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Gerade zu Spitzenzeiten sei Netz teils unbenutzbar – UPC sieht kein Problem. Mit dem Boom von Videostreamingservices wie Netflix oder Amazon Prime sind auch die Anforderungen an Internetanbieter deutlich gewachsen. Doch längst nicht jeder Provider scheint diesen auch gewachsen zu sein. So mehren sich in den letzten Wochen die Beschwerden über Kabelinternetanbieter UPC. Gerade zu Spitzenzeiten zeigt sich bei den betroffenen Usern eine massive Reduktion der Performance. Entsprechende Meldungen haben sich in den sozialen Medien zuletzt merklich gehäuft. Auf Nachfrage zeigt sich, dass bei vielen die Probleme – zumindest in diesem Ausmaß – erst in den letzten Wochen begonnen haben. Auch ZIB2-Anchorman Armin Wolf hat mittlerweile per Twitter seinem Unmut über die UPC-Probleme Luft gemacht und spricht dabei von Erinnerungen an Einwählmodem-Zeiten. Fällt nur mein Breitband-Zugang via UPC in letzter Zeit mehrfach täglich aus - oder hat das Problem noch wer? Da auch mehrere WebStandard-Redakteure von den Problemen betroffen sind, haben wir bei einem der betroffenen Accounts (innere Bezirke in Wien) nachgemessen. Dabei zeigt sich bei einem Top-Fit-Anschluss von UPC (beworben mit 250/25 Mbit/s) im Optimalfall ein Downstream von 140 Mbit/s. Ein durchaus zu erwartender Wert für derartige bis zu-Bandbreitenversprechen. Allerdings wird dieses Performance-Niveau praktisch nur mehr am frühen Morgen erreicht. Sonntagsabend sieht die Situation dann ganz anders aus: Hier bricht die Bandbreite auf – nicht stabile – 1,9 MBit/s ein, und auch die Reaktionszeiten verzögern sich drastisch. In konkreten Anwendungsszenarien zeigt sich dies daran, dass es bei Videostreams zu laufendem buffern und einer sehr niedrigen Auflösung kommt. Auch bei Online-Spielen zeigen sich in einem solchen Umfeld laufende Schwierigkeiten. Und selbst beim normalen Surfen zeigen sich im Test merkliche Verzögerungen beim Laden von Webseiten. Zu all dem kommt, dass UPC und Netflix derzeit im Clinch liegen. So wirft der Streaming-Anbieter dem Provider vor, suboptimale Wege für die Übertragung zu nutzen. UPC wiederum behauptet, Netflix würde schlicht zu wenige Daten an die eigenen Kunden liefern. im Netflix-Speed-Index führt dies dazu, dass UPC in den letzten Monaten von durchschnittlichen 4,15 Mbit/s auf 2,78 Mbit/s abgestürzt ist. Welcher Seite man in diesem Konflikt auch immer glauben mag, die Probleme bei UPC scheinen aber deutlich darüber hinauszugehen, wie die aktuellen Berichte zeigen. Mit etwas Verzögerung hat UPC eine Stellungnahme zu den Berichten nachgeliefert. Das Unternehmen versichert darin, dass es keine grundlegenden Probleme gebe. Das UPC-Netz habe mehr als genügend freie Kapazität. Insbesondere sei die Nutzung der Streamingdienste aktuell so niedrig, dass sie keinen Einfluss auf die Netzperformance habe. Wenn User Probleme hätten, handle es sich dabei also um Einzelfälle, die unter anderem auf veraltete Modems zurückzuführen sein könnten. Ältere Modems würden zum Teil noch kein Channel Bonding unterstützen, was zu Spitzenzeiten zu Problemen führen könnte. Von solchen Problemen betroffene Nutzer sollten sich an den Support wenden. (Anm.: Das Modem mit dem wir getestet haben, unterstützt sowohl Channel Bonding als auch DOCSIS 3.0. Andere Nutzer bestätigen zudem ähnlich starke Probleme ebenfalls mit den aktuellsten Modems von UPC.) Im Nachsatz betont das Unternehmen, dass es natürlich systembedingt in jedem Kabelnetz immer einzelne Nodes mit hoher Auslastung geben könne, die auch zu einer Performance-Einschränkung führen. Allerdings nicht in dem beschriebenen Ausmaß, wie UPC betont.
| 0Web
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Der Verzicht der fünffachen Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr auf die Teilnahme an den diesjährigen Titelkämpfen kam nur für Nichtinsider überraschend. Ihr nächstes Ziel heißt Rio. Geht es per pedes in atemberaubendem Tempo bergauf, dann ist Andrea Mayr ganz in ihrem Element. Geht es jedoch nicht nur rauf sondern auch runter, dann lässt das die gebürtige Welserin ziemlich kalt. Die 35-Jährige hat 2006, 2008, 2010, 2012 und 2014 jeweils den WM-Titel im Berglauf gewonnen. Wenn es in ungeraden Jahren auch darum geht, runter zu laufen, dann verzichtet sie auf ein Antreten. So gesehen war das Fernbleiben der Titelverteidigerin bei den diesjährigen Weltmeisterschaften, die am vergangenen Wochenende im walisischen Betws y Coed stiegen, überhaupt nicht verwunderlich. Wäre es bei der WM heuer nur bergauf gegangen, dann wäre mir die Entscheidung, abzusagen, schon sehr schwer gefallen, sagt sie dem STANDARD. Mutmaßungen, dass ihr das Gelände im eher sanft-hügeligen Wales zu wenig anspruchsvoll gewesen wäre, weist sie prompt zurück. Mayr sieht sich aktuell mit dem Problem konfrontiert, dass Beruf und Sport manchmal gar nicht unter einen Hut passen. Bei mir fallen fast drei Viertel aller Wettkämpfe auf Grund von Wochenenddiensten aus, sagt die im Krankenhaus Vöcklabruck engagierte Chirurgin, die zuletzt vier von fünf Wochenenden arbeiten musste und so unter anderem auch die Staatsmeisterschaft im Halbmarathon versäumte. Eine Profikarriere als Ausweg aus der Doppelbelastung kommt für die Oberösterreicherin aber nicht mehr in Frage. Ich will grundsätzlich kein Profi mehr sein, nur Sport wäre mir zu einseitig, gesteht sie. Eine vorübergehende Auszeit für ein paar Monate zwecks optimaler Vorbereitung wäre allerdings schon vorstellbar. Dann nämlich, wenn sie die Qualifikation für Olympia in Rio de Janeiro 2016 schafft. Nicht im Berglauf, der ist nicht Teil des Olympia-Programms, sondern im Marathon. Das Limit liegt bei 2:34 Stunden und das will sie am 25. Oktober in Frankfurt knacken. Ein Umstieg auf die Marathon-Distanz kommt für die Berglaufspezialistin aber nicht in Frage. Beim Linzer Halbmarathon im Frühjahr, den sie in neuer, österreichischer Rekordzeit von 1:11:34 Stunden bewältigte, hat sie Lunte gerochen und sich gedacht, dass auch das Olympialimit über die Marathondistanz nicht so weit weg ist. Die Verlockung ist groß und sie möchte das Großereignis Olympische Spiele noch einmal erleben. In London wurde sie in einer Zeit von 2:34.51 Stunden 54. Illusionen bezüglich einer Topplatzierung macht sie sich neuerlich keine. Mir ist völlig bewusst, dass es mir nicht möglich ist, bei Olympia im Spitzenfeld mitzumischen. Aktuell ist das Training stark von ihrer Arbeit abhängig. Ich setzte mich um 6 Uhr in der Früh auf das Rad und fahre 22 Kilometer in die Arbeit, am Abend fahre ich wieder zurück und dann gehe ich laufen. So verbindet sie das blöde Pendeln mit etwas Sinnvollem. Muss sie eine 25-Stunden-Schicht schieben, fährt sie über einen Umweg, ein paar Berge, nach Hause, geht nach dem Frühstück schlafen und trainiert erst am Abend wieder. Hat sie frei, trainiert sie zweimal täglich, in der Früh und am Abend. Wer glaubt, dass eine Topathletin wie Andrea Mayr bei der Nahrungsaufnahme einem strengen Menüplan folgt, irrt. Sie lässt sich von den Regeln hipper Ernährungslehre nicht verrückt machen: Ich esse alles, worauf ich Gusto habe, egal ob das Proteine oder Kohlenhydrate sind und ich verzichte auch nicht auf Schokolade oder Kekse. Ich zähle weder die Kalorien, noch die Vollkornkörner. Allerdings versucht sie, alles selbst zu kochen. Fertigprodukte kommen ihr nicht auf den Tisch. Von Vorteil ist, dass sie nie ein Problem mit ihrem Körpergewicht hatte. Weder in die eine noch in die andere Richtung, wie sie betont. Dass Berglauf wesentlich anstrengender als Laufen in der Ebene wäre, lässt Mayr nicht gelten. Ich laufe im Flachen und am Berg 100 Prozent, generell so schnell ich kann. Laktatwerte interessieren sie nicht, eine Pulsuhr benötigt sie nicht. Man merkt eh, ob man sich anstrengt oder nicht. Ich bin gesund und muss nicht auf meinen Puls achten. Sehr wohl aber achtet sie darauf, dass es richtig anstrengend wird. Es macht mir wirklich Spaß, mich zu quälen und zu schauen, wie schnell ich es rauf schaffe. Das fühlt sich gut an. Nur locker dahinlaufen wie Hobbyläufer interessiert sie nicht.
| 4Sport
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Taskforce zur Aufklärung von Internetkriminalität gegen Kinder im Einsatz, Musiker und Familie aber nicht tatverdächtig. Los Angeles – Eine Polizei-Taskforce zur Aufklärung von Internetkriminalität gegen Kinder hat in Los Angeles das Haus des US-Musikers Gene Simmons (65) von der Rockband Kiss durchsucht. Der Bassist und seine Familie seien aber nicht Tatverdächtige, zitierten mehrere US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) einen Polizeisprecher. Um welche Straftat es ging, war zunächst unklar. Mitglieder der Polizei von Los Angeles haben Herrn und Frau Simmons zu Hause besucht, um eine Straftat zu besprechen, die möglicherweise im vergangenen Jahr auf deren Grundstück geschah, als Herr Simmons mit Kiss auf Tour war, teilte laut Entertainment Tonight eine Simmons-Sprecherin mit. Wir könnten nicht entsetzter sein, dass jemand unsere Residenz für solch abscheuliche Verbrechen benutzt hat, twitterte Simmons Ehefrau Shannon Tweed, bekannt aus der Reality-Fernsehsendung Gene Simmons Family Jewels. Simmons unterstützt mehrere Kinderhilfsorganisationen. Seine Familie bekam für ihr Engagement den Mend Humanitarian Award.
| 1Panorama
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Bis November soll bei Unicredit der Jobabbau-Plan stehen. In der Tochter Bank Austria haben zuletzt 1450 Beschäftigte auf Teilzeit umgesattelt. Wien – Die neuen Sparpläne der italienischen Unicredit-Gruppe sorgen auch in der Österreich-Tochter Bank Austria für einiges an Unruhe. Unicredit-Chef Federico Ghizzoni, der gerade den Dreijahresplan bis 2018 umschreibt, hat am Montag anstehende Jobkürzungen bestätigt. Jeder wird aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten. Ziel ist ein schlankerer, effizienterer und produktiverer Konzern in all seinen Elementen, sagte der Banker am Montag zu Journalisten der Tageszeitung La Repubblica. Dem Vernehmen nach sollen in den kommenden Jahren an die 10.000 Stellen (von derzeit 147.000) gestrichen werden. Italienische Gewerkschafter rechnen laut Handelsblatt damit, dass in Italien 4000 bis 5000 Jobs gestrichen werden sollen. In Österreich gibt es aktuell rund 9.400 Jobs in der Unicredit (Vollzeitäquivalente) – und die jüngste Personalsparrunde ist erst zu Ende gegangen. In den vergangenen rund eineinhalb Jahren wurden – wie geplant – 700 Stellen (Vollzeitäquivalente) eingespart; betriebsbedingte Kündigungen hat es nicht gegeben. Allerdings haben allein 1450 Mitarbeiter auf Teilzeit umgesattelt, und allein das entspricht einem Abbau von 410 Vollzeitäquivalenten. Bei allen Teilzeitmodellen kann die Arbeitszeit drei Jahre lang um bis zu 40 Prozent gesenkt werden – ab dem vierten Jahr kann gemäß Zusage des Arbeitgebers wieder Vollzeit gearbeitet werden. Und: Bei Über-50-Jährigen gleicht die Bank die pensionsrelevanten Ausfälle aus. Ein Zuckerl gab es auch für jene, die das ab Jänner 2014 existierende Angebot bis Juni 2014 angenommen haben: Ihnen hat der Arbeitgeber den Einkommensverlust im ersten Jahr ausgeglichen. Dass die Mailänder Mutter nun schon wieder Sparpläne wälzt, sorgt in Wien und in der Münchner Unicredit-Tochter HVB für Kopfzerbrechen. Die Banker gehen davon aus, dass es zu weiteren Konzentrationen bzw. Ausgliederungen kommt – in der IT, im Zahlungsverkehr und in der Kreditabwicklung ist das ja längst geschehen. Letztere findet, wie berichtet, über weite Strecken in Rumänien und Polen statt. Prozessoptimierungen wie diese sollen nun konzernweit stattfinden. Involvierte rechnen zudem mit einer Zentralisierung. Schon jetzt werden, zum Beispiel, die großen internationalen Firmenkunden und das Investmentbanking von der HVB in München betreut; Wien ist bekanntermaßen für Osteuropa (CEE; bis auf Polen, das zu Mailand ressortiert) zuständig. Wobei das nur bis zum Auslaufen des Bank-der-Regionen-Vertrags gilt; ab 2017 kann das CEE-Geschäft unterm Dach der Unicredit-Holding landen. Erstmals wird es zu einem Standortwettkampf kommen, glaubt ein Unicredit-Banker. Wie sich all das auf die Beschäftigtenzahlen auswirkt, das wird im November feststehen. Bis dahin will Konzernchef Ghizzoni seinen neuen Entwicklungsplan vorgestellt haben.
| 3Wirtschaft
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Partei zieht Bilanz über Obama-Besuch und entscheidet über Führungsspitze. Havanna/Puebla – Drei Wochen nach dem historischen Besuch von US-Präsident Barack Obama auf Kuba begann am Samstag der 7. Kongress der Kommunistischen Partei. Insider erwarten, dass auf dem Parteitag – dem letzten unter der Führung der Castro-Brüder – entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt werden. Neben einer Bilanz des Obama-Besuchs und der Ablösung der Führungsspitze werden auch die Dezentralisierung und die Wirtschaftsreformen Thema für die tausend Delegierten sein. Korruption und subversive Bekundungen – die Umschreibung für die Tätigkeit von Dissidenten – sollen laut Parteizeitung Granma ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. Details wurden im Vorfeld kaum bekannt – darüber beklagten sich sogar einige Parteimitglieder. Innerhalb der Partei gibt es abweichende Positionen zwischen Reformern und der alten Garde, die jeder Änderung kritisch gegenübersteht. Sie stützt sich vor allem auf den kranken Altrevolutionär Fidel Castro, der kaum noch öffentlich in Erscheinung tritt, unlängst aber den Besuch Obamas kritisierte. Sein Bruder und Staatschef Raúl hingegen gilt zusammen mit der Militärspitze als Befürworter einer wirtschaftlichen Öffnung unter Beibehaltung des politischen Einparteien-Systems. Die Militärs kontrollieren die wichtigsten Wirtschaftszweige im Land wie den Tourismus, das Transportwesen und die Industrie und sind damit der wesentliche Machtfaktor der Transition. Der Parteitag wird Aufschluss geben über das Kräfteverhältnis der beiden Lager. Angesichts der staatlichen Mangelwirtschaft und einer zunehmend Freiräume einfordernden Gesellschaft werden auch diesmal Kompromisse gefunden werden müssen. So verkündete die Führung bereits die Eröffnung von Lebensmittel-Großmärkten, wo sich private Kleinunternehmer günstiger eindecken können. Heikler dürfte die Diskussion über den Zugang zum Internet werden. Diesen hatte Obama eingefordert. Kurz darauf verkündete Google die Eröffnung eines Technologiezentrums in Havanna, in dem 40 Computerplätze mit schnellem Internetzugang gratis zur Verfügung stehen. Freier Informationszugang ist für die Nomenklatura jedoch ein rotes Tuch. Noch immer ist der Internetzugang über den staatlichen Provider Etecsa mit zwei Euro pro Stunde sehr teuer und langsam, zahlreiche Seiten sind zensiert. In den kommenden zwei Jahren müssen wir rascher vorankommen und der Privatwirtschaft mehr Freiräume geben, während die strategischen Bereiche weiter in staatlicher Hand bleiben, sagt der Akademiker Esteban Morales, selbst Parteimitglied. Für den Regimekritiker Manuel Cuesta wird es die Parteispitze künftig schwerer haben, nachdem die USA als Feindbild nicht mehr haltbar sind. Jetzt müssen sie Führungsqualitäten zeigen, selbstkritischer sein und Ergebnisse liefern, sagte er. Der siebente Parteitag dürfte in Zukunft auch als eine Art Testament der Revolutionsgarde zur Schlichtung von Differenzen herangezogen werden, die nach Abtritt der Castros vermutlich stärker zum Tragen kommen werden. Staatschef Raúl Castro will 2018 abtreten. Sein designierter Nachfolger ist der 55-jährige Vizepräsident Miguel Diaz-Canel. (Sandra Weiss, 16.4.2016)
| 2International
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Jeb Bush beendet seinen Wahlkampf – Clinton entscheidet Nevada knapp für sich. Es dauerte nicht lange. Schon eine halbe Stunde nach Ende des Wahlgangs wurde Donald Trump zum Gewinner in South Carolina gekürt – einem Bundesstaat, der traditionell von konservativen, evangelikalen Wählern dominiert wird. Trotz lautem, fokussiertem Wahlkampf im Bundesstaat – es kann als Überraschung und nicht zu unterschätzender Erfolg gewertet werden, dass Trump ohne starke Wurzeln in der GOP nach New Hampshire hier ebenfalls mit einem zweistelligen Vorsprung reüssieren konnte. Mit 32,5 Prozent der Stimmen ließ er Ted Cruz sowie Marco Rubio klar hinter sich. Eindeutige Kandidaten, die den unterschiedlichen republikanischen Wählerschichten zugeschrieben werden können: das war einmal. Die GOP ist auf der Suche nach sich selbst, die GOP-Wähler nach ihr. Auch eine Boykott-Androhung gegen das Unternehmen Apple, das, so Trump, dazu verpflichtet wäre dem FBI bei den Ermittlungen in San Bernardino zur Seite zu stehen, kann den Immobilien-Mogul in dieser Phase des Wahlkampfes nicht mehr schaden. Die Luftbombardements gegen ISIS in Irak und Syrien reichen Trump nicht, er will Terroristen mit in Schweineblut-getauchter Munition exekutieren. Seine täglichen Sager, die in ihrer Absurdität oft nicht mehr zu überbieten sind, sind mittlerweile längst zum New Normal für die Wähler geworden. Einer, der neben Trump, als moderat durchging und zu Beginn des Wahlkampfes als großer Hoffnungsträger für die Republikaner eingeschätzt wurde, musste in South Carolina aufgeben: Jeb Bush blieb nach der Primary in New Hampshire in South Carolina ebenfalls hinter den Erwartungen und gab offiziell seinen Rückzug aus dem Wahlkampf bekannt. Marco Rubio konnte sich die diversen Wahlempfehlungen, darunter von Nikki Haley, der Gouverneurin von South Carolina, nicht zunutze machen und lieferte sich ein Duell mit Ted Cruz, dem eigentlichen Go-To-Kandidaten für konservative Kernwähler, um Platz zwei. Letztendlich lag Rubio (22,5 Prozent) mit nur 0,2 Prozentpunkten vor Cruz (22,3 Prozent). Ein eindeutiger Herausforderer, der Trump seine Favoritenrolle streitig machen könnte, wurde somit auch in diesem Bundesstaat nicht ausfindig gemacht. Ungewissheit bestimmte die Stunden vor dem Urnengang der Demokraten: Nevada hätte für Hillary Clinton eine sichere Bank sein müssen. Doch am Ende wurde der Wahlkampf im Wüsten-Bundesstaat für Clinton und ihre Entourage ein Wettlauf gegen die Zeit. Eine Umfrage des TV-Senders Fox nur zwei Tage vor den Vorwahlen sah Konkurrent Bernie Sanders erstmals in Führung. Mittels aktivem Zutun von Ehemann Bill , einem Meet & Greet mit Britney Spears und einem spätnächtlichem Besuch bei den Servicekräften ihres Hotels wollte Clinton sich bis zuletzt ein Scheitern abwenden – und die Saat ging dann auch auf. 52,7 Prozent in den Parteiversammlungen (Caucuses) entschieden sich letztlich für Clinton in einem knappen Rennen, das so vor einem Jahr niemand erwartet hätte. Sanders war in Nevada erst spät in den Wahlkampf gestartet und machte in den letzten Monaten unaufhaltsam Boden gut. Dementsprechend positiv wurde die knappe Niederlage (47,2 Prozent) bei seinem Team in Nevada aufgenommen. Wir haben Rückenwind, wir haben Momentum, sagte Sanders nach Bekanntgabe der Ergebnisse. Clinton wollte hingegen Zweifel an ihrer Kandidatur aus dem Weg zu räumen, indem sie sich gezielt auch an potentielle Sanders-Wähler richtete: Die Amerikaner haben ein Recht wütend zu sein, aber sie haben auch das Recht auf Lösungen. Ob sie damit dem Sanders-Lager den Fahrtwind aus den Segeln nehmen kann, bleibt bis zum 1. März – dem Super-Tuesday – noch abzuwarten.
| 2International
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Vereinbarung von Ende September soll in drei Etappen umgesetzt werden. Kiew – Vor der Kommunalwahl in der Ukraine haben die Konfliktparteien im Kriegsgebiet Donbass nach eigener Darstellung den Abzug von Panzern und Artillerie fortgesetzt. Sowohl das ukrainische Militär als auch die prorussischen Separatisten im Gebiet Luhansk meldeten am Dienstag die Verlegung ihrer Geschütze mit einem Kaliber von weniger als 100 Millimetern. In drei Etappen soll einer Vereinbarung von Ende September zufolge Kriegsgerät 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt werden. Kommunalwahl am Sonntag – ohne Donbass In der Ukraine finden an diesem Sonntag Kommunalwahlen statt. Nur in den Separatistengebieten wird nicht abgestimmt. Nach internationalem Druck hatten die Aufständischen umstrittene eigene Wahlen auf den kommenden Frühling verschoben. Der Minsker Friedensplan vom Februar sieht vor, dass auch in den abtrünnigen Gebieten nach ukrainischem Recht abgestimmt wird. Die Wahlen wie auch die noch bestehende Wirtschaftsblockade des Donbass durch die ukrainische Regierung gehören zu den zentralen Streitpunkten, die noch nicht gelöst sind. In der weißrussischen Hauptstadt Minsk wollte am Dienstag die Ukraine-Kontaktgruppe erneut beraten. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vermittelt in dem Gremium, an dem auch Russland beteiligt ist.
| 2International
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Offener Brief in römischer Tageszeitung. Rom – Der italienische Expräsident Giorgio Napolitano hat einen Appell an Österreich gerichtet, keine stärkeren Grenzkontrollen auf dem Brenner einzuführen. Die besorgniserregenden Bilder der Ausschreitungen auf dem Brenner am Sonntag hätten ihn bestürzt, schreibt Napolitano in einem offenen Brief, der am Dienstag auf Seite eins der römischen Tageszeitung La Repubblica veröffentlicht wurde. 1998, schreibt Napolitano, sei er Innenminister gewesen, als die Brenner-Grenze weggefallen sei. Er und Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer hätten gemeinsam den Beginn der Bauarbeiten für den Brenner-Basistunnel gefeiert. Es ist unvorstellbar, dass man hinter diese historische Wende für den Frieden und den wirtschaftlichen und zivilen Fortschritt zurückgeht, warnt Napolitano. Ich kenne aus alter Freundschaft Fischers starke europäische Überzeugung und seine Freundschaft zu Italien. Er habe daher Fischers Worte begrüßt, der sich Ende Februar für den freien Personen- und Warenverkehr über den Brenner starkgemacht habe. Der 91-jährige Napolitano war von 2006 bis 2015 Italiens Staatsoberhaupt, nun sitzt er als Senator auf Lebenszeit im italienischen Parlament. (APA, red)
| 1Panorama
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Im Nahen Osten werden schwere Hitzewellen häufiger. Hohe Luftfeuchte lässt dabei den Körper nicht mehr richtig arbeiten. Temperaturen von 34 Grad Celsius erreichte das Wasser des Persischen Golfs im Sommer 2015. Die sehr feuchte bodennahe Luftschicht, die sich über der warmen Meeresoberfläche bildete, erwärmte sich weiter, als sie über die Golfstaaten zog. Die Hitzewelle mit 46 Grad Lufttemperatur und 50 Prozent Luftfeuchte lag an der Grenze dessen, was der menschliche Organismus verkraftet. Und laut einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) kann man damit rechnen, dass in den Golfstaaten eine kritische Grenze künftig immer wieder überschritten wird. Dabei können Menschen eine Temperatur von 45 Grad eigentlich problemlos vertragen. Der Körper kühlt sich dabei durch Verdunstung, erklärt Christoph Schär vom Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich im Standard-Gespräch. Auf diese Weise wird die metabolische Wärme des Organismus abgeführt. Wird die Luftfeuchte zu hoch, erfolgt aber kaum noch Verdunstung. Der Körper überhitzt, er wird in einen Fieberzustand versetzt. Die drückende Schwüle setzt dem Organismus eine physikalische Grenze. Bisher glaubte man, dass diese Gefahr erst in hunderten Jahren relevant würde. Jeremy Pal und Elfatih Eltahir vom MIT widersprechen aber. Ihrer Modellrechnung zufolge muss man am Persischen Golf – zumindest im Szenario eines ungebremsten Klimawandels – mehrmals pro Jahrzehnt mit derart schwerwiegenden Hitzewellen rechnen. Keine gute Nachricht für Dubai, Kuwait, Saudi-Arabien und den Iran. Doch wie kommt es dazu, dass sich der Persische Golf so stark erwärmt? Ozeane erwärmen sich langsamer als Landoberflächen, weil sie die ankommende Energie der Sonne auf eine große Tiefe verteilen, erklärt Schär, der die MIT-Studie im renommierten Fachjournal Nature Climate Change kommentiert hat. Der Persische Golf ist jedoch kaum 40 Meter tief. Die Energie wird in einem relativ kleinen Volumen verteilt, und das Gewässer erwärmt sich deutlich schneller als etwa der Indische Ozean. Würde das in den Alpen passieren, entstünde sofort ein Gewitter. Am Persischen Golf verhindern Abwärtsbewegungen in der Atmosphäre aber die Wolkenbildung. Stattdessen wird die Feuchte an das angrenzende Land transportiert. Schär will mit seinem Team künftig genauer untersuchen, wie das Gewicht des Wassers in der Luft die Atmosphärenphysik verändert und diese gefährlichen Seebrisen zustande kommen. Die Folgen der Hitzewellen sind schwer abzuschätzen. Stefan Rahmstorf, Klimaforscher an der Universität Potsdam, bringt in der Frankfurter Rundschau den Klimawandel sogar mit dem aktuellen Konflikt in Syrien in Verbindung. Laut Schär sei ein solcher Zusammenhang nicht ausschließbar, im Moment aber nur schwer zu beweisen. Allerdings geben historische Beispiele zu zivilisatorischen Auswirkungen von Klimaphänomenen zu denken. Der Kollaps der Tang-Dynastie im zehnten Jahrhundert werde etwa mit einer Dürreperiode in Verbindung gebracht, so Schär. Genauso wie der Niedergang der Maya-Zivilisation im neunten und zehnten Jahrhundert, die wahrscheinlich eine Folge dreier Dürreperioden von jeweils zehn bis 20 Jahren war.
| 1Panorama
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Hanusch: "Auflagensteigerung führt nicht automatisch zu Reichweitensteigerung" – Methodenumstellung gemeinsam mit "Österreich" beschlossen. Wien – Der Verein Media Analysen weist Kritik von Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner an den jüngsten Ergebnissen der Reichweiten-Erhebung für Printmedien zurück. Die Media-Analyse attestierte der Tageszeitung Österreich für 2015 einen signifikanten Rückgang bei den Lesern. Fellner kritisierte darauf hin, dass die Zahlen in krassem Widerspruch zur jüngsten Auflagenkontrolle stünden. Wenn es so einfach wäre ..., meinte dazu Helmut Hanusch, Präsident des Vereins ARGE Media Analysen, am Freitag zur APA. Eine Auflagensteigerung führt nicht automatisch zu einer Reichweitensteigerung. Wenn ein Mehr an Auflage durch den Leser nicht aktiv gefordert wird, kann eine Auflagensteigerung dazu führen, dass Mitleser zu Erstlesern werden und die Reichweite davon unbeeinflusst bleibt bzw. kann die Reichweite ebenso sinken, weil insgesamt weniger Personen den Titel in die Hand nehmen. Eine Auflagensteigerung war und ist kein Allheilmittel, um Reichweiten zu steigern, erklärte Hanusch. Fellner hatte auf entsprechende Auflagensteigerungen seines Blattes in der Auflagenkontrolle (ÖAK) hingewiesen und eine Umstellung von Face-to-face-Befragung auf Internet-Umfrage für das schlechte Abschneiden seines Blattes in der Media-Analyse (MA) verantwortlich gemacht. Die neue Befragungsmethode führt dazu, dass wichtige Zielgruppen – vor allem jüngere, urbane und mobile Leser – offensichtlich nicht mehr ausreichend erreicht werden, so Fellner, der zudem von einer einseitig beschlossenen Maßnahme des Vereins Media Analysen sprach. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Die Methodenumstellung wurde nicht einseitig beschlossen. Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Generalversammlung des Vereins ARGE Media Analysen vom 28. November 2013. Bei dieser Generalversammlung waren Vertreter von Österreich anwesend, so Hanusch. Bei der Erhebung der Daten handle es sich um eine international anerkannt und bewährte Methode, die etwa auch der Media Server anwende, in dem alle Mediengattungen und Agenturen vertreten sind. Dass jüngere, urbane und mobile Leser nun nicht mehr ausreichend erreicht würden, ließ Hanusch nicht gelten. Tatsache ist, dass es gerade die steigende Mobilität der Menschen ist, die uns dazu veranlasst hat, die Methode zu ändern. Die Media-Analyse werde sich laut Hanusch den Zeichen der Zeit jedenfalls nicht widersetzen. Der Mobilität in der Bevölkerung muss Rechnung getragen werden, so der Vereinspräsident. Es gibt wohl kaum eine andere Studie, die so genau, objektiv und extern, nämlich getrennt von den erhebenden Instituten, geprüft und kontrolliert wird wie die MA. Die MA entsteht konsensual unter allen Marktteilnehmern und ist unter diesen nicht umstritten. Studiendesign, Methode und Umsetzung werden immer gemeinsam diskutiert, beschlossen und auch getragen.
| 6Etat
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Innenminister: Binnen Tagen in Cizre, bis zu zwei Wochen in Diyarbakir. Istanbul – Der Militäreinsatz gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Südosten der Türkei ist nach Regierungsangaben fast beendet. In der Stadt Cizre nahe der irakischen Grenze werde die Operation in wenigen Tagen abgeschlossen sein, sagte der türkische Innenminister Efkan Ala am Dienstag in Ankara. Nur noch ein Prozent sei unter Kontrolle der PKK. Im Viertel Sur der Kurdenmetropole Diyarbakir könnten die Kämpfe noch bis zu zwei Wochen andauern, fügte Ala hinzu. Die türkische Armee geht seit Dezember in einer Großoffensive gegen die PKK im Südosten des Landes vor. In den Städten liefern sich Sicherheitskräfte Gefechte mit der PKK-Jugendorganisation YDG-H. Die Kämpfe konzentrierten sich vor allem auf die Städte Cizre, Silopi und auf das Viertel Sur in Diyarbakir. In den Orten gelten seit Dezember Ausgangssperren. Zehntausende sind de facto in ihren Häusern eingeschlossen, unabhängige Beobachter haben keinen Zutritt. Den Einsatz in Silopi hatte die Regierung schon vor zwei Wochen als weitestgehend beendet erklärt. Die Ausgangssperre wurde dort gelockert und gilt zurzeit nur noch nachts.
| 2International
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Verfassungsgericht: Ausschluss von Zeugenbefragung trifft Dobernig, nicht dessen Anwalt. Wien/Klagenfurt – Neuer Dämpfer für den früheren Kärntner Finanzreferenten Harald Dobernig in dessen Konflikt mit dem Hypo-Untersuchungsausschuss. Dobernigs Anwalt war zu dessen Befragung im Ausschuss nicht zugelassen worden und hatte dagegen beim Verfassungsgericht geklagt. Die Verfassungsrichter haben die Beschwerde nun zurückgewiesen. Dobernigs eigene Beschwerde in der Causa ist noch anhängig. Der frühere BZÖ- und FPÖ-Politiker war für 1. Juli als Auskunftsperson in den Ausschuss geladen. Sein ihn begleitender Anwalt Franz Großmann wurde allerdings von der Befragung ausgeschlossen, weil er in der Vergangenheit auch als Anwalt für die Hypo Alpe Adria gearbeitet hatte. Dagegen legten sowohl Dobernig als auch Großmann Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ein. Großmanns Beschwerde wurde nun als unbegründet zurückgewiesen. Großmann hatte nämlich argumentiert, dass die Nicht-Zulassung zum Ausschuss sein Recht auf Erwerbsfreiheit und den Gleichheitsgrundsatz verletze. Der VfGH geht aber davon aus, dass sich der Beschluss des U-Ausschusses lediglich an Dobernig richtet, nicht aber an dessen Anwalt. Ein Eingriff in die Rechtssphäre des Beschwerdeführers ist somit im vorliegenden Fall von vornherein ausgeschlossen, heißt es in der mit 6. Oktober datierten Entscheidung. Ob der Ausschluss Großmanns von der Zeugenbefragung rechtlich zulässig war, ist damit noch unklar, denn eine inhaltliche Prüfung der Beschwerde nahmen die Verfassungsrichter nicht vor. Diese Frage wird auf Antrag Dobernigs noch geprüft. Eine ebenfalls von Dobernig eingebrachte Beschwerde gegen seine neuerliche Ladung ohne Auskunftsperson war dagegen vorige Woche zurückgewiesen worden. Im Zusammenhang mit dem U-Ausschuss anhängig ist außerdem noch die Beschwerde der ersten zur Hypo-Affäre befragten Zeugin, der früheren Aufsichtskommissärin Sabine Kanduth-Kristen. Ihr missfiel die Art und Weise, wie sie befragt wurde, weshalb sie sich wegen willkürlicher Behandlung an den VfGH wandte.
| 3Wirtschaft
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Mehr Abo-Kunden. Der US-Softwarekonzern Adobe Systems hat Gewinn und Umsatz dank neuer Abo-Kunden im dritten Quartal gesteigert. Der Überschuss kletterte auf 174,5 Millionen Dollar (155,42 Mio. Euro) von 44,7 Millionen Dollar vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Adobe konnte mehr Nutzer für seine neuen Internet-Abonnements begeistern als erwartet. Das Unternehmen aus dem kalifornischen San Jose verkaufte rund 684.000 Abos für sein Creative-Cloud-Softwarepaket. Marktforscher hatten dagegen mit einer Erweiterung der Kunden-Kartei auf nur 640.000 Abonnenten gerechnet. Adobe hatte sein Geschäftsmodell für Software wie Photoshop, Flash und Illustrator von Lizenzverkäufen auf Web-Abos umgestellt, um kontinuierlichere Einnahmen zu erzielen. Adobe prognostizierte allerdings für das vierte Quartal schwächere Geschäftszahlen als von Analysten erwartet. So geht der Konzern von 56 bis 62 Cent beim bereinigtem Gewinn je Aktie aus, während am Markt durchschnittlich mit 64 Cent gerechnet worden waren. Auch mit der Umsatzprognose von 1,28 bis 1,33 Milliarden Dollar blieb Adobe hinter den Erwartungen zurück. Die Adobe-Aktie gab nachbörslich rund 2,5 Prozent nach.
| 0Web
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Zahlreiche diffamierende Kommentare über "Zeit im Bild"-Moderator – Wolf "zweifelt an Bildungssystem". Ein Interview mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat am Sonntag für große Aufregung gesorgt. Nach dem starken freiheitlichen Wahlergebnis in Oberösterreich kündigte der FPÖ-Chef an, dass seine Partei bei den Wiener Landtagswahlen am 11. Oktober erstmals seit 70 Jahren stärkste Kraft werden kann. Vor 70 Jahren war allerdings der Nationalsozialist Hanns Blaschke Bürgermeister. Deshalb sahen zahlreiche Menschen in Straches Aussage eine Anspielung auf Blaschke. Strache stellte am Montag hingegen klar, mit seiner Wortwahl einfach auf die ersten demokratischen Wahlen hingewiesen zu haben. Der Zeit im Bild-Moderator Armin Wolf, der nicht als FPÖ-affin gilt, hatte dies zuvor schon auf Twitter vermutet. Finde die Empörung über das (…) Strache-Zitat wirklich lächerlich, so Wolf. Strache zitierte diesen Tweet auf seiner Facebook-Seite. Lächerlich trifft es genau auf den Punkt, Herr Armin Wolf vom ORF hat vollkommen Recht! :-) Die reflexartige,... Was folgte: Wolf wurde in den über 200 Kommentaren teilweise heftig beschimpft. Was soll man von einen (sic!) erwarten, der beim ORF arbeitet, schrieb ein Nutzer. Wolf, du bist eine Lachnummer, legte ein anderer nach. Ein dritter vermutete: Herr Wolf wird alles versuchen der FPÖ zu schaden. Ist ja auch Angestellter vom ORF. Dass Armin Wolf den FPÖ-Chef Strache verteidigte, wurde von mindestens einem Drittel der Kommentatoren nicht erkannt – obwohl Wolfs Tweet lediglich vier Zeilen lang ist. Es gibt Sachen, die kann man sich nicht ausdenken, kommentierte Wolf nun auf seiner Facebook-Seite. Langsam fange ich echt an, am heimischen Bildungssystem zu zweifeln, schreibt der ORF-Moderator weiter. Leute, vier Zeilen Text, zwei kurze Sätze. Es reimt sich zwar nicht, aber das müsste doch trotzdem gehen, oder? Mittlerweile haben auch zahlreiche politisch andersdenkende Nutzer die Kommentare auf Straches Facebook-Seite entdeckt, die naturgemäß für Amüsement sorgen. Es gibt Sachen, die kann man sich nicht ausdenken.Da verteidige ich einen Strache-Sager (weil ich wirklich glaube, dass... Bei nüchterner Betrachtung zeigt der Vorfall allerdings gefährliche Mechanismen auf, die durch die Online-Kommunikation noch verstärkt werden. Bestimmte Reizwörter lösen reflexartige Beschimpfungen aus, ohne dass der Inhalt auch nur oberflächlich betrachtet oder gar kritisch hinterfragt wird. Aus demokratiepolitischer Perspektive ist das natürlich Gift, da ernsthafte Debatten gar nicht erst angestoßen werden können.
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Verstärkte Merchandising-Aktivitäten geplant. Solna – Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) steht vor einer grundlegenden Reform. Aufgrund eines Wartungserlasses des Finanzministeriums muss bis spätestens 1. Jänner 2017 eine Struktur geschaffen werden, in der die Profi-Abteilung des größten Sport-Fachverbandes des Landes in eine GmbH ausgegliedert ist. Die diesbezüglichen Planungen sind bereits am Laufen, wie ÖFB-Präsident Leo Windtner bestätigte. Wir haben schon Gutachten erstellen lassen und werden das in den nächsten Wochen angehen, erklärte der Oberösterreicher. Die Bereiche A-Nationalmannschaft, U21-Team und eventuell auch Cup könnten zur Gänze mit der bereits bestehenden Austrian Football Marketing GmbH (AFM), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des ÖFB, zusammengeführt werden. Die AFM war 2014 unter anderem mit den Marketingagenden für den Cup-Bewerb und dem Sponsorpool des Nationalteams betraut. Im Vorjahr wurde nach Körperschaftssteuer ein Gewinn von knapp über 330.000 Euro erwirtschaftet. Ludwig-Nachfolge gesucht Als AFM-Geschäftsführer fungiert derzeit ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig. Wer dem 65-Jährigen nach dessen Pensionsantritt im kommenden Sommer als Chef einer aufgewerteten AFM nachfolgen soll, ist noch offen. Zunächst einmal brauchen wir eine neue Struktur, dann werden wir über Personen reden, sagte Windtner. In diesem Zusammenhang sei eine interne Lösung denkbar. Dass wir bei uns im Haus hochwertige Mitarbeiter haben, ist durchaus erkennbar, betonte Windtner. Unabhängig von offenen Personalentscheidungen soll die neue Struktur laut Windtner noch im ersten Quartal 2016 stehen, ebenfalls im kommenden Jahr ist ein Testbetrieb geplant. Wir wollen sehen, wie sich das bewährt, meinte der ÖFB-Boss. In der anstehenden Neustrukturierung sieht der Oberösterreicher eine große Chance für den Nationalverband. Es wird eine klare Schnittstelle zwischen dem Profi- und Amateur-Bereich geben. Dadurch können wir eine klare Transparenz in den Betrieb bringen. Kernfrage Merchandise Im Zuge der Reform soll auch das Merchandising angekurbelt werden – aus diesem Bereich flossen im Vorjahr nur kolportierte 170.000 Euro ins 27-Millionen-Euro-Budget des ÖFB. Da werden wir in nächster Zeit sicher zusätzliche Aktivitäten setzen. Wir wollen die Möglichkeiten nützen, die sich durch die jüngsten Erfolge bieten, betonte Windtner. Arbeit gibt es für den 65-Jährigen also noch genug – wohl über das Ende seiner derzeitigen Amtszeit hinaus. Windtners Mandat als ÖFB-Präsident läuft noch bis 2017, eine neuerliche Kandidatur ist alles andere als unwahrscheinlich. Es ist zwar noch weit gegriffen, aber ich schließe das nicht aus, sagte der Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich.
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Die Erdenbürger sollen kein Nutella mehr essen, findet die französische Umweltministerin Ségolène Royal. Wenig später entschuldigt sie sich. Es ist nur ein kleiner Satz. Aber er sorgt für einen ziemlichen Sturm im Nutella-Glas. Denn die ehemalige französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal redete in der beliebten Fernsehsendung le petit journal des Bezahlsender Canal Plus nicht um den Brei beziehungsweise den Schokoteig herum: Wir müssen aufhören, Nutella zu essen, meinte die Umweltministerin, um als Grund anzugeben: Weil es Palmöl ist. Pädagogisch klärte 61-jährige Sozialistin die Fernsehzuschauer auf: Palmöl tritt an die Stelle abgeholzter Bäume, was in Sachen Entwaldung beträchtliche Schäden verursacht. Der Moderator wagte einzuwenden: Nutella ist halt gut. Doch Royal doppelte nach: Es wird nötig sein, dass sie andere Rohstoffe benützen. Mit sie meinte die Ministerin Ferrero, den Hersteller des umstrittene Schokoaufstrichs, den einzelne Liebhaber gerüchteweise auch mit dem Löffel essen. Es ist nicht das erste Mal, dass französische Politiker gegen die italienische Schoko-Haselnuss-Masse zu Felde ziehen. 2012 hatte die grüne Fraktion in Paris eine 300-prozentige Steuer auf Nutella und verwandte Produkte verlangt. Der Gesetzesvorstoß scheiterte erst im letzten Moment an der mangelnden Begeisterung anderer Parteien. Auf Royals Appell reagierte Ferrero sofort, um in einem Communique verlauten zu lassen, man sei sich des Umweltaspektes bewusst und schon zahlreiche Verpflichtungen betreffend die Versorgung durch Palmöl eingegangen. Das bestätige, dass die Palmölkultur und ökologische Ansprüche vereinbar sein können. Tatsache ist, dass sich Ferrero in Malaysia, Papua-Neuginea und Brasilien mit Palmöl eindeckt – drei Ländern, in den die Abholzung der Regenwälder besonders schnell voranschreitet. Royal versucht derzeit, die Bevölkerung für den großen Klimagipfel von Ende Jahr in Paris zu sensibilisieren. Das passt nicht allen: Der italienische Abgeordnete und Agrarspezialist Michele Anzaldi verwehrte sich gegen den französischen Boykottaufruf gegen die italienische Vorzüglichkeit und verlangte von Royal nichts weniger als eine Entschuldigung. Die Französin kam dem Ansinnen am Mittwoch auf Twitter nach: Ich bitte wegen der Polemik über Nutella tausend Mal um Entschuldigung. Zudem meinte sie, sie anerkenne Ferreros Bemühungen für die Nachhaltigkeit. Mille excuses pour la polémique sur le #Nutella. Daccord pour mettre en valeur les progrès. Die Vorzüglichkeit von Nutella beruht allerdings laut Onlineportalen wie Was ist drin zu 87 Prozent auf Zucker und Fett. Die Franzosen essen jährlich fast zwei Kilo Palmöl, womit sie im europäischen Schnitt liegen.
| 1Panorama
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Premier Ficos Linkspartei Smer blieb hinter den Erwartungen, dafür schaffte die rechtsradikale Kotleba den Einzug ins Parlament. Insgesamt acht Parteien ziehen nach der Wahl vom Samstag in den slowakischen Nationalrat ein. Die Bildung einer Regierungskoalition dürfte sich somit kompliziert gestalten. Zum ersten Mal ist mit acht Prozent der Wählerstimmen auch die rechtsextreme Volkspartei Unsere Slowakei (ĽSNS) von Marian Kotleba im Parlament vertreten. Der Holocaust-Leugner war Ende 2013 überraschend zum Präsidenten der mittelslowakischen Region Banská Bystrica gewählt worden. Kotleba ist bekannt für seine rassistischen Äußerungen gegen Roma und Flüchtlinge. Mehrfach wurde er bereits wegen Volksverhetzung und Gefährdung der Demokratie angeklagt. Am Jahrestag des slowakischen Nationalaufstandes gegen Nazideutschland wehte vor seinem Büro die schwarze Flagge. Auf ihren Wahlplakaten lockte die ĽSNS mit Sprüchen wie Gegen die Diebe mit Krawatten und Parasiten in Siedlungen. Gemeint sind korrupte Politiker und Roma, die zum Teil in Ghettos hausen. Besonders bei jungen Wählern soll die Partei gepunktet haben. Nun schickt sie 14 Abgeordnete in den Nationalrat. Als weitere Überraschung entpuppte sich das Ergebnis der linksorientierten Smer-SD (Richtung Sozialdemokratie), die in den vergangenen vier Jahren allein die Regierung bildete. Auch wenn sie zum vierten Mal in Folge stärkste Partei wurde, musste sie sich mit 28,3 Prozent der Wählerstimmen zufriedengeben – das schlechteste Ergebnis seit 2002. Vor vier Jahren hatten sich noch 44,4 Prozent der Wähler für Smer entschieden. Im Wahlkampf hatte die Partei vor allem gegen Flüchtlinge Stimmung gemacht. Experten gehen davon aus, dass sie damit erst recht den Nationalisten und Rechtsextremen in die Hände spielte. Smer-Chef und Premierminister Robert Fico sprach noch in der Wahlnacht von einer Pattsituation. Er wolle aber alle Parteien, die es ins Parlament geschafft haben, zu Gesprächen einladen. Diese müssten sich jedoch auf historische Kompromisse einstellen. Hinter Smer landete die liberale SaS (Freiheit und Solidarität) mit 12,1 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz. Parteichef Richard Sulík, EU-Abgeordneter und Euroskeptiker, feierte sich bereits nach den ersten Exit-Polls euphorisch als Sieger der Wahlen. Rund ein Prozent weniger erhielt die populistische Oľano-Nova. Eine Koalition mit Smer schlossen beide Parteien aus. Gleich dahinter – und nur knapp vor Kotlebas Rechtsextremen – platzierte sich mit 8,6 Prozent die ebenfalls nationalistische Slowakische Nationalpartei (SNS), die vor vier Jahren knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert war. Neben der ĽSNS ist die konservative Partei Sme Rodina (auf Deutsch: Wir sind eine Familie) mit 6,6 Prozent der Stimmen ein weiterer Neuling im slowakischen Parlament. Das zentrale Thema der erst vor wenigen Monaten gegründeten Gruppe ist der Schutz der traditionellen Familie – und ebenfalls ein Antieinwanderungsprogramm. Auch wenn sie sich in der Flüchtlingsfrage mit Smer einig ist, schließt Sme Rodina eine Koalition mit der Fico-Partei aus. Ebenso wie die Ungarn-Partei Most-Híd, die 6,5 Prozent der Wählerstimmen erreichte. Deren Parteichef Béla Bugár bezweifelte am Sonntag, dass es überhaupt möglich sein werde, eine stabile proeuropäische Regierung zu bilden. Die achte Gruppierung, die es mit 5,6 Prozent ins Parlament schaffte, ist Sieť (Netz), die Partei des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Radoslav Procházka, der sich von der christdemokratischen Partei KDH abgespaltet hatte. Auch sie trat zum ersten Mal bei Parlamentswahlen an. Bei den letzten Umfragen war sie noch auf Platz zwei gesehen worden, nun schaffte sie gerade noch die Fünfprozenthürde – im Gegensatz zu Procházkas Expartei KDH, die knapp an ihr scheiterte. Eine Koalition mit der Smer schloss Sieť nicht ausdrücklich aus. An einem Punkt waren sich alle Parteien einig: Eine Koalition mit der rechtsextremen ĽSNS kommt für keine von ihnen infrage. Es ist allerdings fraglich, wie die Parteien unter einen Hut gebracht werden können. Zu unterschiedlich sind teilweise ihre Programme, zu groß die persönlichen Animositäten zwischen einigen ihrer Proponenten. Sollten die aller Voraussicht nach schwierigen Verhandlungen zur Bildung einer Regierungskoalition keine Früchte zeigen, dann könnte Präsident Andrej Kiska auch eine Beamtenregierung einsetzen. Sie könnte zumindest in der Zeit der slowakischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2016 die Geschicke des Landes führen.
| 2International
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Wo bei Bank Austria und HVB der Sparstift angesetzt wird, soll sich laut Konzernchef Ghizzoni im November entscheiden. Wien – Bank-Austria-Mutter Unicredit hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 522 Millionen Euro die Erwartungen der Analysten übertroffen – ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts verschwindend niedriger Zinsen und strenger Eigenkapitalvorschriften hat sich der Mailänder Finanzkonzern ein Kostensenkungsprogramm verordnet, das vor allem die Bank Austria und ihre deutsche Schwester Hypovereinsbank spüren werden. Einen Rückzug aus Russland schloss Unicredit-Konzernchef Federico Ghizzoni am Donnerstag in einem Pressegespräch auf Fragen des STANDARD aus. STANDARD: Wie schaut es mit Kostenabbau bei der Bank Austria und der deutschen Hypovereinsbank aus? Ghizzoni: Ich kann nicht Entscheidungen vorgreifen, aber ich schließe a priori einen Kostenabbau bei HVB und Bank Austria nicht aus. Entscheidungen sollen im revidierten Geschäftsplan präsentiert werden. STANDARD: Wann wird dieser überarbeitete Geschäftsplan verabschiedet? Ghizzoni: Im Herbst. Möglicherweise nach der Bekanntgabe der dritten Quartalsergebnisse im November. STANDARD: Es heißt, dass bei Bank Austria und HVB das Kosten-Aufwand-Verhältnis übermäßig hoch sei und zwischen 70 und 80 Prozent liege. Ghizzoni: Ja, das Kosten-Aufwand-Verhältnis liegt in diesem Bereich (bei Bank Austria lag das Aufwand-Ertrag-Verhältnis zuletzt bei 84, bei HVB bei 72 Prozent, Anm.). Dies betrifft aber nur die traditionellen Geschäftsbanktätigkeiten, nimmt man das Investment und Private Banking hinzu, dann reduziert sich das Verhältnis erheblich. STANDARD: Immer wieder heißt es, dass Unicredit ihre Banktätigkeiten in Russland abgeben will. Wie entwickelt sich die unter den ungünstigen geopolitischen leidenden Banktätigkeiten in Russland, der Ukraine und der Türkei? Ghizzoni: Zweifellos hat die geopolitische Entwicklung der vergangenen Monate die Existenz der Banktöchter in Russland und in der Türkei infrage gestellt. Doch Unicredit will, auf Basis der positiven Geschäftsentwicklung in den vergangenen fünf Jahren, in diesen Ländern verbleiben. In Russland konnte im zweiten Quartal trotz der Rezession noch ein Gewinn von 61 Millionen Euro geschrieben werden. Russland und die Türkei wegen drei Monate Volatilität zu verlassen würde bedeuten, die Politik einer Bank infrage zu stellen, die international und in wachsenden Märkten präsent sein will. Die Banktätigkeiten in der Ukraine werden, sobald es möglich ist, abgegeben. STANDARD: Wird Unicredit eine weitere Kapitalerhöhung vornehmen? Ghizzoni: Die positive Entwicklung der Kapitalpuffer spricht für sich. Inklusive der geplanten Verkäufe wie der Fondstochter Pioneer rechnet sich die Unicredit-Kapitalquote bereits auf gut 10,8 Prozent hoch. STANDARD: Wie sehen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Italien? Ghizzoni: Italien ist aus der Rezession getreten. Die wirtschaftliche Erholung ist noch zaghaft. Die seit Jahresbeginn erhöhte Nachfrage nach Krediten beweist jedoch, dass eine Belebung im Gange ist. Die Bankenkonjunktur leidet aber weiterhin unter den niedrigen Zinsen. (Thesy Kness-Bastaroli, 7.8.2015)
| 3Wirtschaft
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"Mario Maker" lässt noch dieses Jahr Jump'n'Run-Levels erstellen. Nintendo hat am Dienstagabend im Zuge einer Videokonferenz zur E3 neue Spiele für Wii U vorgestellt. Zu den Highlights gehörten die Präsentation eines neuen Star Fox-Abenteuers sowie die Rückkehr von Mario als Tennisspieler. Fox, Falco, Peppy und Slippy kehren mit einem neuen Abenteuer zurück. Spieler navigieren in Star Fox Zero einen Arwing im Stil der Serie, aber können darüber hinaus eine Cockpit-Perspektive auf dem Wii-U-GamePad nutzen, um mithilfe des eingebauten Gyrosensors auf Gegner zu zielen und zu schießen. Erscheinen soll das Spiel noch im 4. Quartal 2015. Es beinhaltet eine neue Walker-Transformation des Arwing und ein neues Fluggerät namens GyroWing sowie den bekannten Landmaster-Panzer. Mario kehrt zu seiner Profession als Tennisspieler zurück. Im neuesten Teil der Sportreihe können bis zu vier Spieler in Tennismatches antreten. Dank der Sprungschläge, mit denen man hohe Bälle über Kopf treffen kann, und der Riesenpilze, die Charaktere größer machen, verfügt man über Fertigkeiten, die es den Spielern ermöglichen, hohe Bälle elegant zu kontern. Das Spiel ist ebenfalls für das 4. Quartal 2015 vorgesehen. Der jüngste Sprössling der Super Mario Bros.-Reihe lässt Spieler selbst Levels für das JumpnRun erstellen und diese mit Freunden teilen. Mit dem Gamepad, so Nintendo, könne man Levels wie mit einem Skizzenbuch anfertigen. Zur Unterstützung enthält das Spiel eine gebundene, etwa 100 Seiten umfassende Broschüre, in der die Möglichkeiten illustriert sind. Erscheinen wird das Game m 11. September für Wii U.
| 0Web
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Paul Achleitner, Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, erhält durch John Cryan eine letzte Chance. Auf der Rangliste der einflussreichsten Österreicher steht er ziemlich unangefochten an der Spitze: Der Oberösterreicher Paul Achleitner ist seit 2012 Aufsichtsratspräsident der Deutschen Bank, des größten Finanzinstituts in Europas größter Volkswirtschaft und des einzigen, das mit den riesigen US-Investmentbanken mithalten will. Der frühere Finanzvorstand der Allianz zieht dort selbstbewusst die Fäden – so etwa am Sonntag, als er überraschend schnell die Ablöse des Führungsduos Anshu Jain und Jürgen Fitschen durchzog und seinen englischen Vertrauten John Cryan als neuen Vorstandschef installierte. Das war eine eindrucksvolle Machtdemonstration – aber auch ein Zeichen der Schwäche. Denn auch für die Jain-Fitschen-Lösung aus dem Jahr 2012 war Achleitner verantwortlich, und diese ist spektakulär schiefgegangen. Wenn es Cryan jetzt nicht rasch gelingt, die schlingernde Bank wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen, die vielen Rechtskonflikte mit den Aufsichtsbehörden in den USA und Europa beizulegen und Gewinne und Aktienkurs zu steigern, dann werden auch Achleitners Tage im Aufsichtsgremium gezählt sein. Cryan ist seine zweite Chance, und wahrscheinlich seine letzte. Ob die Krise der Deutschen Bank gelöst werden kann, hängt nicht nur vom neuen Vorstandschef ab. Es geht auch um das von Achleitner forcierte Geschäftsmodell, das Cryan fortsetzen soll: Eine klassische europäische Universalbank, einst auch das industrielle Flaggschiff ihres Landes, soll sich in eine Investmentbank im amerikanischen Stil verwandeln. Dafür sollen das Einlagengeschäft und das gewöhnliche Kreditgeschäft reduziert werden, die unpassende Postbank-Tochter verkauft und die riskanteren, aber profitableren Bereiche wie Eigenhandel, Emissionen und M&A ausgebaut werden. Bisher hat das nicht funktioniert, und das mag auch kulturelle und politische Gründe haben. Die Deutsche Bank ist nicht Goldman Sachs, und Frankfurt ist nicht New York oder London. Die deutsche Politik steht der Strategie skeptisch gegenüber, ebenso wie die europäischen Aufsichtsbehörden. Achleitner war selbst nie ein klassischer Banker. Seine berufliche Laufbahn führte ihn von einer US-Unternehmensberatung zu Goldman Sachs und schließlich zum Versicherungs- und Finanzkonzern Allianz. Er versucht die Deutsche Bank nach seinem eigenen professionellen Weltbild umzuformen – bisher mit mäßigem Erfolg. Wenn sich dieser nicht bald einstellt, wird wohl der Steuermann von Bord gehen müssen. Und angesichts der zornigen Aktionäre könnte das schneller geschehen als gedacht.
| 3Wirtschaft
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Insgesamt 1.000 Plätze soll es ab Ende August geben, sie sollen beim Anerkennen von vorhandenen Qualifikationen helfen. Wien – Derzeit sind in Wien 12.109 Asylberechtigte als arbeitssuchend vorgemerkt. Das AMS Wien startet daher mit Ende August ein Pilotprojekt, um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wie AMS-Wien-Chefin Petra Draxl am Montag per Aussendung mitteilte. In Kursen sollen bereits vorhandene berufliche Qualifikationen der Asylberechtigten abgeklärt werden. Konkret sieht das Projekt einen fünfwöchigen Gruppenkurs mit jeweils zehn Wochenstunden sowie Einzelcoachings vor. Dabei sollen – in der Muttersprache der Teilnehmer – bereits vorhandene berufliche Qualifikationen der Menschen eruiert werden. Momentan sind Angebote in den vier Sprachen Arabisch, Farsi, Russisch und Französisch vorgesehen. Ziel sei es vor allem, im Ausland erworbene Qualifikationen und Ausbildungen für den österreichischen Arbeitsmarkt anwendbar zu machen – also etwa Studien anerkennen zu lassen. Die meisten der asylberechtigten Jobsuchenden kommen aus Syrien und Afghanistan – vor allem bei Flüchtlingen aus Syrien sei das Ausbildungsniveau teilweise recht hoch, wie es in der Aussendung heißt. Ab Ende August wird es sechs Kurse für jeweils 170 Teilnehmer, also rund 1.000 Plätze, geben. Die Hälfte davon ist für Frauen reserviert, wie eine Sprecherin erklärte. Zusätzlich gebe es Projekte, die eine Lernunterstützung in der Muttersprache anbieten, um beispielsweise einen Basis-Computerführerschein zu erwerben. Dieser wird derzeit in acht Sprachen angeboten. Dabei gehe es vor allem darum, neben dem Spracherwerb auch schon weitere Kompetenzen zu erlangen. Wichtig für diese Zielgruppe sei zudem, dass die Deutschkurse – inklusive Einstufungstest – aufgestockt werden konnten. Insgesamt flossen vier Millionen Euro in die Sprachkurse. Vorerst ist man damit zufrieden, so eine Sprecherin – auch wenn natürlich immer Luft nach oben sei.
| 3Wirtschaft
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Die Mutter von Ferdinand Piech überließ einem einstigen Angestellten Nutzungsrechte, nun ist der OGH am Zug. Stuttgart – Der Porsche-Clan zeigt sich nicht nur gegenüber gleichrangiger Prominenz streitbar. VW-Patriarch Ferdinand Piech bekämpft derzeit am Obersten Gerichtshof (OGH) einen einstigen Angestellten seines Anwesens am Kärntner Wörthersee. Stein des Anstoßes: Ein Badesteg, den Piechs Mutter der Familie vor 30 Jahren zur Nutzung überlassen hatte. Der Erbe sieht das laut dem Nachrichtenmagazin Format anders. Es war das Geschwisterpaar Louise Piech und Ferdinand Porsche, die Mitte der Fünfzigerjahre ihrem Hausmeister und dessen Frau den Strand samt Badesteg überließen. Das Ansinnen der Angestellten war es, die verwahrloste Anlage am Ostrand ihres Wörthersee-Grundstücks nutzbar zu machen, was auch geschah. Einzige Nutzungsbedingung: Kosten für Steg und Anlage sollten die Angestellten alleine tragen. Der Hausmeister willigte ein und machte den Strand nutzbar. Die friedliche Koexistenz endete, als der nun 78-jährige Ferdinand Piech das Anwesen übernahm. Er zog gegen den ehemaligen Angestellten vor Gericht, der sich auf ein im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch verankertes Recht beruft: Das Landesgericht Klagenfurt gab der Klage des einstigen Hausmeisters im Dezember 2014 statt: Die Familie dürfe Steg und Wiese nutzen, weil sie dieses Recht nach über 30 Jahren ersessen habe. Piech ging in Berufung, im Juni gab ihm das Oberlandesgericht Graz recht und kippte das Urteil erster Instanz. Nun ist der OGH am Zug. Piechs Anwälte sollen der Familie unter anderem mit der Nachforderung des nicht bezahlten Nutzungsentgelts von mehr als 100.000 Euro drohen, schreibt Format.
| 3Wirtschaft
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Design-Chef des Unternehmens zeigt wie so ein Gerät aussehen könnte – Begeisterte Reaktionen der Community. Unter langjährigen Thinkpad-Käufern ist es ein regelmäßiges Gesprächsthema: Die von Lenovo in den vergangenen Jahren vorgenommenen Änderungen am Design der Geräte finden längst nicht bei allen Zuspruch. Viele vermeintlich sinnvolle Modernisierungen, werden vor allem von Intensivnutzern als Rückschritte in Hinblick auf die Funktionalität der Geräte kritisiert. Ein Vorwurf, der natürlich auch Lenovo selbst nicht verborgen geblieben ist, und nun in einen äußerst spannenden Blogeintrag mündet: In diesem fragt Lenovo-Designchef David Hill, wie es denn mit dem Interesse nach einer Art Retro-Thinkpad aussieht, also einem Laptop mit aktuellen Innereien aber klassischem Design. Hill liefert dazu passend auch gleich ein Rendering, wie so ein Gerät aussehen könnte. Es würde also wieder eine Thinklight-Beleuchtung geben, eine eigenen Reihe mit Hardwaretasten für Lautstärke und Co. sowie die alte, blaue Eingabetaste. Selbst das Thinkpad-Logo soll dann wieder in den rot-grün-blauen Farben des klassischen IBM-Designs erstrahlen. Zudem spricht der Designer von einem Seitenverhältnis von 16:10. Aktuelle Geräte sind meist auf 16:9 getrimmt, was zwar für die Videobetrachtung besser geeignet ist, nicht aber zum Lesen oder Arbeiten. Die Reaktionen der Community auf den Blog-Posting können derzeit getrost unter dem Begriff begeistert zusammengefasst werden. Ob solch ein Gerät jemals produziert wird, ist damit trotzdem längst noch nicht sicher. Hill betont, dass bisher keine Entwicklung in diese Richtung stattgefunden hat, und dass es schon sehr viel Nachfrage geben müsste, um dies zu ändern.
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Islamistische Al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Attentat auf ein Hotel. Mogadischu – Ein gewaltiger Autobombenanschlag auf ein Hotel hat die somalische Hauptstadt Mogadischu erschüttert. Der Attentäter riss nach Polizeiangaben mindestens 15 Menschen mit in den Tod. Durch die Wucht der Detonation stürzten mehrere Häuser in der Umgebung ein und begruben Bewohner unter sich. Im Jazeera Palace Hotel, das neben Büros der Vereinten Nationen direkt an der Straße zum Flughafen liegt, verkehren vor allem Diplomaten, Vertreter internationaler Hilfsorganisationen und Regierungsbeamte. Staatspräsident Hassan Sheik Mohamud sprach von einem feigen terroristischen Akt, zu dem sich die islamistische Al-Shabaab-Miliz bekannte. Erst am Samstag waren bei zwei Anschlägen der Extremisten in Mogadischu sechs Menschen getötet worden, darunter ein Abgeordneter und ein Regierungsvertreter, wie die Polizei mitteilte. Beide Politiker seien jeweils aus vorbeifahrenden Fahrzeugen erschossen worden. Auch Leibwächter und Zivilisten kamen ums Leben. Die Attentäter konnten entkommen. Al-Shabaab verübt regelmäßig Anschläge auf Regierungsvertreter und Zivilisten in Somalia, seit 2011 aber auch in Kenia. Damals waren kenianische Truppen ins Land gekommen, um die somalische Regierung bei ihrem Kampf gegen die Islamisten zu unterstützen. (APA, 26.7.2015)
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Pekoll als 20. bester Österreicher im Downhill-Weltcup. Leogang - Die Britin Rachel Atherton und Aaron Gwin (USA) haben am Samstag ihre Weltcup-Führung im Mountainbike-Downhill mit Siegen in Leogang ausgebaut. Atherton feierte ihren 22. Sieg, aber den ersten im WM-Ort von 2012. Der Südafrikaner Greg Minnaar, der Weltmeister von 2012, landet nach dem Sieg im vergangenen Bewerb in Fort William auf dem fünften Rang. Bestplatzierter Österreicher war Markus Pekoll. Der Steirer punktete nach Sturz in Lourdes und verpasstem Finale in Fort William als 20. erstmals in dieser Saison, Manuel Gruber wurde 35. (APA, 14.6.2015) Mountainbike-Weltcup-Ergebnisse Downhill in Leogang am Sonntag: Herren (2,6 km): 1. Aaron Gwin (USA) 3:34,354 Minuten - 2. Connor Fearon (AUS) 0,045 zurück - 3. Remi Thirion (FRA) 1,330 - 4. Troy Brosnan (AUS) 1,569 - 5. Greg Minnaar (RSA) 1,948 - 6. Gee Atherton (GBR) 2,798. Weiter: 20. Markus Pekoll 7,949 - 35. Manuel Gruber 11,296 - 45. Boris Tetzlaff 12,273 - 52. David Trummer 13,195 - 66. Fabio Wibmer (alle AUT) 16,023. 79 klassiert. Gesamtwertung nach 3 von 7 Rennen: 1. Gwin 624 - 2. Loic Bruni (FRA) 435 - 3. Minnaar 413 - 4. Brosnan 365 - 5. Thirion 339 - 6. Atherton 295. Weiter: 31. Gruber 133 - 55. Trummer 69 - 63. Pekoll 61 Damen (2,6 km): 1. Rachel Atherton (GBR) 4:04,108 Minuten - 2. Tahnee Seagrave (GBR) 3,018 zurück - 3. Emmeline Ragot (FRA) 3,171 - 4. Emilie Siegenthaler (SUI) 10,022 - 5. Jill Kintner (USA) 10,392 - 6. Tracey Hannah (AUS) 10,947. Keine Österreicherin am Start. Gesamtwertung nach 3 von 7 Rennen: 1. Atherton 670 - 2. Ragot 585 - 3. Seagrave 446
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Beobachter: Ausmaß der Schäden an Baaltempel noch unklar. Palmyra/London – Der Islamischer Staat (IS) hat in der zentralsyrischen Stadt Palmyra einen weiteren jahrhundertealten Tempel teilweise zerstört. Es handelt sich um den Baal-Tempel, wie die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte unter Berufung auf lokale Quellen am Sonntag berichtete. Der Ausmaß des Schadens sei noch nicht klar. Der Tempel bildet den größten Komplex in dem Unesco-Weltkulturerbe und war im ersten Jahrhundert nach Christus eine der bedeutendsten religiösen Stätten im Nahen Osten. Erst Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass die Terrormiliz in Palmyra den rund 2.000 Jahre alten Tempel Baal Schamin teilweise zerstört hat. Der IS hatte Palmyra Ende Mai von Truppen des Regimes eingenommen. Seitdem herrscht weltweit Sorge, dass die Extremisten die historischen Stätten als Zeugnisse der Vielgötterei nach und nach zerstören – so wie sie es bereits im Nordirak mehrfach getan haben. In Palmyra hatten sie bisher eine rund 2.000 Jahre alte Löwen-Statue zertrümmert sowie islamische Heiligengräber gesprengt. Zudem zerstörten sie wertvolle Statuen, die Schmugglern abgenommen worden sein sollen. Die historischen Stätten in Palmyra sollen vermint sein.
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Debatte demokratischer Präsidentschaftsbewerber in den USA. Washington – Harte Attacken gegen den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump haben die Fernsehdebatte der demokratischen Rivalen am Samstagabend in den USA geprägt. Die frühere Außenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton warf Trump angesichts seiner Aussagen zu Islam und Sicherheit vor, er sei dabei, der beste Rekrutierer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu werden. Die Extremisten würden die anti-muslimischen Reden von Trump in ihren Rekrutierungsvideos zeigen. Trump hatte zuletzt mit seiner Forderung nach einem US-Einreiseverbot für Muslime für Empörung gesorgt. Die vom TV-Sender ABC organisierte Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber fand in Manchester im Bundesstaat New Hampshire statt, in dem Anfang Februar die zweite Vorwahl abgehalten wird. Der Website realclearpolitics.com zufolge liegt Clinton in landesweiten Umfragen mit durchschnittlich knapp 56 Prozent klar vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders, der auf gut 30 Prozent Zustimmung kommt. Der frühere Gouverneur von Maryland, Martin OMalley, ist mit rund drei Prozent abgeschlagen. Angesichts des islamistischen Anschlags auf eine Weihnachtsfeier im kalifornischen San Bernardino Anfang Dezember war die erste Stunde der demokratischen Fernsehdebatte ganz von den Themen Anti-Terror-Kampf, IS-Miliz, Syrien und Irak geprägt. Clinton warnte davor, dass Aussagen wie die von Trump bei Muslimen den Eindruck erwecken könnten, dass es einen Zusammenprall der Zivilisationen und eine Art Krieg gegen den Islam gebe. Sie hielt Trump Wichtigtuerei und Sektierertum vor. Um sich von der aggressiven Debatte der Republikaner abzugrenzen, setzten Clinton und Sanders demonstrativ auf Höflichkeit und Freundlichkeit. Sanders entschuldigte sich sogar bei Clinton für einen Streit, der das demokratische Lager zuletzt beschäftigte. Ein inzwischen gekündigter Mitarbeiter von Sanders hatte einen Informatikfehler genutzt, um sich vertrauliche Wahldaten der Mannschaft um Clinton zu beschaffen. Doch auch wenn sich die Demokraten in ihrer Ablehnung von Trump einig waren, so waren sie bei Themen der Außenpolitik, beim Waffenrecht oder in der Finanzpolitik doch unterschiedlicher Ansicht. So kam es unter anderem zu einer Auseinandersetzung, weil Sanders das von Clinton geforderte Überflugsverbot über Syrien ablehnt. Auch hielt er Clinton vor, den US-Einmarsch 2002 in den Irak unterstützt zu haben. Clinton wiederum versicherte, dass sie keine US-Bodentruppen in Syrien oder im Irak wolle.
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Bundeswettbewerbsbehörde will Untersuchung starten. Wien / St. Pölten – Nach der Kritik des Bauernbundes an Dumpingpreisen für Milch und Schweinefleisch – der STANDARD berichtete – hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, ein Preismonitoring des Agrarmarktes durchzuführen. Hätten wir etwas mehr Personal, wäre dies überhaupt kein Problem, hieß es von der BWB. Dies wäre der günstigere Weg, als eine neue Regulierungsbehörde zu errichten. Der Bauernbund hatte angesichts des Preisverfalls bei Milch und Schweinefleisch die Einführung eines Regulators Agrarmarkt-Control zur Marktüberwachung gefordert. Bauernbund-Präsident Jakob Auer (ÖVP) hatte scharfe Kritik an der Tiefpreispolitik des Lebensmitteleinzelhandels geübt. Die BWB verfügt bereits über die gesetzlichen Grundlagen um ein Preismonitoring durchzuführen, und zwar, wie berichtet, seit 2012. Die Einführung einer weiteren Regulierungsbehörde wäre jedoch mit erheblichen Kosten verbunden, die am Ende die Bauern bezahlen müssten, so die Wettbewerbshüter. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat bereits einmal ein Preismonitoring im Bereich Treibstoffe durchgeführt. Damals waren zwei Personen mit der Sache in der BWB betraut. Die Dumpingpreise des Lebensmittelhandels schaden den Bauern, den Tieren, der Umwelt und auch den Konsumenten, kritisierte die niederösterreichische Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner (ÖVP). Sie forderte ein sofortiges Ende der Tiefstpreis-Aktionen bei Grundnahrungsmitteln im Lebensmittelhandel, die auf Kosten der kleinstrukturierten und nachhaltig produzierenden heimischen Landwirtschaft gehen. Auch müssten die gentechnikfrei erzeugten Produkte Handel und Kunden etwas wert sein.
| 3Wirtschaft
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Tirolerin holt sich beim RTL nach Halbzeitführung den Sieg vor Nina Löseth und Lara Gut, die ex aequo Rang zwei belegen. Courchevel – Kurz nach Marcel Hirscher in Alta Badia hat Eva-Maria Brem am Sonntag den Riesentorlauf von Courchevel gewonnen und Österreichs Alpinski-Damen im letzten Rennen vor Weihnachten den ersten Saisonsieg beschert. Die Tirolerin setzte sich bei ihrem zweiten Weltcup-Triumph 0,17 Sek. vor Nina Löseth (NOR) sowie der zeitgleichen Schweizerin Lara Gut durch. Gut übernahm damit auch die Weltcupführung. Brem wiederum legte sich selbst vorzeitig die Führung im Riesentorlauf-Weltcup auf den Gabentisch. Die konstante und schnelle Tirolerin, die in ihrer Paradedisziplin seit gut eineinhalb Jahren stets in den Top Ten gelandet ist, stand rund 13 Monate nach ihrem Premierenerfolg am 29. November 2014 in Aspen zum zweiten Mal nach einem Weltcuprennen wieder ganz oben. Nach jeweils zweiten Plätzen in Aspen und Aare und ihrem nunmehrigen Sieg führt sie die Spezialwertung mit 292 Punkten sowie 42 Zähler vor Gut (250) an. Für ihren zweiten Weltcup-Sieg musste Brem freilich in mehrfache Hinsicht lange hart und über ein Jahr kämpfen. Prinzipiell kam der 27-Jährigen aus Münster am Sonntag der steile, anspruchsvolle und hoch gelegene Hang in Savoyen total entgegen. Nach Bestzeit im von ihrem Coach Stefan Bürgler gesetzten und zuvor im Zillertal geübten Kurs attackierte Brem daher auch im Finale. Letztlich reichte dort die elftbeste Laufzeit zum so heiß ersehnten Sieg. Vielleicht auch ein wenig deshalb, weil in dem französischen Hundertstel-Krimi die zur Halbzeit nur 18 Hundertstel zurückgelegene Tessa Worley in der Entscheidung auf dem Weg zur Zwischenführung ausschied und so einen möglichen Heimsieg verjuxte. Ich bin riesig erleichtert. Denn diesem zweiten Sieg bin ich lange nachgelaufen. Gott sei Dank bin ich immer geduldig geblieben, sagte Brem nach ihrem überfälligen Triumph. Es ist wunderschön, dass mir das im letzten Rennen vor Weihnachten gelungen ist. Das Steile ist eben meine Stärke, das ist das, was ich am besten kann. Dort habe ich auch extrem riskiert, erklärte sie ihr Motto, je steiler desto Brem. Es ist mir gelungen, konzentriert zu bleiben, jubelte die blonde Tirolerin auch über den ersten Sieg der von vielen Rücktritten und Ausfällen geplagten ÖSV-Damen im zwölften Saisonrennen. Damit gab es für Österreich am 20. Dezember 2015 ein denkwürdiges Riesen-Double, kurz zuvor hatte Marcel Hirscher den Steilhang-Klassiker in Alta Badia gewonnen. Gut fehlten 17 Hundertstel, um ihre höchst erfolgreiche Tour de France mit dem dritten Sieg in Folge abzuschließen. Letztlich war die Gewinnerin der Kombination und der Abfahrt von Val dIsere aber auch mit Platz zwei hoch zufrieden, liegt sie nun doch vor den letzten Rennen des Jahres in Lienz 58 Punkte vor Lindsey Vonn in Führung. Die US-Amerikanerin war nach ihrem gefährlichen Beinahe-Sturz in der Abfahrt in Val dIsere trotz Bein- und Kniebeschwerden angetreten und wurde 13. Zuletzt in Aare hatte die Siegerin von 71 Weltcuprennen noch vor Brem gewonnen. Jetzt freue ich mich auf die Pause, blies Gut nach ihrer Gewaltleistung durch. Mit der Gesamtwertung wollte sich die 24-Jährige aus Sorengo, die schon ein Mal ähnlich aussichtsreich in die Saison gestartet war, nicht auseinandersetzen. Ich mache das so wie Anna (Fenninger, Anm.) vor zwei Jahren. Ich konzentriere mich nur von einem Lauf auf den anderen. Für ihre Bezwingerin gab es von Gut viel Lob. Eva ist sensationell gefahren, ich freue mich auch über Platz zwei. Auch in Courchevel sorgten neben Brem und der zehntplatzierten Michaela Kirchgasser vor allem die jungen ÖSV-Fahrerinnen für starke Vorstellungen. Die 19-jährige Katharina Truppe etwa preschte sogar mit Laufbestzeit in der vom österreichischen Weirather-Coach Andreas Evers ausgeflaggten Entscheidung vom 28. auf den 15. Platz nach vorne. Das war am letzten Zacken, mehr wäre nicht mehr gegangen, freute sich die talentierte Kärntnerin. Eine bemerkenswerte Vorstellung lieferte auch Carmen Thalmann. Die Slalomspezialistin qualifizierte sich trotz der hohen Startnummer 45 als 13. für das 30er-Finale und wurde am Ende unmittelbar hinter Kirchgasser als Elfte sogar drittbeste Österreicherin. Das ist ein wunderschöner Tag für mich. Es war eine Freude, da zwei Mal runterfahren zu dürfen, kommentierte Thalmann ihr bisher beste Platzierung in einem Weltcup-Riesentorlauf. Einmal mehr bereits in Lauf eins scheiterte Cornelia Hütter. Die Steirerin rutschte im Steilhang aus und kollidierte hart mit einer Torstange. Das war zu viel des Guten. Dann war meine Brille voll Schnee, ich habe nicht gewusst, wo ich bin und konnte nicht ausweichen, erklärte die Speed-Spezialistin.(APA, 20.12.2015) Ergebnis: RTL Courchevel
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Obmann-Stellvertreter des Vereins Digitalradio und Geschäftsführer des Privatsenders Radio Arabella, forderte von der Medienpolitik eine "gesetzgeberische Willensbekundung". Wien – Der Testbetrieb für den Digitalradio-Standard DAB + dürfte um ein weiteres Jahr verlängert werden. Dies erklärte Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien in der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, am Dienstag bei den Österreichischen Medientagen. Wolfgang Struber, Obmann-Stellvertreter des Vereins Digitalradio und Geschäftsführer des Privatsenders Radio Arabella, forderte zugleich von der Medienpolitik eine gesetzgeberische Willensbekundung, die den Weg für die Etablierung von Digitalradio in Österreich ebnet. ORF-Radiodirektor Karl Amon meinte, dass DAB + für den ORF nur dann Sinn hat, wenn man die digitalen Möglichkeiten nutzen und ausbringen kann – wir wollten einen neuen Sender testen, das wurde uns gesetzlich untersagt, deshalb warten wir lieber. Für Life Radio-Chef Christian Stögmüller ist Digitalradio erst dann Thema, wenn man eine erkleckliche Anzahl an Hörern erreicht. Stögmüller und Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda präsentierten bei den Medientagen unterdessen den neuen Radioplayer Österreich (radioplayer.at). Der Radioplayer vereint den Großteil der heimischen Privatradios auf einer Plattform. Die vertretenen Sender können via Computer und Internet oder via Smartphone- und Tablet -App gehört werden. Die Privatsender haben auch die ORF-Radios auf die neue Plattform eingeladen. Der ORF hat eine mögliche Teilnahme aber vorerst auf Eis gelegt.(APA, 22.9.2015)
| 6Etat
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NGO bittet Staatsoberhaupt, Asylgesetz mit umstrittener Notverordnung nicht zu unterzeichnen. Wien – In einem offenen Brief wendet sich die Menschenrechtsorganisation Amnesty International an Bundespräsident Heinz Fischer, er möge die Novelle des Asylgesetzes nicht unterzeichnen. Die darin enthaltene umstrittene Notverordnungsermächtigung steht für die NGO in krassem Widerspruch zu menschenrechtlichen, verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Standards. Zur Erinnerung: Ende April hat das Parlament das Asylpaket beschlossen, das mit 1. Juni in Kraft treten soll – neben Einschränkungen für den Familiennachzug sieht es bei anhaltendem Flüchtlingsandrang die sogenannte Notverordnung vor, eine Verordnungsermächtigung für die Regierung, die – im Einvernehmen mit dem Nationalrat – beim Überschreiten der Kapazitätsgrenzen ausgelöst werden kann, wenn die öffentliche Ordnung und innere Sicherheit gefährdet sind. Nicht gesetzlich, aber politisch hat sich die Koalition für heuer darauf geeinigt, nur an die 37.500 Asylanträge entgegenzunehmen – danach drohen an den Grenzen Rückweisungen in die Nachbarstaaten, es sei denn, die Asylwerber haben bereits enge Verwandte in Österreich. Die ÖVP votierte vor zweieinhalb Wochen geschlossen für die Novelle, bei der SPÖ gab es vier Gegenstimmen, dafür unterstützte das Team Stronach geschlossen die Vorlage. Ablehnung kam von den Grünen und den Neos sowie von den Freiheitlichen – wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Amnesty ersucht nun Fischer eindringlich, das Gesetz nicht zu unterzeichnen. In dem Schreiben, das heute, Freitag in der Hofburg, dem Sitz des Staatsoberhaupts, abgegeben werden soll, bittet Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty Österreich, den Bundespräsidenten: Machen Sie Unrecht nicht zu Recht. Die Menschenrechtsorganisation will nun weltweit seine Mitglieder für die Aktion mobilisieren.
| 5Inland
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Als erster amtierender US-Staatschef. Tokio – Gut 70 Jahre nach dem Atombombenangriff der USA auf Hiroshima plant Präsident Barack Obama einem Medienbericht zufolge als erster amtierender US-Staatschef einen Besuch der japanischen Stadt. Die USA würden Japan als Termin den Abschluss des G7-Treffens in Japan am 27. Mai vorschlagen, berichtete die Zeitung Nikkei am Freitag unter Berufung auf US-Regierungskreise. Die japanische Regierung war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945 starben 140.000 Menschen durch den Angriff und an seinen Folgen. Die Stadt im Süden Japans wurde zum Symbol des Schreckens von Atomwaffen. Vergangene Woche hatte John Kerry als erster amtierender US-Außenminister die Gedenkstätte für die Opfer besucht und eine Visite Obamas in Aussicht gestellt. Wenn die Reise des Präsidenten den Charakter einer Entschuldigung bekäme, könnte dies in den USA zu Kontroversen führen. Die meisten US-Bürger sind der Ansicht, dass der Atombombeneinsatz zur rascheren Beendigung des Zweiten Weltkriegs gerechtfertigt war. Kurz nach Hiroshima griffen die USA mit Nagasaki eine zweite Stadt an und Japan kapitulierte. Obama hatte 2009 angekündigt, er wolle die beiden Städte besuchen.
| 2International
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Titelverteidiger gastiert im Schlager der Runde bei Tabellenführer Austria, der letzte Erfolg der Violetten gegen Red Bull liegt schon länger zurück. Salzburg – Red Bull Salzburg gastiert am Samstag (16.00 Uhr) im Schlagerspiel der 15. Runde der Fußball-Bundesliga bei Tabellenführer Austria. Mit einem Erfolg könnte der drei Punkte zurückliegende Titelverteidiger wieder die Spitzenposition übernehmen. Und genau das ist auch das Ziel der Gäste. Wir fahren mit dem klaren Ziel zu gewinnen nach Wien, sagt Routinier Christian Schwegler. Der Meistertitel ist unser Anspruch. Wenn wir das nicht schaffen, haben wir unser Ziel nicht erreicht, so der 31-jährige Schweizer weiter. Konstanz sei diesbezüglich der entscheidende Faktor. Das hat die Austria bis jetzt am besten geschafft. Sie haben noch nie so ein Loch gehabt, wo sie ein paar Spiele nicht gepunktet haben, erinnerte der Rechtsverteidiger. Die Salzburger dagegen kamen im Sommer nur schleppend aus den Startlöchern. . Es ist immer schwierig, wenn du einen Umbruch hast. Das hat eine gewisse Zeit gebraucht. Wenn wir auf dem Weg bleiben, wird es noch besser werden, sagte Schwegler. Die Unerfahrenheit als Alibi könne man sich mittlerweile aber abschminken. Der Altersschnitt in der Startformation lag zuletzt bei mehr als 25 Jahren. Coach Peter Zeidler betonte, man müsse in der Generali Arena selbstbewusst aufzutreten und das eigene Spiel durchbringen. Das volle Stadion beflügelt unsere Spieler, da bin ich mir sicher. In der Offensive wird er auf das bewährte Duo Jonatan Soriano und Omer Damari setzten. Soriano hat allerdings nur eines seiner bisher 100 Tore gegen die Austria erzielt. Zeidler: ich traue ihm zu, dass er seine Quote um mindestens 100 Prozent steigert. Für den Gegner gibt es Hochachtung. Die Ergebnisse, die Tabellenführung und die vielen knappen Siege sind kein Zufall. Das ist eine eingespielte Mannschaft mit klarem Plan und guten Einzelkönnern, so Zeidler über die Austria. Ein besonderes Auge müsse man auf Flitzer Olarenwaju Kayode werfen. Für einen Erfolg brauche man nicht nur ein gutes, sondern ein sehr gutes Spiel. Die Gegenseite sieht das ähnlich. Bereits nach dem Cup-Spiel gegen Altach am Mittwoch hatte Trainer Thorsten Fink erklärt, dass seine Spieler gegen Salzburg wie die Hasen werden laufen müssen. Fink hat seine Trainer-Karriere 2006 bei Red Bull gestartet, 2007/08 war er Assistent von Giovanni Trapattoni. Fünf Liga-Spiele in Folge haben die Wiener nun bereits für sich entschieden, die letzten vier wurden jeweils mit 2:1 gewonnen. Das wäre für Fink auch diesmal okay. Im Cup wurden die Stammkräfte geschont, gegen Salzburg wird vor ausverkauftem Haus – am Freitag waren nur noch Restkarten verfügbar – wieder der erste Anzug einlaufen. Ein Erfolg über Salzburg wäre der erste nach fünf erfolglosen Versuchen, das Finale des ÖFB-Cups der Vorsaison miteingerechnet. Beim 2:2 im ersten Saisonduell holte Salzburg zweimal einen Rückstand auf und war dem Sieg am Ende näher. Gegen das Duo Soriano/Damari ist eine solide Defensive kein Fehler. Dort zeigte zuletzt Lukas Rotpuller starke Vorstellungen. Fink lobte den von den Fans oft kritisierten Innenverteidiger: Er hat im letzten Spiel Szenenapplaus bekommen. Das ist ihm noch nie passiert. (APA, red, 6.11. 2015) Technische Daten und mögliche Aufstellungen: FK Austria Wien – FC Red Bull Salzburg (Wien, Generali Arena, Samstag 16.00 Uhr, SR Schörgenhofer). Bisheriges Saisonergebnis: 2:2 (a). Saison 2014/15: 3:2 (a), 2:4 (h), 1:3 (a), 1:1 (h) Austria: Hadzikic – Koch, Windbichler, Rotpuller, Martschinko – Holzhauser, Grünwald – Gorgon, Kehat, Zulechner – Kayode Ersatz: Casali – Sikov, Salamon, De Paula, Vukojevic, Meilinger, Serbest, Friesenbichler Es fehlen: Almer (Teilabriss hinteres Kreuzband), Ronivaldo (Schambeinentzündung) Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Hinteregger, Ulmer – Minamino, Schmitz, Keita, Berisha – Soriano, Damari Ersatz: C. Stankovic – Caleta-Car, Lainer, Pehlivan, Mukhtar, Nielsen, Reyna Es fehlen: Airton, Ch. Leitgeb, Yabo (alle Knie)
| 4Sport
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Die Umsätze beim Waldviertler Bio-Kräuterhändler legten in Österreich und Tschechien zu, im Waldviertel wurden 25 Arbeitsplätze geschaffen. Zwettl – Sonnentor ist eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2015/16 weiter gewachsen. Das Waldviertler Bio-Unternehmen mit Sitz in Sprögnitz bei Zwettl steigerte den Umsatz in Österreich ebenso wie in Tschechien – hierzulande von 33,4 auf 35,9 Millionen Euro, beim tschechischen Tochterunternehmen von 7,7 auf 8,4 Millionen. 2015 seien 25 zusätzliche Arbeitsplätze im Waldviertel geschaffen worden. Die Gewinne würden reinvestiert, das unternehmen verweist etwa auf die Anfang 2015 um acht Millionen Euro errichtete Produktions- und Lagerhalle. In das neue Projekt eines permakulturell bewirtschafteten Bio-Bauernhofs werden in den nächsten drei Jahren 450.000 Euro fließen. Auf 4,5 Hektar sollen dabei unter der Prämisse eines natürlichen Kreislaufs Kräuter, Blumen, Obst- und Gemüsesorten energieeffektiv kultiviert werden. Eröffnet werden soll der Sonnentor Frei-Hof am 15. August. Die 1988 von Johannes Gutmann gegründete Kräuterhandels GmbH zählt mittlerweile 22 Geschäfte, davon 13 im Franchise-System, und 205 Bauern in Österreich sowie zehn in Deutschland als Vertragspartner. 700 Produkte werden in 50 Ländern weltweit vertrieben, die Exportquote liegt laut der Aussendung bei 66 Prozent. 285 Mitarbeiter sind in Österreich beschäftigt, 105 in Tschechien.
| 3Wirtschaft
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Der Bushmann soll kein Bushmann mehr sein. Eine der komischeren Meldungen dieser Woche kam aus den USA: John Ellis Jeb Bush hat den Amis am Montag klargemacht, dass er 2016 für das Präsidentenamt kandidieren will. Die Quasifeudalisierung Amerikas, von der diese Ansage zeugt, ist an sich von makaberer Komik: Der Bush-Präsenz folgt die Bush-Persistenz bis hin zur Bush-Penetranz. Gegen die Beharrungssucht der Bushes waren selbst die Bourbonen Waisenkinder. Gut möglich, dass bei der nächsten amerikanischen Revolution im Jahr 3000 King Bush XVI. unters Schafott gelegt wird. Komischer noch das andere Bush-Problem, das Jeb plagt. Wir wissen ja: Die acht Jahre unter seinem Bruder George W. (Irakkrieg etc.) sind vielen Amerikanern in so unguter Erinnerung. dass ihnen die Aussicht auf einen weiteren Bush im Weißen Haus willkommen ist wie ein Furz im Raumanzug. Von Jeb kann man schwerlich verlangen, dass er sich nun umbenennen lässt (Jeb Jones, Jeb Kowalski, Dalai Jeb usw.), um mit dem Bush hinter dem Busch zu halten. Daher stehen seine Politstrategen vor der Aufgabe, seinen Wahlkampf anderweitig zu entbushen, auf dass jeder Gedankenkonnex zu Bush-Vater und Bruder-Bush, den anderen Büschen also, tunlichst aus den Wählerhirnen verschwinde. Das Entbushungskommando hat sich schon auf Teufel komm raus an die schöne Kunst des Auslassens gemacht: Jebs Website wimmelt von Jebs in fetten Lettern (Meet Jeb!); alle Bushes dagegen werden klein (oder gar nicht) geschrieben. Die Website heißt nicht bush2016.com, sondern jeb2016.com. Wie sonst! Analoge Weglassschmähs finden wir, no na, nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. Seit Jörg Haider als kostspieligster Blauclown der heimischen Geschichte entlarvt worden ist und nur noch das Wählersegment im IQ-Bereich achtzig minus das Gegenteil glaubt, kommt die FPÖ mit dem Entjörgen kaum nach. Eher würde H.-C. Strache auf Tschick und Haargel verzichten, als zuzugeben, dass er in seinem Leben mit dem Jörgl mehr als nur ein Schwein gehütet hat. Wer auf der FPÖ-Website nach dem Namen Haider sucht, findet weit über hundert Treffer zu FP-Tourismussprecher Roman Haider, zu Jörg Haider gerade zwölf. Ganz offenkundig: So wenig, wie die Freiheitlichen mit dem Jörg zu tun haben, hat sonst höchstens noch der Jeb mit der Familie Bush zu tun.
| 8Kultur
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Windows Phone hält sich vor Java ME, Symbian liegt noch vor Blackberry. Bei der Anzahl verkaufter Geräte hat Android schon lange die Konkurrenz von iOS abgehängt. Doch Verkaufszahlen und aktive Nutzung sind zwei unterschiedliche Dinge. Zweiteres lässt sich ganz gut mit Statistiken zum Web-Traffic abbilden, wie sie etwas von Net Applications geliefert werden. Dabei zeigt sich: Mittlerweile liegt auch hier Android ganz klar in Führung, konkret weisen die Jännerzahlen Googles Betriebssystem einen Anteil am gesamten mobilen Internetverkehr von 58,75 Prozent aus. Auch wenn dies ein deutlicher Unterschied zu den mehr als 80 Prozent ist, die Android mittlerweile bei den Stückzahlen an verkauften Smartphones hat, so fällt doch auch das deutlich Wachstum auf. Im Verlaufe des letzten Jahres konnte Android mehr als 10 Prozentpunkte zulegen. An zweiter Stelle folgt wie zu erwarten iOS mit 32,93 Prozent. Immer noch ein starker Wert auch wenn das Apple-Betriebssystem bis zum Juli 2014 die Top-Position inne hat. Danach folgte lange nichts. Genau genommen: Sehr lange. Der Drittplatzierte Windows Phone bekommt nämlich nur mehr 2,86 Prozent ab. Bitter ist dieser Wert im Besonderen deswegen für Hersteller Microsoft, weil man damit gar nicht so weit vom Nächstplatzierten in der Wertung entfernt ist. Java ME kommt auf 2,14 Prozent, und dies obwohl die mobile Variante von Java nur mehr auf alten Geräten oder Feature Phones zu finden ist. Nokias Symbian liegt bei 1,73 Prozent und damit immerhin noch vor Blackberry mit 1,48 Prozent.
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Weltranglisten-Sechster machte gegen Niederösterreicher nur fünf Games – Thiem damit erstmals Top 15 und mit Riesenchance auf neuerliches Duell mit Nadal. Rio de Janeiro – Dominic Thiem stürmte am Freitag (Ortszeit) in Rio de Janeiro in unwiderstehlicher Manier in sein erstes Halbfinale bei einem ATP-500-Turnier. Er ließ der Nummer sechs der Welt, Sandplatz-Spezialist David Ferrer, keine Chance und fertigte den Wien-Sieger in nur 73 Minuten 6:3, 6:2 ab. Mit den nun errungenen 180 Punkten schiebt sich Thiem unabhängig vom weiteren Verlauf am Olympia-Schauplatz Rio ab Montag erstmals in die Top 15. Der Schützling von Günter Bresnik hatte schon vergangene Woche einen Durchmarsch in Buenos Aires hingelegt. Nach Abwehr eines Matchballs hatte Thiem Topstar Rafael Nadal im Halbfinale 6:4,4:6,7:6(4) niedergerungen und holte in der Folge seinen vierten Titel auf der ATP-Tour. Der noch auf Platz 19 liegende jüngste Spieler in den Top 20 setzte seinen Lauf nun auch in Rio fort und hält nun bei acht Siegen in Folge. Thiem steht damit nach Brisbane, wo er erst im Halbfinale an Roger Federer gescheitert war, und eben Buenos Aires bereits in seinem dritten ATP-Tour-Halbfinale im noch jungen Jahr 2016. Das war heute sicherlich eines der besten Matches, das ich je gespielt habe, sagte Thiem. Auf Facebook ergänzte der 22-Jährige später: Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so schnell gehen könnte , aber irgendwie habe ich das schier Unmögliche gepackt. Mein Spiel ist, trotz meiner schwachen ersten Aufschläge, gut aufgegangen und ich freue mich auf mein erstes Semifinale bei einem ATP-500-Turnier. Das Viertelfinale gegen Ferrer war zunächst wegen Regens lange verschoben worden, ehe es doch noch angesetzt wurde. Thiem hatte zu Beginn noch Schwierigkeiten mit seinem Aufschlag. Er gab sein Service zum 1:2 ab und musste bei 1:3 einen weiteren Breakball Ferrers zum 1:4 abwehren. Thiem verkürzte auf 2:3 und ab diesem Zeitpunkt war er der Chef auf dem Platz. In seinen nächsten sechs Service-Games gab Thiem nur noch fünf Punkte ab. Breaks zum 3:3 und 5:3 im ersten bzw. zum 2:1 und 5:2 im zweiten Durchgang stellten die Weichen zum Sieg im ersten Duell mit dem Wien-Sieger Ferrer, den Thiem mit dem ersten Matchball besiegelte. Ein Jahr, das zu seinem endgültigen Durchbruch in die absolute Weltspitze führen könnte. Hält Thiem körperlich nach den Strapazen der vergangenen fast zwei Wochen auch am Samstag durch, dann ist ihm sein bereits sechstes Endspiel auf der Tour wohl kaum zu nehmen. Denn im ersten Kräftemessen mit dem Weltranglisten-71. Guido Pella (ARG) ist der Lichtenwörther am Samstag (nicht vor 22.00 Uhr MEZ) aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen freilich haushoher Favorit. Nimmt Thiem auch diese Hürde, dann winkt ihm im Endspiel schon sein viertes Duell mit einem Top-Ten-Spieler in diesem Jahr – es käme möglicherweise zur Revanche mit Nadal. 6/3 6/2 gegen David Ferrer. Unfassbar, ich bin überglücklich! Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so... Der Spanier hatte am verregneten Freitag leichtes Spiel – nämlich gar keines. Sein Viertelfinalgegner Alexander Dolgopolow (UKR) konnte nicht antreten, Nadal kam kampflos weiter. Nadal ist freilich im Anschluss an das Thiem-Semifinale gegen Pablo Cuevas (URU) ebenfalls klarer Favorit.
| 4Sport
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Mit dem Schuldenrückkauf sei das Land bereits säumig, was in der Ratingsprache Default bedeutet, meinen die S&P-Analysten. Wien – Kärnten ist bereits in einer schlechteren Situation als angenommen. Geht es nach der Ratingagentur Standard & Poors, stellt schon die Unterbreitung des Angebots an die Heta-Gläubiger einen Zahlungsausfall dar. Durch das Angebot an die Gläubiger ist Kärnten nach unseren Kriterien säumig, weil die Landeshaftung nicht voll eingehalten wird. Das entspricht bei S&P einem Zahlungsausfall oder selective default, wie S&P-Analyst Alois Strasser im Gespräch mit dem STANDARD erklärt. Allerdings: Kärnten wird von der Ratingagentur nicht bewertet. Beim Rivalen Moodys, der das Bundesland auf seiner Liste hat, erhält Kärnten noch ein B3. Das entspricht der schlechtesten Kategorie von hochspekulativ. Eine Note tiefer (Caa1) ist nur bei günstiger Entwicklung mit keinem Ausfall zu rechnen. Strasser bezeichnet den Umgang mit der einstigen Hypo Alpe Adria als sehr belastend für Österreich. Es werde Jahre dauern, bis die Angelegenheit erledigt sei. Und so lange würden Österreich und Kärnten im Fokus der internationalen Investoren stehen. Anleihen heimischer Banken und von Bundesländern würden bereits von deutschen Anlegern gemieden. Auch anglosächsische Investoren hätten ihr Vertrauen verloren, weil Kärnten geltendes Recht nicht einhält. Mehr symbolischen als echten Rückenwind erhielt Kärnten am Dienstag aus Tirol und Vorarlberg. Die Länder und ihre Hypo-Banken haben sich entschlossen, das Rückkaufangebot anzunehmen. Es sieht einen Abschlag von einem Viertel auf vorrangige Anleihen vor. Tiroler Hypo und den Eigentümer kostet der Schuldenschnitt jeweils 19,5 Millionen Euro, wie Landeshauptmann Günther Platter erklärte, ähnlich sind die Größenordnungen laut APA in Vorarlberg. An der Ausgangssituation – Kärnten muss für die Annahme des Angebots zwei Drittel der Gläubiger überzeugen – ändert das Tiroler Verhalten angesichts eines Gesamtvolumens von elf Milliarden Euro klarerweise wenig. Auch ob ein nun von Finanzminister Hans Jörg Schelling in Aussicht gestelltes Gespräch mit den Investoren die Chancen auf eine Einigung erhöht, gilt als fraglich. Während Kärnten am Abgrund steht, ist die Lage des Bundes um vieles besser. Allerdings sind die Chancen, wieder die Bestnote bei der Bonität, AAA, zu ergattern, vorläufig gering. Was den Niederlanden gelang, bleibt Österreich zumindest zwei Jahre lang verwehrt. Das liegt großteils an der hohen Verschuldung. Der Abstand zu Deutschland und den Niederlanden ist zu groß, begründet Strassers Kollege Thomas Fischinger seine Einschätzung. Ein weiterer kritischer Punkt sei das Wachstum, das in den vergangenen vier Jahren schwach war. Die Analysten erwarten sich mehr Anstrengungen in Sachen Strukturreformen. Dass Österreich bei den Pensionen etwas machen müsse, daran führt kein Weg vorbei, meint Strasser. Angesichts der ständig steigenden Dauer des Pensionsbezugs liege es auf der Hand, dass hier Maßnahmen gesetzt werden müssten. Der von Schelling geplante Budgetkurs wird in den Augen von S&P wegen der Steuerreform nicht halten. Die überschätzte Gegenfinanzierung (Registrierkasse, Konteneinschau, Steuererhöhungen) werde dazu führen, dass Österreich zwei Jahre mit Ausfällen konfrontiert sein und sich das Erreichen eines strukturell (ohne Konjunktur- und Einmaleffekte) ausgeglichenen Haushalts etwas nach hinten verschieben werde.
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Verteidigungsministerium erstellt Bericht über mögliche Unterstützung in der Flüchtlingskrise – Nationalrat muss Einsatz zustimmen. Wien/Skopje – Das Verteidigungsministerium arbeitet derzeit an einem Bericht über eine mögliche Unterstützung Mazedoniens in der Flüchtlingskrise. Bis Mittwoch waren fünf Abgesandte des Ministeriums in Mazedonien auf Erkundungsmission, berichtete der Sprecher von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) dem STANDARD. Die Abordnung habe die Situation an der Grenze erkundet, um zu erheben, wie das Bundesheer das Land unterstützen könnte. Die Hilfe hatte Doskozil dem mazedonischen Präsidenten bereits auf der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar zugesagt. Zur Unterstützung könnten Soldaten, Geräte und Ausrüstung, aber auch humanitäre Hilfe nach Mazedonien geschickt werden, heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Es entscheiden selbstverständlich die Mazedonier, was sie hier benötigen. Rechtlich abgesichert sieht das Ministerium die Hilfe durch das Auslandseinsatz-Entsendegesetz. Darin ist festgelegt, dass Einheiten und Einzelpersonen unter anderem für Maßnahmen der humanitären Hilfe und der Katastrophenhilfe entsendet werden können. Wenn tausende syrische Flüchtlinge an der mazedonischen Grenze stehen, ist das eine humanitäre Notsituation, sagt der Sprecher Doskozils. Der Hauptausschuss des Nationalrats muss dem Einsatz zustimmen. Derzeit sind bereits sieben österreichische Polizisten an der mazedonischen Grenze im Einsatz.
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Sonntag statt "Pressestunde" - mit Föderl-Schmid, Brandstätter, Weissenberger, Pandi. Wien - Das Thema der Pressestunde war Freitag klar, wer darüber diskutiert, brauchte diesmal noch bis Samstag: Statt einer Pressestunde zur rot-blauen Koalition im Burgenland diskutieren nun Herausgeber, Chefredakteure und leitende Journalisten in einer Runde der Chefredakteure. SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessls Zusammenarbeit mit der FPÖ widmen sich also Sonntag ab 11.05 in ORF 2:
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Susanne Bier inszeniert die Adaption eines Romans von John Le Carré in Bond’schem Hochglanzformat. Nehmen Sie sich am besten nichts vor, wenn Sie bei The Night Manager einchecken. Binge-Watching ist angesagt: Zwei, drei, ach nein: vier Folgen am Stück sind Pflicht, wenn Tom Hiddleston alias Jonathan/Thomas/Andrew usw. Jagd macht auf Hugh Laurie in der Gewandung des Waffenschiebers Richard Roper. Die dänische Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Susanne Bier (In einer besseren Welt) inszeniert die Adaption eines Romans von John Le Carré sehr gekonnt in Bond’schem Hochglanzformat, doch dankenswerterweise zitiert sie ihn bloß hie und da. Und vor allem: Die Prot agonisten bleiben Menschen. Jeder hat seine Schwächen, jeder hat sympathische Züge, ja sogar die vielen bösen Buben. Deren Gegengewicht sind die Frauen. Sie versuchen, die Welt wieder ein bissl mehr in Ordnung zu bringen. An vorderster Front Geheimagentin Angela Burr. Schwanger, gereizt, hartnäckig. Wie schon in Broadchurch spielt Olivia Colman aus der zweiten Reihe heraus die Hauptrollen an die Wand. Ebenso wie Tom Hollander als Ropers machiavellistischer Höfling. Zum Niederknien. Der coole Tom Hiddleston könnte hingegen ein bisschen mehr in sich reinschauen lassen, schließlich ist er ein Zerrissener mit bis zu vier Identitäten. Aber er macht einen tollen Job und ist zu Recht im Gespräch als Daniel Craigs Nachfolger im Dienste Ihrer Majestät. Was nicht so recht funktionieren will, ist der Bösewicht. Hugh Laurie bleibt Doctor House und wird nicht zu Doctor No: Fies? Ja, mit viel Genuss. Aber Massenmörder? Never. Und? Endet es so, wie es enden muss? Klar. Wenngleich: Wer weiß das schon? Immerhin haben wir es hier mit Altmeister John Le Carré zu tun.
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Militärallianz um Saudi-Arabien flog Angriff auf Houthi-Rebellen. Sanaa – Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition sind laut Augenzeugen am Samstag im Jemen rund 40 Menschen getötet worden. Die Opfer seien Zivilisten und schiitische Rebellen, berichteten Augenzeugen. Der Angriff habe sich gegen einen Markt nordöstlich der Hauptstadt Sanaa gerichtet. Auch von 30 Verletzten war die Rede. Aus Stammeskreisen an Ort und Stelle hieß es, der Angriff habe drei Fahrzeuge ins Visier genommen, in denen Rebellen transportiert wurden. Demnach ereignete sich der Angriff auf einem Markt der Stadt Naqil bin Ghaylan. Seit September 2014 kämpfen im Jemen Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi gegen schiitische Houthi-Rebellen und deren Verbündete. Die regierungsnahen Kämpfer werden durch die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz unterstützt. In dem Konflikt wurden seit März 2015 rund 6.000 Menschen getötet.
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Physiker erhoffen sich nach dem Durchbruch neue Erkenntnisse über Dunkle Energie, Dunkle Materie und über den Ursprung des Universums. Wien – Der am Donnerstag präsentierte Nachweis von Gravitationswellen gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Physiknobelpreis – aber nicht für 2016. Denn die Forscher hätten ihre Ergebnisse bis 31. 1. veröffentlichen müssen, sagte ein Sprecher der Jury am Freitag in Stockholm. Für spätere Jahre dürfen sich Kip Thorne, Reiner Weiss und Ronald Drever, die Gründer des Gravitationswellen-Observatoriums Ligo, das den Nachweis erbrachte, jedenfalls Hoffnungen auf die schwedische Auszeichnung machen. Was sie allerdings noch mehr freuen dürfte, ist, dass der nun gelungene Nachweis möglicherweise ein neues Fenster der Astronomie eröffnet. Gravitationswellen haben das Potenzial, die Astronomie zu revolutionieren, sagt auch der Astrophysiker Stephen Hawking. Denn noch wichtiger als die Messung der Gravitationswellen selbst ist, dass sie verwendet werden können, um kosmische Ereignisse zu erforschen, die sie hervorbringen. So war die Kollision zweier Schwarzer Löcher, die die nun gemessenen Gravitationswellen ausgelöst hat, das gewaltigste Ereignis, das je beobachtet wurde – und eines, von dem man nicht wusste, ob und wie es vor sich geht. Neben weiteren Tests von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie und Erkenntnissen zum Ursprung des Universums erhoffen sich Physiker nun, mit Gravitationswellen mehr über Dunkle Energie und Dunkle Materie herausfinden zu können. Diese Phänomene entziehen sich weitgehend der Beobachtung mit elektromagnetischen Wellen, auf die man bisher angewiesen war. Hawking sieht durch die Ligo-Messungen seine Vorhersagen zur Verschmelzung Schwarzer Löcher bestätigt: Die Fläche der sogenannten Ereignishorizonte des entstandenen Schwarzen Loches sei größer als die Summe der Flächen der ursprünglichen.
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Paläontologen entdeckten in Brasilien die Überreste eines winzigen kreidezeitlichen Vogels. Rio de Janeiro - Paläontologen haben in Südamerika die Überreste eines wahren Winzlings unter den urzeitlichen Vögeln entdeckt. Das Tier war kaum größer als moderne Kolibris und besaß lange, dem Schaft eines Pfeils ähnelnde Schwanzfedern, wie die Forscher im Fachmagazin Nature Communications berichten. Der Vogel hat vor etwa 115 Millionen Jahren auf dem Superkontinent Gondwana gelebt. Nach Angaben der Wissenschafter um Ismar de Souza Carvalho von der Staatlichen Universität in Rio de Janeiro waren die freigelegten Fossilien in sehr gutem Zustand. Fossile Funde von Vögeln aus dem Erdmittelalter, das vor etwa 252 Millionen Jahren begann und vor etwa 66 Millionen Jahren endete, sind selten. Deshalb ist nur wenig über die frühe evolutionäre Geschichte dieser Tiergruppe bekannt. Die meisten gefiederten Überreste aus jener Zeit wurden im Nordosten Chinas gefunden. Umso bemerkenswerter ist nicht nur der erstaunlich gute Zustand des nun entdeckten Vogels, sondern auch der Fundort: das Araripe-Becken im Nordosten Brasiliens. Es sei der erste Fund dieser Art in Südamerika, berichteten die Forscher. Der Vogel sei wohl ein Jungtier und gehöre wahrscheinlich zu den sogenannten Enantiornithes (gegensätzliche Vögel), einer Gruppe zahntragender Vögel, die an der Kreide-Tertiär-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren ausstarb. Aus einem anderen evolutionären Zweig, den Ornithuromorpha, entwickelten sich die modernen Vögel. Das Araripe-Becken ist eine der bedeutendsten Fossillagerstätten der Welt. Zu Lebzeiten des kleinen Vogels herrschte hier ein heißes und feuchtes Klima, was eine große Artenvielfalt begünstigt habe, erklärte der Paläontologe de Souza Carvalho in einem zur Studie veröffentlichten Video: Der gute Zustand des Fossils erlaubte Rückschlüsse auf Struktur und Funktion der speziellen Schwanzfedern: Sie seien anders als die heutiger Vögel bandförmig, hätten einen elliptischen Schaft und ein Muster aus Punkten, schrieben die Wissenschafter. Sie nehmen an, dass es sich um Reste der ursprünglichen Färbung des Vogels handelt. Größe und Farbgebung der Schwanzfedern könnten mit dem Balzverhalten der Tiere oder der Arterkennung zusammenhängen, heißt es in der Studie weiter. Unwahrscheinlich sei, dass sie für das Gleichgewicht der Vögel oder ihr Flugverhalten bedeutsam waren - die Federn seien aerodynamisch nicht optimiert.
| 7Wissenschaft
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Gesundheitssparte wächste stark. Frankfurt – Der weltgrößte Hersteller von Bein- und Armprothesen, Otto Bock, strebt an die Börse. Mit unserer stark wachsenden Gesundheitssparte wollen wir 2017 an die Börse gehen, sagte der Eigentümer und Firmenchef des niedersächsischen Unternehmens, Hans Georg Näder, dem Magazin Focus laut einem Vorabbericht vom Freitag. In einem ersten Schritt wolle Näder 25 Prozent der Otto Bock Health Care in Duderstadt bei Göttingen abgeben. Zum Kerngeschäft zählen neben Körper-Ersatzstücken auch Rollstühle, Orthesen und andere Mobilitätshilfen. Otto Bock Health Care setzte im vergangenen Jahr mit gut 6.300 Mitarbeitern 771 Mio. Euro um. Der größte Konkurrent, die isländische Ossur, ist bereits börsennotiert. Zur Otto-Bock-Gruppe gehört auch eine kleinere Sparte, die Schäume und Kunststoffe etwa für die Automobilindustrie produziert. Sie soll allerdings nicht mit an die Börse gebracht werden. Der Konzernumsatz lag 2014 bei 936 Mio. Euro.
| 3Wirtschaft
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Softwarehersteller kauft sich darauf spezialisiertes Unternehmen – Nutzung ohne vorheriger Installation. Es gehört zu den Eckpfeilern der App-Welt: Wer ein neues Programm nutzen will, muss es zuvor auf seinem Smartphone oder Tablet installieren. Doch diese Hürde könnte schon bald der Vergangenheit angehören – zumindest wenn es nach Google geht. Hat der Android-Hersteller doch bereits vergangenes Jahr Agawi übernommen, wie The Information nun öffentlich macht. Dabei handelt es sich um bislang vor allem auf das Streamen von Spielen spezialisiertes Unternehmen. Bei Google soll sich das Team nun aber um das Streamen von Apps kümmern. Auf diesem Weg könnten neue Apps oder Spiele ausprobiert werden, ohne dass sie gleich installiert werden müssen. Dank der Technik von Agawi soll der Start einer solch gestreamten App praktisch umgehend erfolgen. Erst wenn der Titel den Zuspruch der Nutzer erhält, würde er dann fix auf dem Datenspeicher landen. Auf diese Weise ließen sich auch leicht Trial-Versionen anbieten. Abzuwarten bleibt, was Google mit der Technologie von Agawi noch vorhat. So wäre es damit etwa möglich Windows-Spiele an Android oder iOS-Geräte zu streamen.
| 0Web
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Erneut mutmaßlicher palästinensischer Angreifer erschossen – Bill Clinton will bei Rabin-Gedenken in Tel Aviv sprechen. Hebron/Tel Aviv – Im Westjordanland hat es am Samstag neue Gewalt zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben. In Hebron kam es zu Krawallen zwischen steinewerfenden Palästinensern und israelischen Soldaten, als dort die Leichen von fünf mutmaßlichen palästinensischen Attentätern bestattet wurden. In Tel Aviv sollte indes am Abend die Ermordung von Ex-Premier Yitzhak Rabin erinnert werden. Tausende Palästinenser versammelten sich am Samstag in Hebron, um die fünf Jugendlichen, darunter zwei junge Frauen, zu beerdigen. Sie schwenkten palästinensische Flaggen und riefen Wir werden sterben, aber Palästina wird weiterleben. Ein weiterer Palästinenser wurde im besetzten Ostteil Jerusalems beigesetzt. Am Freitagabend war bereits ein Palästinenser in Jenin im Westjordanland bestattet worden. Nach israelischen Angaben waren sie für Messerattacken oder versuchte Messerangriffe auf Soldaten verantwortlich. Die Leichen der mutmaßlichen Attentäter waren bisher von den israelischen Behörden als Abschreckungsmaßnahme zurückgehalten worden, um weitere Angriffe zu verhindern. Am Freitag war mitgeteilt worden, dass sieben Leichen freigegeben worden seien, offenbar um die angeheizte Lage zu beruhigen. Die Familien der getöteten Palästinenser beklagen die Praxis der Zurückhaltung der Leichen als kollektive Bestrafung. Die israelische Armee hat am Samstag bestritten, für den Tod eines acht Monate alten palästinensischen Buben in Bethlehem verantwortlich zu sein. Das palästinensische Gesundheitsministerium im israelisch besetzten Westjordanland hatte zuvor mitgeteilt, das Baby sei am Freitag in seinem Elternhaus an von Soldaten abgefeuertem Tränengas erstickt. Dazu hieß es jetzt in einer Erklärung der Streitkräfte, Untersuchungen hätten ergeben, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen dem Armeeeinsatz und dem tragischen Tod des Kindes gebe. Tränengas wurde demnach in dutzenden Metern Entfernung vom Haus der Familie verwendet. Keines der bei Zusammenstößen mit palästinensischen Jugendlichen eingesetzten Mittel zu deren Vertreibung sei auf das Haus gerichtet gewesen. An der Beerdigung des Buben nahmen am Samstag Hunderte Menschen teil. Die Spannungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften haben seit Anfang Oktober wieder stark zugenommen. In Jerusalem und im Westjordanland, vor allem rund um Hebron, kommt es seit fast einem Monat ständig zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und steinewerfenden palästinensischen Jugendlichen. Überdies gibt es täglich Messerangriffe auf Israelis. Am Samstag wurde erneut ein mit einem Messer bewaffneter Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften erschossen. Der Mann sei von Jenin im besetzten Westjordanland auf dem Weg nach Israel gewesen und habe sich einem Kontrollposten genähert, teilte die Polizei mit. Die Grenzpolizisten hätten das Feuer auf den mutmaßlichen Angreifer eröffnet, bevor er sie habe angreifen können. Insgesamt wurden bei den Anschlägen seit Anfang Oktober bisher neun Israelis getötet. Im Zuge der Unruhen starben im gleichen Zeitraum 66 Palästinenser und ein arabischer Israeli, bei mehr als der Hälfte von ihnen handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Auch am Freitag hatte es im Westjordanland wieder schwere Zusammenstöße gegeben. Bei einem Tränengas-Einsatz der israelischen Streitkräfte erstickte dabei ein acht Monate alter palästinensischer Bub, wie das palästinensische Gesundheitsministerium bekannt gab. Zuvor hatte ein Palästinenser in Jerusalem bei einer Messerattacke einen US-Touristen verletzt, bevor der Angreifer erschossen wurde. In Tel Aviv liefen am Samstag indes die Vorbereitungen für eine Gedenkveranstaltung zur Ermordung des früheren israelischen Regierungschefs Rabins vor 20 Jahren. Ex-US-Präsident Bill Clinton sollte bei der Veranstaltung eine Rede halten. Rabin war am 4. November 1995 von einem jüdischen Rechtsextremisten erschossen worden. Rabin und der frühere Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Yasser Arafat, hatten 1993 als Gäste von Clinton ein in Oslo ausgehandeltes Friedensabkommen unterzeichnet. Seit der Ermordung Rabins gab es zwar weitere Verhandlungsrunden, die jedoch keine Ergebnisse brachten. Derzeit liegen die Friedensgespräche vollständig auf Eis.
| 2International
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Vorzeichen für Inszenierung hätten sich aufgrund der großen Fluchtbewegung verändert. Wien – Das Wiener Volkstheater ändert seine Pläne für die letzte Premiere der laufenden Saison: Wie es am Montag in einer Aussendung hieß, verzichtet man auf die Uraufführung von Homohalal von Ibrahim Amir und bringt stattdessen ab 22. April Brooklyn Memoiren von Neil Simon. Seitdem die große Fluchtbewegung aus Syrien und dem Irak Mitteleuropa unübersehbar erreicht hat, haben sich die Vorzeichen für eine Inszenierung von Homohalal verändert. Der öffentliche Diskurs über Geflüchtete ist zur Zeit stark von Angst und Hass geprägt. In dieser Situation ist eine Dystopie – so vielschichtig und komisch sie im Fall von Homohalal sein mag – kein geeignetes Mittel zur Auseinandersetzung über die Zukunft schutzsuchender Menschen in Österreich, heißt es aus dem Theater. Amirs 2013 entstandenes Stück entwickelt ausgehend vom Refugee Protest Camp im Wiener Sigmund-Freud-Park und in der Votivkirche einen Ausblick in die Zukunft: Im Jahr 2033 begegnet sich eine Gruppe ehemaliger österreichischer und migrantischer Aktivisten wieder, es folgt eine Bilanz: War es den einst Geflüchteten möglich, in Österreich Fuß zu fassen? Hat jemals eine Annäherung zwischen den privilegierten Unterstützerinnen und den Geflüchteten stattgefunden? Ist man sich überhaupt auf Augenhöhe begegnet? Amirs Antworten fielen kritisch aus und legten den Blick frei auf Tendenzen einer Gegenwart, die womöglich zu jener behaupteten Zukunft führen – welche sich im finalen Showdown des Texts vollends als Dystopie entpuppt, heißt es in der Aussendung des Theaters. Das Volkstheater will mit Ibrahim Amir in künstlerischer Verbindung bleiben, heißt es. Zum jetzigen Zeitpunkt setzt das Haus jedenfalls ein anderes Stück auf den Spielplan. Neil Simons Brooklyn Memoiren, das im Einwandererviertel Brooklyn Ende der dreißiger Jahre spielt und 1989 am Volkstheater seine Österreichische Erstaufführung erlebte, verhält sich auf andere Weise zum Thema Migration, heißt es. Regisseur der letzten Premiere der Spielzeit ist wie geplant Sarantos Zervoulakos. Der Premierentermin ist unverändert der 22. April.
| 8Kultur
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Die heimische Pharmaindustrie läuft gegen den Gesetzesentwurf Sturm, der Rabatte vorschreibt. Wien – Die heimische Pharmaindustrie läuft weiter gegen jenen Gesetzesentwurf Sturm, der ihr in den kommenden drei Jahren Rabatte von jeweils 125 Millionen Euro vorschreibt. Statt eines Zwangsrabatts per Gesetz will man eine Fortführung des freiwilligen Pharmarahmenvertrags mit niedrigeren Zahlungen, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz. Die geplante ASVG-Novelle hält man für verfassungswidrig. Druckmittel des Hauptverbands In der Pharmig, der freiwilligen Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie, und im Fachverband chemische Industrie der Wirtschaftskammer schätzt man den Entwurf als Druckmittel des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger ein, um höhere Rabatte herauszuschlagen. Gefordert hätten die Kassen zuletzt (je nach Ausgabensteigerung) zwischen 115 und 135 Millionen Euro als Fixbetrag für 2016. Die Pharmig habe für heuer 100 Millionen Euro geboten, für 2017 und 2018 einen Sockelbetrag von jeweils 30 Millionen Euro (mit jeweils zusätzlichen zehn Millionen Euro bei Ausgabensteigerungen über vier, fünf und sechs Prozent), erklärte Präsident Robin Rumler. Über die Vorgangsweise ist man empört. Nur weil die Selbstverwaltung offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu verwalten, schreit man nach einem Gesetz, ärgerte sich Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber. Die Zahlen des Hauptverbands seien nicht nachvollziehbar, es würden manipulierend immer nur die Quartale mit hohen Steigerungsraten zur Untermauerung der Forderungen herangezogen. Huber kritisierte auch die mangelnde Spargesinnung der Kassen selbst. Er verwies etwa auf die geplante millionenteure Sanierung des Hauptverbands-Büroturms. Und dafür braucht man unser Geld. Unverhältnismäßige Forderung Ähnlich sah das Sylvia Hofinger von der chemischen Industrie. Es kann in Österreich nicht sein, dass jemand, der Finanzbedarf hat, den er künstlich hochdreht, ein Gesetz bekommt. Die Forderung sei zudem unverhältnismäßig hoch und nicht mit dem Finanzierungssicherungsbeitrag von vor zehn Jahren vergleichbar. Seinerzeit seien es zwei Prozent gewesen, jetzt bis zu 15 Prozent. Kämen diese Belastungen tatsächlich, würden die Firmen in Österreich ihre Investments reduzieren, es seien Jobs und klinische Studien gefährdet, und die Patienten kämen später in den Genuss von Innovationen, warnte Rumler. Aus diesem Grund werden wir den gesetzlichen Solidarbeitrag bekämpfen, weil wir ihn als unverhältnismäßig ansehen und er den Medizin- und Pharmastandort schädigen würde. Der Pharmig-Präsident räumte ein, dass es gesetzliche Solidarbeiträge auch in anderen Ländern gebe, etwa in Deutschland im Ausmaß von sieben Prozent. Dort existiere es aber eine freie Preisbildung, ganz im Gegensatz zu Österreich. Hierzulande gebe es den Erstattungskodex, der auf dem Durchschnittspreis aller EU-Länder basiere und die Preise nach unten drücke.
| 3Wirtschaft
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Zweiter Platz in der Renault-2.0-Serie. Monte Carlo/Wien – Podestplätze für österreichische Fahrer gab es in Rahmenrennen des Grand Prix von Monaco. So wurde wie Klaus Bachler im Porsche-Supercup auch Ferdinand Habsburg im Rennen der Renault-2.0-Serie Zweiter und fand sich danach in der Fürstenloge ein. Der 18-jährige Kaiser-Urenkel hatte zuvor Pole Position erzielt. Wegen einer Strafe aus dem vorangegangen Rennen in Motorland Aragon durfte Habsburg aber nur von Platz drei aus ins Rennen starten. Dort überholte er bei widrigsten Wetterbedingungen einen Konkurrenten und wurde nach dem Abbruch als Zweiter gewertet, für das Rennen gab es halbe Punkte. In Monaco auf dem Podium zu sein, ist nicht nur wichtig für mich, sondern auch für meine Fans, die Sponsoren und meine Familie, sagte der mit rot-weiß-roter Lizenz startende Fortec-Pilot mit der österreichisch-ungarischen Doppelstaatsbürgerschaft und ergänzte: Das Coolste hier war meine Pole. (APA, red, 30.5. 2016)
| 4Sport
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46-Jähriger soll Schädel auf Baugitter montiert haben – Minarett mit Blut beschmiert. Graz – Ein 46-Jähriger ist Donnerstagabend am Gelände eines islamischen Kulturzentrums in der Grazer Laubgasse erwischt worden: Er soll zwei Schweineköpfe auf einem Baugitter montiert und das Minarett mit Blut beschmiert haben. Passanten hatten den Verdächtigen beobachtet und die Polizei gerufen. Die schnappte den Mann noch am Tatort, hieß es am Freitag. Gegen 22.40 Uhr trieb sich der Grazer auf dem Gelände der noch in Bau befindlichen Moschee herum. Er wurde festgenommen und soll Freitagvormittag befragt werden. Das Landesamt für Verfassungsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Erst Anfang April musste die Polizei mit einem Aufgebot von rund 60 Leuten zu diesem Kulturzentrum anrücken, da eine Besetzungsaktion einer rechten Gruppierung gedroht hatte.
| 1Panorama
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Grün-Weiß nach 1:0-Sieg in Borisow mit sechs Punkten Tabellenführer der Gruppe E. Hofmann erzielte das Goldtor. Borisow – Trainer Zoran Barisic hat ein interessantes Spiel erwartet. Die Zuversicht wurde insofern gesteigert, als sich Louis Schaub für fit erklärt hat und aufgestellt wurde. Er hatte sich vor acht Tagen im Cup in Amstetten eine Bänderverletzung im Knöchel zugezogen. Rapids medizinische Abteilung scheute keine Mühen und hat den 20-Jährigen wieder hergestellt. Als zentrale Sturmspitzer wurde Matej Jelic nominiert, er hatte am Samstag in Ried in der Nachspielzeit das 1:0 geköpfelt. Barisic setzte voll auf dieses Erlebnis. Das hat ihm Selbstvertauen gegeben. Dinamo Minsk zählt gewiss nicht zu den Erfindern des Fußballspiels, die Weißrussen haben trotzdem Red Bull Salzbug aus Europa entfernt. Im Elferschießen. Trainer Vuk Rasovic sagte aber: Rapid ist viel stärker als Salzburg. Wir haben Respekt, sie haben Qualität. Gespielt wurde übrigens in Borisow, das Stadion in Minsk gilt nicht als europareif. Die Kulisse im Ausweichquartier war auch nicht europareif, das Publikumsinteresse erinnerte fast an Grödig. Rapid begann durchaus ambitioniert, versuchte, die Kontrolle zu erlangen. Das gelang im Prinzip, Minsk stand kompakt, verteidigte zunächst tief, um dann doch ein wenig aufzurücken. Rapid hatte meist den Ball, der Spielaufbau war aber zu statisch. Der Schaltzentrale, bestehend aus Kapitän Steffen Hofmann und Teambaby Stefan Schwab, gelang wenig Überraschendes. Linksaußen Florian Kainz hatte hingegen auffällige Szenen. 26. Minute: Konter von Dinamo, Beciraj vergibt knapp, es war die erste hochkarätige Chance überhaupt. 40. Minute: Querpass Kainz, Jelic trifft aus kurzer Distanz die Stange. Schaub war doch nicht so fit, er wurde nach der Pause durch Philipp Schobesberger ersetzt. 54. Minute, eine wunderbare, schnell vorgetragene Kombination: Ausgehend von Kainz kommt der Ball zu Stefan Stangl, der bedient Schwab. Schwab sieht den sich freilaufenden Hofmann und spielt ihn auch an. Der 35-Jährige zieht aus rund 18 Metern ab, der Ball flitzt halbhoch zum 1:0 ins Netz, der Mann ist ein Phänomen. Es war die Befreiung. Rapid wirkte souveräner, hatte aber Glück, als Udoji nur den Pfosten traf (74.). Nach dem 2:1 zum Auftakt gegen Villarreal wurden der zweite Sieg und die Tabellenführung in der Gruppe E gefeiert. Trainer Zoran Barisic zeigte sich nach dem Spiel sehr erleichtert: Vor allem nach dieser Schlussphase. Alles in allem war es ein verdienter Sieg und ein gelungener Auftritt von der Mannschaft. Ich schaue nicht auf die Tabelle, ich weiß, dass wir sechs Punkte haben, sagte der Rapid-Coach. Die Partie zwischen Villarreal und Viktoria Pilsen endete 1:0. Rapid macht am 22. Oktober im Happel-Stadion gegen die Tschechen weiter. Bereits am Sonntag kommt Salzburg zum Ligaschlager, der Titelverteidiger ist ausgeruht und möglicherweise gar nicht viel schwächer. (red, 1.10.2015) Dinamo Minsk – SK Rapid Wien 0:1 (0:0) Borisow, Borisow Arena, 5.000, SR Jakob Kehlet (DEN) Minsk: Gutor – Begunow (92. Weretilo), Politewitsch, Bangura, Witus – Adamovic (72. Rassadkin), Korsun, Woronkow (66. El Monir), Korytko – Beciraj, Udoji Rapid: Novota – Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Grahovac, Schwab – Schaub (46. Schobesberger), S. Hofmann (76. Alar), F. Kainz – Jelic (86. Prosenik) Gelbe Karten: Korsun, Beciraj bzw. keine
| 4Sport
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Im nostalgischen Schlager des ÖFB-Cups treffen sich Rapid und Austria Salzburg. Beide Teams haben aber eigentlich andere Sorgen. Fußball-Rekordmeister Rapid ist in der Bundesliga vom Erfolgskurs abgekommen. Viel Zeit zum Trübsal blasen bleibt aber nicht, gastiert doch bereits drei Tage nach dem bitteren 1:2 im Wiener Derby gegen die Austria am Mittwoch (20.30 Uhr) Austria Salzburg im Ernst-Happel-Stadion. Im ÖFB-Cup-Achtelfinale werden beide Teams auch im Hinblick auf andere Bewerbe nicht in Bestbesetzung antreten. Wir haben einige angeschlagene Spieler in unseren Reihen, es wird mit Sicherheit Veränderungen geben, kündigte Rapid-Trainer Zoran Barisic an. Die dürfte es in allen Mannschaftsbereichen geben, mit Ausnahme des Goalies. Richard Strebinger wird wie schon im Derby den noch nicht fitten Jan Novota ersetzen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns, betonte Barisic. Vor allem auch aufgrund der jüngsten Misserfolge in der Meisterschaft dürfen die Wiener die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir wissen, dass wir Favorit sind, haben aber Respekt vor jedem Gegner. Wir werden alles unternehmen, um im Cup den nächsten Schritt zu machen, sagte Rapids Coach. Dass es sich dabei um ein schwieriges Unterfangen handeln könnte, wissen die Wiener aus eigener Erfahrung. In der zweiten Cup-Runde wurde gegen Amstetten der Aufstieg ja erst im Elfmeterschießen sichergestellt. Diesmal wollen die Rapidler Überstunden tunlichst vermeiden, geht es doch mit englischen Runden weiter. Am Samstag wartet im Heimspiel der Fünfte Sturm Graz, am Donnerstag in einer Woche folgt das vierte Europa-League-Spiel auswärts gegen Viktoria Pilsen. Während die Barisic-Truppe in der Europa League nach drei Partien noch eine weiße Weste hat, verlor sie in der Meisterschaft zuletzt im Titelrennen an Boden. Nach drei Niederlagen in Serie fehlen plötzlich fünf Zähler auf Red Bull Salzburg und die Austria. Die Niederlage gegen die Austria schmerzt nach wie vor, gab Barisic zu. Von einer Stürmerkrise nach dem Abgang von Robert Beric im Sommer will man im Lager der Wiener nichts wissen. Wir haben momentan nicht den Goalgetter. Aber ich würde es nicht hochdramatisieren, die Stürmer haben nicht so viele Chancen gehabt, wir müssen gemeinsam Lösungen finden, um wieder mehr Chancen herauszuarbeiten, sprach Rapid-Mittelfeldspieler Stefan Schwab Klartext. Genauso wie die Rapidler werden auch die Salzburger, im Hinblick auf das Erste-Liga-Match bei Wacker Innsbruck am Montag, nicht ihre beste Elf aufs Feld schicken. Ich werde einige junge Spieler schonen, die zuletzt viel gespielt haben. Für uns spielt die Meisterschaft eine viel größere Rolle, da möchten wir überleben, sagte Salzburg-Coach Jörn Andersen. Eine Sensation wird trotzdem angepeilt. Für uns ist es ein Bonusspiel, in dem wir nichts zu verlieren haben. Auf dem Papier ist das Spiel schon vorher entschieden, aber Rapid ist in einer Phase, wo sie sehr viele Spiele haben. Ich denke, dass sie den Cup nur an die dritte Stelle stellen, hoffte der Norweger. Die Salzburger, bei denen Ernst Öbster leicht angeschlagen ist, sind als Aufsteiger in der Erste Liga mit 14 Punkten nach 14 Spielen Vorletzter, vier Zähler fehlen auf den ersten Nichtabstiegsrang. Beide Mannschaften können im Happel-Oval auf die Fan-Unterstützung bauen. Bis Dienstagmittag waren 6.500 Karten verkauft, mehr als 2.000 Anhänger werden den Gästen die Daumen drücken. Es ist ein Duell mit sehr viel Brisanz, das sieht man auch daran, dass so viele Fans mitkommen, weiß Schwab, ein Salzburger in Diensten der Wiener. Die Gäste fiebern dem Anpfiff entgegen. Ein Spiel gegen den Rekordmeister ist ohne Frage das Highlight meiner Karriere, sagte Salzburg-Tormann Stefan Ebner. Rapid ist zwar mit 14 Titeln die nach der Austria erfolgreichste Cup-Mannschaft, der Cup und Rapid, das ist aber schon seit Jahren keine Liebesbeziehung mehr. Der letzte Titel wurde vor 20 Jahren (1995) geholt. Seit damals gab es nur 2005 eine weitere Final-Teilnahme, die mit einer 1:3-Niederlage gegen die Austria endete. In der vergangenen Saison war für die Wiener im Viertelfinale gegen den WAC Endstation. Im zweiten Mittwochspiel (18.30) ist Mattersburg bei Regionalliga-West-Tabellenführer WSG Wattens zu Gast. Wir wollen noch längere Zeit in diesem Bewerb dabeibleiben, betonte Mattersburg-Trainer Ivica Vastic. Der Gegner wird von den Burgenländern nicht auf die leichte Schulter genommen. Die Wattener sind eine Profitruppe im Amateurbereich, ein unangenehmer Gegner, weiß der Ex-Internationale. Das bekam im Cup bereits der Kapfenberger SV zu spüren.
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Präsident Hadi warf Khaled Bahah Scheitern vor. Aden – Der jemenitische Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi hat Regierungschef Khaled Bahah entlassen. Er warf dem Ministerpräsidenten laut einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben Scheitern unter anderem in der Wirtschafts- und der Sicherheitspolitik vor, wie die amtliche Nachrichtenagentur Sabanew berichtete. Bahah war seit 2014 im Amt und fungierte auch als Vizepräsident des Jemen. Zuvor war er Vertreter des Jemen bei den Vereinten Nationen gewesen. Zum Nachfolger Bahahs als Regierungschef ernannte Hadi den Angaben zufolge seinen bisherigen Berater Ahmed bin Dagher, neuer Vizepräsident solle der General Ali Mohsen al-Ahmar werden. Der Schritt kommt wenige Tage vor dem für den 10. April geplanten Inkrafttreten eines unter UNO-Vermittlung ausgehandelten Waffenstillstands zwischen regierungstreuen Truppen und Rebellen. Am 18. April wollen die Konfliktparteien in Kuwait zu Friedensgesprächen zusammenkommen. Die schiitischen Houthi-Rebellen hatten Anfang vergangenen Jahres die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Hadi zur Flucht aus dem Land gezwungen. Seit März 2015 fliegt eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe im Jemen, um die vom Iran unterstützten Rebellen zurückzudrängen und Hadi zu ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Nach UNO-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem saudi-arabischen Eingreifen rund 6.300 Menschen getötet.
| 2International
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Prähistorischer Ableger der Action-Serie bringt Neuerungen und Altbekanntes. Ubisoft hat der Fachpresse einen Einblick in Far Cry Primal gegeben und den ersten Vorschauen zufolge dürfte der steinzeitliche Ableger zwar nicht allzu weit vom Kern der Serie abweichen, jedoch seinen Fokus auf die für Spieler neue, unmittelbarere Gefahren und Sorgen eines Steinzeitmenschen legen. Im Kampf gegen zwei verfeindete Fraktionen muss man als Stammeskrieger Takkar beispielsweise wie in allen neueren Games der Far Cry-Reihe feindliche Außenposten einnehmen, um sein Territorium auszuweiten. Entscheidend ist dabei allerdings der Ausbau des eigenen Lagers, das bei allen Gefahren der Wildnis als Rückzugsort und Schutz dient. Hier kommt ein zentraler Aspekt Ubisofts altbewährter Beschäftigungstherapie zum Zuge: Das Sammeln von Ausrüstungsgegenständen. In Primal muss man beispielsweise Holz, Felle, Nahrung und Gestrüpp zusammentragen, um seinen Stamm auszubauen und seine Gefolgsleute bei Kräften zu halten. Unterkünfte müssen verteidigt und dafür stetig verbessert und von rekrutierten Spezialisten bewacht werden. Egal ob bei Tag oder Nacht, das prähistorische Zentraleuropa ist weniger verzeihend, als die Landstriche vorangegangener Far Cry-Titel. Unvorbereitet die Wohnhöhle zu verlassen, kann beim Zusammenstoß mit einem Pack Wölfe oder Kannibalen tödlich sein. Über durchschlagskräftige Bewaffnung verfügen die spärlich ausgerüsteten Krieger also zwar nicht, dafür über alle bisher bekannten Interface-Bequemlichkeiten. Gegner lassen sich markieren und Pfeile und Speere präzise mit dem Zielpunkt in die Widersacher jagen. Zur Unterstützung lassen sich Tiere über eine magische Verbindung zähmen, wodurch man beispielsweise auf einem Säbelzahntiger auf Beutefang gehen oder menschliche Widersacher mit einem Adler aus der Luft ausspähen und angreifen kann. Einen Mehrspielermodus wird es, wie berichtet, dieses Mal nicht geben. Dafür erstrahlt die Welt 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung laut einer Analyse von Digital Foundry in schönerem Licht, als es die moderneren Vorgänger taten. Die fertige Version von Far Cry Primal soll am 23. Februar für Windows-PC, PS4 und XBO erscheinen.
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Dem Bildvisionär ist im Linzer Moviemento eine umfassende Retrospektive gewidmet. Linz – Die Filmregisseure Andrei Tarkowski und Ingmar Bergman verband gegenseitige Wertschätzung. Immerhin halfen Bergman und das Schwedische Filminstitut bei der Realisierung des letzten Tarkowski-Werks Opfer (1985) – einer dezidierten Hommage an Bergman. Ab den frühen 1980ern arbeitete Tarkowski ausschließlich außerhalb seiner Heimat: in Frankreich, Italien und Schweden. Noch bis in den September hinein widmet das Linzer Moviemento dem Solitär, dem sowjetischen Regisseur eine Retrospektive. Der Sohn des Dichters Arsen Tarkowski erlernte ab 1954 an der Moskauer Filmhochschule bei Michail Romm das Regiehandwerk. Sein erster langer Spielfilm, Iwans Kindheit (1962), zeigt schon Züge seiner späteren Poetik. Andrej Rubljow (1966) lag in der Sowjetunion lange auf Eis, wurde dort erst 1972 aufgeführt. Kein Wunder, vom sozialistischen Realismus ist Tarkowski so weit entfernt wie etwa die Erde vom Mars. Planeten werden denn auch Thema seines nächsten Films: Solaris (1972, heute und morgen in Linz) entstand nach einem Roman von Stanislaw Lem – einer Reflexion über die Idee, dass der Mensch nicht das Weltall und ferne Planeten sucht, sondern einen Spiegel seiner selbst, und darüber, dass Kommunikation eigentlich nicht möglich ist. Konfrontiert mit der eigenen Psyche und Vergangenheit, setzt ein Zerfallsprozess ein, der auch die Verfassung der Kosmonauten erfasst. In einer Woche läuft der autobiografisch gefärbte Film Der Spiegel (1973-1975). Ein immer wiederkehrendes Thema bei Tarkowski ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. In Nostalghia (1982/83) folgt Schriftsteller Andrei den Spuren eines russischen Komponisten in Italien. Der Film thematisiert die Entwurzelung des Protagonisten, die Melancholie über den Verlust der Heimat. In Stalker (1978/79) streift wieder das Science-Fiction-Genre – ganz eigen. Denn es geht um den psychologischen Subtext: In einer apokalyptischen Endzeit reisen drei Männer in eine mysteriöse Zone, um den Ort zu finden, an dem sich angeblich alle Wünsche erfüllen.
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Russland ist erste Adresse neuer Kohlenwasserstoffvorkommen. Gespart wird künftig an allen Ecken und Enden. Wien – Was die Autofahrer seit längerem freut, zerrt mehr und mehr am Nervenkostüm der Ölmanager: Der Sturzflug der Rohölpreise von 115 Dollar je Fass (159 Liter) im vorvorigen Sommer auf unter 30 Dollar im heurigen Jänner hat die Bilanzen sämtlicher Mineralölkonzerne durchlöchert. Besonders hart getroffen hat es die OMV. Österreichs größtes Industrieunternehmen, das 24.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat das Vorjahr mit einem Rekordverlust von zwei Milliarden Euro beendet. Im Jahr davor war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) noch mit 969 Millionen Euro positiv (siehe Grafik). Nun ist ein verschärfter Sparkurs angesagt. Kein Erfolgsmodell Die OMV ist in ihrer jetzigen Verfassung kein Erfolgsmodell, sagte OMV-Chef Rainer Seele. Die OMV habe zu lange über ihre Verhältnisse gelebt. Seele: Wir geben zu viel aus. Selbst im Ölpreishoch war unser Free Cashflow nach Dividenden negativ. Dabei ist es keine fünf Jahre her, dass sich die OMV eine neue Strategie verordnet hat. Raus aus den Raffinerien, Ausbau des Gasgeschäfts, die Nordsee als neue Kernregion – das war die Losung des damaligen Generaldirektors Gerhard Roiss. Sein Nachfolger kassiert nun fast alles wieder ein. Die von Seele vorgestellte Strategie ruht auf drei Säulen: möglichst viel Cash generieren, den Fokus auf kostengünstige Öl- und Gasreserven richten und bei der Vermarktung von Mineralölprodukten und Gas einen Gang zulegen, vor allem aber – auf mehr Profitabilität schauen. Teure Nordsee Viel zu teuer erkauft sei der Ausflug in die Nordsee gewesen, stellte OMV-Chef Seele bei der Präsentation der Strategie fest. Um die dort eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten, muss die OMV in den kommenden Jahren nach bereits investierten knapp drei Milliarden Euro in Summe weitere fast sieben Milliarden ausgeben. Ein Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt sei dennoch die schlechteste Lösung, weil dann auch das bereits investierte Geld futsch sei. Um sich finanziell Luft zu verschaffen, kürzt die OMV die Investitionen um 40 Prozent. Gar um 60 Prozent werden die Ausgaben für Exploration und Evaluierung von Ölfeldern zurückgefahren – von 700 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 300 Millionen im Jahr 2017. 44 Prozent Bestandsfähigkeit Dabei will das Management nichts lieber, als die schwindenden Öl- und Gasreserven zu ersetzen. Zuletzt lag die Reserveersatzrate der OMV, die Auskunft über die Bestandsfähigkeit eines Unternehmens gibt, bei 44 Prozent. Gut aufgestellte Konzerne kommen auf 100 Prozent und mehr. Auch die OMV will wieder dorthin, und zwar über den Umweg Russland und den Mittleren Osten. Dort könnten zu einem Bruchteil der Kosten in der Nordsee Kohlenwasserstoffe aus dem Boden geholt werden. Der umstrittene Einstieg in Russland, den Seele heuer unter Dach und Fach bringen möchte, habe noch einen anderen Vorteil: Durch den geplanten Asset-Tausch mit Gazprom – OMV-Unternehmensteile gegen Beteiligungen an einem Gasfeld in Sibirien – müsse man sich keine Gedanken über die Finanzierung machen. Ausverkauf ist Schmarrn Das Gerede von einem Ausverkauf sei Schmarrn, sagte Seele. Strategisch wichtige Unternehmensteile werde man sicher nicht aus der Hand geben. Die Angst vor einem Einstieg der OMV beim wichtigen Gasknoten Baumgarten sei ebenfalls unbegründet – die Russen hätten abgewunken. Die Verhandlungen mit Gazprom würden sich wohl noch einige Monate hinziehen. Was Nord Stream II, die geplante zweite Gaspipeline in der Ostsee betrifft, rechnet die OMV als einer der Konsortialpartner in den kommenden Monaten mit grünem Licht aus Polen. Handlungsbedarf sieht Seele im Gasbereich dennoch. Mit der Komplettübernahme der Großhandelsgesellschaft Econgas, für die das Closing im zweiten Quartal 2016 erwartet wird, soll in Deutschland eine Marktoffensive gestartet werden. Ziel: zehn Prozent Marktanteil. Dabei will man auch und vor allem auf LNG zurückgreifen, das in Rotterdam regasifiziert wird. So hofft die OMV auch, die Beteiligung am dortigen Terminal nach Jahren massiver Verluste endlich ins Geldverdienen zu bringen. Die den Aktionären für 2015 in Aussicht gestellte Dividende von 1,0 (nach 1,25) Euro je Aktie muss über Schulden bezahlt werden – wie die Gewinnausschüttungen seit 2012. Das sei das letzte Mal. Seele: Wir wollen keine Dividende auf Pump.
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Islamist wollte Vermögen für weltweiten Jihad verwenden – Dokumente bei US-Einsatz in Pakistan sichergestellt. Washington – Die Familie von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden sollte seinem Testament zufolge nach seinem Tod den Großteil seines Millionenvermögens für den weltweiten Jihad ausgeben. Das geht aus Unterlagen hervor, die im Jahr 2011 bei dem Einsatz von US-Spezialeinheiten in Pakistan sichergestellt wurden, bei dem Bin Laden erschossen wurde. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, wahrscheinlich handle es sich bei den Dokumenten, die der Nachrichtenagentur Reuters und dem Sender ABC am Dienstag exklusiv vorlagen, um das Testament des Extremistenführers. In einem der Papiere, das offensichtlich Ende der 90er Jahre verfasst wurde, wollte Bin Laden regeln, was mit seinen im Sudan deponierten 29 Millionen Dollar (26,64 Mio. Euro) passieren sollte. Demnach waren je ein Prozent für zwei Vertraute vorgesehen. Den Rest sollten seine engen Verwandten für den sogenannten Heiligen Krieg ausgeben – zum Wohle Allahs. Außerdem nannte Bin Laden konkrete Summen, die seiner Familie zugutekommen sollten. Begünstigte waren etwa seine Mutter, einer seiner Söhne, ein Onkel und Tanten. Bin Laden hatte Anfang der 90er Jahre als offizieller Gast im damals islamistisch regierten Sudan gelebt. Im Mai 1996 wurde er von der Regierung in Khartum auf Druck der USA zur Ausreise aufgefordert und ging nach Afghanistan. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde er zum meistgesuchten Extremisten der Welt. Knapp zehn Jahre später spürten ihn US-Ermittler in der pakistanischen Stadt Abbottabad auf. Bei einem Einsatz der Marine-Spezialeinheit Seals wurde er getötet. Aus den sichergestellten Dokumenten geht auch hervor, dass Al-Kaida-Mitglieder zunehmend wegen Spionen in den eigenen Reihen, Drohnen sowie geheimen Peilsendern besorgt waren. So schrieb Bin Laden einem Gehilfen, bei der Zahlung von Lösegeldern schnell den Koffer zu entsorgen. Seine Unterhändler im pakistanischen Peshawar wies er an, das Haus nur an bewölkten Tagen zu verlassen. Damit spielte er offenbar auf Drohnen an, mit denen die USA mutmaßliche Extremisten bekämpfen.
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Am Dienstag um 20.15 Uhr – ORF 2 strahlt die Dokumentation am 17. Jänner um 23.05 Uhr aus. München – Hitler ist seit 70 Jahren tot – und darin liegt ein Problem, heißt es zu Beginn des Films. Er hat uns ein Erbe hinterlassen: seine Gedanken. Arte zeigt am Dienstag (20.15 Uhr) die Dokumentation Mein Kampf – Das gefährliche Buch. Denn 70 Jahre nach dem Tod des Diktators laufen mit dem Jahr 2015 die Urheberrechte an dem Machwerk aus – der STANDARD berichtete. In Österreich wird die Dokumentation von Manfred Oldenburg ab Mittwoch, dem 16. Dezember 2015, auf Flimmit zu sehen sein. ORF2 strahlt die Sendung am 17. Jänner 2016 im dok.film um 23.05 Uhr aus. Ergänzend dazu steht im Anschluss, um 0.00 Uhr in ORF 2, die Aufzeichnung Helmut Qualtinger liest Mein Kampf aus dem Jahr 1985 auf dem Programm. Der Freistaat Bayern als Rechtsnachfolger nutzte die Urheberrechte bisher, um Nachdrucke in Deutschland zu verhindern. Das geht ab 2016 nicht mehr. Ein ambitioniertes Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) in München will allen, die Mein Kampf nun möglicherweise wieder auf den Markt werfen wollen, den Wind aus den Segeln nehmen und plant für Anfang Jänner die Veröffentlichung einer kommentierten Ausgabe der Hetzschrift. Renommierte Wissenschafter haben jahrelang an dem Projekt gearbeitet. Die Dokumentation zeigt, mit welchen Schwierigkeiten das Projekt zu kämpfen hatte, das einst vom Freistaat Bayern initiiert wurde – bis Horst Seehofer (CSU) die staatliche Unterstützung nach einem Besuch in Israel völlig überraschend widerrief. Nackenschlag und Tiefschlag nennt das der IfZ-Projektleiter Christian Hartmann. Im Film kommt auch die prominente Kritikerin des Projektes, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, zu Wort, die bewegend von ihren Erinnerungen an den Holocaust berichtet – ebenso wie die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Meine Mutter hat keine Nummer bekommen. Sie ist gleich ins Gas gegangen. Wissenschafter kommen zu Wort – darunter die Politikwissenschafterin Barbara Zehnpfenning, die versucht, zu beschreiben, warum Mein Kampf jahrelang ins Lächerliche gezogen wurde. Wir neigen dazu, Hitler lächerlich zu machen, uns über ihn lustig zu machen, sagt sie in der Arte-Dokumentation. Weil wir möglicherweise befürchten, dass wir in ihm etwas finden könnten, was auch in uns schlummert. Hitler schrieb die Hetzschrift 1924 als Häftling in der Festung Landsberg. Er entwickelte darin unter anderem seine menschenverachtende Rassentheorie. Der erste Band erschien im Juli 1925, der zweite folgte im Dezember 1926. Der Absatz des Buches war gesichert – auch, weil nach 1933 jedes Paar bei der Eheschließung ein Buch im Standesamt bekam. Bis 1945 erreichte Mein Kampf in Deutschland eine Auflage von 9,8 Millionen Exemplaren. Aus dem Ideenschutt der Jahrhunderte baut er sich ein Weltbild zusammen, sagt Hartmann vom IfZ. Und: Die Bereitschaft zum Mord, die ist in Mein Kampf ganz klar zu erkennen.
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Fast drei Jahrzehnte nach der Veröffentlichung wurde ein mächtiges Easter-Egg entdeckt. Dass es bei gewissen Gegnern in dem NES-Spiel Mike Tysons Punch-Out!! möglich ist, sie mit nur einem Schlag zu bezwingen, wurde unter Fans schon längere Zeit gemunkelt. Aber erst jetzt, 29 Jahre nach der Veröffentlichung des Spiels, fand der Reddit-User midwesternhousewives heraus, wann genau dieser Schlag gesetzt werden muss. Im Publikum findet sich der entscheidende Hinweis. Im Publikum scheint nämlich ein Experte zu sitzen, der genau weiß, wann die beiden Gegner Piston Honda und Bald Bull ihre schwächsten Momente zeigen und mit nur einem Schlag bezwungen werden können. Der mysteriöse bärtige Mann gibt im entscheidenden Moment einen visuellen Hinweis, um dem Spieler zu signalisieren, wann die rechte Zeit gekommen ist. Das Pixelmännchen verweilt den ganzen Kampf über in einer Position und zuckt nur ein einziges Mal ganz plötzlich zusammen – genau dann ist der ultimative K.-o.-Schlag anzusetzen. Sollte man das Spiel mit verbundenen Augen durchspielen wollen, dürfte dieses Easter-Egg allerdings nichts nützen.
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Gruppenphase zur Europa League beginnt im September mit einem Heimspiel gegen die Spanier – Barisic: "Supertolle Aufgabe". Wien/Monaco – Die ganz großen Namen hat Rapid am Freitag bei der Gruppenphasen-Auslosung der Fußball-Europa-League in Monaco nicht zugeschanzt bekommen. Dennoch überwog im Lager der Hütteldorfer die Freude über eine laut Trainer Zoran Barisic supertolle Aufgabe gegen Villarreal, Viktoria Pilsen und Dinamo Minsk in Gruppe E. Das sind sehr starke Gegner Villarreal dürfte der aussichtsreichste Anwärter auf Platz eins sein, dahinter kommt es möglicherweise zu einem engen Rennen zwischen Rapid, Pilsen und Minsk um Rang zwei, der ebenfalls zum Aufstieg ins Sechzehntelfinale berechtigt. Das sind sehr starke Gegner. Wir freuen uns auf diese attraktiven Herausforderungen, erklärte Barisic. Die bevorstehenden sechs Herbst-Partien auf internationalem Parkett seien für seine Truppe extrem wichtig, um weitere Erfahrung sammeln zu können. Wir freuen uns darauf, weil das für die Entwicklung der Mannschaft extrem wichtige Spiele sein werden, vermutete der 45-Jährige. Die Chancen auf ein Weiterkommen wollte Barisic nicht beziffern. Wenn alles passt, können wir jeden schlagen. Es gibt aber auch keinen Gegner, gegen den wir nicht verlieren könnten. Außerdem meinte der Coach: Villarreal ist über uns zu stellen, Pilsen hat vielleicht etwas mehr internationale Erfahrung und Dinamo Minsk hat man zuletzt gegen Salzburg gesehen. Jeder kann sich ausrechnen, was da für uns möglich ist. Wir sind nicht der Rächer von Salzburg Die Weißrussen setzten sich im Europa-League-Play-off am Donnerstag im Elferschießen gegen Red Bull Salzburg durch, auch mit Villarreal machten die Bullen in diesem Jahr schon unliebsame Bekanntschaft: Im Februar war gegen die Spanier im EL-Sechzehntelfinale mit einem Gesamtscore von 2:5 nichts zu holen. Aber wir sind nicht der Rächer von Salzburg, sondern wollen einfach nur Fußball spielen, betonte Barisic. Auch die Fünfjahreswertung – Rapid könnte mit zumindest sechs Europa-League-Siegen für Österreich noch den fünften Europacup-Startplatz 2017/18 sichern – spielt in Barisic Gedanken eine äußert untergeordnete Rolle. Wir gehen mit der Einstellung in jedes Spiel, gewinnen zu wollen, aber wir denken nicht an die Fünfjahreswertung. Damit war der Trainer auf einer Wellenlänge mit seinem Vizekapitän Mario Sonnleitner, der sich optimistisch zeigte, dass sein Club im fünften Anlauf erstmals die Europa-League-Gruppenphase überstehen kann. Ich sehe Villarreal auf einer eigenen Stufe und dann alle anderen auf einem ähnlichen Niveau, sagte der Innenverteidiger. Villarreal ist der Favorit in der Gruppe Ähnlich äußerte sich Rapid-Sportdirektor Andreas Müller. Villarreal ist der Favorit in der Gruppe, mit den anderen sind wir vielleicht auf Augenhöhe, mutmaßte der Ex-Schalke-Manager, der auf ein Duell mit seinem Ex-Club gehofft hatte. Den kommenden Europacup-Auftritten blickt Müller relativ gelassen entgegen. Unser Motto gilt nach wie vor: Wir haben alles zu gewinnen. Dies trifft vor allem für die Partien gegen den spanischen Club Villarreal zu, der im Sommer die Offensivspieler Luciano Vietto um 20 Millionen Euro an Atletico Madrid und Giovani dos Santos um 6,35 Millionen Euro an LA Galaxy abgab. Dafür holte der Champions-League-Semifinalist von 2006 und Sechste der abgelaufenen Liga-Saison Roberto Soldado um 16. Millionen Euro von Tottenham sowie Samuel und Samu Castillejo um je 8 Millionen Euro von Malaga. Viktoria Pilsen schaffte es 2011 und 2013 in die Gruppenphase der Champions League, beim zweiten Versuch reichte es in einer Gruppe mit dem FC Bayern, Manchester City und ZSKA Moskau immerhin zu Platz drei und damit zum Umstieg ins Europa-League-Sechzehntelfinale. In diesem Sommer kam für den tschechischen Meister in der Champions-League-Quali gegen den späteren Basel-Bezwinger Maccabi Tel Aviv mit einem Gesamtscore von 2:3 nur knapp das Aus, danach wurde im Europa-League-Play-off Vojvodina Novi Sad mit gesamt 5:0 ausgeschaltet. Der sportliche Reiz ist also gegeben, aus wirtschaftlicher Sicht hätte es Rapid angesichts möglicher Gegner wie Dortmund, Schalke, Liverpool oder Tottenham aber besser erwischen können. Dennoch hofft Geschäftsführer Christoph Peschek auf reges Publikumsinteresse. Ich bin überzeugt, dass sich die Fans so wie die Spieler auf die Gruppenphase freuen und viele Zuschauer kommen werden und gehe davon aus, dass wir eine tolle Kulisse haben werden. Sein Club wird zunächst Dreier-Abos für die Heimspiele anbieten, Details sollen in den kommenden Tagen folgen. (APA, 28.8.2015) Steckbriefe der Gegner: Gegründet: 10. März 1923 Stadion: El Madrigal (25.000 Sitzplätze) Club-Farbe: Gelb Spitzname: Submarino amarillo (gelbes U-Boot) Website: villarrealcf.es Trainer: Marcelino Garcia (50 Jahre/ESP, seit Jänner 2013 im Amt) Bekannteste Spieler: Roberto Soldado (ESP), Bruno Soriano (ESP), Mateo Musacchio (ARG), Jonathan dos Santos (MEX)Größte Erfolge: * Champions-League-Halbfinale 2006 * Europa-League-Halbfinale 2011 * UEFA-Cup-Halbfinale 2004 * Spanischer Vizemeister 2008Meisterschaftsplatzierung 2014/15: Sechster Weg in die Gruppenphase: Als Sechster der spanischen Meisterschaft direkt für die Gruppenphase qualifiziert.
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Luftangriffe auf "moderate Rebellen" praktisch eingestellt – Erste Teilabzug bereits begonnen. Obama telefonierte mit russischem Präsidenten Russland hat mit dem Teilabzug seiner Truppen aus Syrien begonnen. Erste Kampfflugzeuge seien vom Stützpunkt Hamaimim mit Ziel Russland gestartet, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau mit. Überraschend hatte der russische Präsident Wladimir Putin am Montagabend einen Teilabzug von Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien angeordnet. Die Aufgabe, die dem Verteidigungsministerium und den Streitkräften gestellt war, ist im Großen und Ganzen erfüllt, sagte Putin am Montag in Moskau. Vertreter der syrischen Opposition reagierten skeptisch. US-Präsident Barack Obama begrüßte in einem Telefonat mit Putin den Rückgang der Gewalt in Syrien seit Beginn der Waffenruhe, hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Er habe jedoch auch deutlich gemacht, dass syrische Regimetruppen die Vereinbarung immer wieder unterliefen. Putin sprach sich nach Kreml-Angaben für eine enge Zusammenarbeit beider Länder bei der Beilegung des Syrienkonflikts aus. Obama betonte, dass ein politischer Wandlungsprozess notwendig sei, um die Gewalt zu beenden. Beide unterstrichen die Wichtigkeit von humanitären Hilfslieferungen zur Versorgung der Bedürftigen in Syrien. Die Ankündigung Russlands ist auch vom UN-Sicherheitsrat begrüßt worden. Das Gremium sprach am Montag hinter verschlossenen Türen über die Ankündigung Moskaus, am Dienstag mit dem Abzug zu beginnen. Anschließend sprach der derzeitige Vorsitzende des Gremiums, der angolanische UN-Botschafter Ismael Gaspar Martins, von einem positiven Schritt Russlands. Das ist das, was wir sehen wollen. Die russischen Luftangriffe in Syrien werden nicht automatisch beendet, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow klarstellte. Details und Zeitrahmen des Teilabzuges werden nach seinen Worten vom Verteidigungsministerium festgelegt. Putin habe seine Entscheidung mit Syriens Machthaber Bashar al-Assad abgestimmt. Exakte Zahlen zur russischen Militärpräsenz in Syrien hält der Kreml geheim. Vertreter der syrischen Opposition reagierten zurückhaltend. Sie halten sich derzeit in Genf auf, wo am Montag die Syrien-Friedensgespräche fortgesetzt wurden. An diesem Dienstag jährt sich der Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs zum fünften Mal. Wir müssen abwarten, wie umfassend der Abzug und was der zeitliche Rahmen ist, sagte Monzer Machus, Sprecher des Hohen Verhandlungskomitees (HNC) der Opposition, am Montag in Genf. Russische Bodentruppen sind nicht entscheidend, weil es die nicht wirklich in Syrien gibt. Die Lage in Syrien würde sich aber von Grund auf ändern, wenn Russland seine Luftangriffe stoppen würde. Oppositionssprecher Salem al-Meslet kommentierte die russische Entscheidung: Niemand weiß, was Putin im Kopf hat. Aber die Sache ist die, dass er von vornherein kein Recht hat, in unserem Land zu sein. Geh einfach. Putin habe die Entscheidung für den Teilabzug mit Syriens Machthaber Assad bei einem Telefonat abgestimmt, sagte Peskow weiter. Nach Darstellung der Regierung in Damaskus gebe es kein Anzeichen für Differenzen zwischen beiden Ländern. Der Schritt sei koordiniert erfolgt und bereits seit einiger Zeit erwogen worden, erklärte das Präsidialamt am Montagabend. Der russische Stützpunkt (Tartus) und der Flugplatz in Hmeimim (bei Latakia) werden weiter funktionieren. Sie sollen zuverlässig geschützt werden, betonte Putin. Russlands Militärpräsenz sei klein, aber sehr wirkungsvoll. Er hoffe, dass die Entscheidung für alle Seiten ein Signal sei und das Vertrauen in eine friedliche Lösung des Konflikts erhöhe, sagte er bei einem Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Putin meinte der Agentur Interfax zufolge, Russland sei es mit seinem Einsatz in dem Bürgerkriegsland gelungen, einen Durchbruch im Kampf gegen den Terror zu erzielen. Nun wolle Moskau eine noch größere Rolle im Friedensprozess einnehmen. Nach Angaben des Kremls richten sich die russischen Luftangriffe nur gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die Al-Nusra-Front und andere Terrorgruppen. Der Westen wirft Moskau aber vor, auch gemäßigte Rebellen ins Visier zu nehmen. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprach von einer erfolgreichen Mission. Die russische Armee habe in Syrien allein etwa 2.000 Kämpfer getötet, die aus Russland zum Kampf in das Bürgerkriegsland gekommen seien. Darunter seien 17 wichtige Befehlshaber von Terrororganisationen gewesen, sagte der Verteidigungsminister. Der Kreml hatte den Militäreinsatz an der Seite von Assad unter anderem damit begründet, die Rückkehr extremistischer Kämpfer aus Syrien nach Russland zu verhindern. Der russische Militärexperte Jewgeni Mintschenko bezeichnete den Teilabzug als klugen strategischen Schritt des Kremls. Putin hat sein wichtigstes Ziel (in Syrien) erreicht und will sich nicht in einen langwierigen bewaffneten Konflikt ziehen lassen. Außerdem gibt es weiter genug Möglichkeiten für die russische Armee – etwa Raketenschläge vom Kaspischen Meer aus, sagte Mintschenko. UN-Vermittler Staffan de Mistura will sich an diesem Dienstag in Genf mit Oppositionsvertretern treffen. Am Montag hatte er mit Regierungsvertretern gesprochen. Nach fünf Jahren Bürgerkrieg steuern die Friedensgespräche nach den Worten von de Mistura auf einen Moment der Wahrheit zu. Er sehe keine Alternative zu einer Verhandlungslösung. Umstritten ist zwischen den Konfliktparteien vor allem das Schicksal von Präsident Bashar al-Assad. Die Opposition schließt jeden Kompromiss aus, der Assad an der Macht lässt. Die Regierung wiederum lehnt Gespräche über einen Abtritt des Machthabers ab.
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Eine der größten Geldspritzen für Start-ups. Der US-Wohnungsvermittler AirBnB hat eine riesige Finanzierungsrunde von rund 1,5 Mrd. Dollar (1,4 Mrd. Euro) bestätigt. In einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC wurde der exakte Betrag am späten Montag mit 1.499.937.904 Dollar angegeben. Es ist eine der größten Geldspritzen für Start-ups, nur der Fahrdienstvermittler Uber holt sich regelmäßig Mittel in solchen Größenordnungen von Investoren. AirBnB betreibt eine Plattform, die private Wohnungen oder Zimmer an Reisende vermittelt – und macht damit vor allem Hotels Konkurrenz. Der Dienst bekam in mehreren großen Städten wie New York oder Barcelona Probleme mit Regulierern. Über eine 1,5 Mrd. schwere Finanzierungsrunde hatte bereits im Juni das Wall Street Journal berichtet. Damals hieß es auch, das gesamte Unternehmen sei dabei mit 25,5 Mrd. Dollar bewertet worden.
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Nach der wechselhaften Nokia-Ära kommen in Finnland viele ehemalige Handyspezialisten in der Spiele-, Gesundheits- und Umwelttechnik unter. Das einstmals von Forstindustrie und Agrarwirtschaft geprägte Finnland hat der Computer- und Elektronikbranche im Großen und Ganzen den Aufstieg zur Businessnation modernen Zuschnitts zu verdanken. Nach der schlimmen Wirtschaftskrise, die Finnland Anfang der 1990er-Jahre im Zuge der Untergangswehen der Sowjetunion in eine tiefe Depression gestürzt hatte, war es der Unternehmenstausendsassa Nokia, der nach einer kurvenreichen Historie vom Papierhersteller über Gummistiefel, Reifen, Fernseher und Kabel als Handy-Weltmarktführer dem Land zu ungeahntem Wohlstand und Renommee verhalf. Tausende IT-Fachleute aus aller Welt, insbesondere aus Indien wurden mit verlockenden Gehältern ins Land geholt, der eigene Nachwuchs über offizielle und inoffizielle Kanäle gefördert. Nokia und eine Reihe von Zulieferern und Spin-offs dominierten das Finanzgeschehen und die Volkswirtschaft Finnlands; und das in einem Ausmaß, das jenes der ehemals so starken Papier- und Holzindustrie bei weitem übertraf. Das ging so weit, dass der damalige Nokia-Chef Jorma Ollila den Spitznamen König von Finnland verpasst bekam. In den Boomjahren machte nach Schätzungen allein der damalige Handy-Weltmarktführer mehr als 70 Prozent des gesamten Börsenwertes in Helsinki aus. Der schöne Traum platzte allerdings im Jahr 2013, als Nokia einen Jahresverlust von rund 2,3 Milliarden Euro hinnehmen musste. Es folgten der Verkauf der Handysparte an Partner Microsoft und die Entlassung tausender Arbeitskräfte. In Helsinki hatte man sich schon unmittelbar nach der Finanzkrise von 2008 den Kopf darüber zerbrochen, wie die finnische Erfolgsstory nach dem Sinken des Wirtschaftsflaggschiffs Nokia weitergeführt werden könnte. Dabei ging es auch um den Verbleib von Fachkräfte und Branchen-Know-how in Finnland. Politiker, Förderstellen und Arbeitsgruppen wie der legendäre Weisenrat zur Neudefinition einer nationalen Image-Strategie (Suomi-branding, 2008 bis 2010, dem Gremium gehörten Leute wie Ollila, Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari oder der spätere Ministerpräsident Alexander Stubb an) spekulierten anfangs noch, Unternehmen wie Jolla (Handy) könnten als Ersatzlokomotiven für die Erfolgswirtschaft aufgebaut werden. Jetzt setzt man in Helsinki vermehrt auf Diversifizierung. Vor rund zwei Jahren genoss die finnische Computerspielindustrie besondere Aufmerksamkeit. Doch die Resultate blieben hinter den hochgesteckten Erwartungen. Angry Birds-Produzent Rovio geriet wegen Problemen mit Nachfolgeprojekten ins Schleudern und musste ein Drittel seiner Belegschaft entlassen. Ein weiterer gehypter Star unter den Entwicklern, Supercell, wurde an japanische Investoren verkauft. Zahlreiche hoffnungsfrohe Game-Entwickler kamen erst gar nicht über das Brutkastenstadium hinaus. Start-up-Berater Valto Loikkanen sieht die Gaming-Branche als auf einem gewissen Niveau etabliertes Element der heutigen finnischen Wirtschaftsstruktur: Der Hype hat sich gelegt, die Aufwärtskurve ist flach geworden. 2015 erwirtschaftete die Sparte 1,8 Milliarden Euro Umsatz. Das ist naturgemäß ein winziger Bruchteil der finnischen Wirtschaftsleistung. Heutzutage steckt überall IT-Technologie drinnen, sagt Loikkanen und argumentiert, dass eine IT-Branche gar nicht mehr existiert. Für arbeitslos gewordene Computerspezialisten sieht er in Finnland derzeit die allerbesten Chancen im Bereich Gesundheit und Altenpflege. Als Beispiel nennt er die geplante Umgestaltung des vor einigen Jahren stillgelegten Maria-Krankenhauses in Helsinki zu einem der größten Healthcare-Start-up-Zentren in Europa. Die Umwelttechnik sei ein weiterer Bereich. Hier gibt es jetzt schon einen funktionierenden Cluster in der Region Vaasa an der mittleren Westküste des Landes. Auch in und um Helsinki gibt es viele Umwelttechnik-Unternehmen. Genaue Zahlen seien schwierig zu ermitteln, aber Loikkanen schätzt, dass es der Regierung bisher weitgehend gelungen ist, den größeren Teil der importierten Fachkräfte durch gezielte Initiativen an der Stange zu halten. Das ehemalige Nokia-Imperium zerfällt indes weiter. Nach der angekündigten Entlassung weiterer 1300 Mitarbeiter sah sich die Regierung Anfang April genötigt, die EU um Unterstützung zu bitten. Nokias anhaltende Krise ist sicherlich einer der Gründe, warum die Erholung der Wirtschaft im Europa-Vergleich in Finnland wie schon zuletzt hinterherhinkt. Für 2016 erwarten die Wirtschaftsauguren erstmals seit Jahren wieder ein bescheidenes Wachstum von einem halben Prozent.
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Kooperation mit FH für Wiederbelebung angeregt. St. Pölten – Die Jungen Grünen warten im zu Ende gehenden Wahlkampf in St. Pölten mit einer Idee auf: Sie machen sich für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Landeshauptstadt stark und fordern nicht nur ein dichteres Bus-Angebot und kürzere Wartezeiten, sondern auch die Wiederbelebung der 1976 eingestellten Straßenbahn. Die Jungen Grünen regten diesbezüglich in einer Aussendung am Montag eine Kooperation mit dem Studiengang Eisenbahn-Infrastrukturtechnik an der FH St. Pölten an, um einen detaillierten Entwurf zu erarbeiten. Es brauche dringend Schritte für den notwendigen Ausbau der Öffis. Die Wiederbelebung der Straßenbahn wäre eine Möglichkeit, günstige und umweltfreundliche Alternativen zum Auto zu schaffen, sagt Fiona Karl, Sprecherin der Jungen Grünen. St. Pölten könnte mit einem derartig innovativen Projekt endlich in die Fußstapfen anderer Landeshauptstädte treten. Auch Experten wie der renommierte Forscher für Bahntechnologie und Mobilität, Otfried Knoll, würden die Wiederbelebung des alten Straßenbahnsystems befürworten.
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Die Mittel für Integration werden aufgestockt, um mehr Sprach- und Wertekurse für Schutzsuchende in Österreich zu finanzieren. 2016 sind es 77 Millionen Euro. Wien – Im Budget für die kommenden Jahre wird offenbar nicht nur im Bereich Sicherheit massiv investiert, auch für die Integration von Flüchtlingen werden die Geldmittel aufgestockt. Im Verhältnis zu der Aufrüstung der Streitkräfte, die angesichts der Flüchtlingskrise samt auszuweitendem Grenzschutz mit 1,3 Milliarden Euro zusätzlich bis 2020 unterstützt werden sollen, nehmen sich die Aufstockungen im Integrationsbereich noch bescheiden aus. Das Außenministerium von Sebastian Kurz soll dem Vernehmen nach 40 Millionen Euro mehr für Integration erhalten, als ursprünglich für 2015 budgetiert waren. Im vergangenen Jahr waren 37 Millionen Euro für Integrationsmaßnahmen vorgesehen, dazu kamen außertourlich 25 Millionen aus dem Integrationstopf, den das Finanzministerium zur Verfügung stellte. Diese 25 Millionen werden auch 2016 dem Integrationsbudget des Außenamtes zugeschlagen, dazu kommen zusätzlich 15 Millionen, das ergibt dann eine Gesamtsumme von 77 Millionen Euro. Für 2017 sind laut Budgetplan weitere 56 Millionen zusätzlich für die Integration vorgesehen. Das wäre gegenüber 2015 mehr als eine Verdoppelung. Vorgesehen sind die Mittel in erster Linie für Deutschkurse für Flüchtlinge sowie für die Wertekurse. Begründet wird die Aufstockung mit dem Mehraufwand, der sich aus den aktuellen Flüchtlingszahlen ergibt. Im vergangenen Jahr haben 90.000 Schutzsuchende in Österreich um Asyl angesucht, im heurigen Jahr kamen bisher noch einmal 16.000 Asylanträge hinzu. Derzeit gibt es einen Stand von mehr als 50.000 unerledigten Asylverfahren. Im Ranking jener Ressorts, die zusätzliche Mittel zugesprochen bekommen, ist das Außenministerium relativ gesehen vorn dabei. Während die Budgetaufstockung im Verteidigungsministerium 30 Prozent ausmacht, wird das Budget des Außenministeriums um fast 34 Prozent aufgestockt. Das relativiert sich allerdings, wenn man sich die Gesamtbudgets anschaut: Das Innenministerium ist für 2016 mit drei Milliarden veranschlagt, das Verteidigungsministerium mit knapp zwei Milliarden, das Außenministerium mit etwa 430 Millionen Euro gesamt. Zum budgetären Rahmen passt auch der zeitliche: Am 26. April – zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl – ist neben der Präsentation des Finanzrahmens ein Asyl- und Arbeitsmarktgipfel geplant. Arbeiterkammerpräsident Rudolf Kaske erinnerte am Freitag an das Papier der Sozialpartner, wonach Asylwerber nach sechs Monaten eine Beschäftigung annehmen dürfen sollen, wenn sich für eine freie Stelle kein EWR-Bürger bewirbt. Allerdings scheint die Regierung derzeit nicht gewillt zu sein, den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge aufzumachen. Das sei in der aktuellen Situation das falsche Signal, hieß es dazu unisono aus den Büros von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ). Mit aktueller Situation ist die hohe Arbeitslosigkeit gemeint. Anders verfährt Deutschland. Obwohl schon jetzt liberaler als Österreich, will Berlin auch auf die Vorrangprüfung verzichten. Damit dürfen Asylwerber auch arbeiten, wenn die freie Stelle von einem EWR-Bürger begehrt wird. Kaske spricht sich für eine behutsame Vorgangsweise bei der Joböffnung für Flüchtlinge aus. Man wolle die Arbeitslosen nicht in die Hände der Rechtspopulisten treiben, sagte er im Klub der Wirtschaftspublizisten. Zudem hält er die rasche Durchführung von Asylverfahren und die Intensivierung von Deutschkursen für vordringlich. Keine Zustimmung gibt es von der Arbeiterkammer zum burgenländischen Vorstoß, osteuropäischen Arbeitskräften in Bereichen wie dem Bau den Zugang zu verwehren. Wir bekennen uns zur Entsendung, erklärte Kaske.
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In Zusammenarbeit mit der Designagentur Rosebud setzt Jullien das Leitmotiv des MQ "Kultur hat viele Gesichter" fort. Wien – Die Illustrationen des französischen Grafikers, Illustrators, Videokünstlers und Fotografen Jean Jullien stehen bei der neuen Werbekampagne des Museumsquartiers im Mittelpunkt. Jullien wurde weltweit bekannt, als er in der Nacht der Pariser Terroranschläge zum Pinsel griff, um seine Trauer auszudrücken – mit einem zum Eiffelturm umgestalteten Peace-Zeichen. In Zusammenarbeit mit der Designagentur Rosebud setzt Jullien das Leitmotiv des MQ Kultur hat viele Gesichter fort. Die neue Kampagne ist ab sofort im MQ sowie ab 28. April in ganz Wien zu sehen. (red, 18.4.2016) MQ/Konzept & Design: Rosebud, Illustrationen: Jean Jullien
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Seit der Finanzkrise wurden keine Probleme gelöst, sondern diese mit neuen Schulden nur vergrößert, meint Daniel Stelter. STANDARD: Sie widmen den globalen Schulden ein neues Buch. Welche Schlüsse ziehen Sie? Stelter: Wir reden zwar seit der Finanzkrise über Schuldenabbau, allerdings hat die Welt heute mehr Schulden angehäuft als 2008 – mit wenigen Ausnahmen wie Deutschland. Wichtig ist dabei die Gesamtbetrachtung von Staaten, Haushalten und Unternehmen. Schon die Krise 2008 wurde durch hohe Schulden ausgelöst. Wir haben nichts anderes gemacht, als die Krise mit noch mehr Schulden und billigem Geld zu bekämpfen. Jetzt sind wir in einer Abwärtsspirale gefangen, in der wir immer mehr billiges Geld zur Verfügung stellen müssen, um die Illusion der Bedienung der bestehenden Schulden aufrechtzuerhalten. STANDARD: Wie kommt man aus der Spirale heraus? Stelter: Der große Schuldenturm wackelt, und die Notenbanken versuchen, unten immer mehr Zement ins Fundament zu pumpen, um den Turm vor dem Einsturz zu bewahren. Gleichzeitig werden neue Stockwerke auf den Turm draufgesetzt. Weil wir heute tiefe Zinsen haben, werden wir morgen noch tiefere Zinsen benötigen, sonst würde alles explodieren. Daher diskutieren wir nicht nur Nullzins, sondern Negativzinsen – auch auf privaten Konten – sowie Bargeldbeschränkungen. Die dienen nur vordergründig der Kriminalitätsbekämpfung, in Wahrheit sollen sie den Negativzins leichter durchsetzbar machen. STANDARD: Wohin führt das? Stelter: Irgendwann wird das nicht mehr funktionieren, und dann werden drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um mit den Schulden umzugehen. Eine klassische Maßnahme wäre die direkte Finanzierung von Staaten und Bürgern durch die Notenbanken. Statt die Banken mit Liquidität zu retten, könnte man genauso gut sagen: Zahlt jedem Bürger der Eurozone 10.000 Euro aus. Da kommt man dann auch auf drei Billionen Euro. STANDARD: Und wie wirkt sich das auf die Konjunktur aus? Stelter: Die hohen Schulden erdrücken die wirtschaftliche Aktivität, daher ist der Aufschwung seit der Lehman-Pleite so schwach. Auch China kann nach dem gewaltigen Schuldenboom nicht mehr. Ich spreche deshalb in meinem Buch von der Eiszeit. STANDARD: Die USA schafften mit dieser Politik wieder Wachstum. Stelter: Vordergründig stimmt das. Der entscheidende Unterschied ist, dass die Amerikaner ihre Banken konsequent saniert haben, was man in Europa verabsäumt hat. Doch die US-Wirtschaft ist auch nicht gesund. Aufgrund der neuen Rezession wird die Notenbank Fed die jüngste Kehrtwende bei den Zinsen korrigieren müssen. Der Aufschwung ist so schwach wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Arbeitslosenzahlen sind irreführend, denn die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung ist drastisch zurückgegangen. Es melden sich weniger arbeitslos, weil sie keine Hoffnung auf einen Job haben. STANDARD: Wie sehen Sie China? Stelter: China hat seit der Finanzkrise einen massiven Kreditboom initiiert. Die Verschuldung ist von sieben Billionen auf über 28 Billionen Dollar explodiert. Die Wirtschaft ist in der Zeit aber nur um fünf Billionen Dollar gewachsen. Wann immer so viel billiges Geld zur Verfügung steht, werden falsche Investitionen getätigt. Man baut Städte, in denen keiner wohnt, und Fabrikskapazitäten, die keiner braucht. Die Fehlinvestitionen Chinas werden auf sechs Billionen Dollar geschätzt. STANDARD: Wie werden die Staaten auf die Entwicklung reagieren? Stelter: Das heißt schwächeres Wachstum, häufigere Rezessionen und größere Volatilität an den Finanzmärkten. Ich rechne mit einem japanischen Szenario und damit verbunden immer drastischeren Interventionen der Politik wie eben mit Helikoptergeld. Es wird darum gehen, wer seine Währung am schnellsten schwächt. Das geht in Richtung eines Währungskriegs. Wir haben uns in den sieben Jahren seit Ausbruch der Finanzkrise mit Schmerzmitteln ein bisschen aufgeputscht, aber die Probleme nicht bereinigt, sondern nur vergrößert. Daher werden auf sieben magere Jahre sieben weitere magere Jahre folgen. In Europa wird es besonders schwierig, die Spannungen sozial durchzuhalten. STANDARD: Mit welchen Schritten könnte die Verschuldung realistischerweise gesenkt werden? Stelter: Ich denke, dass die Notenbanken auf ihre Forderungen verzichten werden. Das wird ernsthaft diskutiert. Auf diese Weise kann man das Staatsschuldenproblem und das Kapitalproblem der Banken lösen. Besonders Japan bereitet aus meiner Sicht diesen Schritt vor. Das würde nicht ohne Folgen bleiben. Es könnte sein, dass die Menschen wegen Schuldenannullierung und Helikoptergeld das Vertrauen in das Geld verlieren. Dann verliert es sehr schnell an Wert, und es kehrt sich die deflationäre Eiszeit in Hyperinflation um.
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Sozialministerium: Großteil der Arbeitsplätze gerettet – Hundstorfer: "Finales Ende" einer vor vier Jahren eingeleiteten Entwicklung – Abverkauf bereits begonnen, Märkte Ende Oktober leer. Wien/Klosterneuburg – Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) will bei der vor dem Aus stehenden Heimwerkerkette bauMax einen Sozialplan sowie eine Arbeitsstiftung durchsetzen. Wir sind mitten in Verhandlungen, sagte Gewerkschafter Peter Stattmann am Dienstag zur APA. Unterschriftsreif muss der Sozialplan noch im September sein, noch vor den ersten Kündigungen. Alles andere hat wenig Sinn, so Stattmann. Der Sozialplan samt Stiftung für Umschulungen soll österreichweit für alle vom bauMax-Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter gelten, erklärte der Gewerkschafter. Wie viele das sein werden, könne noch nicht gesagt werden und sei davon abhängig, ob noch weitere Standorte einen Käufer finden. Das Sozialministerium betonte in der Aussendung zu den Arbeitslosenzahlen für August, dass bei bauMax durch die Übernahme ein Großteil der Arbeitsplätze gerettet worden sei. Für jene Mitarbeiter, die letzten Endes tatsächlich ihren Arbeitsplatz verlieren, stehen die umfassenden Instrumente des Arbeitsmarktservices zur Verfügung, um durch frühzeitige Unterstützung den Übergang in eine neue Stelle möglichst kurz zu halten. Vor Journalisten sprach Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Dienstag vom finalen Ende einer vor vier Jahren eingeleiteten Entwicklung. Auch er bezeichnete die 1.100 im Frühwarnsystem des AMS gemeldeten bauMax-Mitarbeiter als Maximalzahl. Massiv betroffen sei jedenfalls die Zentrale, auch das Zentrallager sei ein Thema. Wie viele Kündigungen es am Ende tatsächlich sein könnten, wollte er nicht abschätzen. Ich tue nicht Kaffeesud lesen, so Hundstorfer vor dem Ministerrat im Parlament. Unterdessen hat bereits der Abverkauf in den gelb-roten bauMax-Filialen begonnen. Ende Oktober sollen die Märkte komplett ausgeräumt sein. Obi wolle, so heißt es in der Presse, leere Regale. Dafür wurde laut Insidern ein externer Dienstleister an Bord geholt. Kundenbestellungen sind nicht mehr möglich, die Aufträge vom vergangenen Freitag wurden storniert. Laut Salzburger Nachrichten (Dienstagsausgabe) gibt es für Einkäufe mit der bauMax-Kundenkarte keine Rabatte mehr, bisherige Ansprüche würden als Gutscheine ausgezahlt. Der deutsche Konkurrent Obi übernimmt in Österreich gemeinsam mit dem Fachmarkt-Betreiber Supernova wie berichtet 49 von 65 bauMax-Filialen. In Tschechien, der Slowakei und in Slowenien gehen rund die Hälfte der 40 verbliebenen Auslandsstandorte an die Deutschen. In Tschechien, wo Obi nur fünf von 24 Märkten übernimmt, sind die restlichen Filialen laut Krone an eine polnische Heimwerker-Gruppe verkauft worden. In Österreich wurden vorsorglich 1.100 von den hierzulande mehr als 3.600 Mitarbeitern beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet. Kündigungen dürfen im Normalfall erst 30 Tage später ausgesprochen werden. Dem Vernehmen nach hat bauMax beim AMS aber einen Antrag gestellt, um diese Frist zu verringern.
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Wahlsiegerin will vorerst Vertrauensperson für Präsidentschaftswahl nominieren. Naypyidaw/Rangun – Die Verhandlungen sind vorerst gescheitert – und auf eine Konfrontation mit dem mächtigen Militär will es Aung San Suu Kyi, Siegerin der Parlamentswahlen in Burma, nicht ankommen lassen. Wie mehrere burmesische Medien zuletzt unter Berufung auf Quellen in ihrer Nationalliga für Demokratie (NLD) berichten, will die Friedensnobelpreisträgerin in der nächsten burmesischen Regierung nicht mehr Präsidentin, sondern Außenministerin werden. Eigentlich hatte sie nach ihrem Wahlsieg versucht, mit der Armee über einen Aufstieg ins höchste Staatsamt zu verhandeln. Diese beharrte aber darauf, einen Passus in der Verfassung beizubehalten, der Suu Kyi wegen der britischen Staatsbürgerschaft ihrer beiden Söhne den Weg ins Amt versperrt. Während zahlreiche Abgeordnete in ihrer Partei auf eine Konfrontation mit dem Militär drängten und einen parlamentarischen Anlauf zur Änderung der Verfassung unternehmen wollten, hat sich Suu Kyi offenbar – zumindest vorerst – für die einfachere Lösung entschieden: Eine Vertrauensperson soll bei der – jüngst auf den 10. März vorgezogenen – Wahl für die Präsidentschaft nominiert werden. Konkrete Namen waren vorerst nicht zu erfahren, Beobachter gehen von einem kleinen Personenkreis aus. Wie es heißt, sucht Suu Kyi jemanden, der zu alt ist, um ihr nicht in Sachen Macht gefährlich werden zu können, der aber in der Partei fest genug verankert ist, um akzeptabel zu sein. Suu Kyi hatte vor der Wahl versprochen, ein Amt anstreben zu wollen, das über jenem des Präsidenten steht, wenn sie selbst nicht die Staatsführung übernehmen könne. Das könnte ihr als eine Art Super-Außenministerin gelingen. Dem Plan nach würde sie dabei nicht nur viele Repräsentationsaufgaben im Ausland übernehmen, sondern etwa auch an Sitzungen des vom Militär kontrollierten Verteidigungs- und Sicherheitsrats teilnehmen. Dass Suu Kyi offenbar die direkte Konfrontation mit den Generälen vorerst vermeiden wollte, hat auch machtpolitische Gründe: Das Militär kontrolliert laut Verfassung noch immer 25 Prozent aller Sitze im Parlament und hat damit eine Sperrminorität gegen Änderungen der Verfassung. Ein Änderungsplan hätte also wenig Chancen gehabt. Zudem braucht sie das Wohlwollen der Armee, die noch immer Innen- und Verteidigungsministerium kontrolliert: Erst kürzlich hat sie einen neuen Friedensplan für die ethnischen Konflikte angekündigt. Ein Deal mit dem Militär hätte diesem laut Gerüchten Posten in Regionalregierungen zugeschanzt und Gespräche so erschwert.
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US-Regisseur und andere erinnern in New York an Opfer von Polizeigewalt. New York – Der US-Filmemacher Quentin Tarantino hat an einer Demonstration für eine Polizei- und Justizreform teilgenommen. Der Regisseur von Filmen wie Pulp Fiction und Django Unchained erinnerte am Donnerstag auf dem Times Square in New York zusammen mit Autoren, Geistlichen, Intellektuellen und Schauspielern an Opfer von Polizeigewalt. Bei der Protestaktion wurden die Namen von 250 Männern, Frauen und Kindern vorgelesen, die seit den 90er Jahren durch Polizisten getötet wurden. Unter den von Tarantino verlesenen Namen war der des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown, der im August 2014 in Ferguson von einem Polizisten erschossen wurde und dessen Tod landesweite Proteste auslöste. Tarantino verlas auch den des zwölfjährigen Schwarzen Tamir Rice, der im November 2014 in Cleveland mit einer Spielzeugpistole hantierte und durch Polizeikugeln getötet wurde. Rund 40 Familien, die einen Angehörigen durch Polizeigewalt verloren haben, waren aus dem ganzen Land angereist, um an der Demonstration teilzunehmen. Diese fand im Rahmen von dreitägigen Protestaktionen in New York statt, bei denen ein Ende von Polizeigewalt und die Reform des Justizsektors gefordert wird.
| 2International
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"Russischer Präsident will mir Staatsbürgerschaft verleihen". Rom – Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi träumt von der russischen Staatsbürgerschaft. Der von unzähligen Justizproblemen belastete und zuletzt auch politisch auf Talfahrt befindliche Medienzar würde am liebsten nach Moskau zu seinem Freund, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, ziehen. Putin sei bereit, ihm die Staatsbürgerschaft zu verleihen und ihm den Posten des Wirtschaftsministers anzubieten, berichtete Berlusconi im Gespräch mit seinen Verbündeten nach Angaben der Tageszeitung La Stampa. Hier in Italien werde ich als Krimineller betrachtet. In Russland sind sie bereit, mir goldene Brücken zu bauen, damit ich dorthin ziehe, so der 78-jährige Medienzar. Die engen Beziehungen zwischen Berlusconi und Russland hatten während der Amtszeit des Medienunternehmers als Premier immer wieder Kritik in italienischen Oppositionskreisen ausgelöst.
| 2International
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Nur noch Wayne Gretzky und Gordie Howe haben öfter getroffen als 44-jährige tschechische Legende – Zwei Assists von Raffl. Philadelphia – Die Schlagzeilen gehörten einmal mehr Jaromir Jagr. Fünf Tage nach seinem 44. Geburtstag überholte die tschechische Eishockey-Ikone beim 3:1 seiner Florida Panther gegen die Winnipeg Jets durch seine NHL-Tore Nummer 741 und 742 Brett Hull und rückte auf Rang drei der Allzeit-Torschützenliste vor. Mehr Treffer als Jagr, aktuell der älteste Spieler in der besten Liga der Welt, haben nur der legendären Wayne Gretzky (894 Tore) und Gordie Howe (801) erzielt. Auch für Michael Raffl lief es am Samstag gut. Beim 5:4 nach Verlängerung seiner Philadelphia Flyers bei den Toronto Maple Leafs von Michael Grabner wurden ihm zwei Assistpunkte gut geschrieben. Sein Kärntner Landsmann ging leer aus. Raffl war an der Entstehung des 2:1 beteiligt und bereitete das 4:4 vor. Er hält jetzt bei neun Saison-Assists. Für die Entscheidung in der Overtime sorgte Verteidiger Shayne Gostisbehere. Die Flyers sind in der Eastern Conference mit drei Punkten Rückstand auf Rang acht nach wie vor im Rennen um den Play-off-Einzug. Toronto ist 13 Zähler hinter Philadelphia als Schlusslicht dagegen chancenlos. (sid/APA/red, 21.2 2016) Ergebnisse vom Samstag: Toronto Maple Leafs (mit Grabner) – Philadelphia Flyers (Raffl mit 2 Assists) 4:5 n.V., Nashville Predators – Los Angeles Kings 1:2 n.V., Pittsburgh Penguins – Tampa Bay Lightning 2:4, Ottawa Senators – Detroit Red Wings 3:2 n.P., Florida Panthers – Winnipeg Jets 3:1, Dallas Stars – Boston Bruins 3:7, Arizona Coyotes – St. Louis Blues 4:6, Washington Capitals – New Jersey Devils 4:3, Edmonton Oilers – Colorado Avalanche 2:3
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David Alaba verkündet: "I bin a kika!" – Um ein frecheres Image zu kreieren, wurde der Fußballer David Alaba als Markenbotschafter engagiert. Wien – Nachdem die Zusammenlegung des Werbeauftritts von kika und Leiner im Vorjahr nach kurzer Zeit wieder aufgehoben wurde, will kika mit einer neuen Markenstrategie nun eine breitere, jüngere Zielgruppe ansprechen. Um ein frecheres Image zu kreieren, wurde der Fußballer David Alaba als Markenbotschafter engagiert. Der seit November aktive Online-Shop soll weiter ausgebaut werden. Neben TV-Spots – die unter der Leitung des deutschen Regisseurs Matthias Bierer kreiert werden – die auf allen reichweitenstarken österreichischen Sendern zu sehen sind, findet sich das Motiv der Identifikation und Zugehörigkeit zu kika auch in den Hörfunk-Spots mit David Alaba wieder. In der Außenwerbung, in Prospekten, Flyern und der neuen Kundenkarte, sowie in der Kommunikation in den 32 Filialen kommt das Grundmotiv mit David Alaba ebenfalls zum Einsatz, unterstützt von dem Slogan I bin a kika!. Der Marktanteil von kika/Leiner liegt bei 24 Prozent, die Lutz-Gruppe als größter Konkurrent hält etwa ein Drittel. Zurzeit werden in Österreich 32 kika und 18 Leiner Filialen betrieben, die Marke kika ist mit 21 Möbelhäusern auch in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Rumänien präsent.
| 6Etat
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23-Jähriger brach laut Polizei in Appartement ein. Dallas (Texas) – Basketball-Profi Bryce Dejean-Jones ist tot. Der 23-Jährige von den New Orleans Pelicans aus der National Basketball Association (NBA) wurde am Samstag (Ortszeit) in Dallas erschossen. Wie die Polizei mitteilte, war Dejean-Jones in ein Appartement eingebrochen und wurde dabei vom Eigentümer getötet. Sein Agent teilte mit, dass der Spielmacher in Dallas war, um seine Freundin zu besuchen und den ersten Geburtstag der gemeinsamen Tochter zu feiern. Dejean-Jones sei jedoch zuvor noch nie in dem neuen Appartement gewesen und habe sich daher in der Etage geirrt. Der Profi hatte gerade seine erste NBA-Saison absolviert. Aufgrund eines Handgelenk-Bruchs war die Saison für ihn bereits im Februar nach 14 Partien beendet gewesen.
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Nachbar bemerkte Verwesungsgeruch – Polizei spricht von natürlichem Todesfall. Bad Leonfelden – Ein 62-Jähriger ist in Bad Leonfelden im oberösterreichischen Mühlviertel offenbar wochenlang tot in seiner Wohnung gelegen. Erst als sein Nachbar Verwesungsgeruch bemerkte und Alarm schlug, wurde die Leiche gefunden. Die Polizei bestätigte eine entsprechende Meldung der Kronen Zeitung vom Donnerstag. Den Angaben zufolge ist der Mann eines natürlichen Todes gestorben. Wie lang er unentdeckt blieb, war unklar.
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Nach dem Mord an einer schwangeren jungen Frau in Vorarlberg steht ihr Ex-Freund unter Verdacht. Bregenz/Vaduz – Kurz nach dem Auffinden einer weiblichen Leiche bei einem Wohnungsbrand in Frastanz, Bezirk Feldkirch am Mittwochmorgen stand fest, dass die junge Frau, die ein Baby erwartete, getötet worden war. Die Obduktion ergab, dass die 28-Jährige erwürgt wurde. Anschließend versuchte der Täter die Frau anzuzünden, teilte die Kriminalpolizei Donnerstagnachmittag mit. Dringend der Tat verdächtig ist der Ex-Freund der Frau. Der 26-Jährige wurde am Mittwoch in Liechtenstein verhaftet, wo er seit neun Jahren wohnt. Er machte von seinem Recht, die Aussage zu verweigern, Gebrauch. Einer verkürzten Auslieferungsfrist stimmte er nicht zu. Wann der Mann, Staatsbürger der Dominikanischen Republik, von Liechtenstein nach Vorarlberg ausgeliefert wird, steht noch nicht fest. Der Tatverdächtige dürfte der Vater des ungeborenen Kindes gewesen sein, vermutet die Kriminalpolizei und geht von einer Beziehungstat aus.
| 1Panorama
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Unternehmen benennt sich in Hyperloop One um, um Verwechslungen mit Konkurrenz zu verhindern. Der Hochgeschwindigkeitszug Hyperloop macht den nächsten Schritt zur Realisierung. Am Mittwoch wird der Antrieb der 2013 von Tesla-Gründer Elon Musk vorgestellten Transporttechnologie öffentlich in der Wüste von Nevada getestet. Bis Jahresende will man einen Volltest des Systems durchführen, bei dem Personen in Transportkapseln durch eine Vakuumröhre geschossen werden. Dazu ist man laut Reuters kurz vor Abschluss der nächsten Finanzierungsrunde in der Höhe von 80 Millionen US-Dollar. Nach Angaben des Unternehmens erreichte man bei bisherigen Tests etwa 643 km/h. Die Hyperloop-Kapseln sollen letztendlich bis zu 1.200 km/h schnell werden. Zunächst will man Passagiere damit befördern, in weiterer Zukunft sollen auch Waren damit transportiert werden. Auch Häfen mit Unterwasser-Hyperloops sind denkbar, die Waren von Frachtschiffen an Land transportieren. Gleichzeitig änderte das Unternehmen Hyperloop Technologies seinen Namen in Hyperloop One um Verwechslungen mit dem Konkurrenzunternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) zu verhindern. Mit einem nun gestarteten Wettbewerb will man erste Standorte und Einsatzszenarien für den Hochgeschwindigkeitszug finden. Auch testet das Unternehmen, ob es geeignete Strecken in Finnland, Norwegen und zwischen Los Angeles und den Häfen von Long Beach gibt. HTT wiederum hat im vergangenen Jahr Gespräche mit der slowakischen Regierung aufgenommen, um den Bau einer Strecke zwischen Wien, Bratislava und Budapest zu sondieren.
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Erlöse um acht Prozent geschrumpft. Der Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) muss im letzten Quartal vor seiner Aufspaltung weitere Abstriche bei Umsatz und Gewinn verkraften. Von Mai bis Juli fiel der Überschuss um 13 Prozent verglichen mit dem Vorjahreswert auf 0,9 Milliarden Dollar (0,8 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Erlöse schrumpften um acht Prozent auf 25,3 Milliarden Dollar. Obwohl der Quartalsgewinn die Markterwartungen übertraf, fiel die Aktie nachbörslich zunächst um über zwei Prozent. Anleger hatten sich einen besseren Geschäftsausblick erhofft. HP spaltet sich zum 1. November auf. Das Geschäft mit PCs und Druckern wird von den Dienstleistungen für Unternehmen abgetrennt, um den einzelnen Sparten zu mehr Wachstum zu verhelfen.
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Ankara fürchtet Ausweitung des Kurden-Gebietes. Istanbul – Die Türkei droht mit einem erneuten Artilleriebeschuss auf kurdische Verbände in Syrien. Es gebe Hinweise darauf, dass die Kurden die strategisch wichtige Stadt Manbij in Nord-Syrien einnehmen wollten, berichtete die Zeitung Hürriyet am Donnerstag unter Berufung auf türkische Militärkreise. Sollte ein solcher Angriff beginnen, werde die Artillerie das Feuer eröffnen. Die Rolle der syrischen Kurden ist ein wichtiges Streitthema zwischen der Türkei und den USA beim derzeitigen Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Washington. Schon im Februar hatten türkische Panzerhaubitzen von der türkischen Seite der Grenze aus syrisches Gebiet unter Beschuss genommen. Das Bombardement galt Kämpfern der Volksverteidigungseinheiten (YPG), der Miliz der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD). Die PYD hat im Laufe des Syrien-Konflikts zwei Gebietsstreifen entlang der türkischen Grenze erobert und dort eine kurdische Autonomie ausgerufen. Ankara befürchtet, dass die PYD die beiden Gebiete vereinen und einen Kurdenstaat gründen will. Die Stadt Manbij liegt zwischen den beiden Gebieten. Die Türkei betrachtet die PYD und die YPG als Terrororganisationen, weil sie syrische Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sind. Dagegen unterstützen die USA die syrischen Kurden als wichtige Verbündete im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS), der weite Teile Syriens beherrscht und auch Manbij unter seiner Kontrolle hat. Laut türkischen Medienberichten haben US-Kampfflugzeuge in den vergangenen Tagen mehrmals Ziele in der Umgebung von Manbij angegriffen.
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Justizminister Ziobro will gegen Gerichtsurteil in Berufung gehen. Warschau – Polen will das Auslieferungsverfahren gegen den Regisseur Roman Polanski an die USA wieder aufrollen. Justizminister Zbigniew Ziobro kündigte am Dienstag im polnischen Rundfunk an, dass er gegen ein Urteil eines Gerichts in Krakau, das die Auslieferung im vergangenen November abgelehnt hatte, vor dem Obersten Gericht in Berufung gehen werde. Der Oscar-Preisträger Polanski ist polnischer und französischer Staatsbürger, er lebt in Frankreich. Die US-Justiz wirft dem inzwischen 82-Jährigen vor, 1977 in Kalifornien die damals 13-jährige Samantha Geimer vergewaltigt zu haben. Polanski bekannte sich damals wegen Sex mit einer Minderjährigen schuldig und saß dafür zunächst 42 Tage im Gefängnis, bevor er auf Kaution frei kam. Vor der Urteilsverkündung floh der Filmemacher nach Europa. Er kehrte seitdem nicht mehr in die USA zurück, weil er fürchtete, dass die Strafe trotz einer Übereinkunft mit der Staatsanwaltschaft höher als vereinbart ausfallen würde. Vor einigen Jahren waren die US-Justizbehörden in der Schweiz mit einem Auslieferungsantrag gescheitert. Zwar nahmen die Schweizer Behörden Polanski auf US-Anweisung 2009 in Zürich fest und stellten ihn in seinem Chalet in Gstaad unter Hausarrest. Nach zehn Monaten wurde Polanski aber wegen Unklarheiten im Auslieferungsgesuch wieder freigelassen. Minister Ziobro, der die Entscheidung der polnischen Justiz offiziell an die US-Behörden übermitteln muss, hatte sich in der Vergangenheit bereits für eine Auslieferung Polanskis ausgesprochen. Ziobro gehört der konservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) an.
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93-jähriger Bandleader war seit längerem krank. München – Der Swing-Musiker und Klarinettist Hugo Strasser ist tot. Er sei am Donnerstag nach längerer Krankheit im Alter von 93 Jahren zu Hause gestorben, bestätigte Max Greger junior am Abend der Deutschen Presse-Agentur – er war ebenso wie sein erst im vergangenen August gestorbener Vater Max Greger zusammen mit Strasser auf der Bühne gestanden. Er habe Strasser noch am Tage besucht, sagte Greger. Im Moment finde ich gar keine Worte. Am 7. April wäre Strasser 94 Jahre alt geworden. Strasser war ebenso wie Max Greger bis zuletzt auf der Bühne gestanden. Ich möchte so lange weitermachen, wie mich der Herrgott lässt, sagte er noch vor gut einem Jahr anlässlich seines 60. Bühnenjubiläums bei einem Auftritt im Deutschen Theater in München. Mit Bestürzung hatte er im Sommer auf den Tod seines langjährigen Weggefährten Max Greger reagiert – und bei dessen Beerdigung gespielt. Er habe nicht geglaubt, dass er als Letzter übrig bleiben werde, sagte Strasser damals. Strasser, Greger und Paul Kuhn waren mehr als zehn Jahre als Swing-Legenden unterwegs gewesen. Strasser, geboren 1922 in München-Schwabing, spielte nach dem Zweiten Weltkrieg Swing und Jazz in amerikanischen Clubs. 1955 bildete Strasser sein erstes eigenes Tanzorchester. Mit seinen Platten erreichte er Millionenauflagen. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit zwei Goldenen Schallplatten, dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Goldenen Tanzschuh – Tanzmusik begeisterte ihn von Anfang an am meisten. Mit 65 Jahren gründete er das edle Quintett Hot-Five.
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Stellt Sicherheit in Frage, sieht aber steigende Bedeutung für Assistenzsysteme. Porsche-Chef Matthias Müller sieht die Visionen des selbstfahrenden Autos skeptisch. Das autonome Fahren stellt für mich einen Hype dar, der durch nichts zu rechtfertigen ist, sagte Müller vor der weltgrößten Automesse IAA in Frankfurt der Zeitschrift Auto Motor und Sport. Ich frage mich immer, wie ein Programmierer mit seiner Arbeit entscheiden können soll, ob ein autonom fahrendes Auto im Zweifelsfall nach rechts in den Lkw schießt oder nach links in einen Kleinwagen, wird der Manager in dem Magazin zitiert. Anders verhalte es sich mit Assistenzsystemen, die in den Porsche-Modellen eine immer größere Rolle spielen sollen. Assistenzsysteme werden immer wichtiger werden. Wir können uns auch generell der Domäne der Smart Mobility nicht verschließen, sagte Müller.
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Reaktion auf japanische Opfer bei Anschlägen. Tokio – Vor dem Hintergrund von Attacken auf japanische Bürger im Ausland und angesichts von Anschlägen weltweit will Japan der Gefahr mit einer neuen Anti-Terror-Einheit zur Informationsbeschaffung begegnen. Wir werden die vollen Maßnahmen ergreifen, um Terrorismus zu verhindern und japanische Staatsbürger vor Schaden zu bewahren, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Montag in Tokio. Die Einheit soll bereits am Dienstag ihre Arbeit aufnehmen. In Tokio werden rund 20 Mitarbeiter stationiert sein, 20 weitere an japanischen Vertretungen in aller Welt. Über viele Jahre hinweg war Japan vom internationalen Extremismus weitgehend verschont geblieben. Zuletzt hatte es jedoch mehrere Vorfälle mit japanischen Opfern gegeben. 2013 wurden zehn Japaner bei einer Geiselnahme in Algerien getötet, in diesem Jahr wurden zwei Japaner enthauptet. Zu der Tat bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Regierung in Tokio hatte den Start der Anti-Terror-Einheit ursprünglich für April 2016 vorgesehen, den Termin aber angesichts von Anschlägen wie in Paris im November vorgezogen, wie ein japanischer Diplomat sagte. Die Einheit soll sich auf vier geografische Gebiete konzentrieren: Südostasien, Südasien, den Nahen Osten sowie Nord- und Westafrika. Den Regierungsangaben zufolge will Japan dabei eng mit den USA und anderen Ländern zusammenarbeiten, um Terrorakte zu verhindern. Japan will vor dem G7-Gipfel im Mai und den Olympischen Sommerspielen 2020 auch zeigen, dass entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
| 2International
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Sehenswerter Last-Minute-Treffer von Standfest für den WAC. Vorarlberger bleiben im Abstiegskampf. Altach – Der SCR Altach hat nach einem 1:1 (0:0) am Samstagabend im Heimspiel gegen den WAC den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga noch nicht sicher. Allerdings beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Grödig, das in Ried 0:2 verlor, zwei Runden vor Schluss sechs Zähler. Die Gäste aus Wolfsberg, denen in letzter Minute noch der Ausgleich gelang, sind weiter Tabellensechster. Altach schien nach dem Führungstreffer von Cesar Ortiz, der in der 63. Minute nach einem Eckball von Emanuel Schreiner per Kopf die verdiente Führung für die Vorarlberger besorgt hatte, das Abstiegsgespenst endgültig vertrieben zu haben. Doch in der 94. Minute krönte WAC-Außenverteidiger Joachim Standfest seine Leistung mit einem direkt verwandelten Freistoß ins lange Eck zum 1:1-Endstand. Die Gastgeber waren von Beginn an vor 4.537 Zuschauern die spielbestimmende Mannschaft, ließen jedoch in der ersten Hälfte Chancen in Hülle und Fülle aus. Vor allem Boris Prokopic wollte es in seinem 100. Bundesliga-Match wissen, setzte aber einen Kopfball am langen Eck vorbei (22.) und jagte einen Schuss in die Wolken (29.). Die beste Altach-Möglichkeit in den ersten 45 Minuten hatte Lukas Jäger, dessen Schuss in der 36. Minute die Querlatte streifte. Der WAC war dagegen vor der Pause nur einmal gefährlich, als Manuel Weber nach einer Flanke von Joachim Standfest völlig frei zum Kopfball kam, aber sein Ziel verfehlte. Auch nach dem Wechsel bestimmte Altach zunächst weiterhin die Partie. Der WAC verdankte es Alexander Kofler, dass es nach einer Stunde noch immer 0:0 stand, da sich der Schlussmann bei einem Netzer-Schuss mit einer Parade auszeichnete (62.). Beim anschließenden Eckball war allerdings Kofler machtlos, da Ortiz völlig unbedrängt zum Kopfball kam und den Ball ins lange Eck beförderte. Die erste Ausgleichsmöglichkeit für den WAC ließ erneut Weber aus, der nach einem Eckball genau auf den zentral stehenden Altach-Torhüter Andreas Lukse köpfelte (76.). In der Schlussphase, als die Gäste auf das 1:1 drängten, hatte Standfest zunächst zweimal Pech. Zuerst wurde ein Distanzschuss des Außenverteidigers, der genau gepasst hätte, im letzten Moment noch geblockt und in den Corner befördert. Gleich im Anschluss zischte eine weitere Granate von Standfest knapp am langen Eck vorbei (90.). In der Nachspielzeit wurde es dann hektisch: WAC-Innenverteidiger Michael Sollbauer wurde nach einem harten Zweikampf mit Ortiz, der mit Gelb davonkam, überraschend ausgeschlossen. Doch auch nach diesem Schock steckte der WAC nicht auf und durfte in der Schlussminute noch über den Ausgleichstreffer durch den Freistoß von Standfest, bei dem sich Altach-Schlussmann Lukse verschätzte, jubeln. (APA, 7.5.2016) Bundesliga (34. Runde): SCR Altach – Wolfsberger AC 1:1 (0:0)Altach, Cashpoint-Arena, 4.537 Zuschauer, SR Eisner. Tore: 1:0 (63.) Ortiz1:1 (94.) Standfest (Freistoß) Altach: Lukse – Zech, Ortiz, Zwischenbrugger – Jäger – Salomon (82. Pöllhuber), Netzer, Prokopic, Schreiner (68. Galvao) – Aigner, Harrer (55. Seeger) WAC: Kofler – Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Palla (58. Baldauf) – Zündel, Weber (78. Wernitznig), Tschernegg, Schmerböck – Silvio, Ouedraogo (69. Hellquist) Rote Karte: Sollbauer (93./Foul) Gelbe Karten: Prokopic, Aigner, Zech, Ortiz bzw. Ouedraogo
| 4Sport
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Machthaber ordnet nach Beschluss schärferer UN-Sanktionen die Vorbereitung zum sofortigen Einsatz an. Pjöngjang/Washington – Nordkorea hat laut einem Medienbericht angeordnet, das Atomwaffenarsenal zum sofortigen Einsatz bereitzumachen. Machthaber Kim Jong-un habe den Befehl dazu am Freitag erteilt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA. Das Militär bereite sich auf Präventivschläge vor, weil die Feinde das Überleben des Staates bedrohen würden, sagte Kim demnach. Die Lage sei sehr heikel. Bei der Inspektion einer Raketeneinheit erklärte Kim, Nordkorea müsse sein Atomwaffenarsenal hinsichtlich der Zahl und der Qualität ausbauen. Die Armee müsse jederzeit bereit sein, unsere nuklearen Sprengköpfe einzusetzen. Er sprach von einer extremen Zeit, in der die Amerikaner anderen Ländern Krieg und Katastrophen aufzwingen. Die Verschärfung der Rhetorik ist einerseits als Reaktion auf die jüngsten UN-Sanktionen gegen Nordkorea zu verstehen, die seinen internationalen Handlungsspielraum drastisch einschränken sollen. Zugleich fällt sie in eine Zeit des Jahres, in der die Spannungen traditionell steigen: Am Wochenende beginnen die jährlichen mehrwöchigen Großmanöver der US-Armee mit Südkorea, die die USA und Südkorea als Symbol der Abschreckung verstehen, Nordkorea aber als Vorbereitung für einen Krieg. Am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat die Resolution verabschiedet, die die nach dem jüngsten Atom- und einem Raketentest die bisher schärfsten Sanktionen gegen Nordkorea vorsieht. Auch China, der traditionelle Verbündete Nordkoreas, hatte sich an der Ausarbeitung der Maßnahmen – Einfuhrsperren, Sanktionen gegen Einzelpersonen und Handelserschwernisse – beteiligt. Nur Stunden später feuerte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben sechs Kurzstreckenraketen ab, die nach einer Flugstrecke von 100 bis 150 Kilometer ins Meer stürzten. Der genaue Typ der Raketen, die von Wonsan an der Ostküste in Richtung Japanisches Meer abgeschossen worden waren, blieb zunächst unklar. Nordkorea testet regelmäßig Raketen mit kurzer Reichweite. Mit der Resolution 2270 reagierte der Sicherheitsrat auf Nordkoreas Atomtest im Jänner, den insgesamt vierten, und auf den Start einer Weltraumrakete im Februar. Die internationale Gemeinschaft sieht in dem Satellitenstart den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete, Nordkorea spricht von friedlichen Zwecken. Kim nannte die von den USA und Südkorea vorangetriebene UN-Entscheidung gangsterartig. Die Nordkoreaner würden nun auf einen Kampfbefehl warten. Das US-Verteidigungsministerium reagierte gelassen auf Kims jüngste Ankündigungen. Nordkorea habe noch nicht gezeigt, dass es einen Atomsprengkopf auf eine Interkontinentalrakete aufbringen könne, sagte ein Sprecher. Ein Vertreter des Weißen Hauses rief Nordkorea auf, Provokationen zu unterlassen, die die Spannungen verschärfen könnten. Südkorea kündigte unterdessen eine Reaktion auf die Atomwaffendrohungen an. Wenn Nordkorea uns provoziert, müssen wir mit einer strengen Bestrafung antworten, um ganz deutlich zu zeigen, welchen Preis Nordkorea wird zahlen müssen, sagte Präsidentin Park Geun-hye am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache vor Soldaten. Nordkoreas Führung müsse klargemacht werden, dass sie nicht überleben wird, wenn sie ihr Atomprogramm nicht aufgibt. Russland reagierte besorgt auf die neuen Spannungen. Kremlsprecher Dimitri Peskow sagte, sein Land hoffe, dass alle Staaten in der Region sofortige Zurückhaltung üben und eine ausgewogene Haltung wiederfinden.
| 2International
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Kärntner brach sich am Samstag zwei Brustwirbel. Innsbruck/La Villa – Österreichs Herren-Ski-Team muss einen weiteren schmerzhaften Saison-Ausfall verkraften. Bei Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer wurden komplizierte Brustwirbel-Frakturen in der Nacht auf Sonntag im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck operativ behandelt, er fällt für die kommenden Monate aus. Der Kärntner hatte sich am Samstag bei einem schweren Sturz in der Gröden-Abfahrt verletzt. Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) Sonntagfrüh mitteilte, stellte sich bei einer neuerlichen Untersuchung in Innsbruck heraus, dass der sechste und siebente Brustwirbel des Sportlers gebrochen waren. Beim siebenten Brustwirbel handelte es sich demnach um eine instabile Fraktur. Bei dem operativen Eingriff wurde laut ÖSV der Bereich vom fünften bis zum achten Brustwirbel verschraubt. Für Mayer ist die Saison damit frühzeitig beendet. Es hätte viel schlimmer sein können. Da wächst alles wieder zusammen, klang der 25-Jährige in einer Presse-Aussendung aber dennoch einigermaßen positiv. Matthias geht es den Umständen entsprechend gut. Er muss jetzt mindestens zehn Tage hierbleiben, bevor er in häusliche Pflege entlassen werden kann, erklärte Dr. Michael Gabl, der die Operation in Innsbruck gemeinsam mit Dr. Klaus Galiano durchgeführt hatte. Am Samstagabend war nach einer MR-Untersuchung in Bozen noch vermeldet worden, dass alleine der siebente Brustwirbel betroffen sei und Mayer nur etwa vier Wochen ausfallen würde. Der Ski-Star wurde anschließend nach Innsbruck verlegt. Dort stellten die Ärzte nach Ansicht der Befunde eine andere Diagnose und entschlossen sich zur sofortigen Operation. Der Ausfalls des Kärntners ist die nächste Hiobsbotschaft für den ÖSV, der in den vergangenen Wochen und Monaten schon mehrere schlimmere Verletzungen im Alpin-Team kommunizieren musste. Nach Damen-Zugpferd Anna Fenninger (multiple Bänderrisse im Knie) traf es unter anderem Joachim Puchner (Patellarsehne), Elisabeth Kappaurer (Knorpelschaden im Knie), Thomas Mayrpeter (Kreuzbandriss), Markus Dürager (Schien- und Wadenbeinbruch) sowie Kerstin Nicolussi (Kreuzbandriss) schwer. Am Sonntag wurde bekannt, dass auch Roland Leitinger auf einen Start im Riesentorlauf von Alta Badia am verzichten wird. Der Salzburger verspürt laut ÖSV-Infos nach seiner in der Vorwoche erlittenen Schnittverletzung zu heftige Schmerzen im Oberschenkel. Mayer war beim Abfahrts-Klassiker auf der Saslong nach den berühmten Kamelbuckeln schwer gestürzt. Der Abfahrts-Olympiasieger 2014 verlor nach einer Welle die Kontrolle und krachte nach einer 180-Grad-Drehung in der Luft hart mit dem Rücken auf der Piste auf. Sein Airbag, der sich binnen Sekundenbruchteilen aufpumpte, verhinderte wahrscheinlich eine noch schlimmere Verletzung. Bei dem Sturz war erstmals im alpinen Skiweltcup ein Airbag ausgelöst worden. Das D-air-System der italienischen Firma Dainese soll Oberkörper und Nacken der Rennläufer schützen, wird aus unterschiedlichen Gründen derzeit aber nur von wenigen Athleten verwendet.
| 4Sport
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Geld für meist betroffene EU-Länder "in europäischem Interesse" – "Integrität des Beitrittsprozesses" bewahren. Brüssel – Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sich bereit erklärt, in der Flüchtlingskrise mit der Türkei zusammenzuarbeiten. Griechenland sei dazu auf Grundlage internationalen Rechts bereit, und auch wenn die Integrität des EU-Beitrittsprozesses gewahrt sei, sagte Tsipras vor dem EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel. Der Gipfel sei sehr bedeutend, so der griechische Regierungschef. Es sei im gemeinsamen europäischen Interesse, wenn die am meisten exponierten EU-Staaten auch unterstützt werden. Tsipras hatte zuvor extra EU-Finanzhilfen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise gefordert. Es sei auch Zeit, politische Initiativen zu ergreifen, um die Syrien-Krise zu beenden. Der belgische Regierungschef Charles Michel forderte unterdessen, dass die sogenannten Hotspots zur Flüchtlingsregistrierung in Griechenland und Italien wirksam werden. Vom Gipfel erwartet Michel entsprechende Beschlüsse. Im September hatten die europäischen Staats- und Regierungschefs vereinbart, dass die Hotspots bis Ende November stehen sollen. Doch sind eine Reihe von Fragen noch unbeantwortet, etwa ob sie auch Aufnahmezentren für Flüchtlinge sein sollen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich mit anbahnenden Einigung der Europäischen Union mit der Türkei in Sachen Flüchtlingskrise sehr zufrieden gezeigt. Vor Beginn des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel sagte Juncker, er gehe davon aus, dass die Türkei in den nächsten Tagen und Wochen eine bessere Grenzabsicherung angehen werde. Er sei jedenfalls mit sich anbahnenden Endergebnissen der Verhandlungen mit Ankara sehr zufrieden. Die Türkei sei schließlich ein Schlüsselelement in der Flüchtlingskrise.
| 1Panorama
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Den Volkshochschulen kommt mit der Erwachsenenbildung eine sehr wichtige Aufgabe zu. Ihr Kursprogramm strotzt aber geradezu vor esoterischem Schwachsinn. Astrologie hat heutzutage nichts mit Wahrsagerei zu tun, es ist die Lehre von der Zeitqualität. Das Horoskop ist der Plan, aus dem wir unsere persönlichen Anlagen, Begabungen, Lebensaufgaben, Lernthemen und Schwerpunkte erkennen können. Wollen Sie einen Blick in Ihr Horoskop riskieren und darauf, was das Leben noch für Sie bereithält? Wer diesen Blick riskieren wollte, konnte das im Dezember tun. Und zwar nicht auf irgendeiner Esoterikmesse oder in einem ähnlich unseriösen Umfeld, sondern in einer Vortragsreihe der Volkshochschule Zwettl in Niederösterreich. Drei Kurse über Moderne, psychologisch orientierte Astrologie konnte man sich dort anhören. Auch im Sommersemester bietet das VHS-Programm Bildung der besonderen Art: Krankheitsmuster aufspüren und deren Auflösung erleben und Energieausgleich im Meridiansystem aktivieren kann man sich im Kurs über Bioenergetische Regulationstechnik beibringen lassen. Dieselbe Referentin erklärt in einer anderen Veranstaltung, wie man (angeblich) den schulischen Erfolg von Kindern mit ätherischen Ölen steigern kann. Die Volkshochschule Zwettl mag nicht zu den wichtigsten und prominentesten Bildungseinrichtungen des Landes gehören. Aber sie verdeutlicht einen Trend, der langsam besorgniserregend wird. Der Verband Österreichischer Volkshochschulen schreibt auf seiner Website: Die Volkshochschulen verstehen sich als der Demokratie verpflichtete, weltanschaulich an die Menschenrechte gebundene, von politischen Parteien unabhängige Bildungseinrichtungen. Sie sind Erwachsenenbildungseinrichtungen, die Bildungsanlässe durch öffentliche Angebote organisierten Lernens setzen, Bildungsprozesse professionell in Gang bringen, unterstützen und begleiten. Niemand kann daran zweifeln, dass die Erwachsenenbildung eine wichtige Aufgabe ist. Die Welt verändert sich, und nur weil man irgendwann die Pflichtschulausbildung absolviert hat, heißt das nicht, dass es danach nichts Neues mehr zu lernen gibt. Einrichtungen wie die Volkshochschulen bieten hier die wunderbare Gelegenheit, lokal und für meistens vergleichsweise geringe Gebühren neues Wissen in den verschiedensten Gebieten zu erlangen. Ich selbst bin immer noch dankbar für meine grundlegenden Italienischkenntnisse, die ich vor langer Zeit in einem Sprachkurs für Kinder an der VHS Krems erworben habe. Die Sprachkurse machen weiterhin einen wichtigen und großen Teil des Kursprogramms der verschiedenen Volkshochschulen aus. Daneben gibt es viele andere Bereiche, in denen man sich weiterbilden kann. Ein genauer Blick in die Programme zeigt aber, dass sich dort auch jede Menge Esoterik, Aberglaube und Pseudowissenschaft finden. Die Zweigstelle Tamsweg der VHS Salzburg hat beispielsweise einen Kurs über Homöopathie im Programm (Die homöopathische Hausapotheke: Wie kann die Kraft von Arnica, Chamomilla und Co für die Gesundheit genutzt werden?), an der VHS Steiermark kann man sich über die Homöopathische Sommerapotheke und Homöopathie bei Erkältungskrankheiten informieren. Homöopathie für die Familie gibt es an der VHS Baden, die im Kursprogramm auch behauptet, dass es für jede Erkrankung die passende homöopathische Therapie gibt. Zwei Kurse in Homöopathie gibt es an der VHS Linz und vermutlich noch an vielen anderen Volkshochschulen des Landes. Die beliebte Pseudomedizin mit den Zuckerkugeln ist aber bei weitem nicht die einzige esoterische Disziplin im VHS-Programm. Ein TCM-Kochkurs an der VHS Klagenfurt verspricht: Wir entgiften die Leber und die Gallenblase. An der VHS St. Pölten bekommt man Feng Shui erklärt, und auch an der VHS Melk kann man Besser leben mit Feng Shui. Dort lässt sich außerdem noch Pendeln in Theorie & Praxis erlernen, denn: Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit zu pendeln, nur ist diese Gabe oft verschüttet und muss wiedererweckt werden. In diesem Seminar erlernen Sie, wie Sie in Ihrem Haus den geeigneten Schlafplatz finden (frei von Wasseradern und anderen Störzonen). Zahlenmystik hat hingegen die VHS Tirol im Programm, ebenso einen schamanistischen Diätkurs, um das Wunschgewicht zu erreichen. Ein wahres Kompetenzzentrum für Pendler, Wasseradersucher und Rutengeher scheint die VHS Oberösterreich zu sein. Ganze 41 Kurse finden sich dort derzeit zu diesem Thema. Neben der Ausbildung von Anfängern und Fortgeschrittenen gibt es dort auch Veranstaltungen zu speziellen Fragen wie der Wohnraum- und Schlafplatzentstörung, dem Arbeiten mit der Einhandrute/Tensor und dem Arbeiten mit der Grifflängenrute. Man muss heutzutage schon fast froh sein, wenn sich im Kursprogramm einer Volkshochschule nur die übliche, leicht esoterisch angehauchte fernöstliche Mischung aus Yoga, Meditation et al. findet. Astrologie, Wünschelruten, Homöopathie und derlei anderer Unsinn haben im Katalog einer seriösen Volksbildungseinrichtung aber definitiv nichts zu suchen. Wenn die Vertreter dieser Disziplinen mit entsprechenden Kursen Geld verdienen wollen, sollen sie das privat erledigen, aber nicht die Seriosität der Volkshochschulen für ihre Zwecke missbrauchen (denn natürlich wird der Status als VHS-Kursleiter von den Esoterikern für ihre Eigen-PR benutzt). Es ist zwar durchaus nachvollziehbar, dass viele Volkshochschulen angesichts eines geringen Budgets und mangelnden Publikums der Versuchung erliegen, ihr Programm mit (scheinbar) attraktiver Esoterik aufzupeppen. Nachvollziehbar – aber nicht verständlich und auf gar keinen Fall akzeptabel. Das sieht übrigens auch der Verband Österreichischer Volkshochschulen so. Dort gibt es eigene Richtlinien zum Umgang mit Esoterikangeboten, in denen aufgelistet wird, was alles nicht Teil des Angebots sein sollte. Unter anderem Spekulative Verfahren ohne Wirkungsnachweis, worunter eigentlich all die Kurse fallen, die ich weiter oben aufgezählt habe (und noch viele andere, für die hier kein Platz mehr war). In der Einleitung der VHS-Richtlinien wird erklärt: Volkshochschulen sind in erster Linie Bildungsvermittler. Sie sind innovativ mit einer hohen Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit neuen Ideen. Das erfordert eine aufmerksame Beobachtung der gesellschaftlichen Entwicklung und einen verantwortlichen Umgang mit Bildungsangeboten. Eine besondere Herausforderung stellen Angebote in Grenzbereichen der Religion, Gesundheitsbildung, Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung dar, insbesondere im Zusammenhang mit Esoterik. Es scheint, als sei man dieser besonderen Herausforderung nicht ganz gewachsen ...
| 7Wissenschaft
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Gute Hardware für vergleichsweise wenig Geld – Aber auch verblüffende Defizite. Umstritten ist ein Wort, das OnePlus gut beschreibt. Vergangenes Jahr erstmals auf der internationalen Smartphone-Bühne aufgetreten, konnte man mit dem OnePlus One einen Überraschungshit landen. Von einem Invite-System zunächst künstlich begrenzt, zog das Gerät mit seinem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis viel Interesse auf sich. Gleichzeitig sorgte das Unternehmen mit fragwürdigen Marketing-Kampagnen und öffentlich ausgetragenen Konflikten mit Softwarehersteller CyanogenMod für einiges an Kopfschütteln. Ein Jahr später gibt es nun das OnePlus 2 und schon bei der Präsentation machte der Hersteller klar, dass man bei den eigenen Versprechungen nicht bescheidener geworden ist. Soll doch das neue Smartphone nicht nur irgendein Flaggschiff-Killer sein – nein, es soll so weit seiner Zeit voraus sein, das man es gar als 2016 Flagship Killer tituliert. Da wir immer gerne einen Blick in die Zukunft wagen, hat sich der WebStandard natürlich umgehend ein OnePlus 2 besorgt, und in Folge ausführlich unter die Lupe genommen. Beim Auspacken stellt sich gleich ein Déjà vu ein – rein äußerlich erinnert das OnePlus 2 nämlich stark an seinen Vorgänger. Allerdings sorgt ein Metallrahmen für ein etwas hochwertigeres Gefühl, die Rückseite versprüht hingegen den Charme eines Schleifpapiers – hier macht man dem Namen Sandstone Black alle Ehre. Freilich hat dies auch einen positiven Nebeneffekt, die raue Oberfläche führt dazu, dass das Smartphone deutlich sicherer in der Hand liegt als all die Konkurrenten, die an dieser Stelle zu Glas gegriffen haben. Und nicht zu vergessen: OnePlus bietet alternative Rückpanele an, drei aus Holz, eines aus Kevlar gefertigt, alle um jeweils 27 US-Dollar im Angebot. An der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen, die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, das Gehäuse ist auch sonst sehr solide. Power-Button und Lautstärkeregler befinden sich nun beide auf der rechten Seite des Gehäuses. Etwas unlogisch erscheint dabei allerdings die, Wahl den Power- unter den Volume-Knopf zu setzen. Immerhin brauchen die Nutzer die Lautstärkeregelung üblicherweise öfter, sie sollte also möglichst leicht erreichbar sein. Je weiter oben desto schwerer wird dies mit einer Hand. Apropos Größe: Das OnePlus 2 ist mit 151,8 x 74,9 x 9,9 Millimeter etwas dicker als der Vorgänger, mit 175 Gramm ist es zudem nicht gerade ein Leichtgewicht. Die Auslage eines jeden Smartphones ist der Bildschirm: Die Eckdaten bleiben mit einer Größe von 5,5 Zoll und einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel unverändert, OnePlus verweigert sich also weiterhin dem Trend zu QHD (2.560 x 1.440 Pixel). Und dies zurecht: Auch so reicht die Pixeldichte von 401 PPI locker aus, um ein gestochen scharfes Bild zu liefern. Einzig wer sein Smartphone regelmäßig zu Expeditionen in die Virtual Reality nutzen will, hat hier einen realen Grund zur Klage. Immerhin würde eine höhere Auflösung auch bedeuten, dass die GPU wesentlich mehr Pixel verschieben muss, was sich nicht nur bei der Performance sondern auch beim Akku-Verbrauch signifikant bemerkbar machen kann. Gleiche Eckdaten heißen aber noch nicht, dass der Bildschirm unverändert geblieben ist. Insofern ist die gute Nachricht: Die Darstellungsqualität des OnePlus 2 ist deutlich besser geworden, und somit weit von den ausgewaschenen Farben des Vorgängers entfernt. Die hohe maximale Helligkeit hilft zudem dabei, dass das Smartphone auch bei strahlendem Sonnenschein noch benutzbar bleibt. Der gute Schwarzwert kann sich ebenfalls sehen lassen. Einzig die Winkelabhängigkeit könnte noch besser sein. In Summe kann das OnePlus 2 zwar noch nicht ganz mit den aktuellen Top-Bildschirmen von LG und Samsung mithalten, kommt aber doch deutlich näher. Unter der Haube greift OnePlus zum wohl umstrittensten Prozessor der letzten Jahre: Dem Snapdragon 810, und damit dem aktuellen Top-Chip von Qualcomm. Dessen Probleme mit der Wärmeentwicklung hatten schon dem HTC One M9 zahlreiche negative Reviews beschert, auf die der Hersteller schlussendlich – mit enden wollendem Erfolg – mit einer Reduktion der maximalen Taktfrequenz reagierte. OnePlus behauptet nun, dass man in Kooperation mit Qualcomm dank einer neuen Revision des Octacore-Chips all die Probleme in den Griff bekommen hat. Doch stimmt das auch? Nur begrenzt. Das OnePlus 2 wird bei intensiver Nutzung spürbar wärmer als die meisten anderen Smartphones. Dies obwohl die Taktung auch hier bereits von 2 auf 1,76 GHz heruntergesetzt wurde, um das Schlimmste zu verhindern. Ist das Gerät mal richtig heiß gelaufen, wird die Taktfrequenz dann weiter reduziert. Dies macht sich auch in Benchmarks deutlich bemerkbar: Während das OnePlus 2 bei Antutu mit 53.000 Punkten ein sehr gutes Ergebnis erreichen konnte – das aktuell nur mehr vom Galaxy S6 übertroffen wird – sinkt dieser Wert bei starker Erwärmung auf knapp 30.000 Punkte ab. Jetzt lässt sich natürlich sagen, dass ein Smartphone nur in wenigen Szenarien wirklich so stark belastet wird, dass es zum realen Problem werden kann. Im Test zeigte sich aber, dass schon beim Aufladen oder nach längerer Nutzung der Kamera eine so starke Wärmeentwicklung auftritt, dass die Performance gedrosselt wird. Freilich gilt es all das noch in einen realistischen Rahmen zu fassen: Im normalen Smartphone-Alltag gibt es an der Performance des OnePlus 2 wirklich nichts auszusetzen. Alles läuft flink, Hänger konnten auch keine festgestellt werden – und das ist es schlussendlich worauf es ankommt. Dafür wäre natürlich kein Snapdragon 810 mit all seinen bekannten Problemen nötig gewesen. Bedeutet große Hitzeentwicklung doch auch, dass ein Prozessor nicht effizient arbeitet – und da wären wir schon beim Thema Akku. In dieser Hinsicht kann das OnePlus 2 nominell mit etwas mehr aufwarten als der Vorgänger – 3.300 statt 3.100 mAh. Und doch: War das One für seine Ausdauer bekannt, kehrt das OnePlus 2 in normale Sphären zurück. Im Battery Benchmark von PCMark erzielt es 6:25 Stunden bei einem Drittel der maximalen Helligkeit. Das ist noch immer ein recht respektabler Wert aber eben auch etwas kürzer als Samsungs Galaxy S6, das hier 7:06 Stunden erreichte. Die Vermutung liegt nahe, dass die CPU die Vorteile des größeren Akkus zunichte macht. Im Alltag zeigt sich, dass damit für das OnePlus 2 dasselbe wie für die meisten anderen aktuellen Smartphones gilt. Bei durchschnittlicher Nutzung kommt man locker durch den Tag, für einen zweiten reicht es aber ziemlich sicher nicht mehr. Und wer sein Smartphone sehr intensiv nutzt, sollte besser ein Ladegerät mit dabei haben. Leider folgen an dieser Stelle allerdings noch einige unerfreuliche Nachrichten: Das OnePlus 2 unterstützt nämlich weder Wireless noch Quick Charging. Vor allem zweiteres ist ein echter Nachteil, falls mal tagsüber der Akku knapp wird, und man nicht viel Zeit hat. Im Vergleich zu anderen aktuellen Geräten braucht das OnePlus 2 jedenfalls fast doppelt so lang bis es fertig geladen ist. Im Test dauerte es 2:20 Stunden von 0 auf 100 Prozent. Warum es keine Schnellladefunktion gibt, erläutert der Hersteller nicht, aber wir haben da so eine Vermutung: Wird der Akku des OnePlus 2 doch schon beim normalen Laden auffällig warm, Ampere liefert hier einen Wert von bis zu 45 Grad. Solche Angaben sind natürlich nie ganz korrekt, es bleibt aber der Umstand, dass die Hitzeentwicklung in etwa einem Nexus 6 beim Schnellladen entspricht. Und da Quick Charging üblicherweise erheblich mehr Hitze produziert, hätte die Kombination beim OnePlus 2 wohl unweigerlich für Probleme gesorgt. Und um dieses Kapitel abzuschließen: Der Akku ist – mehr oder weniger – fix verbaut, lässt sich also nur mit etwas Bastelarbeit tauschen. Zurück zu den Kerndaten: Der Hauptspeicher liegt entweder bei 3 oder 4 GB, je nachdem ob man das Modell mit 16 oder 64 GB lokalem Speicherplatz wählt. Diese Kopplung ist in letzter Zeit bei einigen Herstellern in Mode gekommen, wohl um den Anreiz zu erhöhen das größere Modell zu wählen. Die Realität ist jedoch, dass auch 3 GB RAM mehr als ausreichend für alle aktuellen Aufgaben sind. Der wahre Grund sich für das 64-GB-Modell zu entscheiden, ist ein anderer: Es gibt keinen MicroSD-Slot, und 16 GB können rasch mal knapp werden. Kommen wir zur Kamera: Hier erweist sich OnePlus als einer der wenigen Hersteller, die nicht auf einen Sony-Chip setzen. Statt dessen kommt ein 13-Megapixel-Sensor von Omnivision zum Einsatz. Die Blende ist mit f/2.0 angegeben, es gibt einen Dual LED-Flash sowie Laser-Autofokus und vor allem: Die beim Vorgänger schmerzlich vermisste optische Bildstabilisierung (OIS). Auf dem Papier ist also alles für eine hervorragende Kamera da, und tatsächlich schießt das OnePlus 2 zum Teil erheblich bessere Aufnahmen als sein Vorgänger. Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen zeigt sich der Unterschied dank OIS deutlich. Es gibt einen HDR-Modus, dessen Ergebnisse sich allerdings nur marginal von normalen Aufnahmen unterscheiden – und erheblich länger brauchen. Überhaupt gehört die Kamera des OnePlus 2 nicht unbedingt zu den flinkesten der aktuellen Hardwaregeneration. Ein Time Lapse und ein Slow-Motion-Modus werden ebenfalls geboten, sonst ist die Software aber fast so minimalistisch gehalten wie Googles eigene Lösung. Für die Zukunft verspricht der Hersteller ein Update, das manuelle Kontrollen und RAW-Ausgabe nachrüsten soll. Während der Autofokus selbst recht flott arbeitet, wirkt die Software sonst noch etwas unausgereift. So schien die Ansteuerung bei starkem Sonnenlicht Probleme mit dem Weißabgleich zu haben. Das ist für Smartphone-Kameras zwar nicht ungewöhnlich, das Ausmaß der Verfärbung war hier aber – reproduzierbar – extrem. Als Ausweg half kurz manuell durch Bildschirmberührung auf den hellsten Punkt zu fokussieren. Danach waren die Farben deutlich besser. Sehr gute Arbeit verrichtet die optische Bildstabilisierung bei der Aufnahme von Videos. 4K-Clips lassen sich mit dem OnePlus 2 ebenfalls schießen, wobei dies auf maximal 10 MInuten beschränkt ist. Angesichts dessen, dass schon nach einer Minute eine spürbare Wärmeentwicklung zu bemerken war, ist dies wohl eine weise Entscheidung. Natürlich bietet das OnePlus 2 auch ein zweite Kamera an der Vorderseite an, die erneut mit 5 Megapixel spezifiziert ist, damit die Selfies zumindest ein kleines bisschen weniger furchtbar aussehen. Wie so viele andere Hersteller, verbaut nun auch OnePlus einen Fingerprintreader. Dieser befindet sich an der Vorderseite, und zwar direkt unter dem Bildschirm. Die gute Nachricht: Die OnePlus-Lösung arbeitet nicht nur flinker als die meisten Konkurrenten, sie funktioniert auch ziemlich zuverlässig. Mit nassen Fingern hat sie zwar so ihre Probleme – aber das gilt so ziemlich für alle diesbezüglichen Sensoren. Fein ist auch, dass der Scanner selbst dann aktiv ist, wenn der Bildschirm aus ist. Dadurch kann das Einschalten und Entsperren in einem Schritt erfolgen. Ein nettes, kleines Hardwaredetail, das sich OnePlus von Apple abgeschaut hat: An der linken Seite des Geräts befindet sich ein mechanischer Regler mit dem das Gerät schnell in den Priority- oder Lautlos-Modus gewechselt werden kann, wenn man einmal ungestört bleiben will. Weniger überzeugen kann hingegen die Ton-Ausgabe des Mono-Lautsprechers: Diese ist bestenfalls als mittelmäßig zu bezeichnen. Als einer der ersten Hersteller setzt OnePlus auf USB C und damit auf den neuen Steckerstandard, bei dem die Einsteckrichtung egal ist. Eine sehr feine Sache, allerdings muss hier wieder einmal auf die Unschärfe dessen verwiesen werden, was gemeinhin unter USB C verstanden wird. Ist dies doch zunächst nur der Name für eine Steckertype, die nicht zwingendermaßen mit USB 3.1 einhergeht. Und genau so ist es denn auch beim OnePlus 2, das weiterhin nur die Geschwindigkeit und Features von USB 2.0 bietet. Dafür hat sich der Hersteller ein nettes Gimmick für das mitgelieferte Kabel einfallen lassen: Hier ist nämlich auch die andere Seite – also der USB A-Stecker – umkehrbar ausgeführt. Wie schon beim Vorgänger hat auch das OnePlus 2 wieder Soft-Touch-Buttons an der Vorderseite, deren Hintergrundbeleuchtung aber praktisch nicht zu erkennen ist, was die Nutzung nicht gerade erleichtert. Zumindest bietet man die Option statt dessen die Software-Buttons von Android zu verwenden – auch wenn diese Wahl etwas seltsam anmutet, da der Platz ohnehin schon durch die Soft-Touch-Knöpfe verbraucht wird. Ein nettes Extra ist der Dual-SIM-Support, der bei Topgeräten sonst ja eher selten anzufinden ist. Die LTE-Abdeckung wurde im Vergleich zum Vorgänger um einige zusätzliche Bänder erweitert, WLAN nach 802.11ac und GPS / GLONASS dürfen ebenfalls nicht fehlen. Was hingegen definitiv nicht vorhanden ist, ist NFC: Dies verblüfft insofern, da in Kürze Android Pay starten soll, das NFC voraussetzt. OnePlus argumentiert, dass sich dies ohnehin frühestens in einem Jahr durchsetzen wird. Doch selbst wenn man die Bezahlfunktionen nicht benötigt, bleiben noch immer andere Einsatzgebiet wie Android Beam oder das schnelle Pairen von Bluetooth-Geräten. Das mag nicht allen abgehen – für manche ist es aber definitiv ein Ausschlussgrund für das OnePlus 2. Als Software setzt OnePlus auf das eigene Oxygen OS 2.0, das auf Android 5.1.1 basiert. Dieses hält sich äußerst nah an die Vorlage von Google, es gibt also nur vereinzelte Veränderungen. Zu diesen gehören diverse Gesten, darunter Double Tap to Wake oder die Möglichkeit, die Kamera mit einem auf dem Home-Screen gezeichneten O zu starten. Die größte Veränderung ist wohl der eigene Launcher: Dieser sieht zwar ebenfalls dem Google-Vorbild zum Verwechseln ähnlich, statt Google Now gibt es links vom Hauptbildschirm aber ein eigenes Shelf von OnePlus. Dessen Funktionalität wirkt derzeit allerdings noch reichlich spärlich, neben dem Wetter werden lediglich die am meisten frequentierten Apps und Kontakte dargestellt. Bei den Apps gibt es überhaupt nur drei, die nicht direkt von Google stammen: Ein File Manager, der aber eigentlich nur die Android-eigene Ansicht zur Dateiauswahl abbildet, einen Audio Tuner, sowie SwiftKey, das optional statt dem Google Keyboard eingesetzt werden kann. Verfügbar ist das OnePlus 2 derzeit – einmal mehr – exklusiv über ein Einladungssystem, wobei die Wartenden aber heuer wesentlich flotter als im Vorjahr bedient werden sollen. Zu den Preisen: Mit 339 Euro für die 16-GB-Ausführung und 399 Euro für das 64-GB-Modell ist das Smartphone noch immer ziemlich günstig, wenn auch bei weitem nicht mehr so ein Schnäppchen wie das Vorjahresmodell, bei dem selbst das größere Modell vom Start weg nur 299 Euro kostete. Derzeit ist übrigens nur die 64-GB-Variante erhältlich, die kleinere Ausführung soll erst zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Es besteht kein Zweifel: Auch das OnePlus 2 liefert wieder starke Hardware für – vergleichsweise – wenig Geld. Die Alltagsperformance passt, der Bildschirm stellt ein deutliches Upgrade gegenüber dem Vorgänger dar, der Fingerprint-Reader funktioniert bestens. Doch auch selbst, wenn man lächerliche Marketingsprüche wie 2016 Flagship Killer außer acht lässt, holt die aktuelle Hardwaregeneration OnePlus auf den Boden der Tatsachen zurück. Mit aktuellen Top-Geräten von Samsung oder LG kann man alleine schon bei der Kamera nicht mithalten, die Entscheidung weder NFC, noch Quick Charging, Wireless Charging oder einen MicroSD-Slot zu verbauen, werden einen Teil der Zielgruppe abschrecken. Und die Wahl des Snapdragon 810 war schlicht ein Fehler, OnePlus hätte hier besser dem Vorbild von LG folgen und den weniger problembehafteten Snapdragon 808 wählen sollen. Dazu kommt, dass auch andere Hersteller – etwa Motorola – mit dem Preis ihrer Top-Geräte hinuntergehen. Der Preis/Leisungsabstand zur Konkurrenz schmilzt also.
| 0Web
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Die Abschaffung des Bargelds wird in Österreich heiß diskutiert – auch wenn sie von den Politikern offenbar niemand fordert. Pro und Kontra aus Sicht eines Wirtschaftspsychologen. Wien – Die mögliche Abschaffung von Geldscheinen und Münzen polarisiert. Nicht erst seit Deutsche-Bank-Chef John Cryan sich auf dem heurigen Weltwirtschaftsgipfel in Davos dafür ausgesprochen hat, um die Herstellungskosten zu sparen und Geldwäschern, Steuerhinterziehern und Terroristen ins Handwerk zu pfuschen oder seit in Deutschland aus gleichen Gründen eine 5000-Euro-Obergrenze bei Bargeld diskutiert wird. Große Handelsketten sehen zunehmend Vorteile in einer bargeldlosen (Kauf-)Welt, geschaffen durch Einführung kontaktloser Bezahlsysteme, die Warteschlangen an Kassen – und den einen oder anderen Kassamitarbeiter – überflüssig machen sollen. Für den Wirtschaftspsychologen Erich Kirchler von Universität Wien sind viele der genannten Gründe zwar durchaus nachvollziehbar. Es sei erwiesen, dass mit zunehmender Bargeldmenge in einem Staat Korruption und Schwarzgeld steigen. Um Kosten für Herstellung, Sicherheit und Transport zu sparen und die Kriminalität einzudämmen, ist Bargeldabschaffung durchaus zu befürworten, sagt er zum STANDARD. Doch es gebe auch eine Kehrseite der Medaille: Zahlen mit Karten macht den Geldfluss wesentlich abstrakter und ist auch der Grund für Verschuldung, besonders für Menschen mit geringerer Bildung. Denn wenn man bargeldlos zahle, seien die Kosten eines Kaufs nicht mehr wertattribuierbar: Die Belohnung für den Kauf erfolge zwar sofort, die nicht fühlbare Bezahlung führe aber letztlich bei vielen zu einem Kontrollverlust über Ausgaben. Zudem sei Bargeld eine große Hilfe für Kinder und Jugendliche, Wirtschaft zu begreifen. Von Angebot und Nachfrage und dem Entstehen von Preisen bis hin zum Gewinn und Verlust. Wenn man Bargeld abschaffen wolle, muss man sich aus Sicht des Psychologen ergo auch Alternativen für solche Fragen überlegen. In vielen skandinavischen Ländern ist das alles längst kein Thema mehr. In Schweden wurde beispielsweise 2015 nur noch jede fünfte finanzielle Transaktion von Konsumenten in bar abgewickelt, weltweit sind es im Schnitt 75 Prozent. Transparenz hat in dem Land, in dem vor 355 Jahren die ersten offiziellen Banknoten ausgegeben wurden (jedoch mangels Vertrauens mit mäßigem Erfolg), einen hohen Stellenwert, stellt Kirchler fest. In Ländern wie Österreich und Deutschland besteht bei den Menschen die Sorge, dass Autoritäten ihre Macht zu mehr Kontrolle des Einzelnen ausnutzen – wie es die Geschichte ja schon gezeigt hat. Geld als gedruckte Freiheit Bestätigt wird er darin von Barbara Kolm, Präsidentin des Hayek-Instituts, die in einer Aussendung am Freitag Fjodor Dostojewski zitiert: Geld ist gedruckte Freiheit. Die neoliberale Ökonomin gibt zu bedenken, dass ohne Bargeld theoretisch jeder quasi per Knopfdruck zahlungsunfähig gemacht werden könne und ergänzt: Gerne wollen wir glauben, dass der österreichische Staat ein selbstloses, unendlich wohlwollendes Gebilde ist, aber allein die theoretische Möglichkeit von staatlicher Willkür muss ausgeschlossen sein. Doch davon scheint in diesem Fall ohnehin niemand zu sprechen. Die aktuelle Aufregung drehte sich am Freitag weniger um das mögliche Verschwinden von Münzen und Scheinen, sondern um die Frage: Wer schützt es wie am besten? Wie berichtet will ÖVP-Klubmann Reinhold Lopatka das Recht auf Bargeld in die Verfassung schreiben lassen, wofür sich auch die FPÖ in Person ihres Generalsekretärs Herbert Kickl erwärmen lassen könnte. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer sieht keine Notwendigkeit dafür, da keiner Bargeld abschaffen wolle. Ganz ähnlich Neos-Sprecher Nikolaus Scherak, der sich fragt: Was soll man da reinschreiben? Commerzbank-Chef Martin Blessing hält Überlegungen über die Begrenzung von Bargeld indessen für eine Phantomdebatte: Es wird Bargeld geben – und in welcher Scheingröße, muss am Ende die EZB entscheiden, aber davon wird die Welt nicht untergehen, meldete sich der deutsche Banker zu Wort.
| 3Wirtschaft
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Digitale Medien für mobile Nutzer als Entwicklungsziel. Das deutsche Medienhaus Axel Springer und der südkoreanische Elektronikriese Samsung haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Ziel sei es, neue digitale Medienformate für Nutzer in Europa zu entwickeln, teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Samsung-Chef JK Shin und Springer-Chef Mathias Döpfner hätten eine Erklärung dazu unterzeichnet. Man werde exklusiv für Samsung-Kunden digitale Medienangebote entwickeln, die vor allem auf die Informationsbedürfnisse der Leser in einer Welt mobiler Medienangebote eingehen, hieß es. Als erstes Ergebnis der neuen Partnerschaft präsentierten der Bild-Herausgeber und die Südkoreaner die Beta-Version von Upday, einer Plattform für Nachrichteninhalte, die im kommenden Jahr vollumfänglich starten soll. Dies soll Samsung-Kunden Zugriff auf verschiedene Nachrichteninhalte ermöglichen.
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Verdächtige sollen extremistischen Gruppierungen angehören. Tunis – Seit dem blutigen Anschlag auf ein Strandhotel vor gut zwei Wochen haben die tunesischen Behörden dutzende mutmaßliche Mitglieder extremistischer Gruppen festgenommen. Bei rund 700 Razzien hätten die Sicherheitskräfte seither insgesamt 127 Verdächtige gefasst, teilte der für die Kommunikation über die Sicherheitsmaßnahmen zuständige Minister Kamel Jendoubi am Samstag mit. Wie viele von ihnen direkt in den Anschlag verwickelt waren, sagte er nicht. Vor rund einer Woche hatte Jendoubi die Festnahme von sieben Männern und einer Frau verkündet, die in direkter Verbindung zu dem Angriff stehen sollen. Am 26. Juni hatte ein tunesischer Student an einem Strand in Port El Kantaoui nahe Sousse 38 Menschen erschossen, davon 30 Briten. Zu der Tat bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die britische Regierung rief am Donnerstag ihre Landsleute zur Heimkehr auf. Sie gehe davon aus, dass ein weiterer terroristischer Angriff hoch wahrscheinlich sei. Dänemark und Irland schlossen sich inzwischen der Reisewarnung an. Jendoubi bedauerte die Entscheidung. Es gebe keine Hinweise auf einen unmittelbar drohenden Anschlag, erklärte er. Nach seinen Angaben wurden 3000 Sicherheitsbeamte zum Schutz der Strände, Hotels und archäologischer Stätten abgestellt. Seine Regierung unternehme alles, um unser Land, unsere Bürger und alle Ausländer zu schützen, sagte der Minister. Neben den tunesischen Streitkräften seien dafür mehr als 100.000 Polizisten, Zivilschützer und Nationalgardisten im Einsatz.
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Bund schultert größeren Teil der Beamtenpensionen – Länder-Einschau in Transparenzdatenbank verlängert. Wien – Der Finanzausschuss des Nationalrats hat am Dienstagabend das Abgabenänderungsgesetz 2015 und eine Novelle zum Poststrukturgesetz auf den Weg gebracht. Ersteres enthält u.a Änderungen bei der Transparenzdatenbank, zweiteres soll einen Streit zwischen Bund und Post bzw. Telekom über die Bezahlung von Postbeamten beilegen. Den Bund kostet die Einigung 14,2 (2016) bzw. 22,2 Mio. Euro ab 2017. Das Poststrukturgesetz soll einen zwischen Bund sowie Post und Telekom schwelenden Konflikt über die Bezahlung von Postbeamten beenden, die bei der Teilprivatisierung der Unternehmen übernommen wurden. So wird der bisherige Beitrag der Firmen zur Deckung des Pensionsaufwandes ihrer Beamten ab 2017 durch einen niedrigeren Dienstgeberanteil (12,55 Prozent) ersetzt, der Dienstnehmeranteil der Beamten fließt an den Bund. Außerdem entfällt ab 2016 der bisher von Post und Telekom geleistete Pflegegeldanteil an der Krankenversicherung (0,8 Prozent). Die Abwicklung der Pensionen übernimmt die Beamten-Sozialversicherung BVA, wofür die Unternehmen sechs Jahre lang (also bis 2022) je 1,98 Mio. Euro bezahlen. Den Erläuterungen zum Gesetzesentwurf ist zu entnehmen, dass die Post bereits eine Klage zu den Aktivbezügen ihrer Beamten gegen den Bund beim Verfassungsgerichtshof eingebracht hatte. Diese wurde angesichts der nun erzielten Einigung zurückgezogen. Wie Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) im Ausschuss sagte, hätten die Forderungen der Post 240 Mio. Euro ausgemacht. Er kritisierte, dass 2003 verabsäumt worden sei, zu klären, wie ein ausgegliedertes Unternehmen mit beamteten Bediensteten umzugehen habe. Nachdem das Stillhalteabkommen 2015 auslaufe, habe man einen Vergleich geschlossen, den es nun durch eine Gesetzesnovelle umzusetzen gelte. Auch der Rechnungshof hatte eine Bereinigung der strittigen Rechtslage empfohlen. Die Transparenzdatenbank soll Förderungen von Bund und Ländern zusammenfassen, um den auszahlenden Stellen einen besseren Überblick zu ermöglichen. Allerdings hat sich die Einbindung der Länder in die Datenbank mehrmals verzögert. Finanzminister Shelling kündigte im Ausschuss laut Parlamentskorrespondenz einmal mehr einen (weiteren) 15a-Vertrag mit den Ländern dazu für das kommende Jahr an. Konkret sollen sie in fünf Fällen ihre Auszahlungen darstellen, u.a. bei der Energieförderung. Mit dem Abgabenänderungsgesetz beschlossen wird nun, dass jene Länder, die ihre Förderungen 2016 in die Datenbank einspeisen, auch in die entsprechenden Daten der anderen Gebietskörperschaften (also des Bundes und der anderen Länder) Einblick nehmen dürfen. Bisher war die Einsicht der Länder in die Bundesdaten mit 31. Dezember 2015 befristet.
| 3Wirtschaft
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Das neue narrative Experiment des "The Stanley Parable"-Machers ist ein persönliches, doppelbödiges Spiel. Es muss schwer gewesen sein, nach The Stanley Parable weiterzumachen, denn das 2011 als Mod und zwei Jahre später in einer aufpolierten kommerziellen Standalone-Version erschienene Spiel ist ein wahres Unikat. Der damals 22-jährige amerikanische Filmstudent Davey Wreden hatte mit seinem kurzen First-Person-Abenteuer so gut wie alle ausgetretenen Pfade des Mediums forsch verlassen und etwas formal und inhaltlich völlig Neues erfunden. Zur Erinnerung: In der Gestalt des Jedermanns Stanley waren Spielerinnen und Spieler in The Stanley Parable immer und immer wieder im selben verlassen Büro auf der Suche nach ihren verschwundenen Mitarbeitern, nur begleitet von der Stimme eines onkelhaften Erzählers aus dem Off, der – scheinbar – das Geschehen auf dem Bildschirm miterzählte. Dreh- und Angelpunkt dieses zum Teil absurd komischen, aber manchmal auch düster-philosophischen Trips war die Entscheidungsfreiheit des Spielers: Was geschieht, wenn man sich gegen diesen Erzähler wendet – und sich gegen die hier erzählte Geschichte entscheidet? Wohin führen all die Abzweigungen, die man beim nur einmaligen Durchlaufen dieser Welt nicht nimmt? Gibt es in einem linearen, erzählenden Spiel so etwas wie Entscheidungsfreiheit überhaupt? Die Antworten, die Wreden mit seinem Erstling auf diese Fragen gegeben hat, machten The Stanley Parable zum Phänomen und 2013 auch zum kommerziellen Überraschungserfolg: Über eine Million Mal verkaufte sich das Spiel mit dem sperrig klingenden Konzept, das so gar nicht in die sonstigen Genreschubladen passen wollte. Völlig überraschend, ohne Ankündigung und sozusagen von einem Tag auf den anderen veröffentlichte Davey Wreden letzte Woche sein neues Spiel. The Beginner’s Guide (Windows, Mac, Linux 8,99 Euro) lautet der etwas rätselhafte Titel, und schon die von Wreden selbst gegebene Kurzbeschreibung weist darauf hin, dass diesmal der Fokus anders gelagert ist als beim Erstling: ‘The Beginners Guide’ ist ein narratives Videospiel. Es dauert etwa eineinhalb Stunden und hat keine traditionellen Spielmechaniken oder Ziele. Stattdessen erzählt es die Geschichte von jemandem, der Probleme hat, mit etwas klarzukommen, das er nicht versteht. Dass der Einzigartigkeit von The Stanley Parable nicht mehr vom Selben folgen würde, war zu erwarten – wie sollte das auch gehen? Es ist konsequent, dass Davey Wreden deshalb mit The Beginner’s Guide einen neuen Ansatz verfolgt. Um einen Vergleich mit dem Film zu bemühen: Statt einer absurden Komödie ist The Beginner’s Guide sozusagen eine autobiografische Mockumentary geworden, in der Fiktion und persönliche Einblicke verschmelzen. Tatsächlich aber warten unter dieser Oberfläche noch andere Themen. Es geht um Spieldesign, Kreativität und Depression, aber auch um Geltungsdrang und Freundschaft. Es ist ein Autorenspiel auch in dem Sinn, dass sein Schöpfer darin ausgiebig zu Wort kommt. Vorweg: The Beginner’s Guide ist ein kürzeres und auch stilleres Spiel als The Stanley Parable. Entscheidungen spielen so gut wie keine Rolle darin. Wie schon bei The Stanley Parable ist es auch bei The Beginner’s Guide schwierig, davon zu erzählen, ohne die Erfahrung für Spielerinnen und Spieler zu beeinträchtigen. Die Ausgangssituation ist höchst originell und zeigt, dass Wreden zumindest seiner Form treu bleibt: Wieder richtet sich eine Stimme aus dem Off an Spielerin und Spieler, doch diesmal ist es kein Erzähler, sondern Davey Wreden selbst, der sich förmlich vorstellt und zu einem Experiment einlädt. Was nun folge, sei ein Spaziergang durch kleine Spielexperimente eines Freundes von ihm, die dieser zwischen 2008 und 2011 gestaltet habe. Warum dieser so plötzlich damit aufgehört hat, was seine Spiele besonders macht und wer und wie diese Person tatsächlich ist, würde sich durch die Spielwelten und Levelfragmente ergeben, die hier – zum ersten Mal vor breiter Öffentlichkeit – versammelt wären. Die Stimme aus dem Off wird zum Museumsführer, die von Spiel zu Spiel begleitet, auf Besonderheiten in den jeweiligen Levels hinweist und eigene Interpretationen abgibt. An manchen Stellen, so erfährt man auf diesem Spaziergang, wären kleinere Eingriffe nötig gewesen, um die Spiele überhaupt spielbar zu machen. Von simplen CounterStrike-Maps, die die ersten Gehversuche des spielentwickelnden Freundes gewesen seien, führt die Reise zu immer ambitionierteren, aber auch düsterer werdenden Spielewelten. In den knapp eineinhalb Stunden, die diese Führung dauern wird, entspinnt sich eine Geschichte, die ganz anders ist als die sonst im Medium erzählten. Der Rest ist Schweigen – zumindest an dieser Stelle. Wie soll man auch ohne Spoiler über ein Spiel sprechen, das zu einem guten Teil vom Sprechen über Spiele handelt? The Beginner’s Guide ist noch weniger Spiel als The Stanley Parable, und trotzdem spricht eine große Liebe und ein tiefes Verständnis für das Medium auch aus ihm. Es ist eine lineare, recht kurze Erfahrung, und doch verknüpfen sich sowohl die einzelnen Spiel-Fragmente, durch die man sich bewegt, als auch das intelligente Erzählen über Spieldesign und nicht zuletzt die subtile Meisterschaft in der doch schon bejahrten Source-Engine zu einem Erlebnis, das emotional berührt und zum Nachdenken bringt. The Beginner’s Guide, mit seinen vermeintlichen oder tatsächlichen Einblicken in die Psyche seines Schöpfers, ist eines der persönlichsten Spiele überhaupt, und doch ist es zugleich eine wunderbar doppelbödige Fiktion – wie so oft, wenn sich Autoren oder auch Filmemacher scheinbar direkt als sie selbst ans Publikum wenden, ist Misstrauen angesagt. Auch The Beginner’s Guide ist ein faszinierendes Ausnahmespiel geworden, das den besonderen Status seines Machers Davey Wreden als intelligenter Pionier untermauert. Es ist nicht seine geringste Leistung, daran zu erinnern, dass hinter Spielen reale Menschen stehen, dass Spiele nicht nur Produktcharakter haben, sondern auch immer Ausdruck komplexer Sehnsüchte und Ängste sind – und dass auch die Rezipienten dieser kleinen und großen Kunstwerke ihren Anteil an dieser Beziehung zwischen Schöpfer und seinem Werk haben. Diese Themen, die in der Kunst, aber auch in anderen Populärmedien längst verhandelt werden, als vielleicht Erster und letztlich auch beeindruckend geradlinig und unprätentiös ins Medium Computerspiel gebracht zu haben, macht Davey Wreden vielleicht schlicht und einfach selbst zum titelgebenden Beginner, und seine ihm hierhin folgende Spielerschaft gleich mit. Wredens immer wieder aufblitzender Humor und sein Gespür für Dramaturgie lassen auch sein zweites Spiel zum Pflichtprogramm für jeden werden, der Spiele nicht nur spielt, sondern auch über sie nachdenkt. The Beginner’s Guide, das schwierige zweite Album, ist merkbar anders als das millionenfach geliebte The Stanley Parable, persönlicher, intimer und auch stiller. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist es der Beweis dafür, dass von Davey Wreden noch viel, und vor allem Unerwartetes, zu erhoffen ist. Man darf sich darauf freuen. (Rainer Sigl, 10.10.2015) The Beginner’s Guide ist für Mac, Windows und Linux zum Preis von 8,99 Euro erschienen.
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Sie haben abgestimmt: Die erste Ausgabe widmet sich Hemingways Klassiker. Wir sind schon gespannt auf Ihre Ansichten. 84 Tage ohne Fang. Doch auch am 85. Tag fährt der alte Fischer Santiago wieder weit aufs Meer hinaus. Tatsächlich beißt ein ungewöhnlich großer und ausdauernder Marlin an. Zwei Tage und Nächte dauert das schmerzhafte und zähe Ringen, dann gewinnt der alte Mann den Kampf und kann den Fisch schließlich am Boot vertäuen. Er tritt den Heimweg an. Doch die vom Blut angelockten Haie sind nicht weit, und als der Fischer im Heimathafen ankommt, ist von dem Marlin nur noch das Gerippe übrig. Was heute als Klassiker der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts gilt, war für den damals 53-jährigen Hemingway nach einer Zeit, in der er weder bei Kritik noch bei Publikum gut ankam, ein lang ersehnter Erfolg. Schon wegen dieser doch recht augenscheinlichen Parallele von Autor und Figur sahen sich zahlreiche Kritiker bemüßigt, die Novelle als Parabel auf das Schriftstellertum mit all seinen Enttäuschungen zu lesen und die gefräßigen Haie als brutale Literaturkritiker zu deuten. Dabei war der Fischer Santiago in Hemingways Ideenkosmos schon 16 Jahre zuvor aufgetaucht. Die aufgeladenen Erstinterpretationen wurden dadurch ein gutes Stück entkräftet. Tatsächlich lädt das lakonisch, sachlich geschriebene Werk schnell zu Interpretationsversuchen ein. Hemingway ist nicht erst seit dieser Geschichte bekannt für seinen Eisberg-Stil, wonach ein Achtel der Geschichte gleich einem Eisberg über dem Wasser zu erkennen sei, der Rest aber unter der Oberfläche bleibe. Der Autor selbst verwehrte sich zwar gegen eine symbolistische Interpretation seiner Narration, nichtsdestotrotz fand und findet diese natürlich statt. Auch die Deutung der Geschichte mithilfe von bereits erwähnten biografischen Ansätzen ist recht beliebt. Und nicht zuletzt findet kaum ein Reden über Hemingway im Allgemeinen statt, ohne auf seinen (sprachlichen) Machismo hinzuweisen. Wie auch in anderen Werken des US-amerikanischen Autors stehen in Der alte Mann und das Meer männlich konnotierte Kämpfe und Konflikte im Vordergrund. Das Leid wird, so auch in dieser Novelle, stoisch und würdevoll vom Helden ertragen. Wie stehen Sie zu Hemingways berühmter Novelle? Können Sie mit den skizzierten Standpunkten zu dem Werk etwas anfangen? Finden Sie das Ende tragisch oder hoffnungsvoll – wird der alte Mann vom Schicksal besiegt oder hat er geschafft es zu wenden? Haben Sie Motive aus der Geschichte in anderen Werken Hemingways wiedergefunden? Mit welchen Klassikern anderer Autoren lässt sich die Novelle vergleichen? Hat sich eine Szene oder ein Zitat besonders in Ihr Gedächtnis gebrannt? Haben Sie auch die diversen Verfilmungen gesehen – sind diese gelungen? Haben Sie das Buch damals im Rahmen des Unterrichts oder zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrem Leben gelesen? Welchen Eindruck hat es bei der ersten Lektüre bei Ihnen hinterlassen? (aan, jmy, 15.10.2015)
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Tsakalots wie gewohnt bei Gläubiger-Verhandlungen. Athen – Die Regierung in Athen hat am Montag Berichten widersprochen, wonach der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos plane zurückzutreten. Diese Gerüchte sind absolut grundlos, sagte ein Mitarbeiter des Büros des Regierungschefs der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Am Wochenende hatte es Berichte in deutschen Medien gegeben, wonach Euklid Tsakalotos zurücktreten könnte. Grund sei, dass er nicht mit dem neuen harten Sparprogramm einverstanden sei. Insgesamt erreichen diese Maßnahmen neun Milliarden Euro. 3,6 Milliarden Euro davon sollen als sogenannte Sparmaßnahmen auf Vorrat beschlossen werden. Diese sollen in Kraft treten, falls Athen den angepeilten Primärüberschuss – also eine positive Haushaltsbilanz ohne Berücksichtigung von Schuldenlasten – von 3,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes 2018 nicht erreichen sollte. Tsakalotos nahm am Montag wie gewohnt an Verhandlungen mit den Gläubigern teil, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums.
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Der Genetiker gilt als "Vater" des Bildungskompasses. Das soll ein Büchlein sein, das Kinder vom Kindergarten an begleitet. STANDARD: Können Sie uns erklären, was der Bildungskompass genau sein soll? Markus Hengstschläger: Nach Vorbild des Mutter-Kind-Passes soll etwas Ähnliches für die Bildung eingeführt werden. Die Details gibt es noch nicht, die werden im Rahmen einer Expertengruppe ausdiskutiert, die sich derzeit formiert. Der Nationalrat stimmt dann darüber ab. Im September 2016 soll der Kompass starten. STANDARD: Was ist die Idee? Hengstschläger: Das Ziel ist, den Start in die Schuleingangsphase für alle Österreicher fair und gleich zu gestalten. STANDARD: Erstmals sollen Kinder mit 3,5 Jahren getestet werden. Wie kann das ablaufen? Hengstschläger: Die Erstuntersuchung können zum Beispiel Kindergartenpädagoginnen oder Psychologen durchführen. In der Neuausrichtung der Kindergartenausbildung sollen die Pädagoginnen jedenfalls darauf vorbereitet werden. Aber auch die Ressourcen gehören aufgestockt. STANDARD: Nehmen wir an, es wird festgestellt, das Kind hätte logopädischen Förderungsbedarf. Was soll dann geschehen? Schon jetzt sind die Wartelisten zu lang. Hengstschläger: Das ist dann eine Bringschuld des Staates. Wenn Förderbedarf besteht, muss es die nötigen Instrumente geben. Denn jedes Kind hat das Recht, optimal gefördert zu werden. Wir wollen das Wort Strafe vermeiden, aber es gibt eine Mitwirkungspflicht. STANDARD: Wollen Sie die Teilnahme an die Kinderbeihilfe koppeln? Hengstschläger: Das geht nicht. STANDARD: Welche Informationen sollen im Kompass stehen? Hengstschläger: Die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten werden getestet, den Rest wird die Expertengruppe definieren. Der Bildungskompass hat jedenfalls nicht das Ziel, sich nur auf die Schwächen zu konzentrieren. STANDARD: Wie wollen Sie den Datenschutz sicherstellen? Hengstschläger: Der Mutter-Kind-Pass ist nicht öffentlich zugänglich, so soll es auch hier sein. STANDARD: Wo sollen die Informationen gespeichert werden? Hengstschläger: Ich hätte gerne, dass der Bildungskompass nur ein Büchlein ist. STANDARD: Wer soll Zugriff haben? Hengstschläger: Es gibt neuralgische Punkte, an denen wir wissen wollen, ob etwas zu tun ist. Die Schuleingangsphase etwa, hier sollen Lehrer Zugriff haben. Ebenso notwendig ist das bei offenen Fragen. Auch der Peak nach oben ist ein Grund nachzuschauen. STANDARD: Bekommen Eltern den Bildungskompass mit nach Hause? Hengstschläger: Ich bin dafür, das wird allerdings noch diskutiert. STANDARD: Der Bildungskompass soll Schritt für Schritt mit Gesundheitskomponenten verknüpft werden. Wie soll das aussehen? Hengstschläger: Es kann bei einer Testung ja auch etwas herauskommen, was im Sinne von Pathologie interpretiert werden muss. Das kann man nicht mit einem Kurs beheben. Da braucht es medizinische Dienstleistung. Heißt: Hier muss es eine Verschaltung geben. STANDARD: Und wenn ich womöglich bereits bearbeitete Defizite nicht bei der nächsten neuralgischen Stelle vorlegen will? Hengstschläger: Sie sprechen von der Problematik, dass ein Lehrer, weil informiert, die Situation vielleicht anders behandelt und irgendeine Schranke für Eltern und Kind eingebaut werden könnte. Die Freiheit, solche spezifischen Informationen herauszunehmen, könnte man andenken. STANDARD: Was, wenn mein Kind immer schon Probleme mit einem bestimmten Lehrer hat? Hengstschläger: Wenn es ein unüberbrückbares Problem ist, dann muss man das vermeiden. Eine Frage allerdings, die sehr STANDARD: ... praxisrelevant ist. Hengstschläger: Aber die lösen wir. Da haben die Eltern im Einzelfall ein Vetorecht. Es kann nicht sein, dass die Karriere eines Menschen von einem Menschen abhängt, der ihn nicht leiden kann. STANDARD: Wie praktikabel ist das Opt-out beim Pflichtkindergarten? Hengstschläger: Welches Interesse dahintersteckt, durchschaue ich noch nicht. Auch dass man in Vorbereitung auf das zweite Kindergartenjahr mindestens drei Monate den Kindergarten besuchen muss, steht im Papier, ist aus meiner Sicht aber schwer umsetzbar. STANDARD: Ersetzt der Bildungskompass irgendwann die Note? Hengstschläger: Damit kann ich einiges anfangen. Das müssen aber andere entscheiden (Katrin Burgstaller, Karin Riss, 29.11.2015)
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Forscher untersuchten Ausgrabungsstätten aus der Schnurkeramischen Kultur Mitteleuropas. Göteborg/München – Schwedische Forscher haben Einblick in mitteleuropäische Lebensverhältnisse während der Kupfersteinzeit, der Epoche des Übergangs zwischen Neolithikum und Bronzezeit, gewonnen. Sie analysierten Knochen und Zähne aus mehreren Ausgrabungsstätten in Bayern und Baden-Württemberg, darunter von zwei großen Friedhöfen. Der Befund: Rund 42 Prozent der Bestatteten stammen ursprünglich nicht von dort – darunter viele Frauen, schreiben die Forscher im Fachblatt PLOS ONE. Die Wissenschafter um Karl-Göran Sjögren von der Universität Göteborg schlussfolgern daraus eines: Zur Zeit der sogenannten Schnurkeramischen Kultur vor knapp 5.000 Jahren dürfte es ein relativ stabiles System weiblicher Exogamie gegeben haben – also des Heiratens außerhalb der eigenen sozialen Gruppe. Die Frauen könnten demnach auf lange Wanderungen gegangen sein, um sich in den Siedlungen ihrer künftigen Ehemänner niederzulassen. Die Forscher schreiben von einem komplexen System des sozialen Austausches und der wirtschaftlichen Diversifizierung im späten neolithischen Europa. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Gruppen der Schnurkeramischen Kultur sehr mobil waren, besonders die Frauen. Welche Distanzen die Frauen genau zurücklegten, sei noch unklar, sagte Sjögren. Kurze Wege von Dorf zu Dorf seien genauso denkbar wie weite Strecken quer durch Süddeutschland, etwa von Franken ins südlichere Niederbayern. Das müssen wir noch genauer untersuchen, so Sjögren. Anhand von Isotopenanalysen konnten die Wissenschafter auf die Ernährungsgewohnheiten der Menschen schließen und sich ein Bild machen, wer in einer Siedlung heimisch war und wer später zuwanderte. In ihrer Ernährungsweise unterschieden sich die Siedlungen nämlich voneinander – in manchen hatten sich Milchwirtschaft und Ackerbau schon stärker durchgesetzt als in anderen. Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena findet das Vorgehen der schwedischen Forscherkollegen schlüssig. Große Wanderungsbewegungen zu Zeiten der Schnurkeramik seien bekannt, sagte der Wissenschafter, der nicht an der Studie beteiligt war. Zu der Zeit vor rund 5.000 Jahren zog es große Gruppen von der pontischen Steppe im heutigen Südrussland in Richtung Mitteleuropa, bis nach Süddeutschland und in die Schweiz. Eine ältere Studie hatte bereits die Wanderung einer jungen Frau vom Schwarzwald nach Dänemark in der Bronzezeit beleuchtet. Von ihrem Heimatdorf war das Mädchen um das Jahr 1370 vor unserer Zeitrechnung die 800 Kilometer lange Strecke zur dänischen Halbinsel Jütland gewandert. Sie war später in ihre Heimat zurückgekehrt und dann erneut nach Jütland gekommen. Dänische Wissenschafter vermuten, dass die junge Frau mit einem Mann aus Jütland verheiratet wurde, um Handelsbeziehungen zwischen den Familien zu festigen.
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Unternehmen baut seine Funktionen immer weiter aus – Ziel: Nutzer sollen nichts anderes mehr nutzen. Auch wenn gerne über die Dominanz von Unternehmen wie Google, Microsoft oder Apple diskutiert wird. In Wirklichkeit ist es eine andere Firma, die das Online-Leben vieler bestimmt wie kein zweites: Facebook. Mehr als eine Milliarde Personen besuchen mittlerweile täglich das soziale Netzwerk. Wobei der Begriff soziales Netzwerk schon fast zu kurz greift, denn die Ziele des Unternehmens gehen wesentlich weiter. Facebook will nicht weniger als die gesamte Welt für seine Nutzer sein, fasst es Wired in einem aktuellen Bericht zusammen. Langfristiges Ziel sei es ganz augenscheinlich, dass die User die Plattform nie verlassen müssen. Nie sei dies klarer gewesen, als in einem aktuellen Pressebriefing im Hauptquartier des Unternehmens. Dort stellte Chief Operating Officer Sheryl Sandberg, eine Reihe von Neuerungen für Facebook-Pages vor. Unternehmen könnten nun unterschiedliche Bereiche anlegen und bewerben, so dass etwa ein Kleidungshersteller gleich eine Liste an angebotenem Produkten wohl sortiert präsentieren kann. Auch werden Kontaktmöglichkeiten nun deutlich prominenter dargestellt, und Unternehmen haben die Möglichkeit Templates für häufige Antworten anzulegen. Desweiteren können Firmen jetzt in privaten Nachrichten auf Anfragen zu antworten. Und das Unternehmen versichert, dass man intensiv an der Verbesserung der eigenen Suchfunktion arbeitet, um etwa Handwerker im eigenen Umfeld rasch aufspüren zu können – um nur ein Beispiel zu nennen. Facebook will dabei ein zentrales Problem vieler Unternehmen lösen: 85 Prozent ihrer Zeit verbringen Smartphone-Nutzer in Apps – und nicht im Web. Facebook will hier nun zur zentralen Präsenz werden, über die die User ihren Alltag bewältigen. Und wenn es geht: Den gesamten.
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