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arnimb_goethe01_1835 | 423 | Der Menſch wird begraben in geweihter Erd’, ſo ſoll man auch große und ſeltne Begebenheiten begraben in einen ſchönen Sarg der Erinnerung, an den ein jeder hintreten kann und deſſen Andenken feiern. | Der Mensch wird begraben in geweihter Erde, so soll man auch große und seltene Begebenheiten begraben in einen schönen Sarg der Erinnerung, an den ein jeder hintreten kann und dessen Andenken feiern. |
arnimb_goethe01_1835 | 424 | Das hat der Wolfgang geſagt, wie er den Werther geſchrieben hat; thues ihm zu Lieb’ und ſchreib’s auf. | Das hat der Wolfgang gesagt, wie er den Werther geschrieben hat; tu ihm zuliebe und schreibe es auf. |
arnimb_goethe01_1835 | 425 | Ich will Dir gern ſchreiben, was meine arme Feder vermag, weil ich Dir Dank ſchuldig bin; eine Frau in meinem Alter, und ein junges feuriges Mädchen, das lieber bei mir bleibt und nach nichts anderm frägt, ja das iſt Dankenswerth; ich hab’s nach Weimar geſchrieben. | Ich will Dir gern schreiben, was meine arme Feder vermag, weil ich Dir Dank schuldig bin; eine Frau in meinem Alter, und ein junges feuriges Mädchen, das lieber bei mir bleibt und nach nichts anderem fragt, ja das ist Dankenswert; ich habe es nach Weimar geschrieben. |
arnimb_goethe01_1835 | 426 | Wann ich ihm von Dir ſchreib’, da antwortet er immer auf der Stell’; er ſagt, daß Du bei mir aushältſt, das ſei ihm ein Troſt. | Wann ich ihm von Dir schreibe, da antwortet er immer auf der Stell; er sagt, dass Du bei mir aushältst, das sei ihm ein Trost. |
arnimb_goethe01_1835 | 427 | — Adieu, bleib’ nicht zu lang’ im Rheingau; die ſchwarzen Felswände, an denen die Sonne abprallt, und die alten Mauern die machen Dich melancholiſch. | — Adieu, bleibe nicht zu lang im Rheingau; die schwarzen Felswände, an denen die Sonne abprallt, und die alten Mauern die machen Dich melancholisch. |
arnimb_goethe01_1835 | 428 | Deine Freundin Eliſabeth. | Deine Freundin Elisabeth. |
arnimb_goethe01_1835 | 429 | Der Moritz Bethmann hat mir geſagt, daß die Staël mich beſuchen will; ſie war in Weimar, da wollt’, ich, Du wärſt hier, da werd’ ich mein Franzöſiſch recht zuſammen nehmen müſſen. | Der Moritz Bethmann hat mir gesagt, dass die Staël mich besuchen will; sie war in Weimar, da wollte, ich, Du wärst hier, da werde ich mein Französisch recht zusammennehmen müssen. |
arnimb_goethe01_1835 | 430 | An Goethe’s Mutter. | An Goethes Mutter. |
arnimb_goethe01_1835 | 431 | Diesmal hat Sie mir’s nicht recht gemacht, Frau Rath; warum ſchickt Sie mir Goethe’s Brief nicht? | Diesmal hat Sie mir es nicht recht gemacht, Frau Rat; warum schickt Sie mir Goethes Brief nicht? |
arnimb_goethe01_1835 | 432 | — Ich hab’ ſeit dem 13. Auguſt nichts von ihm, und jetzt haben wir ſchon Ausgang September. | — Ich habe seit dem 13. August nichts von ihm, und jetzt haben wir schon Ausgang September. |
arnimb_goethe01_1835 | 433 | Die Staël mag ihm die Zeit verkürzt haben, da hat er nicht an mich gedacht. | Die Staël mag ihm die Zeit verkürzt haben, da hat er nicht an mich gedacht. |
arnimb_goethe01_1835 | 434 | Eine berühmte Frau iſt was kurioſes, keine andre kann ſich mit ihr meſſen, ſie iſt wie Branntwein, mit dem kann ſich das Korn auch nicht vergleichen, aus dem er gemacht iſt. | Eine berühmte Frau ist was Kurioses, keine andere kann sich mit ihr messen, sie ist wie Branntwein, mit dem kann sich das Korn auch nicht vergleichen, aus dem er gemacht ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 435 | So Branntwein bitzelt auf der Zung’, und ſteigt in den Kopf, das thut eine berühmte Frau auch; aber der reine Waizen iſt mir doch lieber, den ſäet der Säemann in die gelockerte Erd’, die liebe Sonne und der fruchtbare Gewitterregen locken ihn wieder heraus, und dann übergrünt er die Felder, und trägt goldne Ähren, da giebt’s zuletzt noch ein luſtig’ Erndtefeſt; ich will doch lieber ein einfaches Waizenkorn ſein als eine berühmte Frau, und will auch lieber, daß Er mich als tägliches Brod breche, als daß ich ihm wie ein Schnaps durch den Kopf fahre. | So Branntwein bitzelt auf der Zunge, und steigt in den Kopf, das tut eine berühmte Frau auch; aber der reine Weizen ist mir doch lieber, den säet der Sämann in die gelockerte Erde, die liebe Sonne und der fruchtbare Gewitterregen locken ihn wieder heraus, und dann übergrünt er die Felder, und trägt goldene Ähren, da gibt es zuletzt noch ein lustiges Erntefest; ich will doch lieber ein einfaches Weizenkorn sein als eine berühmte Frau, und will auch lieber, dass Er mich als tägliches Brot breche, als dass ich ihm wie ein Schnaps durch den Kopf fahre. |
arnimb_goethe01_1835 | 436 | — Jetzt will ich Ihr nur ſagen, daß ich geſtern mit der Staël zu Nacht gegeſſen hab’ in Mainz; keine Frau wollt neben ihr ſitzen bei Tiſch’, da hab’ ich mich neben ſie geſetzt; es war unbequem genug, die Herren ſtanden um den Tiſch und hatten ſich alle hinter uns gepflanzt, und einer drückte auf den andern, um mit ihr zu ſprechen, und ihr in’s Geſicht zu ſehen; ſie bogen ſich weit über mich; ich ſagte: „Vos Adorateurs me suffoquent, ”ſie lachte. | — Jetzt will ich Ihr nur sagen, dass ich gestern mit der Staël zu Nacht gegessen habe in Mainz; keine Frau wollt neben ihr sitzen bei Tisch, da habe ich mich neben sie gesetzt; es war unbequem genug, die Herren standen um den Tisch und hatten sich alle hinter uns gepflanzt, und einer drückte auf den anderen, um mit ihr zu sprechen, und ihr ins Gesicht zu sehen; sie bogen sich weit über mich; ich sagte: „Vos Adorateurs me suffoquent, ”sie lachte. |
arnimb_goethe01_1835 | 437 | — Sie ſagte, Goethe habe mit ihr von mir geſprochen; ich blieb gern ſitzen, denn ich hätte gern gewußt, was er geſagt hat, und doch war mir’s unrecht, denn ich wollt’ lieber, er ſpräch’ mit niemand von mir; und ich glaub’s auch nicht, — ſie mag nur ſo geſagt haben; — es kamen zuletzt ſo viele, die alle über mich hinaus mit ihr ſprechen wollten, daß ich’s gar nicht länger konnte aushalten; ich ſagt’ ihr: „Vos lauriérs me pesent trop fort sur les épaules. | — Sie sagte, Goethe habe mit ihr von mir gesprochen; ich blieb gern sitzen, denn ich hätte gern gewusst, was er gesagt hat, und doch war mir es Unrecht, denn ich wollte lieber, er spräche mit niemand von mir; und ich glaube es auch nicht, — sie mag nur so gesagt haben; — es kamen zuletzt so viele, die alle über mich hinaus mit ihr sprechen wollten, dass ich es gar nicht länger konnte aushalten; ich sagt ihr: „Vos laurièrs me pèsent trop fort sur les épaules. |
arnimb_goethe01_1835 | 438 | Und ich ſtand auf und drängt’ mich zwiſchen den Liebhabern durch; da kam der Sismondi, ihr Begleiter, und küßt’ mir die Hand, und ſagte, ich hätte viel Geiſt und ſagt’s den andern, und ſie repetirten es wohl zwanzigmal, als wenn ich ein Prinz wär’; von denen findet man auch immer alles ſo geſcheut, wenn es auch das gewöhnlichſte wär’. | Und ich stand auf und drängte mich zwischen den Liebhabern durch; da kam der Sismondi, ihr Begleiter, und küsst mir die Hand, und sagte, ich hätte viel Geist und sagt es den anderen, und sie repetierten es wohl zwanzigmal, als wenn ich ein Prinz wäre; von denen findet man auch immer alles so gescheit, wenn es auch das Gewöhnlichste wäre. |
arnimb_goethe01_1835 | 439 | — Nachher hört’ ich ihr zu, wie ſie von Goethe ſprach; ſie ſagte, ſie habe erwartet, einen zweiten Werther zu finden, allein ſie habe ſich geirrt, ſo wohl ſein Benehmen wie auch ſeine Figur paſſe nicht dazu, und ſie bedauerte ſehr, daß er ihn ganz verfehle; | — Nachher hörte ich ihr zu, wie sie von Goethe sprach; sie sagte, sie habe erwartet, einen zweiten Werther zu finden, allein sie habe sich geirrt, sowohl sein Benehmen wie auch seine Figur passe nicht dazu, und sie bedauerte sehr, dass er ihn ganz verfehle; |
arnimb_goethe01_1835 | 440 | Fr. Rath, ich wurd’ zornig über dieſe Reden, („das war überflüſſig,“ wird Sie ſagen) ich wendt’ mich an Schlegel, und ſagt’ ihm auf Deutſch: die Fr. Staël hat ſich doppelt geirrt, einmal in der Erwartung, und dann in der Meinung; | Fr. Rat, ich wurde zornig über diese Reden, („das war überflüssig,“ wird Sie sagen) ich wandte mich an Schlegel, und sagt ihm auf Deutsch: Die Fr. Staël hat sich doppelt geirrt, einmal in der Erwartung, und dann in der Meinung; |
arnimb_goethe01_1835 | 441 | Wir Deutſchen erwarten, daß Goethe zwanzig Helden aus dem Ärmel ſchüttlen kann, die den Franzoſen ſo imponiren, Wir meinen, daß er ſelbſt aber noch ein ganz andrer Held iſt. | Wir Deutschen erwarten, dass Goethe zwanzig Helden aus dem Ärmel schütteln kann, die den Franzosen so imponieren, wir meinen, dass er selbst aber noch ein ganz anderer Held ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 442 | — Der Schlegel hat unrecht, daß er ihr keinen beſſern Verſtand hierüber beigebracht hat. | — Der Schlegel hat Unrecht, dass er ihr keinen besseren Verstand hierüber beigebracht hat. |
arnimb_goethe01_1835 | 443 | Sie warf ein Lorbeerblatt, womit ſie geſpielt hatte, auf die Erde; ich trat dranf und ſchubſte es mit dem Fuß auf die Seite und ging fort. | Sie warf ein Lorbeerblatt, womit sie gespielt hatte, auf die Erde; ich trat drauf und schubste es mit dem Fuß auf die Seite und ging fort. |
arnimb_goethe01_1835 | 444 | — Das war die Geſchicht’ mit der berühmten Frau; hab’ Sie keine Noth mit ihrem franzöſiſch, ſprech’ Sie die Fingerſprach mit ihr, und mache Sie den Commentar dazu mit ihren großen Augen, das wird imponiren; die Staël hat ja einen ganzen Ameiſenhaufen Gedanken im Kopf, was ſoll man ihr noch zu ſagen haben? | — Das war die Geschichte mit der berühmten Frau; habe Sie keine Not mit ihrem Französisch, spreche Sie die Fingersprache mit ihr, und mache Sie den Kommentar dazu mit ihren großen Augen, das wird imponieren; die Staël hat ja einen ganzen Ameisenhaufen Gedanken im Kopf, was soll man ihr noch zu sagen haben? |
arnimb_goethe01_1835 | 445 | Bald komm’ ich nach Frankfurt, da können wir’s beſſer beſprechen. | Bald komme ich nach Frankfurt, da können wir es besser besprechen. |
arnimb_goethe01_1835 | 446 | Hier iſt’s ſehr voll von Rheingäſten; wenn ich Morgens durch den dicken Nebel einen Nachen hervorſtechen ſeh’, da lauf’ ich an’s Ufer und wink’ mit dem Schnupftuch, immer ſind’s Freunde oder Bekannte; vor ein paar Tagen waren Wir in Nothgottes, da war eine große Wallfahrt, der ganze Rhein war voll Nachen, und wenn ſie anlandeten, ward eine Prozeſſion draus, und wanderten ſingend eine jede ihr eigen Lied, neben einander hin; das war ein Schariwari, mir war Angſt, es möcht’ unſerm Herrgott zu viel werden; ſo kam’s auch: er ſetzte ein Gewitter dagegen und donnerte laut genug, ſie haben ihn übertäubt, aber der gewaltige Regenguß hat die lieben Wallfarther aus einander gejagt, die da im Gras lagen, wohl tauſende und zechten; — ich hab’ grad’ keinen empfindſamen Reſpekt vor der Natur, aber ich kann’s doch nicht leiden, wenn ſie ſo beſchmutzt wird mit Papier und Wurſtzipfel und zerbrochnen Tellern und Flaſchen, wie hier auf dem großen grünen Plan, wo das Kreuz zwiſchen Linden aufgerichtet ſteht, wo der Wandrer, den die Nacht überraſcht, gern Nachtruhe hält und ſich geſchützt glaubt durch den geweihten Ort. | Hier ist es sehr voll von Rheingästen; wenn ich Morgens durch den dicken Nebel einen Nachen hervorstechen sehe, da laufe ich ans Ufer und Wink mit dem Schnupftuch, immer sind es Freunde oder Bekannte; vor ein paar Tagen waren wir in Nothgottes, da war eine große Wallfahrt, der ganze Rhein war voll Nachen, und wenn sie anlandeten, wurde eine Prozession draus, und wanderten singend eine jede ihr eigen Lied, nebeneinander hin; das war ein Schariwari, mir war angst, es möchte unserem Herrgott zu viel werden; so kam es auch: Er setzte ein Gewitter dagegen und donnerte laut genug, sie haben ihn übertäubt, aber der gewaltige Regenguss hat die lieben Wallfahrer auseinandergejagt, die da im Gras lagen, wohl Tausende und zechten; — ich habe gerade keinen empfindsamen Respekt vor der Natur, aber ich kann es doch nicht leiden, wenn sie so beschmutzt wird mit Papier und Wurstzipfel und zerbrochenen Tellern und Flaschen, wie hier auf dem großen grünen Plan, wo das Kreuz zwischen Linden aufgerichtet steht, wo der Wanderer, den die Nacht überrascht, gern Nachtruhe hält und sich geschützt glaubt durch den geweihten Ort. |
arnimb_goethe01_1835 | 447 | — Ich kann Ihr ſagen, mir war ganz unheimlich; ich bin heut noch caput. | — Ich kann Ihr sagen, mir war ganz unheimlich; ich bin heute noch kaputt. |
arnimb_goethe01_1835 | 448 | Ich ſeh’ lieber die Lämmer auf dem Kirchhof weiden, als die Menſchen in der Kirch’; und die Lilien auf dem Feld’, die ohne zu ſpinnen, doch vom Thau genährt ſind, — als die langen Prozeſſionen drüber ſtolpern, und ſie im ſchönſten Flor zertreten. | Ich sehe lieber die Lämmer auf dem Kirchhof weiden, als die Menschen in der Kirche; und die Lilien auf dem Felde, die ohne zu spinnen, doch vom Tau genährt sind, — als die langen Prozessionen drüber stolpern, und sie im schönsten Flor zertreten. |
arnimb_goethe01_1835 | 449 | Ich ſag’ Ihr gute Nacht, heut hab’ ich bei Tag geſchrieben. | Ich sage Ihr gute Nacht, heute habe ich bei Tag geschrieben. |
arnimb_goethe01_1835 | 450 | Bettine. | Bettine. |
arnimb_goethe01_1835 | 451 | Geb’ Sie Achtung damit Sie es recht verſteht, denn ich hab’ ſchon zweimal vergeblich verſucht eine gutgeordnete Darſtellung davon zu machen. | Gebe Sie Achtung damit Sie es recht versteht, denn ich habe schon zweimal vergeblich versucht eine gutgeordnete Darstellung davon zu machen. |
arnimb_goethe01_1835 | 452 | Ein großer Tafelaufſatz der mir die ganze Zeit im Kopf herumſpukt, und den mir deucht im großen Banketſaal der Kurfürſtlichen Reſidenz geſehen zu haben; er beſteht aus einer ovalen fünf bis ſechs Fuß langen chriſtallenen Platte einen See vorſtellend, in Wellen ſanft geſchliffen die ſich gegen die Mitte hin mehr und mehr heben, und endlich ganz hoch ſteigen, wo ſie einen ſilbernen Fels mit einem Throne umgeben auf welchem die Venus ſitzt; ſie hat ihren Fuß auf den Rücken eines Tritonen geſtemmt, der einen kleinen Amor auf den Händen balancirt; rundum ſpritzt ſilberner Schaum, auf den höchſten Wellen umher reiten muthige Nymphen, ſie haben Ruder in Händen um die Wellen zu peitſchen, ihre Gewande ſind emaillirt, meiſtens blasblau oder ſeegrün, auch gelblich; ſie ſcheinen in einem übermüthigen jauchzenden Waſſertanz begriffen; etwas tiefer, ſilberne Seepferde von Tritonen gebändigt und zum Theil beritten; alles in Silber und Gold getrieben mit emaillirten Verzierungen. | Ein großer Tafelaufsatz der mir die ganze Zeit im Kopf herumspukt, und den mir deucht im großen Bankettsaal der kurfürstlichen Residenz gesehen zu haben; er besteht aus einer ovalen fünf bis sechs Fuß langen kristallenen Platte einen See vorstellend, in Wellen sanft geschliffen die sich gegen die Mitte hin mehr und mehr heben, und endlich ganz hochsteigen, wo sie einen silbernen Fels mit einem Throne umgeben auf welchem die Venus sitzt; sie hat ihren Fuß auf den Rücken eines Tritonen gestemmt, der einen kleinen Amor auf den Händen balanciert; rundum spritzt silberner Schaum, auf den höchsten Wellen umher reiten mutige Nymphen, sie haben Ruder in Händen um die Wellen zu peitschen, ihre Gewande sind emailliert, meistens blassblau oder seegrün, auch gelblich; sie scheinen in einem übermütigen jauchzenden Wassertanz begriffen; etwas tiefer, silberne Seepferde von Tritonen gebändigt und zum Teil beritten; alles in Silber und Gold getrieben mit emaillierten Verzierungen. |
arnimb_goethe01_1835 | 453 | Wenn man in den hohlen Fels Wein thut, ſo ſpritzt er aus Röhrchen in regelmäßigen feinen Strahlen rund um die Venus empor, und fließt in ein verborgnes Becken unter dem Fels; das iſt die hohe Mittelgruppe. | Wenn man in den hohlen Fels Wein tut, so spritzt er aus Röhrchen in regelmäßigen feinen Strahlen rund um die Venus empor, und fließt in ein verborgenes Becken unter dem Fels; das ist die hohe Mittelgruppe. |
arnimb_goethe01_1835 | 454 | Näher am Ufer liegen bunte Muſcheln, zwiſchen den Wellen, und emaillirte Waſſerlilien; aus ihren Kelchen ſteigen kleine Amoretten empor die mit geſpanntem Bogen einander beſchießen, zwiſchen durch flüchten Seeweibchen mit Fiſchſchweifen von Seemännchen mit ſpitzen Bärten verfolgt, und an ihren Schilfkränzen erhaſcht oder mit Netzen eingefangen. | Näher am Ufer liegen bunte Muscheln, zwischen den Wellen, und emaillierte Wasserlilien; aus ihren Kelchen steigen kleine Amoretten empor die mit gespanntem Bogen einander beschießen, zwischendurch flüchten Seeweibchen mit Fischschweifen von Seemännchen mit spitzen Bärten verfolgt, und an ihren Schilfkränzen erhascht oder mit Netzen eingefangen. |
arnimb_goethe01_1835 | 455 | Auf der andern Seite ſind Seeweibchen die einen kleinen Amor in der Luft gefangen halten und ihn unter die Wellen ziehen wollen, er wehrt ſich und ſtemmt ſein Füßchen der einen auf die Bruſt während die andre ihn an den bunten Flügeln hält; dieſe Gruppe iſt ganz köſtlich und ſehr luſtig; der Amor iſt ſchwarz von Ambra, die Nymphen ſind von Gold mit emaillirten Kränzen. | Auf der anderen Seite sind Seeweibchen die einen kleinen Amor in der Luft gefangen halten und ihn unter die Wellen ziehen wollen, er wehrt sich und stemmt sein Füßchen der einen auf die Brust während die andere ihn an den bunten Flügeln hält; diese Gruppe ist ganz köstlich und sehr lustig; der Amor ist schwarz von Ambra, die Nymphen sind von Gold mit emaillierten Kränzen. |
arnimb_goethe01_1835 | 456 | Die Gruppen ſind vertheilt in beiden Halbovalen, alles emaillirt mit blau, grün, roth, gelb, lauter helle Farben; viele Seeungeheuer gucken zwiſchen den chriſtallnen Wellen hervor mit aufgeſperrtem Rachen; ſie ſchnappen nach den fliehenden Nymphen, und ſo iſt ein buntes Gewirr von luſtiger, glitzernder Pracht über das ganze verbreitet; aus deſſen Mitte der Fels mit der Venus emporſteigt; am einen Ende der Platte, wo ſonſt gewöhnlich die Handhabe iſt: ſitzt etwas erhaben gegen den Zuſchauer der berühmte Cyklop-Polyphem der die Galathee in ſeinen Armen gefangen hält; er hat ein großes Aug’ auf der Stirn, ſie ſieht ſchüchtern herab auf die Schafheerde die zu beiden Seiten gelagert iſt, wodurch die Gruppe ſich in einen ſanften Bogen mit zwei Lämmern, welche an beiden Enden liegen und ſchlafen, abſchließt. | Die Gruppen sind verteilt in beiden Halbovalen, alles emailliert mit blau, grün, rot, gelb, lauter helle Farben; viele Seeungeheuer gucken zwischen den kristallenen Wellen hervor mit aufgesperrtem Rachen; sie schnappen nach den fliehenden Nymphen, und so ist ein buntes Gewirr von lustiger, glitzernder Pracht über das Ganze verbreitet; aus dessen Mitte der Fels mit der Venus emporsteigt; am einen Ende der Platte, wo sonst gewöhnlich die Handhabe ist: sitzt etwas erhaben gegen den Zuschauer der berühmte Polyphem der die Galathee in seinen Armen gefangen hält; er hat ein großes Auge auf der Stirn, sie sieht schüchtern herab auf die Schafherde die zu beiden Seiten gelagert ist, wodurch die Gruppe sich in einen sanften Bogen mit zwei Lämmern, welche an beiden Enden liegen und schlafen, abschließt. |
arnimb_goethe01_1835 | 457 | Jenſeits ſitzt Orpheus, auch gegen die Zuſchauer gewendet; er ſpielt die Leier, ein Lorbeerbaum hinter ihm, auf deſſen ausgebreiteten goldnen Zweigen Vögel ſitzen; | Jenseits sitzt Orpheus, auch gegen die Zuschauer gewendet; er spielt die Leier, ein Lorbeerbaum hinter ihm, auf dessen ausgebreiteten goldenen Zweigen Vögel sitzen; |
arnimb_goethe01_1835 | 458 | Nymphen haben ſich herbeigeſchlichen mit Rudern in der Hand, ſie lauſchen; dann ſind noch allerlei Seethiere bis auf zwei Delphine, die auf beiden Seiten die Gruppe wie jenſeits in einem ſanften Bogen abſchließen; ſehr hübſch iſt ein kleiner Affe der ſich einen Sonnenſchirm von einem Blatt gemacht hat, zu Orpheus Füßen ſitzt und ihm zuhört. | Nymphen haben sich herbeigeschlichen mit Rudern in der Hand, sie lauschen; dann sind noch allerlei Seetiere bis auf zwei Delphine, die auf beiden Seiten die Gruppe wie jenseits in einem sanften Bogen abschließen; sehr hübsch ist ein kleiner Affe der sich einen Sonnenschirm von einem Blatt gemacht hat, zu Orpheus Füßen sitzt und ihm zuhört. |
arnimb_goethe01_1835 | 459 | — Das iſt wie Sie leicht denken kann ein wunderbares Prachtſtück; es iſt ſehr reich und doch erhaben; und ich könnte ihr noch eine halbe Stunde über die Schönheit der einzelnen Figuren vorſchwätzen. | — Das ist wie Sie leicht denken kann ein wunderbares Prachtstück; es ist sehr reich und doch erhaben; und ich könnte Ihr noch eine halbe Stunde über die Schönheit der einzelnen Figuren vorschwätzen. |
arnimb_goethe01_1835 | 460 | Gold und Silber macht mir den Eindruck von etwas heiligem; ob dies daher kommt, weil ich im Kloſter immer die goldnen und ſilbernen Meßgeſchirre, und den Kelch gewaſchen habe, den Weihrauchkeſſel geputzt, und die Altarleuchter vom abträuflenden Wachs gereinigt, alles mit einer Art Ehrfurcht berührt habe? | Gold und Silber macht mir den Eindruck von etwas Heiligem; ob dies daher kommt, weil ich im Kloster immer die goldenen und silbernen Messgeschirre, und den Kelch gewaschen habe, den Weihrauchkessel geputzt, und die Altarleuchter vom abträufelnden Wachs gereinigt, alles mit einer Art Ehrfurcht berührt habe? |
arnimb_goethe01_1835 | 461 | ich kann Ihr nur ſagen, daß uns beim Betrachten dieſes reichen und künſtlichen Werkes eine feierliche Stimmung befiel. | Ich kann Ihr nur sagen, dass uns beim Betrachten dieses reichen und künstlichen Werkes eine feierliche Stimmung befiel. |
arnimb_goethe01_1835 | 462 | Jetzt beſchreib’ ich Ihr aber noch etwas Schönes, das gefällt mir in der Erinnerung noch beſſer, und die Kunſtkenner ſagen auch es habe mehr Styl; das iſt ſo ein Wort, wenn ich frage was es bedeutet, ſagt man: | Jetzt beschreibe ich Ihr aber noch etwas Schönes, das gefällt mir in der Erinnerung noch besser, und die Kunstkenner sagen auch es habe mehr Stil; das ist so ein Wort, wenn ich frage was es bedeutet, sagt man: |
arnimb_goethe01_1835 | 463 | Wiſſen Sie nicht was Styl iſt? | Wissen sie nicht was Stil ist? |
arnimb_goethe01_1835 | 464 | — und damit muß ich mich zufrieden geben, hierbei hab’ ich’s aber doch ausgedacht. | — und damit muss ich mich zufriedengeben, hierbei habe ich es aber doch ausgedacht. |
arnimb_goethe01_1835 | 465 | Alles große Edle muß einen Grund haben warum es edel iſt: | Alles große Edle muss einen Grund haben warum es edel ist: |
arnimb_goethe01_1835 | 466 | Wenn dieſer Grund rein ohne Vorurtheil ohne Pfuſcherei von Nebendingen und Abſichten, die einzige Baſis des Kunſtwerks iſt: das iſt der reine Styl. | Wenn dieser Grund rein ohne Vorurteil ohne Pfuscherei von Nebendingen und Absichten, die einzige Basis des Kunstwerks ist: Das ist der reine Stil. |
arnimb_goethe01_1835 | 467 | Das Kunſtwerk muß grade nur das ausdrücken, was die Seele erhebt und edel ergötzt und nicht mehr. | Das Kunstwerk muss gerade nur das ausdrücken, was die Seele erhebt und edel ergötzt und nicht mehr. |
arnimb_goethe01_1835 | 468 | Die Empfindung des Künſtlers muß allein darauf gerichtet ſein, das übrige iſt falſch. | Die Empfindung des Künstlers muss allein darauf gerichtet sein, das Übrige ist falsch. |
arnimb_goethe01_1835 | 469 | In den kleinen Gedichten vom Wolfgang iſt die Empfindung aus einem Guß, und was er da ausſpricht, daß erfüllt reichlich eines jeden Seele mit derſelben edlen Stimmung. | In den kleinen Gedichten vom Wolfgang ist die Empfindung aus einem Guss, und was er da ausspricht, dass erfüllt reichlich eines jeden Seele mit derselben edlen Stimmung. |
arnimb_goethe01_1835 | 470 | In allen liegt es, ich will Ihr aber nur dies kleinſte zitiren, das ich ſo oft mit hohem Genuß in den einſamen Wäldern geſungen habe, wenn ich allein von weitem Spazierwegen nach Hauſe ging. | In allen liegt es, ich will Ihr aber nur dies kleinste zitieren, das ich so oft mit hohem Genuss in den einsamen Wäldern gesungen habe, wenn ich allein von weitem Spazierwegen nach Hause ging. |
arnimb_goethe01_1835 | 471 | Der Du von dem Himmel biſt, Alles Leid und Schmerzen ſtilleſt, Den der doppelt elend iſt, Doppelt mit Erquickung fülleſt: | Der Du von dem Himmel bist, alles Leid und Schmerzen stillest, den der doppelt elend ist, doppelt mit Erquickung füllest: |
arnimb_goethe01_1835 | 472 | Ach ich bin des Treibens müde Was ſoll all’ der Schmerz und Luſt? | Ach ich bin des Treibens müde was soll all der Schmerz und Lust? |
arnimb_goethe01_1835 | 473 | — Güßer Friede! | — Süßer Friede! |
arnimb_goethe01_1835 | 474 | — Komm, ach komm in meine Bruſt. | — Komme, ach komme in meine Brust. |
arnimb_goethe01_1835 | 475 | Im Kloſter hab’ ich viel predigen hören, über den Weltgeiſt und die Eitelkeit aller Dinge, ich habe ſelbſt, den Nonnen die Legende Jahr aus Jahr ein vorgeleſen, weder der Teufel noch die Heiligen haben bei mir Eindruck gemacht, ich glaub’ ſie waren nicht vom reinen Styl; ein ſolches Lied aber erfüllt meine Seele mit der lieblichſten Stimmung, keine Mahnung, keine weiſe Lehren könnten mir je ſo viel Gutes einflößen; es befreit mich von aller Selbſtſucht, ich kann andern alles geben, und gönne ihnen das beſte Glück, ohne für mich ſelbſt etwas zu verlangen; das macht weil es vom reinen edlen Styl iſt. | Im Kloster habe ich viel predigen hören, über den Weltgeist und die Eitelkeit aller Dinge, ich habe selbst, den Nonnen die Legende jahraus jahrein vorgelesen, weder der Teufel noch die Heiligen haben bei mir Eindruck gemacht, ich glaube sie waren nicht vom reinen Stil; ein solches Lied aber erfüllt meine Seele mit der lieblichsten Stimmung, keine Mahnung, keine weise Lehren könnten mir je so viel Gutes einflößen; es befreit mich von aller Selbstsucht, ich kann anderen alles geben, und gönne ihnen das beste Glück, ohne für mich selbst etwas zu verlangen; das macht weil es vom reinen edlen Stil ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 476 | So könnte ich noch manches ſeiner Lieder herſetzen die mich über alles erheben, und mir einen Genuß ſchenken der mich in mir ſelber reich macht. | So könnte ich noch manches seiner Lieder hersetzen die mich über alles erheben, und mir einen Genuss schenken der mich in mir selber reich macht. |
arnimb_goethe01_1835 | 477 | Das Lied: | Das Lied: |
arnimb_goethe01_1835 | 478 | Die ſchöne Nacht hab’ ich wohl hundertmal dies Jahr auf ſpätem Heimweg geſungen: | Die schöne Nacht habe ich wohl hundertmal dies Jahr auf spätem Heimweg gesungen: |
arnimb_goethe01_1835 | 479 | Luna bricht durch Buſch und Eichen Zephyr meldet ihren Lauf, Und die Birken ſtreun mit Neigen Ihr den ſchönſten Weihrauch auf. | Luna bricht durch Busch und Eichen Zephyr meldet ihren Lauf, und die Birken streuen mit Neigen Ihr den schönsten Weihrauch auf. |
arnimb_goethe01_1835 | 480 | Wie war ich da glücklich und heiter in dieſem Frühjahr wie die Birken, während meinem Geſang rund um mich her der eilenden Luna wirklich ihren duftenden Weihrauch ſtreuten. | Wie war ich da glücklich und heiter in diesem Frühjahr wie die Birken, während meinem Gesang rund um mich her der eilenden Luna wirklich ihren duftenden Weihrauch streuten. |
arnimb_goethe01_1835 | 481 | Es ſoll mir keiner ſagen, daß reiner Genuß nicht Gebet iſt. | Es soll mir keiner sagen, dass reiner Genuss nicht Gebet ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 482 | Aber in der Kirche iſt’s mir noch nimmer gelungen, da hab’ ich geſeufzt vor ſchwerer Langenweile, die Predigt war wie Blei auf meinen Augenliedern. | Aber in der Kirche ist es mir noch nimmer gelungen, da habe ich geseufzt vor schwerer Langenweile, die Predigt war wie Blei auf meinen Augenlidern. |
arnimb_goethe01_1835 | 483 | O je, wie war mir leicht wenn ich aus der Kloſterkirche in den ſchönen Garten konnte ſpringen, da war mir der geringſte Sonnenſtrahl eine beſſre Erleuchtung als die ganze Kirchengeſchichte. | O je, wie war mir leicht wenn ich aus der Klosterkirche in den schönen Garten konnte springen, da war mir der geringste Sonnenstrahl eine bessere Erleuchtung als die ganze Kirchengeschichte. |
arnimb_goethe01_1835 | 484 | Das zweite Kunſtwerk welches ich Ihr beſchreibe, iſt ein Delphin aus einem großen Elephantenzahn gemacht; er ſperrt ſeinen Rachen auf in den ihm zwei Amoretten das Gebiß einlegen; ein andrer der auf dem Nacken des Delphins ſitzt, nimmt von beiden Seiten den Zaum; auf der Mitte des Rückens liegt ein goldner Sattel mit einem Sitz von getriebener Arbeit, welches Laubwerk von Weinreben vorſtellt; inmitten deſſelben, ſteht Bacchus von Elfenbein; ein ſchöner, zarter, ſchlanker Jüngling mit goldnen Haaren und einer phrychiſchem Mütze auf; er hat die eine Hand in die Seite geſtemmt, mit der andern hält er einen goldnen Rebſtock der unter dem Sattel hervorkömmt, und ihn mit ſchönem, feinem Laub überdacht; auf beiden Seiten des Sattels ſind zwei Muſcheln angebracht wie Tragkörbe, darin ſitzen zwei Nymphen von Elfenbein in jedem, und blaſen auf Muſcheln; die breiten Floßfedern, ſo wie der Schwanz des Fiſches ſind von Gold und Silber gearbeitet; unmittelbar hinter dem Sattel ſchlängelt ſich der Leib des Fiſches aufwärts als ob er mit dem Schweif in die Lüfte ſchnalzte; auf dem Bug deſſelben ſitzt ein zierliches Nymphchen, und klatſcht in die Hände; dieſes kommt etwas höher zu ſtehen, und ſieht über die Gruppe des Bacchus herüber; die Floßfedern des Schweifes bilden ein zierliches Schattendach über der Nymphe; der Rachen des Fiſches iſt inwendig von Gold; man kann ihn auch mit Wein füllen, der dann in zwei Strahlen aus ſeinen Nüſtern empor ſpringt; man ſtellte dieſes Kunſtwerk bei großen Feſten in einem goldnen Becken auf den Nebentiſchen auf. | Das zweite Kunstwerk welches ich Ihr beschreibe, ist ein Delphin aus einem großen Elefantenzahn gemacht; er sperrt seinen Rachen auf in den ihm zwei Amoretten das Gebiss einlegen; ein anderer der auf dem Nacken des Delphins sitzt, nimmt von beiden Seiten den Zaum; auf der Mitte des Rückens liegt ein goldener Sattel mit einem Sitz von getriebener Arbeit, welches Laubwerk von Weinreben vorstellt; inmitten desselben, steht Bacchus von Elfenbein; ein schöner, zarter, schlanker Jüngling mit goldenen Haaren und einer phrygischem Mütze auf; er hat die eine Hand in die Seite gestemmt, mit der anderen hält er einen goldenen Rebstock der unter dem Sattel hervorkommt, und ihn mit schönem, feinem Laub überdacht; auf beiden Seiten des Sattels sind zwei Muscheln angebracht wie Tragkörbe, darin sitzen zwei Nymphen von Elfenbein in jedem, und blasen auf Muscheln; die breiten Floßfedern, so wie der Schwanz des Fisches sind von Gold und Silber gearbeitet; unmittelbar hinter dem Sattel schlängelt sich der Leib des Fisches aufwärts als ob er mit dem Schweife in die Lüfte schnalzte; auf dem Bug desselben sitzt ein zierliches Nymphchen, und klatscht in die Hände; dieses kommt etwas höher zu stehen, und sieht über die Gruppe des Bacchus herüber; die Floßfedern des Schweifes bilden ein zierliches Schattendach über der Nymphe; der Rachen des Fisches ist inwendig von Gold; man kann ihn auch mit Wein füllen, der dann in zwei Strahlen aus seinen Nüstern emporspringt; man stellte dieses Kunstwerk bei großen Festen in einem goldenen Becken auf den Nebentischen auf. |
arnimb_goethe01_1835 | 485 | Dieſes iſt nun ein Kunſtwerk vom erhabenen Styl, und ich kann auch ſagen, daß es mich ganz mit ſtummer heiliger Ehrfurcht erfüllte. | Dieses ist nun ein Kunstwerk vom erhabenen Stil, und ich kann auch sagen, dass es mich ganz mit stummer heiliger Ehrfurcht erfüllte. |
arnimb_goethe01_1835 | 486 | Noch viele dergleichen ſind da; alles hat Bezug auf den Rhein, unter andern ein Schiff von Cedernholz, ſo fein gemacht, mit ſchönen Arabesken; ein Basrelief umgiebt den Obertheil des Schiffes, auf deſſen Verdeck die drei Kürfürſten von Kölln, Mainz und Trier ſitzen und zechen; | Noch viele dergleichen sind da; alles hat Bezug auf den Rhein, unter anderen ein Schiff von Zedernholz, so fein gemacht, mit schönen Arabesken; ein Basrelief umgibt den Oberteil des Schiffes, auf dessen Verdeck die drei Kurfürsten von Köln, Mainz und Trier sitzen und zechen; |
arnimb_goethe01_1835 | 487 | Knappen ſtehen hinter ihnen mit Henkelkrügen. | Knappen stehen hinter ihnen mit Henkelkrügen. |
arnimb_goethe01_1835 | 488 | Dies hat mir nicht ſo viel Freud’ gemacht, obſchon viel Schönes daran iſt, beſonders die Glücksgöttin, die am Vordertheil des Schiffes angebracht iſt. | Dies hat mir nicht so viel Freude gemacht, obschon viel Schönes daran ist, besonders die Glücksgöttin, die am Vorderteil des Schiffes angebracht ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 489 | Ich beſchreib’ Ihr noch einen Humpen, das iſt ein wahres Meiſterſtück und ſtellt eine Kelter vor. | Ich beschreibe Ihr noch einen Humpen, das ist ein wahres Meisterstück und stellt eine Kelter vor. |
arnimb_goethe01_1835 | 490 | In der Mitte ſteht ein hohes Faß, das iſt der eigentliche Humpen; auf beiden Seiten klettern in zierlichen Verſchlingungen Knaben hinauf mit Butten voll Trauben über die Schultern von Männern, um an den Rand zu gelangen und ihre Trauben auszuſchütten; in der Mitte, als Knopf des Deckels der etwas tief in den Rand des Humpens paßt, ſteht Bacchus mit zwei Tigern die an ihm hinanſpringen; er iſt im Begriff die Trauben, deren gehäufte Menge mit einzelnen Ranken dazwiſchen, den Deckel bilden, mit den Füßen zu keltern. | In der Mitte steht ein hohes Faße, das ist der eigentliche Humpen; auf beiden Seiten klettern in zierlichen Verschlingungen Knaben hinauf mit Butten voll Trauben über die Schultern von Männern, um an den Rand zu gelangen und ihre Trauben auszuschütten; in der Mitte, als Knopf des Deckels der etwas tief in den Rand des Humpens passt, steht Bacchus mit zwei Tigern die an ihm hinanspringen; er ist im Begriff die Trauben, deren gehäufte Menge mit einzelnen Ranken dazwischen, den Deckel bilden, mit den Füßen zu keltern. |
arnimb_goethe01_1835 | 491 | Die Knaben die von allen Seiten herüberreichen um ihre Gefäße mit Trauben auszuleeren, bilden einen wunderſchönen Rand; die ſtarken Männer am Fuß der Kelter, die die kleinen Knaben auf ihre Schultern heben und auf mannigfache Weiſe heraufhelfen, find ganz außerordentlich herrlich, nackt, einem oder dem andern hängt ein Tigerfell über den Rücken, ſonſt ganz ungeniert. | Die Knaben die von allen Seiten herüberreichen um ihre Gefäße mit Trauben auszuleeren, bilden einen wunderschönen Rand; die starken Männer am Fuß der Kelter, die die kleinen Knaben auf ihre Schultern heben und auf mannigfache Weise heraufhelfen, finde ganz außerordentlich herrlich, nackt, einem oder dem anderen hängt ein Tigerfell über den Rücken, sonst ganz ungeniert. |
arnimb_goethe01_1835 | 492 | Am Humpen ſieht man auf einer Seite das mainzer Wappen, auf der andern das von Köln. | Am Humpen sieht man auf einer Seite das Mainzer Wappen, auf der anderen das von Köln. |
arnimb_goethe01_1835 | 493 | Der ganze Humpen ſteht auf einem Aufſatz der wie ein ſanfter Hügel geſtaltet iſt; auf dieſem ſitzen und liegen Nymphen im Kreis; ſie ſpielen mit Tamburinen, Becken, Triangel, andre liegen und balgen ſich mit Leoparden, die ihnen über die Köpfe ſpringen; es iſt gar zu ſchön. | Der ganze Humpen steht auf einem Aufsatz der wie ein sanfter Hügel gestaltet ist; auf diesem sitzen und liegen Nymphen im Kreis; sie spielen mit Tamburinen, Becken, Triangel, andere liegen und balgen sich mit Leoparden, die ihnen über die Köpfe springen; es ist gar zu schön. |
arnimb_goethe01_1835 | 494 | — Das hab’ ich Ihr nun beſchrieben, aber hätte Sie es erſt geſehen, Sie würde vor Verwunderung laut aufgeſchrieen haben. | — Das habe ich Ihr nun beschrieben, aber hätte Sie es erst gesehen, sie würde vor Verwunderung laut aufgeschrien haben. |
arnimb_goethe01_1835 | 495 | Was überfällt einem nur, wenn man ſo etwas von Menſchenhänden gemacht ſieht? | Was überfällt einem nur, wenn man so etwas von Menschenhänden gemacht sieht? |
arnimb_goethe01_1835 | 496 | Mir rauchte der Kopf, und ich meinte in der trunkenen Begeiſtrung ich werde keine Ruhe finden, wenn ich nicht auch ſolche ſchöne Sachen erfinden und machen könne. | Mir rauchte der Kopf, und ich meinte in der trunkenen Begeisterung ich werde keine Ruhe finden, wenn ich nicht auch solche schöne Sachen erfinden und machen könne. |
arnimb_goethe01_1835 | 497 | Aber wie ich hinaus kam und es war Abend geworden, und die Sonne ging ſo ſchön unter, da vergaß ich alles, blos um mit den letzten Strahlen der Sonne meine Sinne in dem kühlen Rhein zu baden. | Aber wie ich hinauskam und es war Abend geworden, und die Sonne ging so schön unter, da vergaß ich alles, bloß um mit den letzten Strahlen der Sonne meine Sinne in dem kühlen Rhein zu baden. |
arnimb_goethe01_1835 | 498 | Eine Mutter giebt ſich alle erdenkliche Mühe ihr kleines unverſtändiges Kindchen zufrieden zu ſtellen, ſie kömmt ſeinen Bedürfniſſen zuvor und macht ihm aus allem ein Spielwerk; wenn es nun auf nichts hören will und mit nichts ſich befriedigen läßt: ſo läßt ſie es ſeine Unart ausſchreien bis es müde iſt, und dann ſucht ſie es wieder von neuem mit dem Spielwerk vertraut zu machen. | Eine Mutter gibt sich alle erdenkliche Mühe ihr kleines unverständiges Kindchen zufriedenzustellen, sie kommt seinen Bedürfnissen zuvor und macht ihm aus allem ein Spielwerk; wenn es nun auf nichts hören will und mit nichts sich befriedigen lässt: so lässt sie es seine Unart ausschreien bis es müde ist, und dann sucht sie es wieder von neuem mit dem Spielwerk vertraut zu machen. |
arnimb_goethe01_1835 | 499 | Das iſt grade wie es Gott mit den Menſchen macht: er giebt das Schönſte um den Menſchen zur Luſt, zur Freude zu reizen, und ihm den Verſtand dafür zu ſchärfen. | Das ist gerade wie es Gott mit den Menschen macht: Er gibt das Schönste um den Menschen zur Lust, zur Freude zu reizen, und ihm den Verstand dafür zu schärfen. |
arnimb_goethe01_1835 | 500 | — Die Kunſt iſt ein ſo ſchönes Spielwerk, um den unruhigen, ewig begehrenden Menſchengeiſt auf ſich ſelbſt zurück zu führen, um ihn denken zu lehren und ſehen; um Geſchicklichkeit zu erwerben, die ſeine Kräfte weckt und ſteigert. | — Die Kunst ist ein so schönes Spielwerk, um den unruhigen, ewig begehrenden Menschengeist auf sich selbst zurückzuführen, um ihn denken zu lehren und sehen; um Geschicklichkeit zu erwerben, die seine Kräfte weckt und steigert. |
arnimb_goethe01_1835 | 501 | Er ſoll lernen ganz der Unſchuld ſolcher Erfindung ſich hingeben, und vertrauen auf die Luſt und das Spiel der Phantaſie, die ihn zum Höchſten auszubilden und zu reifen vermag. | Er soll lernen ganz der Unschuld solcher Erfindung sich hingeben, und vertrauen auf die Lust und das Spiel der Phantasie, die ihn zum Höchsten auszubilden und zu reifen vermag. |
arnimb_goethe01_1835 | 502 | Gewiß liegen in der Kunſt große Geheimniſſe höherer Entwicklung verborgen; ja ich glaub’ ſogar, daß alle Neigungen von denen die Philiſter ſagen, daß ſie keinen nützlichen Zweck haben, zu jenen myſtiſchen gehören die den Keim zu großen, in dieſem Leben noch unverſtändlichen Eigenſchaften in unſre Seele legen; welche dann im nächſten Leben als ein höherer Inſtinkt aus uns hervorbrechen, der einem geiſtigeren Element angemeſſen iſt. | Gewiss liegen in der Kunst große Geheimnisse höherer Entwicklung verborgen; ja ich glaube sogar, dass alle Neigungen von denen die Philister sagen, dass sie keinen nützlichen Zweck haben, zu jenen mystischen gehören die den Keim zu großen, in diesem Leben noch unverständlichen Eigenschaften in unsere Seele legen; welche dann im nächsten Leben als ein höherer Instinkt aus uns hervorbrechen, der einem geistigeren Element angemessen ist. |
arnimb_goethe01_1835 | 503 | — | — |
arnimb_goethe01_1835 | 504 | Die Art wie jene in Gold und Silber getriebne Kunſtwerke aufgeſtellt ſind, iſt auch zu bewundern und trägt ſehr dazu bei, dieſelben ſowohl in ihrer Pracht mit einem Blick zu überſchauen, als auch ein jedes einzelne bequem zu betrachten. | Die Art wie jene in Gold und Silber getriebene Kunstwerke aufgestellt sind, ist auch zu bewundern und trägt sehr dazu bei, dieselben sowohl in ihrer Pracht mit einem Blick zu überschauen, als auch ein jedes einzelne bequem zu betrachten. |
arnimb_goethe01_1835 | 505 | Es iſt eine Wand von ſchwarzem Ebenholz mit tiefen Caſſetten, in der Mitte der Wand eine große, in welcher das Hauptſtück ſteht, auf beiden Seiten kleinere, in denen die anderen Kunſtwerke, als: | Es ist eine Wand von schwarzem Ebenholz mit tiefen Kassetten, in der Mitte der Wand eine große, in welcher das Hauptstück steht, auf beiden Seiten kleinere, in denen die anderen Kunstwerke, als: |
arnimb_goethe01_1835 | 506 | Humpen, Becher ⁊ c. ⁊ c. ſtehen. | Humpen, Becher et c. et c. stehen. |
arnimb_goethe01_1835 | 507 | An jeder Caſſette hebt ſich durch den Druck einer Feder der Boden heraus und läßt das Kunſtwerk von allen Seiten ſehen. | An jeder Kassette hebt sich durch den Druck einer Feder der Boden heraus und lässt das Kunstwerk von allen Seiten sehen. |
arnimb_goethe01_1835 | 508 | Noch eines Bechers gedenke ich, von Bronze, eine echte Antike wie man behauptet: und man muß es wohl glauben, weil er ſo einfach iſt und doch ſo majeſtätiſch. | Noch eines Bechers gedenke ich, von Bronze, eine echte Antike wie man behauptet: und man muss es wohl glauben, weil er so einfach ist und doch so majestätisch. |
arnimb_goethe01_1835 | 509 | Ein Jüngling: wahrſcheinlich Ganymed, ſitzt nachläſſig auf einem Stein, der Adler auf der Erde zwiſchen ſeinen Knieen breitet beide Flügel aus, als wolle er ihn damit ſchlagen, und legt den ausgeſtreckten Kopf auf des Jünglings Bruſt, der auf den Adler herabſieht, während er die Ärme emporhebt und mit beiden Händen ein herrliches Trinkgefäß hält, was den Becher bildet. | Ein Jüngling: wahrscheinlich Ganymed, sitzt nachlässig auf einem Stein, der Adler auf der Erde zwischen seinen Knieen breitet beide Flügel aus, als wolle er ihn damit schlagen, und legt den ausgestreckten Kopf auf des Jünglings Brust, der auf den Adler herabsieht, während er die Arme emporhebt und mit beiden Händen ein herrliches Trinkgefäß hält, was den Becher bildet. |
arnimb_goethe01_1835 | 510 | Kann man ſich was Schöneres denken? | Kann man sich was Schöneres denken? |
arnimb_goethe01_1835 | 511 | — Nein! | — Nein! |
arnimb_goethe01_1835 | 512 | Der wilde Adler, der ganz leidenſchaftlich den ruhigen Jüngling gleichſam anfällt und doch an ihm ausruht, und jener, der ſo ſpielend den Becher emporhebt, iſt gar zu ſchön, und ich hab’ allerlei dabei gedacht. | Der wilde Adler, der ganz leidenschaftlich den ruhigen Jüngling gleichsam anfällt und doch an ihm ausruht, und jener, der so spielend den Becher emporhebt, ist gar zu schön, und ich habe allerlei dabei gedacht. |
arnimb_goethe01_1835 | 513 | Eine andre Wand will ich Ihr noch beſchreiben und dann zu Bette gehn, denn ich bin müde; ſtell Sie ſich ein goldnes Honigwaben vor, aus dem die ganze Wand beſteht, lauter achteckige goldne Zellen, in jeder ein andrer Heiliger zierlich, ja wahrhaft reizend in Holz geſchnitzt, mit ſchönen Kleidern angethan, in bunter Farbe gemalt; in der Mitte wo die Zelle für den Bienenweiſel iſt, da iſt Chriſtus, auf beiden Seiten die vier Evangeliſten, dann rund umher die Apoſtel, dann die Erzväter, endlich die Märtyrer, zuletzt die Einſiedler. | Eine andere Wand will ich Ihr noch beschreiben und dann zu Bette gehen, denn ich bin müde; stelle Sie sich ein goldenes Honigwaben vor, aus dem die ganze Wand besteht, lauter achteckige goldene Zellen, in jeder ein anderer Heiliger zierlich, ja wahrhaft reizend in Holz geschnitzt, mit schönen Kleidern angetan, in bunter Farbe gemalt; in der Mitte wo die Zelle für den Bienenweisel ist, da ist Christus, auf beiden Seiten die vier Evangelisten, dann rund umher die Apostel, dann die Erzväter, endlich die Märtyrer, zuletzt die Einsiedler. |
arnimb_goethe01_1835 | 514 | Dieſe Wand hab’ ich in Oberweſel als Hauptaltar in der Kirche aufgeſtellt geſehen; es iſt keine Figur die man nicht gleich als ſchönes, naives, in ſeiner Art eigenthümliches Bild abmalen könnte. | Diese Wand habe ich in Oberwesel als Hauptaltar in der Kirche aufgestellt gesehen; es ist keine Figur die man nicht gleich als schönes, naives, in seiner Art eigentümliches Bild abmalen könnte. |
arnimb_goethe01_1835 | 515 | Adieu Frau Rath, ich muß abbrechen, ſonſt könnte der Tag heran kommen über meinem extemporiren. | Adieu Frau Rat, ich muss abbrechen, sonst könnte der Tag herankommen über meinem Extemporieren. |
arnimb_goethe01_1835 | 516 | Bettine. | Bettine. |
arnimb_goethe01_1835 | 517 | An Bettine. | An Bettine. |
arnimb_goethe01_1835 | 518 | Fr. 7ten Oktober 1808. | Fr. 7. Oktober 1808. |
arnimb_goethe01_1835 | 519 | Die Beſchreibung von Deinen Prachtſtücken und Koſtbarkeiten hat mir recht viel Plaiſir gemacht; wenn’s nur auch wahr iſt, daß Du ſie geſehen haſt, denn in ſolchen Stücken kann man Dir nicht wenig genug trauen. | Die Beschreibung von Deinen Prachtstücken und Kostbarkeiten hat mir recht viel Plaisir gemacht; wenn es nur auch wahr ist, dass Du sie gesehen hast, denn in solchen Stücken kann man Dir nicht wenig genug trauen. |
arnimb_goethe01_1835 | 520 | Du haſt mir ja ſchon manchmal hier auf Deinem Schemel die Unmöglichkeiten vorerzählt, denn wenn Du, mit Ehren zu melden, in’s Erfinden geräthſt, dann hält Dich kein Gebiß und kein Zaum. | Du hast mir ja schon manchmal hier auf Deinem Schemel die Unmöglichkeiten vorerzählt, denn wenn Du, mit Ehren zu melden, ins Erfinden gerätst, dann hält Dich kein Gebiss und kein Zaum. |
arnimb_goethe01_1835 | 521 | — Ei, mich wundert’s, daß Du noch ein End’ finden kannſt und nicht in einem Stück fortſchwäzſt, blos um ſelbſt zu erfahren, was alles noch in Deinem Kopf ſteckt. | — Ei, mich wundert es, dass Du noch ein Ende finden kannst und nicht in einem Stück fortschwätzst, bloß um selbst zu erfahren, was alles noch in Deinem Kopf steckt. |
arnimb_goethe01_1835 | 522 | Manchmal mein ich aber doch es müßt wahr ſein, weil Du alles ſo natürlich vorbringen kannſt. | Manchmal mein ich aber doch es müsst wahr sein, weil Du alles so natürlich vorbringen kannst. |
Subsets and Splits