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Fehlgeschlagene Aktualisierungen durch Zertifikatsprobleme – SSL-Verbindung nicht vertrauenswürdig. Microsoft scheint sein Windows-Update-System weiterhin nicht zuverlässig in den Griff zu bekommen. Nachdem vor wenigen Tagen ein dubioses Update an Windows-7-Nutzer verteilt wurde, folgt nun ein Versehen am Update-Server von Microsoft, das schwerwiegende Konsequenzen für so manche User hat. Berichten doch derzeit zahlreiche Nutzer über Probleme mit der Aktualisierung ihres Betriebsystems. Der Grund dafür: Offenbar ist Microsoft ein Fehler bei den digitalen Signaturen für den Windows-Update-Prozess unterlaufen, wie heise.de berichtet. Infolge können Nutzer, die die älteren Offline-Update-Funktionen des Windows Update Services nutzen, zum Teil keine neuen Versionen mehr beziehen. Dass Microsoft hier ein Problem hat, lässt sich übrigen leicht auch über einen aktuellen Webbrowser herausfinden. Sowohl Chrome als auch Microsofts eigener Internet Explorer warnen derzeit vor dem Aufruf der Windows-Update-Domain, da das Zertifikat nicht vertrauenswürdig sei. Diese Fehlkonfiguration stört wiederum den Update-Prozess einiger Windows Vista und Windows-7-Systeme. Der einzige Ausweg für betroffene Nutzer wäre die Deaktivierung der Zertifikatsüberprüfung. Davon ist allerdings dringend abzuraten, da infolge nicht mehr sichergestellt werden kann, dass die Pakete am Weg nicht verändert wurden. Insofern bleibt der derzeit beste Ratschlag: Abwarten, bis Microsoft die Probleme wieder im Griff hat.
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Redakteure stimmten für Christa Hofmann. Wien – Das Weltjournal des ORF sucht einen neuen Redaktionschef. Donnerstag müssen sich die Bewerber einem Unternehmenshearing stellen. Am Dienstag stimmte die Redakteursversammlung ab – mehrheitlich für Redakteurin Christa Hofmann. Vor der Abstimmung schickten die scheidenden Redaktionsleiter Walter Erdelitsch und Claudia Neuhauser allen Journalisten der ORF-Hauptabteilung ein langes Mail zu Anforderungen und Team. Es endete mit dem Satz: Die Kandidatin der Redaktion Weltjournal ist Christa Hofmann, die seit 2010 auch die Abwesenheitsstellvertreterin der Sendungsverantwortlichen ist. Und: Wir wünschen allen Kandidaten und Kandidatinnen ein gutes Hearing. ORF-Chef Alexander Wrabetz besetzt den Job auf Vorschlag der TV-Direktorin. Der Vorschlag bindet ihn ebenso wenig wie das Redakteursvotum.
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Gesamtschülerzahl weiter rückläufig, an Volksschulen aber wieder leicht steigend. Wien – Eine rückläufige Gesamtschülerzahl, aber Rekordbesuchszahlen bei höheren technischen Lehranstalten (HTL) sowie bei Bildungsanstalten für Kindergarten- und Sozialpädagogik und einen weiteren Schülerverlust der Hauptschulen/Neuen Mittelschulen in Richtung AHS-Unterstufen zeigen neue Zahlen der Statistik Austria für 2014/15. Damit wird jeweils der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Mit 1,086 Millionen Schülern gab es 2014/15 mehr als 101.000 Schüler weniger als noch vor zehn Jahren. Das entspricht einem Minus von 8,5 Prozent gegenüber 2004/05 bzw. 0,6 Prozent gegenüber 2013/14. Grund dafür ist der Geburtenrückgang seit den frühen 1990er-Jahren. An den Volksschulen kündigt sich allerdings langsam eine Trendumkehr an: Zwar sank die Schülerzahl in dieser Schulart im Zehnjahresvergleich um knapp 37.000 Kinder bzw. 10,1 Prozent auf rund 328.000. Allerdings stieg sie gegenüber dem Vorjahr leicht um knapp 400 Schüler (0,1 Prozent). Schon in den vergangenen Jahren gab es mehr oder weniger eine Stagnation. Ab 2016/17 rechnet die Statistik Austria wieder mit konstant steigenden Schülerzahlen in Volksschulen. Auch in den Schulen der Zehn- bis 14-Jährigen (Sekundarstufe I) schlug der Schülerrückgang durch – allerdings in unterschiedlicher Stärke: 2014/15 besuchten mit rund 208.000 Kindern um 61.000 Personen weniger eine Hauptschule bzw. Neue Mittelschule als zehn Jahre davor die Hauptschule (minus 22,7 Prozent). Auch die AHS-Unterstufe verzeichnete mit einem Minus von drei Prozent leichte Rückgänge (2014/15: rund 112.800). In Relation hat sie damit gegenüber 2004/05 aber stark an Anteilen gewonnen: Vor zehn Jahren kamen auf 100 AHS-Unterstufen-Schüler noch 232 Kinder an Hauptschulen, 2014/15 waren es nur mehr 185 an Hauptschulen bzw. aus diesen hervorgegangenen NMS. Im Bereich der Sekundarstufe II zeigt sich ein differenziertes Bild: Berufsschulen (minus 1,4 Prozent), berufsbildende mittlere Schulen (BMS, minus 16,8 Prozent) und Polytechnische Schulen (minus 27,3 Prozent) verzeichnen im Zehnjahresvergleich Rückgänge, während die AHS-Oberstufe (plus 12,4 Prozent) und die berufsbildenden höheren Schulen (BHS, plus 2,1 Prozent) dazugewinnen. An den BHS ist die Situation dabei je nach Ausbildungszweig allerdings unterschiedlich. Die HTL erreichten mit knapp 64.000 Schülern 2014/15 einen neuen Rekordwert (plus 7,7 Prozent gegenüber 2004/05), während die Handelsakademien Schüler einbüßten (minus 8.8 Prozent). Die wirtschaftsberuflichen höheren Schulen kamen auf ein Plus von sechs Prozent, verloren allerdings gegenüber dem Vorjahr. Die größten Sieger sowohl im Zehnjahres- als auch im Vorjahresvergleich sind die Bakip (Kindergartenpädagogik) bzw. Basop (Sozialpädagogik): An ihnen lernten 2014/15 rund 12.200 Schüler – das ist ein Plus von 37,4 Prozent gegenüber 2004/05 bzw. von 3,6 Prozent gegenüber 2013/14. Relativ unbeeindruckt von der Entwicklung der Gesamtschülerzahl bleibt die Zahl der Lehrer: Trotz des Schülerrückgangs stieg deren Gesamtzahl (nach Vollzeitäquivalenten) leicht auf rund 105.300. Im Jahr davor lag sie noch bei rund 105.100, 2012/13 bei 105.000.(APA, 14.12.2015)
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Stammen aus 20 verschiedenen Ländern. Paris/Wien – Bei den Attentaten von Paris kamen in der vergangenen Woche neben zahlreichen Franzosen 25 Menschen aus 20 verschiedenen Ländern ums Leben. Das gab Justizministerin Christiane Taubira am Freitag in Paris bekannt. Auch acht Länder der Europäischen Union seien betroffen. Die bisher insgesamt 130 Toten seien inzwischen alle identifiziert, schrieb das Justizministerium. Bei den Anschlägen in Bars und Restaurant, dem Muikklub Bataclan sowie am Fußballstadion Stade de France waren gut 350 Menschen teils schwer verletzt worden. Unter den Verletzten ist auch ein Tiroler und ein österreichisch-mexikanischer Doppelstaatsbürger.
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Obduktionsbericht dokumentiert gravierenden Fehler. Oklahoma City – Erneut hat eine Hinrichtung in den USA schwere Zweifel am Exekutionsverfahren und an der Strafe als solcher ausgelöst. Bei der Tötung von Charles Warner im Bundesstaat Oklahoma im Jänner durch eine Giftinjektion wurde ein falsches Mittel beigemischt, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Obduktionsbericht hervorgeht. Statt Kaliumchlorid sei Kaliumacetat verwendet worden. Warner wurde 18 Minuten nach Verabreichung der Giftmischung am 15. Jänner für tot erklärt. Zwar berichteten Augenzeugen, der Verurteilte habe äußerlich keine Anzeichen körperlichen Leidens gezeigt; allerdings äußerte er während des Todeskampfs mehrfach Mein Körper brennt. Laut einer öffentlich zugänglichen Studie des Fachmagazins Science können bestimmte Kaliumderivate Verätzungs- oder Verbrennungsempfindungen auslösen. Kaliumchlorid kann zu Herzversagen führen, Experten zufolge sind die Mittel nicht austauschbar. Dem Bericht zufolge trugen die Spritzen, die bei Warners Hinrichtung zum Einsatz kamen, zwar das Etikett Kaliumchlorid; die Box mit den Fläschchen zum Aufziehen der Spritzen war jedoch mit Kaliumacetat beschriftet. Die Gouverneurin von Oklahoma, Mary Fallin, hatte Anfang Oktober wegen Zweifeln an der tödlichen Giftmischung die Hinrichtung des zum Tod verurteilten Richard Glossip in letzter Minute gestoppt. Die Hinrichtung wurde auf den 6. November verschoben, um Fragen zur Verwendung von Kaliumacetat zu klären. Nun folgte die Veröffentlichung des Autopsieberichts Warners. Der bei seinem Tod 47-Jährige war wegen Vergewaltigung und Mordes an der elf Monate alten Tochter seiner Partnerin verurteilt worden. Warner hatte ursprünglich am selben Tag hingerichtet werden sollen wie der Gefangene Clayton Lockett, am 29. April des vergangenen Jahres. Dieser hatte bei der Exekution Qualen gelitten, weil es Probleme bei der Giftinjektion gegeben hatte. Lockett wand sich 43 Minuten lang im Todeskampf vor Schmerzen, bis er schließlich einen Herzinfarkt erlitt. Daraufhin hatte Oklahoma ein Moratorium für die Vollstreckung von Todesurteilen verhängt. Eine Reihe von qualvollen Hinrichtungen löste im vergangenen Jahr eine Debatte über die in den USA verwendeten Giftcocktails aus. Die Behörden greifen auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Nach Angaben des US-Informationszentrums zur Todesstrafe (DPIC) wurden 2014 so wenige Menschen hingerichtet wie seit 20 Jahren nicht mehr.
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Sechzig Luftangriffe am Freitag – General der iranischen Revolutionsgarden in Syrien getötet. Moskau – Russland hat am Freitag erneut Luftangriffe im Bürgerkriegsland Syrien geflogen. Wie Vize-Generalstabschef Igor Makuschew in Moskau sagte, wurden binnen 24 Stunden 60 terroristische Ziele in Syrien bombardiert. Nach Militärangaben wurden dabei zwei Kommandeure der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und mehrere hundert Extremisten getötet. Am Samstag wurden erneut Ziele im Westen des Bürgerkriegslands bombardiert. Russland fliegt seit Ende September Luftangriffe in Syrien, die sich nach eigenen Angaben gegen den IS und gegen andere terroristische Gruppen richten. Der Westen wirft Moskau aber vor, die meisten Angriffe würden gemäßigte Rebellen treffen, die den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad bekämpfen. Nach Angaben von Makuschew wurden zuletzt Kommandoposten, Kommunikationszentren, Waffenlager und Ausbildungslager in Rakka, Latakia, Hama, Idlib und Aleppo bombardiert. Die beiden IS-Kommandanten sowie rund 200 Kämpfer wurden nach Armeeangaben bei einem Angriff auf einen Kommandoposten in der IS-Hochburg Rakka getötet. In der Nähe der syrischen Großstadt Aleppo wurde den Angaben zufolge außerdem ein Stützpunkt der Rebellen in einem ehemaligen Gefängnis bombardiert. Dabei seien rund hundert Rebellen getötet und ein Waffenlager zerstört worden. Offenbar begünstigt von den russischen Luftangriffen war der IS nach Angaben von Aktivisten am Freitag auf Aleppo vorgerückt. Bei den Kämpfen in Syrien ist ein General der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Hussein Hamedani sei am Mittwochabend in der Nähe von Aleppo ums Leben gekommen, erklärte die Eliteeinheit am Freitag. Er habe die syrische Armee bei den Kämpfen gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) beraten. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und unterstützt ihn im Bürgerkrieg militärisch wie wirtschaftlich. Der syrischen Opposition zufolge hat der IS jüngst in der Umgebung von Aleppo Gebiete erobert. Unterdessen hat die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens nach Oppositionsangaben die größten Geländegewinne seit August gemacht. Bei Aleppo habe der IS mehrere Dörfer von rivalisierenden Aufständischen erobert, teilte die Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte am Freitag mit. Nun stünden die Extremisten nur noch zwei Kilometer vor einem Industriegebiet im Norden von Aleppo, das noch unter Kontrolle der Regierungseinheiten sei. Der Vormarsch kommt zwei Tage nach Beginn einer von russischen Luftangriffen unterstützten Bodenoffensive der syrischen Armee gegen Rebellen, die den IS bekämpfen. Das Regime und seine Verbündeten hatten am Mittwoch nördlich von Hama einen Großangriff begonnen. Nach Angaben der Beobachterstelle waren allerdings nur zehn Prozent der russischen Angriffe gegen IS-Ziele gerichtet. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht bestätigen. Der Westen wirft der Führung in Moskau vor, zumeist gegen andere Aufständische vorzugehen, darunter gemäßigte Gruppen, die sich gegen Machthaber Bashar al-Assad verbündet haben.
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Entwicklerkonferenz "Build" markiert eine Zäsur – Linux-Unterstützung statt Windows Phone. Die Microsoft-Entwicklerkonferenz Build markiert eine Zäsur. Der Ausbruch aus der Windows-Falle ist gelungen. Jetzt schweift der Blick über eine offene Welt vernetzter Plattformen, in der Microsoft wieder werden will, was es schon mal war: Alleinherrscher. Es war eine Szene mit Symbolkraft. Vier bekannte Microsoft-Spezialisten, darunter die Journalisten Paul Thurrott und Mary Joe Foley, saßen bei Microsofts Entwicklerkonferenz Build feixend in der vorderen Reihe und trugen Mützen mit einem grinsenden Pinguin. Das ist das unverkennbare Markenzeichen des freien Betriebssystems Linux. Microsofts damaliger Vorstandschef Steve Ballmer hatte Open Source-Software wie Linux 2001 noch als Krebsgeschwür bezeichnet. Bill Gates hasste sie. Jetzt stand Ballmers Nachfolger Satya Nadella vor Pinguin-Mützen auf der Bühne und stellte Bash für Windows vor. Das ist eine Software-Umgebung, auf der echte Linux-Programmbefehle auf Windows-PCs laufen werden. Ein Kommentator auf Twitter fasste seine Verwunderung so zusammen: Bash auf Windows muss für Microsoft so sein wie für Star Trek, als zum ersten Mal Klingonen mitfliegen durften. Ein anderer nur kurz: Die Hölle ist gerade zugefroren. Satya Nadella ist der Zeremonienmeister der neuen Offenheit. Mit Charme, Geduld und Hartnäckigkeit erklärt der 48-Jährige mit indischen Wurzeln, der seit 2014 an der Spitze steht, wie sich die Welt auf dem Campus in Redmond im Bundesstaat Washington gewandelt hat. Die frühere Allmacht des Windows-Teams, dem sich alles unterzuordnen hatte, ist gebrochen. Schätzungsweise 70 Prozent aller Webseiten, die die Menschen heute aufrufen, laufen auf Servern mit Open-Source-Software, und Nadellas Botschaft ist klar: Ich will sie alle haben – ihre Entwickler, ihre Daten, ihr Geschäft. Windows hin oder her. Bisher haben sich Linux-Entwickler lieber einen Mac von Apple gekauft. Das soll jetzt der Vergangenheit angehören. An der gläserne Fassade des Moscone Centers prangte an diesen Tagen nur ein großes Wort: Build – das Motto der Messe. Logos von Microsoft suchte man draußen vergebens. Einige der tausenden Teilnehmer konnten kaum fassen, was sie gesehen haben, und die Stimmung war endlich wieder gut auf den Partys abends. Vergessen sind die Jahre mit den Zweifeln, was aus Microsoft wird. Durch ein Spalier klatschender Mitarbeiter sind die Software-Profis in die Hololens Academy gegangen, um kleine Apps für den Arbeitsalltag mit der neuen Datenbrille Hololens zu erstellen und sich zum Schluss eine Massenschlacht mit digitalen Bällen zu liefern. Der alte Gigant gilt auf einmal wieder als cool und innovativ. Da ist Bash, mit dem jetzt Open-Source-Entwicklung auf PCs so einfach wie nie wird. Dann kommt das nun kostenlose Xamarin. Damit lassen sich im Handumdrehen Apps für Windows-Smartphones und Android-Telefone sowie bald auch für Apples iPhones erstellen und testen. Das Auditorium dankte mit Ovationen. Hinter all dem steht nicht mehr zwingend Windows, sondern die Microsoft-Variante der Internet-Wolke. Das neue Rückgrat ist Azure, eine gigantische Computer-Infrastruktur im Internet mit unbegrenzter Rechenleistung. Dieser Weltcomputer Azure, vollgestopft mit künstlicher Intelligenz und Daten, bildet die Basis, um Chatprogramme wie Skype oder Konkurrenten wie WeChat oder WhatsApp von Facebook intelligent zu machen oder BMW-Fahrer weltweit mit ihren Autos und ihrem Leben zu vernetzen. Das Gesicht zum Kunden soll statt Windows Cortana werden, die digitale Assistentin, auf die Nadella seine Zukunft verwettet. Losgelöst vom PC wird sie auf allen Plattformen präsent sein. Cortana wird auf Fragen antworten, beraten, suchen, finden, kaufen, bestellen, planen, Termine notieren. Überall, vom 14-Dollar-Handy in Indien über Tablets von Apple und Google bis hin zu Skype, Office im Büro oder im Luxus-BMW im Stau. Cortana muss aber auch die größte gescheiterte Hoffnung von Microsoft ablösen: Windows Phone 10. Die Betriebssystemvariante für Smartphones fand bei der Build keinerlei Erwähnung in den großen Strategiereden. Während sich das Surface-Tablet nach zähem Kampf doch noch zum Milliardengeschäft gemausert hat, sind Microsofts Smartphones nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und sie werden letztlich unnötig, wenn Cortana einmal auf allen Geräten laufen kann. Anders bei Apple: iPhones bringen rund zwei Drittel der Erlöse. Jedes Jahr muss jedes neue Modell ein Renner werden. Eines muss Nadella aber gelingen: So wie er die Softwareprofis von der neuen Offenheit überzeugen konnte, muss er auch die Käufer und die Unternehmen der Welt überzeugen, auf Cortana und ihre Fähigkeiten zu setzen. Die Vorteile und Vertrauenswürdigkeit eines digitalen und selbstlernenden Assistenten mit künstlicher Intelligenz müssen so überzeugend sein, dass niemand ihn missen will. Wie schwierig diese Aufgabe ist, hat Microsoft allerdings auch jüngst erleben müssen. Der durch künstliche Intelligenz gesteuerte Chatbot Tay, mit dem Microsoft auf Twitter mehr über Gespräche zwischen Mensch und Maschine herausfinden wollte, verwandelte sich nach wenigen Stunden in einen Hassbot, der antifeministische, rassistische und hetzerische Tweets von sich gab – weil Twitter-Nutzer das Projekt gekapert hatten. Wenn das neue Microsoft-Konzept trotz solcher kleinen Rückschläge aber aufgeht, verfügt Nadella über eine Waffe, die kaum jemand schlagen kann. Nur Google und mit Abstrichen Apple können hier überhaupt mithalten. Doch Apple fehlt noch die gigantische Cloud-Intelligenz, die Microsoft, Google und mit Abstrichen Amazon bereits bieten. Bill Gates träumte 1975 bei der Gründung von Microsoft von einem PC auf jedem Schreibtisch, in jedem Haushalt – Satya Nadella ist das nicht mehr genug. Er will Microsoft dort haben, wo immer sich der Mensch aufhält. Selbst wenn der es am Ende gar nicht mehr wahrnimmt.
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In "Der Nachtmahr" erschafft der Filmemacher und Künstler Akiz ein unheimliches Wesen, das eine junge Frau heimsucht. Ein Gespräch über digitale Geburten, ikonografische Bilder und den neuen Schrecken. Wofür dieses Wesen steht, das eines Nachts auftaucht und zum ständigen Begleiter der 16-jährigen Tina (Carolyn Genzkow) wird, ist nicht klar. Doch die junge Frau wird den Nachtalb nicht mehr los – bis sie beginnt, die hässliche Kreatur zu akzeptieren. Der Nachtmahr ist der erste Teil des filmischen Triptychons Geburt – Liebe – Tod des deutschen Künstlers Akiz. Ein Film, der davon erzählt, dass es am schwierigsten sein kann, sich selbst zu lieben. STANDARD: Ihr Film beginnt mit einer Urszene. Man sieht eine junge Frau mit ihrem Mobiltelefon spielen und das Foto ihrer Freundin Tina, der Hauptfigur, zu manipulieren, als das Wesen plötzlich am Display auftaucht. Tina und das Wesen erleben eine Verschmelzung. Ist diese Metamorphose eine Art von Geburt? Akiz: Es ist eine Geburt, weil man den Nachtmahr hier zum ersten Mal sieht, und das fötushafte Aussehen des Wesens legt eine sol- che Interpretation auch nahe. Aber ich würde nicht sagen, dass es im Film prinzipiell um Geburt geht, obwohl das Motiv immer wieder aufgegriffen wird. Zum Beispiel wenn Kim Gordon als Lehrerin über William Blake und die Geburt des Schattens spricht. Aber ich wollte keinen Film drehen, der sich von selbst erklärt, denn gerade das ist ja das Verstörende. Wenn ich mir selbst einen Film ansehe oder ein Gemälde, möchte ich es auch nicht interpretiert bekommen. Die Quintessenz eines Kunstwerks zu erfassen funktioniert für mich wie der Rohrschachtest. STANDARD: Es ist aber sicher kein Zufall, dass dieses erste Erscheinen in Form eines digitalen Bilds geschieht? Akiz: Die Kommunikation zwischen den Menschen ist heute digital. Ich will das nicht als gut oder schlecht beurteilen, aber es ging mir darum, dieser Lebenswelt so nahe wie möglich zu kommen. STANDARD: Der Begriff Nachtmahr steht für Albtraum, aber auch für den Nachtalb. Ihr Film spielt mit beiden Bedeutungen. Akiz: Ich dachte eher an das Wesen, das einem nachts auf der Brust sitzt. Der Mahr ist ein altes, beinahe vergessenes Wort. Der Titel ist ein wenig irreleitend, denn er suggeriert einen Horrorfilm. Doch ich denke nicht, dass man als Zuschauer bei diesem Film im Kino die ganze Zeit Angst hat. Das war nie meine Absicht. Zu Beginn wird eine gefährliche Stimmung erzeugt, die jedoch nie gesteigert wird. Es geht vielmehr darum, wie sich das Verhältnis zwischen der Frau und dem Wesen umdreht: Die Kreatur wird ein Teil von ihr. Das hat für mich weniger mit Horror zu tun als mit dem Gegenteil. STANDARD: Die zwei Seelen in einer Brust zu akzeptieren? Akiz: Der Horror und die Schönheit sind überall. STANDARD: Sie haben die Kreatur ja auch entworfen. Wie kam es dazu? Akiz: Der erste Entwurf entstand 2001. Eine Skulptur aus Steinguss, eine Mischung aus Embryo und Greis. Dann habe ich Gelenke und Kabelzüge eingebaut, eine neue Oberfläche kreiert und sogar eine Atmung – bis ich plötzlich zum ersten Mal an eine Filmszene dachte, in der die Kreatur neben einem Mädchen im Auto sitzt. STANDARD: Die Gestalt weckt Assoziationen zu Füsslis Nachtmahr-Gemälde. Akiz: Von diesem Gemälde bezieht der Film auch seinen Titel, aber das Füssli-Bild hat etwas Sexuelles, das ist bei mir nicht das Thema. Es ist ein ikonografisches Bild, so wie Che Guevara oder Mari- lyn Monroe. Aber ich habe Füssli tatsächlich erst wahrgenommen, als ich die Figur schon entworfen hatte. STANDARD: Wofür steht das Wesen? Akiz: Ich möchte meine Interpretation für mich behalten. Sie ist sehr banal, und es freut mich, wenn andere etwas für sich entdecken. Ob es das Unterbewusste ist oder eine ungewollte Schwangerschaft. Ich habe sogar gehört, dass es für Bulimie stehe oder für ein Wesen aus dem Totenreich, das eine lebende Seele zu sich holt. STANDARD: Das erinnert wiederum an das Blake-Gedicht, das die Schüler interpretieren sollen und das nur Tina aus rein persönlicher Sicht erklären kann. Akiz: Ich muss zugeben, dass ich dabei wahllos in die Gesammelten Werke gegriffen habe – und es hat wunderbar gepasst. Aber ich wollte kein Leitmotiv für den Film, mit dem man sich als Zuschauer dann die ganze Zeit beschäftigt. STANDARD: Tina ist das Kind reicher Eltern und wächst in bürgerlichen Verhältnissen auf. Welche Rolle spielt dieses Milieu, das den Hedonismus der Clique erst erlaubt? Akiz: Meine Ideen haben nur Sinn ergeben, wenn die Geschichte in genau einem solchen Milieu spielt. Es ist ein Leben, in dem sich Tag und Nacht auflösen. Tina entwickelt zunehmend ein Gefühl von Peinlichkeit, die ein fehlendes Zugehörigkeitsgefühl bewirkt. Sie hat eine Freundin, an die sie sich jedoch nicht wenden kann. Ich würde diese Freundschaften nicht als intime, menschliche Bindung bezeichnen. Das Hauptproblem sind ihre Eltern, wobei mir wichtig war, dass sie nicht als böse gezeichnet werden. Sie wollen helfen und reagieren dennoch mit purer Hilflosigkeit. STANDARD: Das Ende des Films gleicht einem Befreiungsschlag. Akiz: Ich sehe Tina als eine Kriegerin, die sich durch eine multimediale Welt kämpft. Am Ende ist es egal, was passiert – es wird nicht mehr so schlimm sein wie vorher. Sie erreicht wie bei einem Computerspiel ein neues Level. STANDARD: Es gibt im europäischen Genrekino ein neues Interesse für den Schrecken. Ist Der Nachtmahr einem gesellschaftspolitischen Klima der Eingrenzung und Aussperrung geschuldet? Akiz: Ich denke, das sind zwei verschiedene Dinge. Die Entwicklung des Genrekinos ist auch eine technische. Es sind heute mit der neuen Technik Dinge möglich, die vor ein paar Jahren noch undenkbar waren. Das hat aber noch nichts Politisches an sich. Die politische Dimension meines Films zu beurteilen, halte ich für schwierig. Ich habe in verschiedenen Teilen der Welt gelebt, sehe Gutes und Schlechtes. Meine künstlerischen Wurzeln erkenne ich am ehesten im Expressionismus der 1920er-Jahre. Da war ein radikaler Geist zu spüren, und es ging um archetypische Themen. Wenn Der Nachtmahr als europäischer Film mit neuem Geist bezeichnet wird, dann ehrt mich das.
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Agenten-Satire spielte am Startwochenende 30 Millionen Dollar ein. Los Angeles - Hollywoods Komödienstar Melissa McCarthy räumt mit der Agenten-Satire Spy - Susan Cooper Undercover an den Kinokassen in den USA und Kanada ab. Nach ersten Schätzungen nahm die Komödie mit McCarthy als deftige Spionin an ihrem Startwochenende rund 30 Millionen Dollar (27 Millionen Euro) ein. Es ist die dritte erfolgreiche Zusammenarbeit der Schauspielerin mit Regisseur Paul Feig nach Brautalarm und Taffe Mädchen. Spy drängte damit den Vorwochensieger San Andreas auf den zweiten Platz der nordamerikanischen Charts ab. Dort verdiente der Katastrophenfilm über ein Mega-Erdbeben in Kalifornien mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle weitere 26 Millionen Dollar hinzu. Damit flossen seit dem Kinostart schon fast 100 Millionen Dollar in die Kasse. Der dritte Platz ging an den gruseligen Neueinsteiger Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang. Die zweite Folge der Horrorserie über unheimliche Geister mit dem neuen Hauptdarsteller Dermot Mulroney spielte am Wochenende rund 23 Millionen Dollar ein. Der deutsche Kinostart ist für Anfang Juli geplant.
| 8Kultur
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Untersuchungsbericht erhebt neue Vorwürfe – Angeblich Mädchen mit Hunden missbraucht. New York – Neue Vorwürfe des Kindesmissbrauchs in der Zentralafrikanischen Republik betreffen nach Angaben der Vereinten Nationen französische Soldaten. Ein Uno-Vertreter sagte Mittwoch (Ortszeit), entsprechende Berichte seien an französische Stellen weitergeleitet worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könnten sie jedoch nicht bestätigt werden. In einer Uno-Erklärung war von äußerst verstörenden Vorwürfen die Rede. Die Nichtregierungsorganisation Aids-Free World gab in einer Presseerklärung an, drei Mädchen hätten einem UNO-Menschenrechtsbeauftragten berichtet, ein Kommandant der französischen Militäreinheit Sangaris habe sie im Jahr 2014 in einem Lager gefesselt, entkleidet und dazu gezwungen, Sex mit einem Hund zu haben. Alle drei hätten später ein wenig Geld erhalten. Frankreich hatte den Militäreinsatz Sangaris in seiner ehemaligen Kolonie im Dezember 2013 angesichts der tödlichen Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestartet. Seit September 2014 sind in Zentralafrika außerdem Blauhelmsoldaten der Minusca genannten UNO-Truppe im Einsatz. Seit Jahresbeginn wurden bereits mehr als 25 Fälle von Kindesmissbrauch durch Minusca-Soldaten gemeldet. Der UNO-Sicherheitsrat wollte bei einem Treffen hinter geschlossenen Türen in New York am Donnerstag die neuen Vorwürfe erörtern.
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Medienberichte über eine Einigung bei der Inspektion von Militäranlagen konnten bisher nicht bestätigt werden. Wien/Teheran – Im Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) und dem Iran geht es vier Tage vor der Deadline am 7. Juli zwar voran, es gibt aber noch keine Einigung. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte am Freitag, dass es Fortschritte gebe, aber einige Punkte noch offen seien. Als Gastgeber sind wir zuversichtlich, dass es eine Einigung gibt. Das würde Stabilität nicht nur für die Region, sondern für uns alle bringen, sagte Kurz nach einem Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer und dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif in der Präsidentschaftskanzlei. Ähnlich optimistisch äußerte sich Fischer. Er meinte, dass es noch einige Formulierungsfragen zu lösen gebe, Zarif aber letztlich zuversichtlich sei, dass ein Deal zustande kommt. Zarif selbst sprach am Rande der Verhandlungen im Wiener Palais Coburg am Freitag von vielen Fortschritten, die zuletzt gemacht worden seien. Allerdings müsse auch der Westen einen politischen Willen für einen Deal aufbringen. Die andere Seite müsse ihre Bereitschaft zu einer Übereinkunft dabei auch durch Taten beweisen. Ob die Verhandlungen wirklich – so wie derzeit geplant – am 7. Juli enden werden, ist unterdessen ungewiss. Ein namentlich nicht genanter hoher Verhandler aus der US-Delegation deutete am Freitagabend an, dass eine weitere Verlängerung um wenige Tage möglich sei, sofern eine Einigung greifbar erscheine. Ja, das ist denkbar, lautete die Antwort auf eine entsprechende Frage der Nachrichtenagentur Reuters. Aber wir wollen so schnell wie möglich einen Abschluss. Am Freitag hatten iranische Medien berichtet, dass die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sich mit dem Iran bereits auf die Modalitäten für die Inspektion von Militäranlagen geeinigt habe. Das konnte bisher nicht verifiziert werden. Für IAEA-Chef Yukiya Amano steht ein Durchbruch noch aus. Er hatte am Donnerstag in Teheran mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani über die Inspektion von Militäranlagen und die Untersuchung angeblicher früherer Atomwaffenprogramme gesprochen. Ich glaube, beide Seiten haben nun ein besseres Verständnis davon, wie es vorangehen könnte, aber wir haben noch mehr Arbeit vor uns, sagte Amano am Freitag. Der Kabinettschef Rohanis, Mohammad Nahavandian, ist am Freitag zu einer Spezialmission nach Wien gekommen, um in den Endspurt der Atomverhandlungen Bewegung hineinzubringen. Zuvor postete der Spitzendiplomat das Foto eines Flugzeuges auf Instagram und bat die iranische Bevölkerung, für ihn zu beten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA ist die Reise eine Spezialmission, bei der der Sondergesandte die notwendigen Konsultationen mit der Delegation führen soll, um zu einem endgültigen Deal im Atomkonflikt zwischen der 5+1-Gruppe und Teheran zu gelangen. Auch über das Wochenende gehen im Wiener Palais Coburg die technischen Expertenverhandlungen und das Ringen um einen Vertrag unter der Leitung von Zarif und US-Außenminister John Kerry weiter.
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US-Konzern rechnet im laufenden Quartal mit erstem Umsatzrückgang seit einer Dekade. Cupertino – Apple hat die iPhone-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft kaum noch steigern können. Der Absatz legte um schmale 0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte zu. Das reichte allerdings, um knapp einen neuen Rekordgewinn von 18,4 Milliarden US-Dollar (17 Milliarden Euro) zu erzielen. Apple erreichte die Marke von einer Milliarde aktiver Kunden. Der Konzern sitzt jetzt auf einem Geldberg von 216 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz legte im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 1,7 Prozent auf 75,87 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Das Weihnachtsgeschäft kurz nach dem Start neuer iPhone-Modelle ist traditionell das wichtigste Quartal für Apple. Vor einem Jahr hatte Apple in dem Berichtszeitraum 18,02 Milliarden Dollar verdient. Damals waren die iPhone-Verkäufe mit dem Start der ersten Modelle mit deutlich größeren Displays um 46 Prozent hochgesprungen. Jetzt legte immerhin der durchschnittliche Verkaufspreis pro iPhone im Jahresvergleich um vier Dollar auf 691 Dollar zu. Dass Apple auf das Geschäft mit günstigen Smartphones verzichtet, treibt die Profite nach oben, bremst aber in dem hartumkämpften Geschäft die Marktanteile. Für das laufende Vierteljahr rechnet Apple mit dem ersten Umsatzrückgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Erlösprognose wurde auf 50 bis 53 Milliarden Dollar festgesetzt. Vor einem Jahr machte Apple in dem Quartal bis Ende März noch 58 Milliarden Dollar Umsatz. Die Anleger hatten sich bereits darauf eingestellt: Die Aktie notierte nachbörslich kaum verändert. Apple verwies auf die schwache Konjunktur in mehreren Regionen und massiven Gegenwind durch den starken Dollar, der Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung für die Bilanz niedriger aussehen lässt. Konzernchef Tim Cook sprach von extremen Bedingungen, wie wir sie noch nie erlebt haben. Ohne die negativen Effekte hätte es ein Umsatzplus von acht Prozent gegeben. Ein befürchteter Einbruch in China angesichts der dortigen wirtschaftlichen Turbulenzen blieb dagegen aus. Apple macht in China nach wie vor rund ein Viertel seines Geschäfts. Die 18,4 Milliarden Dollar Quartalsgewinn sind ein neuer Bestwert. Nur der Immobilienfinanzierer Fannie Mae hatte einmal dank einer gewaltigen Steuergutschrift einen Quartalsgewinn von mehr als 58 Milliarden Dollar ausgewiesen – der jedoch schnell wieder an den US-Staat ging. Das größere iPad Pro konnte in seinem ersten Quartal keine Wende für das schon länger schrumpfende Tablet-Geschäft von Apple bringen. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um ein Viertel auf 16,1 Millionen Geräte. Der Einfluss des teureren iPad Pro zeigte sich allenfalls im Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um sechs Dollar auf 439 Dollar. Die Verkäufe der Mac-Computer sanken im Jahresvergleich um vier Prozent auf 5,3 Millionen Geräte. Apple war in den vergangenen Quartalen im schwachen PC-Markt gegen den Trend gewachsen.
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Sprecher Mikl-Leitners ersucht Piratenpartei, Sujet zu entfernen. Das Innenministerium hat die Piratenpartei Oberösterreich ersucht, die Online-Werbung auf Youporn mit einem Foto von Ministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wieder zurückzuziehen. Es gibt keine Zustimmung zur Verwendung des Personenbildnisses oder der persönlichen Daten der Innenministerin für die Wahlwerbung Ihrer Partei, heißt es in einem E-Mail an die Piraten, das der APA vorliegt. Die Piraten, die in Linz für den Gemeinderat kandidieren, hatten ein Banner auf der Porno-Website geschaltet, welches unter der Verwendung von Mikl-Leitners Foto vor Internet-Überwachung warnt. Der Spruch auf dem Banner: Johanna möchte dir zuschauen! Via E-Mail hatte die Kleinpartei sogar versucht, die Zustimmung des Innenministeriums einzuholen – allerdings nicht eine Antwort abgewartet. Die Reaktion des Innenministeriums. Vorweg die gute Nachricht: Ich darf Ihnen versichern, dass nicht geplant ist, Ihnen bei Ihren besonderen Aktivitäten zuzuschauen, hieß es in Anspielung auf die regelmäßigen Nutzer des Mediums. Des Weiteren darf ich Sie ersuchen, von der Verwendung ihres kreativen Sujets Abstand zu nehmen.
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Unklar, ob wegen beschädigter Speicherkarte mit verwertbaren Daten zu rechnen ist. Moskau/Ankara – Im Beisein ausländischer Experten haben russische Beamte am Freitag die Blackbox des von der Türkei abgeschossenen russischen Kampfflugzeugs geöffnet. Der Flugschreiber werde transparent für die russische und internationale Öffentlichkeit analysiert, sagte der Vize-Kommandeur der russischen Luftwaffe, Sergej Dronow, bei dem live im russischen Fernsehen übertragenen Vorgang. Die Untersuchung der Blackbox hat den russischen Behörden zufolge keine neuen Erkenntnisse gebracht. Der Flugschreiber sei so stark beschädigt, dass keine Daten ermittelt werden konnten, sagte am Montag der stellvertretende Flugsicherheitschef der russischen Luftwaffe, Sergej Bainetow. Unsere Spezialisten haben die Speicherkarte entnommen, leider hat sie Schäden davongetragen, sagte der Luftwaffenbeamte Sergej Bainetow. Die Ermittler würden sich diesbezüglich mit den internationalen Beobachtern beraten. Zu den Schäden an der Blackbox zählen nach russischen Militärangaben zahlreiche Kratzer und Dellen, das Gerät war demnach an der Absturzstelle aber keinem Feuer ausgesetzt. Dronow sagte, die Blackbox sei seit ihrem Fund an der Absturzstelle nicht geöffnet worden. Er wies zugleich darauf hin, dass es genügend Beweise gebe, dass die russische Maschine den türkischen Luftraum nicht verletzt habe. Der Kampfjet sei 5,5 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt im syrischen Luftraum unterwegs gewesen. Nach Angaben Ankaras dagegen war der Jet in türkischen Luftraum eingedrungen. Der Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei an der türkisch-syrischen Grenze am 24. November hatte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara geführt. Moskau beschloss eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen das Land. Von der Untersuchung der Blackbox erhofft sich Russland Aufschluss über die Geschoßbahn und die Position des Kampfflugzeugs. Bei der Öffnung der Blackbox waren am Freitag Experten aus China, Großbritannien und den USA anwesend.
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Armee berichtete von Anschlagsversuch am Grenzzaun. Gaza – Bei einem Luftangriff der israelischen Armee auf mutmaßliche Attentäter sind am Mittwoch im Gazastreifen ein Palästinenser getötet und mindestens drei weitere verletzt worden. Dies berichteten Israels Streitkräfte und ein palästinensischer Behördensprecher. Die in dem Autonomiegebiet herrschende Hamas-Behörde bestätigte am Mittwoch, es handle sich um Mitglieder der Kassam-Brigaden, des militärischen Hamas-Arms. Sie hätten sich dem Grenzzaun genähert. Die israelische Armee teilte mit, die Männer seien dabei gewesen, einen Sprengsatz zu legen. Sie hätten vorgehabt, ihn gegen israelische Truppen an der Grenze einzusetzen. Sicherheitskräfte an der Grenze zu Gaza haben zunehmend mit einer Bedrohung durch feindliche Terrorgruppen zu kämpfen, die die Lage destabilisieren wollen, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza, Ashraf al-Kudra, erklärte, bei dem Beschuss auf dem Strand nahe der Grenzkommune Beit Lahija seien ein 31-jähriger Mann getötet und mindestens drei weitere verletzt worden. Meist nur Sachschaden In den vergangenen Monaten richteten israelische Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen meist nur Sachschäden an und waren eine Vergeltung für Raketenbeschuss aus der Palästinenserenklave am Mittelmeer, der seinerseits weitgehend folgenlos blieb. In jüngster Zeit häufen sich Zwischenfälle direkt an den Sperranlagen, bei denen israelische Patrouillen beschossen oder mit Sprengvorrichtungen angegriffen werden. Israel und extremistische Palästinensergruppen im isolierten Gazastreifen haben seit 2008 dreimal Krieg gegeneinander geführt, zuletzt fünfzig Tage lang im Sommer 2014. Bei dem Konflikt wurden etwa 2.200 Palästinenser getötet, davon laut UNO etwa 1.500 Zivilisten. Große Teile der kleinen palästinensischen Küstenenklave wurden verwüstet. Auf israelischer Seite wurden 73 Menschen getötet, darunter 67 Soldaten. Im August 2014 verkündeten Israel und die Palästinenser eine Waffenruhe. Danach war es im Grenzgebiet nur noch sporadisch zu Konfrontationen gekommen. Auf Raketenangriffe militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen reagiert Israel stets mit Luftangriffen auf Ziele in dem schmalen Küstenstreifen.
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36-köpfige Gruppe wollte offenbar mit Waffen in Land einreisen. Amman – Der jordanische Grenzschutz hat nach offiziellen Angaben an der Grenze zu Syrien zwölf Menschen erschossen, die aus dem Bürgerkriegsland einreisen wollten. Es habe gewaltsame Zusammenstöße mit einer 36-köpfigen Gruppe von Einreisewilligen gegeben, von denen einige Waffen bei sich gehabt hätten, teilte die jordanische Armee am Samstag mit. Zudem sei eine große Menge Rauschgifts beschlagnahmt worden. Zwölf Menschen seien erschossen und mehrere weitere verletzt worden, erklärte das Militär. Einige Mitglieder der Gruppe seien zurück nach Syrien geflohen. Jordanien fürchtet, dass Jihadisten den Flüchtlingsandrang aus Syrien ausnutzen könnten, um unbemerkt ins Land zu gelangen. Von den tausenden Menschen, die an der Grenze auf eine Einreise hoffen, lässt das Königreich nur einige Dutzend pro Tag durch.
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Caritas-Präsident: Mehr Geld für Sprachkurse und Ausbildung nötig. Wien – Caritas-Präsident Michael Landau fordert von der Regierung im neuen Jahr eine Integrationsmilliarde ein. Vor allem in Sprachkurse und Ausbildungsangebote müsse dieses Geld fließen, sagte er im Neujahrsinterview mit der APA. Landaus Appell für 2016 ist, trotz Flüchtlingskrise nicht auf die Armut unter Österreichern zu vergessen. Scharfe Kritik übt er an den Plänen zur Mindestsicherung. Wir haben in Österreich 2015 eine unglaublich ermutigende Renaissance der Zivilgesellschaft erlebt, sagte Landau. Und auch der Schritt der Bundesregierung, in einer humanitär dramatischen Situation schutzsuchende Menschen bei uns aufzunehmen, war menschlich richtig und verantwortungsvoll. Klar sei aber auch, dass diese Hilfsbereitschaft ein vernünftiges europäisches Asylsystem nicht ersetzen könne. Aus seiner Sicht entscheidend seien gemeinsame verbindliche Standards im Asylbereich. Ohne diese führe auch ein verbindlicher Verteilungsschlüssel nicht zu mehr Solidarität, sondern zu mehr Ungerechtigkeit. Wir brauchen in dieser Frage mehr und nicht weniger Europa, also eine gemeinsame EU-Asylbehörde mit einheitlichen EU-weiten Asylverfahren und Grundversorgungsstandards – und das nicht als Nivellierung nach unten, so Landau. Zu einem gesicherten Zugang zum Asylrecht gehören laut dem Caritas-Präsidenten auch Antragsmöglichkeiten etwa über EU-Botschaften im Ausland. Grundsätzlich ist er der Meinung: Es gibt keine einfachen Lösungen, und ich warne vor all jenen, die vorgeben, einfache Antworten zu haben. Es wird ein Bündel an Maßnahmen brauchen. So sei auch mehr Hilfe vor Ort gefragt. Jene Länder, die nur wenig oder keine Flüchtlinge aufnehmen, seien hier politisch und moralisch gefordert, ihre Beiträge zu erhöhen – in Europa, aber auch weltweit gesehen. Dazu zählen für Landau auch Staaten wie etwa Saudi-Arabien, Kanada und Japan. Zudem wünscht er sich von der internationalen Gemeinschaft einen Marshallplan für den Wiederaufbau Syriens. Aber auch Österreich müsse mehr Einsatz zeigen: Die Mitglieder der Bundesregierung haben zuletzt immer wieder betont, dass auch ein kleines Land wie Österreich Großes in den Krisenregionen selbst leisten könnte. Passiert ist hier allerdings noch immer viel zu wenig. Hier würde ich mir von der Bundesregierung, nicht zuletzt vom Außenministerium, deutlich mehr Einsatz und Engagement wünschen. Ja, es war richtig, den Auslandskatastrophenfonds aufzustocken. Aber es ist fatal, wenn die Mittel zur langfristigen, bilateralen Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren gleichzeitig dramatisch geschrumpft sind. Hilfe, die in den Krisenregionen heute nicht stattfindet, zwingt morgen weitere Menschen zur Flucht. Ein Thema, das für Landau auch in Österreich ansteht ist die Integration der Flüchtlinge. Als Investitionsprogramm fordert er von der Bundesregierung eine Integrationsmilliarde um etwa Sprachkurse und ein Ausbildungsangebot zu ermöglichen. Von gelebter Willkommenskultur gepaart mit tragfähiger Willkommensstruktur profitieren nicht nur Menschen auf der Flucht, sondern unser Land insgesamt – in wirtschaftlicher, vor allem aber auch in menschlicher Hinsicht. Auch Vereinen solle mehr Bedeutung zukommen, etwa im Bereich Sport. Sonst laufen wir Gefahr, dass aus der Quartierkrise von heute die Integrationskrise von morgen wird, warnt der Caritas-Chef. Ein entsprechendes Bildungsangebot sei kein Akt der Gnade, sondern ein Gebot der Humanität und der wirtschaftlichen Klugheit. Jugendliche Flüchtlinge seien oft extrem begierig zu lernen. Ein Ende muss für Landau das Geplänkel bei den Zuständigkeiten für die Flüchtlinge haben. Es müssen Bund, Länder und Gemeinden zusammenspielen und das geht nur, wenn ich ermutige und nicht verängstige, meint er. Dabei sei es nicht die prioritäre Frage, ob etwa Bund oder Länder Erstaufnahmezentren betreiben, sondern dass die Verfahren rasch und qualitätsvoll durchgeführt werden. Und: Wenn es nach dem Erstaufnahmezentrum keine Quartiere gibt, keine Versorgung gibt, keine ausreichenden Angebote um zu lernen, dann nützt es mir nichts, das Türschild zu wechseln. Die Vorhaben zu Asyl auf Zeit sind für Landau nach wie vor nicht sinnvoll: Ich halte das für ein Placebo zur Beruhigung der österreichischen Bevölkerung, aber für ein Placebo mit schädlichen Nebenwirkungen für alle Menschen. Einerseits warnt der Caritas-Präsident vor einem massiven Bürokratie- und Kostenschub, andererseits sei dies ein enormes Integrationshindernis, denn: Wer investiert in Bildung, wenn er nicht weiß, ob er nach drei Jahren das Land verlassen muss? Und wer gibt Flüchtlingen eine berufliche Chance, wenn der Verbleib im Land ungewiss ist? Zudem gebe es bereits die Möglichkeit, den Asylstatus abzuerkennen. Landaus Neujahrsappell an die Bundesregierung lautet, neben Flucht und Integration die Not der Österreicherinnen und Österreicher nicht zu vergessen. Dabei dürfe man aber Arbeitslose, Pflegegeldbezieher und Menschen, die ihre Wohnungen nicht angemessen warm halten können, nicht gegen die Flüchtlinge ausspielen, warnt er. Wer unser Land liebt, spaltet es nicht. Es kann nicht heißen, entweder oder, es muss heißen, sowohl als auch. Was der Caritas-Präsident mit Sorge verfolgt, ist die Diskussion um die Mindestsicherung. Der Vorstoß, die Mindestsicherung bei Familien mit mehreren Kindern zu deckeln, ist aus meiner Sicht hochproblematisch, meint er dazu. Die Regierung würde aus kinderreichen Familien Familien mit armen Kindern machen, was absurd sei. Auch das Budget könnte dadurch nicht genesen. Zudem erinnert Landau die Familienministerin: Es grenzt an Selbstverleugnung, wenn man Männer und Frauen ausgerechnet dafür bestrafen möchte, dass sie Familie sein und Kinder haben wollen. Der Caritas-Chef hält es für möglich, eine solche Regelung auch verfassungsrechtlich prüfen zu lassen.
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Bei der Attacke jeweils einen Arm verloren. Raleigh - Zwei Jugendliche sind im US-Bundesstaat North Carolina von Haien gebissen und schwer verletzt worden. Zu den Angriffen kam es am Sonntag an zwei verschiedenen Stellen eines Strandes in der Ortschaft Oak Island, wie der Sender WECT berichtete. Ein zwölfjähriges Mädchen und ein 16 Jahre alter Bub verloren bei der Attacke jeweils einen Arm. Bei dem Mädchen musste der Arm unterhalb des Ellenbogens amputiert werden, bei dem Bub unterhalb der Schulter. Das Mädchen soll nach Angaben der örtlichen Bürgermeisterin bei Verwandten zu Besuch gewesen sein. Hai-Angriffe gelten in der Gegend als selten.
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CID-947 hat ein Zehntel der Masse seiner Heimatgalaxie und kratzt damit an herkömmlichen astronomischen Theorien. Zürich – Sind die Theorien zu Bildung und Wachstum von Galaxien falsch? Oder galten in der Frühzeit des Universums andere Gesetze? Solche Fragen stellen sich nun Astronomen nach der Entdeckung eines unverhältnismäßig großen Schwarzen Lochs in einer weitentfernten Galaxie. Das Objekt CID-947 wurde von Benny Trakhtenbrot von der ETH Zürich und einem internationalen Team von Astrophysikern mit dem Keck-Observatorium auf Hawaii und anderen Weltraumteleskopen entdeckt. Es handelt sich um ein supermassereiches Schwarzes Loch, wie vermutlich alle Galaxien – zumindest die großen – eines in ihrem Zentrum haben. Dieses liegt in einer Galaxie, die so weit von uns entfernt ist, dass das bei uns eintreffende Licht sie uns so zeigt, wie sie etwa zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall aussah. Anders als ein stellares Schwarzes Loch, das aus einem kollabierten Stern hervorgegangen ist und eine entsprechende Masse hat, bringt ein supermassereiches Schwarzes Loch Millionen oder gar Milliarden Mal mehr auf die hypothetische Waage als die Sonne. Trotzdem wahren diese riesigen Objekte eine gewisse Relation zu ihren Wirtsgalaxien – nicht so CID-947. Es gehört mit fast zehn Milliarden Sonnenmassen zu den massereichsten bisher bekannten Schwarzen Löchern, berichten die Zürcher Forscher im Fachjournal Science. Die dazugehörige Galaxie hat jedoch die Masse einer normalen Galaxie, sagt Trakhtenbrot. Damit hat das Schwarze Loch ein Zehntel der Masse seiner Galaxie, während es andere nur auf wenige Tausendstel bringen. Dieses Missverhältnis verblüfft die Astronomen. Bisher wurde stets beobachtet, dass die Masse von Schwarzen Löchern parallel zur Zahl der Sterne ihrer Heimatgalaxie und damit deren Masse ansteigt. Schließlich gibt es ein gemeinsames Reservoir aus kaltem Gas, aus dem einerseits Sterne entstehen und andererseits auch das Schwarze Loch gefüttert wird. Außerdem deuteten Studien an, dass Strahlung, die während des Wachstums des Schwarzen Lochs ausgesandt wird, die Sternbildung kontrolliert oder sogar stoppt. Dies gelte aber offenbar nur für das lokale Universum, das die nahe Vergangenheit des Universums abbilde, so Trakhtenbrot. CID-947 ist offenbar viel effizienter gewachsen als seine Galaxie, sagt der Astrophysiker. Aus ihren Beobachtungen schließen die Forscher zudem, dass das Schwarze Loch am Ende seines Wachstums angelangt ist, während ringsum weiterhin Sterne entstehen. Entgegen früherer Annahmen stoppte der Energie- und Gasfluss, angetrieben vom Schwarzen Loch, die Sterngeburten also nicht. Die Galaxie könne in Zukunft noch weiterwachsen, doch das Verhältnis zwischen der Masse des Schwarzen Lochs und der Sterne würde weiterhin unüblich groß bleiben. CID-947 könnte damit ein Vorläufer der extremsten, massereichsten Systeme sein, die wir heute im lokalen Universum beobachten, vermuten die Forscher. Weitere Erkenntnisse über die Galaxienentwicklung erhoffen sie sich von Beobachtungen mit dem Radioteleskop Alma in Chile. (red/APA, 12. 7. 2015)
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"After Dark" erscheint am 24. September – Neue Handelszonen und Dienstleistungen. Spieler der Städtebausimulation Cities: Skylines dürfen sich mit der kommenden Erweiterung auf zahlreiche Neuerungen freuen. Das Add-on After Dark erscheint am 24. September und bringt neben Tages- und Nachtzyklen auch neue Handelszonen und Dienstleistungen, wie auf der Homepage ersichtlich. Der Wechsel zwischen Tag und Nacht ist dabei mit Veränderungen im Verhalten der Bürger verbunden. Die Straßen werden nicht so befahren sein und lediglich ein paar werden spät Abends arbeiten, um Spätschichten zu simulieren. Für die Nachtaktiven wird es die Möglichkeit geben ihre Freizeit in Clubs oder Karaoke-Bars zu verbringen. Um Bürger sicher nach Hause zu begleiten, steht zudem ein Taxi-Dienst zur Verfügung. Als alternative Fortbewegungsmöglichkeiten dienen neue Busspuren und Fahrradwege. Bei Einbruch der Dunkelheit steigt aber auch die Kriminalitätsrate, weshalb mehr Polizeistationen errichtet werden müssen. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, Kriminelle ins Gefängnis zu verfrachten. Für diese und andere Aufgaben steht den Spielern ein eigenes Nacht-Budget zur Verfügung. Durch die Einführung von Zyklen kann es zu einer Rush Hours am Morgen kommen, was eine neue Verkehrsordnung verlangt. Zu diesem Zweck lassen sich öffentliche Services auf die Nacht verlegen. Einsatzfahrzeuge, wie beispielsweise die Müllabfuhr, können vermehrt zu späten Stunden auf die Straße geschickt werden. Bei Tageslicht sorgen zudem neue Geschäfte und Restaurants an der Strandpromenade für hohe Umsätze. Neben der Möglichkeit zur Jetski-Vermietung können Spieler beispielsweise auch Yachthäfen anlegen. Für das Ankurbeln von Industrie und Tourismus wurden Frachtzentren und internationale Flughäfen eingeführt. Neben den inhaltlichen Erweiterungen musste natürlich auch die grafische Darstellung angepasst werden. Laut der Lead Designerin Karoliina Korppoo war diese Transformation mit viel Arbeit verbunden, wie sie in einem Blog-Beitrag bekannt gibt. Der Wechsel vom Tag zur Nacht ist optisch zwar atemberaubend, aber im Hintergrund läuft noch viel mehr. Jedes einzelne Gebäude hat eine neue Textur-Ebene erhalten, damit die Fenster schön aufleuchten. Außerdem gibt es neue beleuchtete Schilder, Neonschilder und andere Lichter, die dafür sorgen, dass die Stadt während der Nacht interessant aussieht. Die Sonne geht auf und unter und lässt den Himmel in hellen Farben erstrahlen. Ebenso seht ihr, wie sich Sterne und der Mond am Nachthimmel bewegen, so Korppoo. Die Erweiterung After Dark erscheint als DLC unter anderem auf Steam und im Paradox Store und kann auf Amazon für rund 15 Euro bereits vorbestellt werden.
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In einer groß angelegten Polizeiaktion sind in der Nacht auf Samstag 79 Personen in Serbien festgenommen worden. Belgrad – In einer groß angelegten Polizeiaktion sind in der Nacht auf Samstag 79 Personen in Serbien festgenommen worden. Darunter befinden sich laut Belgrader Medienberichten auch der frühere Handels- und Landwirtschaftsminister Slobodan Milosavljevic (2007-08), zwei frühere stellvertretende Minister und mehrere Chefs von staatlichen Unternehmen. Nach weiteren fünf Personen wird gefahndet. Unter den Festgenommenen befinde sich auch die frühere Chef-Korruptionsbekämpferin, Zorana Markovic, berichtete das Internetportal B-92. Durch Geldwäsche, Amtsmissbrauch und Bestechungen soll die Gruppe seit 2004 den Staat um 100 Millionen Euro betrogen haben, erklärte Innenminister Nebojsa Stefanovic bei einer Pressekonferenz in Belgrad. Es würde sich um die bisher größte Polizeiaktion gegen Korruption handeln, so der Minister weiter.
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Lektionen aus dem Fall Walter Palmer. Tupfer, Miss Jennifer! Der Mahlzahn plombiert, die Wurzelkanäle ausgeräumt und alle Schneidezähne blitzblank verblendet, so wie es die Amerikaner gern haben. Nach so viel konstruktivem Tun fühlt sich Doktor Palmer häufig ausgelaugt und denkt nach, mit welchem Ausgleichssport er destruktiv von der Alltagsfron ausspannen könnte. Sollte er einen Faun filetieren? Einen Pandabären sodomieren? Eine Sau sengen? Ein Zebra zwiebeln? Nichts von alledem. Doktor Palmer, das weiß die Welt inzwischen, hat sich entschlossen, den greisen Löwen Cecil in Simbabwe abzumurksen. Der Mann ist blutrünstig. Dem Mann wäre zuzutrauen, dass er auch die liebsten Tiere der Österreicher (Lindwurm Klagenfurt, Ja! Natürlich-Schweinchen) über den Haufen schießt. Ein Internet-Shitstorm in Orkanstärke ließ nicht auf sich warten. Sobald sich der Fäkalienflug gelegt hat, werden wir an einer Debatte, wie die Gesellschaft mit Problemzahnärzten umgehen soll, nicht vorbeikommen. Damit wir uns recht verstehen: Die Sorgenkinder sind eine kleine Minderheit. Beim Gros der Zahnärzte handelt es sich um tadellos brave Bohrer. Sie metzeln keine Großkatzen, sondern üben harmlose zahnarzttypische Hobbys aus (Wandern, Golf, Vermehrung des Privatvermögens). Schwarze Schafe gibt es aber. 2014 wurde ein Zahnarzt in Gera (Thüringen) zu zwei Jahren verurteilt, weil er Mitarbeiterinnen in 211 Fällen heimlich beim Umziehen gefilmt hatte. Ein Klagenfurter Kollege fasste 2012 vier Monate bedingt aus, nachdem er betrunken mit einer Glock-Pistole auf die Gattin geschossen hatte (Wollte ihr einen Schreck einjagen). Auch Dr. Szell aus dem Marathon Man ist manchem Kinogeher ungut in Erinnerung. So gesehen empfählen sich berufsspezifische Selbsthilfegruppen mit möglichst hemdsärmeliger Namensgebung, um den Betroffenen die Schwellenangst zu nehmen (Selbsthilfegruppe Perverse Pappenschlosser e. V.). Zudem wäre es hilfreich, wenn alle Zahnbesitzer kollektiv daran mitwirkten, dubiose Verhaltensweisen ihrer Zahnärzte schon im Vorfeld zu identifizieren. Misstrauisch stimmen sollten Bemerkungen wie Wenn Sie nochmals mit so schlecht geputzten Zähnen kommen, schieße ich drei Elefanten ab. Bei solchen Wortmeldungen läge der Verdacht, dass Sie es mit einem Problemzahnarzt zu tun haben, klar auf der Hand.
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Die Identität des Einzelnen verändert sich ebenso durch Integration wie die der betroffenen Gesellschaft. Integration hänge von der Bereitschaft des Einzelnen genauso ab wie auf der strukturellen Ebene von der Möglichkeit, an der Gesellschaft teilzunehmen, sagt Sieglinde Rosenberger, Professorin am Institut für Politikwissenschaft. Im Rahmen der Semesterfrage, die die Universität Wien gemeinsam mit derStandard.at stellt, geht sie auf Fragen der Poster zu ihrem Beitrag Wie gelingt Integration? ein. Sieglinde Rosenberger: Der Begriff Integration ist schillernd, vielbedeutend und spricht sehr unterschiedliche Ebenen und Gefühle an. Integration bezeichnet den Weg, wie Menschen Teil einer Gesellschaft werden. Integration bezeichnet aber auch den Weg, wie Menschen sich als Gesellschaft verstehen, also miteinander verbunden sind. Somit erfasst Integration sowohl das Handeln des Einzelnen als auch das institutionelle Regelwerk, in dem der Prozess der Integration stattfindet. In diesem Prozess kann sich die eigene Identität ändern, und zwar sowohl jene der Zugewanderten als auch jene der Aufnahmegesellschaft. Was meint Identität? Zuallererst die Selbstidentifikation eines Menschen oder einer Gruppe. Wer bin ich? Wer sind wir? Diese Selbstvergewisserung erfolgt in der Praxis oft weniger über die eigene Kultur und die eigenen Werte als meist über die Abgrenzung von Anderen. Eine neue Umgebung mit anderen Regeln und Gewohnheiten fordert die bisherige Identität von Zugewanderten heraus, wird sie in mancher Hinsicht verändern, in anderer Hinsicht bestärken. Ähnlich verhält es sich mit der Aufnahmegesellschaft. Auch ihr Verständnis von sich kann sich verändern. Gleichzeitig versuchen aber gerade die rechtspopulistischen Parteien, die Identität als politische Frage zu bearbeiten. Wir sind die Modernen, die Aufgeklärten, jene, die Freiheit und Gleichheit leben. Die Anderen sind die Unmodernen, die Nichtaufgeklärten, die, für die die Freiheit keinen Wert darstellt. An diesem Beispiel wird deutlich, dass Teile der Politik oft wenig Interesse haben an Mischformen der Identität, sondern so tun, als ob es reine Formen von Identität geben könnte. Gerade dies aber ist nicht der Fall. Im Großen und Ganzen wird die Aufnahmegesellschaft vielfältiger werden und werden die Zugewanderten neue Erfahrungen zu ihren eigenen machen. Der politische Standard der liberalen Demokratie aber muss für alle Seiten gleichermaßen gelten. Rosenberger: Vorweg: Fluchtzuwanderung folgt nicht nur kapitalistischen Regeln, sondern Fluchtzuwanderung findet statt, weil Menschen Schutz vor Verfolgung suchen und brauchen. Mit anderen Worten: Die Aufnahmegesellschaften und -wirtschaften können sich Flüchtlinge, die einen Asylantrag stellen, nicht aussuchen. Eine Ausnahme von diesem Prinzip war zuletzt Kanada, das eine bestimmte Zahl an Flüchtlingen aus Syrien aufnahm und diese hinsichtlich Sprache und Bildung auswählte. Das fand im Rahmen eines sogenannten Resettlement-Abkommens mit dem UNHCR statt. Es ist sicherlich richtig, dass gut ausgebildete Zugewanderte eher Chancen auf Ausbildung, Lehre oder einen Arbeitsplatz haben als Menschen ohne mitgebrachte Qualifikationen. Bei Letzteren ist der Bedarf an Qualifizierung, die manchmal von der Alphabetisierung bis zur Fachausbildung reicht, deutlich größer. Andererseits ist anzumerken, dass der Kapitalismus nicht nur nach qualifizierten Arbeitskräften verlangt, sondern auch unqualifizierte, insbesondere Menschen ohne rechtlichen Status nachfragt. Diese Gruppe bildet die moderne, billige Arbeitsreserve. Eine politische Antwort auf diese Entwicklung müsste sein, den rechtlichen Status von Flüchtlingen rasch zu klären. Die Gewährung eines Aufenthaltstitels kann sowohl Ausbeutung als auch Lohndumping bremsen. Rosenberger: Die USA ist ein klassisches Einwanderungsland. Vielfalt, Nebeneinander und individueller Aufstieg sind die Ideen, auf denen Integration basiert. Probleme gibt es aber trotzdem, auch wenn es andere als in europäischen Ländern sind. Die ständigen Sorgen um kulturelle Integration sind kaum ein Thema. Das ist so, weil die Annahme, dass es so etwas wie einen einzigen Standard der Lebensweise gäbe, in den USA nicht oder kaum existiert. Individualität ist gesellschaftliches Charakteristikum, Pluralismus ist die politische Perspektive. Eine im Vergleich stärkere Teilnahme an Arbeit und Wirtschaft – oft zu niedrigsten Löhnen und ohne jegliche soziale Absicherung – ist Tatsache. Gleichzeitig gilt, dass manche Zuwanderungsgruppen deutlich bessere Bildungs- und Berufserfolge aufweisen als die bereits länger ansässige Bevölkerung, zum Beispiel Zugewanderte aus asiatischen Ländern. Manche Zuwanderungsgruppen jedoch leben deutlich marginalisierter, mit weniger sozialen Mobilitätsperspektiven als die bereits länger ansässige Bevölkerung. Eine generelle Aussage ist also nicht möglich, die Integration unterschiedlicher Gruppen ist ebenso unterschiedlich. Nicht vergessen werden sollte, dass es mittlerweile in den USA sehr strenge Zuwanderungsregeln gibt. Besonders ist auch, dass in den USA Fluchtzuwanderung im Gegenteil zu Europa eine vernachlässigbare Größe darstellt. Rosenberger: Es gibt durchaus Daten über die Integrationsergebnisse unterschiedlicher Gruppen. Es macht aber wenig Sinn, diese miteinander zu vergleichen, da schon die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen voneinander stark abweichen. So stößt der unmittelbare Integrationswille von Flüchtlingen auf eine Reihe von institutionellen Hindernissen. Asylwerber sind in der Regel in Sammelunterkünften untergebracht und haben folglich nur sehr eingeschränkte soziale Kontakte. Sie dürfen nicht arbeiten, sie haben nur beschränkten Zugang zu Bildungseinrichtungen. Die Integrationsbereitschaft ist massiv behindert, solange das Asylverfahren dauert. Lange Asylverfahren bedeuten also gleichzeitig einen Aufschub von Integration, die Teilnahme an Erwerbsarbeit und Bildung wird auf die lange Bank geschoben. Wer hingegen als Arbeitsmigrant, als Student oder über die Familienzusammenführung zuwandert, hat unmittelbar Zugang zu Arbeit, Bildung oder Wohnen und zu Integrationsmaßnahmen. Da die individuelle Integrationsbereitschaft je nach Migrationsgrund auf sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen stößt, kann die oben gestellte Frage nicht sinnvoll beantwortet werden. Rosenberger: Ob die Integration gelingt, hängt tatsächlich von vielen Faktoren, so auch von der Anzahl von Menschen, die in eine Gesellschaft neu aufgenommen werden, ab. Auf der individuellen Ebene neben der Bereitschaft oft auch von Zufällen wie bestimmten Kontakten oder bestimmten räumlichen Umwelten. Auf der strukturellen Ebene davon, ob es überhaupt Möglichkeiten gibt, wie beispielsweise das Recht für Asylwerber, zu arbeiten, oder das Recht, sich politisch zu beteiligen – beispielsweise bei fehlenden Wahlrechten für Menschen mit anderer Staatsbürgerschaft. Was heißt überhaupt gelungene Integration? Eine mögliche Antwort auf diese ist, dass es einen gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt. Dass die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen sich aufeinander beziehen und miteinander verbunden sind. Dies bedeutet vor allem auch, dass soziale Ungleichheit sich nicht als Ungleichheit zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen äußert. Gegenwärtig ist eine der größten Herausforderungen für integrierte Gesellschaften die wachsende Ungleichheit, die Spaltung zwischen Ärmeren und Reicheren. Gelungene Integration bedeutet Solidarität über Gruppen hinweg, um Konflikte und Spannungen zu überbrücken.
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Dank Absatzschub durch Galaxy S7 wieder Nummer 1 – LG starker Dritter. Global gesehen ist Samsung schon seit längerem klar der absatzstärkste Smartphone-Hersteller. In Apples Heimatmarkt zeigt sich aber ein etwas anderes Bild, dominierte in den USA doch üblicherweise das iPhone. Nun muss Apple dieses Spitzenposition aber zumindest temporär aufgeben. Laut den aktuellsten Zahlen von Counterpoint Research ist Samsung im März mit einem Marktanteil von 28,8 Prozent zur Nummer 1 aufgestiegen. Apple muss sich hingegen mit nur 23 Prozent zufrieden geben. Ausschlaggebend dafür war der Start des Galaxy S7, das sich in den USA offenbar reger Beliebtheit erfreut. Interessant auch die dritte Position: Diese wird nämlich mit 17,1 Prozent von LG eingenommen. Besonders beeindruckend ist dieser Wert, da das aktuelle LG-Topmodell, das G5, erst nach dem erwähnten Messzeitpunkt veröffentlicht wurde. Ganz im Gegensatz zur globalen Situation, spielen chinesische Hersteller in den USA kaum eine Rolle. So kommt die weltweite Nummer 3, Huawei, in den Vereinigten Staaten gerade mal auf ein 1 Prozent Marktanteil. Besser schlägt sich zumindest ZTE mit 6,6 Prozent. Die Erfahrung der letzten Jahre legt nahe, dass sich dieses Ranking in den kommenden Monaten wieder umkehren wird. Spätestens wenn das iPhone 7 in den Handel kommt, sollte also Apple wieder an die Spitze zurückkehren.
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Kralinger: "Wirklichkeitsfremd" – Presserat soll sich um Wichtigeres kümmern. Wien – Der Kurier hat den Tadel des Presserats wegen unzureichender Kennzeichnung von Werbungzurückgewiesen. Thomas Kralinger, Geschäftsführer der Zeitung, kritisierte den Presserat in einer ungewöhnlich scharf formulierten Aussendung im Gegenzug als realitätsfern bzw. wirklichkeitsfremd. Man könne die redaktionelle Aufbereitung von aktuellen Marktinformationen nicht mit der Arbeitsweise eines Journalisten etwa bei politischer oder wirtschaftlicher Information vergleichen, schrieb Kralinger. Er kann die Argumentation des Presserats nicht nachvollziehen bzw. bezeichnet sie als falsch. Denn der Rat selbst habe sowohl festgestellt, dass für die beanstandeten Artikel nicht bezahlt worden sei, als auch, dass es eine unterscheidbare Kennzeichnung der Artikel gegeben habe. Offenbar seien dem Presserat die Texte einfach nur zu freundlich erschienen, so Kralinger sinngemäß: Man könnte die Ausführungen des Presserats auch so interpretieren, dass Berichte über neue Produkte von Unternehmen zwingend eine negativ-kritische Grundausrichtung haben müssen, um überhaupt so von Journalisten im Senat als adäquate Berichterstattung zugelassen zu werden. Das aber sei mitnichten die Haltung des Kurier, daher widerspricht in diesem Fall der Standpunkt des hochgeschätzten Presserats der Realität im Jahr 2015 und unserem Verständnis von Information über Marktneuheiten. Der Presserat möge daher seine Maßstäbe und die Beurteilung von angeblich zu freundlicher Produktberichterstattung generell überdenken und sich außerdem um aktuell wesentlich wichtigere Themen kümmern, erklärte Kralinger abschließend. Er war bis 2012 Präsident des Presserats und ist überdies Präsident des VÖZ und damit einer maßgeblichen Trägerorganisation des Presserats.
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Als Basis für den Gehaltsabschluss wird eine Inflationsrate von 1,1 Prozent herangezogen – Nächste Verhandlungsrunde am 4. November. Wien – Nach etwa fünf Verhandlungsstunden ist Mittwochabend die erste Runde im Gehaltspoker im Handel zu Ende gegangen. Wie erwartet kam es zu keinem Abschluss, die Sozialpartner einigten sich aber auf eine Inflationsrate als Basis von 1,1 Prozent, hieß es zur APA. Weiterhin keinen Konsens gibt es bei der von der Gewerkschaft geforderten 6. Urlaubswoche für alle. Die Arbeitgeber lehnen diese strikt ab. Anders als bei den Metallern war die Inflationsrate, die für die Bewertung des Gehaltsabschlusses herangezogen wird, kein Streitpunkt. Gewerkschafts-Chefverhandler Franz Georg Brantner hatte schon im Vorfeld erklärt, dass er so ein Kasperltheater wie bei den Metallern nicht brauche. Dort gab es seitens der Arbeitgeber Wünsche, statt der österreichischen die europäische Inflationsrate heranzuziehen. Doch während die Gewerkschaft auf die Inflationsrate noch einiges draufpacken möchte, damit den Beschäftigen auch unter dem Strich etwas bleibt, sehen die Arbeitgeber im Handel kaum Luft nach oben. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 4. November statt.
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Die Mandatare der drei Großparteien verdienen besonders gut neben ihrem Abgeordnetengehalt. Nur zwei Mandatare der Grünen kommen über 1.000 Euro im Monat. Jährlich müssen die Abgeordneten des Nationalrats und des Bundesrats ihre Nebeneinkünfte angeben. Ende Juni endete die Meldefrist für das Jahr 2014. Angegeben werden die Quellen für das Einkommen sowie die Einkommenskategorie, in der sich der Abgeordnete im jeweiligen Jahr befand. Im Nationalrat stellt die FPÖ die größte Gruppe in der Spitzenkategorie. Vier der insgesamt neun Nationalratsabgeordneten, die monatlich mehr als 10.000 Euro zusätzlich verdienten, sind Abgeordnete der Freiheitlichen. Darunter Herbert Kickl, der für seine strategische Arbeit bei der Partei ein mindestens fünfstelliges Monatsgehalt bezieht. Der einzige andere Parteiangestellte in dieser Gruppe war SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. Neben ihm hatte noch ein weiterer SPÖ-Abgeordneter über der 10.000-Euro-Grenze verdient. Die ÖVP stellte drei Nationalratsabgeordnete in der höchsten Kategorie. Grüne verdienen wenig Am anderen Ende des Spektrums stehen die Grünen. Mehr als die Hälfte der 24 grünen Nationalratsmandatare verdienten nichts zu ihrem Abgeordnetengehalt hinzu. Nur zwei grüne Abgeordnete kamen auf einen Zuverdienst von mehr als 1.000 Euro im Monat: Gabriela Moser und Bruno Rossmann. Nach Marcus Franz, der mittlerweile ebenso wie Georg Vetter zur ÖVP gewechselt ist und in der Statistik zu dieser gezählt wird, war Kathrin Nachbaur Spitzenverdienerin im Team Stronach. Als Geschäftsführerin der Frank Stronach Beteiligungs GmbH, Angestellte bei der Firmengruppe des Parteigründers und Leiterin der Parteiakademie verdiente sie mehr als 7.000 Euro. Gemeinsam mit den ÖVP-Abgeordneten Brigitte Jank und Angelika Winzig gehörte sie zu den drei Frauen, die zwischen 7.000 und 10.000 Euro dazuverdienten. Weibliche Spitzenverdienerin war die ÖVP-Abgeordnete Michaela Steinacker, die als Generalbevollmächtigte einer Raiffeisen GmbH und als Delegierte einer Privatstiftung in der höchsten Kategorie landete. Auch im Bundesrat verdienen die Abgeordneten der ÖVP und SPÖ gut. Die Volkspartei stellt vier der sechs Bundesratsmandatare, die mehr als 7.000 Euro im Monat verdienen. Auch Magnus Brunner, der als einziges Bundesratsmitglied mehr als 10.000 Euro verdient, gehört der ÖVP an. (Michael Bauer, 2.7.2015)
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Inszenierte Streitereien dominieren vor den Wahlen am 5. Juni. Skopje/Tirana – Als Mitte Februar das Adler-Monument in Skopje eingeweiht wurde, mussten natürlich die albanischen Schüler alle erscheinen. Die Schulen wurden geschlossen. Die Partei rief. Denn nicht nur die slawischen Mazedonier, sondern auch die Albaner wissen, dass es in dem semi-autoritären Staat gefährlich sein kann, wenn man nicht gehorcht, wenn die Politiker appellieren. Der schwarze Adler glänzte also auf der Blumeninsel im Kreisverkehr in dem Viertel Cair, das hauptsächlich von Albanern bewohnt wird. Und der Chef der größten Albaner-Partei DUI, Ali Ahmeti, machte Werbung – hauptsächlich für sich selbst. Denn am 5. Juni finden Wahlen statt. Monumente, die nationalistisch aufgeladen werden, sind seit Jahren der Renner in Skopje. Auf der einen Seite des Vardar, wo hauptsächlich slawische Mazedonier leben, hat die Regierungspartei die ganze Innenstadt mit Nationalhelden-Statuen vollgestellt. Auf der anderen Seite gibt es für die Albaner bislang nur ein Skenderbegh-Monument – und jetzt auch den Adler. Der hat allerdings eine UÇK-Plakette unter seinen Krallen. Die Nationale Befreiungsarmee (UÇK) führte im Jahr 2001 einen bewaffneten Aufstand an. Dieser UÇK-Adler ist also extrem nationalistisch aufgeladen. Die Reaktion auf die Adler-Einweihung folgte. Die nationalistisch-slawische Partei VMRO-DPMNE will nun ein Kreuz in der Nähe des Adlers aufstellen, obwohl bereits ein Riesenkreuz, das die Orthodoxie repräsentiert, auf dem Berg oberhalb der Stadt leuchtet. Die allermeisten Albaner in Skopje sind Muslime. Nun haben Anhänger der Albaner-Partei DUI den Sockel für das geplante zweite Kreuz demoliert. Westliche Medien berichteten von drohenden ethnischen Spannungen. In der banalen Realität geht es aber um Parteitaktik. Das Spielen mit dem Adler und dem Kreuz ist vor den Wahlen immer wieder ein Thema, sagt der Philologe Izer Maksuti. Das hat nichts mit ethnischen Spannungen zu tun, sondern damit, dass die zwei Parteien Nationalismus stiften. Die Mehrheit der Bürger würden dieses Spiel aber verstehen. Das gemeinsame Elend verbindet uns ja, meint Maksuti. Die Instrumentalisierung des schwarzen Adlers für nationalistisch-albanische Zwecke und als Abgrenzung zu den orthodoxen Mazedoniern ist ohnehin völlig absurd. Denn der Adler ist nichts anderes als der byzantinische Reichsadler, also ein Symbol der Orthodoxie, wie der Historiker Jens-Oliver Schmitt erklärt. Dieser wurde im Kampf gegen die Osmanen im 15. Jahrhundert verwendet. Erst ab Ende des 19. Jahrhunderts, vor der Nationalstaatswerdung von Albanien, wurde der Adler als Nationalzeichen für die Albaner reaktiviert. Eigentlich müssten sich die Mazedonier bedanken, dass die Albaner jetzt orthodoxe Propaganda machen, scherzt Schmitt. Auch in Albanien und im Kosovo werden mehr Adler-Monumente aufgestellt. Manche fragen sich bereits, wo sich die Adler-Fabrik befindet. Sicher in Elbasan, meinte kürzlich ein Bekannter. Denn dort ist die Luftverschmutzung so groß, und der Adler ist deshalb doppelköpfig geworden, weil er in Elbasan nach links und nach rechts husten muss.
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Dreifacher Formel-1-Weltmeister bei Laureus World Sports Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Berlin – Niki Lauda ist am Montagabend bei den Laureus World Sports Awards in Berlin für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Der dreifache Formel-1-Weltmeister und aktuelle Aufsichtsratsvorsitzende und Anteilsbesitzer des Formel-1-Weltmeisterteams Mercedes erhielt den Sport-Oscar aus den Händen des aktuellen Champions Lewis Hamilton. Angekündigt wurde Lauda auf der Bühne von Schauspieler Daniel Brühl, der den Ex-Rennfahrer im Film Rush verkörpert hatte. In den Königsdisziplinen setzten sich Tennis-Stars durch. In der Kategorie Sportler des Jahres triumphierte zum dritten Mal nach 2012 und 2015 Novak Djokovic. Die Nummer eins der Welt lag vor Größen wie Sprint-Weltrekordler Usain Bolt, Hamilton und Lionel Messi. Bei den Frauen behielt Serena Williams die Oberhand. Die Weltranglistenerste aus den USA wurde nach 2003 und 2010 ebenfalls zum dritten Mal als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Anna Veith (vormals Fenninger), eine von sechs Nominierten in der Kategorie Sportlerin des Jahres, ging als zweifache Ski-Weltmeisterin und Weltcupsiegerin leer aus. Ein Sonder-Laureus ehrt den im März verstorbenen Johan Cruyff 60 Größen des internationalen Sports hatten sich in der Messe Berlin eingefunden, um bei der Show dabei zu sein. Die in London ansässige Laureus-Stiftung setzt sich weltweit für diverse Hilfsprojekte ein. Die Gewinner wurden von einer Expertenjury aus 55 internationalen Sportgrößen gewählt. Franz Klammer ist als einziger Österreicher Mitglied der Academy. Vor Lauda waren die Österreicher Hermann Maier (2004 für das Comeback des Jahres), Felix Baumgartner (2013 als Action Sportler des Jahres) und Arnold Schwarzenegger (2003 mit dem Sports for Good Award für sein Engagement für die Special Olympics) mit einem Laureus Award ausgezeichnet worden. Der 67-jährige Lauda dankte seiner Frau Birgit und meinte, er widme den Preis den Verlierern. Denn ich habe aus Niederlagen mehr als aus Siegen gelernt. Es macht mir Sorgen, dass sich unsere Welt nicht mehr in die richtige Richtung bewegt. Der Sport soll uns zusammenbringen. Hamilton streute Lauda in seiner Laudatio Rosen: Niki war einer der Magneten, die mich ins Team gezogen haben. In der Führungsetage ist er der Rennfahrer, der weiß, was wir Piloten durchmachen. Für jemanden der noch nie einen Formel-1-Boliden gefahren oder einen Fight auf der Rennstrecke erlebt habe, sei das schwierig nachzuvollziehen. Lauda frage immer, wie man den Wagen noch besser machen könne. Er bringt seine Stärken, für die er seit jeher bekannt ist, ins Team ein, sagte Hamilton.
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Der nationalkonservative Flügel übernimmt die Partei "Alternative für Deutschland". Der Partei droht nun das Zerbrechen. Berlin – Tumultartige Szenen waren der Wahl von Frauke Petry zur neuen, alleinigen Vorsitzenden der Partei Alternative für Deutschland (AfD) vorangegangen. Parteigründer Bernd Lucke wurde Samstag bei seiner Rede in der Essener Grugahalle mit Buhrufen niedergeschrien, das Parteitagspräsidium musste mehrfach zur Ruhe mahnen. Insbesondere als Lucke vor Vorurteilen gegenüber dem Islam warnte, steigerte sich die Empörung eines großen Teils der Teilnehmer. Der Ökonomieprofessor wies darauf hin, dass mehr als zwei Millionen Muslime in Deutschland leben würden, und fragte: Was wollen wir denn mit diesen Menschen machen? Frauke Petry, bisher Kovorsitzende der Partei, hatte auf diese Frage eine Antwort parat, die den meisten Parteimitgliedern gefiel. Der Islam vertrete ein Staatsverständnis, das uns in Mitteleuropa völlig fremd ist und das mit dem deutschen Grundgesetz nicht vereinbar ist. Die sächsische Landeschefin forderte: Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir uns überlegen, wie wir das bewerkstelligen wollen. Mit Blick auf die islamkritischen Pegida-Proteste erklärte sie, auch wenn man nicht alle Forderungen teile, seien es diese Bürger, für die wir primär Politik machen wollen. Als Beispiel nannte sie eine russlandfreundlichere Außenpolitik oder eine Begrenzung der Zuwanderung. Bei der darauffolgenden Abstimmung stimmten 60 Prozent der anwesenden Parteimitglieder für Petry und damit für einen stärkeren national-konservativen Kurs der Partei. Das Ergebnis war deutlicher als erwartet. Bernd Lucke kam hingegen nur auf 38 Prozent der Stimmen. Damit wird die 40-jährige Petry alleinige Parteichefin und führt in Zukunft die Geschicke der AfD. Bisher wurde die 2013 gegründete Partei von drei gleichberechtigten Vorsitzenden geleitet, zu denen auch Lucke und Petry zählten. Seit Monaten tobt der Machtkampf zwischen den beiden, nun droht der Partei eine Spaltung. Denn bereits am Samstagabend beschloss Luckes liberale Initiative Weckruf 2015, die unter anderem islamfeindliche Positionen ablehnt, eine Befragung ihrer Mitglieder über das weitere Vorgehen. Dabei werde eine Parteigründung nicht ausgeschlossen, sagte die Europaabgeordnete Ulrike Trebesius. Noch während des Parteitags verließen außerdem zahlreiche Anhänger Luckes am Samstag die Halle. Die Streitigkeiten haben sich mittlerweile auch auf die AfD-Umfragewerte ausgewirkt. In den meisten bundesweiten Umfragen liegt die Partei unter der Fünfprozenthürde, die für einen Einzug in den Bundestag übersprungen werden muss. Noch vor einigen Monaten konnte die Partei sicher mit einem Erfolg bei der Wahl im Jahr 2017 rechnen. Lucke sei das gutbürgerliche Aushängeschild der AfD gewesen, sagt der Politologe Jürgen Falter zu Reuters. Der ist frei von jedem Verdacht, dass er irgendwo rechtsextrem sein könnte. Ohne ihn werde die AfD viel angreifbarer. Eine Kostprobe gab FDP-Chef Christian Lindner, der unmittelbar nach Luckes Niederlage erklärte: Die Entscheidung für Petry macht die AfD zur Pegida-Partei.
| 2International
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Keine Monatstickets zum Halbpreis mehr wegen zu großer Nachfrage – Vier-Euro-Ticket in Wien noch in Verhandlung. Wien – Bis Stadt Wien und Bund eine Einigung in Bezug auf ermäßigte Öffi-Tickets für Flüchtlinge erzielen, kann es noch dauern. Die Gespräche laufen. Für hunderte Flüchtlinge, die, unter anderem, für den Weg in den Deutschkurs Fahrscheine brauchen, erhält die Wartezeit mit Anfang Mai neue Brisanz: Bisher stellte der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) auf Antrag von Hilfsorganisationen für bis zu 2.500 Asylwerber ermäßigte Monatstickets um rund den halben Preis aus. Diese Option fällt mit Anfang Mai aber weg. Die NGOs wurden Anfang April darüber in einem Schreiben, das dem STANDARD vorliegt, informiert. Darin steht, dass der VOR diese Projekttickets seit zehn Jahren angeboten hat, etwa für Flüchtlinge, die einen Schulabschluss nachholten. Über Jahre seien monatlich rund 200 Fahrausweise beantragt worden, in den letzten Monaten seien es aber bis zu 2.500 gewesen. Das sei personell sowie finanziell nicht mehr tragbar, bestätigte dem STANDARD ein VOR-Sprecher – der anfügt, dass man das sehr bedauere. Wir hoffen auf eine klare bundesweite Regelung, sagte dieser. Es brauche Berechtigtenausweise – so wie für Schüler – und eine entsprechende Finanzierung. Bei einer Hilfsorganisation heißt es, Mitarbeiter seien mit Flüchtlingen bereits bei den Wiener Linien wegen verhängter Strafen nach Schwarzfahren vorstellig geworden, um Ratenzahlungen zu vereinbaren. Zum Teil seien Asylwerber etwa mangels besseren Wissens oder mangels Gelds ohne Fahrschein gefahren, heißt es aus einer NGO. Mancher Flüchtling fahre mangels Tickets nun nicht mehr zum Deutschkurs. In organisierten Flüchtlingsunterkünften erhalten Bewohner 40 Euro Taschengeld im Monat. Ein reguläres Monatsticket der Wiener Linien kostet 48,20 Euro. Bei den Wiener Linien heißt es auf Anfrage, wer ermäßigungsberechtigt sei, entscheide die Stadt, und bei Schwarzfahrern mache man keine Unterschiede. Geht es nach Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), soll jeder Flüchtling in Wien bis Jahresende über eine Bildungscard verfügen, mit der die Teilnahme an Deutschkursen und Integrationsmaßnahmen digital erfasst wird. Anreiz soll eine vergünstigte Öffi-Monatskarte um vier Euro sein. Für eine Einigung zwischen Bund und Ländern dazu stehe noch kein Datum fest, hieß es am Freitag aus dem Innenministerium. Derzeit werde eruiert, was von den Geldleistungen der Grundversorgung in Sachleistungen umgewandelt werden könnte. Die Öffi-Ticket-Preise für Flüchtlinge sorgten am Freitag im Wiener Gemeinderat für einen Schlagabtausch. FPÖ-Klubchef Dominik Nepp wollte von Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) wissen, welche Angebote es für Wienerinnen und Wiener gebe, die mit dem Vier-Euro-Ticket vergleichbar seien. Sima zählte etwa das Top-Jugendticket oder günstigere Fahrscheine für Senioren auf. Für die Frage, wer ermäßigt fahren darf, ist Simas Kollegin Sonja Wehsely zuständig. Gegen die rote Sozialstadträtin hatte die FPÖ das Einbringen eines Misstrauensantrags vorbereitet – auch wegen der Ausgaben für Integration. Auch die Aktuelle Stunde widmeten die Blauen dem Thema Flüchtlinge. Nepp bezeichnete Wehsely dabei als Kopf der Bande, wofür ihn Vorsitzender und FPÖ-Kollege Dietbert Kowarik rügte und um klügere Worte ersuchte. Die SPÖ warnte die Blauen davor, zu versuchen, die Bürger auseinanderzudividieren. Auch Gernot Blümel, Chef der ÖVP Wien, kritisierte Wehsely. Er forderte ihren Rücktritt: Was die Scheuch-Brüder auf der rechten Seite waren, sind heute die Wehsely-Schwestern auf der linken.
| 1Panorama
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Konsumentenschützer ziehen wegen Abgasskandals in den Niederlanden vor Gericht. Wien – Mehr als 33.000 Volkswagen-Kunden haben sich in Österreich bisher für ein Sammelverfahren angemeldet, mit dem der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in den Niederlanden vor Gericht ziehen will. Das ist fast jeder zehnte hierzulande vom VW-Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter. Die Konsumentenschützer streben keine Sammelklage an, sondern einen Generalvergleich mit dem Autokonzern. Der Umweg über die Niederlande ist notwendig, weil dort im Unterschied zu Österreich die rechtlichen Möglichkeiten für ein gesammeltes Vorgehen bestehen. Hierzulande hegt das Justizministerium seit Jahren Pläne für eine Gruppenklage, umgesetzt wurden sie jedoch nie. Zuständig für die gegründete gemeinnützige Stiftung (Stichting Volkswagen Car Claim) ist ein Gericht in Amsterdam. Laut Rechtsanwalt Eric Breiteneder, der den VKI in der Angelegenheit vertritt, soll ein Lösungsmodell für alle in Europa betroffenen Fahrzeughalter gefunden werden. Das sei auch eine Chance für VW, schließlich könne sich das Unternehmen langwierige Einzelverfahren ersparen. Weiterhin können sich Betroffene für das Sammelverfahren eintragen. VW-Kunden, die sich daran beteiligen, tragen kein Prozessrisiko. Die Verfahrenskosten könnten im Fall einer Einzelklage in die Tausende gehen, so Breiteneder. Wer als Fahrzeughalter sichergehen will, zu seinem Recht zu kommen, könne zwar auch selbst klagen, das Vorgehen in der Gruppe sei aber erfolgversprechender. Ob ein tatsächlicher Schaden für Fahrzeughalter eingetreten ist und, wenn ja, in welcher Höhe, darüber lässt sich laut Breiteneder derzeit nur spekulieren. Eine etwaige Wertminderung der Fahrzeuge werde erst ein gerichtlicher Sachverständiger im Lauf des Verfahrens klären können. Im Unterschied zu heimischen Autofahrerklubs und dem deutschen Kraftfahrtbundesamt geht der VKI aber davon aus, dass sehr wohl ein Schaden vorliegt. Auch wenn im Fall einer vom Autokonzern angekündigten Rückholaktion technische Mängel beseitigt werden, sei ein Fahrzeug mit den vom Manipulationsskandal betroffenen Motoren weniger wert – etwa bei einem Weiterverkauf. Auch falls es wegen eines höheren Abgas-Ausstoßes – der tatsächliche Spritverbrauch vieler Autos ist laut Tests deutlich höher – zu Nachzahlungen bei der Normverbrauchsabgabe kommen sollte, gebe es gegenüber VW einen Regressanspruch. Spätestens in zwei Wochen soll das Verfahren offiziell mit einem sogenannten Claim Letter an VW eröffnet werden. Darin sind die Forderungen der Konsumentenschützer angeführt. Primäres Ziel ist, vom Konzern einen Verjährungsverzicht für Garantieansprüche zu erwirken. Was die Kosten der Stiftung betrifft, wird diese versuchen, sie VW umzuhängen. Falls sich Volkswagen dagegen verwehrt, müssen die Kunden am Ende rund 20 Prozent der erstrittenen Vergleichssumme an einen Prozessfinanzierer abtreten. Generell gehe es nicht darum, eine Strafe zu erwirken oder dem Unternehmen anderweitig zu schaden. Allein in Österreich sind rund 363.000 Fahrzeuge von den Abgasmanipulationen betroffenen. Einzelklagen sind hierzulande laut den zuständigen Gerichten bisher nicht eingegangen.
| 3Wirtschaft
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In 31 schwedischen Filialen startet der US-Fastfoodriese mit einem Versuch: Kunden müssen einen bestimmten Hamburger bestellen. Stockholm – Der US-Fastfoodriese McDonalds testet erstmals einen Tischservice – vorerst in Schweden. In 31 schwedischen Filialen von weltweit 36.000 Schnellrestaurants der Kette soll es ab Freitag eine Woche lang möglich sein, über das Internet einen Tisch zu reservieren und im Schnellrestaurant am Tisch bedient zu werden, wie McDonalds am Dienstag ankündigte. Dort müssen die Kunden dann nicht mehr an der Kasse anstehen oder ihr Tablett durchs Restaurant tragen. Tische können während der Testphase über die Plattform bookatable.se reserviert werden. Konsumiert werden muss ein mindestens zweiteiliges Menü, darunter ein Hamburger namens Maestro Classic. Mit dem Tischservice solle den treuesten Kunden ein einzigartiger Moment beschert werden, wenn sie erstmals den Maestro Classic probierten, erklärte McDonalds-Marketingchef in Schweden, Jeff Jackett. Schweden ist für McDonalds ein äußerst schwieriger Markt. Die Lohnkosten sind vergleichsweise hoch, genau wie die Immobilienpreise. Zudem kämpft die Kette auch dort gegen ihren US-Konkurrenten Burger King – und darüber hinaus auch gegen die schwedische Kette Max. McDonalds will sich angesichts sinkender Verkaufszahlen neu positionieren. Im März hatte bereits Deutschland-Chef Holger Beeck angekündigt, an den wichtigsten Standorten hierzulande künftig einen Tischservice anbieten zu wollen.
| 3Wirtschaft
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Für Nexus-Geräte, Pixel C und Xperia Z3 – Zahlreiche Fehler bereinigt. Parallel zur Keynote der Google I/O 2016 hat Google eine neue Testversion für seine kommende Android-Generation veröffentlicht, und zwar die erste die Google als halbwegs alltagstauglich ansieht. Hat man für die Developer Preview 3 doch zahlreiche Fehler bereinigt. Zusätzlich gibt es aber einige neue Funktionen, die vor allem für Entwickler von Interesse sind. So hält jener Virtual Reality Mode Einzug, den Google in der Keynote in den Vordergrund gestellt hat. Dieser bringt eine Reihe von Optimierungen, die den Einsatz von Android-Smartphones für solche Aufgabenbereiche verbessern sollen. Dazu zählen Performance-Optimierungen, die vor allem auf niedrige Latenz ausgelegt sind. Auf einem Nexus 6P soll die Verzögerung zwischen Bewegung und entsprechender Grafikdarstellung unter 20ms betragen. Zudem kann ein einzelner Prozessorkern für Virtual Reality-Aufgaben festgelegt werden, und selbst beim Auslesen von Sensorendaten hat man Optimierungen vorgenommen. Um all dies nutzen zu können hat Google ein eigenes VR-Entwicklungskit veröffentlicht. Ebenfalls neu ist ein Sustained Performance Mode. Mit diesem können Hardwarehersteller dem System zusätzliche Informationen über die Performance eines Geräts geliefert werden, was vor allem für langlaufende Anwendungen gedacht ist. Mit diesen Hinweisen soll es dann für App-Entwickler einfacher sein, eine durchgängige Performance für ihr Programm zu erhalten. Derzeit läuft das Ganze nur auf dem Nexus 6P. Ebenfalls neu ist der Multiprocess WebView, über den Webview-Anwendungen in einer eigenen Sandbox laufen – und damit noch besser abgesichert werden. Weitere Informationen gibt es in den offiziellen Release Notes. Die Developer Preview 3 von Android N steht für aktuelle Nexus-Geräte sowie das Pixel C zur Verfügung. Wer auf die Testversion umsteigen will, kann sich beim Android-Beta-Programm anmelden. Separat wird auch Sonys Xperia Z3 unterstützt. Wer bereits Teilnehmer des Beta-Programms ist, erhält automatisch ein Update auf die neueste Preview.
| 0Web
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Die SPÖ bleibt dabei: Keine Koalition mit der FPÖ im Bund. Neuer Bundesgeschäftsführer könnte erst Anfang Juli feststehen. Wien – Nicht unerwartet hat das SPÖ-Präsidium zu den Folgen von Rot-Blau im Burgenland keine wesentlichen Ergebnisse gebracht. Die SPÖ legte sich bloß ein weiteres Mal fest, dass es auf Bundesebene keine Koalition mit den Freiheitlichen geben soll. Die Nachfolge von Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos blieb ungeklärt. Parteichef Werner Faymann nannte nach dem rund dreistündigen Präsidium auch bloß eine Deadline, bis wann die Besetzung der Bundesgeschäftsführung geklärt sein soll: Spätestens beim nächsten Bundesparteivorstand am 3. Juli will der SPÖ-Chef seinen Personalvorschlag unterbreiten. Blümel kritisiert SPÖ ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel forderte den Regierungspartner SPÖ am Dienstag auf, ihre internen Probleme schnellstmöglich zu lösen. Die rot-blaue Koalition entpuppe sich offensichtlich immer mehr als innerparteiliches Dilemma der SPÖ – eine Partei, die eigene Beschlüsse nicht umsetzt und Linien nicht einhält, heißt es in einer ÖVP-Presseaussendung. Bezeichnend sei, dass es der SPÖ nicht einmal gelingt, sich auf einen neuen Bundesgeschäftsführer zu einigen. Blümel weiter: Wir brauchen einen handlungsfähigen Partner auf Bundesebene, der sich mit den bevorstehenden Herausforderungen für das Land statt mit sich selbst beschäftigt. Glawischnig wiederum sieht jetzt schon alle Dämme in der SPÖ gegenüber der hetzerischen und Hypo-Milliarden-Verzocker-Partei FPÖ brechen. Denn nach dem gestrigen Parteipräsidium der SPÖ sei klar: Der Parteitagsbeschluss keine Koalition mit den Freiheitlichen auf allen Ebenen gelte vorerst und bestenfalls gerade noch auf Bundesebene. Die Länder hätten den Freibrief bekommen für eine Koalition mit ihrer FPÖ. Wer die Rolle des Bundesgeschäftsführers übernehmen soll, ist offenbar tatsächlich noch nicht geklärt. Nicht einmal fix ist, ob es einen oder zwei Bundesgeschäftsführer geben wird. Auf entsprechende Fragen gab Faymann wohl mit Blick auf die Ära von Laura Rudas und Günther Kräuter zu, dass sich solch eine Konstellation nicht so wahnsinnig bewährt habe. Andererseits sei eine Arbeitsaufteilung wohl auch möglich. Inhaltlich betonte der SPÖ-Chef in seiner kurzen Steh-Pressekonferenz, in der Partei seien sich im Wesentlichen alle einig, mit einer FPÖ, die für Verhetzung stehe, keine Koalition im Bund eingehen zu wollen. Einen Freibrief für die Länder, das auf ihrer Ebene zu tun, wird es wohl nicht geben. Faymann betonte dazu, dass es dafür einen Parteitagsbeschluss bräuchte und er dafür keine Notwendigkeit sehe. Aus dem Bundeskanzleramt hieß es noch vor dem Präsidium Montagmittag, bereits jetzt hätten die Länder freie Hand bei der Regierungsbildung gehabt. In den Statuten sei nicht geregelt, dass Bundesparteitagsbeschlüsse die Eigenständigkeit overrulen. Die Beratung im Parteipräsidium hätte die bereits übliche Praxis lediglich formalisieren sollen. Faymann sagte im Vorfeld des Präsidiums zum STANDARD: Die SPÖ ist keine Diktatur, in der der Parteivorsitzende die demokratisch herbeigeführten Entscheidungen anderer Landesorganisationen ignoriert und diesen von oben Befehle erteilt. Eine große Spaltung in der Partei sah Faymann ebenso wenig wie eine Führungsdebatte. Dass man manchmal unterschiedlicher Meinung sei, habe es in der SPÖ immer schon gegeben. Hier würden die Vorsitzenden ja auch nicht immer mit 100, sondern manchmal auch nur mit 80 oder 83 Prozent gewählt, spielte Faymann auf seine eigenen schwachen Ergebnisse bei den vergangenen zwei Parteitagen an. Dass sich Niessl für die FPÖ entschieden hat, erklärte Faymann mit der Gefahr eines Verlusts des Landeshauptmann-Postens durch eine Kooperation von ÖVP, Freiheitlichen und Liste Burgenland. Immerhin habe er dabei im Vorfeld nicht gelogen, sondern die Option schon vor der Wahl genannt. Dazu habe Niessl auch eine Mitgliederbefragung als Entscheidungshilfe gewählt, argumentierte Faymann, freilich nicht ohne hinzuzufügen, dass er selbst keine veranstalten würde. Die Entscheidung für eine rot-blaue Koalition im Burgenland stieß im Vorfeld der Präsidiumssitzung auf deutliche Ablehnung. Niessl zeigte sich davon ungerührt. Rot-Blau sei die einzig machbare Variante gewesen. Das Präsidium war kurzfristig einberufen worden, nachdem sich in der Partei teils heftige Empörung über die rot-blaue Zusammenarbeit erhoben hatte, die zusätzlich davon angefacht wurde, dass eine Koalition mit der FPÖ durch einen Bundesparteitagsbeschluss eigentlich ausgeschlossen sein sollte. Dass hier den Ländern Sonderrechte gewährt werden sollten, forderte vor dem Präsidium niemand. Ganz im Gegenteil stellte etwa Tirols Landeschef Ingo Mayr klar, dass Bundesparteitagsbeschlüsse auch in den Ländern zu gelten hätten. Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat zwar als Landesvorsitzender durchaus Verständnis, dass man eine gewisse Autonomie brauche, aber auch für ihn gilt: Bundesparteitagsbeschlüsse sind einzuhalten. Niessl selbst war durchaus der Meinung, dass man darüber sprechen sollte, ob man hier eine Regelung finden könne, die zwischen Bund und Ländern unterscheide. Dass er sich nicht an den Parteitagsbeschluss gehalten hat, konterte er mit der von seiner Landespartei durchgeführten Urabstimmung an der Basis, die die Option Rot-Blau geöffnet hatte. Überhaupt sei die Koalition mit den Freiheitlichen aus einem pragmatischen Zugang entstanden, sei sie doch die einzige Chance auf eine stabile Regierung gewesen. Häupl wollte nicht einschätzen, ob ihm Rot-Blau im Burgenland bei der Wien-Wahl im Herbst schaden könnte, und wollte Niessl gegenüber auch keine großen Schuldzuweisungen vornehmen: Ich habe persönlich kein gestörtes Verhältnis zu meinem Freund Hans Niessl. Klar sei ohnehin, dass die Wiener SPÖ mit den Freiheitlichen keine Regierungszusammenarbeit eingehen werde. Nämliches versicherte auch Kanzler und Parteichef Werner Faymann: Auf Bundesebene gibt es keine Koalition mit der FPÖ. Das wird auch so bleiben. Von keinen guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen konnte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser berichten. Allerdings war er der Einzige, der Verständnis für Niessl zeigte. Wäre der keine Kooperation mit der FPÖ eingegangen, hätte dies jemand anderer gemacht, so Kaiser mit Blick auf die burgenländische ÖVP. Keine inhaltlichen Bewertungen wollte vor Beginn des Präsidiums ÖGB-Präsident Erich Foglar abgeben. Einzig, dass es keine gute Situation sei und er sich über diese naturgemäß nicht freue, erklärte der Gewerkschaftschef. FSG-Vorsitzender Wolfgang Katzian hatte schon am Nachmittag klargemacht, dass für ihn Rot-Blau klar abzulehnen sei. Diese Linie vertreten auch die Jugendorganisationen. Die Sozialistische Jugend demonstrierte vor dem Parlament in einer kleinen Gruppe gegen Rot-Blau, die gemäßigtere Junge Generation macht durch ihre Chefin Katharina Kucharowits beim Präsidium direkt klar, dass sie die Koalition mit der FPÖ ablehnt. Besonders stört Kucharowits, dass mit Niessl sogar ein stellvertretender Parteivorsitzender einen Parteitagsbeschluss bricht.
| 5Inland
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Irans Außenminister will am Montag zurück in Wien sein – Gespräche werden über Deadline am 30. Juni hinaus andauern. Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif reist kurz vor der Deadline der Atomgespräche mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland für Beratungen nach Teheran zurück. Er soll Medienberichten zufolge am Montagabend wieder nach Wien zurückkehren, ein längerer Aufenthalt ist aber nicht ausgeschlossen. Beobachter halten das für ein positives Zeichen, da es bedeuten könnte, dass Zarif nun etwas in der Hand hat, was sich Teheran vorweisen lässt. Aus iranischen sowie US-amerikanischen Verhandlungskreisen wurde am Sonntag zudem bestätigt, dass die Delegationen über den 1. Juli hinaus in Wien bleiben werden. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte zuvor bereits von einer möglichen Verlängerung der Frist, die am 30. Juni ausläuft, gesprochen: Wenn ein paar Tage mehr notwendig sind, werden wir uns diese Tage nehmen, sagte Mogherini am Sonntag. Vor seiner Abreise traf Zarif am Sonntag noch jeweils mit US-Außenminister John Kerry, dem britischen Außenminister John Hammond sowie dem chinesischen Außenminister Wang Yi und dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird Medienberichten zufolge erst am Montagabend in Wien erwartet. Steinmeier zeigte sich seinerseits bei der Ankunft im Wiener Palais Coburg überzeugt, dass eine Verständigung gelingen müsse, wenn wir bei den verhandelten und vereinbarten Eckpunkten von (der Vereinbarung von, Anm.) Lausanne bleiben. Entscheidend bleibe aber die Frage der Transparenz, um sicherstellen zu können, dass das Vereinbarte auch tatsächlich im Iran eingehalten wird, erklärte Steinmeier. Der britische Außenminister John Hammond sprach noch von wesentlichen Differenzen die weiterhin zwischen den Verhandlungsparteien bestünden. Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal, es gibt rote Linien, stellte Hammond klar. EU-Außenbeauftragte Mogherini zeigte sich optimistischer: Der starke politische Wille aller Parteien sei vorhanden. Die Gespräche würden zwar schwierig werden, aber nicht unmöglich. Am Rande der Atomverhandlungen kamen Gerüchte auf, die ehemalige EU-Außenbeauftragte und Iran-Sonderbeauftragte Catherine Ashton sei von Diplomaten gebeten worden, zur finalen Gesprächsrunde nach Wien zu reisen. Um inhaltliche Differenzen soll es nicht gehen, vielmehr wird die Vorgehensweise aber als ein persönlicher Affront gegenüber Mogherini interpretiert, die versuchte, sich in den letzten Gesprächsrunden als Hauptverhandlerin zu etablieren.
| 2International
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21-jähriger Tiroler unterschreibt Vertrag bis 2019, Ablöse wohl mehr als fünf Millionen. Gelsenkirchen – Der Transfer von U21-Nationalspieler Alessandro Schöpf vom 1. FC Nürnberg zu Schalke 04 ist so gut wie fix. Die Schalker gaben die Verpflichtung am Donnerstagnachmittag bekannt, nur die sportmedizinische Untersuchung steht noch aus. Laut Klubangaben erhält Schöpf einen Vertrag bis 2019. Die Ablösesumme für den offensiven Mittelfeldspieler dürfte sich auf deutlich mehr als fünf Millionen Euro belaufen. Der 21-Jährige zählt damit zu den fünf teuersten österreichischen Fußballern der Geschichte. Rekordhalter ist Aleksandar Dragovic, der 2013 für kolportierte neun Millionen Euro vom FC Basel zu Dynamo Kiew wechselte. Schöpf reist bereits am Freitag ins Schalker Trainingslager nach Orlando in Florida und wird dort auch den Medizincheck absolvieren. Wir freuen uns, dass der Transfer geklappt hat, sagte Schalke-Manager Horst Heldt. Er ist von den Qualitäten des Tirolers überzeugt: Alessandro ist ein vielseitiger Mittelfeldspieler mit großem Potenzial, dessen Entwicklung mit seinen 21 Jahren noch längst nicht abgeschlossen ist. In der zweiten deutschen Bundesliga hat Schöpf im Herbst mit sechs Toren und vier Assists auf sich aufmerksam gemacht. In 51 Ligaspielen für Nürnberg erzielte er elf Tore. Ein erstes Schalke-Angebot über fünf Millionen Euro sollen die Nürnberger noch abgelehnt haben. Schöpf war im Sommer 2014 von den Bayern Amateuren nach Nürnberg gewechselt, davor war er fünf Jahre in München ausgebildet worden Im U21-Nationalteam brachte Schöpf es in 19 Einsätzen bisher auf acht Treffer. In die A-Nationalmannschaft hat ihn Marcel Koller aber noch nicht einberufen. Schöpf ist bereits der 18. ÖFB-Legionär in der deutschen Bundesliga. Bei Schalke trifft er mit Ersatztorhüter Michael Gspurning auf einen Landsmann. Karim Onisiwo unterschrieb nach seiner Vertragsauflösung in Mattersburg erst am Dienstag bei Mainz 05 (APA, 7.1.2015)
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Das neue Berechtigungsmodell von "Marshmallow" bringt signifikante Verbesserungen. Mit Android 6.0 wird Google in Kürze eine neue Version seines Betriebssystems fertigstellen. Dessen äußerliche Veränderung mag im Vergleich zum großen Redesign Im Rahmen des Vorgängers Lollipop zwar relativ gering ausfallen, unter der Oberfläche hat sich aber einiges getan. Und dazu gehört eine Neuerung, die das Potential hat, die Android-Welt nachhaltig zu verändern. Die unter dem Codenamen Marshmallow entwickelte Softwaregeneration führt ein grundlegend neugestaltetes Berechtigungssystem ein, das den Nutzern erheblich mehr Macht an die Hand gibt. Standen sie bisher vor der Wahl entweder alle Berechtigungen einer App zu akzeptieren oder auf deren Installation zu verzichten, erhalten Android-User nun weitreichende Möglichkeiten, den Zugriff auf einzelne Funktionalitäten gezielt zu untersagen. Und das nicht nur im Nachhinein: Jede App muss sich für den Zugriff auf sensible Informationen zuerst das explizite OK der Nutzer einholen. Die Installation alleine reicht hier also nicht mehr aus. Im Alltag sieht das dann anhand des Beispiels eines SMS-Clients in etwa so aus: Beim ersten Start fragt die App nach den Berechtigungen für SMS, Telefon und Kontakte – alles Dinge, die für die angepriesene Funktionalität unerlässlich sind – und den Nutzern wohl auch umgehend einleuchtend erscheinen werden. Alle weiteren Berechtigungen werden hingegen erst dann abgefragt, wenn sie auch wirklich benötigt werden. Will ein Nutzer zum ersten Mal ein zugeschicktes Bild speichern, fragt die App also, ob sie die dafür nötige Storage-Berechtigung haben darf. Die Überlegung hinter dieser Zweiteilung ist eine simple: Sie hilft den Nutzern eine informierte Entscheidung zu treffen, immerhin ist ihnen im konkreten Kontext klarer, wozu die Berechtigung eigentlich benötigt wird. Lehnen die Nutzer eine Berechtigung ab, dann hat dies zunächst nur vorübergehende Konsequenzen, bei der zweiten Ablehnung einer Berechtigungsanfrage, können die User diese aber bereits endgültig blockieren. Diese Staffelung soll App-Entwicklern die Chance geben, den Nutzern zu erklären, wofür die spezifische Berechtigung eigentlich benötigt wird. Scheitert diese Überzeugungsarbeit, soll die App dies einfach akzeptieren, und die entsprechende Funktionalität deaktivieren. Von all dem profitiert die Transparenz. Hatten so manche App-Entwickler bisher – oftmals zurecht – darauf gehofft, dass die Nutzer den Berechtigungsbildschirm bei der App-Installation ohnehin nicht lesen, lässt sich der Zugriff auf sensible Daten nun nicht mehr so einfach unterjubeln. Wenn etwa eine Taschenlampen-App plötzlich Standortinformationen haben will, wird dies wohl einem bedeutenden Teil der Nutzer verdächtig vorkommen – und sie werden diese Berechtigung ablehnen. Insofern bleibt auch zu hoffen, dass diese Änderung eine gewisse bereinigende Funktion auf den Status Quo im Play Store hat. Aber auch der allergrößte Teil der Entwickler, der sich nicht solch zweifelhafter Methoden bedient, muss umdenken. Denn mit jeder zusätzlich eingeholten Berechtigung steigt auch die Chance, dass diese abgelehnt wird – oder die Nutzer im schlimmsten Fall die App gleich ganz deinstallieren. Dementsprechend rät Google, die angeforderten Berechtigungen auf dem absolut nötigen Minimum zu halten. So ließe sich etwa vieles, wofür Apps üblicherweise Berechtigungen einholen, auch über das Intent-System von Android abwickeln. Anstatt eine eigene Kameraansicht zu entwickeln, wäre es in vielen Fällen sinnvoller, die am System vorinstallierte Kamera-App zu nutzen, die die Aufnahmen dann weiterreicht. Für eine Videostreaming-App, die direkten Kamera-Zugang benötigt, mag diese vielleicht keine Option sein, für einen Social-Media-Client hingegen sehr wohl. Das mächtigste Tool wird den Nutzern dabei über die Systemeinstellungen von Android 6.0 zur Verfügung gestellt. Können hier doch jeder einzelnen App auch im Nachhinein die Berechtigungen wieder entzogen werden. Versuchen die Nutzer dabei einer App eine Kernberechtigung zu entziehen, warnt Android, dass dadurch die grundlegende Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt werden könnte – hält die Nutzer aber nicht weiter von ihrem Tun ab. Dabei ist es übrigens auch möglich, Apps, die noch nicht das neue Modell nutzen, Berechtigungen zu entziehen. In diesem Fall funktioniert die konkrete Umsetzung ähnlich wie bei der alternativen Android-Firmware CyanogenMod, es werden also falsche Werte oder auch Fehlermeldungen zurückgeliefert. Da dies schwer vorhersehbare Auswirkungen hat, warnt Android vor dem Entziehen von Berechtigungen bei solchen Apps. Trotzdem sollten sich App-Entwickler auch aus diesem Blickpunkt überlegen, das neue System möglichst schnell anzunehmen, um nicht schlechte Bewertungen infolge von daraus resultierendem Fehlverhalten zu kassieren. Nachteile für ältere Betriebssystemversionen gibt es durch all die Umstellungen übrigens nicht, unter diesen werden einfach wie bisher die Berechtigungen vor der Installation abgefragt. Ein treibender Faktor für die Umstellung auf das neue Berechtigungsmodell ist sicher auch, dass diese Anpassung mit Android 6.0 (API Level 23) vorgeschrieben ist. Wer irgendeine Funktion des neuen Betriebssystems in seiner App nutzen will, muss also auch die Berechtigungen umstellen. Ein weiterer Vorteil des neuen Ansatzes: Da das Einholen der Berechtigungen bei der Installation entfällt, können jetzt alle Apps automatisch aktualisiert werden. Bisher mussten die Nutzer Updates, bei denen neue Berechtigungen verlangt werden, manuell bestätigen – ohne dass sie eigentlich wussten wofür diese gut sein sollen. Dies hat so manche User dazugebracht, die App dann lieber gleich ganz zu deinstallieren. Worauf einige Entwickler in der Weise reagiert haben, sicherheitshalber gleich mal möglichst viele – also auch ungenutzte – Berechtigungen anzufragen, um später die Nutzer nicht noch einmal nerven zu müssen. Eine beiderseits reichlich unerfreuliche Situation also, die nun der Vergangenheit angehören sollte. Bei all dem besteht natürlich die Gefahr, dass die Nutzer auf die Berechtigungsanfragen genervt reagieren, wenn diese eine gewisse Häufung erreichen. Dieser Gefahr versucht Google mit einer Reihe von Maßnahmen zu begegnen. So müssen nur jene Berechtigungen angefragt werden, die als sensibel definiert werden. Also etwa der Zugriff auf Kamera, Adressbuch oder Standort. Andere Berechtigungen – wie jene für das Vibrieren des Geräts aber auch für den Internetzugriff – werden hingegen jetzt automatisch erteilt. Dass man dabei sensible Funktionen wie das Abfragen der gerätespezifischen IMEI unter abschreckend allgemeine Berechtigungen (in diesem Fall Phone) packt, ist dabei übrigens kein Versehen sondern durchaus beabsichtigt. Immerhin will Google die inflationäre Verwendung solcher Methoden eindämmen, wer eine eindeutige Gerätekennung haben will, soll die aus einer Privacy-Sicht weniger problematische Android ID verwenden. Zuguterletzt können die Hersteller für vorinstallierte Apps Ausnahmen machen. Google nutzt dies bei seinen Nexus-Geräten, um die Kernberechtigungen automatisch zu erteilen, für alles Darüberhinausgehende müssen sich Google Maps und Co. hingegen wieder eine explizite Zustimmung einholen – wie alle anderen auch. Bleibt abzuwarten, wie andere Hersteller mit dieser Verantwortung in Bezug auf ihre eigenen Apps umgehen werden. (Andreas Proschofsky, 26.9.2015)
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Eine Persönlichkeitswahl braucht ein Personenkomitee – so die Logik beim Bundespräsidentenwahlkampf. Stimmt nicht, solche Gremien sind überholt. Im Bundespräsidentschaftswahlkampf werden sie uns wieder einmal nicht erspart bleiben: die Personenkomitees. Der unabhängige Grünen-Kandidat Alexander Van der Bellen hat seines bereits präsentiert. Irmgard Griss hat ihres für Ende März angekündigt, und auch Andreas Khols Team baut ein Unterstützungskomitee auf. Bei SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer ist bereits fix, dass Altkanzler Franz Vranitzky das Gremium leiten wird. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat sich diesbezüglich noch nicht geäußert. Da bei dieser Direktwahl Kandidaten und keine Parteien gewählt werden, spielen die Persönlichkeiten eine große Rolle. Eine Reihe von Unterstützern zu präsentieren, die ein Loblied auf den Kandidaten singen, gehört zum guten Ton. Eigentlich hat sich diese Form der Wahlwerbung aber schon überholt. Damals war es notwendig, dass solche Gruppen zu Veranstaltungen laden und Pressekonferenz geben, um darüber zu informieren, dass sie einen Kandidaten unterstützen. Heutzutage kann in den sozialen Medien jeder ständig seine Meinung öffentlich kundtun. Prominente können über diese Kanäle ganz einfach ihre Unterstützung bekanntgeben. Einige Zitate von solchen Postings auf der Website der Kampagne wären völlig ausreichend. Ein Gremium mit Vorsitzendem braucht dazu niemand. Außerdem geben die Begründungen der Unterstützer den Wählern meist nicht viel Einsicht. Als Beispiel sei das zweite Video der Hundstorfer-Kampagne genannt, in dem Weggefährten über ihn sprechen. Ich weiß, dass er für alle Menschen da sein wird, sagt da eine ehemalige Mitarbeiterin. Als persönlicher Freund glaube ich, dass genau diese Eigenschaften, die sich in der Bawag-Krise gezeigt haben, Zuverlässigkeit, gute Nerven, Menschlichkeit, auch für einen Bundespräsidenten von großer Bedeutung sind, sagt Ewald Nowotny, – an und für sich unabhängiger – Gouverneur der Nationalbank. Am Ende des Clips Einer von uns. Einer für uns wundert man sich fast etwas darüber, dass Hundstorfer nicht mit Heiligenschein und Engelsflügerln davonfliegt. Gut, mit einem bunten Unterstützungskomitee kann die breite Zustimmung für jemanden signalisiert werden. Meist sind diese Gremien aber recht eintönig. Dass mit Vranitzky ein ehemaliger roter Bundeskanzler den SPÖ-Kandidaten unterstützt, kann vielleicht als Signal an die rote Basis gewertet werden. Nichtwähler wird man damit aber kaum überzeugen. Auch bei Van der Bellen ist es nicht viel anders. Dass Künstler wie André Heller und Kabarettisten wie Thomas Stipsits politisch auf der liberal-grünen Seiten angesiedelt sind, wird kaum jemanden überraschen. Überraschend ist aber, dass sich Netzaktivist Max Schrems ebenfalls für Van der Bellen hergibt. Nicht, weil man ihn politisch anders eingeschätzt hätte, sondern weil er sich damit parteipolitisch deklariert. Womit wir beim positiven Aspekt von Personenkomitees angelangt sind: mehr Transparenz. Die Öffentlichkeit erfährt dadurch, wie bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Gesellschaft wählen werden. Das hilft dann vielleicht doch bei der Wahlentscheidung.
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Der sympathische US-Rocker gastierte mit seinen Foo Fighters in der Wiener Stadthalle. Studentischer Dienstleisterrock in seiner schönsten Ausformung. Es klang alles wahnsinnig und wirklich rockig. Wien – Rock n Roll galt einmal als Musik der Enthemmung. Dazu ging man ausschweifen, die Zügel loslassen oder nachts die Sonntagszeitungen aus den Tragtaschen nehmen und in der Gasse verstreuen. Es war die Zeit, in der man Mercedes-Sterne noch aus antikapitalistischen Gründen abriss und nicht, weil man einfach fetzendeppert war. Wobei man sagen muss: Wenn ein BMW einen Stern hätte, wäre das auch heute noch ein Trendsport. He, man wird noch was sagen dürfen! Mit Rock n Roll wurden jedenfalls die niedrigsten Instinkte angesprochen: Hunger, Durst, Vandalismus, Sex. Er diente je nach Veranlagung der Kundschaft zum Aggressionsauf- und -abbau. Böse war gut, umgekehrt auch. Unreife Vollkoffer ließen sich mit ihren Gitarren in Privatjets herumfliegen und tranken irgendein Gschlader aus High Heels von Lebensabschnittstagespartnerinnen. Das Haupthaar war lang – aber bald ging der Saft aus. Ungefähr zu dieser Zeit spielte Dave Grohl in Hardcorebands das aus reiner Zerstörungslust amoklaufende Ding aus der Muppet Show am Schlagzeug. Schlagzeuger sind das real existierende Klischee in der Musikszene. Nach der Destruktion kamen schließlich mit Nirvana die Selbstzerstörung und der Sodbrand, Selbsthass und Selbstmitleid wurden hitparadentauglich. Die Sehnsucht aber, total loszurocken und einfach eine wirklich gute Zeit und gute Laune zu haben, auch wenn man leider nicht der deswegen schon tote Schlagzeuger von Led Zeppelin ist, die war in Dave Grohl nie klein- und unterzukriegen. Nach dem Blümchensex-Lalelu-Rockdebüt seiner Band Foo Fighters von 1995 hat sich Grohl auf mittlerweile acht Studioalben über die Jahre zu einem der beliebtesten Rock-Rocker im Studenten- und Angestelltenmilieu entwickelt. Mit einer zunehmenden Hinwendung zum breitbeinig mit durchgedroschenen Grundakkorden Sportstadien, Junggesellenpartys und bayerische Mistwagen rockenden Goodtime-Vollrock kommt Grohl aufgrund seiner Sympathiewerte trotzdem flockig-rockig damit durch. In der ausverkauften Wiener Stadthalle wird zudem klar, dass es heutzutage auch nichts schadet, wenn man krank am Arbeitsplatz erscheint. Dave Grohl hat sich das Bein gebrochen, aber mit einem Messer im Rücken geht der noch lange nicht nach Hause, sondern ohne Pause weiter auf Tour. So viel Einsatz wird in einem Gewerbe, das die nicht so fleißigen Leute einst anstrebten, damit sie nicht arbeiten gehen mussten, euphorisch gefeiert. Geboren, um zu rocken Dave Grohl sitzt auf einem als einfacher Schienenverkehr in die Saalmitte betriebenen und reichlich kindisch mit Gitarrenhälsen geschmückten Thron. Er untermauert mit vierköpfiger Begleitband einen gusseisernen Grundsatz des rockigen Rockens: Wenn du wirklich rockig rocken willst, musst du volle Wäsche rocken. Es macht zwischen den Liedern eins, zwei, drei, vier. Dann zieht ein Tsunami aus wahnsinnig rockig rockenden Gitarren auf. Die Dynamik schenken wir uns. Hey, das ist Rock! Dave Grohl schüttelt sein Haupthaar. Die Lieder tragen verschiedene Titel. Falls die Foo Fighters ein Best-of-Album haben, kann man sie dort wahrscheinlich nachlesen. Born To Rock. The Rocks Are Crying, So Hard Are You. Rocking Armageddon. Rock Me Home For Christmas. Dont Forget To Rock. This Is R.O.C.K.! Im bayerischen Mistwagen hatten wir dann auf dem Nachhauseweg auch noch eine Mordsgaudi mit den Foo Fighters im Player.
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Norden des umkämpften Jemen von Houthi-Rebellen beherrscht. Riad – Im Süden von Saudi-Arabien sind zwei Menschen durch Geschoße aus dem Jemen getötet worden. Wie die saudi-arabischen Behörden am späten Samstagabend mitteilten, starben ein Soldat und ein Zivilist. Demnach wurde am Samstagmorgen zunächst eine saudi-arabische Grenzschutzpatrouille in der Region Assir aus dem Norden des Jemen unter Beschuss genommen. Dabei wurde ein Soldat getötet, wie die Nachrichtenagentur Spa unter Berufung auf das Innenministerium berichtete. Am Samstagabend schlug zudem ein Geschoß in der südlichen Stadt Najran ein, wie der örtliche Zivilschutz mitteilte. Dabei starb ein ausländischer Zivilist – es blieb zunächst aber unklar, woher er stammte. Der Norden des Jemen wird von den schiitischen Houthi-Rebellen kontrolliert. Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien hatte im Frühjahr 2015 an der Spitze einer Militärkoalition in den Konflikt zwischen den Houthi-Rebellen und der jemenitischen Regierung eingegriffen. Seitdem wurden nach Angaben aus Riad im Grenzgebiet in Saudi-Arabien mehr als 90 Menschen durch Geschoße aus dem Jemen getötet. In dem Konflikt im Jemen starben der UNO zufolge bereits mehr als 6.100 Menschen, fast die Hälfte davon Zivilisten.
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Die Sanktionen des Westens betreffen nun erstmals den russischen Gassektor, die Kooperation mit Shell ist gefährdet. Die westlichen Sanktionen sind bis in Russlands fernen Osten vorgedrungen. Auf der neuen schwarzen Liste der USA taucht die Öl- und Gaslagerstätte Kurinskoje Süd vor der Küste Sachalins auf. Das erste Mal gerät damit der russische Energieriese Gazprom, der das Gasfeld erschließen will, in Washingtons Visier. Export, Reexport und Transfer aller Positionen, die der Exportkontrolle unterliegen, bergen ohne vorherigen Lizenzerhalt des Bureau of Industry and Security für diese Lagerstätte nach Ansicht der US-Regierung die Gefahr einer Sanktionsverletzung, heißt es im Amtsblatt des Weißen Hauses. Kurinskoje Süd beherbergt lediglich sechs Millionen Tonnen Öl, aber dafür 636 Milliarden Kubikmeter Gas und 97 Millionen Tonnen Gaskondensat. Die Lagerstätte gehört zum Milliardenprojekt Sachalin-3, an dem auch westliche Petrolkonzerne, wie Shell interessiert sind. Washington hat mit Kurinskoje Süd den wunden Punkt Gazproms getroffen. Ohne entsprechende Ausrüstung, die vor allem in den USA hergestellt wird und deren Lieferung nun verboten ist, kann das Schelfgas nicht gewonnen werden. Kurinskoje Süd ist Basis sowohl für die Realisierung von Sachalin-3 als auch für die geplante Erweiterung einer LNG-Anlage. Shell vor dem Absprung? Russischen Medienangaben nach ist damit die Kooperation mit Shell gefährdet. Der Konzern war im Gegenzug zum Einstieg bei Sachalin-3 bereit, Gazprom bei der Verwirklichung der zweiten Ostseepipeline Nord Stream-2 zu helfen, mit deren Hilfe Moskau sich vom Gastransit durch die Ukraine lösen will. Eine offizielle Stellungnahme zum weiteren Vorgehen gibt es von Konzernseite noch nicht. Ein Shell-Sprecher betonte, dass sich der Konzern an Handelsmaßnahmen und Sanktionen halten werde. Mit den neuen Sanktionen hat Washington sich auch über Brüsseler Bedenken hinweggesetzt. Die EU hatte bisher darauf bestanden, dass der Gassektor von den Sanktionen unberührt bleibt, weil in Brüssel Gegenmaßnahmen aus Moskau befürchtet wurden – Europa bezieht sein Gas zu etwa einem Drittel aus Russland, in einzelnen Ländern ist der Anteil russischen Gases aber wesentlich höher. So blieb Gazprom bislang vom Handelskrieg auch weitgehend verschont. Die Einschränkungen im Finanzmarkt bekam eher die in der Arktis operierende Novatek zu spüren. Spannungsfrei ist das Verhältnis Gazproms zur EU-Kommission freilich nicht. Brüssel wirft dem russischen Staatskonzern die Ausnutzung seiner Monopolstellung vor. Bis September muss Gazprom zu den Vorwürfen Stellung nehmen.
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In Hamburg hob der A321neo ab – Beim A320neo gibt es weiterhin Lieferprobleme wegen neuer Triebwerke. Toulouse – Der Airbus A321neo mit neuen Triebwerken des Herstellers CFM International hat von Hamburg aus seinen erfolgreichen Erstflug absolviert. Der Jet aus der Airbus-Serie für Mittelstreckenmaschinen hob vom Werk in Finkenwerder zu einem fünfeinhalbstündigen Testflug ab, wie der europäische Flugzeugbauer am Dienstag mitteilte. Weiter Probleme bereitet die A320neo mit neuen Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney. Mit den Kunden würden aktuell Gespräche über neue Auslieferungstermine geführt, bestätigte ein Airbus-Sprecher in Toulouse. Berichte über Verzögerungen von rund zwei Monaten wollte Airbus nicht bestätigen. Es gebe Verschiebungen der Auslieferungen. Wichtig sei das Ziel, bis Jahresende insgesamt 650 Maschinen aller Modelle auszuliefern. Ende Jänner war die erste A320neo in Hamburg an die Lufthansa übergeben worden. Der eigentlich geplante Erstkunde Qatar Airways hatte die Abnahme des ersten Jets abgelehnt. Kritik zielte auf die neuen Triebwerke, die zur Kühlung aktuell noch Extralaufzeiten brauchen. Airbus und die Triebwerkshersteller werben mit deutlichen Einsparungen beim Kerosinverbrauch in der Neo-Klasse.
| 3Wirtschaft
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Leipzig – Es schien undenkbar, was Forschern im Jahr 2013 gelungen íst: Sie konnten damals die mitochondriale DNA aus 400.000 Jahre alten frühmenschlichen Knochen rekonstruieren, die in der spanischen Knochengrube Sima de los Huesos gefunden worden waren. Die damaligen Analysen ließen auf eine Verwandtschaft mit dem rätselhaften Denisova-Menschen aus Sibirien schließen. Nun konnten Forscher um Matthias Meyer und Svante Pääbo auch die übrige Erbsubstanz dieser Urspanier rekonstruieren, wie sie in Nature berichten. Die Analysen deuten wiederum auf ganz frühe Neandertaler hin. AbstractNature: Nuclear DNA sequences from the Middle Pleistocene Sima de los Huesos hominins (red, 15.3.2016)
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Intendantin Anna Badora und die leitende Dramaturgin Heike Müller-Merten im Gespräch über die Aufregung rund um die Spielplanänderung. Wien – Apropos Flüchtlingswelle. Rund um das Volkstheater gehen die Wogen hoch, seit man vor zwei Wochen bekanntgab, Homohalal als letzte Hauptbühnenpremiere dieser Spielzeit abzusagen. Vermutlich wäre das sang- und klanglos untergegangen, handelte es sich beim 2013 vor dem Hintergrund der Votivkirchen-Flüchtlinge entstandenen Stück nicht um eine bitterbös-satirische Flüchtlingsdystopie: Wie sieht das Zusammenleben 20 Jahre danach aus? – Schlecht! Die anfängliche Euphorie ist verflogen, die ehemaligen Helfer sind frustriert, die Flüchtlinge haben sich nicht integriert, Interkulturalität scheitert von allen Gruppen her. Und wie immer, wenn es dieser Tage um Flüchtlinge geht, ist die Hysterie nicht nur groß, sondern sie kommt von allen Seiten: von den Linken, Rechten, politisch Korrekten. Im Gespräch mit dem STANDARD bekundet Volkstheater-Intendantin Anna Badora ihr Unverständnis darüber. Die Spielplanveränderung ist zu einer Projektionsfläche für alles geworden, was sich in diesem Zusammenhang seit Köln fast schlagartig verändert hat. Als glaubte jemand, wenn Homohalal jetzt aufgeführt worden wäre, würden alle Fragen, die bisher zu stellen verabsäumt wurde, gestellt und beantwortet und alle Diskussionen, die nicht geführt wurden, vom Stück gelöst. Viel haben Badora und ihr Team seit der Verschiebung, denn beendet ist das Projekt für sie noch nicht, über die Medien ausgerichtet bekommen. Vom Anschein präventiver Selbstzensur sprach die Presse, im Falter war die Rede von einem Eindruck, dass sich das Volkstheater zuerst mit einem Flüchtlingsstück schmücken wollte, nun aber Schiss bekam. Nur der Kurier bestärkte Badora darin, das Geschrei zu ignorieren und Maßstäbe anzusetzen, die höher, schwieriger, differenzierter sind als die des Alltags. Zudem kriegt Badora Abokündigungen von enttäuschten Linken und Lobesschreiben von eifrigen Rechten (Super, weg mit der Flüchtlingsproblematik, toll!) und versteht die Welt nicht mehr. Manche wollen aber auch nur ihren Frust, dass man sich nirgendwo aussprechen kann oder intellektuelle oder politische Hilfe bekommt, abladen, glaubt sie. Wenn man Badoras erstem Spielplan etwas nicht vorwerfen kann, dann, dass sie sich mit gesellschaftskritischen Produktionen zurückgehalten hätte. Fasching, Der Marienthaler Dachs und Lost and Found fallen der leitenden Dramaturgin Heike Müller-Merten da nur unter anderem ein. An dieser einen Stelle jetzt geht uns also nicht die Luft aus, meint sie. Badora führt aus: Es ist meine Verantwortung als Intendantin, rechtzeitig umzusteuern, wenn wir merken, dass die Zeit über die Form des Stücks hinweg gefegt ist. Mein Ensemble hatte mich damit konfrontiert: Kann man diesem existenziell gewordenen Thema mit dieser Art der Umsetzung gerecht werden, ohne es damit zu banalisieren? Veränderungen erfordern übrigens deutlich mehr Mut als Augen zu und durch. Warum das? Wir lesen Stücke ja immer wieder neu und das Heute mit, sagt Müller-Merten. Als man Homohalal vor zwei Jahren auf den Spielplan gehoben habe, seien Flüchtlinge ein Randthema gewesen, das man ins öffentliche Bewusstsein bringen wollte, so Badora. Seither beherrscht es aber die Agenden der Öffentlichkeit, ist aber auch eine Frage von Leben, Tod und Zukunft für viele hunderttausend Menschen. Seit Köln ist die Auseinandersetzung darüber militant geworden und die öffentliche Meinung hat sich deutlich gedreht. Man kann die Form der Umsetzung nicht von der Situation, in der das Stück entstanden ist, trennen. In Adaptionsversuchen mit dem in Syrien geborenen und seit 2002 in Wien lebenden Autor Ibrahim Amir habe man es bisher nicht geschafft, eine den geänderten Rahmenbedingungen adäquate Form zu finden. Die Entscheidung zur Absage sei also eine künstlerische. Das Interesse an Amirs Text ist deshalb aber nicht erloschen. Man sei mit ihm in Diskussion, das Stück vielleicht auch unter Einbeziehung der inzwischen entbrannten Debatte zu aktualisieren, so Badora. Abseits eines Illusionstheaters. Sollte daraus nichts werden, stehe es Amir aber natürlich frei, es auch anderen Häusern anzubieten. Und so entzieht sich der Text als Objekt der Aufregung jener vorerst auch weiterhin weitgehend. Diskussionen und Debatten seien gewollt, so die beiden, aber zurzeit habe man es mit Behauptungen, Bevormundung und Besserwisserei zu tun – die eigene Entscheidung wie auch das ganze Flüchtlingsthema betreffend.
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Syrer, Iraker und Afghanen dürfen Grenzen passieren – Slowenien thematisiert Wirtschaftsflüchtlinge. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
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Volksanwaltschaft prüft, scharfe Kritik der Ärztekammer. Wien – Gernot Rainer, jener Lungenfacharzt, dessen Vertrag wegen mangelnder Identifikation mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) nicht verlängert wurde, bekommt unerwartete Unterstützung. Die Wiener Ärztekammer, die von Rainer nicht selten kritisiert wurde, startet eine Petition. Präsident Thomas Szekeres springt für ihn auf seinem Blog in die Bresche: Die Politik agiere an den Grenzen des Rechtsstaates. Er fühlt sich an autoritäre Staaten und Strukturen und an die Willkür von Postdemokratien erinnert. Eine Gewerkschaft zu gründen sei ein Menschenrecht, kritisiert der Standesvertreter, das soll auch das sozialdemokratisch geführte Wien respektieren. Aufrechte Demokratie und engagierte Ärzte dürfen sich das nicht bieten lassen, schreibt Szekeres. Auch die Volksanwaltschaft will dem Fall nachgehen und hat eine amtswegige Prüfung veranlasst. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Gesundheitssprecherin der FPÖ, will im Parlament Anträge an Sozialminister Alois Stöger und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (beide SPÖ) stellen. Für die blaue Abgeordnete sind auf Wiener Ebene nicht nur Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und Bürgermeister Michael Häupl verantwortlich, sondern auch Häupls Ehefrau Barbara Hörnlein. Hörnlein ist die ärztliche Direktorin des Wilhelminenspitals und des Otto-Wagner-Spitals, wo Rainer tätig ist. Als Verantwortliche will Rainer seine Chefin aber nicht sehen. Im STANDARD-Gespräch weist der betroffene Arzt darauf hin, dass das Dienstzeugnis von seinem direkten Vorgesetzten Otto Burghuber ausgefüllt wurde, Hörnlein hat es unterschrieben. Die Punkte, die dann eben zur Nichtverlängerung des Vertrages geführt haben – Identifikation mit den Interessen des Arbeitgebers KAV und jenen der Stadt Wien – hat Burghuber angegeben. In der Kommission, die über die Verlängerung der Verträge entscheidet, war sie nicht vertreten. Mit seinem Vorgesetzten habe er auf fachlicher Ebene keine Probleme, es war ihm aber bewusst, dass dieser sein gewerkschaftliches Engagement weniger schätzt.
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Alle anderen EU-Abgeordneten aus Österreich unterstützten die Abänderungsanträge zum Vorschlag der EU-Kommission. In puncto Netzneutralität gilt Österreich beim Abstimmungsverhalten seiner EU-Mandatare für Aktivisten als Musterland – mit einer Ausnahme: Anders als die anderen österreichischen Abgeordneten stimmte die ÖVP-Fraktion am Dienstag im Europaparlament geschlossen gegen Abänderungsanträge zu einem heftig kritisierten Vorschlag der EU-Kommission, der Spezialdienste im Netz erlaubt. In einem Interview mit Ö1 begründete der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig das am Mittwoch damit, dass das Internet bald überbelastet sein wird. Daher brauche man neue Kapazitäten. Die Abstimmung im EU-Parlament ging mit 410 zu 230 Stimmen eindeutig für den Kommissionsvorschlag aus. Netzaktivisten kritisieren das Gesetz jedoch heftig, weil es Spezialdienste im Netz erlaubt. Gegen Bezahlung dürfen nun gewisse Dienste schneller als andere durch das Internet geleitet werden. Für Rübig ist das aber keine Einschränkung der Netzneutralität, denn das bestehende Internet darf nicht beeinträchtigt werden. Allerdings müssten US-Konzerne wohl für die europäische Infrastruktur bezahlen. Diese Argumente hatte zuvor die Telekomindustrie verwendet. Auf die Kritik von WWW-Erfinder Tim Berners-Lee, der vor dem Gesetz gewarnt hatte, reagierte Rübig verhalten. Er wisse nicht, ob Berners-Lee die Verordnung überhaupt gelesen habe, sagte er. Er verwies dann darauf, zum Abgeordneten des Jahres gewählt worden zu sein, der zahlreiche Bücher über das Thema geschrieben habe.
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Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt, Und Äktschn, James Dean – Ein Leben auf der Überholspur, Blow, Kill Bill Vol. 1, Die Vögel. 10.15 APPETITVERDERBERFleisch – Ein Lebensmittel zwischen Tabu und Delikatesse Fleisch ist zur Massenware geworden. Der Film von Gustav W. Trampitsch spannt einen Bogen von der rituellen Opfergabe zum Massenschnitzel aus der Industriefritteuse. Gesprochen von Cornelius Obonya, fragt die Doku auch nach den Konsequenzen des anwachsenden Fleischkonsums für Mensch, Tier und Umwelt. Ideales Vorprogramm für ein vegetarisches Mittagessen. Bis 11.00, 3sat 17.30 JURISTEREIBürgeranwalt Themen bei Peter Resetarits: 1) Diebstahl im Schlafwagen: Ein Ehepaar wurde im Nachtzug nach Venedig bestohlen und will Schadenersatz von den ÖBB, weil das von innen verschlossene Abteil nicht sicher war. 2) Disput um Deponie: Bürger protestieren gegen eine geplante Deponie in Markgrafneusiedl. Volksanwalt Fichtenbauer auch. Bis 18.20, ORF 2 18.40 WISSENSCHAFTNewton: Wenn der Speicher voll ist Wir sammeln gigantische Datenmengen an: Dokumente, Fotos, Videos, Musik. Doch Festplatten sind nicht für die Ewigkeit gebaut – was passiert also mit unserer digitalen Hinterlassenschaft? Die Sendung beleuchtet die aktuelle Forschung zu langfristigen und sicheren Datenspeichern. Bis 19.05, ORF 1 20.15 POSTPUBERTÄTJoko gegen Klaas – Das Duell um die Welt Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt fordern einander wieder in sinnlosen Aktionen heraus. Auf der ganzen Welt, übertrieben spektakulär und nicht unlustig mitanzuschauen. Bis 0.10, Pro7 20.15 ACTIONSpy Game – Der finale Countdown (USA 2001, Tony Scott) Nathan Muir (Robert Redford) und Tom Bishop (Brad Pitt) retten einander als CIA-Männer das Leben. Scharfer Schnitt, rasantes Tempo und eine vertrackte Story über miese Geheimdienstpolitik zeichnen den Streifen aus. Bis 22.45, Puls 4 20.15 KOMÖDIEUnd Äktschn (D/Ö 2014, Frederick Baker) Amateurfilmer Pospiech (Gerhard Polt) sieht seine große Chance gekommen, als der örtliche Sparkassenchef (Michael Ostrowski) einen Filmwettbewerb ausruft: Er will Hitlers Privatleben verfilmen. Hinreißende Provinzposse. Bis 21.50, BR 20.15 PORTRÄTJames Dean – Ein Leben auf der Überholspur (USA 2001, Mark Rydell) Der damals selbst noch junge James Franco mimt Hollywood-Legende James Dean und bringt die innere Zerrissenheit des früh gestorbenen Dean überzeugend rüber. Sehenswertes Biopic, das mit Emmy-Awards und einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Bis 22.05, Servus TV 21.45 POLITDRAMADie innere Sicherheit (D 2000, Christian Petzold) Normalität ist für Jeanne (Julia Hummer) ein Fremdwort. Ihre Eltern (Barbara Auer und Richy Müller) leben im terroristischen Untergrund und sind ständig auf der Flucht. Ein Film, der von der Doppelmoral der vermeintlichen Weltverbesserer handelt – und vom Erwachsenwerden unter diesen Umständen. Petzold hat dafür den Deutschen Filmpreis erhalten. Bis 23.25, Eins Festival 22.05 GANGSTERDRAMABlow (USA 2001, Ted Demme) George (Johnny Depp) macht Karriere als Drogendealer. Irgendwann wird er eingesperrt und verspricht seiner Tochter, den Beruf zu wechseln. Optisch aufgewertet wird die – eh schon sehr stylische – Sache durch Penélope Cruz und Franka Potente. Basierend auf einer wahren Geschichte. Bis 0.30, RTL 2 0.30 BLUTRUNSTKill Bill Vol. 1 (USA/Japan 2003, Quentin Tarantino) Uma Thurman hat eine Rechnung offen. Mit Bill, den sie – erraten – gerne töten möchte, und ein paar anderen. Quentin Tarantino versteht sein Geschäft und lässt Thurman im gelb-schwarzen Motorradanzug 100 Minuten lang blutig ihr Samuraischwert schwingen. Dabei bleibt kein Kopf auf dem anderen. Bis 2.25, RTL 2 1.30 HORRORDie Vögel (The Birds, USA 1963, Alfred Hitchcock) Ich hätte den Film nicht gedreht, wenn es sich um Geier oder andere Raubvögel gehandelt hätte. Alfred Hitchcock lässt ganz gewöhnliche Alltagsvögel auf Tippi Hedren hacken und macht seinen Horror-Klassiker damit erst richtig schaurig. Bis 3.25, ZDF
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Frank Überall, Chef des Deutschen Journalistenverbands, wehrt sich gegen Lügenpresse-Vorwürfe und sieht vielfältige Bedrohungen von Journalisten. Von der Politik fordert er eine härte Gangart gegen Erdoğan. STANDARD: Sie werfen Frauke Petry von der AfD ein gestörtes Demokratieverständnis vor? Überall: Ja, jeder kann natürlich die Medien kritisieren, aber bei ihr ist das Konzept. Sie vermeidet zwar den Begriff der Lügenpresse. Dieser Begriff setzt ja voraus, dass man die Wahrheit kennt und ganz bewusst das Gegenteil berichtet. Trotzdem wird Journalisten genau das implizit unterstellt. Die AfD und Frau Petry wollen keine freie Presse. Petry hätte am liebsten Medien, die genau das berichten, was sie will. Da wehren wir uns natürlich. Journalisten machen ihren Job nach bestem Wissen und Gewissen, wollen nicht belehren oder erziehen. Wir möchten aufklären, einordnen und kommentieren. Auch Journalisten müssen Kritik aushalten, aber eine pauschale Verunglimpfung, wie es die AfD und Frau Petry machen, ist nicht erträglich. STANDARD: Ändert der Lügenpresse-Vorwurf die Art der Berichterstattung? Überall: Natürlich sollen Journalisten auch dahin gehen, wo es dreckig ist, und nicht abgehoben berichten. Wir haben es derzeit mit einer multipolaren Krise im Journalismus zu tun. Zum einen die Frage, wer für Journalismus noch zahlt. Gleichzeitig müssen wir uns wegen der aktuellen Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise in Teilen der Bevölkerung immer mehr rechtfertigen. Früher haben wir wie Propheten vom Berg hinuntergesendet. Das funktioniert nicht mehr. Wir sind längst vom Berg abgestiegen, bewegen uns aber in der Ebene noch unsicher. Ich sehe das aber als Chance. Es sind ja auch schon Formate entstanden, die das aufgreifen. Eine Fehlerkultur zum Beispiel. Auch wir Journalisten sind nur Menschen und machen Fehler. Es gehört auch die Größe dazu, diese Fehler zuzugeben und zu korrigieren. STANDARD: Die Lügenpresse-Vorwürfe kommen nicht nur aus dem rechten Lager. Überall: Man muss hier unterscheiden: Es gibt diejenigen aus der rechten Ecke, die den Begriff als Kampfbegriff gebrauchen und das demokratische System schwächen wollen. Und es gibt Menschen mit einem diffusen Gefühl der Unsicherheit, und die müssen wir als Medien auch wieder erreichen. Wir müssen uns derzeit immer wieder die Frage stellen, ob wir mit bestimmten Verhaltensweisen auf den Vorwurf der Lügenpresse einzahlen. Ich halte es da zum Beispiel als für nicht besonders hilfreich, wenn Bild-Chef Kai Diekmann ein erfundenes Interview mit Jan Böhmermann in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Für viele Menschen wird es immer schwieriger zu unterscheiden, was ein Medium ist und was nicht. Ich weigere mich, die sozialen Netzwerke als soziale Medien zu bezeichnen. Ich halte das für problematisch. STANDARD: Aber immer mehr Menschen holen sich ihre Infos von dort. Überall: Ja, und deswegen müssen wir mehr aufklären und Medienkompetenz schulen. Und darum kämpfen, dass die Glaubwürdigkeit uns als professionelle Journalisten weiter zugeschrieben wird und sich Menschen bei uns und nicht bei irgendwelchen Verschwörungstheoretikern informieren. Medienmarken müssen mit einer Glaubwürdigkeit verbunden bleiben. STANDARD: Glaubwürdig zu bleiben, zu recherchieren, in die Tiefe zu gehen, kostet Geld, weil es dazu Ressourcen braucht. Gleichzeitig haben Medien mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Was tun? Überall: Wir werden dorthin kommen müssen, dass wir im Netz nicht alles umsonst anbieten können. Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Nach Premium Content gibt es eine Nachfrage. Es gibt die Sehnsucht nach Einordnung. Gerade in politisch unruhigen Zeiten braucht es Orientierung. Und wer sonst als die Medien soll die geben? Es braucht eine Hintergrundberichterstattung. Das Abdrucken von Agenturmeldungen mag in der Vergangenheit funktioniert haben, aber das ist kein Geschäftsmodell mehr. Hier müssen sich die Medienhäuser bewegen. Wenn sich die großen Tanker hier nicht bewegen, dann werden sich die Journalisten nach schnelleren Beibooten umsehen. Ob die großen Medienmarken in zehn Jahren noch bestehen, liegt letztlich daran, ob sie in ihr Produkt, sprich in den Journalismus, investieren. Natürlich bekomme ich Gratiscontent im Internet, aber wenn ich wirklich etwas Hochwertiges haben möchte, dann werde ich dafür bezahlen müssen. Wir als Journalisten sind derzeit in einer Situation, die für uns unbequem und auch noch unbekannt ist. Wir müssen unseren Job und den gesellschaftlichen Wert erklären. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen. STANDARD: Deutschland ist im Pressefreiheitsranking zurückgefallen. Als Grund werden auch Angriffe auf Journalisten durch Pegida-Anhänger genannt. Machen Sie sich Sorgen? Überall: Ja, deshalb haben wir das Blogprojekt augenzeugen.info gestartet. Dort werden solche Vorfälle dokumentiert. Wir versuchen auch, mit Experten, Polizei, den Innenministerien ins Gespräch zu kommen. Ich berichte seit gut 20 Jahren von rechtsextremen Aufmärschen, verbale Ausfälle gab es immer. Das ist zwar nervig, tut aber nicht wirklich weh. Das hat sich in den vergangenen ein, zwei Jahren verändert. Jetzt fliegen Flaschen, es fliegen Steine, es fliegen Feuerwerkskörper. Ganz gezielt auf Journalisten. Und die Polizei ist extrem zurückhaltend. Die Polizei muss natürlich das Demonstrationsrecht durchsetzen, aber auch das Recht auf Pressefreiheit. STANDARD: Das heißt, Sie sehen hier wenig Bewusstsein bei der Polizei? Überall: Ja, aus diesem Grund bin ich auch mit der Polizeigewerkschaft im Gespräch. Durch unser Blogprojekt sind Polizei und Politik aufmerksamer geworden für die Nöte, unter denen Journalisten arbeiten müssen. Es gibt eine vielfältige Bedrohungslage. Journalisten wird auf dem Heimweg von Demonstrationen aufgelauert, sie werden umringt und eingeschüchtert. Es gibt fingierte Todesanzeigen über Journalisten. Diese Einschüchterungsversuche haben massiv zugenommen. STANDARD: Die Pressefreiheit in der Türkei wird eingeschränkt, es kursieren schwarze Listen mit Journalistennamen. Überall: Wenn Journalisten am Flughafen in Istanbul festgesetzt werden und an der Einreise gehindert werden mit der Begründung, sie stünden auf einer Liste, dann frage ich mich natürlich: Was sind das für Listen? Ich will von Außenminister Frank-Walter Steinmeier wissen: Wer steht da drauf? Und kann Steinmeier garantieren, ob wir unseren Job in der Türkei frei ausüben können oder nicht? Bisher habe ich darauf noch keine Antwort bekommen. Was Erdoğan derzeit macht, bereitet mir große Sorgen. Es wirft alles um, was es an positiven Bestrebungen in der Türkei in Bezug auf Pressefreiheit gibt. Es werden willkürliche Prozesse geführt, Redaktionen werden geschlossen. Kolleginnen und Kollegen stehen auf der Straße. Weil sie ihre Arbeit gemacht haben. Erdoğan versucht massiv, auch international auf Berichterstattung Einfluss zu nehmen. STANDARD: Was erwarten Sie sich von deutschen Politikern in Bezug auf Erdoğan? Überall: Ein Beispiel: Wenn auf der einen Seite der deutsche Botschafter wegen einer lächerlichen Extra-3-Satire einbestellt wird, dann wäre es – wenn man den validen Verdacht einer schwarzen Liste von Journalisten hat – angemessen, in Berlin auch den türkischen Botschafter einzubestellen. Also ganz klar: Ich erwarte von den deutschen Politikern eine härtere Gangart gegenüber dem Autokraten in Ankara. STANDARD: Causa Merkel/Böhmermann: Wie sehen Sie hier die Rolle von Kanzlerin Merkel? Überall: Sie hat ja mittlerweile Fehler eingeräumt. Der Paragraf 103 – Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts – stammt aus der Mottenkiste der Geschichte. Ich halte die Abschaffung dieses Paragrafen für richtig. Jeder kann ja auch persönlich Strafantrag stellen, wie Erdoğan das auch gemacht hat. Insofern hätte es keine Zustimmung für die Strafverfolgung seitens der Kanzlerin gebraucht. Ich halte das für ein negatives Zeichen in Bezug auf Presse- und Satirefreiheit. Und es war ganz klar eine politische Entscheidung. STANDARD: Springer-Chef Döpfner hat das Böhmermann-Schmähgedicht verteidigt, jetzt geht Erdoğan auch gegen ihn rechtlich vor und hat eine einstweilige Verfügung beantragt, die am Dienstag vom andesgericht in Köln abgelehnt wurde. Überall: Warum wählt Erdoğan nicht das Mittel der diplomatischen Konsultation nach den Paragraphen 103 und 104 gegen Springer-Chef Mathias Döpfner? Dann könnte die Bundesregierung erneut wegen Majestätsbeleidigung ermitteln lassen, obwohl sie erklärtermaßen ja diese Vorschriften abschaffen will. Nein, man kann diesen Unsinn wirklich nicht mehr ernst nehmen. Erdoğan hat jegliche Bodenhaftung verloren. Gut, dass das Kölner Landgericht den Verbots-Wahn von Erdogan in die Schranken gewiesen hat. Das zeigt, dass man in Deutschland auf den Rechtsstaat vertrauen kann, der Presse- und Meinungsfreiheit effektiv durchsetzt. Es wäre jetzt sinnvoll, wenn der türkische Präsident seine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die deutsche Justiz beenden und nicht immer wieder neue Verfahren anstrengen würde. Auch zugespitzte Kritik muss Herr Erdoğan aushalten. (Astrid Ebenführer, 11.5.2016)
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Spanien steht vor einem Rekordjahr im Sommertourismus. Buchungen für viele griechische Inseln brechen ein. Wir sind der eigentliche Wirtschaftsmotor, rühmt José Luis Zoreda Spaniens Touristiksektor. Der Vizepräsident des Branchenverbands Exceltur freut sich, dass sich der Boom ungebremst in statistischen Höhenflügen spiegelt. Spaniens Tourismus erlebte im ersten Quartal ein Umsatzplus im Jahresvergleich von 4,4 Prozent. Zugleich entstanden fast 90.000 neue Stellen. Es sind die milden Temperaturen, vor allem aber ist es die anhaltend instabile Lage bei Konkurrenzdestinationen wie Tunesien, Ägypten oder der Türkei, von der das Land profitiert. Elf Prozent trägt der Tourismus zum spanischen BIP bei. Doch es zeigen sich erste dunkle Wolken: Trotz steigender Zahlen an internationalen Gästen traten Hoteliers bei Neuinvestitionen auf die Kostenbremse. Doch diese sind nötig, um neue, kaufkräftige Besucher aus den USA, Lateinamerika und dem Fernen Osten anzulocken. Auch die Ticketpreise legten beträchtlich zu – getrieben von großer Nachfrage und zahlreichen Umbuchungen auf Spanien- und Portugalflüge -, obwohl sich Sprit verbilligte, wird seitens der Online-Buchunsportale beklagt. Am Sitz von Iberia in Madrid kann man den Anstieg bei Flugpreisen auf Nachfrage des STANDARD nicht nachvollziehen, böte man doch stets günstigere Flüge an. Iberia gibt die Schuld für die Verteuerung den Reiseveranstaltern. Dass sich das Preisniveau gehoben habe, verneint aber auch Tui Österreich vehement. Man kaufe Flugkontingente früh, um Preisschwankungen auszugleichen, erläutert Tui-Österreich-Sprecherin Kathrin Limpel. Wohl wissend, dass Spanien heuer ein absolutes Rekordjahr aufweist. Man habe daher das Angebot deutlich aufgestockt. Auch andere Charterfluglinien leiteten geplante Ägypten- oder Tunesien-Flüge kurzerhand in Richtung Iberien um. Das schlägt freilich auf das Reise-Budget der Spanien-Urlauber vor Ort durch. Seit 38 Monaten in Folge sinken ihre Pro-Kopf-Ausgaben. Preise für Speis und Trank hingegen sowie Abgaben, etwa die Nächtigungstaxen, steigen. Anders die Situation in Griechenland: gestrandete Flüchtlinge statt Urlaubsidylle. Die massiven Migrationsströme aus den Krisengebieten im Nahen Osten in Richtung Europa wirken sich auf den Tourismus aus. Die Sommerbuchungen für die Inseln Lesbos, Chios, Samos und Kos etwa seien im Vergleich zum Vorjahr um 80 bis 90 Prozent eingebrochen, heißt es beim Reisebüro Ruefa. Im übrigen Teil des Landes sehe die Lage anders aus, hier würden Flugverbindungen sogar aufgestockt, etwa nach Kreta und Rhodos, lässt das Verkehrsbüro wissen. Auch Mykonos, Zakynthos und Korfu erleben einen Aufwind von 20 bis 30 Prozent. Jährlich urlauben rund 34.000 Österreicher in Griechenland. Hinter Spanien und Griechenland ist Italien das drittbeliebteste Sommerziel der Österreicher. In den vergangenen 20 Jahren ist der Touristenstrom allein in italienische Kunststädte um 3,5 Prozent pro Jahr gewachsen. Roms Innenminister Angelino Alfano hat am Mittwoch jeglichen Terroristenalarm dementiert, den Italiens Geheimdienste angeblich avisiert hatten. Getarnt als Strandverkäufer sollen Selbstmordattentäter an europäischen Stränden morden. Deutsche Sicherheitsbehörden wurden von italienischen Diensten informiert, meldete die deutsche Boulevardzeitung Bild. Italienische Medien gingen der Sache nach: Es wurde keinerlei Warnung von Geheimdiensten weitergeleitet, heißt es im gut unterrichteten Tagesblatt Il Fatto Quotidiano. Der Mailänder Corriere della Sera zitiert den für Terrorismus- und Mafiabekämpfung verantwortlichen Prokurator Franco Roberti, der über populistische Fantasien sprach. Der Alarm fiel wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf Italiens neuerdings florierenden Fremdenverkehr. Denn nach einer positiven Monatssaison Jänner bis März erwartet sich der Präsident des Hotelfachverbandes Federalberghi, Bernabo Bocca, heuer eine kräftige Belebung. Erstmals seit drei Jahren wurde im ersten Quartal ein Nächtigungszuwachs von fünf Prozent und ein Beschäftigungszuwachs von zwei Prozent verbucht. Mit 171 Milliarden Euro Umsatz trägt der Tourismus fast zwölf Prozent zum BIP bei. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, Jan Marot aus Granada, 21.4.2016)
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ÖVP-Präsidentschaftskandidat für Deckelung. Wien – ÖVP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol befürwortet zwar eine Residenzpflicht für arbeitslose Flüchtlinge – allerdings nur im Rahmen einer Reform der Mindestsicherung. Das hat seine Sprecherin Khols am Samstag gesagt. Die SPÖ will Flüchtlingen, die Mindestsicherung beziehen, einen bestimmten Bezirk als Wohnort vorschreiben, um eine Konzentration in den Städten zu vermeiden. Während die ÖVP das ablehnt und stattdessen für eine Kürzung der Mindestsicherung eintritt, plädierte Khol am Freitag für die Wohnsitzpflicht, um Ghettopolitik zu vermeiden. Seine Sprecherin ergänzte am Samstag, die Residenzpflicht müsse an eine Reform der Mindestsicherung – also etwa eine Deckelung – gekoppelt sein. Kritik an Khols jüngsten Aussagen kommt indessen von der FPÖ. Generalsekretär Herbert Kickl stößt sich – neben seiner Zustimmung zur Wohnsitzpflicht – auch an Khols Eintreten für die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle: Ist Andreas Khol nun der Kandidat der Grünen? Dass die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss für die Wiedereinführung der Erbschaftsteuer plädiert, empört indessen die ÖVP, die von Gift für den Wirtschaftsstandort spricht.
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Länder, die ihre Tore für Flüchtlinge öffnen, werden auch wirtschaftlich profitieren, sagt der Migrationsforscher Rainer Bauböck. STANDARD: Der Flüchtlingsstrom nach Europa reißt nicht ab. Gibt es eine Obergrenze dafür, wie viele Neuankömmlinge Sozialstaaten wie Österreich vertragen? Bauböck: Wenn man in Relation setzt, wie viele Menschen in der Türkei, im Libanon und in Jordanien aufgenommen worden sind, muss man sagen, dass eigentlich nur wenige Flüchtlinge nach Europa gekommen sind. Aber das Paradoxe ist, dass entwickelte Sozialstaaten die Schockwirkung einer großen Zahl an neu ankommenden Menschen viel schwerer trifft als die Länder im Nahen Osten. Denn die Anforderungen an die Sozialsysteme und an den Arbeitsmarkt sind in Europa höher. Flüchtlinge haben hier Anspruch auf staatliche Hilfe und Unterkunft. Wenn sie aus der Versorgung entlassen werden, müssen sie Zugang zu den Arbeitsmärkten bekommen. STANDARD: Es gibt ja Experten, die sagen, die soziale Marktwirtschaft europäischen Einschlags könne nur in einer möglichst homogenen Gesellschaft funktionieren. Bauböck: Man muss zwei Dinge unterscheiden. Sind die Gesellschaften kulturell homogen, und fällt es ihnen deshalb schwer, kulturell fremde Einwanderer aufzunehmen, oder sind die Gesellschaften sozialstaatlich darauf nicht ausreichend vorbereitet? Derzeit zeigen sich vor allem Länder wenig aufnahmebereit, in denen die Vorstellung vorherrscht, dass sie kulturell homogene Nationalstaaten sind und dies auch bleiben wollen. STANDARD: Ein Beispiel bitte. Bauböck: Das trifft sicher auf Ungarn oder die Slowakei, aber auch auf Dänemark zu. Gleichzeitig sieht man die entgegengesetzte Entwicklung in Deutschland. Die Bundesrepublik hat lange Zeit als ein Paradefall für eine als homogen vorgestellte Kulturnation gegolten, im Gegensatz zur Staatsnation Frankreich, wo es schon seit dem 19. Jahrhundert sehr viel Einwanderung gab. Doch Deutschland hat sich seit der Jahrtausendwende offiziell dazu bekannt, eine Einwanderungsgesellschaft zu sein. Dies hat sich auch im öffentlichen Bewusstsein niedergeschlagen. Das heißt nicht, dass es dort keine Konflikte gibt. Aber der gesellschaftliche Konsens in der politischen Mitte hat sich verschoben. STANDARD: Heißt das, die Ängste vor einer Überforderung des Sozialstaates spielen keine Rolle? Bauböck: Nein. Auf der Seite des Sozialstaates ist die Herausforderung überall in Europa groß. Andererseits gibt es das Argument, dass der Sozialstaat Einwanderung braucht wie die Butter auf dem Brot. Langfristig können europäische Sozialstaaten ihr Überalterungsproblem nur vermindern, indem sie auf Zuwanderung setzen. Das sagen die meisten Demografen. Allerdings ist Zuwanderung vor allem dann hilfreich gegen die Folgen der Überalterung, wenn sie stetig und kontrolliert erfolgt und wenn die Zielländer sich die Zuwanderer aussuchen können. STANDARD: Das ist derzeit gerade nicht der Fall. Bauböck: Daraus resultiert die große Diskrepanz zwischen der aktuellen Krisensituation und dem langfristigen Nutzen, den Aufnahmeländer wie Deutschland haben werden. In zehn Jahren wird man einer Kanzlerin Merkel wahrscheinlich dankbar sein. Nicht nur, weil sie humanitär richtig gehandelt hat, sondern auch, weil sie etwas getan hat, was zum Vorteil des Wirtschaftsstandorts Deutschlands war. Aber kurzfristig gibt es Probleme, weil die Sozialsysteme auf eine kleinere Zahl von Ankömmlingen ausgerichtet sind. STANDARD: Eine wichtige Frage ist, ob es am Arbeitsmarkt zu einem Verdrängungswettbewerb kommt. Bauböck: Arbeitsmarktökonomen gelangen generell zum Schluss, dass Einwanderung nicht in einem Verdrängungswettbewerb resultieren muss und sogar der Lohndruck im Endeffekt selten zunimmt. Was es aber gibt, ist ein Verdrängungswettbewerb im Niedriglohnsektor. Das ist aber ein Phänomen, das nicht nur durch Zuwanderung ausgelöst wird, sondern auch durch technologische Innovation und Auslagerung von Arbeitsplätzen im Zuge der Globalisierung. Es gibt ein generelles Problem für schlecht qualifizierte Gruppen der Einheimischen und zuvor Zugewanderten – auch in Österreich. STANDARD: Was sollte kluge Politik in dieser Situation tun? Bauböck: Die Antwort kann nur lauten, in Bildung zu investieren. Investitionen in wissenschaftliche Forschung sind für den Standort wichtig. Aber die massivsten Investitionen braucht man bei der Grundbildung, besonders in den Volksschulen und der Vorschulerziehung. Das hilft nicht nur Flüchtlingen. Man sieht an Ländern wie Großbritannien, dass dort ein Abrutschen von einheimischen weißen Arbeiterschichten auf die unterste soziale Position stattfindet. Da gibt es dann durchaus früher stark diskriminierte Einwanderer, wie etwa jene aus Bangladesch, welche die einheimische Arbeiterschicht überholen, weil sie unternehmerischer oder risikofreudiger sind. STANDARD: Warum sind Staaten wie die Slowakei, Ungarn oder die baltischen Länder so stark dagegen, dass Flüchtlinge zu ihnen ins Land kommen? Bauböck: Das hängt zu einem Großteil damit zusammen, wie in diesen Ländern der Übergang vom kommunistischen zum postkommunistischen System stattgefunden hat. In fast allen Staaten wurde Anfang der 90er-Jahre eine stark nationalistische Ideologie hochgekocht, die auch die gesellschaftliche Mitte okkupiert hat. Diese Staaten haben sich als Nation zum Teil neu erfinden müssen, und die Eliten haben oft auf alte nationalistische Ideologien zurückgegriffen. Wenn nun eine Krisensituation kommt, dann ist es sehr leicht, diese nationalpopulistische Suppe wieder aufzuwärmen. Das äußert sich dann als Souveränitätsgehabe gegen die Zumutungen der europäischen Solidarität. Man sieht, wie das in Ungarn gelingt, aber auch in der Slowakei. Zumal viele Menschen das Gefühl haben, dass sie vom Systemwandel nicht so profitierten, wie man das ihnen beim EU Beitritt versprochen hatte. STANDARD: Wie sehen Sie Polen? Bauböck: Polen ist teilweise ein Gegenbeispiel: Die europäische Integration war überwiegend erfolgreich, und dementsprechend gibt es eine starke proeuropäische Grundhaltung. Aber es gibt zugleich ein fast ebenso starkes rechtsnationales Lager, für welches Polen nach wie vor primär eine christliche Nation ist. Die Idee, dass Polen ein Einwanderungsland ist, ist noch nicht in der politischen Mitte angekommen. Wenn man sich überlegt, wie lange es in Deutschland gedauert hat, zu vermitteln, dass alle europäischen Staaten auf lange Sicht gesehen Einwanderungsnationen sind, und wie schwer das immer noch in Österreich zu vermitteln ist, dann kann man nachvollziehen, wie langwierig dieser Prozess für Länder ist, die erst vor 25 Jahren den Übergang zur Demokratie geschafft haben. STANDARD: Warum ist die Haltung in Deutschland mehrheitlich positiv? Ist das die Gesellschaft, oder ist die Kanzlerin Angela Merkel die wahre Triebfeder? Bauböck: Ich war überrascht von der Haltung Angela Merkels. Im Nachhinein kann man diese sicher leicht erklären: Sie ist in einer Position der innenpolitischen Stärke und hat mit keiner starken rechtspopulistischen Opposition zu kämpfen. In Europa ist Deutschland, auch aufgrund der Absetzbewegung in Großbritannien und der wirtschaftlichen wie innenpolitischen Schwächen Frankreichs, in eine Führungsrolle gedrängt worden, und Merkel ist die erste Kanzlerin, die versucht, diese Rolle auszufüllen. Nun wissen zwar alle politischen Eliten in den europäischen Hauptstädten, dass es keine Lösung für das Flüchtlingsproblem auf nationalstaatlicher Ebene geben kann. Trotzdem gibt es die Widerstände gegen die Aufteilung der Flüchtlinge in der EU. Merkel hätte in dieser Situation aber keine europäische Lösung durchsetzen können, wenn sich Deutschland gleichzeitig abgeschottet hätte – denn das hätte dasselbe Verhalten aller anderen Staaten legitimiert. Daher hat sie etwas gewagt, was staatsmännisch bemerkenswert ist, und das unselige Dublin-Abkommen, das das Problem unlösbar macht, vorübergehend de facto außer Kraft gesetzt. Deutschland kann diese Haltung nun benutzen, um moralischen Druck auf die übrigen Staaten auszuüben und der Kommission den Rücken zu stärken. Das Zeitfenster dafür ist allerdings sehr eng und scheint sich bereits zu schließen.
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Konrad wird als wilder Mandatar von ÖVP-Klub "betreut". Schwarz-Grün regiert weiter mit knapper Mehrheit.. Salzburg – Jetzt auch in Salzburg: Das Team Stronach zerfällt, und wie im Nationalrat wechseln auch im Landtag die Funktionäre die Seiten. Otto Konrad – ehemals Nationalteam-Torhüter und seit 2013 Abgeordneter im Salzburger Landtag für das Team Stronach – hat den Stronach-Klub verlassen. Konrad ist formal nun wilder Abgeordneter. Er werde ab sofort vom ÖVP-Landtagsklub mitbetreut, wie das ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer formuliert. Die Landesregierung ist und bleibt stabil, heißt es aus dem Büro Haslauer weiter. Auch Konrad selbst hat nach seinem Austritt aus dem Stronach-Landtagsklub der schwarz-grünen Landeskoalition seine Loyalität erklärt. Gemeinsam mit Landesrat Hans Mayr vom Team Stronach verfügt die schwarz-grüne Koalition über 20 von 36 Mandaten. Auslöser des Austrittes von Konrad aus dem Landtagsklub waren die seit Monaten schwelenden Konflikte zwischen Landesrat Mayr und Klubobmann Helmut Naderer. Während die politischen Tage von Naderer – er war einst stellvertretender Landesparteichef der FPÖ, dann Sprecher des BZÖ – nach den Landtagswahlen 2018 wohl gezählt sein dürften, wird über die politische Zukunft von Mayr heftig spekuliert. Gerüchte, dass der ehemalige ÖVP-Politiker 2018 für die Neos als Spitzenkandidat ins Rennen geht, werden von Neos-Insidern aber dementiert. Funktionäre anderer Parteien könnten laut Statut nicht mitarbeiten.
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Im Dezember kam es zu einem Einbruch auf das eigene CRM-System. Der Rechenzentrumsanbieter Interxion ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Wie das Unternehmen per E-Mail mitgeteilt hat, kam es im Dezember zu dem Vorfall. Der Einbruch erfolgte demnach in das Customer-Relationship-Management-System (CRM), mit dem Kundendaten verwaltet werden. Der oder die Hacker hatten Zugriff auf Geschäftskontakte mit Namen, Job-Positionen, berufliche E-Mail-Adressen und Telefonnummern. Laut Martin Madlo, Managing Director von Interxion Österreich, wurden keine Finanz- oder andere sensible Nutzerdaten abgegriffen. Betroffen war nur das eigene CRM-System, nicht aber die Datenzentren und Dienste, die Interxion betreibt und anbietet. Inzwischen wurden Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu verbessern, so das Unternehmen. Die Behörden wurden informiert. Wer hinter dem Hackerangriff steht, wurde nicht bekannt gegeben. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden ist in elf europäischen Ländern tätig.
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Gewinn je Aktie soll heuer um 10 Prozent steigen – Umsatzplus von 5 Prozent angepeilt. Großaufträge von Apple und dem Fahrdienst Uber sollen den Gewinn des Navigationssysteme-Anbieters TomTom heuer anschieben. Die Niederländer rechnen mit einem Plus von 10 Prozent beim Ergebnis je Aktie. Beim Umsatz steuert TomTom ein Plus von 5 Prozent an, wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte. Anleger hatten offenbar noch mehr erwartet: Die Aktie brach in Amsterdam um gut sechs Prozent ein. Im vergangenen Jahr waren die Einnahmen um 6 Prozent auf mehr als 1 Mrd. Euro gestiegen. Im Schlussquartal lag das Plus sogar bei 9 Prozent. Der bereinigte Gewinn sank 2015 dagegen um 18 Prozent auf knapp 50 Mio. Euro. TomTom machte unter anderem gestiegene Investitionen für den Rückgang verantwortlich. Der Navi-Anbieter setzt insbesondere auf das Geschäft mit selbstfahrenden Autos und arbeitet mit Volkswagen und Bosch zusammen. Der Konkurrent des Kartendienstes Here, der den deutschen Autobauern Daimler, BMW und Audi gehört, setzte sich im November auch beim Fahrdienst Uber durch und wird dessen Fahrer über mehrere Jahre mit digitalen Karten und Verkehrsdaten versorgen.
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Dieses Jahr sollen bereits 200 Filialen umgebaut werden – Design soll durch die Verwendung von hellem Holz heller wirken. Unterhaching – Der deutsche Diskonter Aldi Süd, zu dem in Österreich Hofer gehört, will seine insgesamt mehr als 1.860 Filialen im Süden und Westen Deutschlands bis zum Jahr 2019 modernisieren. Heuer sollen die ersten 200 Filialen umgebaut werden, teilte der Diskonter am Mittwoch bei der Präsentation des neuen Ladenkonzepts in einer Filiale in Unterhaching im Münchner Süden mit. Wie hoch die Investitionen für den Umbau sein werden und welche Umsatzentwicklungen sich der Konzern dadurch verspricht, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Im vergangenen Jahr hatten die Discounter Medienberichten zufolge beim Lebensmittelgeschäft Marktanteile an die Supermärkte verloren. Das Design der Aldi-Süd-Filialen soll durch eine Optik mit hellem Holz künftig wärmer wirken. Dazu kommen Service-Bereiche wie Kunden-Toiletten, Kaffeeautomaten oder kleine Sitzgelegenheiten im Bereich des Ausgangs. Allerdings sollen die Neuerungen abhängig von den baulichen Möglichkeiten nicht in allen Filialen im gleichen Umfang angeboten werden. Aldi Süd hat das neue Konzept nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2014 entwickelt und in verschiedenen Filialen verschiedene Elemente getestet. Auffälligste Änderung bei der Sortierung der Produkte ist die Verschiebung des Bereichs von Obst und Gemüse von vorne in den hinteren Ladenbereich. Zukünftig will der Diskonter wegen der kleiner werdenden Haushalte saisonbedingt acht bis elf Obst- und Gemüsesorten als lose Ware anbieten. Bisher gibt es Obst und Gemüse nur abgepackt.
| 3Wirtschaft
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"Wir haben große Schwierigkeiten an die Hauptschauplätze heranzukommen". Kiew – Die OSZE klagt über starke Behinderungen ihrer Arbeit in der umkämpften Ostukraine. Wir haben große Schwierigkeiten, an die Hauptschauplätze heranzukommen, sagte der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission, Alexander Hug, der Zeitung Die Welt (Mittwoch). Beide Seiten behindern uns massiv, besonders die Rebellen. Den Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa werde der Zugang zu bestimmten Gebieten verwehrt. An Kontrollpunkten werden wir nicht durchgelassen. Dort verhalten sich die Bewaffneten mitunter aggressiv, sagte Hug. Die Gefechte zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten hatten sich in der Region zuletzt intensiviert.
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Mit einer kleinen Panne wurde die Großbaustelle abgeschlossen, geplantes Budget um 500.000 Euro unterschritten. Wien – Per Vakuumsauger sollte am Freitag symbolträchtig der letzte Stein ins neue Pflaster der verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße bugsiert werden. Allerdings fehlte es an Haftung, der Stein fiel und brach. Erst im zweiten Versuch gelang es der versammelten Politikerschar, die Mahü endgültig zu beschließen. Dennoch zeigte sich vor allem Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hörbar erleichtert. Der notwendige zweite Anlauf kann durchaus als symptomatisch für die Geschichte der neuen Wiener Mariahilfer Straße gesehen werden: Waren doch nach der ersten Vorstellung des Projekts viele – darunter vor allem Wirtschaft und Opposition – gegen die Umwandlung der Einkaufsmeile in eine Begegnungs- und Fußgängerzone. Auch der Koalitionspartner SPÖ stürzte sich nicht gleich mit vollem Elan in die Mahü-Neugestaltung. Erst das knappe positive Votum der Anrainer in den Bezirken Mariahilf und Neubau besiegelte die neue Mariahilfer Straße. Der Gegenwind ist auch an Vassilakou nicht spurlos vorübergegangen. Das eine oder andere graue Haar, das in den vergangenen zwei Jahren dazugekommen ist, hat sicher mit der Mahü tun, betonte sie heute. Noch könne sie gar nicht wirklich begreifen, dass die Mariahilfer Straße endgültig fertig sei. Und das im Zeitrahmen und billiger als ursprünglich angenommen. Noch ist zwar nicht alles genau abgerechnet, der Projektkoordinator Peter Lux geht von einer voraussichtlichen Budgetunterschreitung von 500.000 Euro aus. Insgesamt waren für den mehr als einjährigen Umbau 25 Millionen Euro veranschlagt worden. Es ist ein gelungenes Projekt, das mich sehr glücklich macht, sagte Vassilakou. Die Mahü sei aber auch ein Lernerfolg gewesen. Denn jetzt wisse man, wie man zukünftige Projekte dieser Größenordnung angehen werde. Rückblickend wäre es etwa sinnvoll gewesen, einen kleinen Abschnitt der Einkaufsmeile gleich neu zu gestalten, um ein konkretes Anschauungsobjekt als Entscheidungsgrundlage zu haben. Die Mahü soll jedenfalls nicht die letzte Tat sein: Es gibt viele Wünsche auf Bezirksebene nach Neugestaltungen, meinte Vassilakou. Ziel sei es, die Lebensqualität in jedem Bezirk durch Verkehrsberuhigung und mehr Grünflächen zu verbessern. Die Mariahilfer Straße sei aufgrund der Dimensionen aber sicherlich das größte Projekt der vergangenen und nächsten Jahre gewesen, meinte die Stadträtin. Jetzt wird aber erst einmal die Mariahilfer Straße gefeiert: Nach dem offiziellen Akt heute, bei dem auch die Bezirksvorsteher von Mariahilf, Markus Rumelhart (SPÖ), und Neubau, Thomas Blimlinger (Grüne), anwesend waren, sollen am Samstag alle was davon haben. Beim Eröffnungsfest wird es unter anderem Auftritte der Song-Contest-Starter The Makemakes sowie von Tagtraeumer geben, Passanten können sich mit Kinderunterhaltung, einem Kletter-Wettbewerb, Flying-Fox-Fahrten oder auf der kollektiven Rüttelplatte vergnügen. Dafür wird die komplette Mariahilfer Straße für den Verkehr gesperrt, auch der 13A muss noch einmal ausweichen und wird am Samstag geteilt geführt. Der Bus fährt zwischen Alser Straße/Skodagasse und Neubaugasse/Westbahnstraße sowie zwischen Hauptbahnhof und Neubaugasse (U3), wie die Wiener Linien mitteilten. Aber nicht alle zeigten sich heute rundum zufrieden: Es sei zu früh für Jubelmeldungen, befand etwa der Autofahrerclub ÖAMTC. Weder die Abläufe auf der neuen Begegnungsfläche noch die Auswirkungen auf die Umgebung können zu diesem Zeitpunkt seriös bewertet werden, so Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC per Aussendung. Eine Übertragung auf andere Bezirke sei zu diesem Zeitpunkt daher nicht sinnvoll. (Video: Sarah Brugner & Michael Luger, Text: APA/red, 31.7.2015)
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Niedrigzinsen bereiten Österreichern Kopfschmerzen. Höhere Zinsen im Ausland sind nicht ohne Risiko zu haben. Wien – Kleinen Sparern geht es in Österreich derzeit wie einem Eichhörnchen mit Gedächtnisverlust. Sie legen sich regelmäßig etwas zur Seite, am Ende ist ein Teil davon aber schlicht und einfach weg. Im Fall der Sparer sind dafür nur die sehr niedrigen Zinsen und die im Vergleich mit anderen Ländern hohe Inflation verantwortlich. Diese hat nämlich nach nationaler Berechnungsmethode im Juli 1,2 Prozent erreicht. Das ist die Latte, die es für Sparer zu erreichen gilt, um nicht Kaufkraftverluste zu erleiden. Keine leichte Aufgabe in einem Zinsumfeld, das sich immer stärker der Nulllinie angenähert hat. Es gibt aber einige Online-Portale, die höhere Zinsen anbieten – sofern Sparer gewillt sind, dafür ein etwas höheres Risiko zu schultern. Ihre Lösung: das Geld ins Ausland bringen. savedo.at bietet Sparern etwa 1,6 Prozent für Euroeinlagen mit einer Laufzeit von einem Jahr. Das Geld wird an die tschechische J&T Banka vermittelt. Zum Vergleich: Bei der Bank Austria bekommt man 0,55 Prozent, bei der DenizBank 1,25 Prozent. Für Kunden ist das Angebot kostenlos, sagt Geschäftsführer Christian Tiessen, Savedo erhält nur eine Vermittlungsprovision von der Partnerbank. Das deutsche Portal weltsparen.de ist deutlich größer und bietet mehrere Partnerbanken. Aber auch hier sind die Banken mit den höchsten Zinssätzen die J&T Banka und die bulgarische FiBank. Die J&T Banka hat eine schlechtere Bonität, das Risiko eines Zahlungsausfalls ist größer, sagt Klaus Schreiner vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Dazu kommt: In der EU gebe es zwar überall eine Einlagensicherung, die Qualität kann derzeit aber nicht abgeschätzt werden, so Schreiner. Ob man im Pleitefall sein Geld wieder bekommt, ist nicht ganz sicher. Noch deutlich höhere Zinsen lassen sich in Ländern wie der Türkei erzielen. Mit einem täglich fälligen Fremdwährungskonto bekommt man bei dem Online-Portal bankdirekt.at knapp acht Prozent an Zinsen, inklusive eines nicht unbeträchtlichen Wechselkursrisikos. Erste Bank und Bank Austria bieten Fremdwährungskonten für Sparer erst gar nicht an. Wir raten zu anderen Anlageformen wie etwa Fonds, heißt es etwa aus der Bank Austria. Auch Konsumentenschützer raten ab: Ähnlich wie bei den Frankenkrediten können erhebliche Wechselkursrisiken und dadurch Verluste entstehen, sagt VKI-Experte Schreiner.
| 3Wirtschaft
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Sieben Kinder unter den Opfern, 15 Personen gerettet. Athen – Bei der Überfahrt nach Griechenland sind Mittwochfrüh mindestens 13 Flüchtlinge vor der Insel Farmakonisi ertrunken. Darunter waren auch sieben Kinder, teilte die Küstenwache mit. 15 Menschen konnten aus dem Meer gerettet werden. Ein Flüchtling wird noch vermisst, sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Laut Vertretern der Küstenwache ist unklar, warum das Boot sank. Zwei gerettete Flüchtlinge schwebten wegen Unterkühlung in Lebensgefahr und wurden Radioberichten zufolge in das Krankenhaus der nahe gelegenen Insel Kos gebracht. Fischer und die Küstenwache setzten am Mittwoch die Suche fort. Farmakonisi befindet sich in der Nähe der türkischen Küste. Trotz winterlicher Temperaturen und rauer See machen sich immer noch tausende Flüchtlinge auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa. In diesem Jahr kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mehr als eine Million Flüchtlinge und Migranten in die Europäische Union, 3.700 starben auf dem Weg oder gingen verloren.
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Noblella madreselva lebt in einem kleinen Areal im Nebelwald-Gebiet bei Cusco und könnte bereits bedroht sein. Lima – Biologen haben in den peruanischen Anden eine neue Froschart mit Tarnfarbe an der Oberseite und einer markanten Musterung am Bauch deckt: Der kleine Hüpfer hat einen braunen Rücken, eine dunkelbraune Maske im Gesicht und eine weiße Zeichnung auf Brust und Bauch. Nur eineinhalb bis zwei Zentimeter groß werden die Frösche, die vermutlich nur in einem kleinen Nebelwald-Gebiet bei Cusco in etwa 2.300 Metern Höhe leben. Das berichtet ein Team um Alessandro Catenazzi von der Southern Illinois University in Carbondale im Fachblatt ZooKeys. Durch seine braune Rückenfarbe fällt es dem Frosch leicht, sich vor Feinden zu verbergen – insbesondere deshalb, weil er sich vor allem zwischen altem Laub bewegt, wo er auch seine Eier ablegt. Die Zoologen tauften die Art Noblella madreselva, übersetzt aus dem Spanischen Mutter Dschungel. Der Name soll auf die Arbeit lokaler Umweltinitiativen hinweisen, die die Ökosysteme der Region schützen wollen. Die Wissenschafter fürchten, dass der kleine Frosch bereits bedroht sein könnte: durch Abholzung, Krankheiten oder Landwirtschaft. Denn der tagaktive Frosch tummelt sich an manchen Stellen zahlreich, bewohnt aber nach Einschätzung seiner Entdecker eben nur ein kleines Gebiet. Unweit dieser Region lebt auch die kleinste bekannte Froschart der Anden: Noblella pygmea.
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Bei der Nachzucht des Europäischen Nerzes musste man nicht nur herausfinden, wann das Tier fruchtbar ist, sondern auch Teiche graben, die der Nerz mag. Wien – Einst waren sie auch hierzulande anzutreffen. Man stellte ihnen mit Fallen nach, ihrer Pelze wegen, und tötete sie. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch begannen die Populationen einzubrechen. Mustela lutreola, der Europäische Nerz, machte sich zunehmend rar. Der Negativtrend hält bis heute an. Inzwischen sind die putzigen Tiere im größten Teil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets ausgestorben. Nur in Nordspanien, Südwestfrankreich, den Deltas von Donau und Dnjestr sowie in einigen Regionen Russlands haben sie überlebt. Nerze lieben Wasser. Sie leben in der unmittelbaren Nähe von Flüssen und Bächen, manchmal auch an Seen, und suchen dort nach Futter. Ihr Habitat teilte sich Mustela lutreola früher meist mit dem Fischotter – ohne allzu große Konkurrenz. Der Nerz ist eher an den Uferbereich angepasst, erklärt Franz Schwarzenberger, Wissenschafter an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Vierbeiner suchen nach Krebsen, Fröschen, Kleinsäugern oder andere Wasserbewohnern. Der Fischotter dagegen jagt schwimmend, im offenen Gewässer, und erbeutet hauptsächlich Fische. So können beide Marderarten koexistieren. Mit einer anderen Tierspezies verträgt sich der Nerz allerdings gar nicht gut: mit seinem amerikanischen Verwandten, dem Mink (Neovison vison). Letzterer wurde für die Pelztierzucht nach Europa gebracht und in Russland zum Teil auch gezielt ausgewildert, als Ersatz für den schwindenden Nerzbestand. Der Beginn einer regelrechten Invasion. Immer wieder entkommen Minks aus Pelztierfarmen, oder sie werden von Tierschützern daraus befreit. Für den Artenschutz hat das üble Folgen. Minks sind anpassungsfähiger und aggressiver als ihre europäischen Vettern. Bei Revierkämpfen ziehen Nerze den Kürzeren, mitunter kommen sie sogar zu Tode. Die Verdrängung durch den heute weitverbreiteten Mink dürfte eine der Hauptursachen für den Kollaps der Nerzpopulationen sein. Zuvor seien die Bestände bereits durch Jagd und Lebensraumzerstörung stark geschwächt gewesen. Die Aussichten sind nicht sehr rosig, fasst Franz Schwarzenberger zusammen. Um den Europäischen Nerz dennoch vor dem Aussterben zu bewahren, läuft im Zoo in der estnischen Hauptstadt Tallinn ein aufwendiges Nerz-Nachzuchtprogramm. Auch Schwarzenberger und zwei seiner Wiener Kolleginnen sind daran beteiligt. Das Projekt kann zwar schon beachtliche Erfolge vorweisen, doch der Kenntnisstand über den Reproduktionszyklus weiblicher Nerze ließ noch zu wünschen übrig. Viele Fragen sind offen: Wann genau zum Beispiel sind die Tiere fruchtbar, und wie lässt sich dies zuverlässig erkennen? Einige dieser Wissenslücken konnten nun im Rahmen einer neuen, vom Fachblatt Theriology online veröffentlichten Studie geschlossen werden. Schwarzenberger und sein Team haben den Hormonhaushalt von insgesamt 15 Nerzweibchen 16 Monate lang analysiert. Die Forscher nahmen Kotproben und maßen die darin enthaltenen Konzentrationen von Abbauprodukten der Hormone Östrogen und Progesteron. Auch die vaginale Zytologie wurde untersucht. Die Kopulation ist bei Nerzen eine ziemlich ruppige Angelegenheit, erklärt Schwarzenberger. Um sich darauf vorzubereiten, verändert sich die Epidermis der Vagina, noch bevor die Tiere rollig werden. Dabei verhornt die Hautoberfläche. Sobald rund 70-90 Prozent der Zellen dort ihre Zellkerne verloren haben, ist die fruchtbare Phase eingetreten. Die getesteten Nerzweibchen waren regulär Teil des Zuchtprogramms. Ihre Paarungsbereitschaft wurde anhand ihrer Vulvagröße und Vaginalzytologie ermittelt. Nerze leben solitär. Männchen und Weibchen vertragen sich nur während der Paarungszeit. Sind sie allerdings nicht in Stimmung, kommt es leicht zu gewalttätigen Auseinandersetzungen – was zu vermeiden ist. In Gefangenschaft aufgezogene Nerzmännchen neigen zu abnormalem Paarungsverhalten, wie Franz Schwarzenberger berichtet. Sie sind entweder hyperaggressiv, oder sie haben überhaupt kein Interesse an Weibchen. Trotz solcher Schwierigkeiten gelang es, alle untersuchten weiblichen Tiere erfolgreich decken zu lassen. Die Tragzeit dauert rund 42 Tage, anschließend kommen im Durchschnitt vier bis fünf Junge zur Welt. Nerzbabys werden knapp einen Monat lang gesäugt. Der Zyklus der Mütter lässt sich gut am nun erstmals gemessenen Hormonprofil aufzeigen. Vor allem die stark erhöhten Hormonkonzentrationen drei Wochen nach der Paarung sind zuverlässige Schwangerschaftsindikatoren. Der Eisprung wird bei Nerzweibchen durch die Kopulation ausgelöst. Obwohl sie nur einen Wurf pro Jahr großziehen, können sie vorher mehrfach fruchtbar werden. Für die Nachzucht ist das ein Vorteil. Ist eine Nerzdame beim ersten Rendezvous nicht trächtig geworden, so hat sie später immer noch Chancen. Seit 2000 setzen die Experten des Tallinner Zoos ihre nachgezüchteten Nerze für die Neugründung einer Population auf der estnischen Ostseeinsel Hiiumaa ein. Das 989 Quadratkilometer große Eiland ist zu gut zwei Dritteln waldbedeckt. Vorher musste der dort lebende Minkbestand eliminiert werden. Und es gab noch ein weiteres Hindernis: Zu Sowjetzeiten wurden großflächige Drainagemaßnahmen durchgeführt, um die Landschaft zugunsten von Forst und Agrarwirtschaft trockenzulegen. Tümpel und kleine Seen verschwanden. Den Nerzen hatte es an Fröschen gemangelt. Zwecks Ausgleich ließen die Biologen im Umfeld von Wasserläufen 23 Teiche graben. Der Trick gelang. Die Frösche nahmen die künstlichen Laichgewässer umgehend an, ihre Bestände stiegen. Auch andere Tierarten wie zwei gefährdete Libellenspezies und die Wasserspinne Argyroneta aquatica profitierten (vgl.: Oryx, Bd. 49, S. 559). Inzwischen plädieren die Experten für das Blockieren der Drainagegräben. So sollen Teile der Insel wieder vernässt und größere Feuchtbiotope wiederhergestellt werden. Der Europäische Nerz scheint sich auf Hiiumaa wohlzufühlen. Nach 15 Jahren gibt es endlich Hinweise auf die Etablierung einer stabilen, sich selbst erhaltenden Nerzpopulation. Da braucht man eben Geduld, sagt Franz Schwarzenberger. In Österreich seien derartige Projekte vorerst nicht geplant. Zwar gäbe es hierzulande bestens geeignete Lebensräume, vor allem im Nationalpark Donau-Auen, aber diese seien leider nicht minkfrei.
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Iranische Regierung will das Waffensystem nach eigenen Angaben im Kampf gegen die IS-Miliz einsetzen. Teheran – Die umstrittene Lieferung des russischen Flugabwehrsystems S-300 an den Iran steht nach Angaben aus Teheran kurz bevor. Schon nächste Woche wird der Vertrag in Moskau unterschrieben, sagte Verteidigungsminister Hussein Dehghan am Dienstag. Der Minister fügte laut der Nachrichtenagentur Fars hinzu, dass der Iran das neueste Modell der Raketen erhalten werde. Die iranische Regierung will das Waffensystem nach eigenen Angaben zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einsetzen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die geplante Lieferung als sehr schwerwiegend eingestuft, weil sie das aggressive Verhalten des Iran in der Region noch verstärke. Im April hatte Moskau einen Lieferstopp für die Raketen aufgehoben. Geliefert werden sollte nach einer internationalen Einigung über das iranische Atomprogramm. Diese Vereinbarung wurde im Juli geschlossen.
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Vorsitzender von Expertenrat wirft Washington "Brandstiftung" vor – Teheran verbittet sich "US-Einmischung". Teheran – Für den Iran bleiben die USA auch nach dem Abkommen über das iranische Atomprogramm der Feind Nummer eins. Der ultrakonservative Vorsitzende des Expertenrats, Ayatollah Mohammad Yazdi, sagte am Dienstag laut Presseberichten, der Iran werde trotz des Atomabkommens seine Außenpolitik nicht ändern. Die Islamische Republik Iran betrachtet die USA weiter als Feind Nummer eins, sagte Yazdi zur Eröffnung der jährlichen Sitzung des Expertenrats. Das Gremium aus 86 Geistlichen wählt das geistliche Oberhaupt und kontrolliert im Prinzip auch die Ausübung des Amtes. Yazdi versicherte, der Iran werde nicht zulassen, dass die USA die iranische Wirtschaft erneut kontrollieren. Die USA würden den Nahen Osten in Brand stecken, um Israel zu schützen, sagte der Ayatollah, der im Frühjahr zum Vorsitzenden des Expertenrats gewählt worden war. Auch das geistliche Oberhaupt im Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hatte nach der Wiener Atomvereinbarung Mitte Juli mit der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland klar gemacht, dass dies nichts grundsätzlich an der Haltung Teherans gegenüber den USA ändere. Keine diplomatischen Beziehungen Teheran und Washington unterhalten keine diplomatischen Beziehungen mehr seit der Besetzung der US-Botschaft durch radikale Studenten im November 1979. Der als gemäßigt geltende Präsident Hassan Rohani setzt sich seit seinem Amtsantritt im August 2013 für eine Verbesserung des Verhältnisses ein. Während der monatelangen Verhandlungen über das Atomprogramm gab es regelmäßig Gespräche zwischen den Außenministern der beiden Länder. Eine Normalisierung der Beziehungen steht aber für beide Seiten nicht auf der Tagesordnung. Die iranische Justiz wies unterdessen einen Aufruf von US-Außenminister John Kerry zur Freilassung des US-Bürgers Amir Hekmati als unzulässige Einmischung zurück. Die Justiz werde alle Fälle gemäß dem Gesetz und in aller Ruhe prüfen, insbesondere solche, die den Verdacht der Spionage zugunsten der USA beträfen, sagte der Leiter der Justiz, Ayatollah Javad Larijani, laut Presseberichten. Der frühere US-Soldat Hekmati ist seit vier Jahren unter Spionageverdacht in Haft. Er war während eines Besuchs bei seiner Familie im Iran festgenommen worden.
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Versammlungen von mehr als fünf Menschen sind seit dem Militärputsch vor zwei Jahren verboten. Bangkok – Am zweiten Jahrestag des Militärputsches in Thailand haben sich Studenten zu gewagten Protestaktionen getroffen. An der Thammasat-Universität kamen rund 100 Menschen zusammen, die zum Demokratie-Monument ziehen wollten. Dort warteten bereits einige Dutzend Studenten, die auch Aktionen angekündigt hatten. Versammlungen von mehr als fünf Menschen sind seit dem Putsch verboten. Militär und Polizei hatten zuvor angekündigt, sie würden Protestaktionen unterbinden. Das Militär hatte die Macht am 22. Mai 2014 nach jahrelangem Streit zwischen verfeindeten politischen Lagern und monatelangen Straßenprotesten an sich gerissen. Wahlen werden frühestens 2017 erwartet. Ich hoffe, dass (die Regierung) schleunigst die Grundrechte wiederherstellt, damit das Volk sein eigenes Schicksal bestimmen kann, twitterte die damals gestürzte Regierungschefin Yingluck Shinawatra.
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Beim Besuch von Präsident Fischer am Dienstag geht es auch um Russlands Position in Europa. Moskau/Wien – Auch wenn es sich bei der Moskaureise des Bundespräsidenten am Dienstag und Mittwoch um einen bilateralen Besuch handelt: Als EU-Mitgliedstaat, der nicht der Nato angehört, hat Österreich besondere Spielräume für die Gestaltung seiner Beziehungen zu Russland – die dann eben doch über das rein Bilaterale hinausgehen. Diese internationale Dimension haben zuletzt Diplomaten beider Seiten zur Sprache gebracht. Europa und Russland können nur gemeinsam agieren – das geht vom Terrorismus bis zur wirtschaftlichen Krise, die wir auf dem Kontinent erleben, erklärte der österreichische Botschafter in Moskau, Emil Brix, im Vorfeld von Fischers Visite. Neben den großen außenpolitischen Themen Syrien, Ukraine und Migration werde es bei den Moskauer Gesprächen auch um Österreichs Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im nächsten Jahr gehen, so Brix im Gespräch mit der APA. Für Moskau ist die OSZE ein wichtiges internationales Gremium. Nach der Annexion der Krim hatte Russland sein Stimmrecht in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats verloren und war aus dem Kreis der G8, der Gruppe führender Industriestaaten, ausgeschieden. Auf der Bühne der OSZE jedoch ist das Land nach wie vor vollwertiger Diskussionspartner. Auch die EU-Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts würden die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen der EU und Russland derzeit begrenzen, sagte Dmitrij Ljubinskij, russischer Botschafter in Wien, vor Journalisten: Das nutzt niemandem. Österreich gehöre aber zu jenen Ländern in der EU, die am meisten Verständnis dafür haben, dass wir in eine Sackgasse geraten sind, so Ljubinskij. Offizielle Debatten über die im Juni auslaufenden Sanktionen sind in Moskau dennoch nicht zu erwarten. Über eine Verlängerung müssen die EU-Staaten einstimmig entscheiden, einen österreichischen Alleingang wird es dabei nicht geben. Sehr wohl aber gebe es unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Aufnahme eines verstärkten Dialogs mit Russland, erklärte Botschafter Brix. Sein russisches Gegenüber Ljubinskij wünscht sich auch mehr Dialog bei der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus und warnt vor gemeinsamen Gefahren durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Konflikte im Nahen Osten: Ist es dann vernünftig, die Kräfte an der Grenze zu Russland zu verstärken?, kritisierte der Botschafter jüngste Pläne der Nato, eine Panzerbrigade in ihre östlichen Mitgliedsländer zu schicken. Bundespräsident Fischer bezeichnete Russland im Vorfeld seines Besuchs als wichtiges und einflussreiches Land in genau jenem Raum, der auch für Österreich von größter Bedeutung ist. Eine Politik, die Europa von Russland trennen wolle, sei falsch. Wien und Moskau hätten in der Vergangenheit auch in schwierigen Phasen den Kontakt aufrechterhalten, so Fischer: Wir sagen offen und direkt unsere Meinung – auch eine kritische Meinung –, aber wir können auch zuhören. Außenminister Sebastian Kurz reist am Dienstag von Washington kommend ebenfalls nach Moskau und trifft dort seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Bundespräsident Fischer wird von einer Regierungsdelegation und von Wirtschaftskammerchef Christoph Leitl begleitet. Leitl gilt als entschiedener Gegner der Sanktionen gegen Russland. In Europa aber würden einige glauben, nur mit Drohgebärden Politik machen zu müssen. Russland habe im Iran eine konstruktive Rolle gespielt und sich in Syrien positiv eingebracht, erklärte Leitl. Moskaus Syrien-Engagement an der Seite von Machthaber Bashar al-Assad ist international umstritten.
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Telekom I-Prozess wird ab kommendem Dienstag teilweise wiederholt – Broker Wanovits und Ex-TA-Vorstände Colombo und Fischer erneut auf Anklagebank. Ab kommendem Dienstag wird im Wiener Landesgericht der sogenannte Telekom I-Prozess teilweise neu verhandelt. Das gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage bekannt. In dem Verfahren geht es um Kursmanipulationen der Telekom Austria (TA)-Aktie, die der Broker Johann Wanovits vorgenommen haben soll, um die Auszahlung von Boni an TA-Mitarbeiter zu bewirken. Wanovits wurde auf den Tag genau vor drei Jahren zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil das Erstgericht davon ausging, dass er 2004 den Wert der Telekom-Anteile gezielt in die Höhe getrieben hatte. Er soll eine Prämie von 1,76 Millionen Euro erhalten haben, um mit massiven Aktienkäufen den Kurs über die Grenze von 11,7 Euro zu bewegen, was für rund 100 Telekom-Führungskräfte Goldes wert war: Über ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (ESPO) bekamen sie Prämien von insgesamt 8,87 Millionen Euro ausgeschüttet. Neben Wanovits wurden in diesem Zusammenhang auch die beiden ehemaligen TA-Vorstände Stefano Colombo und Rudolf Fischer sowie der Prokurist Josef Trimmel schuldig erkannt. Colombo und Fischer fassten dreieinhalb bzw. drei Jahre Haft aus, Trimmel drei Jahre teilbedingt, wobei der unbedingte Strafteil mit einem Jahr bemessen wurde. Den Rest bekam er auf Bewährung nachgesehen. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat im vergangenen Dezember die erstinstanzlichen Entscheidungen teilweise aufgehoben und die Rechtssache zurück an die erste Instanz verwiesen. Nach Ansicht der Höchstrichter muss geprüft werden, ob hinsichtlich der Prämienauszahlungen nicht Betrug anstelle der im ersten Rechtsgang angenommenen Untreue vorliegt. Das wäre dann der Fall, wenn sich Täuschungshandlungen nachweisen ließen, die zu den Beschlüssen der maßgeblichen TA-Gremien (Vorstand und Aufsichtsrat) zur Genehmigung des Bonusprogramms führten. Für Wanovits, die Ex-TA-Vorstände Colombo und Fischer sowie Trimmel heißt das, dass sie in der kommenden Woche erneut auf der Anklagebank Platz nehmen müssen. Da die über sie verhängten Strafen vom OGH aufgehoben wurden, darf sich vor allem Wanovits gute Chancen ausrechnen, dass es nicht bei der fünfjährigen Freiheitsstrafe bleibt. Das Schöffenverfahren ist vorerst auf zwei Tage anberaumt, den Vorsitz hat Richter Wolfgang Etl inne.
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Beschluss soll im Dezember-Landtag erfolgen. Innsbruck – Nach Diskussionen über Mehrfachbezüge und Pensionsprivilegien geht die Tiroler Landesregierung jetzt in die Offensive. Mit einem Sonderpensionsbegrenzungsgesetzwill sie Sonder- und Zusatzpensionen von Funktionären oder Bediensteten in Landesbetrieben kürzen, wenn die Bezieher von Mehrfachpensionen über der Höchstbemessungsgrundlage liegen, berichtete die Tiroler Tageszeitung (Montagsausgabe). Ein entsprechender Gesetzesentwurf gehe jetzt in Begutachtung. Der Beschluss des Gesetzes soll im Dezember-Landtag erfolgen, hieß es in der TT unter Berufung auf die Klubobleute der Regierungsparteien ÖVP und Grüne, Jakob Wolf und Gebi Mair. Gestaffelte Kürzung geplant Mit dem Tiroler Sonderpensionsbegrenzungsgesetz würden die Firmenpensionen wie etwa beim Landesenergieversorger Tiwag gestaffelt gestutzt, sollten die Ruhestandsbezüge die monatliche Höchstbeitragsgrundlage nach dem allgemeinen Sozialversicherungsgesetz überschreiten. In die Höhe der Sonder- und Zusatzpensionen könne das Land nicht eingreifen, deshalb würden die Pensionssicherungsbeiträge erhöht. Je nach Höhe seien im Entwurf Beiträge von fünf, zehn, 20 oder 25 Prozent vorgesehen. Wolf und Mair kündigten gleichzeitig eine Änderung des Innsbrucker Gemeindebedienstetengesetzes an. Das Recht für Beamte der Stadt, nach 35 Dienstjahren mit 58 Jahren in Pension gehen zu können, sofern sie vor 1987 pragmatisiert wurden, soll fallen. Mit dieser Änderung werde man dafür sorgen, dass sich ein Fall wie jener des Tiwag-Vorstandsvorsitzenden Bruno Wallnöfer nicht wiederholen könne, meinte Mair. Der mit Jahresende in den Ruhestand tretende Wallnöfer war zuletzt wegen seiner Stadtpension heftig kritisiert worden. Seit Herbst 2006 bezieht Wallnöfer zusätzlich zu seiner Tiwag-Chefgage von zuletzt kolportierten 350.000 Euro brutto (inklusive Bonus) 14-mal im Jahr eine Pension als früherer Innsbrucker Magistratsbeamter in Höhe von rund 4.100 Euro netto. Wallnöfer betonte, er sei 34 Jahre städtischer Bediensteter gewesen (von 1972 bis 1994 im Magistrat mit teilweiser Reduktion für seine Polit-Funktionen). Mit 58 Jahren, also im Herbst 2006, erwarb er laut Gesetz den Anspruch auf die städtische Pension. Neben dem Fall Wallnöfer hatte in jüngster Vergangenheit in Tirol auch der Fall des Ex-ÖVP-LAbg. Anton Pertl für Aufregung gesorgt. Dieser legte nach Kritik an der Höhe seiner Bezüge sein Landtagsmandat zurück. Pertl war in die Kritik geraten, weil er neben seinem Abgeordnetengehalt unter anderem auch rund 9.000 Euro monatlich von der Tiwag als Zentralbetriebsratsobmann bezog. Das Land leitete inzwischen eine Überprüfung seiner Bezüge ein. Pertl dürfte mehr verdient haben, als das Bezügebegrenzungsgesetz zulässt.
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Horrorfilm führt das Feld der Nominierungen an – Je fünf Chancen für "Das ewige Leben", "Einer von uns" und "Jack". Wien – Der österreichische Oscar-Kandidat Ich seh Ich seh hat auch bei der heimischen Würdigung die Nase vorn: Mit sechs Nominierungen geht der Horrorfilm von Veronika Franz und Severin Fiala als Favorit in die 6. Vergabe der Österreichischen Filmpreise am 20. Jänner in Grafenegg. Das Spielfilmdebüt wurde am Mittwoch unter anderem in den Kategorien Bester Film, Drehbuch, Kamera und Regie bedacht. Um die Auszeichnung als bester österreichischer Film konkurriert Ich seh Ich seh mit Wolfgang Murnbergers vierter Brenner-Verfilmung Das ewige Leben und Stephan Richters Debütfilm Einer von uns. Beide kommen – wie auch Elisabeth Scharangs Unterweger-Annäherung Jack – auf je fünf Nominierungen, Karl Markovics zweites Regiewerk Superwelt und Marie Kreutzers Romanadaption Gruber geht folgen dicht mit Nennungen in je vier Preissparten. Sowohl der Regie- als auch der Drehbuchpreis wird zwischen Ich seh Ich seh, Gruber geht und Das ewige Leben ermittelt – wobei in der Drehbuchkategorie mit Christian Frosch (Von Jetzt An Kein Zurück) ein vierter Kandidat mitmischt, weil auch die Stichwahl Stimmengleichheit gebracht hat. Es bleibt der einzige Ausreißer unter den nunmehr 16 Kategorien. Mit den Auszeichnungen für den besten Nebendarsteller bzw. die beste Nebendarstellerin sind zwei neue Sparten hinzu gekommen – eine überfällige Würdigung für jene, die eine ungemein wichtige, sehr unterschätzte Aufgabe beim Film zu leisten haben, so Ursula Strauss, die der die Preise vergebenden Akademie des Österreichischen Films neben Stefan Ruzowitzky als Präsidentin vorsteht. Gerti Drassl kommt durch die Neuerung auf gleich zwei Nominierungen, nämlich für ihre Hauptrolle in Vals ebenso wie für ihre Nebenrolle in Ma Folie. Weitere Kandidaten in der neuen Kategorie sind Inge Maux (Jack) und Susi Stach (Planet Ottakring) bzw. bei den Herren Karl Fischer (Der Vampir auf der Couch) sowie Christopher Schärf und Markus Schleinzer, die beide für Einer von uns ins Rennen gehen. Bei den männlichen und weiblichen Hauptdarstellern ist Superwelt mit Rainer Wöss und Ulrike Beimpold stark aufgestellt, können Johannes Krisch als Jack Unterweger und Manuel Rubey als von Doris Knecht erdachter Johnny Gruber in Gruber geht auf einen Preis hoffen und mischt sich mit Chucks-Hauptdarstellerin Anna Posch ein Nachwuchsstar in die illustre Runde. Um die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm rittern Constantin Wulffs Wie die Anderen, Nikolaus Geyrhalters Über die Jahre sowie Jakob Brossmanns Lampedusa im Winter. Brossmanns Lampedusa-Doku ist für Akademie-Obmann Josef Aichholzer dann auch ein Beispiel für jene Filme, denen es gelingt, ein Stück Vernunft in die Gesellschaft zu bringen und uns – in diesem expliziten Fall – ermöglicht, Traumaarbeit zu bewältigen. Die aktuell 336 wahlberechtigten Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films treffen in den kommenden Wochen die Entscheidung über die Auszeichnungen, wobei insgesamt 17 Spiel-, 16 Dokumentar- und 21 Kurzfilme eingereicht worden waren. Die Kriterien für Spiel- und Dokumentarfilme sind neben dem Kinostart im Zeitraum von Oktober 2014 bis November 2015 ein österreichisches Ursprungszeugnis und der Nachweis einer erheblichen österreichischen kulturellen Prägung. Die Kurzfilm-Nominierten (Alles wird gut, Esel, Uncanny Valley) wurden indes nach dem Erfolg auf internationalen Festivals ausgewählt.
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Stark dezimierte Werkself verhindert weiteren Rückschlag. Schwaben prolongieren Negativserie gegen Bayer. Stuttgart/Augsburg – Nach dem Abpfiff stürmte Rudi Völler auf den Rasen und umarmte seinen Trainer Roger Schmidt. Der Sportchef demonstrierte damit seine Zufriedenheit mit dem Coach, der in den letzten Wochen zusehends in die Kritik geraten war. Wir haben einen erstklassigen Trainer, der die Mannschaft trotz der widrigen Umstände hervorragend eingestellt hat, sagte Völler bei Sky nach dem 2:0 (1:0) beim VfB Stuttgart. Die Erleichterung im Bayer-Lager war deutlich zu spüren. Die Werkself hatte drei Tage nach dem Europa-League-Aus der Not getrotzt und in der Liga mit viel Leidenschaft einen weiteren Rückschlag verhindert. Das stark dezimierte Team von Schmidt hat die siebte Europacup-Teilnahme in Serie wieder fester im Visier. Die schwachen Schwaben, die in den letzten sechs Spielen nur einen Sieg verbuchen konnten, müssen den Blick dagegen wieder nach unten richten. Bayer, das gleich auf neun Stammspieler verzichten musste, erzielte durch den agilen Junioren-Nationalspieler Julian Brandt bereits in der 11. Minute das 1:0. Karim Bellarabi erhöhte vor 54.522 Zuschauern auf 2:0 (49.). Unter den Voraussetzungen war das eine absolute Top-Leistung von uns. Der Sieg war absolut verdient, sagte Völler. Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt war dagegen enttäuscht: Wir haben heute nicht die Leistung abgerufen wie in den vergangenen Wochen. Wir müssen weiter an unserem Ziel arbeiten. Der VfB, bei dem Florian Klein durchspielte und der verletzte Martin Harnik fehlte, blieb im zwölften Spiel in Folge gegen Leverkusen ohne einen Dreier. Bayer, das gegen die Schwaben einige Vereins-Bestmarken hält, zeigte sich nach einigen blutleeren Auftritten dagegen bei Lieblingsgegner VfB klar verbessert. Dortmund bleibt an den Bayern Im letzten Spiel der Runde konnte Borussia Dortmund den Fünf-Punkte-Abstand zum FC Bayern München wahren. Der Tabellen-Zweite kam beim FC Augsburg zu einem 3:1-(1:1)-Erfolg. In seinem ersten Pflichtspiel seit 14. Februar 2015 konnte auch Augsburg-Tormann Alexander Manninger die Niederlage nicht verhindern. Zwar brachte Alfred Finnbogason die Gastgeber früh in Führung (16.), doch Henrich Mchitarjan sorgte kurz vor der Pause für den Ausgleich. Der eingewechselte Gonzalo Castro (69.) und Adrian Ramos (75.), Ersatz für den wegen eines privaten Trauerfalls verhinderten Pierre-Emerick Aubameyang, erzielten dann die entscheidenden BVB-Tore. Ex-ÖFB-Teamgoalie Manninger stand für den grippekranken Marwin Hitz zwischen den Stangen und war bei allen Gegentreffern ohne Abwehrchance.
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Der meistgesehene Bewerb der vergangenen Saison war einmal mehr der Slalom der Herren in Schladming mit 1,550 Millionen. Wien – Die am Sonntag abgeschlossene Weltcup-Saison im Alpinen Skisport umfasste 86 Rennen, von denen das ORF-Fernsehen 280 Stunden lang berichtete. Laut Mitteilung des ORF vom Montag waren 5,9 Millionen Zuseherinnen und Zuseher (weitester Seherkreis), das sind 81 Prozent der heimischen TV-Bevölkerung ab 12 Jahren, live dabei. Der meistgesehene Bewerb der vergangenen Saison war einmal mehr der Slalom der Herren in Schladming mit 1,550 Millionen, gefolgt von der Kitzbühel-Abfahrt mit 1,531 Millionen und dem Herren-Slalom in Kitzbühel mit 1,357 Millionen. Das meistgesehene Damenrennen war der Super-G in Cortina dAmpezzo mit 883.000 Zuseherinnen und Zusehern.
| 6Etat
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3:1-Erfolg gegen Bolivien, nun geht es gegen Gastgeber Chile. Temuco – Mit einem Dreierpack hat Paolo Guerrero Außenseiter Peru ins Halbfinale der Copa América in Chile geschossen. Im Anden-Duell besiegten die Blanquirrojas Bolivien mit 3:1 (2:0) und treffen nun in der Vorschlussrunde des südamerikanischen Fußball-Nationencups am Montag auf Gastgeber Chile. Guerrero, der im deutschen Oberhaus für Bayern München und den Hamburger SV zwischen 2004 und 2012 auf Torejagd gegangen war, legte vor 16.872 Zuschauern in Temuco mit einem Doppelschlag (21./23.) los und erhöhte in der 74. Minute auf 3:0, ehe Marcelo Martins (85.) vom Elfmeterpunkt verkürzte. Peru, das zum zweiten Mal in Folge das Copa-Halbfinale erreichte und das älteste Nationenturnier der Welt bereits zweimal (1939, 1975) gewann, begann erstmals in Chile mit dem Traumsturm Guerrero, Jefferson Farfán und Claudio Pizarro. Auch Red-Bull-Profi Yordy Reyna kam in den Schlussminuten zum Einsatz. Argentinien gegen Kolumbien (Freitag) und Brasilien gegen Paraguay (Samstag) ermitteln die zweite Halbfinalpaarung, die für kommenden Dienstag angesetzt ist.
| 4Sport
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Vertrag des ÖFB-Teamspielers läuft 2017 aus. Stoke-on-Trent – Stoke City will Marko Arnautovic längerfristig binden. Das bestätigte Vereinspräsident Peter Coates am Dienstag gegenüber britischen Medien. Der Vertrag des ÖFB-Teamspielers läuft wie der des niederländischen Innenverteidigers Erik Pieters 2017 aus. Ja, das sind Verträge, an denen wir im Moment arbeiten, sagte Coates. Arnautovic spielt derzeit die vielleicht beste Saison seiner Karriere. In 15 Ligaeinsätzen hat er fünf Tore erzielt, darunter vor eineinhalb Wochen einen Doppelpack zum 2:0 gegen Vizemeister Manchester City. Mit Zeitungen spreche er nicht über Verträge, hatte der 26-Jährige vergangene Woche betont. Über Verträge spreche ich nur mit dem Klub. Aber wenn sie auf mich zukommen, werde ich mich sicher mit ihnen zusammensetzen.
| 4Sport
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Kabarettist und Moderator rechnet mit Kommentaren im Netz ab: "Leben im digitalen Mittelalter". Der deutsche Kabarettist und Moderator Dieter Nuhr rechnet in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine (FAZ) mit der pöbelnden Masse im Internet ab. Nuhr warnt vor einem zivilisatorischen Rückschritt im Internet, der sich in Shitstorms manifestiere. Exemplarisch greift er auf einen eigenen Beitrag zurück, der in einem Shitstorm resultierte. Er habe auf Facebook und Twitter mit den Worten Meine Familie hat demokratisch abgestimmt: Der Hauskredit wird nicht zurückgezahlt. Ein Sieg des Volkswillens! satirisch-ironisch darauf hinweisen wollen, dass der Bruch eines Kreditvertrages nicht durch demokratische Abstimmung legitimiert werden könne. Die Folge war ein veritabler Shitstorm. Die im Internet üblichen Beschimpfungen, Beleidigungen, Todeswünsche, Drohungen, was der Mensch halt so ausstößt, wenn er sich an seiner Tastatur unbeobachtet fühlt, habe ich wie immer staunend beobachtet, schreibt Nuhr und kommt zu dem Schluss: Die Primitivität und Aggressivität, mit der Andersmeinende im Internet verfolgt werden, scheint mir denselben psychologischen Mechanismen zu folgen, die früher zu Lynchjustiz und Pogromen führten. Und: Der Andersmeinende wird zunächst als wahlweise dumm oder böse dargestellt. Er ist also das, was man im Mittelalter als wahnsinnig oder vom Teufel bezeichnete, damals wie heute ein Tötungsgrund, nur eben heute virtuell, ein erheblicher Fortschritt, sicherlich ... Der Delinquent wird zur digitalen Vernichtung freigegeben. Der Shitstorm ist die Hexenverbrennung des 21. Jahrhunderts, Gott sei Dank bei angenehmen Temperaturen, nur sozial, nicht physisch vernichtend. Solche Vorgänge würden sich im Internet in immer schnellerer Frequenz wiederholen: Die Regel ist, dass die Vernichtung der abweichenden Meinung angestrebt wird, meist durch Überwältigung, Etikettierung, Beleidigung. Und: Die Orte, an denen die Scheiterhaufen lodern, heißen Facebook und Twitter. Ein probates Mittel zum Gegensteuern ist für Nuhr Bildung: Die Anonymität des Internets bedeutet insofern einen zivilisatorischen Rückschritt in Richtung Faschismus und Mittelalter, Pogrom und Hexenverbrennung. Es ist die Aufgabe der kommenden Jahrzehnte, unter den Akteuren im Internet eine Kultur der Aufklärung zu schaffen, um die digitale Welt in ein bürgerliches Zeitalter zu überführen.
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Auf einer Support-Seite wurde ein eigenartiges Fenster-Logo verwendet. Microsofts Windows-Logo wurde im Lauf der Jahre mehrfach verändert. Vom geschwungenen Fensterrahmen mit bunten Scheiben hat es sich zu vier schlichten, einfarbigen Flächen entwickelt. Bei Apple scheint man das nur nicht zu akzeptieren. Der Konkurrent hat das Windows-Logo einfach umgestaltet, wie einem ungarischen Blog aufgefallen ist. Auf der Support-Seite für iCloud Calendar wird bei den unterstützten Plattformen eine seltsame Eigenkreation anstatt Microsofts offizieller Variante verwendet. Diese sieht eher wie ein richtiges Fenster samt Fensterbrett aus. Warum nicht das offizielle Logo verwendet wurde, darüber gab das Unternehmen bislang keine Auskunft. Umso kurioser wirkt die Umgestaltung durch Apple, zumal sich das Unternehmen für sein neues iPad Pro vom alten Rivalen offensichtlich inspirieren ließ.
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Nichts ist mehr übrig vom Umfragehoch für François Hollande nach dem Terror in Paris – viele fordern für die Präsidentschaftswahl 2017 sogar eine Vorwahl. Die Leibwächter bildeten eine Menschenkette um den Präsidenten, dennoch wurde er beim Pariser Agrarsalon angerempelt; bleich und verängstigt hastete François Hollande weiter, während Gebuhe, Pfiffe und Rufe nach démission widerhallten. Der Empfang, der Hollande am Samstag durch aufgebrachte Landwirte zuteilwurde, hatte etwas Unerhörtes: Der Präsident des Bauernverbandes FNSEA, Xavier Beulin, entschuldigte sich nachher offiziell für die Schmach, die Hollande bereitet worden war. Sogar für französische Verhältnisse war die Grenze zur Majestätsbeleidigung klar überschritten. Bei Hollande scheinen Ablehnung und Zurückweisung aber keine Grenzen mehr zu kennen. Nach einem kurzen Popularitätsschub infolge der Pariser Terroranschläge im vergangenen November ist der 61-jährige Sozialist wieder auf Sympathiewerte von kaum 20 Prozent abgesackt. Kein Wunder, dass sich auch aufseiten der Linken immer mehr Zweifel laut wird, ob Hollande nächstes Jahr überhaupt der richtige Kandidat für die Nachfolge Hollandes sei. Auch das hat etwas Unerhörtes: Bei der überragenden Position des Staatspräsidenten in Frankreich gilt dieser per se als natürlicher Kandidat. So ist es 1981 bei Valéry Giscard dEstaing, 1988 bei François Mitterrand, 2002 bei Jacques Chirac und auch 2012 bei Nicolas Sarkozy gewesen. Hollande scheint seine Position selbst zu untergraben: Mit der vom Front National übernommenen, rein symbolischen Idee, Terroristen die Staatsbürgerschaft abzuerkennen, stößt er die meisten Parteifreunde vor den Kopf. Auch mit seiner neuen Arbeitsmarktreform erntet er Beifall einzig von rechts, während die Linke über die Liberalisierung aufschreit. Zu viel ist zu viel, wetterte vergangene Woche ein Kollektiv aus Martine Aubry, Daniel Cohn-Bendit und anderen, um zum Schluss zu kommen: Der gesamte Aufbau unserer sozialen Beziehungen wird niedergerissen! Als Reaktion darauf vertagte die Regierung die für den 9. März angekündigte Präsentation der Reform auf später. Aubry hatte allerdings schon am Vortag erklärt, sie trete mit ihren Anhängern geschlossen aus der Parteiführung zurück. Die Aubristen verstärken so die Reihen jener, die eine Vorwahl verlangen. Einen entsprechenden Appell hatten im Jänner schon bekannte Linke gestartet – und keineswegs bloß Cohn-Bendit, der Starökonom Thomas Piketty oder der Grüne Yannick Jadot. Letzterer fordert kategorisch: Wenn Hollande 2017 antreten will, muss er sich einer Vorwahl stellen. Der Präsident steht damit vor einem Dilemma: Allein schon die Teilnahme an einer Vorwahl wäre erniedrigend; setzt er sich aber darüber hinweg, würde er damit so viele linke Splitterkandidaturen hervorrufen, dass er nicht einmal sicher sein könnte, bei der tatsächlichen Wahl in den zweiten Durchgang vorzudringen – zumal der Linke Jean-Luc Mélenchon bereits seine Bewerbung angemeldet hat. Auch der 2014 von Hollande geschasste Wirtschaftsminister Arnaud de Montebourg bereitet angeblich einen Soloritt vor. Hollande kann derzeit nur noch hoffen, dass sich die Wirtschaftslage rasch bessert: Die Statistik weist für Jänner in der Tat einen überraschend starken Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. Mehr als ein Strohhalm ist das nicht für Hollande: Die meisten Ökonomen glauben nicht an eine dauerhafte Aufhellung an der Arbeitsfront.
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Tausende Menschen nahmen am späten Nachmittag am Gedenkzug teil. Graz – Mit einem Gedenkgottesdienst am Sonntagvormittag in der Stadtpfarrkirche in der Grazer Herrengasse hat das offizielle Gedenken für die Opfer des Amokfahrers am Samstag vor einer Woche begonnen. Ein Trauerzug vom Griesplatz bis zum Hauptplatz hat sich knapp nach 17.05 Uhr in Richtung Augartenbrücke in Bewegung gesetzt. An dem Marsch über rund 1.640 Meter beteiligten sich bei Temperaturen von rund 25 Grad und leichtem Wind tausende Menschen, darunter auch die Spitzen von Stadt, Land und Republik. Beim Trauermarsch wurden rund 7.000 Teilnehmer gezählt, bei der Schlussgedenkfeier am Hauptplatz habe sich die Zahl laut Schätzungen der Polizei auf 12.000 erhöht. Gegen 17.00 Uhr waren die Spitzen der Regierung, Bundespräsident Heinz Fischer und das Nationalratspräsidium in der Zweiglgasse eingetroffen. Fischer wurde von Verteidigungsminister Gerald Klug willkommen geheißen, der als erster eingetroffen war. Die Organisatoren teilten die Trauergemeinde in mehrere Blöcke ein – der erste Block umfasste Politik sowie Vertreter verschiedener Organisationen. Über 300 Polizisten, die Ordnungswache, die Feuerwehr und Rettungskräfte standen ebenfalls in großer Zahl bereit. Polizeieinheiten waren aus Niederösterreich, dem Burgenland und Oberösterreich zugezogen worden Bei der Amokfahrt eines 26-jährigen Familienvaters wurden drei Menschen getötet und 36 zum Teil schwerst verletzt. In der Zweiglgasse war ein 28-Jähriger getötet worden, seine 25-jährige Ehefrau wurde schwer verletzt. Hier hatte der Mann auch den zufällig anwesenden Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl mit seinem Wagen anvisiert, dieser und ein weiterer Passant konnten sich retten. Nagl war ebenfalls unter den stillen Menschen im Trauerzug. Menschen blickten aus den Fenstern hinab, stille Zaungäste des Gedenkens. In der Grazbachgasse hatte der Amokfahrer gestoppt und mit einem Messer ein junges Paar attackiert, das dort gerade aus einem Geschäft kam. Dabei war der Mann schwer, seine Freundin leicht verletzt worden. Dann bewegte sich der Zug langsam über die Wienlandgasse zum Joanneumring und über das Eiserne Tor in die Herrengasse. Nach etwa einer Stunde war der Hauptplatz erreicht. Die Veranstaltung stand unter dem Motto stilles Gedenken: In der Tat waren in sonst belebten Straßenzügen nur die Schritte der Marschteilnehmer zu hören. Nach dem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche hätte es eigentlich das traditionelle Sommerfest geben sollen, doch angesichts der Ereignisse lud man im Brunnenhof zu einer einfachen Agape. Damit wollte die Kirche Raum und Möglichkeit bieten, aller Betroffenheit Ausdruck zu verleihen. In der Innenstadt waren am Sonntag bereits die Kerzen von diversen Stellen am Hauptplatz und in der Herrengasse weggeräumt und zur Stadtpfarrkirche gebracht worden. Dies wurde auch auf entsprechenden Aushängen der Stadt mitgeteilt und um Verständnis ersucht – verbunden mit der Bitte, keine Kerzen mehr aufzustellen. Ein Lichtermeer gab es nur noch an den jenen Stellen, wo die drei Opfer gestorben waren – in der Zweiglgasse und in der Herrengasse vor der Kirche und einer Bank Austria-Filiale. Am Hauptplatz und am Eisernen Tor waren am Sonntagvormittag bereits die Aufbauarbeiten für die Bühne und die Videowalls im Gange. Hausbewohner um die Route des Trauermarsches waren mit Zetteln an den Toreingängen informiert worden, dass ab 12.00 aus Sicherheitsgründen kein Fahrzeugverkehr mehr möglich sei. Ebenfalls Teilnehmer der Gedenkveranstaltung waren Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Ministerin Sophie Karmasin (ÖVP) und Klubobmann Reinhold Lopatka (ÖVP), selbst ein Steirer, teil, weiters LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) und die ganze Landes- und Stadtregierung. Dazu kommen die Nationalratspräsidenten Doris Bures (SPÖ) und Karlheinz Kopf (ÖVP). Grünen-Chefin Eva Glawischnig, EU-Abgeordnete Angelika Mlinar (Neos) sowie Vertreter der KPÖ und der FPÖ und der dritte steirische Landtagspräsident Gerhard Kurzmann (FPÖ) waren ebenfalls vor Ort. Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der evangelische Superintendent Hermann Miklas, Ali Kurtgöz von der Islamischen Glaubensgemeinschaft und Schlomo Hofmeister als Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde werden einen gemeinsam erarbeiteten Text verlesen.
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Unbefugte können mithilfe von Siri Zugriff auf Fotos und Kontakte eines Smartphones erhalten. Gerade erst hat Apple mit iOS 9.3.1 eine neue Version seines Betriebssystems veröffentlicht, da wird ein neuer Bug in dem Betriebssystem bekannt – und dieser kann besonders unerfreuliche Folgen haben. Lässt sich doch mithilfe von Siri auch bei aktivierter Lockscreen-Sperre auf sensible Daten am Gerät zugreifen, wie 9to5Mac berichtet. Ein solcher Angriff sieht dabei folgendermaßen aus: Vom Lockscreen aus wird eine Twitter-Suche nach einer beliebten E-Mail-Domain wie @gmail.com oder @yahoo.com initiiert. In der Ergebnisliste wird dann eine Nachricht angewählt, die eine valide Mail-Adresse enthält. Infolge wird per 3D Touch die Mail-Adresse angewählt, um das Kontextmenü aufzurufen. Und hier stehen dann Optionen zur Verfügung, die private Daten der Nutzer freigeben. So erhält ein Angreifer mittels der Erstellung eines neuen Kontakts, und der dort gebotenen Funktion ein Bild hinzuzufügen, Zugriff auf sämtliche Fotos am iPhone. Über die Option die Mail-Adresse einem bestehenden Kontakt hinzuzufügen gibt es wiederum Einblick in alle lokal abgespeicherten Kontakte. Eine offizielle Reaktion von Apple gibt es bisher noch nicht. Betroffene Nutzer können aber auch selbst ihre Geräte absichern, indem sie in den Systemeinstellungen den Zugriff auf Siri am Lockscreen deaktivieren. Angesichts der Art wie der Bug funktioniert, ist nur die aktuellste Smartphone-Generation von Apple gefährdet, besitzen ältere Geräte doch kein 3D Touch.
| 0Web
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Vier Tote, 2.000 Menschen in Krankenhäusern – Schulen wurden geschlossen. Beirut – Der tödliche Sandsturms über Teilen des Nahen Ostens hat das öffentliche Leben in der Region auch am Mittwoch beeinträchtigt. Im Libanon entschlossen sich die Behörden dazu, Schulen und andere öffentliche Institutionen zu schließen. Vier Menschen sind im Libanon wegen des dichten gelben Schleiers, der über die Gegend fegt, gestorben. 2.000 Menschen mussten nach Behördenangaben in Krankenhäusern behandelt werden. In Syrien waren am Dienstag sechs Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Kinder. Hunderte mussten ärztlich behandelt werden. Das israelische Umweltministerium hatte vor Aktivitäten im Freien gewarnt.
| 1Panorama
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Ab Jänner beraten SPÖ und ÖVP über die Abschaffung oder Entschärfung der kalten Progression. Steuerreformen kompensieren häufig nur das, was die Bürger zuvor zusätzlich an den Fiskus abliefern mussten. Das Steuersystem berücksichtigt nämlich derzeit nicht die Inflation, folglich steigt das Steueraufkommen stärker als die Bemessungsgrundlage. Ökonomen bezeichnen dieses Phänomen als kalte Progression. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, diese schleichende Steuererhöhung (im ersten Jahr nach der Steuerreform macht sie rund 400 Millionen Euro aus) künftig abzuschaffen oder zumindest abzufedern. Im Finanzministerium wurden bereits erste Modelle durchgespielt, im Jänner sollen politische Verhandlungen mit der SPÖ folgen, heißt es im Büro von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Das Thema ist kein unheikles. Zwar haben sich auch die Roten dazu bekannt, der kalten Progression den Kampf anzusagen. Allerdings will man sich dort nicht jeden politischen Handlungsspielraum aus der Hand nehmen lassen. Worum es geht? Eine reine Automatik würde darauf hinauslaufen, dass die Bemessungsgrundlagen für die einzelnen Steuerstufen regelmäßig mit der Inflation angepasst werden. In der SPÖ ist man aber gegen einen Automatismus – die Debatte ist also vergleichbar mit jener über Anpassungen im Pensionssystem. Die Kanzlerpartei stellt sich den künftigen Umgang mit der kalten Progression ungefähr so vor: Wenn die kumulierte Inflation einen bestimmten Prozentsatz übersteigt (der ÖGB schlug fünf Prozent vor), dann soll die Politik verpflichtend Vorschläge machen müssen, in welcher Form die Steuerzahler entlastet werden. So könnten beispielsweise kleinere Einkommensbezieher stärker entlastet werden als größere. Zu diskutieren sei in diesem Fall auch, ob auch die Negativsteuer (von ihr profitieren Arbeitnehmer unterhalb der Steuerpflicht) oder allgemeine Freibeträge wie der Verkehrsabsetzbetrag oder der Kinderfreibetrag angepasst werden sollen. Was der Debatte noch zusätzliche Brisanz gibt: Mit jedem Euro, den der Finanzminister den Bürgern früher zurückgibt, steigt natürlich der Druck auf Reformen, weil nicht mehr automatisch mit einem kräftigen Anstieg der Steuereinnahmen gerechnet werden könnte. Geplant ist jedenfalls noch ein Beschluss im Jahr 2016, wirksam werden könnte die Neuregelung also frühestens 2017.
| 3Wirtschaft
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Entwickler-Spielplatz über Kommandokonsole erreichbar – enthält sämtliche Gegenstände des Spiels. Spieler haben in Fallout 4 einen geheimen Raum gefunden, der offenbar jeden Gegenstand inklusive aller Waffen, Rüstungen und Gagdets beherbergt. Bevor man sich nun auf die Suche macht, sei darauf hingewiesen, dass dafür die PC-Version von Bethesdas Rollenspiel benötigt wird. Zutritt verschafft man sich nämlich durch die Eingabe des Befehls COC QASMOKE in der Kommandokonsole des Spiels. Bei dem Geheimraum handelt es sich wohl um einen Testbereich für die Entwickler. Ein ähnlicher Ort wurde bereits bei Bethesdas vorangegangenem Fantasy-Epos The Elder Scrolls 5: Skyrim eingerichtet. Fallout 4 ist vergangene Woche erschienen. Seitdem geben findige Spieler ihr Bestes, die Grenzen der postapokalyptischen Welt auszuloten.
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Der Internethändler beantragt Patent für Einkaufsbestätigung per Selfie. San Francisco – Der US-Versandriese Amazon will sich ein Patent sichern, durch das Nutzer beim Einkaufen per Smartphone nicht mehr mit einem Passwort ihre Identität bestätigen, sondern mit Selfie-Videos. In einem nun bekannt gewordenen Patentantrag argumentiert der Konzern, dass eine Kombination aus Gesichts- und Gestenerkennung eine höhere Sicherheit für Kundenkonten garantiere als ein Passwort. Demnach soll die Smartphone-Kamera Video-Schnipsel aufnehmen, um die Identität des Nutzers zu überprüfen. So soll der Kunde beispielsweise aufgefordert werden, bestimmte Bewegungen oder Gesten zu machen – zu lachen, zu zwinkern oder den Kopf zu neigen, erklärt Amazon in dem Patentantrag, den der Konzern Ende vergangenen Jahres eingereicht hat. Die Sicherheit von Kundenkonten werde damit verbessert, da es schwierig für Betrüger sei das Gesicht eines Nutzers dreidimensional zu kopieren, heißt es darin weiter. Die Gesichtserkennung bei Bezahlvorgängen ist ein Zukunftsthema für viele Firmen. Auch der chinesische Internetriese Alibaba und die Kreditkartenfirma Mastercard sollen an einer solchen Technologie arbeiten.
| 3Wirtschaft
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Die Statistik Austria prognostiziert ein Wachstum um 60.000 Menschen pro Jahr durch Migration. Bei anhaltendem Asylwerberzustrom würde Österreichs Bevölkerung jährlich sogar um 100.000 Personen wachsen. Wien – Die Bevölkerung in Österreich wächst. Und das schneller als noch vor einem Jahr angenommen. Wegen der Zuwanderung des vergangenen Jahres musste die Statistik Austria die Prognosen aus dem Vorjahr anpassen. Wir müssen nun eine höhere Zuwanderung annehmen, sagt Generaldirektor Konrad Pensendorfer. Schon in sechs Jahren – 2022 – wird die Zahl der in Österreich lebenden Menschen die Neun-Millionen-Marke überschreiten, sagt Pesendorfer. Bis 2060 soll die Bevölkerung in Österreich sogar auf einen Stand von 9,7 Millionen Menschen wachsen – ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zu 2014. Die Geburtenbilanz, die Geburtenrate und Sterberate gegenüberstellt, führt jedoch nicht zu dem Wachstum. Zwar wird es zunächst noch ein leichtes Plus geben, also mehr Geburten als Sterbefälle – ab 2030 soll sich dieses in ein Minus verwandeln. Migration gleicht dies aber nicht nur aus, sondern sorgt sogar für Bevölkerungszuwächse. Würden wir die ganze Zuwanderung ausblenden, dann würde die Bevölkerung schrumpfen, sagt Pesendorfer, und zwar auf 7,3 Millionen Menschen bis 2060. Durch die Migration wächst Österreich jedoch in den kommenden fünf Jahren um 60.000 Menschen pro Jahr. Sind im Ausgangsjahr 2014 von den 8,5 Millionen Menschen noch 16,9 Prozent im Ausland geboren, sollen es bis 2060 25,8 Prozent werden. Die statistisch älteste Gruppe, jene der über 65-Jährigen, wird von 18,4 Prozent im Jahr 2014 auf 28,8 Prozent der Gesamtbevölkerung 2060 wachsen. Eine Abnahme ist nur bei den 20- bis 64-Jährigen zu spüren. Statt 57,3 werden sie zum Ende des Berechnungszeitraums nur noch 52,6 Prozent ausmachen. Die Bevölkerung ist durch Alterung gekennzeichnet, sagt Pesendorfer. Durch Migration, bei der vor allem Menschen im Erwerbsalter kommen, würde sich das Problem der Finanzierung des Sozialsystems aber nach hinten verschieben: Das Erwerbspotenzial wird bis 2021 anwachsen und erst dann bis 2030 zurück auf den heutigen Stand sinken. Erstmals hat die Statistik Austria ihrer Prognose auch eine eigene Asylvariante beigelegt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen habe man diese mit einer Zuwanderung von 98.000 Personen jährlich bis 2020 angenommen. Dabei würden wir schon 2019 die neun Millionen erreichen, sagt Pesendorfer. Zudem würde noch innerhalb der Berechnungszeit die Zehn-Millionen-Hürde geknackt werden: 2060 würden 10,12 Millionen Menschen in Österreich leben – 26,3 Prozent wären nicht in Österreich geboren.
| 1Panorama
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"Grundlegende Differenzen" Grund für Entlassung des 51-Jährigen. Leicester – Leicester City hat sich überraschend von Teammanager Nigel Pearson getrennt. Dies gab der neue Arbeitgeber von Christian Fuchs am Dienstagabend bekannt. Als Grund nannte die Klubführung rund um die thäiländischen Besitzer Vichai und Aiyawatt Srivaddhanaprabha grundlegende Differenzen zwischen Pearson und der Vereinsführung. Zunächst werden die bisherigen Assistenten Craig Shakespeare und Steve Walsh das Team trainieren. Der 51-jährige Pearson hatte die Foxes in der abgelaufenen Saison aus vermeintlich aussichtsloser Lage mit sieben Siegen in den letzten neun Saisonspielen noch zum Klassenerhalt geführt. Fuchs war Anfang Juni von Schalke 04 ablösefrei nach England gewechselt. Der 29-Jährige hat bei Leicester einen Dreijahresvertrag unterschrieben. (sid, APA, Reuters, 30.6.2015) Link Leicester City sack Nigel Pearson due to ‘differences in perspective’
| 4Sport
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Studie im Auftrag des Innenministeriums: Umfrageergebnisse hochgerechnet auf Grundgesamtheit in Österreich. Wien – Rund 8.400 Firmen waren laut einer Hochrechnung in Österreich von Wirtschafts- und Industriespionage betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Innenministeriums in Kooperation mit Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung. Fünf Prozent der 1.149 befragten Unternehmen gaben an, dass sie in den vergangenen fünf Jahren Opfer von Wirtschafts- und Industriespionage waren. Die Studie wurde von Wissenschaftern der Fachhochschule Campus Wien, Fachbereich Risiko- und Sicherheitsmanagement, erstellt. Viele der befragten Betriebe waren mehrfach von Wirtschafts- und Industriespionage betroffen. Ein Drittel der Vorfälle entfiel auf Industriebetriebe. In nahezu der Hälfte der Fälle kam der Mitbewerber als Täter infrage, gaben die Unternehmen an. Die betroffenen Firmen äußerten nur geringe Erwartungen an eine strafrechtliche Verfolgung. Nur ein Viertel erklärte, Behörden eingebunden zu haben, als häufigster Grund wurden Beweisprobleme genannt. Mehr als zwei Drittel der betroffenen Unternehmen erklärten, Folgeschäden durch die Wirtschafts- und Industriespionage erlitten zu haben, etwa durch den Verlust von Aufträgen und/oder Kunden sowie Reputationsschäden. Knapp ein Drittel der Firmen wies darauf hin, dass mehr als die Hälfte der Informationen im Unternehmen aus Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen besteht. Nach Unternehmensgröße konnten in der Studie keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden, Opfer von Wirtschafts- und Industriespionage zu werden. Große Unternehmen würden nur in der Regel über umfangreichere Mechanismen verfügen, ihre Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse zu schützen. Die Gefahr für das Unternehmen wird zumeist nicht bemerkt, statt gerichtsfester Beweise gibt es oft nur Vermutungen, die Auswirkungen werden erst sehr spät realisiert, kommentierte Maximilian Burger-Scheidlin, Leiter der Internationalen Handelskammer in Wien mit Sitz in der WKÖ, die Studienergebnisse in einer Aussendung. Je konkurrenzfähiger und erfolgreicher die Produkte seien, umso interessanter seien Firmeninterna für die Mitbewerber.
| 3Wirtschaft
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Schüsse aus fahrendem Auto abgegeben – Polizei: Offenbar "Milieukriminalität". Frankfurt – In der Innenstadt von Frankfurt am Main im deutschen Bundesland Hessen sind am Donnerstag zwei Menschen durch Schüsse verletzt worden, die offenbar aus einem fahrenden Auto abgegeben wurden. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, handelt es sich bei den Opfern um einen 20- und einen 41-jährigen Mann. Die Verletzungen seien aber nicht lebensgefährlich, sagte ein Sprecher. Ursprünglich war von drei Verletzten berichtet worden. Ermittler seien nicht in die Schießerei verwickelt gewesen. Der oder die Täter hatten in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone auf einem belebten Platz mit Bars und Cafes auf einen weißen Geländewagen geschossen, aus dem zwei Männer stiegen. Mehrere Schüsse trafen die Windschutzscheibe. Einer der Männer, die aus dem Auto stiegen, habe ebenfalls eine Waffe gezogen, sei aber nicht mehr zum Schuss gekommen, sondern vorher getroffen zusammengebrochen, sagte Nadia Niesen, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, am Freitag. Die Waffe ließ er fallen, sie wurde sichergestellt. Die Schüsse dürften aus einem dort vorbeifahrenden Auto abgegeben worden sein, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Polizei suche nun nach einem schwarzen Kombi und einem Motorrad der Marke Honda. Es habe laut Niesen mehrere Durchsuchungen gegeben. Einzelheiten nannte sie nicht. Über die Täter sei bisher noch nichts bekannt. Es sei aber zu vermuten, dass es sich um sogenannte Milieukriminalität handeln dürfte. Ein islamistischer oder ein rechtsradikaler Hintergrund seien nicht erkennbar. Wir gehen davon aus, dass es ein Streit zwischen Rockern war, sagte Niesen. Schon vor knapp zwei Jahren hatten sich Hells-Angels-Mitgliedern am Rand des Frankfurter Bahnhofsviertels beschossen. Im April waren bei einer Schießerei im baden-württembergischen Heidenheim ein Mann getötet und ein weiterer verletzt worden. Drei festgenommene Tatverdächtige sowie die Opfer waren nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ebenfalls dem Rockermilieu zuzurechnen.
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Prinz Carl Philip: "Ein großartiger Tag". Stockholm – Neuigkeiten für Monarchie-Interessierte: Am schwedischen Königshof gibt es Nachwuchs. Prinzessin Sofia, die Ehefrau von Prinz Carl Philip, hat am Dienstag einen Sohn zur Welt gebracht, es ist ihr erstes Kind. Für meine Frau und mich ist es ein großartiger Tag voller Emotion, sagte Carl Philip am Abend vor Journalisten. Der Sprössling wiege 3,6 Kilogramm und sei 49 Zentimeter groß. Mutter und Kind seien wohlauf. Der 36-jährige Carl Philip ist das mittlere Kind von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia. Seine Schwestern, Kronprinzessin Victoria und Prinzessin Madeleine, haben je zwei Kinder. Victoria brachte erst Anfang März einen Sohn zur Welt. Der kleine Oscar Carl Olof ist der dritte in der Thronfolge hinter seiner Mutter und seiner älteren Schwester Estelle. Der Sohn von Sofia und Carl Philip steht in der Thronfolge an Rang fünf. Prinzessin Sofia ist seit Juni 2015 mit Carl Philip verheiratet. Die Beziehung der Bürgerlichen mit dem Königssohn hatte zunächst für Gesprächsstoff gesorgt, weil die gebürtige Sofia Hellqvist in der Vergangenheit als Nacktmodel posiert hatte. Außerdem nahm sie an einer Reality-Serie im Fernsehen teil. 2005 zog sie nach New York, um Buchhaltung zu studieren. Außerdem machte sie eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin und kellnerte. 2010 gründete Sofia eine Organisation, die Kinder in Südafrika unterstützt. Sie arbeitete als Freiwillige in verschiedenen afrikanischen Ländern. Sofia ist bei den Schweden sehr beliebt.
| 1Panorama
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Das Knacken der Daten habe britischen Auslandsgeheimdienst MI6 dazu gezwungen, Agenten aus Einsätzen abzuziehen. London - Russland und China haben sich einem Medienbericht zufolge in den Spionagedaten-Fundus des Informanten Edward Snowden gehackt. Der britische Auslandsgeheimdienst MI6 sei dadurch gezwungen gewesen, Agenten aus Einsätzen in feindlich gesinnten Ländern abzuziehen, berichtete die britische The Sunday Times in der Nacht auf Sonntag. Die Zeitung berief sich auf Quellen im Sitz des Premierministers, im Innenministerium und in Sicherheitsbehörden. Dem Bericht zufolge verschaffte sich etwa Russland Zugang zu mehr als einer Million Geheimdokumenten aus dem Snowden-Fundus. Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagte der britischen Rundfunkanstalt BBC, die Agenten seien versetzt worden, weil Russland und China Snowden-Dateien lesen können. Es gebe keine Hinweise darauf, dass einem von ihnen geschadet worden sei. Russlands und Chinas Wissen darüber, wie wir arbeiten, habe verhindert, dass Großbritannien an wichtige Informationen gelange, zitierte die BBC den Regierungsvertreter. Snowden hat eine der größten Geheimdienstaffären der vergangenen Jahren ans Licht gebracht. Der Computerspezialist hatte zunächst für den US-Geheimdienst CIA gearbeitet und war unter anderem in Genf stationiert. Später wechselte er zu der Vertragsfirma Booz Allen Hamilton. Für Booz arbeitete er als externer Mitarbeiter bei der National Security Agency (NSA). Als Systemadministrator hatte er Zugriff auf viele Dokumente - und kopierte tausende Unterlagen. Insgesamt soll er sich 1,7 Millionen Datensätze beschafft haben und diese an Journalisten weitergereicht haben. Seit zwei Jahren werden daraus immer neue Informationen über die weltweiten Überwachungsaktivitäten des Dienstes NSA und seines britischen Verbündeten GCHQ bekannt. Snowden wird von den USA gesucht. Auf seiner Flucht war er in Russland gestrandet und genießt dort Asyl. Der Zeitung New York Times hatte er im Oktober 2013 gesagt, er habe keine geheimen Dokumente mit nach Russland genommen. Er habe im Juni in Hongkong vor der Weiterreise nach Russland alle Unterlagen an Journalisten übergeben. Er habe keine Kopien behalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russen oder Chinesen irgendwelche Dokumente bekommen haben, liegt bei null Prozent, betonte Snowden in dem Interview.
| 2International
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Gérard Biard verteidigt das Satiremagazin bei Verleihung des M100-Medienpreises gegen Kritik. Ganz wohl fühlte sich Gérard Biard nicht: Charlie Hebdo ist zu einem Symbol für Medienfreiheit geworden. Dabei ist es als Satirezeitschrift nicht unsere Rolle, Symbol zu sein, sagte der Chefredakteur anlässlich der Verleihung des renommierten Medienpreises M100 in Potsdam am Donnerstagabend. Zuvor hatte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier das islamistisch motivierte Attentat am 7. Jänner auf die Redaktion des Satiremagazins in Paris, bei dem neun Mitarbeiter starben, als Anschlag auf Freiheit und Demokratie bezeichnet. Für Laudator Ferdinand von Schirach war es ein Blutbad wegen ein paar Zeichnungen. Dieser Preis gebühre den Toten, aber auch den Lebenden. Appell zum Weitermachen Der Schriftsteller sprach den Chefredakteur direkt an: Ihre Zeitung ist frech und frivol und wütend – und immer wieder unerträglich. Seine Rede beendete er mit einem Appell: Wir bitten Sie, machen Sie weiter mit Charlie Hebdo, solange es irgendwie geht! Biard sagte, niemand in der Redaktion habe vor dem Anschlag ein Held sein wollen. Aber die Überzeugung und Werte, für die wir eintreten, sind universelle Werte, die allen gehören und für die jeder kämpfen muss. Die Attentäter hatten ihren Anschlag mit Mohammed-Karikaturen des Magazins begründet. Anders als vielfach behauptet habe sein Magazin auch nie den Islam kritisiert, sondern den Islamismus als politische Ideologie, sagte Biard. Das sei mit einem politischen Programm gleichzusetzen. Das hat nichts mit Blasphemie zu tun. Recht auf Blasphemie Gleichzeitig forderte er dazu auf, das Recht auf Blasphemie zu verteidigen. Blasphemie ist ein Ausdruck der Anfechtung der Macht. Es sei auf allen Ebenen notwendig, die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Sonst haben die recht, die töten. In seiner Rede nahm der Chefredakteur nicht Bezug auf die jüngste Ausgabe seines Magazins, die heftige Reaktionen hervorgerufen hatte. Darin ist der tote Flüchtlingsbub Aylan zu sehen und im Hintergrund die Werbung einer Fastfood-Kette. Im Gespräch mit Journalisten verteidigte Biard die Karikatur: Die Zeichnung mache sich nicht über den Tod des Kindes lustig. Damit habe man deutlich machen wollen, dass der Westen den tausenden Flüchtlingen außer Konsumkultur nichts zu bieten habe. Satire muss einen Schock provozieren. Man muss mit dieser Meinung nicht einverstanden sein, aber wer deshalb zum Mord aufruft, verwechselt Meinung mit Verbrechen, sagte Biard. Extreme Sicherheitsvorkehrungen Die Preisverleihung im Rahmen der Medienkonferenz M100 zum 70. Jahrestag des Potsdamer Abkommens begleitete die Potsdamer Polizei nach eigener Darstellung mit einem außergewöhnlich hohen Sicherheitsaufwand und begründete dies mit der Gefährdungslage. Alle Teilnehmer mussten mehrere Sicherheitschecks über sich ergehen lassen.
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Finanzministerium: VW hat Kontakt aufgenommen – Brief an 28 EU-Finanzminister ging auch an Schweizer Finanzressort – CO2-Besteuerung in Österreich über NoVA. Wien/Wolfsburg – Im Abgas-Skandal geht VW auf seine Kunden zu, auch in Österreich. Mögliche höhere Steuern, die aus den falsch angegebenen Emissionswerten resultieren könnten, will der Konzern übernehmen. VW-Chef Matthias Müller hat einen Brief an alle 28 EU-Finanzminister geschrieben. Im österreichischen Finanzministerium wurde am Sonntag gegenüber der APA bestätigt, dass VW Kontakt aufgenommen hat. Auch im Nicht-EU-Mitgliedsland Schweiz ist am Freitagnachmittag der Brief von Müller per E-Mail eingelangt, wie Nadia Batzig, Sprecherin des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) zur Schweizer Nachrichtenagentur sda sagte. In dem Schreiben, dass der Deutschen Presseagentur dpa vorliegt, heißt es wortwörtlich: Der Volkswagen Konzern wird dafür einstehen, dass etwaige Mehrsteuern ausgeglichen werden. Müller bittet die Finanzminister, mögliche Steuernachzahlungen dem Konzern direkt in Rechnung zu stellen, auch wenn das mit organisatorischem Aufwand verbunden wäre. In Österreich erfolgt die Besteuerung des CO2-Ausstoßes über die Normverbrauchsabgabe (NoVA). Diese wird vom Autohändler eingehoben, der daher auch abgabenpflichtig ist – im Falle einer Steuernachzahlung ist daher der Händler der Ansprechpartner für die Finanzbehörden. Rund 60 Prozent der VW-Händler in Österreich stehen aber ohnehin im Besitz des deutschen Autokonzerns. Anders ist dies bei Eigenimporten, hier haftet der Autobesitzer, der das Auto eingeführt hat.
| 3Wirtschaft
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Fotos mit Mitgliedern von schlagender Studentenverbindung aufgetaucht. Salzburg – Die Aufkündigung der grün-roten Koalition an der ÖH Salzburg hat auch für Wirbel innerhalb des Verbands Sozialistischer StudentInnen gesorgt. Von den grünen Studierenden wurde dem Salzburger VSStÖ ein Rechtsruck unterstellt, verbunden mit dem Vorwurf, der stellvertretende ÖH-Vorsitzende Maximilian Wagner sei Mitglied eines pflichtschlagenden waffenstudentischen Corps. Der Bundes-VSStÖ reagierte prompt auf Twitter und erklärte: Wir sind Antifaschist_innen. Er wird für uns keine Funktion mehr ausüben. Ein Ausschlussverfahren läuft schon. Wagner hätte als VSStÖ-Kandidat in der neuen rot-schwarzen Koalition den ÖH-Vorsitz in Salzburg von Katharina Obenholzner (Gras), die am Freitag abgewählt wurde, übernehmen sollen. Auf STANDARD-Anfrage erklärt der Bundessprecher des VSStÖ, Julian Traut, jedoch erneut: Es läuft ein Ausschlussverfahren. Wagner wird auch keine ÖH-Funktion mehr haben. Grund dafür seien Fotos, die den ehemaligen stellvertretenden ÖH-Vorsitzenden mit Mitgliedern einer schlagenden Studentenverbindung zeigen. Dass Wagner einmal Mitglied einer Verbindung war, sei dem VSStÖ bekannt gewesen. Sobald wir erfahren haben, dass er noch aktiv ist, haben wir das Ausschlussverfahren eingeleitet, sagt Traut. Wer nun den Vorsitz für den VSStÖ Salzburg übernehmen solle, sei noch unklar. Wagner bestätigt im Gespräch mit dem STANDARD, dass er in einer Studentenverbindung war, aber das ist keine Burschenschaft, auch keine österreichische Verbindung mit nationalem Gedankengut. Derzeit sei er kein aktives Mitglied, da er nicht vor Ort sei. Die Verbindung habe das Toleranzprinzip; Mitglieder seien unabhängig von ihrer Herkunft, Sexualität und politischen Anschauung willkommen. Diskriminierendes, rechtes oder gar rechtsextremes Gedankengut sei dort nicht erlaubt Auch Leute wie ich, die politisch klar links stehen, sind da dabei, betont Wagner. In Österreich ist dieses Bild etwas befremdlicher, zu sagen, einer ist in einer Verbindung und steht trotzdem politisch links. Sowohl den Kollegen vom VSStÖ als auch denen von der Gras sei die Mitgliedschaft bekannt gewesen. Bis vor einer Woche hatte man kein Problem damit, sagt Wagner. Das sei eine klare Diffamierungskampagne der Gras. Alleine durch die Charakterisierung wird mir unterstellt, politisch rechts zu stehen. Er habe immer die Ziele der Sozialdemokratie und des VSStÖ unterstützt und sich für eine linke ÖH-Politik eingesetzt, betont Wagner. Am Freitag hatte der VSStÖ die seit sechs Jahren bestehende Koalition mit der Gras aufgelöst. Er begründet das damit, dass ÖH-Vorsitzende Obenholzner sensible Daten an Dritte weitergegeben habe. Gleichzeitig verkündeten die roten Studentenvertreter eine Koalition mit der Aktionsgemeinschaft. Die Gras erklärte sich den Bruch damit, dass es dem ehemaligen Koalitionspartner um den Vorsitz und mehr Posten gehe. Die Anschuldigungen gegenüber Obenholzner seien völlig aus der Luft gegriffen. Die ehemalige stellvertretende Vorsitzende Nicole Vorderobermeir ergänzte: Unter der Führung von Maximilian Wagner, der unter anderem in einer konservativen Studentenverbindung aktiv ist, scheint der VSStÖ scharf nach rechts abzubiegen. Damit entfernt sich der VSStÖ Salzburg weit von seinen Grundsätzen und jeglichem Anspruch, eine kritische, linke ÖH zu gestalten.
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Gabriel: Geld könnte aus UMTS-Versteigerung kommen – Digitalagentur soll gegründet werden. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
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Wirtschaftskommissar Moscovici spricht nach Ministertreffen von möglicherweise "entscheidendem Fortschritt". Luxemburg – Eine politische Einigung auf eine Finanztransaktionssteuer steht nach Einschätzung von EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici unmittelbar bevor. Heute haben wir wichtige, wenn nicht sogar entscheidende Fortschritte gemacht. Eine Übereinkunft ist in greifbarer Nähe, sagte Moscovici am Samstag nach Gesprächen mit Finanzministern aus elf EU-Ländern in Luxemburg. Ziel sei es, noch vor Jahresende zu einer Vereinbarung zu kommen. Elf Euro-Länder hatten sich zusammengefunden, um die Steuer zu verwirklichen, darunter Österreich, Frankreich und Deutschland. Bei der Ausgestaltung gab es jedoch Unstimmigkeiten. Die deutsche Finanzbranche lehnt die Abgabe an. Sie befürchtet, dass viele Geschäfte dann in andere Länder abwandern. Auch Anlegerschützer sind kritisch. Die Einführung der Steuer war bereits für 2014 geplant. Nun soll die Abgabe auf Finanzprodukte frühestens 2017 kommen. Mit der Steuer, die lange Zeit von Deutschland, Frankreich und Österreich vorangetrieben wurde, wollen die Teilnehmer-Länder Börsenspekulation eindämmen und ihre Staatskassen füllen. (APA, 13.9.2015)
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Das rote Wien baut Gemeindebauten und U-Bahnen, doch der kleine Mann läuft zu den Blauen über. Sind die Wähler undankbar? Paul Johann Stadler, neuer Bezirkschef von Simmering im Dienst der FPÖ, hat Antworten. Paul Johann Stadler muss seine demokratische Pflicht vernachlässigen. Eigentlich sollte er helfen, Wahlkarten auszuzählen, doch an diesem Montag surrt pausenlos das Handy. Journalisten sind dran, und bereits die ersten Hilfesuchenden. Eben habe eine gehbehinderte Dame angerufen, die es wegen der knappen Ampelschaltungen nicht über die Straße schaffe, erzählt Stadler: Bei der SPÖ war sie schon fünfmal, doch die sagen nur: ,ja ja. Zuhören, auf die Leute zugehen, ehrlich sein: So fasst der 59-Jährige jenes Rezept zusammen, das ihm und seiner Partei bei der Wahl am Sonntag einen historischen Erfolg bescherte. Erstmals in der Zweiten Republik wird die FPÖ mit Stadler einen Bezirksvorsteher stellen. Für so manchen eingefleischten Sozialdemokraten schmecken diese Ergebnisse nach Verrat. Ausgerechnet in den großen Flächenbezirken, wo das rote Wien riesige Gemeindebauten und andere geförderte Wohnungen hingestellt hat, sind die Blauen auf dem Vormarsch. Selbst in der Seestadt Aspern, dem nagelneuen Stadterweiterungsgebiet mit U-Bahn-Anschluss in der Donaustadt, hängte die FPÖ die SPÖ über alle Sprengel gerechnet ab. Undankbare Wähler? Genau in so einer Haltung spiegle sich die Überheblichkeit der SPÖ wider, glaubt Sieger Stadler: Alle Wiener zahlen für die Wohnungen und U-Bahnen. Doch die Sozialdemokraten tun so, alles wäre alles nur ihnen zu verdanken. Gerade in Simmering ist dieser paternalistische Anspruch tückisch, denn die Bewohner haben nicht unbedingt das Gefühl, im Vergleich zu den anderen Bezirken vom Rathaus gut bedient zu werden. Müllverbrennungsanlage, Tierkörperverwertung, Krematorium, Zentralfriedhof: Der elfte Hieb beherbergt vieles, womit sich eine Stadt nicht schmückt. Der Ostrand kämpft mit wirtschaftlichen Problemen, die Perspektive ist vielfach trist. In Simmering, sagt Christoph Hofinger vom Meinungsforschungsinstitut Sora, sehen die Leute wenige Aufstiegschancen. Das ist in klassischen Arbeiterhochburgen kein Naturgesetz. Auch in den Bezirken westlich des Gürtels gibt es Zukunftsängste – doch der Zulauf zur FPÖ als Hoffnungsträger der Modernisierungsverlierer ist in diesen Breiten weit geringer. Die dortige bunte Multikultiszene vermittle ein gewisses Aufbruchsgefühl, sagt Hofinger: Diversität wird dort auch als Chance gesehen. Die These scheint sich in Rudolfsheim-Fünfhaus zu bestätigen, wo fast die Hälfte der Bewohner Migrationshintergrund hat. Hier bleibt die SPÖ unangefochten Nummer eins. Detail am Rande: Maximilian Zirkowitsch, der satirisch als Bezirkowitsch für die SP antrat, hat den Einzug in den Bezirksrat nicht geschafft. In Ottakring liegt der Zuwandereranteil über 40 Prozent, die Verluste der Roten halten sich mit fünf Prozentpunkte im Rahmen, der Abstand zur FP beträgt über zehn Prozent. Noch weiter vorne liegt die SPÖ mit 40 Prozent in der Leopoldstadt, während die FPÖ auf 26 Prozent kommt. Hier, wo Multikultischick junge Leute anzieht, mischen auch die Grünen mit – sie erreichen fast 20 Prozent. Der Zuwandereranteil in Simmering liegt mit 35 Prozent niedriger als in den oben genannten Bezirken. An sich sei Zuzug auch kein Problem, sagt FP-Mann Stadler: Mir sind Ausländer willkommen, das sind ja Arbeiter wie wir. Und gegen Kriegsflüchtlinge habe ich schon gar nichts. Es komme aber darauf an, wie die Neobürger angesiedelt würden. Wenn etwa Flüchtlinge im Bezirk untergebracht werden, müsse man offen informieren – doch die SPÖ habe so etwas über Nacht beschlossen. Auch müssten die Zuwanderer verteilt werden: Wenn man sich an manchen Abschnitten der Simmeringer Hauptstraße hingegen wie in Little Istanbul fühlt, bekommen die Leute Angst.
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Charles Dickens Große Erwartungen (2/3) | Der Gendarm von Saint Tropez | Konkret: Pflegegeldrückstufung | Monte Christo | Stolz und Vorurteil | Shakespeare in Love. 13.05 GENTLEMANCharles Dickens Große Erwartungen (2/3) Pip (Douglas Booth) hat sich an das Luxusleben in London gewöhnt, dass ihm sein geheimer Gönner beschert. Doch er beginnt, Schulden anzuhäufen. Letzte Folge: Mittwoch, 13.05 Uhr. Bis 14.10, Servus TV 17.25 KLASSIKERDer Gendarm von Saint Tropez (Le Gendarme de St. Tropez, F/I 1964, Jean Girault) Louis de Funès in der Rolle seines Lebens, als cholerischer Gendarm: Nach der Versetzung aus einem kleinen Bergdorf, will er in Saint-Tropez für Recht und Ordnung sorgen. Bis 19.00, 3sat 18.30 MAGAZINKonkret: Pflegegeldrückstufung – wenn Gesetze unmenschlich erscheinen Nach einer Hirnblutung und vielen Therapiesitzungen kann der Familienvater Jürgen Schöller einige Finger bewegen. Ein Grund für die Behörden, seine Pflegestufe von 7 auf 5 herabzustufen. Ein Bericht von Patricia Aradi. Bis 18.51, ORF 2 20.15 DOKUMENTATIONUniversum: Wildnis am Strom – Nationalpark Donau-Auen Die Landschaft der Donau-Auen ist seit 1996 durch die Ausrufung zu einem Nationalpark geschützt. Zwei Jahre lang war das Interspot-Filmteam rund um Autor und Regisseur Franz Hafner unterwegs, um große und kleine Ereignisse zu dokumentieren, die das Jahr in der Wildnis am Strom bestimmen. Ab 21.05 Uhr: Stadt der Gladiatoren – Carnuntum. Bis 22.00, ORF 2 20.15 RACHEMonte Christo (The Count of Monte Cristo, GB/USA/IRL 2002, Kevin Reynolds) Edmund Dantès (James Caviziel) hat die Liebe seines Lebens gefunden: Mercédès (Dagmara Dominczyk). Sein bester Freund Fernand Mondego (Guy Pearce) hat allerdings auch ein Auge auf die schöne Dame geworfen. Nach erfundenen Vorwürfen, die Mondego gegen ihn vorbringt, findet er sich im Gefängnis Château d’If wieder. Caviziel als überzeugender Graf von Monte Christo mit Luis Guzmán als Jacopo. Bis 22.15, ZDF neo 22.05 UNTERHALTUNGWir Staatskünstler – Die Jahresbilanz 2015 Robert Palfrader, Florian Scheuba und Thomas Maurer waren in ganz Österreich unterwegs und haben dabei unter anderem Hans Niessl und sein Bundesland mittels Kamera überwacht, dem Team Stronach in der Steiermark einen neuen Spitzenkandidaten geschenkt und die Stelle gefunden, an der Harald Dobernig für ihn peinliche Akten in einen Fluss geworfen hat. Bis 23.10, ORF 1 22.15 KLASSENUNTERSCHIEDStolz und Vorurteil (Pride and Prejudice, USA/GB 2005, Joe Wright) Die Adaption von Jane Austens Gefühlsroman wurde in Grund und Boden gejubelt, allen voran Keira Knightley. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung verglich diese gar mit Audrey Hepburn. Überzeugen Sie sich selbst vom hinreißenden Spiel der zarten Lizzy mit der Liebe! Bis 0.15, ZDF neo 22.35 MAGAZINkreuz & quer: Wie hast du’s mit der Religion? In Marion Priglingers Dokumentation sprechen Eltern darüber, wie sie zum katholischen Glauben stehen, wie sie mit der christlichen Tradition in Österreich umgehen und welche Bedeutung der Glaube in ihrer Kindererziehung heute noch hat. Ab 23.10 Uhr: Die Kinder des Kardinals. Bis 23.50, ORF 2 0.00 DOKUMENTATIONSREIHEFrauen, die Geschichte machten: Elisabeth von England 1533–1603: Elisabeth I. war als Die jungfräuliche Königin bekannt. Sie mischte damals als ein zige Frau in der Weltpolitik mit und herrschte 45 Jahre lang über England. Ab 0.50 Uhr: Katharina II. Bis 0.50, Arte 1.10 THEATERShakespeare in Love (USA 1998, John Madden) Der junge William Shake speare (Joseph Fiennes) verspricht seinem Auftraggeber ein Stück, das noch nicht existiert. Er beginnt mit der Inszenierung von Romeo und Julia. Währenddessen verliebt er sich in die vergebene Viola (Gwyneth Paltrow) und muss sich mit Intrigen und wei teren Stolpersteinen herumschlagen. Beschwingter Trip durch die Theater-Kultur zu Shakespeares Zeiten. Bis 3.05, ZDF
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Aus Syrien kommen täglich neue Kriegsflüchtlinge, aber auch jene in den "Warteräumen ", besonders in der Türkei, wollen weiter, um ein neues Leben im Westen zu beginnen. Eine irakische Facebook-Kampagne – mit bisher überschaubarer Anhängerschaft, aber man weiß, wie schnell sich das ändern kann – mit dem Namen Ich wandere nicht aus zeigt, wie komplex die Verhältnisse sind, die nun endgültig aus dem Nahen Osten zu uns übergeschwappt sind. Im Bericht von Al-Arabiya über Ich wandere nicht aus wird ein junger Mann in Nasiriya im Südirak vorgestellt: Er weiß von der Kampagne, bleibt jedoch dabei, dass er lieber heute als morgen gehen würde. Er könne aber seinen alten Vater nicht allein lassen. Auch wenn die Lage in Nasiriya keineswegs automatisch auf jene anderer Flüchtlinge aus dem Irak oder anderswoher, die jetzt in Europa ankommen, übertragbar ist: Die Geschichte ist wohl auch ein Hinweis darauf, dass wir es zurzeit mit zwei unterschiedlichen Flüchtlingspopulationen zu tun haben: Menschen, die gehen müssen, um ihr nacktes Leben zu retten, und Menschen, die gehen, weil ihnen ihre Heimat keinerlei Hoffnung mehr gibt. Und ein anderer Aspekt dieser Geschichte beantwortet eben gleich auch die Frage, was denn das Bleiben für manche so unerträglich macht, selbst in Gegenden, wo gerade kein Krieg ist: Geht man auf die Facebook-Seite der Kampagne, dann wird man sie mit Zeichen und Bildern schiitischer Frömmigkeit garniert finden. Ein Sunnit, der diese Seite sieht, oder auch einfach ein irakischer Mensch, der in einer Welt ohne konfessionelle Kategorien oder religiöse Dominanz leben will, wird das als folgende Botschaft lesen: Die religiösen Schiiten werden aufgerufen zu bleiben – um das Land endgültig zu übernehmen. Wenn der Islamische Staat, der andere Landesteile mit Krieg überzogen hat, einmal besiegt sein wird, ist noch lange nicht wieder alles gut im Irak. Syrien, woher die meisten Flüchtlinge kommen – auch wenn man sich im Klaren darüber sein sollte, dass sich auch andere Araber in Syrer verwandeln -, ist großflächig von Kampfhandlungen betroffen. Seit 2011 musste etwa die Hälfte der Bevölkerung ihre Wohnorte verlassen. Dass der Strom nach Europa in den vergangenen Wochen so angeschwollen ist, hat gleich mehrere Gründe. Da gibt es tatsächlich eine Zunahme der Kämpfe zwischen dem Assad-Regime beziehungsweise dessen Hilfstruppen (vor allem der libanesischen Hisbollah) und verschiedenen Rebellengruppen: Beim Krieg aus der Luft nimmt das Regime keinerlei Rücksicht auf Zivilisten, aus manchen Gebieten, auch bei Damaskus, fliehen die Menschen vor allem vor den Bombardements. Dazu kommen die Blockade, die Aushungerung, die Krankheiten: Not, Elend, Tod. Und neuer Schrecken ist noch zu erwarten wie etwa die große Schlacht um Aleppo. Aber das ist nicht der einzige Krieg, bei uns noch stärker wahrgenommen werden ja die stetigen Vorstöße des Islamischen Staats (IS) – in die von den Kurden gehaltenen Gebiete im Norden, zurzeit auch im Nordwesten bei Idlib, aber auch im Südwesten bei Deraa. Der IS tritt oft als Profiteur der Kämpfe zwischen Regime und Nusra-Front auf, der Filiale von Al-Kaida in Syrien. Die Kämpfe zwischen IS und Nusra nehmen im Moment wieder zu. Das heißt ganz konkret: In Syrien findet zurzeit gleich auch noch der große Kampf um die Führung des internationalen Jihadismus statt. Und dann gibt es noch den dritten Krieg: die Luftschläge der US-geführten internationalen Allianz gegen den IS, die sich ständig ausweiten – nun wird sich auch Frankreich beteiligen, das bisher nur im Irak Einsätze flog. Die Menschen fliehen nicht nur vor dem IS, sondern auch vor dem Luftkrieg gegen den IS. Doch nicht alle Flüchtlinge kommen direkt aus den Kampfgebieten, viele haben Syrien schon vor Monaten oder sogar Jahren verlassen, um den Krieg in den Nachbarländern – Türkei, Libanon, Jordanien, um die am meisten belasteten zu nennen – abzuwarten. Doch das Ende ist nicht nur nicht abzusehen, neue Flüchtlingsströme rücken ständig nach. Dass sich ihnen vermehrt syrische Mittelstandsfamilien anschließen, also Menschen, die Vermögen zurücklassen, verstärkt die Hoffnungslosigkeit aller: Niemand erwartet, dass in Syrien in absehbarer Zeit annähernd Normalität zurückkehrt. Ganz im Gegenteil, soeben tauchen wieder neue Akteure – etwa Russland – am Rande des Schlachtfelds auf. Die Syrer, aber auch die Iraker geben ihre Heimat auf, nicht nur physisch. 2003, nach dem Sturz Saddam Husseins, und noch einmal 2011 durch den Ausbruch des Arabischen Frühlings, gab es Hoffnung, dass die Region Anschluss finden könnte – in politischer, wirtschaftlicher, sozialer Hinsicht. Diese Hoffnung ist für die mittelbare Zukunft zerstört. In den Kriegsjahren im Irak ab etwa 2005 war zu beobachten, dass Leute weggingen, sich jedoch die Option für eine Rückkehr offenhielten: Oft deklarierten sie ihre Flucht nicht einmal, schon allein deshalb, damit niemand ihr zurückgelassenes Eigentum als frei ansehen konnte. Heute – hört man, quantifizieren lässt sich das natürlich noch nicht – schließen mehr Flüchtlinge völlig mit ihrer Vergangenheit ab. Was sie haben, wird verkauft – da werden jetzt wieder ein paar Gesellschaftssektoren sehr reich -, auch um die immer teureren Schlepperhonorare bezahlen zu können. Sie sehen Europa nicht als Warteraum, sie kommen, um zu bleiben. Und es sind nicht die Schlechtesten. Was nichts daran ändert, dass auch die Angry Young Men des Nahen und Mittleren Ostens im Strom mitwandern: Modernisierungsverlierer in ihren eigenen Ländern, durch lange Kriege Entwurzelte und Entkulturalisierte, die ihre Frustration – und den ihnen eingebläuten prämodernen Islam – mitbringen und, wenn sie ihrer Wut Ausdruck verleihen, als sozial nicht kompatibel angesehen werden. Um sie besser zu verstehen, müsste man sich nicht nur die aktuellen Ursachen der Flucht, sondern jene für die Konflikte ansehen: natürlich die hausgemachten, aber auch jene angefangen vom Klimawandel über die Folgen der neoliberalen Wirtschaft bis zu den regional- und geopolitischen Machtspielen.
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Uraufführung von Thomas Jonigks Theaterstück nach Stefan Zweig in St. Pölten. St. Pölten – Auf der Bühne des Landestheaters Niederösterreich galoppiert ein Pferd des britischen Fotografen Eadweard Muybridge (1830-1904) vorbei. Auf Leinwand gebannt, versteht sich. Der Pionier der Fototechnik hat mittels Serienbildern Bewegungsabläufe von Mensch und Tier studiert. Das fotografische Anhalten der Zeit (um sie genauer zu betrachten) hat Autor und Regisseur Thomas Jonigk in St. Pölten auf das Theater übertragen. Um herauszufinden, wie es mit Edith von Kekesfalva, der Hauptfigur in Stefan Zweigs Roman Ungeduld des Herzens, so schnell zu Ende gehen konnte. Jonigk hat die entscheidenden Momente muybridgehaft angehalten. Keine neue Idee, aber eine zulässige, die in puristisch arrangierten Tableaus gut umgesetzt wurde. Das über der Szene thronende Schwarz-Weiß-Standbild des Pferdes (Bühne: Lisa Dässler) steht also symbolisch für die unsichtbare Zeitleiste, entlang deren Ediths tragisches Ende aufgerollt wird. Das Foto verweist aber auch auf einen gewissen Rittmeister der k. u. k. Kavallerie: Der Garnisonsoldat Anton Hofmiller (Moritz Vierboom) entfacht das Herz der jungen, gelähmten Edith (Swintha Gersthofer), ohne diese Liebe jemals ernsthaft zu meinen. Vielmehr entspringt seine Zuwendung purem Mitleid; für die junge Frau ein Todesstoß auf Raten. Aus diesem urtragischen Moment des Missverständnisses erwächst ein sich zunehmend verfinsterndes, psychologisches Drama, das bei allen Beteiligten Beschädigungen hinterlässt und für Edith in den Tod führt. Aus diesem Ende macht die Regie kein Geheimnis; wann und wie die hoffnungslos Verliebte ihrem Leben ein Ende machen wird, das verrät die Inszenierung schon frühzeitig: Die von Jonigk erfundene Erzählerinnenrolle der Frau Engelmayer (Babett Arens), die wohl nicht ganz zufällig den Nachnamen der Dramaturgin trägt, blickt anno 1914 groß- zügig nach vor und zurück. Die schlimmsten Nachrichten begleitet sie am Klavier mit heiteren Melodien (von Mozart bis Schönberg) und wirft tröstende Blicke ins Publikum, wenn es auf der Bühne wieder ganz dicke kommt. Edith ist eine energische junge Frau mit zerzausten Haaren und ansteckendem Lachen, sie wehrt jedes Bedauern ihrer Lage unmissverständlich ab. Aus Schwäche und naiver Gefallsucht wendet sich Hofmiller ihr dennoch zu, ohne die Konsequenzen auch nur im Geringsten zu bedenken. Jonigk belässt die Erzählung im Kontext ihrer Zeit und übernimmt so auch das aus heutiger Sicht befremdliche Verständnis von einem körperbehinderten Menschen (dieses Halbwesen, dieses unfertige Geschöpf). Die geradezu sachliche, entdramatisierende Moderation der Erzählerin gibt dem Abend seinen Charakter; sie durchbricht jede heraufdräuende Gefühlsschwere. Richtig interessant wird die Inszenierung aber erst dort, wo die Darsteller Realitätsgrenzen sprengen, etwa wenn Edith einen Traum wie toll auslebt.
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Coach Kerr: "Glaube nicht, dass dieser Rekord jemals gebrochen wird" – Einmal mehr Gala-Vorstellung von Curry bei 125:104-Sieg gegen Memphis. Oakland (Kalifornien) – Die Golden State Warriors haben den historischen NBA-Siegrekord der Chicago Bulls und Basketball-Legende Michael Jordan verbessert. Der Meister der nordamerikanischen Basketball-Profiliga gewann am Mittwoch zum Abschluss des Grunddurchganges mit 125:104 gegen die Memphis Grizzlies und feierte den 73. Sieg im 82. Spiel. Chicago hatte 1995/96 zuvor unerreichte 72 Siege geschafft. Es war ein großartiges Ende einer unglaublichen regular season, jubelte Warriors-Coach Steve Kerr. Er war auch bis dato im Besitz des Rekords, hatte er doch 1995/96 noch selbst für die Chicago Bulls gespielt. Geht es nach dem 50-Jährigen wird die neue Bestmarke nun für die Ewigkeit halten. Ich glaube nicht, dass dieser Rekord jemals gebrochen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mannschaft 74 Spiele gewinnt und ich hoffe, dass das nicht unsere Fans von uns nächste Saison erwarten, sagte Kerr. Lob gab es für sein Team von allen Seiten, darunter auch von Barack Obama. Gratulation an die Warriors, eine großartige Gruppe von Jungs auf und abseits des Felds. Wenn jemand den Rekord der Bulls brechen musste, bin ich froh, dass sie es sind, sagte der US-Präsident. Der Siegrekord war aber nur eines der Highlights von Golden State in der bisherigen Saison. Die Warriors mussten als erstes Team überhaupt nie zwei Niederlagen am Stück hinnehmen, mit 34 gelangen so viele Auswärtssiege wie nie zuvor. Beeindruckend war auch der Saisonstart mit 24 Siegen in Folge. Zu Hause konnten gar die ersten 36 Partien allesamt gewonnen werden. Im letzten Spiel vor den Play-offs zeigte Warriors-Superstar Stephen Curry erneut eine Gala-Vorstellung. Der wertvollste Spieler der vergangenen Saison erzielte 46 Punkte und versenkte zehn Dreipunktewürfe. Damit traf Curry in dieser Spielzeit 402 Versuche aus der Distanz – kein anderer Profi der NBA-Geschichte hat bisher nur die Marke von 300 erfolgreichen Dreiern geschafft. Die Jagd auf den Rekord hat unseren Fokus aufrechterhalten. Wir waren schon im Play-off-Modus, sagte Curry. Die letzten zwei Wochen waren physisch sehr anstrengend. Die Warriors treffen in der ersten Runde der am Samstag beginnenden Play-offs auf die Houston Rockets und sind die großen Gejagten. (APA, 14.4.2016) Ergebnisse der National Basketball Association (NBA) vom Mittwoch: Boston Celtics – Miami Heat 98:88 Brooklyn Nets – Toronto Raptors 96:103Chicago Bulls – Philadelphia 76ers 115:105Charlotte Hornets – Orlando Magic 117:103Cleveland Cavaliers – Detroit Pistons 110:112 n.V.Dallas Mavericks – San Antonio Spurs 91:96Houston Rockets – Sacramento Kings 116:81Milwaukee Bucks – Indiana Pacers 92:97Minnesota Timberwolves – New Orleans Pelicans 144:109Washington Wizards – Atlanta Hawks 109:98Golden State Warriors – Memphis Grizzlies 125:104Los Angeles Lakers – Utah Jazz 101:96Phoenix Suns – Los Angeles Clippers 114:105Portland Trail Blazers – Denver Nuggets 107:99 Play-off-Paarungen, 1. Runde: Eastern Conference: Cleveland Cavaliers – Detroit Pistons, Toronto Raptors – Indiana Pacers, Miami Heat – Charlotte Hornets, Atlanta Hawks – Boston Celtics Western Conference: Golden State Warriors – Houston Rockets, San Antonio Spurs – Memphis Grizzlies, Oklahoma City Thunder – Dallas Mavericks, Los Angeles Clippers – Portland Trail Blazers
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Im Vorjahr 249 Millionen Euro für 122.000 Kinder in EU, EWR und Schweiz – Korrektur älterer Angaben. Wien – Der Export von Familienleistungen ins Ausland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2013 rund 192 Millionen Euro für rund 94.000 in der EU (plus Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz) lebende Kinder, stieg dieser Wert 2014 auf 227 Millionen Euro für 111.000 Kinder und 2015 auf 249 Millionen Euro für 122.000 Kinder. Mit diesen Daten korrigiert das Finanzministerium ältere Angaben. Veröffentlicht wurde dies in einer Anfragebeantwortung an die SPÖ, von der die Salzburger Nachrichten an Donnerstag berichteten. In einer Beantwortung vergangenen September war noch von 223 Millionen Euro für 2014 und 207 Millionen Euro für 2013 die Rede gewesen. Begründet wird der Unterschied mit einer Umstellung im automationsunterstützten Beihilfenverfahren. Nun habe man für 2015 gesicherte Zahlen, die auch dem jeweiligen Kind zuordenbar seien (davor nur dem Anspruchsberechtigten), was korrigierende Hochrechnungen für die beiden Jahre davor ermögliche, so das Finanzministerium. Unterschieden wird in Kinder, für die die volle Familienbeihilfe gezahlt wurde (wenn z.B. die Familie in Ungarn lebt, der Vater in Österreich arbeitet und die Mutter nicht arbeitet) und solche, für die es eine Differenzzahlung auf das österreichische Niveau gab (z.B. Familie in Ungarn, Vater arbeitet in Österreich, Mutter arbeitet in Ungarn). In beiden Fällen steht zusätzlich der volle österreichische Kinderabsetzbetrag zu. Somit gab es 2013 Zahlungen für 94.000 im Ausland lebende Kinder, wovon 24.441 die volle Familienbeihilfe erhielten. Insgesamt wurden in dem Jahr 192 Millionen Euro an Familienleistungen exportiert (davon 56,3 Millionen Familienbeihilfe + Kinderabsetzbetrag und 135,7 Millionen Differenzzahlung + Kinderabsetzbetrag). Für 2014 geht es um 111.000 Kinder (davon 28.939 voll) und 227 Millionen Euro (66,7 Millionen voll, 160,3 Millionen Differenz), für 2015 um 122.000 Kinder (davon 31.707 voll) und 249 Millionen Euro (73 Millionen voll, 176 Millionen Differenz). Häufigstes Wohnsitzland der Kinder war 2015 Ungarn vor der Slowakei, Polen, Rumänien und Deutschland. In Staaten außerhalb der EU bzw. des EWR wird keine Familienbeihilfe exportiert, da es keine diesbezüglichen Sozialabkommen gibt. Dies gilt beispielsweise für Kinder, die sich in der Türkei aufhalten, hieß es seitens des Finanzministeriums. Die ÖVP hatte in der Vergangenheit eine Kürzung auf das Niveau in den Herkunftsländern verlangt. Zuletzt zeigte sich auch die SPÖ dafür offen. Hintergrund ist ein Beschluss eines EU-Gipfels vom Februar, wonach Mitgliedstaaten künftig nicht mehr verpflichtet sein sollen, Kindern von EU-Ausländern den vollen Familienbeihilfensatz zu zahlen, wenn diese in den Herkunftsländern leben. Dies war geschehen, um einen Brexit Großbritanniens aus der Union abzuwenden.
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