunal fédéral exige également que les limitations à la libre circulation des personnes soient interprétées de manière restrictive. Dans son arrêt actuel, le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que l'article 5 paragraphe 1 Annexe I ALCP ne doit pas être interprété restrictivement en matière pénale, mais plutôt à l'aune du sens propre de la norme. En cela, il y a lieu de tenir compte du fait que l'ALCP relève essentiellement du droit économique et ne constitue pas un accord de droit pénal. Dans un arrêt du mois de novembre dernier, le Tribunal fédéral a retenu que le séjour de ressortissants européens en Suisse était conditionné à un comportement conforme au droit (ATF 145 IV 55, communiqué de presse du 5 décembre 2018). L'interprétation restrictive que fait la CJUE des réserves prévues à l'article 5 paragraphe 1 annexe I ALCP doit être attribuée à une application à effet intégrateur et dynamique du droit, laquelle vise l'harmonisation et l'approfondissement de l'UE. La Suisse n'a pas, en droit pénal, à tenir compte de cette nuance de la jurisprudence de la CJUE. Concrètement, les tribunaux doivent, dans chaque cas, examiner si l'ALCP peut empêcher une expulsion pénale. Il s'agit essentiellement d'un examen de la proportionnalité de l'acte étatique en lien avec la restriction à la libre circulation des personnes au sens de l'ALCP. Le critère déterminant pour l'expulsion pénale est l'intensité de la mise en danger de l'ordre public, de la sécurité, de la santé ou du bien commun par la volonté criminelle telle qu'elle se réalise dans les actes qui pourrait justifier une expulsion au sens de l'article 66a alinéa 1 du Code pénal. En l'espèce, il s'agit d'un trafic de drogue portant sur une quantité de cocaïne qui dépasse largement le seuil à partir duquel l'infraction est qualifiée. Le recourant a eu un comportement représentant une mise en danger actuelle de l'ordre public et de la santé de nombreuses personnes. C'est l'intention du législateur que de verrouiller le trafic de drogue par les étrangers. Cela ne pouvait être ignoré par l'intéressé, compte tenu du long débat politique autour de l'initiative pour le renvoi. L'ALCP lui permettait d'entrer en Suisse pour exercer une activité économique. En envisageant le commerce de cocaïne, il a pris consciemment le risque de perdre son droit de séjour.
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6B_378_2018_2019_06_18_T_{lang}
Lausanne, 18. Juni 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 22. Mai 2019 (6B_378/2018) Strafrechtliche Landesverweisung von EU-Bürgern und FZA: Ausweisung von spanischem Straftäter bestätigt Das Bundesgericht äussert sich vertieft zum Verhältnis der strafrechtlichen Landesverweisung von EU-Bürgern und dem Abkommen über die Personenfreizügigkeit (FZA) zwischen der Schweiz und den Staaten der Europäischen Union (EU). Einschränkungen der Personenfreizügigkeit, wie sie das primär wirtschaftsrechtlich motivierte FZA unter anderem aus Gründen der öffentlichen Ordnung vorsieht, sind im Strafrecht nicht eng auszulegen, sondern gemäss dem Wortsinn der fraglichen Bestimmung des FZA. Im konkreten Fall ist die Ausweisung eines wegen Drogenhandels zu einer bedingten Strafe verurteilten Spaniers durch das Zürcher Obergericht nicht zu beanstanden. In der Wohnung des spanischen Staatsangehörigen waren rund 590 Gramm Kokaingemisch gefunden worden, die zum Verkauf bestimmt waren. Das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn 2017 wegen qualifizierten Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Freiheitsstrafe von 19 Monaten, wovon er 140 Tage in Haft beziehungsweise vorzeitigem Strafvollzug verbüsste. Der Rest der Strafe wurde bedingt ausgesprochen. Zudem ordnete das Bezirksgericht eine Landesverweisung für sieben Jahre an. Das Obergericht des Kantons Zürich bestätigte den Entscheid 2018. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes ab. In seinem Entscheid befasst sich das Bundesgericht mit der Tragweite, die der im FZA enthaltenen Bestimmung zur Einschränkung der Personenfreizügigkeit im Bereich des Strafrechts zukommt. Gemäss dem massgeblichen Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA dürfen die vom FZA eingeräumten Rechte nur durch Massnahmen eingeschränkt werden, die aus Gründen der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit und der Gesundheit gerechtfertigt sind. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) räumt den Vertragsstaaten bei der Auslegung und der Anwendung der fraglichen Bestimmung des FZA zwar eine prinzipielle Eigenständigkeit ein, beschränkt ihre Anwendung aber auf eine strikte Auslegung. Im Ausländerrecht geht die Rechtsprechung des Bundesgerichts ebenfalls davon aus, dass Einschränkungen der Personenfreizügigkeit eng auszulegen seien. In seinem aktuellen Entscheid kommt das Bundesgericht zum Schluss, dass Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA im Bereich des Strafrechts nicht eng auszulegen ist, sondern dass der Sinn der Norm vielmehr ihrem Wortsinn entspricht. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es sich beim FZA im Wesentlichen um ein wirtschaftsrechtliches und nicht um ein strafrechtliches Abkommen handelt. In einem Urteil vom vergangenen November hat das Bundesgericht bereits festgehalten, dass der Aufenthalt von EU-Bürgern in der Schweiz unter dem Vorbehalt eines rechtskonformen Verhaltens stehe (BGE 145 IV 55, Medienmitteilung vom 5. Dezember 2018). Die einschränkende Auslegung der Vorbehalte von Artikel 5 Absatz 1 Anhang I FZA durch den EuGH ist auf seine integrativ wirkende, dynamische Rechtsanwendung zurückzuführen, welche auf die Harmonisierung und Vertiefung der EU abzielt. Diese Nuance der Rechtsprechung des EuGH hat die Schweiz für das Strafrecht nicht zu beachten. Im Einzelfall haben die Gerichte jeweils zu prüfen, ob das FZA eine strafrechtliche Landesverweisung hindern kann. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die Prüfung der Verhältnismässigkeit staatlichen Handelns bei der Einschränkung der Freizügigkeit gemäss FZA. Wesentliches Kriterium für die Landesverweisung bildet die Intensität der Gefährdung der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit, der Gesundheit oder des Gemeinwohlinteresses durch den kriminellen Willen, wie er sich in den Taten realisiert, die gemäss Artikel 66a Absatz 1 des Strafgesetzbuches eine Ausweisung nach sich ziehen können. Vorliegend geht es um Drogenhandel mit einer Menge Kokain, welche die Grenze zum qualifizierten Fall um ein Vielfaches überschreitet. Der Beschwerdeführer liess ein Verhalten erkennen, das eine gegenwärtige Gefährdung der öffentlichen Ordnung und der Gesundheit vieler Menschen darstellt. Es ist der gesetzgeberische Wille, dem Drogenhandel durch Ausländer einen Riegel zu schieben. Dies konnte auch dem Betroffenen angesichts der jahrelangen politischen Auseinandersetzung um die Ausschaffungsinitiative nicht unbekannt geblieben sein. Das FZA ermöglichte ihm die Einreise zu einer wirtschaftlichen Tätigkeit. Mit dem beabsichtigten Kokainhandel ging er bewusst das Risiko ein, sein Aufenthaltsrecht zu verlieren.
Lausanne, le 18 juin 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 22 mai 2019 (6B_378/2018) Expulsion pénale de ressortissants européens et ALCP : expulsion d'un délinquant espagnol confirmée Le Tribunal fédéral examine de manière approfondie le rapport entre l'expulsion pénale de ressortissants européens et l'Accord sur la libre circulation des personnes (ALCP) entre la Suisse et les Etats membres de l'Union européenne (UE). Les restrictions à la libre circulation des personnes, notamment pour des raisons d'ordre public, telles qu'envisagées par l'ALCP, lequel est motivé en premier lieu par des considérations de droit économique, ne doivent pas être interprétées restrictivement en droit pénal, mais sur la base du sens littéral de la disposition pertinente de l'ALCP. Dans le cas concret, l'expulsion d'un espagnol condamné à une peine avec sursis pour trafic de drogue, prononcée par le Tribunal cantonal zurichois, n'est pas contestable. Dans le logement du ressortissant espagnol, 590 grammes de mélange de cocaïne ont été retrouvés, lesquels était destinés à la vente. Le Tribunal d'arrondissement de Zurich l'a condamné en 2017 pour infraction qualifiée à la loi sur les stupéfiants à une peine privative de liberté de 19 mois, sous déduction de 140 jours de détention, respectivement d'exécution anticipée de peine. Le solde de la peine a été assorti du sursis. En outre, le Tribunal d'arrondissement a ordonné une expulsion d'une durée de sept ans. Le Tribunal cantonal zurichois a confirmé ce jugement en 2018. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Dans son arrêt, le Tribunal fédéral traite de la portée, en droit pénal, des normes de l'ALCP relatives à la restriction de la libre circulation des personnes. Selon l'article 5 paragraphe 1 Annexe I ALCP concerné, les droits octroyés par l'ALCP ne peuvent être limités que par des mesures justifiées par des raisons d'ordre public, de sécurité publique et de santé publique. La Cour de justice de l'Union européenne (CJUE) laisse certes aux Etats membres une autonomie de principe dans l’interprétation et l'application de la disposition en question de l'ALCP, tout en limitant toutefois son application à une stricte interprétation. En droit des étrangers, la jurisprudence du Tribunal fédéral exige également que les limitations à la libre circulation des personnes soient interprétées de manière restrictive. Dans son arrêt actuel, le Tribunal fédéral parvient à la conclusion que l'article 5 paragraphe 1 Annexe I ALCP ne doit pas être interprété restrictivement en matière pénale, mais plutôt à l'aune du sens propre de la norme. En cela, il y a lieu de tenir compte du fait que l'ALCP relève essentiellement du droit économique et ne constitue pas un accord de droit pénal. Dans un arrêt du mois de novembre dernier, le Tribunal fédéral a retenu que le séjour de ressortissants européens en Suisse était conditionné à un comportement conforme au droit (ATF 145 IV 55, communiqué de presse du 5 décembre 2018). L'interprétation restrictive que fait la CJUE des réserves prévues à l'article 5 paragraphe 1 annexe I ALCP doit être attribuée à une application à effet intégrateur et dynamique du droit, laquelle vise l'harmonisation et l'approfondissement de l'UE. La Suisse n'a pas, en droit pénal, à tenir compte de cette nuance de la jurisprudence de la CJUE. Concrètement, les tribunaux doivent, dans chaque cas, examiner si l'ALCP peut empêcher une expulsion pénale. Il s'agit essentiellement d'un examen de la proportionnalité de l'acte étatique en lien avec la restriction à la libre circulation des personnes au sens de l'ALCP. Le critère déterminant pour l'expulsion pénale est l'intensité de la mise en danger de l'ordre public, de la sécurité, de la santé ou du bien commun par la volonté criminelle telle qu'elle se réalise dans les actes qui pourrait justifier une expulsion au sens de l'article 66a alinéa 1 du Code pénal. En l'espèce, il s'agit d'un trafic de drogue portant sur une quantité de cocaïne qui dépasse largement le seuil à partir duquel l'infraction est qualifiée. Le recourant a eu un comportement représentant une mise en danger actuelle de l'ordre public et de la santé de nombreuses personnes. C'est l'intention du législateur que de verrouiller le trafic de drogue par les étrangers. Cela ne pouvait être ignoré par l'intéressé, compte tenu du long débat politique autour de l'initiative pour le renvoi. L'ALCP lui permettait d'entrer en Suisse pour exercer une activité économique. En envisageant le commerce de cocaïne, il a pris consciemment le risque de perdre son droit de séjour.
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6B_383_2019_2019_12_03_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 3. Dezember 2019 Embargo: 3. Dezember 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. November 2019 (6B_383/2019, 6B_394/2019) LTTE-Urteil: Beschwerde der BA weitgehend abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Freispruch von 12 Personen vom Vorwurf der Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation im Zusammenhang mit ihren Aktivitäten für die tamilische Organisation "Liberation Tigers of Tamil Eelam" (LTTE). Es weist die Beschwerde der Bundesanwaltschaft gegen das Urteil des Bundesstrafgerichts in den Hauptpunkten ab. Die Bundesanwaltschaft (BA) hatte 2016 13 Personen angeklagt. 12 von ihnen wurde Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vorgeworfen, indem sie die mutmasslich als Terrororganisation zu betrachtende LTTE in den Jahren 1999 bis 2009 von der Schweiz aus finanziell unterstützt hätten. Weitere Anklagepunkte betrafen Betrug, Urkundenfälschung, Geldwäscherei und Erpressung. Gemäss BA sei die LTTE zur Tatzeit über ihren Schweizer Ableger "World Tamil Coordinating Committee" (WTCC) aufgetreten. Die führenden Köpfe der LTTE in der Schweiz hätten eine Methode zur systematischen und raschen Geldbeschaffung innerhalb der tamilischen Diaspora-Gemeinde in der Schweiz entwickelt und umgesetzt. Mit Hilfe von Kurieren und Krediten aus der Diaspora-Gemeinde seien namhafte Geldbeträge beschafft worden. Das Bundesstrafgericht sprach 2018 alle Beschuldigten vom Vorwurf der Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation frei. Bei fünf Angeklagten erkannte es auf gewerbsmässigen Betrug, bei zwei von ihnen zusätzlich auf Urkundenfälschung. Es verurteilte sie zu bedingten Freiheitsstrafen zwischen 11 und 24 Monaten. Die BA gelangte ans Bundesgericht und forderte Verurteilungen wegen Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und weiterer Delikte. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA in einem Punkt gut und weist sie im übrigen ab. Das Bundesstrafgericht wird bezüglich einer freigesprochenen Person prüfen müssen, ob sie sich der Urkundenfälschung schuldig gemacht hat. Die Freisprüche vom Vorwurf der Unterstützung und/oder der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation (Artikel 260 ter des Strafgesetzbuches, StGB) sind nicht zu beanstanden. Gemäss dem Legalitätsprinzip muss ein Straftatbestand so präzise formuliert sein, dass der Bürger sein Verhalten danach richten und die Folgen eines bestimmten Verhaltens mit einem den Umständen entsprechenden Grad an Gewissheit erkennen kann. Artikel 260ter StGB wurde ursprünglich zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität mafiösen Charakters konzipiert und später auch auf terroristische Organisationen angewendet. Nicht angelegt wurde die Norm im Hinblick auf Organisationen, die am Rande zwar terroristische Akte begehen, sonst aber überwiegend andere Ziele verfolgen. Ab gesehen von Gruppierungen, die das Bundesgericht bereits als terroristisch qualifiziert hat (u.a. "Al-Qaida" und "Islamischer Staat"), ist nur schwer absehbar, ob eine Organi sation, die terroristische Akte begangen hat, als kriminelle Organisation im Sinne von Artikel 260 ter StGB einzustufen ist. Was die LTTE betrifft, ist diese entgegen der Ansicht der Vorinstanz zwar auch Urheberin terroristischer Angriffe gewesen. Zu ihren überwiegenden Zielen gehörte dies allerdings nicht; dazu zählten vielmehr die Führung eines konventionellen bewaffneten Kampfes, die quasi-staatliche Verwaltung eines Gebiets und die Anerkennung der Unabhängigkeit ihrer ethnischen Gemeinschaft. Angesichts des Umfangs und der Vielfältigkeit der nicht-kriminellen Aktivitäten der LTTE kann schwerlich gesagt werden, dass eine Person, die zu ihren Gunsten Geld gesammelt hat, davon ausging, ihr Verhalten diene direkt einem kriminellen Ziel. Stellungnahmen verschiedener Bundesbehörden aus dem fraglichen Zeitraum zeigen zudem, dass die LTTE nicht als kriminelle Organisation betrachtet wurde. Insgesamt war es für die Beschuldigten somit nicht vorhersehbar, dass ihre Tätigkeiten zu Gunsten der WTCC resp. der LTTE gegen Artikel 260 ter StGB verstossen könnten. Eine entsprechende Verurteilung würde das Legalitätsprinzip verletzen. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde eines Betroffenen. Das Bundesstrafgericht wird seine Verurteilung wegen Betrugs neu prüfen müssen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 3 décembre 2019 Embargo : 3 décembre 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 novembre 2019 (6B_383/2019, 6B_394/2019) Jugement LTTE : recours du MPC largement rejeté Le Tribunal fédéral confirme l'acquittement de 12 personnes accusées de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle en relation avec leurs activités pour l'organisation tamoule « Liberation Tigers of Tamil Eelam » (LTTE). Il rejette, sur les points principaux, le recours du Ministère public de la Confédération contre le jugement du Tribunal pénal fédéral. Le Ministère public de la Confédération (MPC) avait, en 2016, mis 13 personnes en accusation. 12 d'entre elles avaient été accusées de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle, pour avoir, depuis la Suisse, soutenu financièrement l'organisation prétendument terroriste LTTE durant les années 1999 à 2009. D'autres points de l'accusation concernaient des escroqueries, des faux dans les titres, du blanchiment d'argent et de l'extorsion. Selon le MPC, le mouvement LTTE se serait, à l'époque des faits, manifesté par sa ramification suisse, le « World Tamil Coordinating Committee » (WTCC). Les dirigeants du mouvement LTTE en Suisse auraient développé et appliqué une méthode d'obtention rapide et systématique d'argent au sein de la communauté tamoule de la diaspora dans notre pays. Des fonds considérables auraient été obtenus de la communauté tamoule de la diaspora par le biais d'émissaires et de crédits. En 2018, le Tribunal pénal fédéral avait libéré tous les prévenus du chef de prévention de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle. Il avait condamné cinq accusés pour escroquerie par métier, dont deux en outre pour faux dans les titres. Il leur avait infligé des peines privatives de liberté de 11 à 24 mois avec sursis. Le MPC a saisi le Tribunal fédéral et a demandé des condamnations pour soutien et/ou participation à une organisation criminelle ainsi que pour d'autres délits. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC sur un point et le rejette pour le reste. Le Tribunal pénal fédéral devra, à cet égard, examiner si une personne acquittée a pu se rendre coupable de faux dans les titres. Les acquittements concernant l'accusation de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle (article 260ter du Code pénal, CP) ne sont pas critiquables. Selon le principe de la légalité, une norme pénale doit être formulée de manière suffisamment précise pour qu'un citoyen puisse s'y conformer et prévoir les conséquences d'un comportement déterminé avec un certain degré de certitude dépendant des circonstances. A l'origine, l'article 260ter CP a été conçu pour lutter contre le crime organisé de type mafieux. Par la suite, son application a été étendue aux organisations terroristes. La norme n'a pas été conçue pour des organisations qui se livrent certes, en marge, à des actes terroristes, mais qui poursuivent principalement d'autres objectifs. En dehors des groupes qui ont déjà été qualifiés de terroristes par le Tribunal fédéral (entre autres « Al-Qaïda » et « Etat islamique »), il est malaisé de prévoir si une organisation ayant notamment commis des actes terroristes doit être considérée comme une organisation criminelle au sens de l'article 260ter CP. Concernant le mouvement LTTE, ce dernier a, contrairement à l'avis de l'autorité précédente, bien commis des attaques terroristes. Ces dernières ne comptaient toutefois pas parmi ses objectifs directs ; parmi ceux-ci comptaient plutôt la conduite d'une lutte armée conventionnelle, l'administration quasi-étatique d'un territoire et la reconnaissance de l'indépendance de sa communauté ethnique. Vu l'ampleur et la diversité des tâches non criminelles exercées par le mouvement LTTE, on pouvait difficilement affirmer qu'une personne collectant des fonds à son profit pouvait partir du principe que son comportement servait directement un objectif criminel. Les prises de position de différentes autorités fédérales durant la période en question montrent en outre que le mouvement LTTE n'était pas considéré comme une organisation criminelle. En définitive, il n'était pas prévisible, pour les prévenus, que leurs activités en faveur du WTCC, respectivement du mouvement LTTE, pourraient porter atteinte à l'article 260ter CP. Une condamnation à cet égard aurait violé le principe de la légalité. Le Tribunal fédéral a par ailleurs admis le recours d'un intéressé. Le Tribunal pénal fédéral devra à nouveau examiner sa condamnation pour escroquerie.
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6B_383_2019_2019_12_03_T_{lang}
Lausanne, 3. Dezember 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 8. November 2019 (6B_383/2019, 6B_394/2019) LTTE-Urteil: Beschwerde der BA weitgehend abgewiesen Das Bundesgericht bestätigt den Freispruch von 12 Personen vom Vorwurf der Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation im Zusammenhang mit ihren Aktivitäten für die tamilische Organisation "Liberation Tigers of Tamil Eelam" (LTTE). Es weist die Beschwerde der Bundesanwaltschaft gegen das Urteil des Bundesstrafgerichts in den Hauptpunkten ab. Die Bundesanwaltschaft (BA) hatte 2016 13 Personen angeklagt. 12 von ihnen wurde Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vorgeworfen, indem sie die mutmasslich als Terrororganisation zu betrachtende LTTE in den Jahren 1999 bis 2009 von der Schweiz aus finanziell unterstützt hätten. Weitere Anklagepunkte betrafen Betrug, Urkundenfälschung, Geldwäscherei und Erpressung. Gemäss BA sei die LTTE zur Tatzeit über ihren Schweizer Ableger "World Tamil Coordinating Committee" (WTCC) aufgetreten. Die führenden Köpfe der LTTE in der Schweiz hätten eine Methode zur systematischen und raschen Geldbeschaffung innerhalb der tamilischen Diaspora-Gemeinde in der Schweiz entwickelt und umgesetzt. Mit Hilfe von Kurieren und Krediten aus der Diaspora-Gemeinde seien namhafte Geldbeträge beschafft worden. Das Bundesstrafgericht sprach 2018 alle Beschuldigten vom Vorwurf der Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation frei. Bei fünf Angeklagten erkannte es auf gewerbsmässigen Betrug, bei zwei von ihnen zusätzlich auf Urkundenfälschung. Es verurteilte sie zu bedingten Freiheitsstrafen zwischen 11 und 24 Monaten. Die BA gelangte ans Bundesgericht und forderte Verurteilungen wegen Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und weiterer Delikte. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde der BA in einem Punkt gut und weist sie im übrigen ab. Das Bundesstrafgericht wird bezüglich einer freigesprochenen Person prüfen müssen, ob sie sich der Urkundenfälschung schuldig gemacht hat. Die Freisprüche vom Vorwurf der Unterstützung und/oder der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation (Artikel 260 ter des Strafgesetzbuches, StGB) sind nicht zu beanstanden. Gemäss dem Legalitätsprinzip muss ein Straftatbestand so präzise formuliert sein, dass der Bürger sein Verhalten danach richten und die Folgen eines bestimmten Verhaltens mit einem den Umständen entsprechenden Grad an Gewissheit erkennen kann. Artikel 260ter StGB wurde ursprünglich zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität mafiösen Charakters konzipiert und später auch auf terroristische Organisationen angewendet. Nicht angelegt wurde die Norm im Hinblick auf Organisationen, die am Rande zwar terroristische Akte begehen, sonst aber überwiegend andere Ziele verfolgen. Ab gesehen von Gruppierungen, die das Bundesgericht bereits als terroristisch qualifiziert hat (u.a. "Al-Qaida" und "Islamischer Staat"), ist nur schwer absehbar, ob eine Organi sation, die terroristische Akte begangen hat, als kriminelle Organisation im Sinne von Artikel 260 ter StGB einzustufen ist. Was die LTTE betrifft, ist diese entgegen der Ansicht der Vorinstanz zwar auch Urheberin terroristischer Angriffe gewesen. Zu ihren überwiegenden Zielen gehörte dies allerdings nicht; dazu zählten vielmehr die Führung eines konventionellen bewaffneten Kampfes, die quasi-staatliche Verwaltung eines Gebiets und die Anerkennung der Unabhängigkeit ihrer ethnischen Gemeinschaft. Angesichts des Umfangs und der Vielfältigkeit der nicht-kriminellen Aktivitäten der LTTE kann schwerlich gesagt werden, dass eine Person, die zu ihren Gunsten Geld gesammelt hat, davon ausging, ihr Verhalten diene direkt einem kriminellen Ziel. Stellungnahmen verschiedener Bundesbehörden aus dem fraglichen Zeitraum zeigen zudem, dass die LTTE nicht als kriminelle Organisation betrachtet wurde. Insgesamt war es für die Beschuldigten somit nicht vorhersehbar, dass ihre Tätigkeiten zu Gunsten der WTCC resp. der LTTE gegen Artikel 260 ter StGB verstossen könnten. Eine entsprechende Verurteilung würde das Legalitätsprinzip verletzen. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde eines Betroffenen. Das Bundesstrafgericht wird seine Verurteilung wegen Betrugs neu prüfen müssen.
Lausanne, le 3 décembre 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 8 novembre 2019 (6B_383/2019, 6B_394/2019) Jugement LTTE : recours du MPC largement rejeté Le Tribunal fédéral confirme l'acquittement de 12 personnes accusées de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle en relation avec leurs activités pour l'organisation tamoule « Liberation Tigers of Tamil Eelam » (LTTE). Il rejette, sur les points principaux, le recours du Ministère public de la Confédération contre le jugement du Tribunal pénal fédéral. Le Ministère public de la Confédération (MPC) avait, en 2016, mis 13 personnes en accusation. 12 d'entre elles avaient été accusées de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle, pour avoir, depuis la Suisse, soutenu financièrement l'organisation prétendument terroriste LTTE durant les années 1999 à 2009. D'autres points de l'accusation concernaient des escroqueries, des faux dans les titres, du blanchiment d'argent et de l'extorsion. Selon le MPC, le mouvement LTTE se serait, à l'époque des faits, manifesté par sa ramification suisse, le « World Tamil Coordinating Committee » (WTCC). Les dirigeants du mouvement LTTE en Suisse auraient développé et appliqué une méthode d'obtention rapide et systématique d'argent au sein de la communauté tamoule de la diaspora dans notre pays. Des fonds considérables auraient été obtenus de la communauté tamoule de la diaspora par le biais d'émissaires et de crédits. En 2018, le Tribunal pénal fédéral avait libéré tous les prévenus du chef de prévention de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle. Il avait condamné cinq accusés pour escroquerie par métier, dont deux en outre pour faux dans les titres. Il leur avait infligé des peines privatives de liberté de 11 à 24 mois avec sursis. Le MPC a saisi le Tribunal fédéral et a demandé des condamnations pour soutien et/ou participation à une organisation criminelle ainsi que pour d'autres délits. Le Tribunal fédéral admet le recours du MPC sur un point et le rejette pour le reste. Le Tribunal pénal fédéral devra, à cet égard, examiner si une personne acquittée a pu se rendre coupable de faux dans les titres. Les acquittements concernant l'accusation de soutien et/ou de participation à une organisation criminelle (article 260ter du Code pénal, CP) ne sont pas critiquables. Selon le principe de la légalité, une norme pénale doit être formulée de manière suffisamment précise pour qu'un citoyen puisse s'y conformer et prévoir les conséquences d'un comportement déterminé avec un certain degré de certitude dépendant des circonstances. A l'origine, l'article 260ter CP a été conçu pour lutter contre le crime organisé de type mafieux. Par la suite, son application a été étendue aux organisations terroristes. La norme n'a pas été conçue pour des organisations qui se livrent certes, en marge, à des actes terroristes, mais qui poursuivent principalement d'autres objectifs. En dehors des groupes qui ont déjà été qualifiés de terroristes par le Tribunal fédéral (entre autres « Al-Qaïda » et « Etat islamique »), il est malaisé de prévoir si une organisation ayant notamment commis des actes terroristes doit être considérée comme une organisation criminelle au sens de l'article 260ter CP. Concernant le mouvement LTTE, ce dernier a, contrairement à l'avis de l'autorité précédente, bien commis des attaques terroristes. Ces dernières ne comptaient toutefois pas parmi ses objectifs directs ; parmi ceux-ci comptaient plutôt la conduite d'une lutte armée conventionnelle, l'administration quasi-étatique d'un territoire et la reconnaissance de l'indépendance de sa communauté ethnique. Vu l'ampleur et la diversité des tâches non criminelles exercées par le mouvement LTTE, on pouvait difficilement affirmer qu'une personne collectant des fonds à son profit pouvait partir du principe que son comportement servait directement un objectif criminel. Les prises de position de différentes autorités fédérales durant la période en question montrent en outre que le mouvement LTTE n'était pas considéré comme une organisation criminelle. En définitive, il n'était pas prévisible, pour les prévenus, que leurs activités en faveur du WTCC, respectivement du mouvement LTTE, pourraient porter atteinte à l'article 260ter CP. Une condamnation à cet égard aurait violé le principe de la légalité. Le Tribunal fédéral a par ailleurs admis le recours d'un intéressé. Le Tribunal pénal fédéral devra à nouveau examiner sa condamnation pour escroquerie.
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6B_396_2014_2015_11_13_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 13. November 2015 Embargo: 13. November 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 28. Oktober 2015 (6B_396/2014, 6B_441/2014) Fall Rolf Erb: Einziehung von Vermögenswerten bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Einziehung von Liegenschaften, Inventar, Automobilen, Aktien und Inhaberschuldbriefen zu Gunsten der Konkursmasse des Unternehmers Rolf Erb. Es weist die Beschwerden der Lebenspartnerin, der Söhne und des Bruders von Rolf Erb gegen das Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich ab, soweit es darauf eintritt. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte Rolf Erb im Januar 2014 im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Erb-Gruppe wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren verurteilt. In Bezug auf die Gläubigerschädigung wurde Rolf Erb angelastet, seiner Lebenspartnerin und seinen zwei Söhnen im Hinblick auf seinen sich anbahnenden Privatkonkurs Vermögenswerte aus seinem Privatvermögen unentgeltlich übertragen zu haben. Dazu gehören unter anderem die Liegenschaft Schloss Eugensberg, das sich darin befindliche Inventar, mehrere Automobile, weitere Liegenschaften sowie Aktien. Das Bundesgericht wies die Beschwerde von Rolf Erb gegen seine Verurteilung mit Entscheid vom 27. August 2015 ab (Urteil 6B_462/2014, siehe Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 16.9.2015). In seinem Urteil vom Januar 2014 hatte das Zürcher Obergericht zudem die Einziehung der fraglichen Vermögenswerte beschlossen und festgestellt, dass diese der Zwangsvollstreckung gegen Rolf Erb unterliegen. Die Lebenspartnerin und die beiden Söhne wurden verpflichtet, den Einbezug der fraglichen Vermögenswerte in die Konkursmasse Rolf Erb und deren anschliessende Verwertung zu dulden. Der Zwangsvollstreckung unterlägen ferner mehrere Inhaberschuldbriefe, die im Rahmen des eingestellten Verfahrens gegen den Bruder von Rolf Erb beschlagnahmt wurden. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Lebenspartnerin, der beiden Söhne und des Bruders von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Sie hatten im Wesentlichen den Schuldspruch gegen Rolf Erb wegen Gläubigerschädigung bestritten, welcher die Grundlage für die vom Obergericht beschlossene Einziehung bildet. Die diesbezüglichen Einwände der Beschwerdeführer sind nicht geeignet, die Würdigung des Obergerichts in Frage zu stellen und seinen Entscheid als willkürlich erscheinen zu lassen. Insbesondere ist davon auszugehen, dass die Gesellschaften der Erb-Gruppe in den Jahren 1998 bis 2002 überschuldet waren und Rolf Erb mit seinem Konkurs rechnen musste. Auch die übrigen Rügen der Betroffenen sind unbegründet.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 13 novembre 2015 Embargo : 13 novembre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 28 octobre 2015 (6B_396/2014, 6B_441/2014) Affaire Rolf Erb : Confiscation de valeurs patrimoniales confirmée Le Tribunal fédéral confirme la confiscation d'immeubles, de biens inventoriés, de véhicules automobiles, d'actions et de cédules hypothécaires au porteur, en faveur de la masse en faillite de l'entrepreneur Rolf Erb. Il rejette le recours interjeté par la compagne, les fils et le frère de Rolf Erb contre le jugement de la Cour suprême du canton de Zurich, dans la mesure de sa recevabilité. En janvier 2014, la Cour suprême du canton de Zurich avait condamné Rolf Erb à une peine privative de liberté de 7 ans, des chefs d'escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infractions commises à réitérées reprises, en lien avec la chute du groupe Erb. En ce qui concerne la diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, il lui était reproché d'avoir cédé à titre gratuit à sa compagne et à ses deux enfants, des valeurs patrimoniales issues de sa fortune privée, en anticipation de sa faillite personnelle. Parmi celles-ci, comptent notamment le château Eugensberg ainsi que l'inventaire des biens qui s'y trouvent, plusieurs véhicules automobiles, d'autres immeubles ainsi que des actions. Le Tribunal fédéral a rejeté le recours interjeté par Rolf Erb contre son jugement de condamnation, par arrêt du 27 août 2015 (arrêt 6B_462/2014, cf. communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 16.9.2015). Dans son jugement de janvier 2014, la Cour suprême du canton de Zurich avait ordonné la confiscation des valeurs patrimoniales litigieuses, retenant qu'elles étaient soumises à la procédure d'exécution forcée contre Rolf Erb. La compagne et les deux fils de ce dernier devaient tolérer l'intégration des valeurs patrimoniales litigieuses à la masse en faillite de Rolf Erb ainsi que leur réalisation. Par ailleurs, la procédure d'exécution forcée concernait plusieurs cédules hypothécaires au porteur, qui avaient été séquestrées dans le cadre de la procédure pénale dirigée contre le frère de Rolf Erb, celle-ci ayant abouti à un classement. Le Tribunal fédéral rejette les recours interjeté par la compagne, les deux fils et le frère de Rolf Erb, dans la mesure de leur recevabilité. Ces derniers avaient en substance contesté la culpabilité de Rolf Erb du chef de diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infraction qui fondait la confiscation ordonnée par la Cour suprême. Les griefs des recourants sur ce point ne sont pas propres à remettre en cause l'appréciation de la Cour suprême et à démontrer l'arbitraire de son jugement. En particulier, il est établi que les sociétés du groupe Erb étaient surendettées dans les années 1998 à 2002 et que Rolf Erb devait s'attendre à une faillite. Les autres griefs des recourants sont également infondés.
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6B_396_2014_2015_11_13_T_{lang}
Lausanne, 13. November 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteile vom 28. Oktober 2015 (6B_396/2014, 6B_441/2014) Fall Rolf Erb: Einziehung von Vermögenswerten bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Einziehung von Liegenschaften, Inventar, Automobilen, Aktien und Inhaberschuldbriefen zu Gunsten der Konkursmasse des Unternehmers Rolf Erb. Es weist die Beschwerden der Lebenspartnerin, der Söhne und des Bruders von Rolf Erb gegen das Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich ab, soweit es darauf eintritt. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte Rolf Erb im Januar 2014 im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Erb-Gruppe wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren verurteilt. In Bezug auf die Gläubigerschädigung wurde Rolf Erb angelastet, seiner Lebenspartnerin und seinen zwei Söhnen im Hinblick auf seinen sich anbahnenden Privatkonkurs Vermögenswerte aus seinem Privatvermögen unentgeltlich übertragen zu haben. Dazu gehören unter anderem die Liegenschaft Schloss Eugensberg, das sich darin befindliche Inventar, mehrere Automobile, weitere Liegenschaften sowie Aktien. Das Bundesgericht wies die Beschwerde von Rolf Erb gegen seine Verurteilung mit Entscheid vom 27. August 2015 ab (Urteil 6B_462/2014, siehe Medienmitteilung des Bundesgerichts vom 16.9.2015). In seinem Urteil vom Januar 2014 hatte das Zürcher Obergericht zudem die Einziehung der fraglichen Vermögenswerte beschlossen und festgestellt, dass diese der Zwangsvollstreckung gegen Rolf Erb unterliegen. Die Lebenspartnerin und die beiden Söhne wurden verpflichtet, den Einbezug der fraglichen Vermögenswerte in die Konkursmasse Rolf Erb und deren anschliessende Verwertung zu dulden. Der Zwangsvollstreckung unterlägen ferner mehrere Inhaberschuldbriefe, die im Rahmen des eingestellten Verfahrens gegen den Bruder von Rolf Erb beschlagnahmt wurden. Das Bundesgericht weist die Beschwerden der Lebenspartnerin, der beiden Söhne und des Bruders von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Sie hatten im Wesentlichen den Schuldspruch gegen Rolf Erb wegen Gläubigerschädigung bestritten, welcher die Grundlage für die vom Obergericht beschlossene Einziehung bildet. Die diesbezüglichen Einwände der Beschwerdeführer sind nicht geeignet, die Würdigung des Obergerichts in Frage zu stellen und seinen Entscheid als willkürlich erscheinen zu lassen. Insbesondere ist davon auszugehen, dass die Gesellschaften der Erb-Gruppe in den Jahren 1998 bis 2002 überschuldet waren und Rolf Erb mit seinem Konkurs rechnen musste. Auch die übrigen Rügen der Betroffenen sind unbegründet.
Lausanne, le 13 novembre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêts du 28 octobre 2015 (6B_396/2014, 6B_441/2014) Affaire Rolf Erb : Confiscation de valeurs patrimoniales confirmée Le Tribunal fédéral confirme la confiscation d'immeubles, de biens inventoriés, de véhicules automobiles, d'actions et de cédules hypothécaires au porteur, en faveur de la masse en faillite de l'entrepreneur Rolf Erb. Il rejette le recours interjeté par la compagne, les fils et le frère de Rolf Erb contre le jugement de la Cour suprême du canton de Zurich, dans la mesure de sa recevabilité. En janvier 2014, la Cour suprême du canton de Zurich avait condamné Rolf Erb à une peine privative de liberté de 7 ans, des chefs d'escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infractions commises à réitérées reprises, en lien avec la chute du groupe Erb. En ce qui concerne la diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, il lui était reproché d'avoir cédé à titre gratuit à sa compagne et à ses deux enfants, des valeurs patrimoniales issues de sa fortune privée, en anticipation de sa faillite personnelle. Parmi celles-ci, comptent notamment le château Eugensberg ainsi que l'inventaire des biens qui s'y trouvent, plusieurs véhicules automobiles, d'autres immeubles ainsi que des actions. Le Tribunal fédéral a rejeté le recours interjeté par Rolf Erb contre son jugement de condamnation, par arrêt du 27 août 2015 (arrêt 6B_462/2014, cf. communiqué aux médias du Tribunal fédéral du 16.9.2015). Dans son jugement de janvier 2014, la Cour suprême du canton de Zurich avait ordonné la confiscation des valeurs patrimoniales litigieuses, retenant qu'elles étaient soumises à la procédure d'exécution forcée contre Rolf Erb. La compagne et les deux fils de ce dernier devaient tolérer l'intégration des valeurs patrimoniales litigieuses à la masse en faillite de Rolf Erb ainsi que leur réalisation. Par ailleurs, la procédure d'exécution forcée concernait plusieurs cédules hypothécaires au porteur, qui avaient été séquestrées dans le cadre de la procédure pénale dirigée contre le frère de Rolf Erb, celle-ci ayant abouti à un classement. Le Tribunal fédéral rejette les recours interjeté par la compagne, les deux fils et le frère de Rolf Erb, dans la mesure de leur recevabilité. Ces derniers avaient en substance contesté la culpabilité de Rolf Erb du chef de diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infraction qui fondait la confiscation ordonnée par la Cour suprême. Les griefs des recourants sur ce point ne sont pas propres à remettre en cause l'appréciation de la Cour suprême et à démontrer l'arbitraire de son jugement. En particulier, il est établi que les sociétés du groupe Erb étaient surendettées dans les années 1998 à 2002 et que Rolf Erb devait s'attendre à une faillite. Les autres griefs des recourants sont également infondés.
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6B_462_2014_2015_09_16_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 16. September 2015 Embargo: 16. September 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. August 2015 (6B_462/2014) Urteil gegen Rolf Erb bestätigt Die Verurteilung des Unternehmers Rolf Erb durch das Obergericht des Kantons Zürich wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung ist bundesrechtskonform. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Rolf Erb wurde vorgeworfen, in den Jahren 1998 bis 2002/2003 für Unternehmen der Erb-Gruppe als deren Verwaltungsrat und Miteigentümer bei 17 Banken betrügerische Kreditaufnahmen beziehungsweise Kreditverlängerungen oder -erhöhungen erlangt zu haben. Dabei ging es um Beträge im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Die Kreditinstitute habe er dabei mit unwahren Jahres- und Konzernabschlüssen sowie Revisionsberichten der einzelnen Gesellschaften arglistig über deren Vermögens- und Ertragslage und damit über ihre Kreditwürdigkeit getäuscht. Ferner habe er als Verwaltungsratspräsident einer Autokreditfirma gegenüber einem Autohersteller, der ihm zur Vorfinanzierung von Autokäufen durch Schweizer Händler einen Rahmenkredit gewährte, einen um insgesamt CHF 38 Mio. überhöhten Kreditbedarf vorgetäuscht. Diesen Kreditanteil habe er zur Abdeckung von Verbindlichkeiten der Erb-Gruppe verwendet. Zudem wurde ihm angelastet, seiner Lebenspartnerin und seinen zwei Kindern im Hinblick auf seinen anbahnenden Privatkonkurs Vermögenswerte aus seinem Privatvermögen unentgeltlich übertragen zu haben. Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte ihn im Januar 2014 wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Weder das Beschleunigungsgebot noch der Anklagegrundsatz wurden verletzt. Die Dauer des Verfahrens von rund 10 Jahren erscheint angesichts der Komplexität des Falles nicht als übermässig lange. Die Anklageschrift umschreibt die erhobenen Vorwürfe hinreichend konkret. Die Schuldsprüche in den verschiedenen Punkten sind bundesrechtskonform. Bezüglich der Verurteilung wegen mehrfacher Urkundenfälschung und gewerbsmässigen Betrugs ist das Obergericht zu Recht davon ausgegangen, dass Rolf Erb mit Schädigungs- und Täuschungsabsicht gehandelt hat. Insbesondere musste bezüglich der für die Kreditgewährung massgeblichen finanziellen Verhältnisse nicht auf eine wirtschaftliche Gesamtbetrachtung der Erb-Gruppe abgestellt werden, wie dies im Privatgutachten des Beschwerdeführers gefordert wurde. Vielmehr durfte das Obergericht davon ausgehen, dass Rolf Erb zumindest in Kauf genommen hat, die Bankenvertreter mit den geschönten Abschlüssen der Einzelgesellschaften zu täuschen und mit der Kreditaufnahme oder -verlängerung zu schädigen. Nicht zu beanstanden ist weiter der Schuldspruch wegen mehrfachen Betrugs zu Lasten des Autoherstellers. Was die Verurteilung wegen Gläubigerschädigung betrifft, ist das Obergericht willkürfrei zum Schluss gekommen, dass Rolf Erb die Vermögensübertragungen vorgenommen hat, um die Werte im eigenen Konkurs den Gläubigern vorzuenthalten und sich gleichzeitig den wirtschaftlichen Wert daran zu sichern.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 16 septembre 2015 Embargo : 16 septembre 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 août 2015 (6B_462/2014) Confirmation du jugement rendu contre Rolf Erb La condamnation par la cour suprême du canton de Zurich de l'entrepreneur Rolf Erb pour escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers – infractions commises à réitérées reprises – est conforme au droit fédéral. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Rolf Erb, dans la mesure où il est recevable. Il est reproché à Rolf Erb d'avoir obtenu, dans les années 1998 à 2002/2003, des crédits, respectivement des prolongations ou augmentations de crédits pour des sociétés du Groupe Erb, dont il était l'administrateur et copropriétaire. Il s'agissait de crédits à hauteur de plusieurs dizaines voire centaines de millions francs. Il a astucieusement trompé les 17 établissements de crédit sur la situation patrimoniale et les résultats de chaque entreprise, et ainsi sur leur solvabilité, en présentant des faux bilans annuels, comptes consolidés et rapports de révision. Par ailleurs, en sa qualité de président du conseil d'administration d'une société de crédit automobile, il avait conclu un contrat cadre de crédit avec un constructeur automobile pour préfinancer des achats de voitures par des revendeurs actifs en Suisse. Dans ce contexte, il a simulé un besoin supplémentaire de 38 millions de francs. Cette partie du crédit a servi au recouvrement de dettes du Groupe Erb. En outre, il lui est reproché d'avoir cédé à titre gratuit, des valeurs patrimoniales issues de sa fortune privée, à sa compagne et ses deux enfants en anticipation de sa faillite personnelle. La cour suprême du canton de Zurich l'a condamné en janvier 2014 à une peine privative de liberté de 7 ans pour escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infractions commises à réitérées reprises. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Rolf Erb dans la mesure où il est recevable. Tant le grief de violation du principe de célérité que celui de violation du principe d'accusation sont rejetés. La durée de la procédure d'environ 10 ans n'apparaît pas comme exagérément longue au vu de la complexité de l'affaire. L'acte d'accusation décrit les faits reprochés de manière suffisamment concrète. Les verdicts de culpabilité sont conformes au droit fédéral. S'agissant des condamnations pour faux dans les titres commis à réitérées reprises et pour escroquerie par métier, c'est à raison que la cour suprême a retenu que Rolf Erb a agi avec l'intention de tromper et de causer un dommage. En particulier, pour l'octroi de crédits en lien avec la situation financière authentique, il ne fallait pas se fonder sur une appréciation globale du Groupe Erb, ainsi que le prétendait l'expertise privée du recourant. Aussi, la cour suprême pouvait retenir que Rolf Erb avait à tout le moins accepté qu'il pouvait tromper les représentants de banques avec les comptes maquillés de chaque société et leur causer un dommage en obtenant des crédits et des prolongations de crédits. La condamnation pour escroquerie commise à réitérées reprises au préjudice du constructeur automobile ne prête pas le flanc à la critique. En ce qui concerne la condamnation pour diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, la constatation de la cour suprême, selon laquelle Rolf Erb a effectué les transactions patrimoniales afin de distraire les valeurs de sa faillite personnelle au préjudice de ses créanciers et de s'en assurer le montant est dénuée d'arbitraire.
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Lausanne, 16. September 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. August 2015 (6B_462/2014) Urteil gegen Rolf Erb bestätigt Die Verurteilung des Unternehmers Rolf Erb durch das Obergericht des Kantons Zürich wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung ist bundesrechtskonform. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Rolf Erb wurde vorgeworfen, in den Jahren 1998 bis 2002/2003 für Unternehmen der Erb-Gruppe als deren Verwaltungsrat und Miteigentümer bei 17 Banken betrügerische Kreditaufnahmen beziehungsweise Kreditverlängerungen oder -erhöhungen erlangt zu haben. Dabei ging es um Beträge im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Die Kreditinstitute habe er dabei mit unwahren Jahres- und Konzernabschlüssen sowie Revisionsberichten der einzelnen Gesellschaften arglistig über deren Vermögens- und Ertragslage und damit über ihre Kreditwürdigkeit getäuscht. Ferner habe er als Verwaltungsratspräsident einer Autokreditfirma gegenüber einem Autohersteller, der ihm zur Vorfinanzierung von Autokäufen durch Schweizer Händler einen Rahmenkredit gewährte, einen um insgesamt CHF 38 Mio. überhöhten Kreditbedarf vorgetäuscht. Diesen Kreditanteil habe er zur Abdeckung von Verbindlichkeiten der Erb-Gruppe verwendet. Zudem wurde ihm angelastet, seiner Lebenspartnerin und seinen zwei Kindern im Hinblick auf seinen anbahnenden Privatkonkurs Vermögenswerte aus seinem Privatvermögen unentgeltlich übertragen zu haben. Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte ihn im Januar 2014 wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung zu einer Freiheitsstrafe von 7 Jahren. Das Bundesgericht weist die Beschwerde von Rolf Erb ab, soweit es darauf eintritt. Weder das Beschleunigungsgebot noch der Anklagegrundsatz wurden verletzt. Die Dauer des Verfahrens von rund 10 Jahren erscheint angesichts der Komplexität des Falles nicht als übermässig lange. Die Anklageschrift umschreibt die erhobenen Vorwürfe hinreichend konkret. Die Schuldsprüche in den verschiedenen Punkten sind bundesrechtskonform. Bezüglich der Verurteilung wegen mehrfacher Urkundenfälschung und gewerbsmässigen Betrugs ist das Obergericht zu Recht davon ausgegangen, dass Rolf Erb mit Schädigungs- und Täuschungsabsicht gehandelt hat. Insbesondere musste bezüglich der für die Kreditgewährung massgeblichen finanziellen Verhältnisse nicht auf eine wirtschaftliche Gesamtbetrachtung der Erb-Gruppe abgestellt werden, wie dies im Privatgutachten des Beschwerdeführers gefordert wurde. Vielmehr durfte das Obergericht davon ausgehen, dass Rolf Erb zumindest in Kauf genommen hat, die Bankenvertreter mit den geschönten Abschlüssen der Einzelgesellschaften zu täuschen und mit der Kreditaufnahme oder -verlängerung zu schädigen. Nicht zu beanstanden ist weiter der Schuldspruch wegen mehrfachen Betrugs zu Lasten des Autoherstellers. Was die Verurteilung wegen Gläubigerschädigung betrifft, ist das Obergericht willkürfrei zum Schluss gekommen, dass Rolf Erb die Vermögensübertragungen vorgenommen hat, um die Werte im eigenen Konkurs den Gläubigern vorzuenthalten und sich gleichzeitig den wirtschaftlichen Wert daran zu sichern.
Lausanne, le 16 septembre 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 août 2015 (6B_462/2014) Confirmation du jugement rendu contre Rolf Erb La condamnation par la cour suprême du canton de Zurich de l'entrepreneur Rolf Erb pour escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers – infractions commises à réitérées reprises – est conforme au droit fédéral. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Rolf Erb, dans la mesure où il est recevable. Il est reproché à Rolf Erb d'avoir obtenu, dans les années 1998 à 2002/2003, des crédits, respectivement des prolongations ou augmentations de crédits pour des sociétés du Groupe Erb, dont il était l'administrateur et copropriétaire. Il s'agissait de crédits à hauteur de plusieurs dizaines voire centaines de millions francs. Il a astucieusement trompé les 17 établissements de crédit sur la situation patrimoniale et les résultats de chaque entreprise, et ainsi sur leur solvabilité, en présentant des faux bilans annuels, comptes consolidés et rapports de révision. Par ailleurs, en sa qualité de président du conseil d'administration d'une société de crédit automobile, il avait conclu un contrat cadre de crédit avec un constructeur automobile pour préfinancer des achats de voitures par des revendeurs actifs en Suisse. Dans ce contexte, il a simulé un besoin supplémentaire de 38 millions de francs. Cette partie du crédit a servi au recouvrement de dettes du Groupe Erb. En outre, il lui est reproché d'avoir cédé à titre gratuit, des valeurs patrimoniales issues de sa fortune privée, à sa compagne et ses deux enfants en anticipation de sa faillite personnelle. La cour suprême du canton de Zurich l'a condamné en janvier 2014 à une peine privative de liberté de 7 ans pour escroquerie par métier, faux dans les titres et diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, infractions commises à réitérées reprises. Le Tribunal fédéral rejette le recours de Rolf Erb dans la mesure où il est recevable. Tant le grief de violation du principe de célérité que celui de violation du principe d'accusation sont rejetés. La durée de la procédure d'environ 10 ans n'apparaît pas comme exagérément longue au vu de la complexité de l'affaire. L'acte d'accusation décrit les faits reprochés de manière suffisamment concrète. Les verdicts de culpabilité sont conformes au droit fédéral. S'agissant des condamnations pour faux dans les titres commis à réitérées reprises et pour escroquerie par métier, c'est à raison que la cour suprême a retenu que Rolf Erb a agi avec l'intention de tromper et de causer un dommage. En particulier, pour l'octroi de crédits en lien avec la situation financière authentique, il ne fallait pas se fonder sur une appréciation globale du Groupe Erb, ainsi que le prétendait l'expertise privée du recourant. Aussi, la cour suprême pouvait retenir que Rolf Erb avait à tout le moins accepté qu'il pouvait tromper les représentants de banques avec les comptes maquillés de chaque société et leur causer un dommage en obtenant des crédits et des prolongations de crédits. La condamnation pour escroquerie commise à réitérées reprises au préjudice du constructeur automobile ne prête pas le flanc à la critique. En ce qui concerne la condamnation pour diminution effective de l'actif au préjudice des créanciers, la constatation de la cour suprême, selon laquelle Rolf Erb a effectué les transactions patrimoniales afin de distraire les valeurs de sa faillite personnelle au préjudice de ses créanciers et de s'en assurer le montant est dénuée d'arbitraire.
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6B_471_2015_2015_08_07_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. August 2015 Embargo: 7. August 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. Juli 2015 (6B_471/2015) Carunfall in Siders: Tod des Chauffeurs steht Anklageerhebung entgegen und rechtfertigt die Einstellung des Strafverfahrens Das Bundesgericht bestätigt die kantonale Einstellungsverfügung vom 23. März 2015. Wenn eine Anklageerhebung von vornherein ausgeschlossen ist und keine andere strafrechtliche Verantwortlichkeit infrage steht, genügen blosse Indizien für eine mögliche Unfallursache nicht, um das Strafverfahren fortzuführen. Das Recht, einen Zivilprozess zu führen, bleibt davon unbenommen. Mit Verfügung vom 23. März 2015 hat die Strafkammer des Kantonsgerichts Wallis die Beschwerde von elf Eltern gegen die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft abgewiesen, soweit sie darauf eingetreten ist. Dagegen haben am 7. Mai 2015 zwei Eltern Beschwerde beim Bundesgericht erhoben und unabhängig von der Anklageerhebung gegen allfällige Verantwortliche die Fortführung des Strafverfahrens verlangt, um die Ursache des Unfalls vom 13. März 2012 auf der Autobahn A9 im Tunnel von Siders abschliessend zu klären. Das Bundesgericht weist darauf hin, dass das Ziel des Strafverfahrens darauf beschränkt ist, den oder die Straftäter zu ermitteln und der Strafjustiz zuzuführen. Der Hinschied des Chauffeurs verunmöglicht dessen Anklage. Blosse Indizien für eine mögliche Unfallursache (Suizid) rechtfertigen die Fortführung des Strafverfahrens nicht, auch nicht zur Untermauerung eines eventuellen Zivilprozesses.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 août 2015 Embargo : 7 août 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 juillet 2015 (6B_471/2015) Accident d'autocar à Sierre : le décès du chauffeur empêche sa mise en accusation et justifie le classement de la procédure pénale Le Tribunal fédéral confirme l'ordonnance cantonale de classement du 23 mars 2015. Lorsqu'une mise en accusation est d'emblée exclue et qu'aucune autre responsabilité pénale est mise en cause, la seule découverte d'indices relatifs aux causes éventuelles de l'accident ne suffit pas pour justifier la poursuite de l'action pénale. Le droit à agir dans le cadre d'une procédure de droit civil demeure réservé. Par ordonnance du 23 mars 2015, la Chambre pénale du Tribunal cantonal valaisan avait rejeté, dans la mesure où il était recevable, le recours formé par onze parents d'enfants à l'encontre de l'ordonnance de classement du Ministère public du Valais. Le 7 mai 2015 deux couples de parents ont interjeté un recours contre cette ordonnance cantonale auprès du Tribunal fédéral et demandé la continuation de la procédure pénale afin de déterminer les causes exactes de l'accident survenu dans le tunnel de l'autoroute A9 de Sierre le 13 mars 2012, cela indépendamment d'une mise en accusation d'éventuels coupables. Le Tribunal fédéral a souligné que le but de l'action publique est strictement circonscrit à l'identification du ou des auteurs d'infractions en vue de leur comparution devant la justice pénale. Le décès du conducteur empêchant sa mise en accusation, la seule découverte d'indices relatifs aux causes éventuelles de l'accident (suicide) ne suffit pas pour justifier la poursuite de l'action pénale, fût-ce afin d'étayer une saisine éventuelle de la juridiction civile.
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Lausanne, 7. August 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 27. Juli 2015 (6B_471/2015) Carunfall in Siders: Tod des Chauffeurs steht Anklageerhebung entgegen und rechtfertigt die Einstellung des Strafverfahrens Das Bundesgericht bestätigt die kantonale Einstellungsverfügung vom 23. März 2015. Wenn eine Anklageerhebung von vornherein ausgeschlossen ist und keine andere strafrechtliche Verantwortlichkeit infrage steht, genügen blosse Indizien für eine mögliche Unfallursache nicht, um das Strafverfahren fortzuführen. Das Recht, einen Zivilprozess zu führen, bleibt davon unbenommen. Mit Verfügung vom 23. März 2015 hat die Strafkammer des Kantonsgerichts Wallis die Beschwerde von elf Eltern gegen die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft abgewiesen, soweit sie darauf eingetreten ist. Dagegen haben am 7. Mai 2015 zwei Eltern Beschwerde beim Bundesgericht erhoben und unabhängig von der Anklageerhebung gegen allfällige Verantwortliche die Fortführung des Strafverfahrens verlangt, um die Ursache des Unfalls vom 13. März 2012 auf der Autobahn A9 im Tunnel von Siders abschliessend zu klären. Das Bundesgericht weist darauf hin, dass das Ziel des Strafverfahrens darauf beschränkt ist, den oder die Straftäter zu ermitteln und der Strafjustiz zuzuführen. Der Hinschied des Chauffeurs verunmöglicht dessen Anklage. Blosse Indizien für eine mögliche Unfallursache (Suizid) rechtfertigen die Fortführung des Strafverfahrens nicht, auch nicht zur Untermauerung eines eventuellen Zivilprozesses.
Lausanne, le 7 août 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 27 juillet 2015 (6B_471/2015) Accident d'autocar à Sierre : le décès du chauffeur empêche sa mise en accusation et justifie le classement de la procédure pénale Le Tribunal fédéral confirme l'ordonnance cantonale de classement du 23 mars 2015. Lorsqu'une mise en accusation est d'emblée exclue et qu'aucune autre responsabilité pénale est mise en cause, la seule découverte d'indices relatifs aux causes éventuelles de l'accident ne suffit pas pour justifier la poursuite de l'action pénale. Le droit à agir dans le cadre d'une procédure de droit civil demeure réservé. Par ordonnance du 23 mars 2015, la Chambre pénale du Tribunal cantonal valaisan avait rejeté, dans la mesure où il était recevable, le recours formé par onze parents d'enfants à l'encontre de l'ordonnance de classement du Ministère public du Valais. Le 7 mai 2015 deux couples de parents ont interjeté un recours contre cette ordonnance cantonale auprès du Tribunal fédéral et demandé la continuation de la procédure pénale afin de déterminer les causes exactes de l'accident survenu dans le tunnel de l'autoroute A9 de Sierre le 13 mars 2012, cela indépendamment d'une mise en accusation d'éventuels coupables. Le Tribunal fédéral a souligné que le but de l'action publique est strictement circonscrit à l'identification du ou des auteurs d'infractions en vue de leur comparution devant la justice pénale. Le décès du conducteur empêchant sa mise en accusation, la seule découverte d'indices relatifs aux causes éventuelles de l'accident (suicide) ne suffit pas pour justifier la poursuite de l'action pénale, fût-ce afin d'étayer une saisine éventuelle de la juridiction civile.
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6B_504_2019_2019_08_26_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 26. August 2019 Embargo: 26. August 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juli 2019 (6B_504/2019) Für schwere Betäubungsmitteldelikte relevante Drogenmengen bestätigt Die für das Vorliegen eines schweren Drogendelikts vom Bundesgericht bisher für verschiedene Betäubungsmittel (Heroin, Kokain, LSD, Amphetamin) festgelegten Mindestmengen sind weiter anwendbar. Bei der Droge "Crystal Meth" darf gemäss dem aktuellen Entscheid des Bundesgerichts bei einer Menge von 12 Gramm der reinen Substanz davon ausgegangen werden, dass die Gesundheit vieler Menschen gefährdet wird und somit ein schwerer Fall vorliegt. Das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) sieht für schwere Fälle von Drogendelikten eine Sanktion von mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe vor (Artikel 19 Absatz 2 BetmG). In der bis Juli 2011 geltenden Fassung des BetmG lag ein schwerer Fall unter anderem dann vor, wenn der Täter " weiss oder annehmen muss, dass sich die Widerhandlung auf eine Menge von Betäubungsmitteln bezieht, welche die Gesundheit vieler Menschen in Gefahr bringen kann ". Gestützt auf Expertisen hat das Bundesgericht in früheren Entscheiden festgelegt, dass 12 Gramm Heroin, 18 Gramm Kokain, 200 LSD-Trips oder 36 Gramm Amphetamin die Gesundheit vieler Menschen gefährden können und somit ein "schwerer Fall" vorliegt. Diese Werte beziehen sich auf die Menge an reiner Droge. In der aktuellen, seit Juli 2011 geltenden Fassung von Artikel 19 Absatz 2 BetmG zum schweren Fall wird das Kriterium der Menge nicht mehr genannt (...wenn der Täter "weiss oder annehmen muss, dass die Widerhandlung mittelbar oder unmittelbar die Gesundheit vieler Menschen in Gefahr bringen kann "). Damit sollte das Kriterium "Menge" allerdings nicht aufgegeben, sondern vielmehr ermöglicht werden, dass bei der Gefährdung der Gesundheit vieler Menschen auch andere Elemente als die Menge berücksichtigt werden können. Was die Höhe der vom Bundesgericht bisher festgelegten Drogenmengen zum Vorliegen eines schweren Falls betrifft, sind diese von der Lehre zwar kritisiert worden. Unter Vorbehalt neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist an diesen Mindestmengen indessen festzuhalten. Im konkret zu beurteilenden Fall ging es unter anderem um Drogendelikte im Zusammenhang mit "Crystal Meth" (Methamphetamin). Das Bundesgericht hat sich bisher noch nicht dazu geäussert, ab welcher Menge dabei ein schwerer Fall vorliegt. Das Kantonsgericht des Kantons Neuenburg ist gestützt auf eine Studie davon ausgegangen, dass bei 12 Gramm reinem Methamphetamin-Hydrochlorid die Gesundheit vieler Menschen gefährdet werde und somit ein schwerer Fall vorliege. Dies ist nicht zu beanstanden. Den Reinheitsgrad hat das Kantonsgericht bei 69 Prozent festgelegt. Da die fraglichen Drogen nicht beschlagnahmt werden konnten, durfte es sich dabei auf jüngere Studien stützen, wonach der durchschnittliche Reinheitsgrad von in der Schweiz aufgetauchtem "Crystal Meth" bei 70 Prozent oder höher liegt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 26 août 2019 Embargo : 26 août 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juillet 2019 (6B_504/2019) Confirmation des quantités limites déterminantes pour qualifier de graves les infractions en matière de stupéfiants Les quantités limites pour les différents types de drogue (héroïne, cocaïne, LSD, amphétamine) réalisant le cas aggravé de l'infraction à la loi sur les stupéfiants demeurent applicables. S'agissant de la drogue « crystal meth », une quantité de 12 grammes de substance pure suffit pour mettre en danger la santé de nombreuses personnes et réaliser un cas grave, d'après le présent arrêt du Tribunal fédéral. La loi sur les stupéfiants (LStup) prévoit les cas aggravés pour lesquels une peine privative de liberté d'un an au moins doit être prononcée (article 19 alinéa 2 LStup). Dans sa version en vigueur jusqu'à juillet 2011, la LStup prévoyait que le cas était aggravé, notamment, lorsque l'auteur « sait ou ne peut ignorer que l’infraction porte sur une quantité de stupéfiants pouvant mettre en danger la santé de nombreuses personnes ». Sur la base d'expertises, le Tribunal fédéral a fixé, dans des arrêts précédents, les seuils de 12 grammes d'héroïne, 18 grammes de cocaïne, 200 trips de LSD ou 36 grammes d'amphétamines, à partir desquels la santé de nombreuses personnes peut être mise en danger, impliquant la réalisation du « cas aggravé ». Ces valeurs correspondent à une quantité de drogue pure. Dans la version actuelle de l'article 19 alinéa 2 LStup, en vigueur depuis juillet 2011, le critère de la quantité de drogue n'est plus mentionné (... si l'auteur « sait ou ne peut ignorer que l'infraction peut directement ou indirectement mettre en danger la santé de nombreuses personnes »). Cela ne signifie pas que le critère de la « quantité » doit être écarté, mais plutôt que d'autres facteurs que la quantité peuvent être pris en compte pour déterminer si la santé de nombreuses personnes est mise en danger. La doctrine a émis des critiques relatives aux quantités limites de drogue retenues par le Tribunal fédéral pour qualifier le cas de grave. Sauf à considérer l'existence de nouvelles connaissances scientifiques, ces valeurs seuils demeurent pertinentes. Le cas concret concerne des infractions en lien avec de la « crystal meth » (méthamphétamine). Le Tribunal fédéral ne s'est jusqu'alors jamais prononcé sur le seuil à envisager pour retenir le cas aggravé s'agissant de cette drogue. Le Tribunal cantonal du canton de Neuchâtel s'est fondé sur une étude, dont il ressort que le seuil de 12 grammes de substance pure de méthamphétamine-hydrochloride peut mettre en danger la santé de nombreuses personnes, pour qualifier le cas de grave. Il n'y a pas lieu de s'en écarter. Le Tribunal cantonal a fixé le degré de pureté à 69 pour cent. Dès lors que la drogue en question n'a pas pu être saisie, le Tribunal cantonal pouvait retenir cette valeur, en prenant appui sur des études récentes à teneur desquelles le taux de pureté moyen de la « crystal meth » apparue en Suisse est supérieure ou égale à 70 pour cent.
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Lausanne, 26. August 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 29. Juli 2019 (6B_504/2019) Für schwere Betäubungsmitteldelikte relevante Drogenmengen bestätigt Die für das Vorliegen eines schweren Drogendelikts vom Bundesgericht bisher für verschiedene Betäubungsmittel (Heroin, Kokain, LSD, Amphetamin) festgelegten Mindestmengen sind weiter anwendbar. Bei der Droge "Crystal Meth" darf gemäss dem aktuellen Entscheid des Bundesgerichts bei einer Menge von 12 Gramm der reinen Substanz davon ausgegangen werden, dass die Gesundheit vieler Menschen gefährdet wird und somit ein schwerer Fall vorliegt. Das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) sieht für schwere Fälle von Drogendelikten eine Sanktion von mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe vor (Artikel 19 Absatz 2 BetmG). In der bis Juli 2011 geltenden Fassung des BetmG lag ein schwerer Fall unter anderem dann vor, wenn der Täter " weiss oder annehmen muss, dass sich die Widerhandlung auf eine Menge von Betäubungsmitteln bezieht, welche die Gesundheit vieler Menschen in Gefahr bringen kann ". Gestützt auf Expertisen hat das Bundesgericht in früheren Entscheiden festgelegt, dass 12 Gramm Heroin, 18 Gramm Kokain, 200 LSD-Trips oder 36 Gramm Amphetamin die Gesundheit vieler Menschen gefährden können und somit ein "schwerer Fall" vorliegt. Diese Werte beziehen sich auf die Menge an reiner Droge. In der aktuellen, seit Juli 2011 geltenden Fassung von Artikel 19 Absatz 2 BetmG zum schweren Fall wird das Kriterium der Menge nicht mehr genannt (...wenn der Täter "weiss oder annehmen muss, dass die Widerhandlung mittelbar oder unmittelbar die Gesundheit vieler Menschen in Gefahr bringen kann "). Damit sollte das Kriterium "Menge" allerdings nicht aufgegeben, sondern vielmehr ermöglicht werden, dass bei der Gefährdung der Gesundheit vieler Menschen auch andere Elemente als die Menge berücksichtigt werden können. Was die Höhe der vom Bundesgericht bisher festgelegten Drogenmengen zum Vorliegen eines schweren Falls betrifft, sind diese von der Lehre zwar kritisiert worden. Unter Vorbehalt neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist an diesen Mindestmengen indessen festzuhalten. Im konkret zu beurteilenden Fall ging es unter anderem um Drogendelikte im Zusammenhang mit "Crystal Meth" (Methamphetamin). Das Bundesgericht hat sich bisher noch nicht dazu geäussert, ab welcher Menge dabei ein schwerer Fall vorliegt. Das Kantonsgericht des Kantons Neuenburg ist gestützt auf eine Studie davon ausgegangen, dass bei 12 Gramm reinem Methamphetamin-Hydrochlorid die Gesundheit vieler Menschen gefährdet werde und somit ein schwerer Fall vorliege. Dies ist nicht zu beanstanden. Den Reinheitsgrad hat das Kantonsgericht bei 69 Prozent festgelegt. Da die fraglichen Drogen nicht beschlagnahmt werden konnten, durfte es sich dabei auf jüngere Studien stützen, wonach der durchschnittliche Reinheitsgrad von in der Schweiz aufgetauchtem "Crystal Meth" bei 70 Prozent oder höher liegt.
Lausanne, le 26 août 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 29 juillet 2019 (6B_504/2019) Confirmation des quantités limites déterminantes pour qualifier de graves les infractions en matière de stupéfiants Les quantités limites pour les différents types de drogue (héroïne, cocaïne, LSD, amphétamine) réalisant le cas aggravé de l'infraction à la loi sur les stupéfiants demeurent applicables. S'agissant de la drogue « crystal meth », une quantité de 12 grammes de substance pure suffit pour mettre en danger la santé de nombreuses personnes et réaliser un cas grave, d'après le présent arrêt du Tribunal fédéral. La loi sur les stupéfiants (LStup) prévoit les cas aggravés pour lesquels une peine privative de liberté d'un an au moins doit être prononcée (article 19 alinéa 2 LStup). Dans sa version en vigueur jusqu'à juillet 2011, la LStup prévoyait que le cas était aggravé, notamment, lorsque l'auteur « sait ou ne peut ignorer que l’infraction porte sur une quantité de stupéfiants pouvant mettre en danger la santé de nombreuses personnes ». Sur la base d'expertises, le Tribunal fédéral a fixé, dans des arrêts précédents, les seuils de 12 grammes d'héroïne, 18 grammes de cocaïne, 200 trips de LSD ou 36 grammes d'amphétamines, à partir desquels la santé de nombreuses personnes peut être mise en danger, impliquant la réalisation du « cas aggravé ». Ces valeurs correspondent à une quantité de drogue pure. Dans la version actuelle de l'article 19 alinéa 2 LStup, en vigueur depuis juillet 2011, le critère de la quantité de drogue n'est plus mentionné (... si l'auteur « sait ou ne peut ignorer que l'infraction peut directement ou indirectement mettre en danger la santé de nombreuses personnes »). Cela ne signifie pas que le critère de la « quantité » doit être écarté, mais plutôt que d'autres facteurs que la quantité peuvent être pris en compte pour déterminer si la santé de nombreuses personnes est mise en danger. La doctrine a émis des critiques relatives aux quantités limites de drogue retenues par le Tribunal fédéral pour qualifier le cas de grave. Sauf à considérer l'existence de nouvelles connaissances scientifiques, ces valeurs seuils demeurent pertinentes. Le cas concret concerne des infractions en lien avec de la « crystal meth » (méthamphétamine). Le Tribunal fédéral ne s'est jusqu'alors jamais prononcé sur le seuil à envisager pour retenir le cas aggravé s'agissant de cette drogue. Le Tribunal cantonal du canton de Neuchâtel s'est fondé sur une étude, dont il ressort que le seuil de 12 grammes de substance pure de méthamphétamine-hydrochloride peut mettre en danger la santé de nombreuses personnes, pour qualifier le cas de grave. Il n'y a pas lieu de s'en écarter. Le Tribunal cantonal a fixé le degré de pureté à 69 pour cent. Dès lors que la drogue en question n'a pas pu être saisie, le Tribunal cantonal pouvait retenir cette valeur, en prenant appui sur des études récentes à teneur desquelles le taux de pureté moyen de la « crystal meth » apparue en Suisse est supérieure ou égale à 70 pour cent.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 13. März 2015 Embargo: 13. März 2015, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. Februar 2015 (6B_508/2014) Verkauf von Bankkundendaten: Einziehung von Vermögenswerten rechtmässig Die Vermögenswerte aus dem Verkauf von Bankkundendaten an deutsche Steuerbehörden durch einen kurz nach der Tat verstorbenen Mann dürfen von der Bundesanwaltschaft eingezogen werden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Eltern des Betroffenen in diesem Punkt ab und bestätigt den Entscheid des Bundesstrafgerichts. Die Bundesanwaltschaft hatte im Februar 2010 im Zusammenhang mit dem Verkauf der Daten von deutschen Kunden einer Schweizer Bank an deutsche Behörden ein Strafverfahren eröffnet. Es richtete sich gegen den Angestellten einer Schweizer Grossbank, der die Daten bei seiner Arbeitgeberin beschafft hatte sowie gegen einen ihm bekannten österreichischen Staatsbürger, dem er die Daten ausgehändigt hatte. Dieser übergab die Daten gegen ein Entgelt von 2,5 Millionen Euro an deutsche Steuerbehörden. Der Bankangestellte wurde vom Bundesstrafgericht 2011 im abgekürzten Verfahren wegen qualifizierten wirtschaftlichen Nachrichtendienstes und anderer Delikte zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der österreichische Staatsbürger verstarb 2010 in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft stellte das Strafverfahren gegen ihn 2013 ein, ordnete aber die Einziehung der Vermögenswerte an, die aus dem Verkauf der Daten resultierten. Das Bundesstrafgericht bestätigte die Einziehung 2014 in den wesentlichen Punkten. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Eltern des Verstorbenen in Bezug auf die Einziehung ab. Es ist rechtsgenügend bewiesen, dass der Betroffene die Bankdaten an deutsche Behörden verkauft hat. Die Einziehung von Vermögenswerten aus einer Straftat ist auch dann möglich, wenn der Urheber einer tatbestandsmässigen und rechtswidrigen Tat infolge Ablebens nicht bestraft werden kann. Im konkreten Fall ist der Tatbestand des wirtschaftlichen Nachrichtendienstes im Sinne von Artikel 273 des Strafgesetzbuches erfüllt, selbst wenn die Handlungen ausschliesslich im Ausland ausgeführt worden sein sollten. Die Anwendung schweizerischen Rechts ergibt sich in einem Fall der vorliegenden Art aus dem sogenannten Staatsschutzprinzip. Die Vermögenswerte, welche eine verstorbene Person durch tatbestandsmässiges und rechtswidriges Verhalten erlangt hat, dürfen auch zu Lasten der Erben eingezogen werden. Das ergibt sich aus dem Zweck der Massnahme, wonach sich strafbares Verhalten nicht lohnen darf. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde der Eltern in Bezug auf die Verweigerung der unentgeltlichen Rechtspflege. In diesem Punkt muss das Bundesstrafgericht neu entscheiden.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 13 mars 2015 Embargo : 13 mars 2015, 12:00 heures Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 25 février 2015 (6B_508/2014) Vente de données bancaires : légalité de la confiscation de valeurs patrimoniales Les valeurs patrimoniales issues de la vente de données bancaires aux autorités fiscales allemandes par une personne décédée peu après la vente peuvent être confisquées par le Procureur général de la Confédération. Le Tribunal fédéral rejette le recours des parents de l'intéressé sur ce point et confirme la décision du Tribunal pénal fédéral. Le Procureur général de la Confédération avait ouvert une procédure pénale en février 2010 en relation avec la vente aux autorités allemandes de données de clients allemands d'une banque suisse. Cette procédure était dirigée contre l'employé d'une importante banque suisse, qui s'était procuré les données auprès de son employeur, et contre un citoyen autrichien, à qui il avait remis les données. Ce dernier avait livré les données aux autorités allemandes en contre-partie de 2,5 millions d'euros. Par un jugement rendu en 2011 en procédure simplifiée, le Tribunal pénal fédéral avait condamné l'employé de banque pour service de renseignements économiques qualifié et d'autres délits à une peine privative de liberté de deux ans, assortie du sursis. Le citoyen autrichien était décédé en 2010 durant sa détention provisoire. Le Procureur général de la Confédération avait classé la procédure contre lui en 2013, ordonnant néanmoins la confiscation des valeurs patrimoniales résultant de la vente des données. En 2014, le Tribunal pénal fédéral confirma la confiscation dans ses aspects principaux. Le Tribunal fédéral rejette le recours des parents du défunt s'agissant de la confiscation. Il est établi de manière suffisante que l'intéressé a vendu les données bancaires aux autorités allemandes. La confiscation de valeurs patrimoniales provenant d'une infraction est également possible lorsque son auteur ne peut plus être sanctionné à la suite de son décès. Dans le cas d'espèce, les éléments constitutifs de l'infraction de service de renseignements économiques au sens de l'art. 273 du Code pénal sont réalisés, même si les actes devaient exclusivement avoir été commis à l'étranger. L'application du droit suisse découle dans un cas de ce genre du principe dit de sécurité de l'Etat. Les valeurs patrimoniales qu'une personnes décédée a obtenues par un comportement remplissant les éléments constitutifs d'une infraction et illicite peuvent également être confisquées à la charge des héritiers. Cela résulte du but de la mesure, qui veut qu'un comportement constitutif d'une infraction ne paie pas. Le Tribunal fédéral a admis le recours des parents à l'encontre du refus d'assistance judiciaire. Sur ce point, le Tribunal pénal fédéral devra rendre une nouvelle décision.
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Lausanne, 13. März 2015 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 25. Februar 2015 (6B_508/2014) Verkauf von Bankkundendaten: Einziehung von Vermögenswerten rechtmässig Die Vermögenswerte aus dem Verkauf von Bankkundendaten an deutsche Steuerbehörden durch einen kurz nach der Tat verstorbenen Mann dürfen von der Bundesanwaltschaft eingezogen werden. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Eltern des Betroffenen in diesem Punkt ab und bestätigt den Entscheid des Bundesstrafgerichts. Die Bundesanwaltschaft hatte im Februar 2010 im Zusammenhang mit dem Verkauf der Daten von deutschen Kunden einer Schweizer Bank an deutsche Behörden ein Strafverfahren eröffnet. Es richtete sich gegen den Angestellten einer Schweizer Grossbank, der die Daten bei seiner Arbeitgeberin beschafft hatte sowie gegen einen ihm bekannten österreichischen Staatsbürger, dem er die Daten ausgehändigt hatte. Dieser übergab die Daten gegen ein Entgelt von 2,5 Millionen Euro an deutsche Steuerbehörden. Der Bankangestellte wurde vom Bundesstrafgericht 2011 im abgekürzten Verfahren wegen qualifizierten wirtschaftlichen Nachrichtendienstes und anderer Delikte zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der österreichische Staatsbürger verstarb 2010 in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft stellte das Strafverfahren gegen ihn 2013 ein, ordnete aber die Einziehung der Vermögenswerte an, die aus dem Verkauf der Daten resultierten. Das Bundesstrafgericht bestätigte die Einziehung 2014 in den wesentlichen Punkten. Das Bundesgericht weist die Beschwerde der Eltern des Verstorbenen in Bezug auf die Einziehung ab. Es ist rechtsgenügend bewiesen, dass der Betroffene die Bankdaten an deutsche Behörden verkauft hat. Die Einziehung von Vermögenswerten aus einer Straftat ist auch dann möglich, wenn der Urheber einer tatbestandsmässigen und rechtswidrigen Tat infolge Ablebens nicht bestraft werden kann. Im konkreten Fall ist der Tatbestand des wirtschaftlichen Nachrichtendienstes im Sinne von Artikel 273 des Strafgesetzbuches erfüllt, selbst wenn die Handlungen ausschliesslich im Ausland ausgeführt worden sein sollten. Die Anwendung schweizerischen Rechts ergibt sich in einem Fall der vorliegenden Art aus dem sogenannten Staatsschutzprinzip. Die Vermögenswerte, welche eine verstorbene Person durch tatbestandsmässiges und rechtswidriges Verhalten erlangt hat, dürfen auch zu Lasten der Erben eingezogen werden. Das ergibt sich aus dem Zweck der Massnahme, wonach sich strafbares Verhalten nicht lohnen darf. Gutgeheissen hat das Bundesgericht die Beschwerde der Eltern in Bezug auf die Verweigerung der unentgeltlichen Rechtspflege. In diesem Punkt muss das Bundesstrafgericht neu entscheiden.
Lausanne, le 13 mars 2015 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 25 février 2015 (6B_508/2014) Vente de données bancaires : légalité de la confiscation de valeurs patrimoniales Les valeurs patrimoniales issues de la vente de données bancaires aux autorités fiscales allemandes par une personne décédée peu après la vente peuvent être confisquées par le Procureur général de la Confédération. Le Tribunal fédéral rejette le recours des parents de l'intéressé sur ce point et confirme la décision du Tribunal pénal fédéral. Le Procureur général de la Confédération avait ouvert une procédure pénale en février 2010 en relation avec la vente aux autorités allemandes de données de clients allemands d'une banque suisse. Cette procédure était dirigée contre l'employé d'une importante banque suisse, qui s'était procuré les données auprès de son employeur, et contre un citoyen autrichien, à qui il avait remis les données. Ce dernier avait livré les données aux autorités allemandes en contre-partie de 2,5 millions d'euros. Par un jugement rendu en 2011 en procédure simplifiée, le Tribunal pénal fédéral avait condamné l'employé de banque pour service de renseignements économiques qualifié et d'autres délits à une peine privative de liberté de deux ans, assortie du sursis. Le citoyen autrichien était décédé en 2010 durant sa détention provisoire. Le Procureur général de la Confédération avait classé la procédure contre lui en 2013, ordonnant néanmoins la confiscation des valeurs patrimoniales résultant de la vente des données. En 2014, le Tribunal pénal fédéral confirma la confiscation dans ses aspects principaux. Le Tribunal fédéral rejette le recours des parents du défunt s'agissant de la confiscation. Il est établi de manière suffisante que l'intéressé a vendu les données bancaires aux autorités allemandes. La confiscation de valeurs patrimoniales provenant d'une infraction est également possible lorsque son auteur ne peut plus être sanctionné à la suite de son décès. Dans le cas d'espèce, les éléments constitutifs de l'infraction de service de renseignements économiques au sens de l'art. 273 du Code pénal sont réalisés, même si les actes devaient exclusivement avoir été commis à l'étranger. L'application du droit suisse découle dans un cas de ce genre du principe dit de sécurité de l'Etat. Les valeurs patrimoniales qu'une personnes décédée a obtenues par un comportement remplissant les éléments constitutifs d'une infraction et illicite peuvent également être confisquées à la charge des héritiers. Cela résulte du but de la mesure, qui veut qu'un comportement constitutif d'une infraction ne paie pas. Le Tribunal fédéral a admis le recours des parents à l'encontre du refus d'assistance judiciaire. Sur ce point, le Tribunal pénal fédéral devra rendre une nouvelle décision.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 18. Juli 2019 Embargo: 18. Juli 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Juli 2019 (6B_509/2018) Besitz geringfügiger Menge Cannabis auch bei Jugendlichen nicht strafbar Der blosse Besitz von weniger als zehn Gramm Cannabis ist auch bei Jugendlichen nicht strafbar. Aus den gesetzlichen Bestimmungen und den Materialien dazu ergeben sich keine Anhaltspunkte, dass Jugendliche bei Vorbereitungshandlungen in Bezug auf eine geringfügige Menge Cannabis zum späteren (grundsätzlich strafbaren) Eigenkonsum anders behandelt werden sollten als Erwachsene. Die Polizei hatte 2017 bei einem 16 Jahre alten Jugendlichen 1,4 Gramm Marihuana gefunden, das für den Eigenkonsum bestimmt war. Die Jugendanwaltschaft Winterthur sprach ihn mit Strafbefehl einer Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG) schuldig und verhängte einen Verweis. Das Bezirksgericht Winterthur sprach ihn frei, was vom Obergericht des Kantons Zürich bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich ab. Wer eine geringfügige Menge Cannabis für den eigenen Konsum vorbereitet, macht sich nicht strafbar (Artikel 19b Absatz 1 BetmG). Unter die straflosen Vorbereitungshandlungen fallen gemäss Rechtsprechung insbesondere der Erwerb und der Besitz einer geringfügigen Menge Cannabis. Ob diese Strafbefreiung nur bei Erwachsenen oder auch bei Jugendlichen gilt, hatte das Bundesgericht bisher nicht zu entscheiden. Bei der Einführung der Regelung im Jahr 1975 war der Cannabiskonsum Jugendlicher ein bekanntes Problem. Weder dem Gesetzestext noch den Materialien lässt sich entnehmen, dass sich die Straflosigkeit bezüglich Vorbereitungshandlungen für eine geringfügige Menge Cannabis zum Eigenkonsum auf Erwachsene beschränken sollte. Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus der Revision des BetmG von 2012. Der Gesetzgeber hatte damals festgelegt, dass weniger als zehn Gramm Cannabis als "geringfügige Menge" gelten (Artikel 19b Absatz 2 BetmG) und der Konsum von Cannabis gegenüber Erwachsenen mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet werden kann (Artikel 28b BetmG). Ausgenommen vom Ordnungsbussenverfahren im Falle des Konsums sind Jugendliche. Daraus lässt sich jedoch nicht ableiten, dass für Vorbereitungshandlungen bezüglich einer geringfügigen Menge Cannabis eine Strafbarkeit von Jugendlichen hätte eingeführt werden sollen. Dem Jugendschutz kommt im BetmG zwar eine zentrale Rolle zu; diesem wird indessen nicht durch eine härtere Bestrafung Jugendlicher im Vergleich mit Erwachsenen Rechnung getragen. Vielmehr sah der Gesetzgeber eine strengere Bestrafung der Abgabe von Betäubungsmitteln an Jugendliche vor, sowie spezifische Präventions- und Therapiemassnahmen.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 18 juillet 2019 Embargo : 18 juillet 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 2 juillet 2019 (6B_509/2018) La possession d'une quantité minime de cannabis par un mineur n'est pas punissable La simple possession de moins de dix grammes de cannabis par un mineur n'est pas punissable. Il ne ressort pas des dispositions légales et des travaux préparatoires y relatifs que des mineurs, qui se bornent à préparer une quantité minime de cannabis pour la consommation personnelle (qui est en principe punissable), devraient être traités de manière différente que les adultes. La police a trouvé chez un mineur âgé de 16 ans, 1,4 gramme de marijuana destiné à la consommation personnelle. Par ordonnance pénale, le procureur des mineurs de Winterthour l'a déclaré coupable d'une contravention à la loi sur les stupéfiants (LStup) et a prononcé une réprimande. Le Tribunal de l'arrondissement de Winterthour l'a acquitté, ce qui a été confirmé par la Cour d'appel du canton de Zurich. Le Tribunal fédéral rejette le recours du procureur général des mineurs du canton de Zurich. Celui qui se borne à préparer des stupéfiants en quantités minimes, pour sa propre consommation, n’est pas punissable (article 19b alinéa 1 LStup). Selon la jurisprudence, sont considérés comme actes préparatoires notamment l'acquisition et la possession d'une quantité minime de cannabis. Le Tribunal fédéral n'a pas encore eu à trancher la question de savoir si cette exclusion s'applique également aux mineurs. Lorsque les dispositions en question ont été introduites en 1975, la consommation de cannabis par des mineurs était un problème connu. Or, il ne ressort ni des dispositions légales, ni des travaux préparatoires y relatifs, que la non-punissabilité des actes préparatoires d'une quantité minime de cannabis pour la consommation personnelle était limitée aux adultes. Aucun élément contraire ressort de la révision de la loi sur les stupéfiants en 2012. Le législateur avait alors prévu que moins de dix grammes de cannabis sont considérés comme une « quantité minime » (article 19b alinéa 2 LStup) et que la consommation de cannabis par un adulte est sanctionné avec une amende d'ordre de 100 francs (article 28b LStup). Or, la procédure relative aux amendes d'ordre n'est pas appliquée aux infractions commises par des mineurs. Néanmoins, on ne saurait en déduire la punissabilité des mineurs concernant des actes préparatoires d'une quantité minime de cannabis. La protection des mineurs joue un rôle central dans la LStup, mais n'est pas mise en oeuvre par des peines plus sévères à l'encontre des mineurs qu'à l'encontre des adultes. Le législateur a plutôt considéré que la mise à disposition des stupéfiants aux mineurs est punie de manière plus sévère et a prévu des mesures spécifiques de prévention et de thérapie.
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Lausanne, 18. Juli 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. Juli 2019 (6B_509/2018) Besitz geringfügiger Menge Cannabis auch bei Jugendlichen nicht strafbar Der blosse Besitz von weniger als zehn Gramm Cannabis ist auch bei Jugendlichen nicht strafbar. Aus den gesetzlichen Bestimmungen und den Materialien dazu ergeben sich keine Anhaltspunkte, dass Jugendliche bei Vorbereitungshandlungen in Bezug auf eine geringfügige Menge Cannabis zum späteren (grundsätzlich strafbaren) Eigenkonsum anders behandelt werden sollten als Erwachsene. Die Polizei hatte 2017 bei einem 16 Jahre alten Jugendlichen 1,4 Gramm Marihuana gefunden, das für den Eigenkonsum bestimmt war. Die Jugendanwaltschaft Winterthur sprach ihn mit Strafbefehl einer Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG) schuldig und verhängte einen Verweis. Das Bezirksgericht Winterthur sprach ihn frei, was vom Obergericht des Kantons Zürich bestätigt wurde. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde der Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich ab. Wer eine geringfügige Menge Cannabis für den eigenen Konsum vorbereitet, macht sich nicht strafbar (Artikel 19b Absatz 1 BetmG). Unter die straflosen Vorbereitungshandlungen fallen gemäss Rechtsprechung insbesondere der Erwerb und der Besitz einer geringfügigen Menge Cannabis. Ob diese Strafbefreiung nur bei Erwachsenen oder auch bei Jugendlichen gilt, hatte das Bundesgericht bisher nicht zu entscheiden. Bei der Einführung der Regelung im Jahr 1975 war der Cannabiskonsum Jugendlicher ein bekanntes Problem. Weder dem Gesetzestext noch den Materialien lässt sich entnehmen, dass sich die Straflosigkeit bezüglich Vorbereitungshandlungen für eine geringfügige Menge Cannabis zum Eigenkonsum auf Erwachsene beschränken sollte. Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus der Revision des BetmG von 2012. Der Gesetzgeber hatte damals festgelegt, dass weniger als zehn Gramm Cannabis als "geringfügige Menge" gelten (Artikel 19b Absatz 2 BetmG) und der Konsum von Cannabis gegenüber Erwachsenen mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken geahndet werden kann (Artikel 28b BetmG). Ausgenommen vom Ordnungsbussenverfahren im Falle des Konsums sind Jugendliche. Daraus lässt sich jedoch nicht ableiten, dass für Vorbereitungshandlungen bezüglich einer geringfügigen Menge Cannabis eine Strafbarkeit von Jugendlichen hätte eingeführt werden sollen. Dem Jugendschutz kommt im BetmG zwar eine zentrale Rolle zu; diesem wird indessen nicht durch eine härtere Bestrafung Jugendlicher im Vergleich mit Erwachsenen Rechnung getragen. Vielmehr sah der Gesetzgeber eine strengere Bestrafung der Abgabe von Betäubungsmitteln an Jugendliche vor, sowie spezifische Präventions- und Therapiemassnahmen.
Lausanne, le 18 juillet 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 2 juillet 2019 (6B_509/2018) La possession d'une quantité minime de cannabis par un mineur n'est pas punissable La simple possession de moins de dix grammes de cannabis par un mineur n'est pas punissable. Il ne ressort pas des dispositions légales et des travaux préparatoires y relatifs que des mineurs, qui se bornent à préparer une quantité minime de cannabis pour la consommation personnelle (qui est en principe punissable), devraient être traités de manière différente que les adultes. La police a trouvé chez un mineur âgé de 16 ans, 1,4 gramme de marijuana destiné à la consommation personnelle. Par ordonnance pénale, le procureur des mineurs de Winterthour l'a déclaré coupable d'une contravention à la loi sur les stupéfiants (LStup) et a prononcé une réprimande. Le Tribunal de l'arrondissement de Winterthour l'a acquitté, ce qui a été confirmé par la Cour d'appel du canton de Zurich. Le Tribunal fédéral rejette le recours du procureur général des mineurs du canton de Zurich. Celui qui se borne à préparer des stupéfiants en quantités minimes, pour sa propre consommation, n’est pas punissable (article 19b alinéa 1 LStup). Selon la jurisprudence, sont considérés comme actes préparatoires notamment l'acquisition et la possession d'une quantité minime de cannabis. Le Tribunal fédéral n'a pas encore eu à trancher la question de savoir si cette exclusion s'applique également aux mineurs. Lorsque les dispositions en question ont été introduites en 1975, la consommation de cannabis par des mineurs était un problème connu. Or, il ne ressort ni des dispositions légales, ni des travaux préparatoires y relatifs, que la non-punissabilité des actes préparatoires d'une quantité minime de cannabis pour la consommation personnelle était limitée aux adultes. Aucun élément contraire ressort de la révision de la loi sur les stupéfiants en 2012. Le législateur avait alors prévu que moins de dix grammes de cannabis sont considérés comme une « quantité minime » (article 19b alinéa 2 LStup) et que la consommation de cannabis par un adulte est sanctionné avec une amende d'ordre de 100 francs (article 28b LStup). Or, la procédure relative aux amendes d'ordre n'est pas appliquée aux infractions commises par des mineurs. Néanmoins, on ne saurait en déduire la punissabilité des mineurs concernant des actes préparatoires d'une quantité minime de cannabis. La protection des mineurs joue un rôle central dans la LStup, mais n'est pas mise en oeuvre par des peines plus sévères à l'encontre des mineurs qu'à l'encontre des adultes. Le législateur a plutôt considéré que la mise à disposition des stupéfiants aux mineurs est punie de manière plus sévère et a prévu des mesures spécifiques de prévention et de thérapie.
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6B_513_2015_yyyy_mm_dd_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 4. Februar 2016 Kein Embargo Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. Februar 2016 (6B_513/2015) Lebenslängliche Freiheitsstrafe und Verwahrung Die Verurteilung eines Täters zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe schliesst die gleichzeitige Anordnung einer Verwahrung nicht aus. Zwar fällt der Vollzug einer Verwahrung im Anschluss an eine lebenslange Freiheitsstrafe tatsächlich kaum in Betracht, weil diese bei anhaltender Gefährlichkeit des Täters unbeschränkt lange dauert. Allerdings hat die zusätzliche Anordnung einer Verwahrung Einfluss auf den frühest möglichen Zeitpunkt für eine bedingte Entlassung aus der Freiheitsstrafe und auf den dabei anzuwendenden Massstab. Das Obergericht des Kantons Glarus hatte einen Mann im März 2015 unter anderem wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen Raubes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Gleichzeitig ordnete es die Verwahrung des Täters an. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes in seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag ab. Die Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe schliesst nicht aus, dass gleichzeitig eine nach der Freiheitsstrafe zu vollziehende Verwahrung angeordnet wird. Da die lebenslängliche Freiheitsstrafe grundsätzlich so lange andauert, wie vom Täter eine Gefahr ausgeht, wird eine anschliessende Verwahrung zwar kaum je vollzogen werden. Der Gesetzgeber hat indessen ausdrücklich eine Regelung zur bedingten Entlassung von Tätern vorgesehen, gegen die gleichzeitig mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe eine spätere Verwahrung angeordnet wurde. In diesem Fall ist eine bedingte Entlassung frühestens nach 15 Jahren zulässig und sind sowohl die formellen als auch die materiellen Voraussetzungen strenger.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 4 février 2016 Pas d'embargo Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 4 février 2016 (6B_513/2015) Peine privative de liberté à vie et internement La condamnation d'un auteur à une peine privative de liberté à vie n'exclut pas le prononcé simultané d'un internement à son encontre. Il est vrai que la question de l'exécution d'un internement après une peine privative de liberté à vie ne se posera dans la réalité que rarement, dès lors que l'exécution de cette peine perdurera aussi longtemps que l'auteur est dangereux. Néanmoins, le prononcé additionnel d'un internement a une influence sur le moment à partir duquel une libération conditionnelle de l'exécution de la peine privative de liberté pourra être ordonnée et sur les critères à appliquer dans ce cadre. En mars 2015, le Tribunal supérieur du canton de Glaris avait condamné un homme à une peine privative de liberté à vie pour avoir notamment perpétré plusieurs assassinats et plusieurs brigandages. Cette autorité avait également prononcé l'internement de l’intéressé. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'homme lors de sa séance publique de jeudi. Le prononcé d'une peine privative de liberté à vie n'exclut pas celui simultané d'un internement à exécuter après cette peine privative de liberté. Comme en principe l'exécution de cette peine durera aussi longtemps que l'auteur présente un danger, l'internement sera en réalité rarement exécuté. Le législateur a toutefois expressément prévu une réglementation s'agissant de la libération conditionnelle des auteurs, contre lesquels sont prononcés simultanément une peine privative de liberté à vie et un internement. Une libération conditionnelle est dans ce cas possible au plus tôt après quinze ans. En cas de prononcé simultané d'une telle peine et d'un internement les conditions tant formelles que matérielles permettant la libération conditionnelle sont plus strictes.
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Lausanne, 4. Februar 2016 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 4. Februar 2016 (6B_513/2015) Lebenslängliche Freiheitsstrafe und Verwahrung Die Verurteilung eines Täters zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe schliesst die gleichzeitige Anordnung einer Verwahrung nicht aus. Zwar fällt der Vollzug einer Verwahrung im Anschluss an eine lebenslange Freiheitsstrafe tatsächlich kaum in Betracht, weil diese bei anhaltender Gefährlichkeit des Täters unbeschränkt lange dauert. Allerdings hat die zusätzliche Anordnung einer Verwahrung Einfluss auf den frühest möglichen Zeitpunkt für eine bedingte Entlassung aus der Freiheitsstrafe und auf den dabei anzuwendenden Massstab. Das Obergericht des Kantons Glarus hatte einen Mann im März 2015 unter anderem wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen Raubes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Gleichzeitig ordnete es die Verwahrung des Täters an. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Mannes in seiner öffentlichen Beratung vom Donnerstag ab. Die Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe schliesst nicht aus, dass gleichzeitig eine nach der Freiheitsstrafe zu vollziehende Verwahrung angeordnet wird. Da die lebenslängliche Freiheitsstrafe grundsätzlich so lange andauert, wie vom Täter eine Gefahr ausgeht, wird eine anschliessende Verwahrung zwar kaum je vollzogen werden. Der Gesetzgeber hat indessen ausdrücklich eine Regelung zur bedingten Entlassung von Tätern vorgesehen, gegen die gleichzeitig mit der Verhängung einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe eine spätere Verwahrung angeordnet wurde. In diesem Fall ist eine bedingte Entlassung frühestens nach 15 Jahren zulässig und sind sowohl die formellen als auch die materiellen Voraussetzungen strenger.
Lausanne, le 4 février 2016 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 4 février 2016 (6B_513/2015) Peine privative de liberté à vie et internement La condamnation d'un auteur à une peine privative de liberté à vie n'exclut pas le prononcé simultané d'un internement à son encontre. Il est vrai que la question de l'exécution d'un internement après une peine privative de liberté à vie ne se posera dans la réalité que rarement, dès lors que l'exécution de cette peine perdurera aussi longtemps que l'auteur est dangereux. Néanmoins, le prononcé additionnel d'un internement a une influence sur le moment à partir duquel une libération conditionnelle de l'exécution de la peine privative de liberté pourra être ordonnée et sur les critères à appliquer dans ce cadre. En mars 2015, le Tribunal supérieur du canton de Glaris avait condamné un homme à une peine privative de liberté à vie pour avoir notamment perpétré plusieurs assassinats et plusieurs brigandages. Cette autorité avait également prononcé l'internement de l’intéressé. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'homme lors de sa séance publique de jeudi. Le prononcé d'une peine privative de liberté à vie n'exclut pas celui simultané d'un internement à exécuter après cette peine privative de liberté. Comme en principe l'exécution de cette peine durera aussi longtemps que l'auteur présente un danger, l'internement sera en réalité rarement exécuté. Le législateur a toutefois expressément prévu une réglementation s'agissant de la libération conditionnelle des auteurs, contre lesquels sont prononcés simultanément une peine privative de liberté à vie et un internement. Une libération conditionnelle est dans ce cas possible au plus tôt après quinze ans. En cas de prononcé simultané d'une telle peine et d'un internement les conditions tant formelles que matérielles permettant la libération conditionnelle sont plus strictes.
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6B_515_2018_2018_12_07_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Dezember 2018 Embargo: 7. Dezember 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. November 2018 (6B_515/2018) Früherer Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes verurteilt Das Obergericht des Kantons Uri hat einen ehemaligen Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes an seiner früheren Ehefrau verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Das Obergericht des Kantons Uri hatte die Sache ein erstes Mal 2013 beurteilt. Es sprach den früheren Barbetreiber der versuchten Tötung schuldig, weil er am 4. Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen habe, ohne diesen allerdings zu treffen. Zudem erfolgte ein Schuldspruch wegen versuchten Mordes, weil ein Dritter am 12. November 2010 im Auftrag des Beschuldigten auf dessen getrennt von ihm lebende Ehefrau geschossen habe, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Das Bundesgericht hiess 2014 die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut und verlangte eine Neubeurteilung. Im April 2016 sprach das Obergericht den Betroffenen für den Vorfall vom Januar 2010 der Gefährdung des Lebens schuldig. Vom Vorwurf des versuchten Mordes im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom November 2010 sprach es ihn frei. Gegen dieses Urteil des Obergerichts gelangte der Mann erneut ans Bundesgericht und verlangte einen Freispruch. Beschwerde erhoben auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Uri sowie die frühere Ehefrau des Mannes. Die Beschwerde des Mannes gegen seine Verurteilung wegen Gefährdung des Lebens wies das Bundesgericht ab; hingegen kam es zum Schluss, dass der Freispruch vom Vorwurf des versuchten Mordes auf Grundlage der vom Obergericht vorgenommenen Beweiswürdigung vor Bundesrecht nicht standhalte. Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Januar sprach das Obergericht den Mann des versuchten Mordes schuldig. Dafür und für weitere, bereits rechtskräftig gewordene Schuldsprüche verhängte es eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren, eine Geldstrafe sowie eine Busse. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Unbegründet ist zunächst seine Rüge, dass sich das Obergericht von der falschen Annahme habe leiten lassen, aufgrund des vorangegangenen Entscheides des Bundesgerichts habe zwingend ein Schuldspruch ergehen müssen. Nicht zu beanstanden ist sodann die vom Obergericht vorgenommene Beweiswürdigung. Der Betroffene hatte hier zur Hauptsache die Berücksichtigung der Aussage einer Zeugin gerügt. Weder die Würdigung dieser Zeugenaussage, noch die der übrigen Indizien durch die Vorinstanz war willkürlich. Insgesamt sprach das Obergericht den Beschwerdeführer auf dieser Basis zu Recht des versuchten Mordes zum Nachteil seiner früheren Ehefrau schuldig.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 décembre 2018 Embargo : 7 décembre 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 novembre 2018 (6B_515/2018) Un ancien exploitant de boîte de nuit condamné à juste titre pour tentative d'assassinat La Cour suprême du canton d'Uri a condamné à juste titre un ancien exploitant de boîte de nuit pour tentative d'assassinat sur son ex-femme. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. La Cour suprême uranaise avait jugé l'affaire une première fois en 2013. Elle avait reconnu l'ancien exploitant de bar coupable de tentative d'homicide pour avoir, le 4 janvier 2010, tiré sur un homme devant sa boîte de nuit, sans toutefois l'atteindre. Il avait en outre été condamné pour tentative d'assassinat dès lors que, le 12 novembre 2010, un tiers agissant pour le compte du prévenu avait tiré sur l'épouse de celui-ci, dont il était séparé, la blessant de façon à mettre sa vie en danger. Le Tribunal fédéral avait partiellement admis le recours du condamné en 2014 et ordonné un nouveau jugement. En avril 2016, la Cour suprême avait reconnu l'intéressé coupable de mise en danger de la vie d'autrui pour les faits de janvier 2010. Sur le chef d'accusation de tentative d'assassinat en relation avec les évènements de novembre 2010, elle avait prononcé un acquittement. Contre ce jugement de la Cour suprême, l'intéressé avait recouru une nouvelle fois au Tribunal fédéral en réclamant un acquittement. Le Ministère public du canton d'Uri et l'ex-femme de l'individu avaient également fait recours. Le Tribunal fédéral avait rejeté le recours de l'intéressé à l'encontre de sa condamnation pour mise en danger de la vie d'autrui ; en revanche, il était parvenu à la conclusion que l'acquittement de l'infraction de tentative d'assassinat fondé sur l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'était pas conforme au droit fédéral. Dans son nouveau jugement de janvier dernier, la Cour suprême a déclaré l'individu coupable de tentative d'assassinat. En lien avec ce verdict de culpabilité ainsi qu'avec d'autres déjà entrés en force, elle a infligé une peine privative de liberté de dix ans, une peine pécuniaire ainsi qu'une amende. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé à l'encontre de ce jugement. Est tout d'abord infondé le grief affirmant que la Cour suprême se serait laissée guider par l'hypothèse erronée selon laquelle la précédente décision du Tribunal fédéral imposait de rendre un verdict de culpabilité. Ensuite, l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'est pas critiquable. L'intéressé s'était principalement plaint de la prise en considération des déclarations d'une témoin. La Cour suprême n'a apprécié ni ce témoignage, ni les autres indices de manière arbitraire. Sur cette base, c'est à juste titre que la Cour suprême a reconnu le recourant coupable de tentative d'assassinat au préjudice de son ex-épouse.
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6B_515_2018_2018_12_07_T_{lang}
Lausanne, 7. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. November 2018 (6B_515/2018) Früherer Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes verurteilt Das Obergericht des Kantons Uri hat einen ehemaligen Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes an seiner früheren Ehefrau verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Das Obergericht des Kantons Uri hatte die Sache ein erstes Mal 2013 beurteilt. Es sprach den früheren Barbetreiber der versuchten Tötung schuldig, weil er am 4. Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen habe, ohne diesen allerdings zu treffen. Zudem erfolgte ein Schuldspruch wegen versuchten Mordes, weil ein Dritter am 12. November 2010 im Auftrag des Beschuldigten auf dessen getrennt von ihm lebende Ehefrau geschossen habe, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Das Bundesgericht hiess 2014 die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut und verlangte eine Neubeurteilung. Im April 2016 sprach das Obergericht den Betroffenen für den Vorfall vom Januar 2010 der Gefährdung des Lebens schuldig. Vom Vorwurf des versuchten Mordes im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom November 2010 sprach es ihn frei. Gegen dieses Urteil des Obergerichts gelangte der Mann erneut ans Bundesgericht und verlangte einen Freispruch. Beschwerde erhoben auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Uri sowie die frühere Ehefrau des Mannes. Die Beschwerde des Mannes gegen seine Verurteilung wegen Gefährdung des Lebens wies das Bundesgericht ab; hingegen kam es zum Schluss, dass der Freispruch vom Vorwurf des versuchten Mordes auf Grundlage der vom Obergericht vorgenommenen Beweiswürdigung vor Bundesrecht nicht standhalte. Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Januar sprach das Obergericht den Mann des versuchten Mordes schuldig. Dafür und für weitere, bereits rechtskräftig gewordene Schuldsprüche verhängte es eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren, eine Geldstrafe sowie eine Busse. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Unbegründet ist zunächst seine Rüge, dass sich das Obergericht von der falschen Annahme habe leiten lassen, aufgrund des vorangegangenen Entscheides des Bundesgerichts habe zwingend ein Schuldspruch ergehen müssen. Nicht zu beanstanden ist sodann die vom Obergericht vorgenommene Beweiswürdigung. Der Betroffene hatte hier zur Hauptsache die Berücksichtigung der Aussage einer Zeugin gerügt. Weder die Würdigung dieser Zeugenaussage, noch die der übrigen Indizien durch die Vorinstanz war willkürlich. Insgesamt sprach das Obergericht den Beschwerdeführer auf dieser Basis zu Recht des versuchten Mordes zum Nachteil seiner früheren Ehefrau schuldig.
Lausanne, le 7 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 novembre 2018 (6B_515/2018) Un ancien exploitant de boîte de nuit condamné à juste titre pour tentative d'assassinat La Cour suprême du canton d'Uri a condamné à juste titre un ancien exploitant de boîte de nuit pour tentative d'assassinat sur son ex-femme. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. La Cour suprême uranaise avait jugé l'affaire une première fois en 2013. Elle avait reconnu l'ancien exploitant de bar coupable de tentative d'homicide pour avoir, le 4 janvier 2010, tiré sur un homme devant sa boîte de nuit, sans toutefois l'atteindre. Il avait en outre été condamné pour tentative d'assassinat dès lors que, le 12 novembre 2010, un tiers agissant pour le compte du prévenu avait tiré sur l'épouse de celui-ci, dont il était séparé, la blessant de façon à mettre sa vie en danger. Le Tribunal fédéral avait partiellement admis le recours du condamné en 2014 et ordonné un nouveau jugement. En avril 2016, la Cour suprême avait reconnu l'intéressé coupable de mise en danger de la vie d'autrui pour les faits de janvier 2010. Sur le chef d'accusation de tentative d'assassinat en relation avec les évènements de novembre 2010, elle avait prononcé un acquittement. Contre ce jugement de la Cour suprême, l'intéressé avait recouru une nouvelle fois au Tribunal fédéral en réclamant un acquittement. Le Ministère public du canton d'Uri et l'ex-femme de l'individu avaient également fait recours. Le Tribunal fédéral avait rejeté le recours de l'intéressé à l'encontre de sa condamnation pour mise en danger de la vie d'autrui ; en revanche, il était parvenu à la conclusion que l'acquittement de l'infraction de tentative d'assassinat fondé sur l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'était pas conforme au droit fédéral. Dans son nouveau jugement de janvier dernier, la Cour suprême a déclaré l'individu coupable de tentative d'assassinat. En lien avec ce verdict de culpabilité ainsi qu'avec d'autres déjà entrés en force, elle a infligé une peine privative de liberté de dix ans, une peine pécuniaire ainsi qu'une amende. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé à l'encontre de ce jugement. Est tout d'abord infondé le grief affirmant que la Cour suprême se serait laissée guider par l'hypothèse erronée selon laquelle la précédente décision du Tribunal fédéral imposait de rendre un verdict de culpabilité. Ensuite, l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'est pas critiquable. L'intéressé s'était principalement plaint de la prise en considération des déclarations d'une témoin. La Cour suprême n'a apprécié ni ce témoignage, ni les autres indices de manière arbitraire. Sur cette base, c'est à juste titre que la Cour suprême a reconnu le recourant coupable de tentative d'assassinat au préjudice de son ex-épouse.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. November 2018 (6B_515/2018) Früherer Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes verurteilt Das Obergericht des Kantons Uri hat einen ehemaligen Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes an seiner früheren Ehefrau verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Das Obergericht des Kantons Uri hatte die Sache ein erstes Mal 2013 beurteilt. Es sprach den früheren Barbetreiber der versuchten Tötung schuldig, weil er am 4. Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen habe, ohne diesen allerdings zu treffen. Zudem erfolgte ein Schuldspruch wegen versuchten Mordes, weil ein Dritter am 12. November 2010 im Auftrag des Beschuldigten auf dessen getrennt von ihm lebende Ehefrau geschossen habe, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Das Bundesgericht hiess 2014 die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut und verlangte eine Neubeurteilung. Im April 2016 sprach das Obergericht den Betroffenen für den Vorfall vom Januar 2010 der Gefährdung des Lebens schuldig. Vom Vorwurf des versuchten Mordes im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom November 2010 sprach es ihn frei. Gegen dieses Urteil des Obergerichts gelangte der Mann erneut ans Bundesgericht und verlangte einen Freispruch. Beschwerde erhoben auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Uri sowie die frühere Ehefrau des Mannes. Die Beschwerde des Mannes gegen seine Verurteilung wegen Gefährdung des Lebens wies das Bundesgericht ab; hingegen kam es zum Schluss, dass der Freispruch vom Vorwurf des versuchten Mordes auf Grundlage der vom Obergericht vorgenommenen Beweiswürdigung vor Bundesrecht nicht standhalte. Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Januar sprach das Obergericht den Mann des versuchten Mordes schuldig. Dafür und für weitere, bereits rechtskräftig gewordene Schuldsprüche verhängte es eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren, eine Geldstrafe sowie eine Busse. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Unbegründet ist zunächst seine Rüge, dass sich das Obergericht von der falschen Annahme habe leiten lassen, aufgrund des vorangegangenen Entscheides des Bundesgerichts habe zwingend ein Schuldspruch ergehen müssen. Nicht zu beanstanden ist sodann die vom Obergericht vorgenommene Beweiswürdigung. Der Betroffene hatte hier zur Hauptsache die Berücksichtigung der Aussage einer Zeugin gerügt. Weder die Würdigung dieser Zeugenaussage, noch die der übrigen Indizien durch die Vorinstanz war willkürlich. Insgesamt sprach das Obergericht den Beschwerdeführer auf dieser Basis zu Recht des versuchten Mordes zum Nachteil seiner früheren Ehefrau schuldig.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 novembre 2018 (6B_515/2018) Un ancien exploitant de boîte de nuit condamné à juste titre pour tentative d'assassinat La Cour suprême du canton d'Uri a condamné à juste titre un ancien exploitant de boîte de nuit pour tentative d'assassinat sur son ex-femme. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. La Cour suprême uranaise avait jugé l'affaire une première fois en 2013. Elle avait reconnu l'ancien exploitant de bar coupable de tentative d'homicide pour avoir, le 4 janvier 2010, tiré sur un homme devant sa boîte de nuit, sans toutefois l'atteindre. Il avait en outre été condamné pour tentative d'assassinat dès lors que, le 12 novembre 2010, un tiers agissant pour le compte du prévenu avait tiré sur l'épouse de celui-ci, dont il était séparé, la blessant de façon à mettre sa vie en danger. Le Tribunal fédéral avait partiellement admis le recours du condamné en 2014 et ordonné un nouveau jugement. En avril 2016, la Cour suprême avait reconnu l'intéressé coupable de mise en danger de la vie d'autrui pour les faits de janvier 2010. Sur le chef d'accusation de tentative d'assassinat en relation avec les évènements de novembre 2010, elle avait prononcé un acquittement. Contre ce jugement de la Cour suprême, l'intéressé avait recouru une nouvelle fois au Tribunal fédéral en réclamant un acquittement. Le Ministère public du canton d'Uri et l'ex-femme de l'individu avaient également fait recours. Le Tribunal fédéral avait rejeté le recours de l'intéressé à l'encontre de sa condamnation pour mise en danger de la vie d'autrui ; en revanche, il était parvenu à la conclusion que l'acquittement de l'infraction de tentative d'assassinat fondé sur l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'était pas conforme au droit fédéral. Dans son nouveau jugement de janvier dernier, la Cour suprême a déclaré l'individu coupable de tentative d'assassinat. En lien avec ce verdict de culpabilité ainsi qu'avec d'autres déjà entrés en force, elle a infligé une peine privative de liberté de dix ans, une peine pécuniaire ainsi qu'une amende. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé à l'encontre de ce jugement. Est tout d'abord infondé le grief affirmant que la Cour suprême se serait laissée guider par l'hypothèse erronée selon laquelle la précédente décision du Tribunal fédéral imposait de rendre un verdict de culpabilité. Ensuite, l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'est pas critiquable. L'intéressé s'était principalement plaint de la prise en considération des déclarations d'une témoin. La Cour suprême n'a apprécié ni ce témoignage, ni les autres indices de manière arbitraire. Sur cette base, c'est à juste titre que la Cour suprême a reconnu le recourant coupable de tentative d'assassinat au préjudice de son ex-épouse.
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Lausanne, 7. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 21. November 2018 (6B_515/2018) Früherer Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes verurteilt Das Obergericht des Kantons Uri hat einen ehemaligen Nachtlokalbetreiber zu Recht wegen versuchten Mordes an seiner früheren Ehefrau verurteilt. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Betroffenen ab. Das Obergericht des Kantons Uri hatte die Sache ein erstes Mal 2013 beurteilt. Es sprach den früheren Barbetreiber der versuchten Tötung schuldig, weil er am 4. Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen habe, ohne diesen allerdings zu treffen. Zudem erfolgte ein Schuldspruch wegen versuchten Mordes, weil ein Dritter am 12. November 2010 im Auftrag des Beschuldigten auf dessen getrennt von ihm lebende Ehefrau geschossen habe, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Das Bundesgericht hiess 2014 die Beschwerde des Verurteilten teilweise gut und verlangte eine Neubeurteilung. Im April 2016 sprach das Obergericht den Betroffenen für den Vorfall vom Januar 2010 der Gefährdung des Lebens schuldig. Vom Vorwurf des versuchten Mordes im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom November 2010 sprach es ihn frei. Gegen dieses Urteil des Obergerichts gelangte der Mann erneut ans Bundesgericht und verlangte einen Freispruch. Beschwerde erhoben auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Uri sowie die frühere Ehefrau des Mannes. Die Beschwerde des Mannes gegen seine Verurteilung wegen Gefährdung des Lebens wies das Bundesgericht ab; hingegen kam es zum Schluss, dass der Freispruch vom Vorwurf des versuchten Mordes auf Grundlage der vom Obergericht vorgenommenen Beweiswürdigung vor Bundesrecht nicht standhalte. Bei seiner Neubeurteilung vom vergangenen Januar sprach das Obergericht den Mann des versuchten Mordes schuldig. Dafür und für weitere, bereits rechtskräftig gewordene Schuldsprüche verhängte es eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren, eine Geldstrafe sowie eine Busse. Das Bundesgericht weist die dagegen erhobene Beschwerde des Mannes ab. Unbegründet ist zunächst seine Rüge, dass sich das Obergericht von der falschen Annahme habe leiten lassen, aufgrund des vorangegangenen Entscheides des Bundesgerichts habe zwingend ein Schuldspruch ergehen müssen. Nicht zu beanstanden ist sodann die vom Obergericht vorgenommene Beweiswürdigung. Der Betroffene hatte hier zur Hauptsache die Berücksichtigung der Aussage einer Zeugin gerügt. Weder die Würdigung dieser Zeugenaussage, noch die der übrigen Indizien durch die Vorinstanz war willkürlich. Insgesamt sprach das Obergericht den Beschwerdeführer auf dieser Basis zu Recht des versuchten Mordes zum Nachteil seiner früheren Ehefrau schuldig.
Lausanne, le 7 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 21 novembre 2018 (6B_515/2018) Un ancien exploitant de boîte de nuit condamné à juste titre pour tentative d'assassinat La Cour suprême du canton d'Uri a condamné à juste titre un ancien exploitant de boîte de nuit pour tentative d'assassinat sur son ex-femme. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé. La Cour suprême uranaise avait jugé l'affaire une première fois en 2013. Elle avait reconnu l'ancien exploitant de bar coupable de tentative d'homicide pour avoir, le 4 janvier 2010, tiré sur un homme devant sa boîte de nuit, sans toutefois l'atteindre. Il avait en outre été condamné pour tentative d'assassinat dès lors que, le 12 novembre 2010, un tiers agissant pour le compte du prévenu avait tiré sur l'épouse de celui-ci, dont il était séparé, la blessant de façon à mettre sa vie en danger. Le Tribunal fédéral avait partiellement admis le recours du condamné en 2014 et ordonné un nouveau jugement. En avril 2016, la Cour suprême avait reconnu l'intéressé coupable de mise en danger de la vie d'autrui pour les faits de janvier 2010. Sur le chef d'accusation de tentative d'assassinat en relation avec les évènements de novembre 2010, elle avait prononcé un acquittement. Contre ce jugement de la Cour suprême, l'intéressé avait recouru une nouvelle fois au Tribunal fédéral en réclamant un acquittement. Le Ministère public du canton d'Uri et l'ex-femme de l'individu avaient également fait recours. Le Tribunal fédéral avait rejeté le recours de l'intéressé à l'encontre de sa condamnation pour mise en danger de la vie d'autrui ; en revanche, il était parvenu à la conclusion que l'acquittement de l'infraction de tentative d'assassinat fondé sur l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'était pas conforme au droit fédéral. Dans son nouveau jugement de janvier dernier, la Cour suprême a déclaré l'individu coupable de tentative d'assassinat. En lien avec ce verdict de culpabilité ainsi qu'avec d'autres déjà entrés en force, elle a infligé une peine privative de liberté de dix ans, une peine pécuniaire ainsi qu'une amende. Le Tribunal fédéral rejette le recours de l'intéressé à l'encontre de ce jugement. Est tout d'abord infondé le grief affirmant que la Cour suprême se serait laissée guider par l'hypothèse erronée selon laquelle la précédente décision du Tribunal fédéral imposait de rendre un verdict de culpabilité. Ensuite, l'appréciation des preuves de la Cour suprême n'est pas critiquable. L'intéressé s'était principalement plaint de la prise en considération des déclarations d'une témoin. La Cour suprême n'a apprécié ni ce témoignage, ni les autres indices de manière arbitraire. Sur cette base, c'est à juste titre que la Cour suprême a reconnu le recourant coupable de tentative d'assassinat au préjudice de son ex-épouse.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. Dezember 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Dezember 2014 (6B_529/2014) Obergericht Uri muss Fall von Nachtlokal-Betreiber neu be urteilen Das Bundesgericht heisst die Beschwerde eines Nachtlokal-Betreibers gegen seine Verurteilung wegen versuchten Mordes und weiterer Delikte durch das Obergericht des Kantons Uri teilweise gut. Das Obergericht muss den Fall neu beurteilen und dabei zusätzliche Anstrengungen unternehmen, damit es einen Hauptbelastungszeugen selber befragen kann. Zudem darf es die auf einer Patronenhülse gefundene DNA-Spur des Beschuldigten nicht als Indiz verwenden. Das Obergericht des Kantons Uri sprach den Mann im September 2013 der versuchten vorsätzlichen Tötung, des versuchten Mordes und der mehrfachen Widerhandlungen gegen das Waffengesetz schuldig. Es verurteilte ihn zu 15 Jahren Freiheitsstrafe und zu einer Busse von 1000 Franken. Das Obergericht hielt es für erwiesen, dass der Beschuldigte im Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen hatte, ohne ihn allerdings zu treffen. Weiter ging es davon aus, dass ein Dritter in seinem Auftrag im November 2010 mit der gleichen Waffe auf die von ihm getrennt lebende Ehefrau geschossen hatte, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Bezüglich der ersten Tat stellte das Obergericht in erster Linie auf die Aussagen des Opfers und mehrerer Auskunftspersonen ab, sowie auf eine DNA-Spur des Beschuldigten, die auf der Hülse der verschossenen Patrone gefunden wurde. In Bezug auf die zweite Tat würdigte es neben mehreren anderen Beweismitteln die Aussagen des Schützen und den Umstand, dass die gleiche Waffe verwendet wurde wie im Januar. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Nachtlokal-Betreibers teilweise gut und weist die Sache zu neuer Beurteilung an die Vorinstanz zurück. Als begründet erachtet das Bundesgericht zwei der mehreren Rügen, die der Beschwerdeführer gegen den angefochtenen Entscheid erhoben hat. Zunächst hätte das Obergericht das Opfer des ersten Vorfalls als Hauptbelastungszeugen zur Verhandlung vorladen müssen, um sich einen unmittelbaren Eindruck von seinen Aussagen machen zu können. Für seinen neuen Entscheid muss das Obergericht nun zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um den Mann ausfindig zu machen. Sollte das nicht gelingen, können die von ihm früher gemachten Aussagen zwar trotzdem verwertet werden. Allerdings hat das Obergericht in diesem Fall besonders sorgfältig und anhand der verwertbaren Aussagen der Auskunftspersonen zu begründen, weshalb der Beschuldigte beim Vorfall vom Januar als Schütze erachtet wird. Zudem darf das Obergericht für seinen neuen Entscheid die DNA-Spur des Beschuldigten auf der Patronenhülse nicht als Indiz berücksichtigen. Diesbezüglich besteht eine erhebliche Unsicherheit, zu welchem Zeitpunkt die DNA auf die Hülse gelangt ist. Ein genügender Beweis, dass dies vor der Schussabgabe geschehen ist, fehlt. Im übrigen weist das Bundesgericht die Beschwerde ab, soweit es darauf eintritt.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 décembre 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 10 décembre 2014 (6B_529/2014) La Cour d'appel du canton d'Uri doit rendre une nouvelle décision dans l'affaire du gérant de cabaret Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours d'un gérant de cabaret contre sa condamnation pour tentative d'assassinat et autres délits, prononcée par la Cour d'appel du canton d'Uri. La Cour d'appel doit rendre une nouvelle décision dans ce dossier et prendre des mesures supplémentaires afin d'interroger un des témoins à charge principaux. Par ailleurs, il se voit interdit d'utiliser comme indice, une trace ADN du prévenu, retrouvée sur une douille. En septembre 2013, la Cour d'appel du canton d'Uri avait déclaré l'homme coupable de tentative d'assassinat, tentative de meurtre et infractions répétées à la loi sur les armes. Elle l'avait condamné à une peine privative de liberté de 15 ans et à une amende de 1'000 francs. La Cour d'appel tenait pour établi qu'en janvier 2010, devant son établissement, le prévenu avait tiré un coup de feu en direction d'un homme, en manquant toutefois sa cible. La Cour d'appel avait retenu en outre, qu'en novembre 2010, un tiers avait, sur mandat du prévenu, tiré sur l'épouse de ce dernier, dont il vivait séparé, à l'aide de la même arme à feu. La victime avait souffert de blessures ayant mis sa vie en danger. S'agissant de la première infraction, l'autorité cantonale s'est fondée principalement sur les déclarations de la victime et de plusieurs personnes appelées à donner des renseignements ainsi que sur la trace ADN du prévenu, prélevée sur la douille de l'arme employée. Quant au second évènement, la Cour d'appel s'est fondée, parmi nombre d'autres moyens de preuve, sur les déclarations du tireur et sur le fait que l'arme du crime était celle employée en janvier. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours formé par le gérant de cabaret et renvoie la cause à l'autorité cantonale pour nouvelle décision. Deux des nombreux griefs dirigés contre la décision attaquée sont bien fondés. D'une part, la Cour d'appel aurait dû convoquer la victime du premier tir aux débats d'appel, en tant que témoin à charge principal, afin de se forger une impression personnelle de ses déclarations. En vue de prononcer sa nouvelle décision, la Cour d'appel devra ainsi prendre des mesures supplémentaires afin de retrouver l'homme en question. Si elle n'y parvient pas, les déclarations précédentes de ce dernier pourraient malgré tout être utilisées. Toutefois, dans ce cas, la Cour d'appel devra motiver avec soin et en se fondant sur les déclarations exploitables des personnes appelées à donner des renseignements, pour quelles raisons elle considère que le prévenu est l'auteur du tir du mois de janvier. D'autre part, la Cour d'appel a l'interdiction d'exploiter la trace ADN du prévenu prélevée sur la douille, pour rendre son nouveau jugement. A cet égard, il existe une incertitude importante quant au moment à partir duquel l'ADN s'est retrouvé sur la douille. Il manque une preuve suffisante permettant de retenir que cela soit arrivé avant le coup de feu. Pour le reste, le Tribunal fédéral rejette le recours, dans la mesure de sa recevabilité.
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Lausanne, 22. Dezember 2014 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 10. Dezember 2014 (6B_529/2014) Obergericht Uri muss Fall von Nachtlokal-Betreiber neu be urteilen Das Bundesgericht heisst die Beschwerde eines Nachtlokal-Betreibers gegen seine Verurteilung wegen versuchten Mordes und weiterer Delikte durch das Obergericht des Kantons Uri teilweise gut. Das Obergericht muss den Fall neu beurteilen und dabei zusätzliche Anstrengungen unternehmen, damit es einen Hauptbelastungszeugen selber befragen kann. Zudem darf es die auf einer Patronenhülse gefundene DNA-Spur des Beschuldigten nicht als Indiz verwenden. Das Obergericht des Kantons Uri sprach den Mann im September 2013 der versuchten vorsätzlichen Tötung, des versuchten Mordes und der mehrfachen Widerhandlungen gegen das Waffengesetz schuldig. Es verurteilte ihn zu 15 Jahren Freiheitsstrafe und zu einer Busse von 1000 Franken. Das Obergericht hielt es für erwiesen, dass der Beschuldigte im Januar 2010 vor seinem Nachtlokal auf einen Mann geschossen hatte, ohne ihn allerdings zu treffen. Weiter ging es davon aus, dass ein Dritter in seinem Auftrag im November 2010 mit der gleichen Waffe auf die von ihm getrennt lebende Ehefrau geschossen hatte, die dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Bezüglich der ersten Tat stellte das Obergericht in erster Linie auf die Aussagen des Opfers und mehrerer Auskunftspersonen ab, sowie auf eine DNA-Spur des Beschuldigten, die auf der Hülse der verschossenen Patrone gefunden wurde. In Bezug auf die zweite Tat würdigte es neben mehreren anderen Beweismitteln die Aussagen des Schützen und den Umstand, dass die gleiche Waffe verwendet wurde wie im Januar. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Nachtlokal-Betreibers teilweise gut und weist die Sache zu neuer Beurteilung an die Vorinstanz zurück. Als begründet erachtet das Bundesgericht zwei der mehreren Rügen, die der Beschwerdeführer gegen den angefochtenen Entscheid erhoben hat. Zunächst hätte das Obergericht das Opfer des ersten Vorfalls als Hauptbelastungszeugen zur Verhandlung vorladen müssen, um sich einen unmittelbaren Eindruck von seinen Aussagen machen zu können. Für seinen neuen Entscheid muss das Obergericht nun zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um den Mann ausfindig zu machen. Sollte das nicht gelingen, können die von ihm früher gemachten Aussagen zwar trotzdem verwertet werden. Allerdings hat das Obergericht in diesem Fall besonders sorgfältig und anhand der verwertbaren Aussagen der Auskunftspersonen zu begründen, weshalb der Beschuldigte beim Vorfall vom Januar als Schütze erachtet wird. Zudem darf das Obergericht für seinen neuen Entscheid die DNA-Spur des Beschuldigten auf der Patronenhülse nicht als Indiz berücksichtigen. Diesbezüglich besteht eine erhebliche Unsicherheit, zu welchem Zeitpunkt die DNA auf die Hülse gelangt ist. Ein genügender Beweis, dass dies vor der Schussabgabe geschehen ist, fehlt. Im übrigen weist das Bundesgericht die Beschwerde ab, soweit es darauf eintritt.
Lausanne, le 22 décembre 2014 Communiqué aux médias du Tribunal fédéral Arrêt du 10 décembre 2014 (6B_529/2014) La Cour d'appel du canton d'Uri doit rendre une nouvelle décision dans l'affaire du gérant de cabaret Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours d'un gérant de cabaret contre sa condamnation pour tentative d'assassinat et autres délits, prononcée par la Cour d'appel du canton d'Uri. La Cour d'appel doit rendre une nouvelle décision dans ce dossier et prendre des mesures supplémentaires afin d'interroger un des témoins à charge principaux. Par ailleurs, il se voit interdit d'utiliser comme indice, une trace ADN du prévenu, retrouvée sur une douille. En septembre 2013, la Cour d'appel du canton d'Uri avait déclaré l'homme coupable de tentative d'assassinat, tentative de meurtre et infractions répétées à la loi sur les armes. Elle l'avait condamné à une peine privative de liberté de 15 ans et à une amende de 1'000 francs. La Cour d'appel tenait pour établi qu'en janvier 2010, devant son établissement, le prévenu avait tiré un coup de feu en direction d'un homme, en manquant toutefois sa cible. La Cour d'appel avait retenu en outre, qu'en novembre 2010, un tiers avait, sur mandat du prévenu, tiré sur l'épouse de ce dernier, dont il vivait séparé, à l'aide de la même arme à feu. La victime avait souffert de blessures ayant mis sa vie en danger. S'agissant de la première infraction, l'autorité cantonale s'est fondée principalement sur les déclarations de la victime et de plusieurs personnes appelées à donner des renseignements ainsi que sur la trace ADN du prévenu, prélevée sur la douille de l'arme employée. Quant au second évènement, la Cour d'appel s'est fondée, parmi nombre d'autres moyens de preuve, sur les déclarations du tireur et sur le fait que l'arme du crime était celle employée en janvier. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours formé par le gérant de cabaret et renvoie la cause à l'autorité cantonale pour nouvelle décision. Deux des nombreux griefs dirigés contre la décision attaquée sont bien fondés. D'une part, la Cour d'appel aurait dû convoquer la victime du premier tir aux débats d'appel, en tant que témoin à charge principal, afin de se forger une impression personnelle de ses déclarations. En vue de prononcer sa nouvelle décision, la Cour d'appel devra ainsi prendre des mesures supplémentaires afin de retrouver l'homme en question. Si elle n'y parvient pas, les déclarations précédentes de ce dernier pourraient malgré tout être utilisées. Toutefois, dans ce cas, la Cour d'appel devra motiver avec soin et en se fondant sur les déclarations exploitables des personnes appelées à donner des renseignements, pour quelles raisons elle considère que le prévenu est l'auteur du tir du mois de janvier. D'autre part, la Cour d'appel a l'interdiction d'exploiter la trace ADN du prévenu prélevée sur la douille, pour rendre son nouveau jugement. A cet égard, il existe une incertitude importante quant au moment à partir duquel l'ADN s'est retrouvé sur la douille. Il manque une preuve suffisante permettant de retenir que cela soit arrivé avant le coup de feu. Pour le reste, le Tribunal fédéral rejette le recours, dans la mesure de sa recevabilité.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 22. März 2019 Embargo: 22. März 2019, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. März 2019 (6B_52/2019) Verurteilung von Fussballer wegen fahrlässiger Körperverletzung bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung eines Amateur-Fussballers wegen fahrlässiger Körperverletzung, der seinem Gegner bei einem gefährlichen Tackling ohne Absicht den Knöchel gebrochen und für das Foul die gelbe Karte erhalten hat. Es weist die Beschwerde des Verurteilten gegen den Entscheid des Freiburger Kantonsgerichts ab. Im Spiel zweier Amateurmannschaften im Kanton Freiburg hatte ein Spieler seinen ballführenden Gegner auf Höhe des Knöchels mit gestrecktem Bein getackelt. Der Getroffene erlitt einen Knöchelbruch. Der Schiedsrichter ahndete die Aktion mit einer gelben Karte; er ging dabei davon aus, dass der Bestrafte ein gefährliches Spiel begangen, indessen nicht mit Absicht gehandelt habe. Das Kantonsgericht des Kantons Freiburg bestätigte im vergangenen November die vom zuständigen Polizeigericht ausgesprochene Verurteilung des Spielers wegen einfacher fahrlässiger Körperverletzung zu einer bedingt ausgesprochenen Strafe von 40 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Verurteilten ab. Fahrlässig handelt, wer nicht die Vorsicht walten lässt, die aufgrund der Umstände und der persönlichen Situation erforderlich wäre. Bei einer Körperverletzung, die im Rahmen einer Sportveranstaltung begangen wird, ergeben sich die massgebenden Sorgfaltspflichten und das vom Verletzen stillschweigend akzeptierte Risiko in Abhängigkeit von den anwendbaren Spielregeln und des allgemeinen Schädigungsverbotes. Die Spielregeln dienen insbesondere dazu, Unfälle zu vermeiden und die Spielenden zu schützen. Gemäss den Fussball-Regeln (Spielregeln des "International Football Association Board") ist ein Spieler unter anderem dann zu verwarnen, wenn er bei einem mit Freistoss zu ahndenden Vergehen mit Körperkontakt rücksichtslos handelt. Indem der Schiedsrichter im vorliegenden Fall eine gelbe Karte verhängt hat, ist er von einer gewichtigen Verletzung der Spielregeln ausgegangen, die zudem ohne Rücksicht auf die Gefahr oder die Folgen für den Gegner begangen wurde. Angesichts der Gefährlichkeit des begangenen Tacklings ist die Verletzung der zum Schutz der anderen Spieler aufgestellten Spielregel als schwer einzustufen. Unter diesen Voraussetzungen kann keine Einwilligung des Verletzten in das dem Fussball inhärente Risiko einer Körperverletzung angenommen werden. Nicht entscheidend ist, ob für die Regelverletzung als Sanktion eine Verwarnung oder ein Spielausschluss vorgesehen ist.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 22 mars 2019 Embargo : 22 mars 2019, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 5 mars 2019 (6B_52/2019) Condamnation d'un footballeur pour lésions corporelles par négligence confirmée Le Tribunal fédéral confirme la condamnation, pour lésions corporelles par négligence, d'un footballeur amateur ayant pratiqué un tacle dangereux sur un adversaire et ayant, sans intention, cassé sa cheville, cette faute ayant été sanctionnée par un carton jaune. Il rejette le recours formé par le condamné contre l'arrêt du Tribunal cantonal du canton de Fribourg. Durant la rencontre de deux équipes amateurs dans le canton de Fribourg, un joueur avait taclé son adversaire, possesseur du ballon, à la hauteur de la cheville avec la jambe tendue, lui causant une fracture de la cheville. L'arbitre avait sanctionné l'action avec un carton jaune ; il avait, à cet égard, considéré que l'auteur du tacle avait – sans agir intentionnellement – joué dangereusement. En novembre dernier, le Tribunal cantonal du canton de Fribourg avait confirmé la condamnation du joueur, prononcée par le Juge de police compétent, pour lésions corporelles simples par négligence, à une peine de 40 heures de travail d'intérêt général avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Se comporte par négligence celui qui ne fait pas montre de la prudence qui aurait été nécessaire compte tenu des circonstances et de sa situation personnelle. S'agissant d'une lésion corporelle infligée lors d'une rencontre sportive, le devoir de prudence et le risque accepté tacitement par le lésé résultent des règles de jeu applicables et de l'interdiction générale de porter atteinte à autrui. Les règles du jeu servent notamment à empêcher les accidents et à protéger les joueurs. Selon les règles du football (Lois du jeu de l'« International Football Association Board »), un joueur doit être averti notamment s'il commet, avec imprudence, une faute au contact sanctionnée par un coup franc. Dans le cas d'espèce, dès lors que l'arbitre a sanctionné l'auteur du tacle par un carton jaune, il a considéré que celui-ci avait commis une violation importante des règles du jeu, sans tenir compte, de plus, du caractère dangereux ou des conséquences de son acte pour son adversaire. Au vu de la dangerosité du tacle pratiqué, la violation de la règle de jeu visant à protéger les autres joueurs doit être qualifiée de grave. Dans ces conditions, on ne saurait admettre que le lésé aurait accepté la lésion corporelle comme un risque inhérent à la pratique du football. Il n'est pas déterminant que la violation des règles du jeu soit sanctionnée par une exclusion ou un avertissement.
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6B_52_2019_2019_03_22_T_{lang}
Lausanne, 22. März 2019 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 5. März 2019 (6B_52/2019) Verurteilung von Fussballer wegen fahrlässiger Körperverletzung bestätigt Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung eines Amateur-Fussballers wegen fahrlässiger Körperverletzung, der seinem Gegner bei einem gefährlichen Tackling ohne Absicht den Knöchel gebrochen und für das Foul die gelbe Karte erhalten hat. Es weist die Beschwerde des Verurteilten gegen den Entscheid des Freiburger Kantonsgerichts ab. Im Spiel zweier Amateurmannschaften im Kanton Freiburg hatte ein Spieler seinen ballführenden Gegner auf Höhe des Knöchels mit gestrecktem Bein getackelt. Der Getroffene erlitt einen Knöchelbruch. Der Schiedsrichter ahndete die Aktion mit einer gelben Karte; er ging dabei davon aus, dass der Bestrafte ein gefährliches Spiel begangen, indessen nicht mit Absicht gehandelt habe. Das Kantonsgericht des Kantons Freiburg bestätigte im vergangenen November die vom zuständigen Polizeigericht ausgesprochene Verurteilung des Spielers wegen einfacher fahrlässiger Körperverletzung zu einer bedingt ausgesprochenen Strafe von 40 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Das Bundesgericht weist die Beschwerde des Verurteilten ab. Fahrlässig handelt, wer nicht die Vorsicht walten lässt, die aufgrund der Umstände und der persönlichen Situation erforderlich wäre. Bei einer Körperverletzung, die im Rahmen einer Sportveranstaltung begangen wird, ergeben sich die massgebenden Sorgfaltspflichten und das vom Verletzen stillschweigend akzeptierte Risiko in Abhängigkeit von den anwendbaren Spielregeln und des allgemeinen Schädigungsverbotes. Die Spielregeln dienen insbesondere dazu, Unfälle zu vermeiden und die Spielenden zu schützen. Gemäss den Fussball-Regeln (Spielregeln des "International Football Association Board") ist ein Spieler unter anderem dann zu verwarnen, wenn er bei einem mit Freistoss zu ahndenden Vergehen mit Körperkontakt rücksichtslos handelt. Indem der Schiedsrichter im vorliegenden Fall eine gelbe Karte verhängt hat, ist er von einer gewichtigen Verletzung der Spielregeln ausgegangen, die zudem ohne Rücksicht auf die Gefahr oder die Folgen für den Gegner begangen wurde. Angesichts der Gefährlichkeit des begangenen Tacklings ist die Verletzung der zum Schutz der anderen Spieler aufgestellten Spielregel als schwer einzustufen. Unter diesen Voraussetzungen kann keine Einwilligung des Verletzten in das dem Fussball inhärente Risiko einer Körperverletzung angenommen werden. Nicht entscheidend ist, ob für die Regelverletzung als Sanktion eine Verwarnung oder ein Spielausschluss vorgesehen ist.
Lausanne, le 22 mars 2019 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 5 mars 2019 (6B_52/2019) Condamnation d'un footballeur pour lésions corporelles par négligence confirmée Le Tribunal fédéral confirme la condamnation, pour lésions corporelles par négligence, d'un footballeur amateur ayant pratiqué un tacle dangereux sur un adversaire et ayant, sans intention, cassé sa cheville, cette faute ayant été sanctionnée par un carton jaune. Il rejette le recours formé par le condamné contre l'arrêt du Tribunal cantonal du canton de Fribourg. Durant la rencontre de deux équipes amateurs dans le canton de Fribourg, un joueur avait taclé son adversaire, possesseur du ballon, à la hauteur de la cheville avec la jambe tendue, lui causant une fracture de la cheville. L'arbitre avait sanctionné l'action avec un carton jaune ; il avait, à cet égard, considéré que l'auteur du tacle avait – sans agir intentionnellement – joué dangereusement. En novembre dernier, le Tribunal cantonal du canton de Fribourg avait confirmé la condamnation du joueur, prononcée par le Juge de police compétent, pour lésions corporelles simples par négligence, à une peine de 40 heures de travail d'intérêt général avec sursis. Le Tribunal fédéral rejette le recours du condamné. Se comporte par négligence celui qui ne fait pas montre de la prudence qui aurait été nécessaire compte tenu des circonstances et de sa situation personnelle. S'agissant d'une lésion corporelle infligée lors d'une rencontre sportive, le devoir de prudence et le risque accepté tacitement par le lésé résultent des règles de jeu applicables et de l'interdiction générale de porter atteinte à autrui. Les règles du jeu servent notamment à empêcher les accidents et à protéger les joueurs. Selon les règles du football (Lois du jeu de l'« International Football Association Board »), un joueur doit être averti notamment s'il commet, avec imprudence, une faute au contact sanctionnée par un coup franc. Dans le cas d'espèce, dès lors que l'arbitre a sanctionné l'auteur du tacle par un carton jaune, il a considéré que celui-ci avait commis une violation importante des règles du jeu, sans tenir compte, de plus, du caractère dangereux ou des conséquences de son acte pour son adversaire. Au vu de la dangerosité du tacle pratiqué, la violation de la règle de jeu visant à protéger les autres joueurs doit être qualifiée de grave. Dans ces conditions, on ne saurait admettre que le lésé aurait accepté la lésion corporelle comme un risque inhérent à la pratique du football. Il n'est pas déterminant que la violation des règles du jeu soit sanctionnée par une exclusion ou un avertissement.
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6B_56_2018_2018_08_23_J_{lang}
An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 23. August 2018 Embargo: 23. August 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. August 2018 (6B_56/2018) Rechtliches Gehör verletzt: Obergericht ZH muss über Verwahrung neu entscheiden Das Obergericht des Kantons Zürich muss über die Verwahrung eines Straftäters wegen Verletzung seines rechtlichen Gehörs neu entscheiden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Betroffenen teilweise gut. Das Obergericht wird für die Neubeurteilung zusätzliche Akten beiziehen müssen, die bisher nur dem psychiatrischen Gutachter vollständig vorgelegen haben. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte den Betroffenen 2013 wegen vorsätzlicher Tötung, versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von 19 Jahren verurteilt und seine Verwahrung angeordnet. Das Bundesgericht hiess 2014 eine Beschwerde des Mannes teilweise gut und wies das Obergericht an, ein neues psychiatrisches Gutachten zu seiner Behandlungsfähigkeit, den Erfolgsaussichten einer stationären therapeutischen Massnahme und deren Vollzugsmöglichkeiten einzuholen. Gestützt auf das neue Gutachten, welches auf eine unzureichende Therapiefähigkeit des Mannes schliesst, ordnete das Obergericht 2017 erneut die Verwahrung des Mannes an. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Betroffenen teilweise gut. Dem fraglichen Gutachten liegen unter anderem Akten zu Grunde, die der psychiatrische Sachverständige selbständig beim Psychiatrisch-Psychologischen Dienst (PPD) des Zürcher Amts für Justizvollzug zum Verlauf der bisherigen Behandlung des Beschwerdeführers angefordert hat. Soweit ersichtlich, hat das Obergericht seinerseits beim PPD nie die Herausgabe dieser Akten verlangt. Zudem hat das Obergericht einen Antrag des Beschwerdeführers auf Einholung der fraglichen Dokumente abgewiesen. Damit wurde der Anspruch des Betroffenen auf rechtliches Gehör verletzt. Hinzu kommt, dass das Vorgehen des Gutachters, beziehungsweise des Obergerichts auch mit den Vorgaben der Strafprozessordnung betreffend Beweiserhebung und Aktenbeizug nicht vereinbar ist. Allerdings wird das Gutachten deshalb nicht per se unverwertbar. Vielmehr kann die Verletzung des rechtlichen Gehörs nachträglich geheilt werden. Das Obergericht wird die fraglichen Akten nachträglich beim PPD edieren und den Parteien Einsicht gewähren müssen. Anhand der vollständigen Dokumente wird es prüfen müssen, ob der Sachverständige alle wesentlichen Unterlagen berücksichtigt hat und ob sein Gutachten im Ergebnis schlüssig ist.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 23 août 2018 Embargo : 23 août 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 2 août 2018 (6B_56/2018) Violation du droit d'être entendu : le Tribunal cantonal zurichois doit rendre une nouvelle décision dans une affaire d'internement Le Tribunal cantonal zurichois doit rendre une nouvelle décision au sujet de l'internement d'un auteur d'infractions en raison d'une violation de son droit d'être entendu. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'intéressé. Le Tribunal cantonal devra rejuger le cas en prenant en considération des pièces complémentaires qui n'avaient jusqu'alors été pleinement portées à la connaissance que de l'expert psychiatre. Le Tribunal cantonal zurichois avait condamné l'individu en 2013 pour meurtre, tentative de meurtre et d'autres infractions à une peine privative de liberté de 19 ans et ordonné son internement. En 2014, le Tribunal fédéral avait partiellement admis un recours de l'intéressé et ordonné la mise en oeuvre d'une nouvelle expertise psychiatrique concernant son accessibilité à un traitement, les chances de succès d'une mesure thérapeutique institutionnelle et les possibilités de l'exécution de celle-ci. Sur la base de cette nouvelle expertise, dont il ressortait que l'individu était insuffisamment accessible à un traitement thérapeutique, le Tribunal cantonal a à nouveau ordonné, en 2017, une mesure d'internement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. L'expertise en question repose notamment sur des pièces concernant le déroulement de la prise en charge antérieure du recourant que l'expert psychiatre a sollicité de son propre chef auprès du service psychiatrique et psychologique de l'office zurichois d'exécution des peines. Il apparaît que le Tribunal cantonal n'a jamais requis du même service la production desdites pièces et qu'il a de surcroît rejeté une requête du recourant tendant à en obtenir l'accès. Le Tribunal cantonal a ainsi violé le droit d'être entendu du recourant. De plus, la façon de procéder de l'expert et du Tribunal cantonal n'est pas compatible avec les prescriptions du Code de procédure pénale concernant l'administration des preuves et la production de dossiers. Le rapport d'expertise ne s'en trouve pas en soi inexploitable. La violation du droit d'être entendu peut en effet être réparée ultérieurement. Il appartiendra dès lors au Tribunal cantonal d'ordonner la production des pièces en cause en main du service compétent et d'en garantir l'accès aux parties. Une fois le dossier complet, il lui appartiendra d'examiner si l'expert a pris en compte l'ensemble des pièces essentielles et de déterminer si son rapport est concluant dans son résultat.
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Lausanne, 23. August 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 2. August 2018 (6B_56/2018) Rechtliches Gehör verletzt: Obergericht ZH muss über Verwahrung neu entscheiden Das Obergericht des Kantons Zürich muss über die Verwahrung eines Straftäters wegen Verletzung seines rechtlichen Gehörs neu entscheiden. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Betroffenen teilweise gut. Das Obergericht wird für die Neubeurteilung zusätzliche Akten beiziehen müssen, die bisher nur dem psychiatrischen Gutachter vollständig vorgelegen haben. Das Obergericht des Kantons Zürich hatte den Betroffenen 2013 wegen vorsätzlicher Tötung, versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von 19 Jahren verurteilt und seine Verwahrung angeordnet. Das Bundesgericht hiess 2014 eine Beschwerde des Mannes teilweise gut und wies das Obergericht an, ein neues psychiatrisches Gutachten zu seiner Behandlungsfähigkeit, den Erfolgsaussichten einer stationären therapeutischen Massnahme und deren Vollzugsmöglichkeiten einzuholen. Gestützt auf das neue Gutachten, welches auf eine unzureichende Therapiefähigkeit des Mannes schliesst, ordnete das Obergericht 2017 erneut die Verwahrung des Mannes an. Das Bundesgericht heisst die Beschwerde des Betroffenen teilweise gut. Dem fraglichen Gutachten liegen unter anderem Akten zu Grunde, die der psychiatrische Sachverständige selbständig beim Psychiatrisch-Psychologischen Dienst (PPD) des Zürcher Amts für Justizvollzug zum Verlauf der bisherigen Behandlung des Beschwerdeführers angefordert hat. Soweit ersichtlich, hat das Obergericht seinerseits beim PPD nie die Herausgabe dieser Akten verlangt. Zudem hat das Obergericht einen Antrag des Beschwerdeführers auf Einholung der fraglichen Dokumente abgewiesen. Damit wurde der Anspruch des Betroffenen auf rechtliches Gehör verletzt. Hinzu kommt, dass das Vorgehen des Gutachters, beziehungsweise des Obergerichts auch mit den Vorgaben der Strafprozessordnung betreffend Beweiserhebung und Aktenbeizug nicht vereinbar ist. Allerdings wird das Gutachten deshalb nicht per se unverwertbar. Vielmehr kann die Verletzung des rechtlichen Gehörs nachträglich geheilt werden. Das Obergericht wird die fraglichen Akten nachträglich beim PPD edieren und den Parteien Einsicht gewähren müssen. Anhand der vollständigen Dokumente wird es prüfen müssen, ob der Sachverständige alle wesentlichen Unterlagen berücksichtigt hat und ob sein Gutachten im Ergebnis schlüssig ist.
Lausanne, le 23 août 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 2 août 2018 (6B_56/2018) Violation du droit d'être entendu : le Tribunal cantonal zurichois doit rendre une nouvelle décision dans une affaire d'internement Le Tribunal cantonal zurichois doit rendre une nouvelle décision au sujet de l'internement d'un auteur d'infractions en raison d'une violation de son droit d'être entendu. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours de l'intéressé. Le Tribunal cantonal devra rejuger le cas en prenant en considération des pièces complémentaires qui n'avaient jusqu'alors été pleinement portées à la connaissance que de l'expert psychiatre. Le Tribunal cantonal zurichois avait condamné l'individu en 2013 pour meurtre, tentative de meurtre et d'autres infractions à une peine privative de liberté de 19 ans et ordonné son internement. En 2014, le Tribunal fédéral avait partiellement admis un recours de l'intéressé et ordonné la mise en oeuvre d'une nouvelle expertise psychiatrique concernant son accessibilité à un traitement, les chances de succès d'une mesure thérapeutique institutionnelle et les possibilités de l'exécution de celle-ci. Sur la base de cette nouvelle expertise, dont il ressortait que l'individu était insuffisamment accessible à un traitement thérapeutique, le Tribunal cantonal a à nouveau ordonné, en 2017, une mesure d'internement. Le Tribunal fédéral admet partiellement le recours du condamné. L'expertise en question repose notamment sur des pièces concernant le déroulement de la prise en charge antérieure du recourant que l'expert psychiatre a sollicité de son propre chef auprès du service psychiatrique et psychologique de l'office zurichois d'exécution des peines. Il apparaît que le Tribunal cantonal n'a jamais requis du même service la production desdites pièces et qu'il a de surcroît rejeté une requête du recourant tendant à en obtenir l'accès. Le Tribunal cantonal a ainsi violé le droit d'être entendu du recourant. De plus, la façon de procéder de l'expert et du Tribunal cantonal n'est pas compatible avec les prescriptions du Code de procédure pénale concernant l'administration des preuves et la production de dossiers. Le rapport d'expertise ne s'en trouve pas en soi inexploitable. La violation du droit d'être entendu peut en effet être réparée ultérieurement. Il appartiendra dès lors au Tribunal cantonal d'ordonner la production des pièces en cause en main du service compétent et d'en garantir l'accès aux parties. Une fois le dossier complet, il lui appartiendra d'examiner si l'expert a pris en compte l'ensemble des pièces essentielles et de déterminer si son rapport est concluant dans son résultat.
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An alle akkreditierten Journalisten des Bundesgerichts Lausanne, 7. Dezember 2018 Embargo: 7. Dezember 2018, 12:00 Uhr Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. November 2018 (6B_598/2018) Drogenschnelltest darf direkt von der Polizei angeordnet werden Die Polizei darf Fahrzeuglenker in eigener Kompetenz zur Durchführung von Drogenschnelltests verpflichten. Eine Anordnung durch die Staatsanwaltschaft ist nicht erforderlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Autolenkers ab. Der Mann war 2016 bei einer Polizeikontrolle wegen starken Marihuanageruchs in seinem Wagen und sichtlicher Nervosität zu einem Drogenschnelltest aufgefordert worden. Er widersetzte sich und wurde dafür wegen "Vereitelung einer Massnahme zur Feststellung der Fahrunfähigkeit" zu einer Geldstrafe verurteilt. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene, dass die Polizei zur Anordnung von Drogenschnelltests nicht befugt sei. Dies sei Sache der Staatsanwaltschaft. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Bei der Anordnung eines Vortests zum Nachweis von Drogen oder Medikamenten gemäss Artikel 10 Absatz 2 der Strassenverkehrskontrollverordnung handelt es sich um eine sicherheitspolizeiliche Kontrolltätigkeit, die von der Polizei angeordnet werden darf. Eine Anordnung durch die Staatsanwaltschaft wäre dann erforderlich, wenn dazu ein "hinreichender Tatverdacht" vorliegen müsste. Das ist aber nicht der Fall. Zwar sind anders als bei Atemalkoholtests gewisse Anzeichen für eine entsprechend beeinträchtigte Fahrfähigkeit erforderlich; geringe Anzeichen wie ein blasser Teint oder wässrige Augen genügen jedoch. Massgebend ist letztlich, dass Personen, die ihre Fahrunfähigkeit durch Drogen- oder Medikamentenkonsum herbeiführen, grundsätzlich gleich behandelt werden sollten wie solche, die wegen Alkoholkonsums fahrunfähig sind. Im Übrigen kommt einem Drogenschnelltest nur Indikatorfunktion zu. Je nach Ergebnis ist die tatsächliche Fahrunfähigkeit in der Folge im Rahmen einer von der Staatsanwalt anzuordnenden Massnahme abzuklären.
A tous les journalistes accrédités auprès du Tribunal fédéral Lausanne, le 7 décembre 2018 Embargo : 7 décembre 2018, 12h00 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 7 novembre 2018 (6B_598/2018) Un test rapide de dépistage de drogues peut être ordonné directement par la police La police peut exiger du conducteur d'un véhicule qu'il se soumette à un test rapide de dépistage de drogues. Il n'est pas nécessaire qu'une telle mesure soit ordonnée par le ministère public. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un automobiliste. Lors d'un contrôle de police effectué en 2016, un homme avait été invité à se soumettre à un test rapide de dépistage de drogues, alors qu'une forte odeur de cannabis se dégageait de son véhicule et qu'il était visiblement nerveux. Il s'y est opposé et a alors été condamné à une peine pécuniaire pour « entrave aux mesures de constatation de l'incapacité de conduire ». Dans son recours au Tribunal fédéral, l'intéressé soutient que la police ne peut pas ordonner un tel examen. Il s'agirait selon lui d'une compétence du ministère public. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La mise en oeuvre d'un examen préliminaire visant la détection de stupéfiants et de médicaments selon l'article 10 alinéa 2 de l'ordonnance sur le contrôle de la circulation routière constitue une tâche de gestion de la sécurité publique, qui peut être menée par la police. Un ordre du ministère public n'est requis que s'il devait exister « des soupçons suffisants laissant présumer une infraction ». Or ce n'est pas le cas en l'espèce. Contrairement à ce qui prévaut concernant les alcootests, l'existence d'indices accréditant une capacité de conduire réduite est nécessaire ; toutefois, des indices légers tels qu'un teint blême ou des yeux embués sont suffisants. Ce qui est déterminant, c'est que les personnes, dont l'incapacité de conduire est liée à la consommation de stupéfiants ou de médicaments, soient en principe traitées de la même manière que celles qui sont incapables de conduire en raison de leur consommation d'alcool. Le test rapide de dépistage de drogues n'a du reste qu'une fonction indicative. En effet, selon le résultat obtenu, l'incapacité effective de conduire doit ensuite être vérifiée par le biais de mesures ordonnées par le ministère public.
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Lausanne, 7. Dezember 2018 Medienmitteilung des Bundesgerichts Urteil vom 7. November 2018 (6B_598/2018) Drogenschnelltest darf direkt von der Polizei angeordnet werden Die Polizei darf Fahrzeuglenker in eigener Kompetenz zur Durchführung von Drogenschnelltests verpflichten. Eine Anordnung durch die Staatsanwaltschaft ist nicht erforderlich. Das Bundesgericht weist die Beschwerde eines Autolenkers ab. Der Mann war 2016 bei einer Polizeikontrolle wegen starken Marihuanageruchs in seinem Wagen und sichtlicher Nervosität zu einem Drogenschnelltest aufgefordert worden. Er widersetzte sich und wurde dafür wegen "Vereitelung einer Massnahme zur Feststellung der Fahrunfähigkeit" zu einer Geldstrafe verurteilt. In seiner Beschwerde ans Bundesgericht argumentierte der Betroffene, dass die Polizei zur Anordnung von Drogenschnelltests nicht befugt sei. Dies sei Sache der Staatsanwaltschaft. Das Bundesgericht weist die Beschwerde ab. Bei der Anordnung eines Vortests zum Nachweis von Drogen oder Medikamenten gemäss Artikel 10 Absatz 2 der Strassenverkehrskontrollverordnung handelt es sich um eine sicherheitspolizeiliche Kontrolltätigkeit, die von der Polizei angeordnet werden darf. Eine Anordnung durch die Staatsanwaltschaft wäre dann erforderlich, wenn dazu ein "hinreichender Tatverdacht" vorliegen müsste. Das ist aber nicht der Fall. Zwar sind anders als bei Atemalkoholtests gewisse Anzeichen für eine entsprechend beeinträchtigte Fahrfähigkeit erforderlich; geringe Anzeichen wie ein blasser Teint oder wässrige Augen genügen jedoch. Massgebend ist letztlich, dass Personen, die ihre Fahrunfähigkeit durch Drogen- oder Medikamentenkonsum herbeiführen, grundsätzlich gleich behandelt werden sollten wie solche, die wegen Alkoholkonsums fahrunfähig sind. Im Übrigen kommt einem Drogenschnelltest nur Indikatorfunktion zu. Je nach Ergebnis ist die tatsächliche Fahrunfähigkeit in der Folge im Rahmen einer von der Staatsanwalt anzuordnenden Massnahme abzuklären.
Lausanne, le 7 décembre 2018 Communiqué de presse du Tribunal fédéral Arrêt du 7 novembre 2018 (6B_598/2018) Un test rapide de dépistage de drogues peut être ordonné directement par la police La police peut exiger du conducteur d'un véhicule qu'il se soumette à un test rapide de dépistage de drogues. Il n'est pas nécessaire qu'une telle mesure soit ordonnée par le ministère public. Le Tribunal fédéral rejette le recours d'un automobiliste. Lors d'un contrôle de police effectué en 2016, un homme avait été invité à se soumettre à un test rapide de dépistage de drogues, alors qu'une forte odeur de cannabis se dégageait de son véhicule et qu'il était visiblement nerveux. Il s'y est opposé et a alors été condamné à une peine pécuniaire pour « entrave aux mesures de constatation de l'incapacité de conduire ». Dans son recours au Tribunal fédéral, l'intéressé soutient que la police ne peut pas ordonner un tel examen. Il s'agirait selon lui d'une compétence du ministère public. Le Tribunal fédéral rejette le recours. La mise en oeuvre d'un examen préliminaire visant la détection de stupéfiants et de médicaments selon l'article 10 alinéa 2 de l'ordonnance sur le contrôle de la circulation routière constitue une tâche de gestion de la sécurité publique, qui peut être menée par la police. Un ordre du ministère public n'est requis que s'il devait exister « des soupçons suffisants laissant présumer une infraction ». Or ce n'est pas le cas en l'espèce. Contrairement à ce qui prévaut concernant les alcootests, l'existence d'indices accréditant une capacité de conduire réduite est nécessaire ; toutefois, des indices légers tels qu'un teint blême ou des yeux embués sont suffisants. Ce qui est déterminant, c'est que les personnes, dont l'incapacité de conduire est liée à la consommation de stupéfiants ou de médicaments, soient en principe traitées de la même manière que celles qui sont incapables de conduire en raison de leur consommation d'alcool. Le test rapide de dépistage de drogues n'a du reste qu'une fonction indicative. En effet, selon le résultat obtenu, l'incapacité effective de conduire doit ensuite être vérifiée par le biais de mesures ordonnées par le ministère public.
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