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3.2 Marktlokation, Messlokation, Netzlokation, Lokationsbündel und
Beziehungen
Marktlokation
Die Marktlokation entspricht einer Einspeise- bzw. Entnahmestelle im Sinne der
Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV).
In einer Marktlokation wird Energie entweder erzeugt oder verbraucht. Die Marktlokation ist
mit mindestens einer Leitung mit einem Netz verbunden.
Eine Marktlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID darf nicht mehr verändert
werden, solange die Marktlokation existiert. Die ID der Marktlokation wird durch den
Netzbetreiber vergeben.
Solange sich am Bestand der Marktlokation selbst keine Änderungen ergeben, darf die
Marktlokations-ID (MaLo-ID) selbst dann nicht geändert werden, wenn die physikalische
Anbindung der Marktlokation technischen Änderungen unterworfen ist (etwa beim Umbau
einer Trafostation, die die örtliche Verschiebung des Netzanschlusspunktes oder einen
kurzzeitigen Parallelbetrieb zweier Trafostationen mit sich bringt).
Mehrere Standorte eines Unternehmens, an denen Marktlokationen vorhanden sind, werden
als separate Marktlokationen behandelt.
Wenn an einem Standort Marktlokationen vorhanden sind, die Energie erzeugen und Energie
verbrauchen, werden diese als separate Marktlokationen behandelt.
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Hinweise:
Allein die Marktlokation ist Anknüpfungspunkt der Bilanzierung sowie der Prozesse zum
Lieferantenwechsel.
Der Energiefluss an einer Marktlokation wird mit den Messwerten aus einer oder mehreren
Messlokation(en) ermittelt (siehe unten unter „Lokationsbündel“).
Eine Marktlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert, die folgende Anforderungen
erfüllt:
• Die MaLo-ID darf nicht mit der für die Identifikation von Messlokationen verwendeten
Identifikationsnummer identisch sein.
• Die Generierung und Ausgabe der IDs erfolgt durch eine zentrale bundesweite Stelle
(Codevergabestelle). Alle Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen bestellen
unverzüglich bei der Codevergabestelle die benötigte Anzahl an Codes und weisen sie
den in ihrem Netz befindlichen Marktlokationen zu. Die betroffenen Marktbeteiligten
sind über die jeweilige Zuweisung unverzüglich zu informieren. Die Codevergabestelle
erfasst ausschließlich den Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen, der den Code
zum Zeitpunkt der Erstausgabe bestellt hat.
• Die ID identifiziert die jeweilige Marktlokation nach ihrer erstmaligen Zuordnung
dauerhaft. Eine Veränderung ist unzulässig, solange die Marktlokation existiert. Dies
gilt auch in Fällen von Konzessionswechseln.
• Die MaLo-ID muss mit einer Prüfziffer ausgestattet sein, anhand derer überprüft
werden kann, ob eine ID korrekt übermittelt worden ist.
Hiervon unberührt bleibt die Möglichkeit, bei Bedarf und etwa zur Abbildung von anderweitig
relevanten Energiemengen, die nur einer Teilmenge der Energiemenge einer Marktlokation
entsprechen (z.B. berechnete Energiemengen zum Zweck der Abrechnung von EEG-Umlage
auf Eigenverbrauchsmengen) hierfür in Abstimmung mit der BNetzA ein gesondertes Objekt
im Rahmen der Marktkommunikation einzuführen.
Messlokation
Eine Messlokation ist eine Lokation, an der Energie gemessen wird und die alle technischen
Einrichtungen beinhaltet, die zur Ermittlung und ggf. Übermittlung der Messwerte erforderlich
sind.
In einer Messlokation wird jede relevante physikalische Größe zu einem Zeitpunkt maximal
einmal ermittelt.
Eine Messlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID ist die
Zählpunktbezeichnung gemäß VDE-AR-N 4400 („MeteringCode“). Die ID darf grundsätzlich
nicht mehr verändert werden, solange die Messlokation existiert. Die ID der Messlokation wird
durch den Netzbetreiber vergeben.
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Netzlokation
Die Netzlokation (Netzanschluss) verbindet eine oder mehrere Marktlokationen (unabhängig
der Energieflussrichtung) über genau eine Leitung mit dem Netz.
Eine Netzlokation wird durch eine eindeutige ID identifiziert. Die ID darf nicht mehr verändert
werden, solange die Netzlokation existiert. Die ID der Netzlokation wird durch den
Netzbetreiber vergeben. Solange sich am Bestand der Netzlokation selbst keine Änderungen
ergeben, darf die Netzlokations-ID selbst dann nicht geändert werden, wenn die physikalische
Anbindung der Netzlokation technischen Änderungen unterworfen ist.
Hinweise:
Die Netzlokation ist ein möglicher Anknüpfungspunkt zur Vorgabe einer Leistungskurve (über
die Leistungskurvendefinition) der dahinterliegenden Marktlokationen.
Die Netzlokation ist der alleinige Anknüpfungspunkt zur Abrechnung von Blindarbeit.
Der Energiefluss an einer Netzlokation wird mit den Messwerten aus einer oder mehreren